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Fanfiction

Die rote Lilie - Bedeutungsvolle Begegnung

von Cute_Lily

Hermine verließ als Letzte ihr Büro. Sie hatte noch ein Krankenprotokoll über einen ihrer Patienten schreiben müssen. Alice Longbottom, deren Zustand unverändert blieb.
Es war kurz nach halb zwölf, als sie aus dem St. Mungo heraustrat und sich auf den Weg nach Hause machte.
Nachts wurde es immer kälter. Man spürte, wie der Winter Einzug hielt.
Fröstelnd zog sie sich den Umhang fester um die Schultern.
Als sie um die Ecke bog und das Krankenhaus aus ihrem Blickfeld verschwand, gestattet sie sich das erste Mal an diesem Abend privatere Gedanken.
Wie lange war Harry jetzt schon fort?
Innerlich zählte sie die Monate, nachdem er Voldemort besiegt hatte.
Neun Mal war der Mond zu seiner stattlichen Größe herangewachsen und neun Mal hatte er wieder abgenommen.
Neun Monate. Neun elend lange Monate, in denen sie jetzt schon nichts von ihm gehört hatte!
Kurz schluckte sie, um die aufkommende Gefühlssintflut zu unterdrücken, die sie zu übermannen drohte.
Sie vermisste ihn. So sehr. Sie vermisste sein sanftes Wesen. Sie vermisste seine Tollpatschigkeit. Seinen Wagemut. Seine Treue. Sie vermisste es, wie er lächelte.
Sie versuchte, sich an seine Lachfälltchen zu erinnern. An seine strahlenden Augen. Doch mit Erschrecken stellte sie fest, dass es lange her war. Das letzte Mal zu Weihnachten in ihrem sechsten Jahr, als sie ihm einen Schnatz geschenkt hatte. Sie hatte ihn umarmt und auf die Wange geküsst, nahe am Mund.
Wann hatte sie ihn seitdem wieder berührt, egal auf welche Art und Weise?
Ihre Augen weiteten sich.
Nie mehr, gestand sie sich ein. Nie wieder, bis er gegangen war.
Sie war überraschenderweise mit Ron zusammengekommen. Er hatte sie vollkommen in Anspruch genommen und Harry hatte sich immer mehr abgeschottet.
Die paar Male, in denen sie versucht hatte, mit ihm zu reden, meistens, wenn Ron nicht da war, hatte er völlig abgeblockt. Er habe zu tun, es ginge ihm gut.
Und sie ließ es geschehen. Ließ geschehen, dass er sich mehr und mehr von ihr entfernte. Immer weiter, bis er unerreichbar war.
Sie wusste, wie dumm sie gewesen war. Sie, die klügste Hexe Hogwarts’, die Harry schon immer wie ein offenes Buch hatte lesen können.
Harry war oft allein gewesen, noch bevor seine Bürde ihn ertränken konnte, bei der Suche nach Voldemorts Seelenstücken, im Kampf.
Es tat ihr schrecklich weh, zu wissen, dass sie ihn in seiner Verantwortung allein gelassen hatte. Dass sie seine Last gesehen und nichts dagegen getan hatte, um sie zu schmälern.
Und so etwas schimpfte sich beste Freundin! Sie spürte einen sanften Rotschimmer auf ihrer Haut. Seufzend schüttelte sie den Kopf. Sie hatte nicht verdient, sich als Harrys beste Freundin zu bezeichnen. Nicht, nachdem sie ihn seiner Einsamkeit überlassen hatte!
Hermine überquerte eine Straße und ließ die Innenstadt hinter sich. Links und rechts war die Allee, in der sie sich nun befand, gesäumt von Hyazinthen.
Nur vereinzelt spendeten ein paar Laternen spärliches Licht. Immer wieder flackerte es auf, als wäre der Strom verbraucht.
Sie hätte natürlich in ihr kleines Apartment, das sie sich nach der Schule mit ihrem angesparten Geld gekauft hatte, apparieren können aber sie reiste gerne auf Muggelart. Sie fühlte sich dann immer ein klein Wenig normal und es verschaffte ihr Zeit zum Nachdenken, Zeit, die sie sonst nie hatte. Außerdem musste sie ja nicht einmal weit laufen.
Genüsslich streckte sie sich und reckte die Arme den Sternen entgegen.
Eine kühle Brise strich ihr durch das braungewellte Haar und kitzelte sie am Kinn.
Ihr Blick blieb am Sternenbild Sirius hängen. Eigentlich hatte Harry sich bereits nach dem Tod seines Patens verändert.
Er war ernster geworden, in sich gekehrter. Sie hatte es auf seine Reife geschoben. Nun aber wusste sie es besser. All der Druck, das Kämpfen und Töten hatten etwas in seiner Seele angeknackst.
„Oh Harry“, flüsterte sie und griff nach dem Ring an der Kette um ihren Hals. Ein Freundschaftsring, in der Fassung ein Smaragd, Weißgold, mit Gravur.
Lumos - Licht, stand in dem Ring eingraviert. Daneben sein Name. Was das zu bedeuten hatte, wusste sie nicht.
Sie war sein Licht, hatte er gesagt.
Sein Licht.
Für Hermine war dieses Geschenk so viel mehr als nur ein Geschenk. Es hatte ihr Harrys Innenwelt gezeigt. Seine Gefühle. Etwas, das sie schon lange verloren geglaubt hatte. Das einzige Mal, dass er ihr seine Gefühle vor Ron so offen gezeigt hatte. Es war kurz vor der Schlacht gewesen.
Gedankenverloren lief sie den Weg entlang.
Sie war unvorsichtig, ganz benebelt im Rausch der Erinnerungen, die Jahre zurückzuliegen schienen.
Unbemerkt traten drei dunkle Gestalten aus dem Schatten der Bäume, in schwarze Mäntel gehüllt.
„Hey, Mädchen!““, rief der Breiteste von ihnen.
Erschrocken fuhr sie herum, aus ihren Nachtträumen gerissen.
Ihr Atem setzte für einen Herzschlag aus, als sie diese unverwechselbaren Masken erkannte.
Todesser.
Sie zückte ihren Zauberstab, doch noch ehe sie etwas hätte sagen können, schoss ein roter Lichtblitz auf sie zu. Mit einem wilden Aufschrei sprang sie zur Seite, rollte über die Schulter ab, wie es ihr Mad-Eye beigebracht hatte, und kam schließlich flink wie eine Katze wieder auf die Füße.
„Protego!““, rief sie, gerade noch im rechten Moment. Der Zauber, der auf ihre Hüfte gezielt hatte, wurde seitlich abgelenkt.
Während sie vor den Männern zurückwich, studierten ihre Augen die Situation. Sie war eingekesselt. Flucht ausweglos. Auf die Idee zu apparieren kam sie nicht. Dazu klingelten viel zu sehr die Alarmglocken in ihr.
Innerlich spürte sie, wie sich ihr Magen vor Angst verkrampfte. Die Hand, in der der Zauberstab lag, schwitzte. Nur mit Mühe konnte sie verhindern, dass ihre Finger zitterten.
Ihren ruhigen Nerven und dem kühlen Verstand hatte sie es zu verdanken, dass sie zwei weiteren Zaubern ausweichen konnte.
Der Dritte, ein lautloser Spruch, traf. Mit der Wucht einer detonierten Bombe wurde sie nach hinten geschleudert und prallte gegen den starken Stamm einer alten Hyazinthe. Ihr Kopf dröhnte nach der unsanften Landung. Außer fliegenden Besen sah sie nichts. Ihr eingeschränktes Blickfeld beraubte sie der Möglichkeit, jede noch so kleine Bewegung ihrer Gegner wahrzunehmen. Sie verfluchte sich.
Wahllos feuerte sie einen Zauber ab, in die Richtung, in der sie einen Todesser vermutete. Ãœber diesen Versuch lachten die Gefolgsleute des toten, dunklen Lords.
Wieder erwischte sie ein Zauber. Ihre Knie knickten ein. Die Kraft entwich ihren Gliedmaßen und dennoch kämpfte sie weiter. Es würde nicht hier enden. Nicht jetzt. Sie mobilisierte alle verbliebenen Energiereserven in ihrem Körper.
Harrys Gesicht tauchte vor ihrem geistigen Auge auf. Sie fixierte dieses Bild. Ließ nicht zu, dass es verschwand. Sie sah seine kohlrabenschwarzen Haare und fast sofort stellte sich sein Geruch ein. Herb. Nach Seife und Mann. Sie sah sich selbst, wie sie mit einem Finger den Verlauf seines Kinnes nachzeichnete. Sie sah seine Lippen. Und den matten Glanz seiner Brille.
Für Augenblicke wurde es wieder klarer. Sie zielte auf den Kleinsten, der ihr am nächsten gestanden hatte und versteinerte ihn. Reglos blieb er am Boden liegen.
Blut sickerte an einer Platzwunde an ihrem Kopf heraus. Immer lauter wurde das pochende, beklemmende Gefühl, das ihr langsam aber stetig die Sinne raubte.
Ein blauer Fluch traf sie mitten in die Schulter.
Schmerzverzerrt schrie sie auf.
Und ging doch noch zu Boden.
„Das wars!“, dachte sie.
Sie schloss die Augen, den Tod erwartend.
Verdammt! Ihr Geist bäumte sich gegen das Verlieren auf. Sie wollte nicht sterben! Nicht, bevor sie Harry noch einmal gesehen hatte.
„Harry, es tut mir Leid!“, flüsterte sie. Obwohl sie noch nicht enden wollte, konnte sie es nicht verhindern, dass sie sich automatisch auf den Schmerz einstellte. Sie fragte sich, ob es stimmte, dass man seine Vergangenheit in einer raschen Bildabfolge vor seinem inneren Auge sah. Und sie fragte sich, ob man dann erkannte. Die Fehler. Die verpassten Chancen. Das Glück.
„Crucio“, schrie einer der beiden verbliebenen Todesser in unnatürlicher hoher Stimme. Voller Genugtuung?
Doch der Schmerz blieb aus.
Sie blickte unter gesenkten Lidern auf. Muskulöse Beine. Schmale Taille. Breite Schultern. Eine in grüne Leinen gehüllte Gestalt.
Er murmelte zwei unverständliche Worte, bewegte seine Hand und der breite Todesser brach zusammen.
Sie wollte aufstehen, um ihrem geheimnisvollen Retter zu helfen, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht.
„Sectumsempra!“
Der Fluch traf den Unbekannten am Oberschenkel. Obwohl es dunkel war, sah sie das Blut spritzen. Es war ungewöhnlich hell. Sie konnte es fast leuchten sehen. Ein kurzes Stöhnen und dann war es still. Der letzte Todesser brach, wie von Geisterhand niedergeschlagen, zusammen.
Sekunden verstrichen, in denen sie sah, wie sich seine Hand zur Faust ballte und wieder entspannte. Mehrmals wiederholte er diese Prozedur.
Ein plötzlich aufkommendes Schwindelgefühl ließ sie taumeln.
Sie kippte nach hinten.
Schneller als sie je einen Menschen sich bewegen sehen hatte, war er hinter sie getreten und hatte sie aufgefangen. Ihr Kopf lag an seiner Brust. Seine Wärme schien sie zu bannen. Sie sah zu ihm auf und als sie sein Gesicht im Profil sah, begann etwas in ihr zu arbeiten.
„Bist du in Ordnung?“, flüsterte er heiser, mit dunkler Stimme, das ihr Blut in Wallung versetzte.
„Platz...wunde“, war das Einzige, was sie herausbekam.
Sein Zeigefinger wanderte vorsichtig über ihre Wange. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt.
Er berührte die Wunde und sie stöhnte auf.
„Ich bringe dich nach Hause!“
Als sie nur halbherzig protestierte, schob er seinen Arm unter ihre Kniekehlen. Der andere Arm legte sich um ihre unverletzte Schulter.
Mühelos hob er sie hoch, als wäre sie leicht wie Zuckerwatte.
Noch immer konnte sie sein Gesicht nicht erkennen. Egal, wie sehr sie sich anstrengte, durch das Dunkel seiner Kapuze zu blicken, es gelang ihr nicht.
„Willfordstreet sieben“, murmelte sie und schloss erschöpft die Augen.
Sie schalt sich selbst dafür, dass sie ihm so blind vertraute und nicht vorsichtig genug war aber er wirkte so beschützend. Schon lange hatte sie kein Mann mehr so gehalten. So zärtlich. So rücksichtsvoll. Sie fühlte sich in eine Zeit zurückversetzt, in der Harry ihr diese Zärtlichkeit geboten hatte. Oft hatte sie das Gefühl gehabt, dass er es mehr brauchte, nachdem die Dursleys ihm keine Liebe geschenkt hatten. Doch irgendwann war sie zu der Einsicht gelangt, dass sie es war, die diese Umarmungen brauchte.
An der Seite dieses Fremden bekam sie ein nicht gänzlich unbekanntes Gefühl von Geborgenheit.

In ihrer Wohnung im zweiten Stock angekommen, er hatte sogar darauf bestanden, sie die Treppen hochzutragen, schickte er sich an, sie in die Wohnstube zu tragen. Er setzte sie auf dem roten Sofa in der Mitte des hellen Raumes ab. Vor ihr erstreckte sich ein edler Wandschrank, auf dem ein Fernseher und eine Musikanlage stand. Auf den beiden Fensterbrettern sah er Orchideen, verschiedenfarbig, in der Reife ihrer Blüte.
Ein warmes Orange zierte ihre Wände und ließ den Raum dadurch größer und freundlicher erscheinen. Im hinteren Teil des Gesellschaftsraum befand sich ein Schreibtisch, auf dem ein Laptop stand. Mehrere bewegliche Bilder waren in Rahmen auf dem Tisch aufgestellt. Bilder einer noch fröhlichen und unbeschwerten Jugend auf Hogwarts. Mit der Zeit waren auch diese Bilder seltener. Ein Bild besaß einen besonderen Platz. Direkt neben einer feinen Vase, in der eine einzige Lilie steckte. Magisch verzaubert, sodass sie nicht welken konnte, erstrahlte sie in ihrer Schönheit, die sie jetzt schon seit drei Jahren inne hatte. Harrys Blume. Es war ein Dankeschön für die Unterstützung beim trimagischen Turnier gewesen. Und sie liebte diese Blume.
„Wo ist die Küche?“, fragte er.
Sie wies mit der Hand einen Flur entlang. Selbstsicher bewegte er sich, als er ihre Küche anvisierte. Als wäre er hier zu Hause.
Einige Minuten verstrichen, in denen sie nichts außer dem Ticken der Wanduhr hörte.
Nach gefühlten 20 Minuten kam er wieder, mit einer Schüssel heißen Wassers und Verbandszeug beladen.
„Zieh bitte deinen Pullover aus, damit ich mir deine Schulter angucken kann.“
Sie erstarrte und er setzte eine unnahbare Miene auf.
Nur äußerst widerwillig gehorchte sie ihm.
In seiner starken Präsenz wähnte sie sich verletzlich, angreifbar.
Als er die verbrannte Haut inspizierte, wusste ihr geübtes Auge, dass er Ahnung von dem hatte, was er tat.
„Glück im Unglück würde ich sagen. Du hast zwar relativ kleine Muskeln, was kein Wunder für eine Frau ist, aber sie sind ausgeprägt in ihrer Struktur. Nur deshalb wirst du keine schlimmeren Verletzungen erlitten haben. So bleibt lediglich verbrannte Haut über, die zwar höllisch weh tut, die ich aber mit einer einfachen Salbe heilen kann.“
Sie wurde rot, als er begann, den äußeren Rand der Wunde mit Salbe einzucremen. Es war ihr peinlich, dass sie nur mit einem BH bekleidet vor ihm saß.
Seine Finger zitterten nicht einmal. Er legte einen Verband an, den er auf ihrem Schlüsselbein vorsichtig glatt strich. In ihrem Bauch zog sich etwas fest zusammen und wanderte in tiefere Regionen.
Ein Knoten schnürte ihr die Kehle zu.
Etwas an seiner Art ließ sie aufs Heftigste erschaudern. Sie wusste nicht, weshalb ihr Körper so auf diesen Mann reagierte aber es war kein unangenehmes Gefühl.
„Episkey“, flüsterte er und deutete mit der Spitze seines Zauberstabs auf ihre Wunde am Kopf. Fast sofort heilte sie. Zurück blieb ein dumpfes Pochen.
Der Fremde erhob sich. Er warf einen undefinierbaren Blick auf sie herab.
„Wer bist du?“, fragte sie. Sie nahm all ihren Mut zusammen und hielt ihn am Arm.
Geschützt durch seine Kapuze konnte sie sein Gesicht nicht erkennen, was nicht gerade hilfreich war.
Einen Moment lang schien es totenstill im Raum zu sein. Das einzige Geräusch kam vom Piepen des Laptops.
Der Mann wandte sich mit sanfter Gewalt aus ihrem Griff. Er kehrte ihr den Rücken zu und ging einige Schritte.
Verdutzt sah sie ihm nach. Aus einem unerfindlichen Grund wollte sie nicht, dass er ging. Jedenfalls wollte sie sich erkenntlich zeigen, dafür, dass er sie gerettet hatte.
Mit einer Hand auf der Türklinke drehte er sich zu ihr um.
„Sei gewiss, dass es jemanden gibt, der da sein wird, wenn du in Schwierigkeiten stecken solltest!“
„Wie meinst du das?“, fragte sie und trat unbehaglich von einem Bein auf das andere.
„Du liegst jemandem am Herzen, obwohl ich nicht verstehen kann, warum das so ist, der deine Sicherheit über alles stellt. Mehr musst du nicht wissen!“
Sie sah seinen inneren Kampf.
„Der Ring, den du dort trägst, du weißt, dass das...etwas...Besonderes ist!?“ Er zeigte auf die Kette und deren Anhänger. Harrys Ring.
Sie stutzte. Unbeholfen zuckte sie mit den Schultern. Zu spät fiel ihr ihre verletzte Schulter ein. Vor Schmerz stöhnte sie.
„Denke an denjenigen, der ihn dir schenkte, wenn du in Not gerätst und ich werde erscheinen, wenn die Verzweiflung am größten ist!“ Mit einer anmutigen, fast graziösen Bewegung wandte er sich von ihr ab.
Hermines Verstand begann zu rebellieren. Das war es. Das, wonach sie all die Zeit über gesucht hatte. Nach einem Anzeichen. Es schien, als wäre dieser Fremde nach neun Monaten der Erste, der etwas über Harrys Aufenthalt wusste.
„Sag mir eins, Fremder, ich bin mir sicher, dass du Harry kennst. Leugne es nicht, es nützt dir nichts. Sag mir, wo er ist! Sag mir, wie ich ihn erreichen kann!“
Sie hörte ein leises, melodisches Lachen.
„Ich hätte es wissen müssen. Man kann die klügste Hexe aller Zeiten einfach nicht hinters Licht führen!“
Sie spürte, wie sie taumelte. Es wurde wieder schwarz um sie.
„Du solltest dich ausruhen! Du bist noch nicht ganz bei Kräften!“, hauchte er, als er sie mit seinen Händen stützte.
„Ich lasse dich nicht gehen. Nicht, bevor ich weiß, was mit Harry ist! Bitte...nur ein Wort, sag mir, wie es ihm geht. Ich muss es wissen. Sag es mir.“
Er half ihr, sich wieder aufs Sofa zu setzen. Seine Finger strichen über ihre Wange. Er schien nicht mehr so unnahbar. Nicht mehr so weit weg zu sein.
Er drehte sich um.
Während er ging, sprach er.
„Ich muss dich warnen, bevor ich verschwinde. Nutze diesen Ring nur im äußersten Notfall, hast du verstanden!? Die Magie des Artefakts ist zu sensibel, zu mächtig, als dass sie zu nichtigen Zwecken missbraucht werden könnte. Nutze ihn unüberlegt und seine Energie wird dich zerstören.“
Hermine richtete sich im Sitzen auf.
„Ich weiß, ich kann nicht verhindern, dass du gehst. Und du wirst mir Harrys Aufenthalt nicht preisgeben aber ich möchte dich dennoch um eines bitten. Sag ihm, dass ich ihn schmerzlichst vermisse und dass ich auf seine Rückkehr warte. Ewig, wenn es sein muss.“
Er lüftete seine Kapuze. Zum Vorschein kam ein überraschter Blick und der Anflug eines Lächelns. Sie sah in dunkelbraune fast schwarze Augen, die tiefer als die Nacht zu sein schienen. Er hatte pechschwarze Haare. Sein Pony fiel ihm in die Stirn und eine einzelne lila Strähne hob sich von der finsteren Haarpracht ab. Sie hätte geglaubt, er wäre ein Rockstar, wenn sie nicht gewusst hätte, dass er ein Zauberer war.
„Ich verspreche es.“
Nun war es an ihr, zu lächeln.
„Und ich werde deine Warnung beherzigen.“
Ein letztes Mal blickte er sie lange an. Sie hatte das Gefühl, dass er sie durchbohrte. Als wolle er sich alle Einzelheiten an ihr einprägen.
„Adrian“, flüsterte er, „Adrian Espoir ist mein Name.“
Seine Hand berührte die nackte Haut ihrer unverletzten Schulter. Er demateralisierte sich, als würde er disapparieren.
„Er lebt“, war das Letzte, das sie von ihm vernahm. Mit einem leisen Plopp war er verschwunden.
Hermine ließ sich tief in die Kissen ihres Sofas sinken.
„Er lebt“, hauchte sie wieder und wieder. Und sie spürte, wie sie die Tränenflut überwältigte. Heiß und energisch. Salzig auf ihren Lippen.
Sie schüttelte sich. Vorsichtig erhob sie sich und torkelte in ihr Schlafzimmer. Halbnackt ließ sie sich auf ihr Bett fallen und schloss die Augen. Obwohl sie von den Ereignissen des Tages erschöpft war, konnte sie nicht sofort einschlafen. Immer wieder wurde ihr bewusst, dass sie Harry einen Schritt näher gekommen war.
Sie dachte über Adrian nach. Ein begnadeter Zauberer. Hübsch anzusehen. Höflich. Hilfsbereit. Selbstbeherrscht. Mit seinem Erscheinen war ihre Hoffnung zurückgekehrt.
„Adrian Espoir. Espoir...Espoir...Natürlich...“ Es bimmelte in ihrem Kopf und sie dankte Gott dafür, dass ihre Eltern in ihrer Kindheit übereifrig gewesen waren und sie neben Englisch in der Grundschule, auch noch Französisch hatte lernen müssen. Espoir - Hoffnung.
Das Erste, was sie morgen nach der Arbeit tun würde, wären Nachforschungen über diesen jungen Mann anzustellen. Sie wollte schließlich wissen, mit wem sie es zu tun hatte.
Zufrieden seufzend schlief sie schließlich doch noch ein.

***

Bitte hinterlasst mir ein paar Reviews.
Und ich hoffe, es hat euch gefallen!?

Viele liebe Grüße
Cute_Lily


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Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
Rupert Grint