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Fanfiction

Rise from the Ashes - Kapitel 2: some kind of miracle

von Kraehenfeder

Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat! Ich bin ein bisschen im Stress zur Zeit (wie so oft), und die Kapitel erscheinen mir immer endlos lang.
Vielen Dank an Dr. S & jassi.weasley für Eure Kommentare :) Hat mich sehr gefreut.

Kapitel 2: some kind of miracle

Teddy wusste nicht, wie lange er letztendlich in dem kleinen Raum gestanden hatte. Es mochte eine Stunde gewesen sein, oder vielleicht auch ein ganzer Tag. Die Zeit hatte stillgestanden, sich umgekehrt und um sich selbst gewunden, was ihn taumelnd und schwindelnd zurückließ, ohne jegliche Idee, wie er mit der Situation umgehen sollte.

Es war die Natur, die ihn letztendlich zur Vernunft zurück rief, als er bemerkte, dass er unbedingt auf Toilette musste. Nicht gewillt, den Anstand zu missachten oder ein Herumexperimentieren mit einem Zauber in seinem momentanen Zustand zu riskieren, - denn er war immer noch geistesgegenwärtig genug, um die Gefahr zu erkennen, versehentlich seine Blase zusammen mit ihrem Inhalt verschwinden zu lassen -, riss er sich so gut er konnte zusammen, wartete bis die Eingangshalle leer war und suchte die nächsten, freien Toiletten auf.

Als er dann endlich einem der Badezimmer im ersten Stock stand, um sich zu erleichtern, rümpfte er unwillkürlich die Nase über den Geruch, der in der Luft hing, hob einen Arm und roch daran. Ih! Er stank irgendwie fürchterlich. Er hatte mehr oder weniger durch seine Roben geschwitzt, und in Anbetracht der Tatsache, dass er seine Klamotten wohl erstmal nicht würde wechseln können, würde er wohl noch ein Bad brauchen. Reinungszauber taten eine Menge gegen Dreck und Schmutz, waren aber leider unwirksam gegen Gerüche und so konnte er nur nicht viel mehr gegen machen.

Es war bereits ziemlich spät und obwohl er sich nicht sicher sein konnte, wie viel Uhr es genau war, wusste er durch die Tagesabläufe, die er beobachtet hatte, dass seine eigene Uhr mehr oder weniger mit der Uhrzeit hier überein stimmen musste, plus minus eine Stunde vielleicht. Er kontrollierte die Karte erneut, sah die Punkte zweier Schüler das Vertauensschülerbad verlassen und bemerkte plötzlich, dass das Passwort das selbe gewesen war, wie in seiner Zeit. Er verließ die Toiletten und nahm jede Abkürzung und jeden Geheimgang, den er kannte, auf dem Weg in den fünften Stock.

Er zog sich aus und schlüpfte in die Wanne, noch bevor sie halb voll war. Dass er sich hier nicht lange verstecken konnte, wusste er, und er hatte nicht vor zum Schulleiter zu laufen – Merlin! Das wäre ja Professor Dumbledore! Definitiv nicht! - um seine Anwesenheit bekannt zu geben. Er konnte auch nicht an die Tür seines Vaters klopfen. Was hätte er sagen sollen? Hi, Dad? Ich habe ein kleines Problem? Stört es dich, wenn ich mich einige Zeit hier einniste?

Harry war noch mehr oder weniger ein Kind, genau wie Ginny, Ron, Hermine und Professor Longbottom. Er dachte darüber nach, seinen Onkel George zu suchen und war erneut schockiert, als er erkannte, dass Georges Zwilling, Fred, auch hier sein würde. Da stellte sich wieder die Frage, was er ihnen sagen würde. Außerdem bezweifelte er, dass ihre fünfzehnjährige Version besonders diskret sein würde.

An der Zeit herumzufummln war eine dumme Sache. Alleine seine Anwesenheit hier konnte die Zukunft gefährden, und mit seiner Familie zusammen zu treffen könnte ein katastrophales Paradoxon auslösen, möglicherweise sogar seine Geburt verhindern. Er tauchte unter, um seinen Kopf freizuwaschen und schwamm zur anderen Seite des großen Beckens. Er musste unbedingt nachdenken, rational handeln und seine verschmutzte Kleidung waschen.

Nachdem er sicher gegangen war, dass seine Taschen leer waren, tauchte er seine Kleider nacheinander in das Schaumbad, und wusch sie rasch durch. Er hatte nur ein Set – Robe, Jeans, T-Shirt, Unterwäsche und ein paar Socken – und das musste reichen, bis er eine Möglichkeit gefunden hatte, irgendwo etwas zu klauen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als zum Raum der Wünsche zurück zu kehren, denn dies war der einzige Ort, an dem er sich verstecken konnte. Wenn er ihn in dieser Zeit ließ.

Das Trocknen seiner Kleider kostete ihn zu viel Zeit und seine Jeans waren immer noch klamm, als er sie wieder anzog. Die Karte kontrollierend, zog er es in Betracht einen Abstecher in die Küche zu machen, aber sein Magen war immer noch leicht angegriffen und er war viel zu erschöpft, um sich über Essen gedanken zu machen. Er schlich sich vom Bad weg, bis er wieder vor dem Teppich von Barnabas dem Bekloppten stand. Er war voller Befürchtungen; er wusste, dass er nicht hier sein sollte, wusste, dass jede Minute, die er hier verblieb, ein Risiko war, aber was, wenn der Raum ihn zurück schickte? Er hatte seinen Vater sehen wollen, deshalb war er hier und der Gedanke wieder zu gehen, bevor er mehr von ihm gesehen hatte als einen Punkt auf der Karte des Rumtreibers, erfüllte ihn mit Grauen. Aber er konnte nicht die ganze Nacht hier draußen stehen.

Ich brauche einen Platz, an dem ich mich verstecken kann, aber bitte – Ich bin noch nicht bereit, zurück zu gehen. Schick mich nicht zurück, gib mir nur einen warmen, stillen Platz zum schlafen und denken.

Als die Tür erschien, entsprach der Raum dahinter genau seinen Vorstellungen: Ein Himmelbett in gelben Farben neben einem Kamin. Es war nur ein kleiner Raum, aber er war warm, die Wände glänzten orange-gelb im flackernden Licht des Feuers, ein flauschiger Teppich lag auf dem Boden und ein kleiner Nachttisch stand daneben, mit einer Teekanne, aus der Dampf aufstieg.

Er schlüpfte aus seinen Klamotten, legte sie an das Ende des Bettes und ignorierte den Tee, während er unter die Decke des Bettes kroch. Trotz der Ängste, die er an diesem Tag ausgestanden hatte, war er innerhalb von Minuten eingeschlafen.

**

Die ersten paar Tage verwirrten ihn. Seine Träume waren voller seltsamer Bilder, die keinen Sinn ergaben und wenn er erwachte, hatte er vergessen wo er sich befand – und welches Jahr sie schrieben -, bis er die Vorhänge zurückzog und den ungewohnten Raum dahinter sah. Dann stürzte alles wieder auf ihn ein: Sein Herzschlag beschleunigte sich, ihm wurde übel und er keuchte auf, weil die Luft aus seinen Lungen gepresst wurde und ihn schwindeln ließ.

Auf Wunsch hin erschuf der Raum auch einen Platz zum Waschen und eine Toilette, was sehr angenehm war und er dankte ihm dafür, denn auch wenn er sich dumm vorkam, wollte er freundlich erscheinen. Der Raum konnte ebenso Tee erschaffen, aber wenn er etwas essen wollte, musste er der Küche einen Besuch abstatten; er konnte schließlich kaum in die Große Halle gehen und sich einen leeren Platz suchen.

Die Karte war ein Geschenk, selbst wenn er es in den ersten Tagen nicht wagte, viel zu machen. Etwas ermutigt hatte er an seinem zweiten Tag entschieden, am Klassenraum seines Vaters vorbei zu laufen, auf dem Weg zurück von der Küche. Er hatte nur seine Stimme gehört und eine Welle von tiefer Traurigkeit und Verlust drohte ihn zu überrollen. Er stolperte davon, geblendet von Tränen und war zu seinem Raum zurück gerannt, wo er sich auf das Bett geschmissen, sich zu einem Ball zusammengerollt und wie ein kleiner Junge geweint hatte.

Er verurteilte sich im Nachhinein selbst dafür, ein unmännlicher, schwächlicher Idiot zu sein, aber es stellte sich heraus, dass dies die seelische Läuterung gewesen war, die er gebraucht hatte. Mit den Tränen schienen auch die Angst und der paralysierende Schock aus ihm herausgeflossen zu sein, und er fühlte, wie er wieder annähernd zur Normalität zurückkehrte. Jedenfalls so normal, wie es sein konnte, wen man die Zeit ausgetrickst hatte.

Einer seiner Klassenkameraden, Gordon, der Sohn von Muggeln, hatte ihn und Simon die Freuden des Muggel-Kinos und Fersehens näher gebracht; besonders Science-Fiction Filme und andere Actionabenteuer, von denen viele Zeitreisen-Elemente hatten. Erweitert durch seine eigenen Nachforschungen, wusste er jetzt alles über Paradoxa und die Gefahren einer Zeitreise, und er führte sich sein Wissen so oft wie möglich vor Augen.

Am nächsten Tag kehrte er in die Halle zurück und stand erneut außen vor der Tür, während er seinem Vater beim Reden zu hörte – nein, nicht beim Reden. Professor Binns redete. Sein Vater unterichtete, agierte zusammen mit Schülern, förderte und integrierte sie, mit gelassenen und lustigen Methoden. Er fühlte den Schmerz des Verlusts noch immer tief in sich, aber er weinte nicht mehr. Er hörte zu, schloss die Augen, wenn er es sich traute und ließ die Stimme seinen Vaters über sich hinwegfluten, Stärke und Mut einflössend.

Das war, was er sich gewünscht hatte, und obwohl er um das alte Sprichwort wusste, das sagte, „sei vorsichtig, was du dir wünschst“, würde er die Gelegenheit, die sich ihm bot, nicht vorbeiziehen lassen. Ob nun zum Guten oder Schlechten, der Raum hatte seinen Wunsch erfüllt und er würde das nicht verschwenden. Er wusste nicht, wann er nach Hause zurückkehren würde, aber er war noch nicht bereit, diesen Weg jetzt zu beschreiten. Er war hier, und das war alles, was zählte. Kein Bedauern, versprach er sich selbst, was auch immer geschehen mochte.

**

Er ging gern zu Bibliothek. Hier konnte er zugleich sichtbar und unsichtbar sein, auf eine Art und Weise, auf die es niemals im Rest der Schule möglich war. Die Bibliothekarin – Madame Pince, wie er gehört hatte – tolerierte offensichtlich kein unangemessenes Verhalten, und hatte keine Scheu, jeden heraus zu werfen, vom Schulleiter bis zum Schulsprecher, wenn sie sich gestört fühlte, so dass die Schüler meist unter sich und ihren Studien blieben. Der größte Teil der Schülerschaft hatte den Vormittag über Unterricht, so war es einfach für ihn, sich an seinem Lieblingstisch niederzulassen, der teilweise hinter den großen Regalen versteckt war, in denen Bücher standen, die vielleicht seit einem Jahrhundert nicht mehr gelesen worden waren.

Die Schüler in diesem Zeitalter waren kaum anders als die, die er kannte, mit Ausnahme diverser Haarschnitte, Musikgeschmäcker und den wachsamen Blicke, die sie manchmal aus dem Fenster warfen. Die Wirkung der Dementoren konnte die Steinwände der Schlosses nicht durchdringen, zumindest nicht körperlich, aber das bloße Bewusstsein ihrer Anwesenheit war genug, vor allem in Verbindung mit dem wild wuchernden Gerüchten um Sirius Blacks Einbruch vor einem Monat, die sich eisern hielten.

Teddy bis sich auf die Lippe und runzelte die Stirn. Er hatte durch zahlreiche kürzlich oder auch früher erschienene Ausgaben des Tagespropheten, und es war tatsächlich mehr über die gegenwärtige Situation zu wissen, als jeder andere.
Harrys Pate war unschuldig und suchte verzweifelt nach der Ratte Pettigrew. Das Verlangen, zu seinem Vater zu gehen oder sogar zum Wald oder der Heulenden Hütte zu laufen und Black zu suchen war überwältigend zu manchen Zeiten. Selbst jetzt musste er feststellen, dass er aus dem Fenster sah, die Schlossgründe und den Waldrand nach einem schwarzen Hund absuchend.

Sirus war viele Jahre vor Teddys Geburt gestorben, aber Teddy war mit dem Gedanken aufgewachsen, dass dieser Mann zu seiner Familie gehört hatte, auch jenseits der Blutsverwandtschaft zu seiner Mutter und Großmutter. Es war die Wichtigkeit, die Sirius für seinen Vater und für Harry gehabt hatte, die ihn für Teddy ebenfalls wichtig machte und seine hilflose Frustration fütterte. Es wäre so einfach, dachte er. Ich könnte ihn retten, ich könnte sie alle retten. Es ist immer noch früh genug und der Krieg hat noch nicht begonnen. Die Verlockung war so greifbar; er konnte sie in seinen Knochen hämmern, hinter seinen Schläfen pulsieren fühlen, wie sie ihm zuflüsterte, hinter dem Hörbaren, wenn er wach war und wenn er schlief.

Er blickte zu einem der nützlicheren Bücher, die er vor zwei Nächten aus der Verbotenen Abteilung hatte holen können - „Zeitreisen Reisende: Ein Sturm im Wasserglas oder eine zu starke Herausforderung des Schicksals?" - und seufzte. Er konnte nichts tun, was nicht offenkundig die Zukunft verändert hätte. Die Theorien der Muggel waren nicht viel anders als die der Zauberer, abgesehen davon, dass die Zauberer einen Weg gefunden hatten die Zeit mit Magie zu manipulieren, und den theoretischen Boden verlassen hatten, in dem sie bis zu praktischen Experimenten gekommen waren. In irgendeiner Weise. Alles in allem aber, würde jemand in der Zeit zurückgehen und es schaffen seine Großeltern zu töten, um sicherzustellen, dass sie nie geboren würden, wie wäre jemand in der Lage, das zu überwachen? Die Logik forderte, dass eine Person in dieser Position augenblicklich aufhören würde zu existieren.

Das Buch hingegen hatte gesagt, dass es durchaus möglich war, zur Hölle mit der Login und es gab verschiedene Quellen geschrieben von Zeitreisenden aus der Zaubererwelt, die behaupteten, dass sie in der Vergangenheit leben konne, selbst nachdem sie ihre Vorfahren getötet hatten. Außerdem gab es Bücher die noch hinzufügten, dass diese Personen am Leben bleiben können, solange sie nicht in die Zukunft zurückkehren, in der sie nicht mehr existieren.

Für Teddy ergab das keinen Sinn und in seinem Kopf drehte sich alles bei dem Versuch, dieser Logik zu folgen. Wenn eine Person nicht exstierte, wenn auch in der Zukunft, wie könnte sie dann in die Vergangenheit reisen um den Mor dzu begehen? Und wenn ihre Existenz nicht sofort ausgelöscht wird, was passierte dann, wenn die Zeit die Zukunft auf eigene Faust einholte? Es war paradox, egal wie man es sah und selbst Magie in die Betrachtung mit einzubeziehen macht es nicht sinnvoller. Ganz davon abgesehen, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass jemand ein solch bescheuertes Ziel verfolgte. Die ganze Sache verursachte Kopfschmerzen.

Es gab eine Reihe von Abschnitten in dem Buch, die die Wahrscheinlichkeiten betonten, die eigene Existenz auszulöschen, obwohl er skeptishch gegenüber der Möglichkeit war, dies mit dem simplen Totschlagen einer Fliege oder dem Zertreten von Gras zu tun. Dennoch achtete er darauf, wo er hin lief und zur Sicherheit vermied er es auch, auf irgendwelche Insekten zu treten, wenn er die Möglichkeit dazu hatte. Und er versprach sich selbst, dass er weder seine Eltern noch seine Großeltern unter irgendwelchen Umständen töten würde.

Ein leises Lachen aus der Nähe riss ihn aus seinen Gedanken, und er sah langsam hoch zu einem dünnen, braunhaarigen Jungen und einem kleineren Blonden, die am Nachbartisch saßen und von zwei weiteren Jungen Gesellschaft bekamen. Er beobachtete sie für einen Moment so verstohlen wie er konnte, und wollte gerade wieder in Gedanken versinken, als der braunhaarige Junge seinen Stuhl mit einem schrammenden Geräusch nach hinten schob, sich herumdrehte und dem Jungen neben ihm etwas ins Ohr murmelte. Teddy schnappte nach Luft und erstarrte.

Cedric Diggory drehte seinen Kopf langsam in Teddys Richtung und sah, dass er ihn beobachtete. Teddy wusste, dass er hätte wegblicken sollen, irgendwo anders hin hätte schauen müssen, aber sein Körper schien gebannt davon, seine Gedanken zu ignorieren. Sekunden verstrichen, bis Cedric schließlich zwinkerte, ein schiefes Lächeln auf seinem Gesicht, ehe er aufstand, sich streckte und in Richtung eines der großen Bücherregale lief.

Teddy atmete langsam aus, nachdem ihr Augenkontakt unterbrochen worden war. Er hatte heute wieder eine andere Gestalt angenommen und erneut schien niemand ihm viel Aufmerksamkeit zu schenken. Eigentlich war das heute das erste Mal gewesen, dass er es sich erlaubt hatte, jemandem in die Augen zu schauen. Sein Herz schlug im Stakkato in seiner Brust und jede Pore seines Körpers schwitzte, während er Cedric nachsah, bis dieser in einem schmalen Gang verschwunden war. Er hatte Cedric am ersten Tag – und seitdem auch an den folgenden – auf der Karte gesehen und war ein wenig überrascht gewesen, aber ihn in Person, real, aus Fleisch und Blut und dreidimensional, zu sehen, war ein schrecklicher Schock.

Auf gewisse Weise war es noch schockierender als seinen Vater oder Harry zu sehen. Er hatte dutzenden Unterrichtsstunden seines Vaters gelauscht, draußen vor der Tür und er hatte ihn immer nur kurz oder aus großer Distanz gesehen. In seinem Kopf war Remus Lupin immer noch eine mystische Figur und er wartete auf eine Gelegenheit eine wirkliche Unterhaltung mit ihm zu führen. Das Gespräch wäre ein Einfaches, wenn er sich als Schüler ausgab; aber sein innerer Aufruhr hatte ihm die Hände gebunden. Dies war sein Vater und der Gedanke, ihre einzige Begegnung würde auf einer Lüge basieren, quälte ihn. Er konnte seine Freunde und seine Lehrer anlügen, wenn er musste, er konnte selbst Harry kleine Lügen erzählen, unwichtige Dinge. Aber das hier war weder klein noch unwichtig und er wollte nicht seinen Vater anlügen.

Harry war ein Kind in dieser Zeit und nicht der Pate, den er kannte. Er hatte Harry und seine Freunde mehrmals beobachtet, aber das war mehr mit liebevoller Belustigung geschehen. Es war schwer, das „Kind“ Harry mit dem erwachsenen Harry in Verbindung zu bringen. Die Zeit war eine Barriere und in diesem Fall eine sehr willkommene, weil sie ihm half Distanz und Perspektive zu wahren.

Cedric aber sah seinem Portrait ziemlich ähnlich, wenn auch weniger steif und formal, sondern lockerer. In den wenigen Sekunden, in denen Cedric zu ihm gesehen hatte, waren seine Augen freundlich gewesen – gefüllt mit einer Lebendigkeit, die kein Bemühen von Kunst oder Magie auf eine Leinwand zu bannen vermochte.

Er wischte sich die schwitzigen Hände an seiner Robe ab und sah schnell nach unten, als Cedric, mit einem Buch in der Hand, zurückkehrte.
Er bewegte sich langsam nach rechts, rückte dabei seinen Stuhl näher an die Ecke des Tisches und lehnte sich zu Cedrics Tisch. Er schüttelte den Kopf, damit seine langen, schwarzen Haare über seine Augen fielen. Noch immer konnte er durch die Strähnen blicken, aber niemand würde sagen können, ob er zu ihnen schaute. Zumindest hoffte er das.

Cedric flüsterte mit seinen Freunden, während er durch die Seiten des Buches blätterte und aufgeregt gestikulierte, wobei seine Hände verschlungene Tänze aufführten mit ausladenden Bewegungen, während er etwas erklärte, das mit Itchingtons drittem Gesetz der Menschlichen Verwandlung zu tun hatte, an das sich von seinen ZAGs vor beinahe zwei Jahren erinnerte.

Er stützte sein Kinn auf seine Hand und starrte dabei die Hände Cedrics an, so ausdrucksstark, mit langen Fingern, die seinen Worten Kontur und Nachdruck verliehen.
Die Hände des Portraits waren flach und im Vergleich sehr matt, Farbelemente schwächten die Farben, die Textur der Leinwand alterte, war mehr ein Ausdruck des Könnens des Künstlers, als eine wirkliche Repräsentation des Jungens.

Ein Tropfen Schweiß rann an Cedrics Haaransatz hinab und er beobachtete fasziniert, wie er sich bewegte, an der mit Wange mit schwachen Bartstoppeln hinunter lief, in seinen Nacken hinein, ehe Cedrics Hand ihn achtlos wegwischte, zu sehr gefangen von seiner Unterhaltung um ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Cedrics Portrait schwitzte nicht – es konnte nicht – und schien immer absolut sauber. Es war eine reale Pinocchio-Geschichte.

In der Bibliothek war es warm und er wandte sich auf seinem Stuhl, plötzlich fühlte er sich aufgeregt und unwohl, er wünschte er hätte seine Jeans unter den Roben getragen heute. Ein Blick auf seine Uhr sagte ihm, dass er gehen musste. Er war beinahe eine Stunde hier gewesen und er konnte es sich nicht leisten, zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu zeihen. Er würde ein Badezimmer oder eine Abstellkammer, oder sogar einen unbenutzten Klassenraum finden und seine Erscheinung erneut verändern müssen. Seine Bücher leise zusammen räumend, stand er auf und ging davon, als ein anderer Junge, durchtrainiert und gut aussehend, der den Umhang des Quidditchkapitäns der Ravenclaws trug, nach Cedric rief.

„Diggory! Auf ein Wort!“

Teddy drehte sich zum Ausgang und sah Madame Pince auf ihn zukommen, einen stählernen Ausdruck im Gesicht. Er duckte sich weg, die Bibliothek schnell verlassend, um ihrer Schimpftriade zu entkommen.

„Raus! Mr Davies! Sie auch, Mr Diggory! Ich bin überrascht! Das ist nicht -“

Teddy grinste, als die Tür sich hinter ihm schloss.


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Ich sollte nur lesen, aber ich habe die Damen im Hörverlag davon überzeugt, dass es viel schöner ist die Figuren zu spielen, als nur zu zitieren.
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