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Fanfiction

Hilf mir, Harry - Hilf mir, Harry

von Cute_Lily

Nervös trommelte sie mit den Fingern ihrer linken Hand auf den Tisch. Die andere Hand hielt das Buch, in dem sie gerade las.
Doch es schien nur so. Obwohl sie Worte sah, die sich aneinander reihten, Wortgruppen und Sätze bildeten, so konnte sie doch nicht die Geschichten verstehen, die sie ihr zuzuflüstern schienen.
Seit geraumer Zeit starrte sie jetzt schon auf ein und dieselbe Seite, unfähig, sich auf die Schrift und ihr verborgenes Wissen zu konzentrieren.
Was mit ihr los war?
Rauchende Gedanken im Kopf, keinen, den sie richtig fassen konnte. Ein Leben, das den Anschein erweckte, an ihr vorbeizulaufen. Zeit, die sie in keinster Weise berührte. Bilder, die in ihrem Inneren auf und ab hüpften und ihre geordnete Gefühlswelt ins Chaos stürzten.
Sie seufzte, wandte sich vom Kamin ab und verließ, ohne ein Wort an ihre beiden besten Freunde zu verschwenden, den Gemeinschaftsraum.
Die Blicke, die ihr der Eine der beiden schon eine Weile zugeworfen hatte, waren unbemerkt geblieben.

Sein Puls raste, wie immer, wenn er sie betrachtete. Wenn er sie beobachtete und sie keine Notiz von ihm nahm. Jedenfalls nicht auf die Art und Weise wie er es gerne hätte.
Er folgte dem Verlauf ihres erhabenen Halses, das energisch geschwungene Kinn entlang, über die hohen Wangenknochen bis zu ihren Schokoladenaugen, die von langen Wimpern verschleiert wurden.
Er spürte die Unschuld in jedem ihrer ruhigen Atemzüge und obwohl sie entspannt wirkte, wusste er, dass das nicht der Fall war.
Das Rascheln der umschlagenden Seiten fehlte. Der wissbegierige Glanz fehlte. Das hin und wieder erfreute Aufjauchzen fehlte.
Nein, diese Hermine Granger vor ihm, die sich dem Flammenschein des Kamins zuwandte, las nicht.
Ihre Körperhaltung verriet ihm ihre innere Anspannung. Die eine Hand, mit den feingliedrigen Fingern, lag wie ein Liebhaber auf dem Buch, mit dem sie sich zur Zeit beschäftigte. Die andere klapperte auf dem Tisch herum. Für andere mochte das nach Nervosität aussehen aber er wusste es besser. Hermine Granger war selten nervös. Sie hatte schon immer in jeglicher Situation einen kühlen Kopf bewiesen.
Sie war schlicht und ergreifend in sich selbst versunken. In einen inneren Kampf, der sie ihre Nerven kostete. Sie war so kurz davor, auszubrechen.
Er erkannte, wie sich ihre feinen Härchen im Nacken aufstellten. Ein Beweis dafür, wie nah sie dran war, die Beherrschung zu verlieren.
Ein keuchender Laut entwich ihren zu schmalen Strichen zusammengepressten Lippen, bevor sie still den Gemeinschaftraum verließ.

Versunken in die Dämmerung, die sich auf das Gelände gelegt hatte, lief sie blindlings über das von Tau benetzte Gras. Ihre Robe bauschte sich in einem plötzlichen Windeinfall auf und sie fröstelte.
Doch die Kühle der Nacht, die Kühle des Herbstes verschafften ihren Gedanken keine Linderung. Nein, sie schienen nur noch schneller in ihrem Kopf zu rauschen, als bäumten sie sich auf, gegen etwas, das sie nicht definieren konnte.
Wer bist du?
Wer bist du, Mädchen?

Hinter einer Wolke drang das Licht des Mondes hervor. Kurz berührte das kalte Licht ihr Gesicht, bevor sie ihren Kopf abwandte und ihren Weg fortsetzte.
Weg von der Wärme des Gemeinschaftsraumes.
Weg von den lärmenden Stimmen, die ihr ein normales Nachdenken erschwerten.
Weg von all den Blicken.
Ja, sie hatte die Blicke bemerkt. Die Blicke der anderen, nachdem sie endlich ihre Rolle als Dritte im Goldenen Trio abgelegt hatte.
Natürlich war sie Harrys und Rons Freundin. Genauso wie zuvor. Eine ebenso starke Freundschaft, die sie miteinander verband.
Doch nun war sie nicht länger der Verstand der Drei. Sie wollte nicht mehr diejenige sein, die ihre Freunde aus allen Schlamasseln rettete. Diejenige, die zurückblieb.
Nein, jetzt wollte sie nur noch Frau sein. Weder Hexe, noch Intelligenz.
Sie wollte sich selbst annehmen. Die wahre Hermine hinter all dem Intellekt finden.
Doch, wer war diese Hermine?
Ihre Füße hielten inne, als sie den vertrauten, sandigen Weg zum Ufer des schwarzen Sees hinabgegangen war.
Sie kniete sich nieder, streifte die Schuhe ab und zog sich die Socken aus.
Vorsichtig versank sie im kalten Sand. Ihre Haut prickelte, als die erste zarte Welle ihre Füße traf.
Ihr Blick glitt über die erstarrte Wasseroberfläche. Ein mystischer Ort, voller Geheimnisse und voller dunkler Faszination.
Sie krempelte die Hosenbeine bis zu den Knien und trat tiefer in die Kühle dieses berauschenden Ortes.
Gefühlte Ewigkeiten blieb es vollkommen still.
Dann spürte sie auf einmal einen warmen Körper an ihrem Rücken. Zwei Arme legten sich um ihre Taille, zogen sie näher heran.
Eine unvergleichliche Note stieg ihr in die Nase. Nicht so penetrant wie manch anderer männlicher Duft. Nein, es war ein Geruch, halb Minze, halb Sandelholz, so sanft, dass er der Nase schmeichelte.
Sie mochte es, sich vorzubeugen, an ihn zu lehnen, um genau diesen Geruch ein wenig intensiver empfinden zu können.
Kein Wort glitt über seine Lippen. Es blieb so still.
Sie genossen einfach nur die Schönheit der Natur, die zumindest auf ihr Gemüt wie Balsam wirkte.
Irgendwann ließ sie ihren Kopf auf seine Schulter fallen. Sie betrachtete die Sterne, erhaschte einen Blick auf Sirius’ Stern.
Es war einer jener Momente, die sie nur mit ihm teilen konnte. Ron hasste diese Stille zwischen ihnen. Er konnte es nicht ertragen, ihre Gefühle und deren Bedeutung zu sehen. Nie, er hatte es nie gekonnt.
Nicht so bei Harry. Nein, Harry war mitfühlender. Er hörte immer zu und er wusste, wann sie es vorzog, stumm zu bleiben. Wie jetzt wieder.
Er hielt sie einfach nur. Hielt sie und gewährte ihr eine Zeit lang den Frieden, den sie alleine nie finden würde.
Manchmal, wenn es ihr Herz zuließ, spürte sie, dass sie bei Harry nur die Frau war, die sie sein wollte. Keine Hexe, keine Intellektuelle. Nur sie. Hermine. Hermine Jane Granger.
Der Bücherwurm? Die Starke? Die Selbstbewusste? Die Schüchterne? Die Hässliche?
Nein, nur Hermine, die ganze Hermine.
“Weißt du, wie es ist, sich selbst nicht zu kennen?”, flüsterte sie, während sie den leichten Hauch des Windes in ihrem Haar einfing.
“Ja.”
Seine Antwort trieb ihr Tränen in die Augen, doch sie gestattete sich nicht, ihnen freien Lauf zu lassen.
Harry hatte sie immer verstanden. Immer. Egal, was sie quälte. Er wusste es. Er erahnte es. Er linderte den Schmerz.
Das Blut in ihrem Herzen pochte wie wild. Es geriet in Wallung, als sie seinen Atem in ihrem Nacken fühlte. Diesen betörenden Atem.
Und wieder war da eine Frage, die sie selbst nur in ihren schwächsten Momenten zuließ: Wie es wohl wäre, ihm den Atem mit ihren Lippen zu rauben?
Ein seltsam bekanntes Prickeln breitete sich auf ihrem Körper aus, als sie ihre Hände über seine legte, die ineinander gefaltet auf ihrem Bauch lagen.
“Ich will einfach nur mal ins kalte Wasser springen und sehen, was geschieht!”
Hilf mir, bitte, hilf mir. Ohne dich schaff’ ich’s nicht.
“Ich will erfahren, was es bedeutet, wirklich zu leben. Nicht immer nur das Gefühl zu haben, dass die Zeit in der Sanduhr des Lebens verrinnt.”
Sie drückte sich ein wenig weg von ihm, sodass nur noch ihre Schultern seine Brust und ihre seine Hände berührten.
Sie wurde sich des sehnsuchtsvollen Schmerzes in ihrem Herzen bewusst, das nach seiner Geborgenheit gierte.
Hitze wallte in ihr auf, als sie dem Drängen nachgab und sich wieder in seine zarte Umarmung lehnte.
“Ich stehe vor einer Klippe, zu meinen Füßen das Meer…” Das sachte Rauschen der Wellen unterstrich ihre Worte.
“…und will springen, doch ich kann nicht. Weder springen, noch leben. Es geht nicht.”
Hilf mir, Harry, zieh mich fort von diesem Ort.
“Die Welt ist gierig und manchmal verschlingt sie Herzen, die einstweilen voller Hoffnungen waren! Ich kann es nicht, Harry. Ist stehe dort, an dieser Klippe und kann es nicht. Zum Springen zu feige. Zum Leben nicht im Stande.”
Von Weiten hörten sie eine einsame Melodie, den Gesang der Nacht. Voller Wehmut. Voller Trauer.
Es schüttelte sie, doch als seine Finger sich mit ihren verhakten, schwand das Beben. Er war ihr Anker, der sie hielt.
Noch immer sprach er kein Wort.
Er löste eine ihrer Hände von der anderen und beugte sich leicht nach vorne. Unweigerlich wurde ihr Körper in die Position gedrückt, die er wollte.
Seine Hand hielt ihr Handgelenk und dann führte er sie über die Wasseroberfläche.
Hermines Hand flog über das Wasser, tauchte nicht ein. Hinterließ nur zarte, schwingende Ringe - das Zeugnis ihrer Berührung.
Sie schluchzte.
“Sei frei, Hermine, wie deine Hand, die über das Wasser gleitet.”
Er führte ihre andere Hand in ebensolchen Bewegungen über den See, wie zuvor.
“Sei frei und habe keine Angst zu ertrinken. Du kannst nicht untergehen. Weil deine Gedanken dich tragen werden, wie eine Feder, die von einer lauen Brise fortgewirbelt wird.”
Sie öffnete ihre Seele seiner Worte, ließ geschehen, dass sie sie tiefer trafen, als es je ein Wort vermocht hatte.
Hilf mir, Harry, hilf mir.
“Wer bin ich, Harry?”
Hilf mir… bitte … hilf, weil ich selbst die Kraft nicht habe.
Eine Weile überlegte er. Wog das Gewicht ab, das er im Begriff war, zwischen sie und ihn zu stellen.
Ob sein Verstand das volle Ausmaß dieser Frage begriff?
Er drehte sie zu sich um.
Einen Arm schlang er um ihre Hüfte. Eine Hand hob ihr Kinn an, damit sie seinem prüfenden Blick nicht ausweichen konnte.
“Ich sehe eine bezaubernde Frau, die mit ihrem Charme Leute zum Lachen bringt. Ich erhasche einen Blick in ihre Augen und erkenne den Glanz der Weisheit in ihnen. Ich spüre weiche Hände, die fast krampfhaft versuchen, etwas zu halten, was nie fortgehen wird. Die tastend nach etwas suchen, das schon immer da gewesen war.”
Sein Daumen strich über ihre Unterlippe.
“Eine Frau, die mit allem, was sie hat, in den Kampf zieht und erst dann aufgibt, wenn sie gewonnen hat. Eine herzliche Frau, voller Zweifel, dass sie geschätzt wird, dass sie einen Platz in dieser Welt hat.”
Ihre Lippen öffneten sich seinem Daumen. Kurz spürte sie ihn an der Unterseite ihrer Oberlippe, bevor er ihr Kinn losließ und seine Hand in ihrem Haar versenkte.
“Feuchte Augen, die blinzeln, um die Tränen, die Schwäche für sie bedeuten, zu verbergen. Ein gesenkter Blick, damit man in ihm nicht den Schmerz und die Sorge lesen kann. Eine Haltung, die aufrecht sein soll, um dem gebrochenen Inneren eine Maske zu geben.”
Sie atmete tief und heftig ein und aus. Jegliche Geräusche, alles Gefühl war ihr entfleucht.
“Hermine, du bist eine Frau auf der Suche nach sich selbst. Das versteh’ ich, ernsthaft. Du willst dir beweisen, dass da mehr ist, als nur der Bücherwurm, der uns den Arsch rettet und als Teil des goldenen Trios gesehen wird.”
Er traf den Nagel auf den Punkt. Sie war mehr als unglücklich mit ihrer Rolle.
“Darf ich dir die Augen öffnen?”, fragte er heiser und seine Stimme nahm einen sinnlichen, tiefen Ton an.
Sie schluckte und nickte dann.
Hilf mir, Harry, mach mich lebendig.
“Schließ die Augen”, sein Atem streifte ihre Wange.
Er vergewisserte sich, dass sie es wirklich getan hatte.
Ohne Vorwarnung presste er seine Lippen auf ihre, eroberte ihren Mund und sandte Tausend kleine Flämmchen in ihren Körper, die den Vulkan in ihr zum Brodeln brachten.
Voller Hingabe zog er ihre kleine Gestalt in seine Arme, drückte sie näher an sich, als er es je getan hatte.
Befrei mich.
Wie lange er sie geküsst hatte, wusste sie nicht mehr. Während sie im See gestanden und ihre Zungen von Liebe gesprochen hatten, hatte sie jegliches Zeitgefühl verloren.
Nach Ewigkeiten löste er sich von ihr.
“Ich sehe viel in dir, Hermine aber in erster Linie sehe ich die Frau in dir! Keine Hexe, die intelligent ist. Kein Mädchen, das unschuldig und unwissend ist. Ich sehe eine Frau, die viele Gesichter zu tragen vermag. Und in jedem dieser verschiedenartigen Gesichter sehe ich zwei Schokoladenaugen, die ich mehr liebe als alles andere auf der Welt.”
Wie in Trance bewegte sie sich auf ihn zu.
“Hermine, das, was du in diesem Moment bist, das, was du immer bist, das liebe ich. Du bist ein faszinierender Mensch, mit farbenreichen Facetten. Wer du bist, fragst du mich? Du bist Hermine Jane Granger, die Frau, die ich liebe!”
Seine Stimme hatte nicht einmal gezittert, während er all diese bewegenden Dinge ausgesprochen hatte.
Ihr Herz vermochte nicht einmal höher zu schlagen, so tief traf sie die Erkenntnis.
Er hatte Recht.
Sie war eine Frau, eine Frau, die liebte und wiedergeliebt wurde.
Erneut berührten sich ihre Lippen zu einem verheißungsvollen Kuss.
Sie versprachen sich den Himmel und die Hölle.
Rette mich, Harry.
Er trug sie auf Händen aus dem Wasser, keine Sekunde von ihren Lippen ablassend.
Eng umschlungen traten sie den Heimweg an, zurück zum Schloss, zurück zu deren Bewohnern.
Liebe mich, Harry.
Das tue ich, Engel. Von Herzen, das tue ich.

Die Schatten verschluckten sie, als der Mond hinter den Wolken verschwand.
Um sie herum war es kalt und dunkel und dennoch hatten sich zwei schlagende Herzen gefunden.


***

Ende.
Hoffe, es hat euch gefallen.
Lasst mir Kommis da, damit ich weiß, dass es euch gibt, da draußen, in der großen, weiten Fanfic-Welt XD

Viele liebe Grüße
eure Cute_Lily


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