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Fanfiction

Die rote Lilie - Sturmgewitter

von Cute_Lily

Hermine betrat den Grimmauldplace bei Nachtanbruch. Seit diesem kleinen Zusammentreffen am Nachmittag hatte sie Harry nicht mehr gesehen. Es war ihr unbegreiflich, was da vonstatten gegangen war.
Noch immer war sie wütend auf Ron, weil er Dinge getan und gesagt hatte, die sie nicht wollte. Und dann verpuffte ihr Zorn, als sie an Harry dachte - an seine enttäuschten, kalten Augen.
Ihr Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, bei dem Gedanken, er würde ihr nicht glauben.
Das Schloss klickte mechanisch, als sie den Zauber ausgesprochen hatte.
Schnell betrat sie das Haus und ließ die Tür leise zu gehen. Sie hängte ihren Mantel an die Wand und verließ den Vorflur.
Harrys Anblick entsetzte sie. Dichte Rauchschwaden schwirrten um seinen Kopf. Der beißende Gestank nach Tabak ließ sie husten. Ein Geruch wie in einer Kneipe gesellte sich dazu.
Er hatte seine Beine lässig über Kreuz auf den Tisch gelegt, während er sich tief in das Sofa vergraben hatte. Doch so entspannt seine Haltung auch zu sein schien, sie wusste, er zitterte vor Groll.
„Harry“, flüsterte sie. Sie wagte nicht, näher zu kommen. Eine dunkle Vorahnung ergriff sie. Aus Angst ihn zu verlieren, verlangsamte sich ihr Herzschlag.
Seine Hand hob sich, mit der er das Whiskeyglas festhielt. Ihr stockte der Atem, als sie die dicke, dunkle Kruste an seinen Fingerknöcheln sah. Seine Wut war so stark gewesen, dass er ihrem Schreibtisch eine deftige Kerbe verpasst hatte.
„Hast du die Wunde gesäubert?“, fragte sie leise, weil sie nicht wusste, was sie sonst hätte sagen sollen.
Keine Antwort.
Er nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarre. In diesem Augenblick verabscheute sie ihn. Das er in solche Laster verfiel nur wegen dieser einen für sie völlig unbedeutenden Sache.
„Harry.“ Sie trat einen Schritt in seine Richtung.
Mit einem Mal saß er kerzengerade in den Polstern.
„Keinen Schritt weiter“, befahl er bellend und seine Stimme war so tief wie Stahl hart war.
Wie angewurzelt blieb sie stehen.
„Was ist los mit dir?“, startete sie einen neuen Versuch.
„Das fragst du noch?“, kam die böse Antwort. Er sah sie nicht an. Und das tat noch mehr weh als seine grauenvolle Stimme. Sie hatte ihn verletzt. Ron hatte ihn verletzt. Und jetzt fürchtete sie, ihn zu verlieren. Sie hatte ihn doch gerade erst gefunden. Gerade erst die sanfte Liebe entdeckt, die sie noch nicht vollends ausgekostet hatten. Sie wollte ihn nicht verlieren.
Ihre Schultern bebten. Der Kopf senkte sich. Tränen rollten unablässig über ihre weichen Wangen.
„Ich kann doch nichts dafür, ...“ Er unterbrach sie schnaubend.
„Lüg mich nicht an, Hermine.“ Er war auf einmal so traurig, wie sie ihn noch nie zuvor erlebt hatte.
„Bitte“, flehte sie und selbst für sie klang es nach einer Ausrede, „ich könnte nie...“
Wieder unterbrach er sie: „Ich dachte wirklich, du könntest mich so lieben wie ich dich.“
„Aber das tue...“
„Schweig endlich!“ Das volle Whiskeyglas zerbrach in seiner Hand. Die Scherben drangen in sein Fleisch. Rissen Haut auf. Über seine ganze Hand floss Blut. Dunkles, bitteres Blut.
Sie erschrak.
Einen Moment war die Stille grausam zu ihr. Die flackernden Flammen des Kamins warfen bizarre Schatten an die Wände.
„Ich habe keinen Mensch je so geliebt wie dich. All die Zeit über. Damals brach mein Herz, als du und Ron...“, er stockte. Hermine hörte ihn schluchzen und jedes Organ in ihrem Körper drehte sich dramatisch um die eigene Achse. Sie ertrug es nicht, ihn so leiden zu sehen.
Laut schniefte er, sich seiner Tränen nicht schämend.
„...als du und Ron ein Paar wurdet. Ich dachte, es könne niemals wieder zusammenwachsen. All die Scherben und all der Schmerz. Ich war so verletzt. Aber es half mir, den dunklen Lord zu vernichten.“
Er verstummte.
Nachdem er einen großen Schluck aus der Whiskeyflasche genommen hatte, fuhr er fort: „Ich war so glücklich, als wir zueinander fanden. Ernsthaft. Ich hatte ein Gefühl dieser Art noch nie erlebt, gehofft, aber nie erlebt. Nicht, bevor du in meinen Armen lagst und mich geküsst hast, sodass ich den Verstand verlor.“
Ihr ganzer Körper fröstelte.
„Damals dachte ich, dass mich nichts auf der Welt mehr schmerzen könnte, als dich und Ron zusammen zu sehen. Ich habe mich getäuscht. Der Anblick heute war tausendmal schlimmer.“
„Harry...“ Mit einem Ruck stand er und marschierte auf sie zu.
„Sag, was du zu sagen hast und dann verschwinde“, flüsterte er so leise, dass sie sich konzentrieren musste, um ihn zu verstehen.
Sie wollte alles auf einmal loswerden. So viele Dinge erklären. Doch mitten in ihrem Gedankenfluss wurde sie durch eine Erkenntnis gestört. Sie war unschuldig. Sie hatte nichts getan, um Rons Verhalten zu provozieren.
Warum sollte sie sich anklagen, indem sich für etwas entschuldigte, für das sie nicht verantwortlich war!?
Sie fasste einen Entschluss. Ihr Stolz gebot es ihr.
„Ich liebe dich, Harry, mehr habe ich nicht zu sagen.“
Seine Augen wurden so groß, dass die Äderchen in seiner Netzhaut platzten.
Der Ãœbelkeiterregende Geruch nach Alkohol und Zigarre schlug ihr entgegen, doch sie ignorierte es und sah ihm weiterhin ins Gesicht.
„Liebe“, spie er vor ihr aus, „Liebe war nie etwas, das für mich bestimmt war, Hermine.“
„Und dennoch liebe ich dich“, sagte sie so ruhig wie möglich. Entgegen ihres wahnsinnigen Pulses blieb sie sogar tatsächlich ruhig. Sie war sich einer Sache nie sicherer gewesen.
Seine Wangenknochen knackten, weil er die Zähne zu fest zusammengeschlagen hatte.
„Ich kann es nicht glauben, ...“
Diesmal unterbrach sie ihn: „Es ist mir egal, was du glaubst. Ich liebe dich, Harry. Nichts wird das ändern.“
Ein rollender Schrei entrang sich seiner Kehle. Seine Augen blitzten und Hermine bekam es mit der Angst zu tun.
Sie hatte ihn noch nie so erlebt.
„Ich lieb...“
„Sprich es nicht aus. Nie mehr, hast du mich verstanden!? Ich pfeife auf deine sogenannte Liebe!“ Rote Zornesflecken erschienen auf seinem Gesicht. Seine Nasenflügel bebten.
Die Luft um sie herum wurde dicker, der Sauerstoff geringer.
„Ich liebe di...“, und ihr Satz endete, als er die unversehrte Hand erhob und ihr drohte.
Ängstlich wandte sie ihr Gesicht ab und zuckte zusammen. Noch nie hatte ein Mann die Hand gegen sie erhoben.
Doch Harrys Schlag blieb aus.
Sie linste wieder zu ihr herüber und sah seine schreckgeweiteten Augen.
Tränen rannen über sein Gesicht bishin zum Kinn, von wo sie dann abperlten und gen Boden fielen. Lautlos. Genauso lautlos, wie es im Raum war.
„Ich...“, setzte er an, schüttelte den Kopf, „...es tut mir Leid.“
Mit einem steifen Ruck drehte er sich um und verließ das Haus.
Hermines Knie gaben nach und sie sackte zu Boden. Auch ihr entlockte die Situation Tränen.
Sie wäre ihm gefolgt, wenn sie gewusst hätte, dass es das letzte Mal für lange Zeit sein sollte, dass sie ihn sah.

„Nein, er hat sich nicht bei uns gemeldet. Das macht mir ein wenig Sorgen. Normalerweise ist er nie so lange weg, ohne uns eine Nachricht zu kommen zu lassen.“
Hermine knetete traurig ihre Fingerknöchel. Sie konnte Danielle und Draco nicht in die Augen sehen. Eine ganze Woche war er bereits fort. Und niemand wusste, wo er war. Niemand.
Hermines Wehmut und Bedauern war von Tag zu Tag gestiegen. Sie hatte nicht gewollt, dass es so endete. Verdammt, sie wollte überhaupt nicht, dass es endete!
„Ich verstehe“, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Danielle bemerkte, wie aschfahl das Gesicht der Freundin war. Sie seufzte. Musste denn alles so kompliziert sein?
„Irgendwelche Neuigkeiten von Weasley?“
Hermine schüttelte den Kopf. Gott sei Dank hatte er sie nicht weiter belästigt. Vielleicht kostete er auch einfach nur seinen Triumph aus.
Danielle stand auf und schritt im provisorisch eingerichteten Schulleiterbüro im Keller des Krankenhauses umher.
„Er hat seinen Unterricht nicht besucht. Die Schüler waren enttäuscht, mich an seiner statt zu sehen. Machen wir uns nichts vor, Harry ist der beste Lehrer, den man sich wünschen kann!“
Draco entschärfte Danielles positive Aussage.
„Er ist unverantwortlich, Mädchen! Ich kann niemanden gebrauchen, der seine Schüler im Stich lässt!“
Danielle wirbelte zu ihm herum und funkelte ihn an. Ihre Augen waren zu festen Schlitzen zusammengepresst.
„Schüler, die nur seinetwegen geblieben sind!“
„Wenn du das denkst, dann...“
„Seid still“, schrie Hermine. Die beiden zuckten zusammen.
Die Heilerin ließ die Schultern hängen. Die Situation, in der sie sich befand, raubte ihr die letzten Kräfte. Sie war so enttäuscht und traurig, dass sie nicht imstande war, einen klaren Gedanken zu fassen.
Nach einer Ewigkeit setzte sie wieder an.
„Tut mir Leid, dass ich geschrien habe. Ihr sollt nicht aufgrund meiner Fehler miteinander streiten.“
Sie wandte sich ab, als Draco Danielle einen schnellen Kuss auf den Mund drückte.
„Ich wollte nicht abfällig werden“, entschuldigte er sich und entfernte eine silberne Haarsträhne aus ihrer Stirn.
Das Funkeln der Vampiraugen wurde weicher.
„Schon in Ordnung, Draco, wir sind alle ein wenig angespannt in letzter Zeit.“ Und wieder konnte sie sich nicht wehren, als er ihr einen flüchtigen Kuss gab.
„Was gedenkt du zu tun?“, wandte sich der Schulleiter an die Braunhaarige.
„Ich weiß es nicht.“ Und das erste Mal in ihrem Leben hatte sie wirklich keine Lösung parat.
Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Harry hatte ihr ganzes Leben umgekrempelt und jetzt, wo er fort war, erschien ihr der Rest völlig leer.
„Ich denke“, sprach jetzt Danielle mit fester Stimme, „wir sollten uns auf Andrew Thysson konzentrieren. Willst du hören, was wir herausgefunden haben?“
Hermine nickte. Jede Ablenkung kam ihr gelegen.
„Er wirft seine Schatten.“
„Du meinst, er greift wieder Blutsverräter an?“
„Leider ja. Ich befürchte, er will die Lilie aus der Reserve locken. Er weiß, wir sind seine größte Bedrohung.“
„Er will, dass wir unsere Streitkräfte an seinen Lakaien aufreiben. Was nur, bezweckt er damit? Er weiß, dass die wenigen Mitglieder, die wir haben, stärker sind als seine Schoßhündchen“, murmelte Hermine und fachsimpelte eine Weile über ihre eigene Frage. Die Gesprächsfetzen zwischen Draco und Danielle nahm sie nicht wahr.
Auf einmal schlug sie sich gegen die Stirn, als sich die Antwort vor ihrem geistigen Auge auftat.
„Ablenkung. Er verfolgt ein höheres Ziel.“
„Zu der Ansicht sind wir auch gelangt. Allerdings entzieht es sich unserer Vorstellungskraft, was dieses Ziel sein soll.“
Hermine wusste es sofort.
„Eine Waffe, um den Auserwählten zu vernichten.“
„Klingt logisch, vergiss aber nicht, dass die neue Prophezeiung zwei Menschen beinhaltet. Niemand weiß, wer diese zweite Person ist.“
„Das ist vorerst nebensächlich. Wir müssen verhindern, dass Thysson erhält, was er begehrt.“
Eine Gänsehaut überflutete sie, als sie sich an die erregte Stimme erinnerte, die vor der Schlacht in Hogwarts zu ihr gesprochen hatte.
„Thysson ist ein Lykaner“, entfuhr es ihr.
„Ja und? Die sind besiegbar“, warf Draco dazwischen.
„Du verstehst nicht“, keuchte Hermine überrascht. Ein erschreckendes Puzzle setzte sich in ihrem Kopf zusammen. Wie von Geisterhand geführt, griff es in ihrem Inneren nach Befürchtungen, von denen sie nicht gewusst hatte, dass sie sie hegte.
Eine eisige Klammer legte sich um ihr Herz.
„Er ist der erste Lykaner. Der mächtigste. Die anderen sind abgeschwächte Formen. Seine DNA war die stärkste, als sie sie kreuzten. Niemand kommt an seine Macht heran.“
Danielle schlug entsetzt die Hand vor den Mund.
„Nein“, sagte sie laut und sprach aus, was alle dachten, „das darf nicht wahr sein. Du meinst, er besitzt eine Art Genmaterial, das direkt aus dem des dunklen Lords und einem reinblütigen Werwolf besteht?“
Hermine zitterte.
„Ja, genau das meine ich.“
Es wurde totenstill im Raum. Jeder hing seinen Gedanken nach.
Die Erkenntnis war furchtbar.
Harry war anfällig gegen Andrew Thysson, weil er dieselbe DNA wie dieser Mann hatte. Zumindest zu einem geringen Teil.
„Wir müssen Harry in Kenntnis setzen“, sprach Draco.
„Und wie, bitte? Schon vergessen? Er ist verschwunden!“
„Hermine“, lächelte Draco, „du scheinst zu vergessen, dass wir mit ihm verbunden sind, so wie du mit Danielle. Die rote Lilie. Unterschätze sie nicht.“
Sie zuckte mit den Schultern, als Draco sich konzentrierte. Seine Augen wurden grau. Beinahe so, als werfe sich ein Schatten vor sie.
Eine Weile blieb er mit seinem Bewusstsein an einem anderen Ort.
Dann kehrte er mit einem erschrockenen Aufschrei zurück und plumpste vom Stuhl.
„Was ist?“, fragte die Vampirin und kniete sich zu dem Mann, der blass um die Nase angelaufen war.
„Noch nie zuvor habe ich erlebt, dass er mich ausschließt. Ich habe nichts gespürt. Keinen einzigen Gedanken. Nicht einmal den Hauch eines Gefühles, was man zumindest immer spürt, wenn man schon nicht die Gedanken miteinander teilt.“
Draco stand mit Danielles Hilfe wieder auf.
„Es war, als wäre er tot.“
Hermine schnaubte, als hätte sie es von Anfang an besser gewusst.
„War doch klar.“
Fragende Blicke.
„Wenn er nicht gefunden und kontaktiert werden will, dann können wir das auch nicht. Er will unauffindbar sein, also setzt er alle Hebel seines Könnens in Bewegung, um dies möglich zu machen.“
Er rieb sich den Hintern und beobachtete die Gryffindor vorsichtig.
„Du weißt, ich sage das nur ungern, aber du hast Mist gebaut, wenn er selbst uns ausschließt.“
Hermine zuckte ob dieser Spitze zusammen.
„Als wenn ich das nicht wüsste. Aber was soll ich tun? Ich kann nichts für Rons Verhalten.“
Sie senkte den Kopf.
„Die Situation, in die wir hineingerannt sind, war furchtbar. Ich wollte es nicht. Ich wollte nicht, was Ron tat.“ Sie schluckte. „Ich war so überrascht, dass ich nicht einmal in der Lage war zu reagieren.“
„Wir glauben dir, Hermine. Gib dem Dickschädel einige Zeit. Er wird es erkennen. Im Unrecht zu sein, ist nicht unmenschlich. Das passiert jedem mal. Glaub mir, er wird zur Vernunft kommen.“
Draco tätschelte Hermine den Arm und bot ihr an, sie auf Arbeit zu entschuldigen, wenn sie das wolle.
Sie lehnte ab und zog es vor, sich in die Arbeit zu stürzen, um nicht nachdenken zu müssen.

Kurz vor Feierabend erreichte sie die Zeitungseule mit dem neuen Tagespropheten.
Neugierig setzte sie die Tasse Kaffee, die sich hatte bringen lassen, ab und bezahlte die Eule mit ein paar Knuts.
Die Schneeeule erinnerte sie stark an Hedwig, die seit einiger Zeit aber schon tot war.
„Warte einen Moment.“ Sie wühlte schnell in einem Schubfach und kramte einen Eulenkeks hervor, den sie der Eule gab. Diese bedankte sich, indem sie ihre liebevoll mit dem Schnabel in den Finger kniff.
Ja, diese Eule war definitiv vom Hedwigschlag.
Lächelnd sah sie dem Tier hinterher, als es in der Mittagssonne verschwand.
Nachdem das weiße Gefieder nicht mehr zu sehen war, drehte sie sich um und nahm die Zeitung zur Hand.
Begierig blätterte sie die Seiten um, auf der Suche nach wichtigen Neuigkeiten.
Fast hätte sie den rettenden Strohhalm übersehen. Es war nur ein kleiner Artikel ohne Bild, aber er bedeutete für Hermine Seelenheil.
Er handelte von einem Angriff auf einen Passanten in der Nähe von Hogsmeade. Die vermummten Gestalten hätten einen ehemaligen Getreuen des Albus Dumbledore, einen steinalten Mann, überfallen und ihn bedroht. Ohne Zauberstab bewaffnet, hatte er dem Tod ins Auge gesehen.
Sehnsüchtig verfolgte sie den Artikel bis zum Schluss. Das Strahlen in ihrem Herzen hätte nicht größer sein können.
Der Passant war mit dröhnenden Kopfschmerzen aus einer Art Koma erwacht. Vor ihm die Maskierten, gefesselt und mit einem Anti-Apparier-Fluch belegt. Neben dem Mann hatte eine rote Lilie gelegen.
Harry. Er lebte also und jagte weiterhin die Gefolgschaft des Andrew Thysson.
Ein kleiner Blitz fegte über ihr Antlitz hinweg. Was, wenn ihm etwas zugestoßen wäre!?
Sie machte sich so fürchterliche Sorgen um ihn, dass es wehtat.
„Oh Harry, wirst du mir verzeihen können?“
Sie ließ den Propheten sinken und starrte lange, ohne wirklich etwas zu sehen, auf die Titelseite der Zeitung.
Es erschien ihr, als wäre die Leere in ihr noch nie größer gewesen.

Er erwachte mit einem heftigen Dröhnen im Schädel. Wo, zum Teufel, war er?
Seine Hände schmerzten, weil die Fesseln so fest waren. Ihm war schlecht. Vielleicht hatte der Tritt in den Magen schwerere Folgen, als er erwartet hatte.
Er strengte sich an, die Fesseln zu lösen, erreichte jedoch nur, dass sich die Seile fester in sein Fleisch bohrten.
„Scheiße“, flüsterte er. Er konnte sich nicht daran erinnern, was geschehen war. Nur, dass er diesen alten Kauz gerettet hatte und dann auf dem Weg nach Hause gewesen war.
Seine Gedanken blieben an seinem Zuhause hängen. Unweigerlich verband er mit diesem Begriff auch eine Person. Die einzig wichtige Person in seinem Leben. Hermine.
Er hatte eigentlich vorgehabt, nach diesem Einsatz zu ihr zurückzukehren und sich zu entschuldigen. Er war dumm und unnachgiebig gewesen. Ein Troll, nur weil er die Wahrheit nicht hatte sehen wollen. Der Schmerz war im ersten Augenblick einfach stärker gewesen, als das warnende Stimmchen in seinem Inneren.
Er bereute es bitterlich, sie so angefahren zu haben und wünschte sich, sie würde ihm verzeihen.
Seine Augen suchten nach einem Anhaltspunkt der Orientierung, doch alles, was er sah, war Finsternis. Im Rücken spürte er eine kalte, feste Backsteinmauer.
Wenn er sich nicht irrte, hörte er in der Ferne Männergeschrei. Woher diese Schreie wohl rührten?
Wurde jemand gefoltert?
Panik nagte an ihm. Wo befand er sich?
Plötzlich erstickten die Männerschreie. Die stille legte sich unheimlich auf sein Gemüt. Er hasste diese psychologischen Spielchen, doch ihn würden sie damit nicht brechen. Dazu hatte er bereits zu viel gesehen. Zu viel Leid ertragen.
Wieder zuckte er zusammen, als ein gefährliches, tiefes Heulen die Mauern füllte und ihn in der Seele erschütterte. Auf dieses Heulen folgten weitere Heuler. Diesmal ganz in seiner Nähe. An den Steinwänden schabte es, als kratzten riesige Krallen am Gestein.
Das Jaulen schwoll so sehr an, dass er glaubte, sein Trommelfell müsse platzen. Sekunden verstrichen, dann wurde es ruhig.
Während dieser trunkenen Ruhe hämmerte sein Herz so schnell gegen seine Brust, dass er die schreckliche Erkenntnis begriff.
Er war in einem Labor, in dem die Wissenschaftler Andrew Thyssons forschten, um das Lykaner-Serum zu vervollständigen. Und schon bald wäre er das nächste Versuchskaninchen.
Bald schon würde man ihn in einen Lykaner verwandeln...

***

Danke für eure Kommis. Ich habe mich wieder sehr darüber gefreut!!!

Wir immer: Ran an die Federn und schreibt mir, was immer euch auf dem Herzen liegt.

Eure ergebene Lily


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