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Fanfiction

Das, was wir tun - Das, was wir tun

von synkona

Sanft landeten Severus Füße auf dem kleinen Hügel. Er stolperte einige Schritte nach vorn und kam dann zu einem Halt. Die Welt um ihn herum war dunkel, sogar der Mond schien sich hinter schweren Wolken verborgen zu haben. Nicht ein einziges Licht drang durch die Finsternis und die Stille, die über den Hügeln lag schien alles andere zu erdrücken.
Severus wusste, dass er hier allein war, so wie er es gewollt hatte. Alleine sein, um nachdenken zu können, um Ordnung in das Chaos zu bringen, das in seinem Kopf herrschte.

Der Kampf in Hogwarts musste mittlerweile begonnen haben. Nachdem McGonagall und die anderen Lehrer ihn angegriffen hatten, war er sofort geflohen.
Es hatte nichts mit Davonlaufen zu tun. Es ging nicht darum, einem Kampf zu entfliehen, von dem er wusste, dass er kommen würde, auf die ein oder andere Weise. Irgendwann würde der Punkt kommen, an dem er ihnen allen würde zeigen müssen, auf welcher Seite er stand - dabei hatte er sich schon vor vielen Jahren entschieden.
Aber es ging hier nicht um das, was er dachte und fühlte, es ging um all die anderen, die ihn für jemanden halten mussten, der er nicht war. Er hatte seinen Zauberstab nicht gegen McGonagall erheben wollen, er hatte nicht all die anderen mit seiner bloßen Anwesenheit davon abhalten wollen, das Schloss zu sichern. Und wenn er ihnen die Wahrheit gesagt hätte, die nur noch er allein kannte, so hätten sie ihm nicht geglaubt.
Nein, es war das Richtige gewesen zu gehen, den Punkt so lange wie nötig hinauszuzögern. Wenn er später in den Kampf einstieg, würde niemand mehr Fragen stellen.

Severus schaute in die Dunkelheit hinaus. Langsam gewöhnten sich seine Augen daran und er konnte die Umrisse von Bäumen ausmachen, die sich in seiner Nähe in den Himmel erstreckten. Der ferne Schrei einer Eule durchbrach die Stille für einen kurzen Moment. Severus presste die Lippen fest aufeinander. Es gab eine Sache, die er noch tun musste, wenn er diese Nacht nach Hogwarts zurückkehrte. Wahrscheinlich war es die letzte Gelegenheit, die er noch hatte, um ein letztes Mal einen von Dumbledores Wünschen zu erfüllen. Er würde Harry Potter dieses letzte Stück von der Wahrheit geben, nach dem der Junge sicherlich schon selbst gesucht hatte. Bei dem Gedanken daran spürte Severus ein seltsames Gefühl in sich aufsteigen. Es war wie Furcht und Hoffnung zugleich und wegen der gleichen Sache. Das Ende war nah. Vieles deutete darauf hin, dass die Welt eine andere sein würde, wenn die Sonne das nächste Mal aufging, wenn dieser Hügel, auf dem er nun stand, in helles Licht getaucht sein würde.

Severus konnte die Veränderung in der kühlen Nachtluft beinahe schon spüren, aber vielleicht waren es auch nur seine eigenen Vorahnungen. Er wusste nicht, was passieren würde, wenn er Harry die Wahrheit sagte, was der Junge tun würde. Dumbledore war sich so sicher gewesen, dass Harry das Richtige tun würde. Vielleicht hatte er Recht, aber vielleicht hatte er sich auch geirrt. Die Zeit es herauszufinden rückte immer näher.

Severus schloss die Augen und versuchte an nichts zu denken, sein Gedächtnis von allem zu befreien, aber es gelang ihm nicht. Erinnerungen jagten ihn, in letzter Zeit immer öfter. Er sah sich selbst auf dem Astronomieturm, den Zauberstab in der ausgestreckten Hand, sah in die Augen von Albus Dumbledore, spürte wieder diese wilde Entschlossenheit und die Welt verschwand in grünem Licht. Er hatte schon vorher Schuld getragen, schwere Lasten auf seinen Schultern. Er hatte Dumbledore in den Tod geschickt, ganz gleich ob es diese Übereinkunft gegeben hatte, ganz gleich, ob es der Wunsch des alten Schulleiters gewesen war. Und nun konnte sich Severus des Gedankens nicht erwehren, dass er kurz davor stand, auch Harry in den Tod zu schicken, auch wenn er nur der Überbringer einer Nachricht war.

„Ich wollte es nicht“, flüsterte Severus, als er die Augen wieder öffnete. Wenige Worte, die niemals dazu fähig sein konnten, so viel Schuld zu nehmen - aber sie waren alles, was er geben konnte.
„Ich will es nicht“, fügte er leise hinzu, als ihm klar wurde, dass er sich genau davor fürchtete - Harry Potter sterben zu lassen, nach all den Jahren. Es war nicht so, dass Severus jemals viel Sympathie für den Jungen aufgebracht hatte; Harry ähnelte James einfach zu sehr. Aber trotz allem war Severus nie fähig gewesen, ihn zu hassen. Er war Lilys Sohn, alles, das von ihr in dieser Welt noch übrig war.

Severus Gedanken drifteten weiter ab, in eine längst vergangene Zeit, zurück zu Tagen, die glücklich waren und nicht so finster wie diese Nacht. Er sah sich selbst wieder über die Ländereien Hogwarts wandern, in diesen winzigen Momenten, in denen er sich nicht allein gefühlt hatte, weil er nicht allein gewesen war. Weil Lily neben ihm gelaufen war, während sie immerzu geredet hatte. Er hatte ihr immer gerne zugehört, auch wenn es meist nur belanglose Dinge gewesen waren, über die sie gesprochen hatte. Lily hatte diese ungewöhnliche Fähigkeit besessen, in den Dingen so viel mehr zu sehen, als sie eigentlich waren. Ein wehmütiges Lächeln legte sich über Severus' Lippen, als er im Geiste wieder in ihr Gesicht blickte. Ihre grünen Augen hatten so oft voller Begeisterung aufgeleuchtet und dann hatte sie gelacht. Das war es, was Severus so sehr an ihr geliebt hatte, dieses Lächeln, so frei und unbeschwert von Schuld. Denn selbst damals in Hogwarts hatte er Schuld getragen und Lily war unschuldig gewesen, immer.

Die Gefühle waren nie verschwunden. Manchmal kehrten sie zurück, wenn er an Lily dachte und er hatte wieder dieses warme Gefühl in der Brust. Aber direkt darauf folgte der Schmerz, als würde ihn etwas Schweres hinabdrücken. Severus wusste mit schmerzhafter Klarheit, was er verloren hatte und es war nicht nur Lily und ihr Lachen gewesen. Er wusste, dass er auf seinem Weg auch einen Teil von sich selbst zurückgelassen hatte, irgendwo da draußen, an einem Ort, an den er nicht mehr zurückgehen konnte. Dumbledore hatte ihm einmal gesagt, dass es nicht möglich war, die Zeit zurückzudrehen, so sehr man es sich auch wünsche, dass man nach vorne gehen müsse. Ganz einfach, weil der Weg zurück nicht mehr existierte und weil man die Fehler, die man gemacht hatte, allenfalls in der Zukunft bereinigen konnte. Severus war sich nicht sicher, ob er es jemals richtig versucht hatte, die Fehler wieder gut zu machen. Für Dumbledore zu kämpfen hatte ihm immer ein Gefühl der Entschlossenheit gegeben, das Wissen, dass er wusste, was er tat. Aber es hatte nie die Schuld beglichen.

In Severus' Kopf erklang Lilys Lachen wie ein Echo, herangetragen durch die Zeit. Er hatte immer versucht bei ihr zu bleiben, hatte so sehr versucht, sie nicht zu verlieren - aber es war ihm nicht gelungen. Er hatte es nicht einmal geschafft ihr Leben zu schützen.
Wind zog auf und die Wolken vor dem Mond verschwanden. Für einen Augenblick war der Hügel in gespenstisches Mondlicht getaucht, die Bäume warfen lange Schatten. Severus legte den Kopf in den Nacken, um in den dunklen Himmel hinaufzuschauen.
Etwas sagte ihm, dass er nicht länger warten konnte, dass es an der Zeit war zu gehen. Das Dunkle Mal auf seiner Haut hatte angefangen zu prickeln und dann verspürte er einen kurzen, heftigen Schmerz. Sein Handgelenk zuckte.
Der Dunkle Lord rief nach ihm.

Severus wandte den Blick vom Himmel ab, als sich die Wolken erneut vor den Mond schoben. Er würde den Augenblick kaum noch länger hinauszögern können. Die Zeit war gekommen selbst in die Schlacht zu gehen und offen für alle für seine Seite zu kämpfen. Er würde Harry finden müssen, irgendwo in dem Chaos, das nun sicherlich in Hogwarts herrschte.

„Die letzte Schlacht“, flüsterte Severus in die Nacht hinein. Denn genau das war es. Es würde enden, heute Nacht, ganz gleich wie es ausgehen würde. Er konnte unmöglich sagen, woher er dieses Wissen nahm, aber es war da, wie ein Teil von ihm.
Was noch bis zum Morgengrauen geschehen würde, war ungewiss. Aber er würde kämpfen. Er würde kämpfen, wie Dumbledore es erwartet hätte, würde Harry alles erzählen und ihn nicht aufhalten, wenn er bereit war, in den Tod zu gehen. Vielleicht würde er dabei stehen, wenn Lilys Sohn starb, würde ihn fallen sehen, so wie er sich oft vorgestellt hatte, das Lily gefallen war.
Und vielleicht würde sie ihm verzeihen, wo immer sie jetzt war, vielleicht würde er sich selbst verzeihen können.

Severus wusste nicht, ob dies seine letzte Nacht war, er wusste nicht, ob er die aufgehende Sonne überhaupt noch sehen würde, in nur wenigen Stunden. Doch als er die Augen schloss und erneut Lily vor sich sah, da wusste er, wofür er kämpfte und dass es keinen Weg geben würde, das Ende zu vermeiden, wenn es kommen sollte.
Vielleicht war diese Nacht seine letzte Chance, einen Teil seiner Schuld zu begleichen, ein letztes Stück auf dem steinigen Weg, den er gegangen war, um bis hierher zu gelangen. Entschlossenheit ergriff von ihm Besitz, noch stärker sogar als damals, als er die Spitze des Astronomieturms betreten hatte, um einem Freund das Leben zu nehmen. Und nun war er bereit auf den Ruf des Dunklen Lords zu antworten und in den Kampf zu ziehen, bereit für das zu kämpfen, was ihm noch geblieben war: Seine Erinnerungen.

Einen letzten Blick warf er in die Ferne, ehe er disapparierte.

Was wirklich zählt, das ist nicht wer wir sind, hatte Dumbledore einst zu ihm gesagt, sondern das, was wir tun.


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