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Fanfiction

Die rote Lilie - Weitere Enthüllungen

von Cute_Lily

Hey Leute, einen recht herzlichen Dank für eure lieben Kommentare. Ich hoffe, ich enttäusche euch nicht.

Weiter:

Hermine schlief das erste Mal seit längerem wieder richtig gut.
Sie erwachte ausgeruht und mit guter Laune.
Fröhlich pfeifend schlug die Decke zur Seite und stand auf, um den Raum näher zu betrachten. Schmale Fenster, ein geräumiger Schreibtisch, eine Kommode und ein netter Zweisitzer vor einem kleinen Ofen.
Kein Luxus aber den brauchte sie sowieso nicht.
Sie ging zu dem Schreibtisch und strich das feine, dunkle Holz entlang. Ein Prachtexemplar. Der Geruch von frischem Holz haftete ihm an und sie mochte die Faserung der Alterslinien, die ihr zeigten, dass der Baum noch keine 100 Jahre hinter sich gehabt haben musste.
Ihr Blick glitt zum Stuhl und überrascht zog sie ihn zurück.
Eine frische Heilerrobe, Muggeljeans, ein Pullover, Unterwäsche und ein Zaubererumhang lagen penibel zusammengelegt dort.
Oben auf lag eine in säuberlicher Schrift gehaltene Notiz.

Hermine,
ich habe heute Morgen Dobby in deinem Namen zu dir nach Hause geschickt, damit er dir Kleidung holen konnte. Ich sagte ihm, er solle nur das Nützlichste mitbringen. Ich hoffe, es reicht dir.
Toilettenartikel liegen im Bad im ersten Schubfach.
Du findest Adrian und mich um 10 Uhr in der Großen Halle zum Frühstück. Es liegt dir frei, dich uns anzuschließen.
Hochachtungsvoll
M.D.


Dieser Mann war eine einzige Ãœberraschung. Voller Geheimnisse.
Sie zog sich um. Als sie den Pullover betrachtete, erinnerte sie sich an eine Begebenheit in ihrer Vergangenheit. Es war Harrys Lieblingspullover gewesen. Hellblau.
Sie hatte ihn immer getragen, um ihm eine Freude zu machen. Doch es war lange her…
Vorsichtig glitten ihre Finger über den feinen Stoff.
Ja, es war lange her, dass sie ihn getragen hatte.
Sie fragte sich, weshalb Dobby ausgerechnet dieses Kleidungsstück mitgebracht hatte.
In Gedanken zuckte sie die Achseln. Sie zog den Kopf ein, den Schmerz erwartend, doch er blieb aus.
Interessiert blickte sie auf ihre verletzte Schulter, musste jedoch feststellen, dass nur rosige Haut von der einstigen Brandwunde übrig geblieben war.
„Was war das für eine Salbe?“, fragte sie sich und beschloss, ihn später danach auszufragen.
Nachdem sie sich gewaschen hatte, machte sie sich auf den Weg zur Großen Halle.
Viele erstaunte Blicke folgten der hübschen, jungen Frau, doch sie konnte sich keinen Reim daraus machen, bis sie schließlich an einer Büste im zweiten Stock vorbeikam.
Ihr Gesicht strahlte ihr aus ihrem in Stein gehauen Kopf zu.
Ihre Augen weiteten sich, als sie die detailgetreue Nachbildung sah. Darunter stand in feuerroten Lettern geschrieben:

Hermine Jane Granger,
Schulsprecherin,
beste Absolventin des Endjahrganges seit Rowena Ravenclaw (10 Ohnegleichen),
Verfechterin der Hauselfenrechte und
Hexe, die sich gegen Voldemort stellte.
Ihretwegen gelang Harry James Potter (Merlinorden 1. Klasse) der Sieg gegen den dunklen Lord.
Sie wird ewig im Herzen Hogwarts‘ leben.

Hermine wich ein paar Schritte zurück.
Plötzlich sprach sie ein Mädchen an, nicht älter als 12: „Sind Sie nicht Hermine Granger?“, und deutete auf die Büste.
Benommen nickte sie.
„Wirklich?“, stieß das platinblonde Mädchen hervor, „Ich wusste es! Ich verehre Sie, Miss Granger! Sie sind mein großes Vorbild. Ich bin wie Sie in Gryffindor!“
Hermine stoppte den Redeschwall des Mädchens, indem sie sie autoritär anblickte.
Jedoch blieb ihr Blick weich.
„Ich fühle mich geschmeichelt, …“
„Blair, Blair Vermeer“, stellte sie sich vor.
„Blair“, sagte nun Hermine, „ich will dich ja nicht enttäuschen aber ich muss weiter.“
Das Mädchen schaute traurig auf ihre Fußspitzen.
Da seufzte die ältere Frau und lächelte.
„Wenn du möchtest, dann können wir zusammen in die Große Halle gehen“, schlug sie vor.
Sofort kehrte das Strahlen in die Augen des Mädchens zurück.
„Ja, oh ja!“
„Dann komm“, murmelte Hermine und zog die Kleine mit sich.
„Warum sind Sie eigentlich hier, Miss Granger? Jeder weiß, dass sie Heilerin sind!“
Wenn schon jedes Kind in Hogwarts über sie bescheid wusste, dann wollte sie nicht wissen, wie viele Informationen die Bösewächter über sie hatten.
„Ich bin hier wegen einer Unterredung mit dem Schulleiter.“ Geflissentlich ließ sie Delayne weg.
Sie runzelte die Stirn.
„Ah, Monsieur Delayne ist dann sicher auch hier, nicht wahr!?“, fragte Blair und kratzte sich am Hals. Hermine sah die rote Haut.
„Ja, das ist er. Was weißt du über die beiden?“
„Sie sind eigentlich ganz nett. Ich mag Professor Espoir lieber aber die meisten schätzen seine feste Führung nicht. Immerzu muss die Schulkleidung perfekt sitzen. Kein Knopf darf offen sein. Das Hemd muss ordentlich in die Hose gesteckt sein und die Krawatten müssen ordentlich gebunden sein. Es ist sehr steif!“
„Und Monsieur Delayne?“, hakte sie nach.
„Der ist wirklich nett aber wir sehen ihn nur selten und er wirkt immer sehr ernst und distanziert. Sein Lächeln ist seltener als Professor Espoirs. Aber ich mag ihn auch. Nur eben nicht so sehr wie unseren Schulleiter.“
Sie bogen um eine Ecke und liefen eine Wendeltreppe hinunter.
Hermine begnügte sich mit dieser Antwort.
„Kennst du den Geheimgang da vorne?“, fragte sie mit einem Glitzern in den Augen, das definitiv von alten Abenteuern herrührte.
Aufgeregt zappelte Blair.
„Nein, zeigen Sie ihn mir?“
Sie traten hinter einen Wandvorhang.
„Ah“, hauchte sie, als sie im ersten Stock aus einer verborgenen Kammer hervorkamen.
„Ich weiß, wo wir sind.“
„Harry, Ron und ich haben diesen Gang immer benutzt, wenn wir schnell zur Bibliothek mussten.“
„Ich gehe auch oft in die Bibliothek. Nur Madame Pinces ist immer schrecklich schrill. Ich ziehe mich ihretwegen immer in den hintersten Teil des Raumes zurück. Zwischen die Sessel. Dort geht sie fast nie hin.“
„Kluges Mädchen“, dachte Hermine, dort war sie auch immer gewesen, wenn sie ungestört lesen oder reden wollte.
„Kennst du den Raum der Wünsche?“
Blairs Augen begannen zu leuchten.
„Ich habe von ihm gelesen. In ‚Hogwarts – Eine Geschichte‘ steht, dass der Raum die Wünsche der Zauberer annimmt. Aber der zweite Jahrgang weiß nicht, wo er sich befindet. Die Älteren wollen es uns noch nicht verraten.“
Grinsend beugte sich Hermine herunter und flüsterte ihr das Geheimnis zu und wie sie es anstellen musste.
„Falls du wirklich mal deine Ruhe brauchst, …später!“
„Danke, Miss Granger.“
Das Mädchen drückte kurz ihre Hand und sie erwiderte es.
Hach, wie süß Kinder doch waren.
Gemeinsam beendeten sie ihren Weg zur Großen Halle.
Blair verabschiedete sich von ihrem Idol und eilte an den Gryffindortisch, um ihrer besten Freundin, die Hermine bereits erkannt hatte, von ihrem Gespräch zu berichten.
Die Braunhaarige blickte zum Lehrertisch.
Sie erkannte alte Gesichter. Professor Raue-Pritsche, die nach Hagrids Tod wieder angefangen hatte, der alte Binns, der wohl noch immer die Schüler in Zaubereigeschichte langweilte, Flitwick, Pomona, die ihr zuwinkte. Anscheinend war sie wieder genesen.
Doch sie sah auch unbekannte Gesichter.
Eine junge Frau, mit langen, seidigen Haaren von der Farbe geschmolzenen Silbers, Augen wie der Himmel und Lippen, die für Hermine verboten gehörten, weil sie einfach zu sinnlich waren. Selbst als Frau musste sie sich eingestehen, dass diese Lehrerin alle anderen an Schönheit überstrahlte. Sie wirkte graziös, wie ein Engel und dennoch stark.Voller Mystik. Ein Geheimnis schien in ihren Augen zu stehen, doch niemand wagte es, diesem Blick zu begegnen, aus Angst, er könne sich in dieses Wesen verlieben.
Sie erblickte Mat neben ihr. Auf einmal lachte er aus vollem Herzen heraus und alle Augen richteten sich auf ihn, doch er bemerkte es nicht. Das war einer jener Momente, in denen die Schülerschaft Mathieu Delayne liebte.
Sein Lachen war ansteckend und klang voller Inbrunst und Lebensfreude.
Diese Frau war also in der Lage Mathieu zu unterhalten.
Neugierde tränkte ihren Geist und sie nahm sich vor, eine Unterhaltung mit ihr zu führen, wenn genug Zeit blieb.
„Guten Morgen“, sagte sie und setzte sich neben Mat.
„Morgen, Hermine.“
„Morgen, Miss…“
„Granger“, antwortete sie und reichte der Frau die Hand.
„Miss Granger, Hermine Granger!“
„Freut mich, Sie kennen zu lernen. Ich bin Danielle, Danielle Cezanne.“
„Nach dem Muggel-Künstler?“
Danielle zwinkerte ihr wohlwollend zu.
„Genau nach dem. Es liegt zwar schon ein paar Jahre zurück, aber er ist einer meiner Vorfahren“, flunkerte sie.
„Dann haben Sie sicherlich seine Fähigkeiten geerbt.“
„Nein, er ist der größere Maler.“
Mat mischte sich ein.
„Glaub ihr nicht, Hermine, sie ist viel zu bescheiden. Ihre Bilder sind der Wahnsinn!“
Spürte sie da eine gewisse innere Verbindung der beiden zueinander? Sie stieß ihm zwischen die Rippen, neckte ihn.
Ja, ganz sicher, die beiden verbanden etwas miteinander. Was, wusste sie jedoch nicht.
„Und was unterrichten Sie hier, Miss Cezanne?“
„Verwandlung und Verteidigung gegen die dunklen Künste.“
„Ah, sehr gute Wahl. Aber ich hätte eine andere Kombination gewählt.“
So unterhielten sie sich noch eine Weile.
Hermine mochte den Witz der Frau und ihre so offensichtliche Intelligenz. Schon lange hatte sie nicht mehr so angeregt mit jemandem geredet.
Mat schmunzelte immer wieder zwischendurch über Danielles Worte. In ihrer Gegenwart wich seine Kühle und machte der Warmherzigkeit des Mannes Platz.
Irgendwann stieß Adrian zu ihnen, dunkle Schatten unter den Augen.
„Du bist spät, Ad.“
„Es waren viele, Mat. Sie hätten fast gewonnen aber durch eine List von Sam konnten wir sie überwältigen. Sie haben bereits einen Prototypen, Mat.“
„Nicht hier, Ad“, zischte Danielle. Alle Freundlichkeit war aus ihrem Gesicht gewichen.
Hermine erkannte deutlich die Strenge hinter ihren Augen und wie Adrian zusammenzuckte.
„‘Tschuldige. Ich bin nur so ausgelaugt. Am besten ziehe ich mich zurück, bevor die anderen Verdacht schöpfen“, flüsterte Adrian und deutete auf einen weiteren unbekannten Zauberer, der wohl der neue Zaubertränkelehrer sein musste.
Danielle knirschte mit den Zähnen.
„Leg dich hin. Wir kommen in, sagen wir, zwei Stunden? Ja, in zwei Stunden“, sprach sie fest, nachdem sie auf ihre Uhr gesehen hatte.
„Da sind selbst die Schüler fertig mit essen, die die ersten Stunden frei haben.“
Adrian seufzte, erleichtert, dass er gehen durfte.
Hermine wollte ansetzen, wurde jedoch von Mat aufgehalten, der sie mit stechendem Blick fixierte.
„Später.“
Doch sie wollte sich nicht beugen. Da kam der Gryffindor in ihr durch.
„Ich will wissen…“
„…weshalb wir ausgerechnet dich als Lehrerin für Arithmantik haben wollen?“, sagte Danielle absichtlich laut.
Aus den Augenwinkeln beobachteten sie den alten Zaubertränkemeister, der sich nach der Aussage wieder entspannt zurückfallen ließ, um sich mit Raue-Pritsche zu unterhalten.
„Später“, zischte Mat wieder.
„Wie wäre es, wenn wir mit ihr ein wenig spazieren gehen!? Dann können wir erst einmal über die Anstellung reden.“
Mat schien Danielles Rat in Betracht zu ziehen.
„Ja, das wäre das Beste. Aber zuerst möchte ich mein Frühstück beenden.“
Er nippte an seinem Cappuchino.
Hermine entgingen nicht die beiden Blicke, die sie sich zuwarfen.

Eine halbe Stunde später wanderten sie um den Schwarzen See umher. Enttäuscht hatte sie feststellen müssen, dass Hagrids Hütte abgerissen wurde. Nur ein kleiner Rest Gestein stand als Andenken an den Halbriesen dort, der sein Leben im Krieg verwirkt hatte.
Jedoch war er nicht einfach nur eines der Opfer. Nein, er machte sich einen Namen. Schließlich hatte er es tatsächlich geschafft, seinem Halbbruder Grawp Manieren beizubringen. Er konnte ganz normal in der Gesellschaft leben. Ein Bergriese, der menschliche Züge hatte.
Sie sah, wie Mathieu Danielle den Arm anbot und sie hakte sich lächelnd bei ihm ein. Oh ja, die beiden waren nicht einfach nur Freunde. Obwohl sie sich fragte, weshalb seine Augen nicht wie die von Danielle leuchteten. Sie vermutete, dass sie ernste Gefühle für ihn hegte, er aber nicht mehr als eine wahre, beste Freundin in ihr sah. Aber sie konnte sich natürlich auch irren.
„Es war ernst gemeint, Hermine. Du bekommst wirklich das Angebot, Arithmantik zu unterrichten.“
„Ich dachte, das sei ein Scherz.“
„Nein, ist es nicht“, antwortete Mat kühl. Warum war er zu ihr so abweisend, während er Danielle mit viel Wärme begegnete?
„Aber ich habe bereits einen Job und ich liebe ihn, das weißt du!“
Danielle verfolgte den Schlagabtausch.
„Das wissen wir, jeder weiß es. Das ist unser Problem. Wir können dich im St. Mungo nicht schützen. Zu viele Augenpaare wären dort auf uns gerichtet. Wir können nicht riskieren, die rote Lilie deshalb auffliegen zu lassen!“
„Er hat Recht, Hermine.“ Danielle ging einfach zu der persönlichen Anrede über.
„Mathieu ist nicht umsonst Inhaber des St. Mungo geworden. Erstens kann er so die dortigen Aktivitäten besser kontrollieren und zweitens ist das Hospital ein wichtiger Stützpunkt, den wir nicht verlieren dürfen.“
„Aber…Moment, Stützpunkt?“, fragte Hermine nach.
„Das Krankenhaus enthält in einem Stockwerk, das, außer den Mitgliedern der Lilie, niemand kennt, eine Ansammlung von hochwertigen Heilmitteln, Informationsquellen und Versuchslaboren. Es würde uns um Welten zurückwerfen in unserer Jagd.“
„Weshalb soll ich lehren?“, fragte sie.
„Das sagten wir doch bereits, damit wir dich schützen können!“, brauste Mat auf. Warum er plötzlich so gereizt war, konnte sie nicht nachvollziehen.
Danielle strich ihm beruhigend über sein Revers und er sprang darauf an und entspannte sich wieder.
„Hermine, kannst du dir nicht vorstellen, welche Waffe du in den Händen der Bösewächter wärst?“
„Nein, denn schließlich tappe ich völlig im Dunkeln. Ihr setzt mir ein Puzzelteil nach dem anderen vor und ich besitze die Vorlage nicht, um es zusammenzusetzen!“
„Wenn sie es schaffen, dich in die Hände zu kriegen, dann werden sie dich klonen und mit dir auch deine Gedanken, dein Wissen und vor allem deine Erinnerungen!“, flüsterte Mat.
„Das bedeutet, dass sie den Quell aller Dinge erfahren. Harry Potters Schwachpunkte. Seine Fehler. Seine Makel und sie werden erkennen, wie sie ihn am leichtesten verletzen können. Glaubst du, sie würden zögern, wenn sie den Mann vernichten könnten, der ihren Meister umbrachte!?“
Langsam fügten sich Einzelheiten in Hermines Innerem zusammen. Es wurde klarer.
„Um dich zu zitieren, ich bin ‚der Schlüssel‘ zu ihren Wünschen!“
Erschütterung machte sich in ihr breit, als die das volle Ausmaß dieser Informationen begriff.
„Warum erst jetzt?“
„Weil erst jetzt deine Schutzmaßnahmen nachlassen.“
„Du wurdest vorher durch einen uralten Bannzauber beschützt, eigens von Dumbledore gewoben, der erkannte, wie wertvoll du für den jungen Potter warst! Dieser Zauber verging, nachdem Dumbledore starb. Doch seine Macht ließ nur langsam nach, bis sie schließlich vor ein paar Tagen gänzlich erlosch“, führte Danielle aus.
„Woher wisst ihr das?“
Danielle winkte ab.
„Das können wir dir nicht sagen. Wir sind durch einen magischen Eid ans Schweigen gebunden. Derjenige, der das Wissen besitzt, will inkognito bleiben und wir respektieren diesen Wunsch.“
Der Blick der Silberhaarigen streifte ihren Chef.
„Und ich werde nur beschützt, um Harry zu schützen?“
„So in etwa!“
„Aber auch deshalb, weil wir dich bitten möchten, in den Bund der roten Lilien einzutreten. Unsere Organisation ist nur sehr klein, weil es nicht viele Menschen gibt, denen wir das Gewicht dieser Last auftragen können und weil viele nicht in der Lage sind, dies alles zu verkraften. Ihnen fehlt die Begabung.“
„Und ich besitze eine solche Begabung!?“
Sie liefen an Bäumen vorbei und traten an ein Ufer des Sees.
Hermine musste zweimal blinzeln, um zu erkennen, dass es das Ufer war, an dem Harry und sie gebadet hatten.
„Wenn nicht du“, flüsterte Mat, „wer dann?“
Sie hörte aus seinen Worten eine unerträgliche Melancholie und Traurigkeit.
Was war diesem Mann geschehen, dass er so tief in der Seele verletzt zu sein schien?
Sie fasste einen folgenschweren Entschluss.
„Ich werde euch unterstützen. Meinen Job werde ich jedoch nicht aufgeben.“
Danielle lächelte.
„Das hatten wir erwartet und deshalb wird Mat auch mit dir gehen. Er wird in deiner Abteilung arbeiten, mit dir zusammen.“
Verwirrt blickte sie in ein blaues und ein grünes Auge.
„Und all das nur, um mich zu schützen…“
„All das, um dein Innerstes zu schützen!“
„Wir sollten nun zu Adrian gehen. Kommt.“

„Du wirst die anderen Mitglieder wahrscheinlich erst dann kennenlernen, wenn Mat es für angebracht empfindet. Nur er, Adrian und ich kennen alle roten Lilien“, erklärte Danielle.
Sie saß auf der Armlehne von Mathieus Sessel, einen Arm um seine Schulter gelegt.
„Du wirst erfahren, wenn eine Mission ansteht. Sollte dich der Ruf der Lilie erreichen, musst du ihm sofort folgen. Viele Leben werden nun von dir abhängen.“
„Woran werde ich erkennen, dass ich gerufen werde?“
Adrian regte sich, nachdem Hermine Danielle unterbrochen hatte.
„Der Ring, Hermine. Harrys Ring. Wenn die Wandlung komplett ist, wirst du an diesen Ring gebunden sein. Wann immer etwas ansteht, wirst du es durch deinen Ring erfahren!“
„Beug dich vor zu mir“, flüsterte Danielle, „ich werde die Wandlung vollenden.“
Hermine tat, wie ihr geheißen. Erwartend, was kommen würde.
Die andere Frau holte ihren Zauberstab heraus, berührte den Ring an der Kette und reichte Hermine ihre Hand.
Diese ergriff die ihr dargebotene Hand.
Als der Ring plötzlich heißer und heißer wurde und Danielle ein schmerzendes Ächzen entwich, spürte Hermine, wie sie sich mit ihr verband.
Sie nahm nur halb wahr, wie Mat Danielle festhielt.
Ihre Gedanken wurden in die Frau gesogen und auf einmal fand sie sich in ihren Erinnerungen wieder.
Sie sah eine junge Danielle, die von einem großen, breiten Mann geschlagen wurde. Wieder und wieder.
Sie hörte ihre Schreie und sie roch das Salz der Tränen.
Wie durch eine unsichtbare Hand wurde sie in eine andere Erinnerung gedrückt.
Die junge Frau in der Schulkleidung der Beauxbatons. Sie stand neben Fleur, als diese ihren Zettel in den Feuerkelch warf. Sie hatte nicht teilgenommen. War nur mitgereist. Und noch immer sah sie die Spuren der Schläge des Mannes in dem hübschen Gesicht.
Sie sah den Weihnachtsball, wie Danielle von Weiten Harry gesehen und bewundert hatte. Allerdings nicht so, wie die anderen Mädchen, sondern mit mehr Tiefe in den schönen Augen.
Und dann wandelte sich dieser zarte Moment. Hermine sah ein blutiges Schlachtfeld, mittendrin eine junge Frau, die eine ältere fest in den Armen hielt. Sie schluchzte heftig. Die Ältere der beiden war tot und Hermine wusste sofort, dass es Danielles Mutter gewesen war.
In mitten dieses tobenden Todes sah sie einen Mann auf Danielle zukommen. Ein Mann mit schwarzem, abstehendem Haar und einer Brille auf der Nase. Harry.
„Komm mit mir, Danielle. Wir verschwinden von hier und ich verspreche dir, du wirst die Gelegenheit erhalten, deine Seele von der Qual zu erlösen!“
Sie sah, wie sie ihn ansah, mit welcher Leidenschaft und Dankbarkeit und dann tat Harry etwas, was sie nie und nimmer für möglich gehalten hatte: Er küsste die Frau, deren Gesicht keinerlei Spuren von Makeln aufwiesen. Sie war bezaubernd schön.
Mit einem jähen Schrei wurde sie in die Realität zurückgeholt.
„Nein, das sind meine privaten Erinnerungen!“
Ihr Ring glühte auf und dann wurde es still.
Einige Zeit später ergriff Adrian das Wort, während Mathieu die Frau auf seiner Armlehne tröstete.
„Die Wandlung ist beendet. Nun bist du ein Teil der Lilie.“
„Aber wie…wie konnte das passieren? Weshalb konnte ich in ihr Gedächtnis sehen?“
„Das ist ein Teil des Zaubers. Da du die Erinnerungen eines Mitglieds geteilt hast, bist du an ihn gebunden. Ihr könnt euch jetzt miteinander verständigen, auch wenn ihr weit voneinander entfernt seid.“
„Hermine…“
Sie erschrak.
„Wir können über unsere Gedanken miteinander kommunizieren. Du musst nur zu mir sprechen. Und wenn du willst, dann kannst du mir auch Bilder aus deinem Gedächtnis schicken. Warte, ich zeigs dir.“
Hermine erhaschte das Bild von zwei Schwestern, die sich in einer innigen Umarmung hielten, wie es aussah. Zwei Frauen, die sich gegenseitig schützten.
„Ab sofort sind wir so etwas wie Schwestern. Wirst du damit klar kommen?“
„Ja, ich denke schon. Solange ich die Möglichkeit habe, meine Gedanken auch vor dir zu verbergen!?“
„Die hast du, allerdings muss ich dich warnen. Die Macht deines und meines Ringes ist zu stark. Es könnte sein, dass du den Kampf verlieren könntest!“
„Erkläre es mir.“
„Du musst den Ring absetzen.“

„Habt ihr euch jetzt genug unterhalten?“, fragte Mat und riss Hermine aus ihren Gedanken.
„Woher weiß er das?“, fragte sie in Gedanken.
„Ich bin an ihn gebunden, wie du an mich. Er weiß zwar nicht, worüber wir reden aber er kann es spüren!“
„Ja, wir sind fertig.“ Hermine spürte, wie die Verbindung zu Danielle entzweigerissen wurde, wie ein Seil, das man durchschnitt.
„Ich möchte mehr über diesen Zauber erfahren“, sprach Hermine und alle außer Mat lachten über ihre Wissbegierde.
„Ein anderes Mal, versprochen.“
Plötzlich zuckte Danielle zusammen. Hermine spürte ihre Überraschung und den kurzen Schmerz, der die junge Frau berührt hatte.
„Was ist?“, kam die Frage von Adrian.
„Ich muss los. Ein neuer Anschlag auf die Muggel.“
Niemanden schien das zu überraschen. Sie erhob sich von ihrem Sitz.
Hermine sah, wie sie Mat auf die Wange küsste, mit einem Blick in den Augen, den sie nur damals bei Harry in ihren Erinnerungen gehabt hatte.
Diese Gefühle für Harry und anscheinend nun für Mathieu verwirrten Hermine. Sie schwor sich, Danielle später darüber auszufragen.
„Pass auf dich auf, Mädchen“, flüsterte der Gründer der roten Lilie und mit einem Plopp war sie verschwunden.
„Warum geht sie alleine?“
„Nur sie wurde gerufen. Sie, Adrian, du, wir alle sind von nun an Schutzbefohlene. Wir folgen dem Ruf Unschuldiger, Verletzter, Ängstlicher. Unsere Herzen sind es, die gerufen werden. An die Gefühlsausbrüche der anderen musst du dich erst noch gewöhnen, deshalb werde ich dich auf deinen ersten Missionen noch begleiten.“
„Du wirst es begreifen, wenn es soweit ist“, tröstete sie Adrian.
Nachdem sie sich noch eine Weile unterhalten hatten, war es schließlich Mat gewesen, der die Runde auflöste.
„Von nun an, wirst du hier wohnen. Dein Apartment ist nicht mehr sicher.“
Noch ehe ein weiteres Wort gefällt werden konnte, war er verschwunden.
Adrian trat an sie heran.
„Warum ist er so zu mir?“
Er sah sie entschuldigend an.
„Tut mir Leid, das kann ich dir nicht sagen.“
Sie seufzte.
„Werde ich in dem Zimmer wohnen, in dem ich gestern geschlafen habe?“
Er nickte.
„Und Mat wird dein Nachbar bleiben.“

***

So, das nächste Chap ist zu Ende.
Schon irgendwelche Ideen, wer unsere beiden lieben männlichen Franzosen sind? Mat und Adrian!?

Lob und Kritik, immer ran an die Federkiele.

Viele liebe Grüße
Lily


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