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Fanfiction

Claiming Hermione - You don't know what you're asking for

von mareen_manuela

Kapitel 21 - You don't know what you're asking for

Es war so still.

Neblig und grau.

Dicke Schneeflocken fielen langsam in aller Ruhe nach unten, so als hätten sie alle Zeit der Welt, um ihren Weg zum Boden zu finden. Hogwarts war in Schweigen gehüllt.

Große Flocken setzten sich auf Dracos dunkle Wimpern oder trafen seine Wangen und schmolzen. Seine Nase schmerzte vor Kälte. Das Quidditch-Spiel war vorbei. Potter hatte den Schnatz gefangen.

Draco wollte einfach nur fliegen, schnell; aber das träge Tempo des Schnees ließ das nicht zu. Also lenkte er seinen Besen zu den Bäumen am Rand des Verbotenen Waldes, um sich wenigstens von einer Seite her geschützt zu fühlen.

Ihr Stöhnen wiederholte sich in seinem Kopf, klang in dem Moment weit entfernt. Fast eine ganze Woche lang hatte er es immer und immer wieder gehört und es stellte seine Entschlossenheit auf die Probe.

Pansy hatte Recht. Das letzte Mal, dass er Sex hatte, war während der Sommerferien gewesen, bevor die Schule wieder losging. Es gab da eine kurvige Ravenclaw, Victoria, am Ende des sechsten Schuljahres; und über den Sommer, als seine Mutter in Frankreich war, kam Daphne einige Male ins Manor.

Granger fühlte sich anders an als die beiden. Sie war kleiner. Zierlicher. Wie ein kleiner Vogel. Dennoch hatte sie mehr zu bieten, mehr Energie, mehr Feuer. Und dieses Feuer lebte in ihrem Kuss. Gott, dieser Kuss…

Es war einfach nur ein gottverdammter Kuss! Es war unvernünftig von ihm, sich davon so beeinflussen zu lassen.

Draco dachte über Viktor Krum nach. Hatte sich der Quidditch-Star gefühlt, als würde er ertrinken, während er sie beim Weihnachtsball küsste? Musste er mit sich kämpfen, sie nicht gleich an Ort und Stelle gegen die Wand zu nageln und zu nehmen?

Draco tat alles, was er konnte, um es zu verdrängen. Er sprach nur mit ihr, wenn es absolut notwendig war. Er ging nur zum HCR, wenn er sicher war, dass sie nicht da sein würde. Er vermied es, in der Großen Halle zum Gryffindor-Tisch zu schauen. Er versuchte sogar, während der gemeinsamen Unterrichtsstunden, seine Augen auf dem Pergament zu lassen.

Es war vergebene Liebesmüh. Jedes Mal, wenn diese lockige Mähne in Sichtweite kam, wurde er von Gedanken an sie überflutet. Sie zu küssen, ihren Mund zu beanspruchen, in diesem leuchtenden Raum mit den schwärmenden Feenlichtern. Sie wieder zu küssen. Und wie es wohl sein würde, Liebe mit ihr zu machen.

Liebe machen.

*****
Draco stand direkt vor dem HCR und starrte das Gemälde an. Es unterschied sich von jedem anderen im Schloss und Draco fragte sich, warum Dumbledore es als den Eingang zum Schulsprecher-Gemeinschaftsraum gewählt hatte. Der Ausdruck auf dem Gesicht der exotischen Frau war seltsam… wissend. Und er verstand das mit dem schwebenden Regenschirm nicht. Doch aus irgendeinem Grund spürte Draco, dass es bei dem Gemälde um ihn ging.

Das Stück Pergament in seiner Tasche hatte begonnen seine Festigkeit zu verlieren, und Draco zupfte an einer verbogenen Ecke.

Er wusste nicht, was er ihr sagen sollte.

*****
Hermine trommelte mit ihren Fingernägeln in einem schnellen Staccato auf dem vereisten Glas des Fensters. Ihre Stimmung widersprach der ruhigen Landschaft völlig. In der Stille des starken Schneefalls erschien das Spielfeld wie ein Geist seiner selbst, wie eine Idee, die noch nicht ganz Form angenommen hatte.

Malfoy hatte wieder verloren. Obwohl sie nicht wollte, dass ihr bester Freund verlor, zerrte es an ihrem Herzen. Sie hatte gelernt, wie es war, niemals gut genug zu sein. Malfoy war ihr Lehrer gewesen.

Hermine war durcheinander. Er hatte sie geküsst, und er schien es zu mögen - sehr sogar, also warum ging er ihr aus dem Weg? Sie fragte sich, ob ihre lockere Haltung zu Beginn der Woche nach hinten losgegangen war. Aber was sollte sie tun? Es war ja nicht so, dass sie sich nicht in ihn verliebt hätte.

Vielleicht bereute er, sie geküsst zu haben. Vielleicht hatte sie Recht gehabt und er wollte sich nicht dazu herablassen ein Schlammblut anzufassen. Vielleicht verfluchte er sich dafür, dass er sich von seinen Hormonen hatte steuern lassen.

Hermine schaute sich im Zimmer nach etwas um, womit sie ihre nervöse Energie beschäftigen konnte. Sie machte sich in der Küche eine Tasse Tee, entschied, dass das Feuer neu entfacht werden musste und ging zurück zum Fenster, nur um festzustellen, dass das Gelände immer noch in einen Schleier nebliges Weiß gehüllt war. Auf dem Regal tanzte ein Buch aus der Reihe, oder würde es zumindest tun, wenn es eine alphabetische Ordnung gegeben hätte. Tennyson, Thoreau, Tolstoi… Das Porträt quietschte, als es geöffnet wurde, und Hermine hielt angesichts des Geräuschs inne und drehte sich um.

*****
Draco lehnte sich mit zum Schutz vor der Brust verschränkten Armen gegen den Rand des Vertrauensschüler-Tisches und hielt ihrem Blick stand.

Richtig. Deshalb ging er ihr aus dem Weg. Er war mit ihr allein. Verborgen in diesem privaten Raum. Alles, was er wollte, war zu ihr zu gehen, die verhassten Locken zu packen und in der Hitze ihres Mundes zu versinken.

Er konnte von der anderen Seite des Zimmers aus beinahe die Funken sehen, die sie versprühte. Er konnte fühlten, wie seine kalten Wangen prickelten, als sie sich von dem langen Aufenthalt draußen erwärmten. Anscheinend war er nicht der Einzige, der keine Worte fand. Er wartete.

Für einige lange Augenblicke sahen sie sich durch den Raum hinweg einfach an. Beide wussten, dass die unausgesprochenen Dinge zwischen ihnen - einmal gesagt - alles ändern konnten.

Schließlich zog Draco eine Augenbraue nach oben und Hermine straffte sich. Ihren Mut zusammennehmend, übernahm sie das Kommando.

„Denkst du, dass ich es zurücknehmen werde, wenn du mir aus dem Weg gehst?“, sagte sie einfach.

Sein Blick war auf sie gerichtet, er antwortete oder bewegte sich jedoch nicht. Sein Kiefer war angespannt, und Hermine beobachtete die kleinen pulsierenden Muskeln dort. Wie es so aussah, als ob er nichts erwidern würde, sagte sie ruhig: „Ich meinte, was ich gesagt habe… Ich will es immer noch.“

Mit angestrengtem Gesichtsausdruck stand Draco einfach nur da. Sie warf ihre Arme frustriert nach oben.
„Guter Gott, Malfoy! Ich habe dich nicht gefragt, ob du meine Hand hältst und mir deine Liebe erklärst! Du hast deinen Schwanz vermutlich in die Hälfte aller Mädchen hier gesteckt; aber wenn ich so abstoßend für dich bin, sag doch einfach ?nein'.“

Seine Augen verengten sich plötzlich. Er hatte NICHT mit der Hälfte aller Mädchen in Hogwarts geschlafen und es beleidigte ihn, dass sie das immer noch dachte. Und abstoßend? Erinnerte sie sich daran, dass er sie geküsst hatte? Es war nicht mal eine Woche her und es war verdammt großartig gewesen! War es nicht schmerzhaft offensichtlich, dass er jedes Quäntchen Beherrschung aufbringen musste, um nicht jeden Zentimeter von ihr zu berühren? Wusste sie nicht, wie sehr er es wieder tun wollte? Jetzt? Draco presste seine Zähne zusammen, während er versuchte, den Ärger, der in seinen Venen brummte, zu kontrollieren.

„Informier dich richtig, Granger.“

Gut, er war also keine Schlampe. Er dachte nur, sie sei ekelhaft. Super. Sie rollte mit den Augen.

„Fein. Dann möchte ich mich entschuldigen. Ich bin mir sicher, dass ich dein Reinblüter-Zartgefühl schwer getroffen habe. Sicherlich muss es furchtbar für deinen überlegenen Verstand sein, solch einen abscheulichen Vorschlag von einem Schlammblut zu hören!“ Sie starrte ihn zornig an und fühlte Jahre von Schmerz und Wut, die tief verborgen lagen, anschwellen und über sich hinwegschwappen. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und ihr Gesicht verwandelte sich in eine kämpferische Starre. „Was? Gibt es keinen Kommentar zu meiner angeborenen Minderwertigkeit, der darauf brennt, aus deinem dicken Reinblüter-Schädel zu kommen?“

Das eisige Feuer in Dracos Augen funkelte und seine Lippen verzogen sich zu einer dünnen Linie. Darauf läuft es also hinaus. Das aufgestaute Karma all seines früheren Unrechts. In ihren Augen hatte er sich nicht geändert, und er merkte, dass der Gedanke tief in ihm eine Wunde hinterließ.

Im nächsten Augenblick stand er vor ihr, packte sie an den Armen und zitterte vor Wut. Ambra, Orange und Jasmin waren auch plötzlich da. Er knirschte mit den Zähnen.

Mit einem bedrohlichen Knurren ließ er sie wissen, was er von ihren Vorwürfen hielt. „Granger, du hast mich in jedem Fach seit fast sieben Jahren geschlagen und du bist der beste Mensch, den ich kenne. Also denke ich, habe ich es in meinen dicken Reinblüter-Schädel reingekriegt, dass diese ganze Schlammblut-Geschichte Schrott ist!“

Hermines Augen waren weit aufgerissen, als sie ihn anstarrte; der Ausdruck von Schmerz und Empörung immer noch auf ihrem Gesicht, ihr Blick jedoch verwirrt und suchend. Sie fühlte sich erstarrt, mit geneigtem Kopf, fixiert auf die Tatsache, wie nah er war und wie eng seine Hände um ihre Arme geschlungen waren.

Er bewegte sich leicht vorwärts und Hermine dachte, er würde sie küssen. Und dann war es vorbei. Er ließ los und bewegte sich weg.

Er setzte sich müde in den Lederstuhl und lehnte sich vor, ließ seine langen Finger durch das seidig blonde Haar wandern. Seufzend sah er zu ihr auf.

„Es tut mir leid.“

Die Entschuldigung hing zwischen ihnen in der Luft und machte die verlorene Zeit wieder gut. Der schmerzerfüllte Ausdruck rutschte aus Hermines Gesicht und sie fühlte sich, als würde ihr Inneres Achterbahn fahren. Da war sie. Die Entschuldigung, auf die sie im Geheimen seit Jahren gehofft hatte. Jetzt schien sie so klein, so unwichtig. Sie wusste es schon.

„Mir auch“, sagte sie sanft und senkte ihren Blick.

Draco fragte sich, wofür sie sich entschuldigte, aber beließ es dabei. Darum ging es hier nicht. Er musste ihr nur sagen, und zwar so, dass sie zweifelsfrei verstand, dass es für ihn hier nicht um Blut ging und auch nie wieder gehen würde.

Für ein paar lange Momente waren sie beide still, und als Draco wieder aufsah, schaute sie immer noch auf ihre Füße. Etwas in ihrem Ausdruck und ihrer Körperhaltung - Verlegenheit vielleicht - erinnerte ihn an ihre Unerfahrenheit. Es war liebenswert und gleichzeitig sexy, auf eine Art, die Draco nicht zu erklären vermochte.

Für die meisten Leute war Sex der Höhepunkt einer Serie von Erfahrungen, eine Erosion von Unschuld im Laufe der Zeit. Aber nicht für Granger. Für sie würde es eine einzige Zerstörung ihrer Reinheit sein. Ein Hieb mit dem Schwert, der sie auf die andere Seite katapultierte.

„Du weißt schon, dass Paare normalerweise auf ihr erstes Mal hinarbeiten, oder?“

Hermines Kopf schoss hoch und sie errötete, hob dann aber, nach kurzem Nachdenken, ihr Kinn. Sie weigerte sich, peinlich berührt zu sein. „Ich weiß…aber…ich bin soweit.“

Draco dachte nach. Das konnte stimmen. Sie könnte bereit sein. Aber Draco bezweifelte, dass sie für ihn bereit war. Seine Fantasien, die sich um die Prinzessin von Gryffindor drehten, waren nicht von süßer und zarter Natur. Die Vorstellung ihres heftigen Errötens, das ihren Hals und ihre Brust verfärbte, als er ihr die schmutzigen Wörter ins Ohr flüsterte, huschte durch seine Gedanken. Er fragte sich, wie sie dachte, dass es sein würde.

„Granger, du brauchst jemanden, der sanft und gut ist, der romantische Plattitüden in dein Ohr flüstert. Ich bin nicht so Jemand.“

„Ich denke wir beide wissen, dass du nicht so Jemand bist“, erwiderte sie immer noch rot und lächelte beinah wegen dem Erwähnen des Flüsterns. Sie sah wieder nach unten. „Ich habe dir gesagt, dass ich das nicht will“, sagte sie sanft. Durch die Anspannung des unbehaglichen Themas begann Hermine herumzuzappeln. Sie schaute hinüber zum Fenster und dann zurück zu Malfoy.

Dracos Augenbrauen zogen sich düster zusammen. Der Krieg, der in ihm tobte, ließ ihn seine Geduld verlieren. Er wollte, dass sie ihm irgendwie bestätigte, dass seine Beweggründe, „nein“ zu sagen, zutreffend waren. Aber sie gab ihm nicht nur NICHTS, mit dem er etwas anfangen konnte, sondern machte es ihm auch noch schwerer sie zurückzuweisen. Er vergrub das Gesicht in seinen Händen, drückte die Handflächen gegen seine Augen. Er fühlte sich geschlagen.

„Warum ich?“

Hermine zögerte, bevor sie antwortete. In ihrem Kopf war es ganz simpel. „Weil du mein Freund bist und erfahren, und weil ich dir vertraue.“

Draco sah zu ihr auf. Sie vertraute ihm?

„Schau, Malfoy. Ich suche nicht nach einer Beziehung oder einer festen Sache oder so was in der Art. Es ist nur… Ich will das machen, und ich möchte es gern mit dir tun. Wenn du nicht willst, sag doch endlich ?nein' und wir können es vergessen. Ich werde jemand anderen finden.“

Der finstere Blick kehrte zurück. Ihre unbekümmerte Einstellung zu der ganzen Sache ärgerte ihn, aber so sehr er auch darauf bestand, dass er nicht der Richtige für den Job war, ihr „Ich werde jemand anderen finden“ machte ihn noch verdrießlicher.

Draco stand stirnrunzelnd auf und ging auf die Tür zu. Er blieb mit dem Rücken zu ihr stehen, kurz bevor er am Griff zog.

„Du weißt nicht, worauf du dich einlässt, Granger.“

*****
Am Mittwoch war das Spiel Hufflepuff gegen Ravenclaw. Der Himmel musste sich erschöpft haben, denn es hatte seit Sonntag nicht mehr geschneit. Es war hell und frisch und eisig kalt. Nachdem Hufflepuff überraschend gesiegt hatte, liefen die Schüler dicht zusammengedrängt in Strömen zurück zum Schloss und bewegten sich schnell in Richtung Wärme.

Vor sich konnte Draco das Chaos an Locken sehen, das aus einer grauen Strickmütze explodierte. Obwohl es für Draco keinen Sinn ergab, liefen die Dinge zwischen ihnen seit dem Gespräch besser. Er benutzte den HCR wieder zum Lernen und für seine Schulsprecher-Pflichten, wenn auch nicht ganz so oft; und sie hatten viele Gespräche seitdem geführt. Sie blieben bei harmlosen Themen: Schule, Vertrauensschüler und der Weihnachtsball, der in einer Woche stattfinden würde. Es schien so, als ob sie zu einer Art unausgesprochenen Übereinkunft gekommen wären, es nicht wieder anzusprechen. Was, unglücklicherweise, Dracos Vorstellungskraft kein bisschen bremste.

Seine Fantasien von ihr wuchsen exponentiell, in Häufigkeit ebenso wie in Tiefe. Er hatte alles klar vor Augen: kleine Berührungen, ein Lecken über ihr Handgelenk, ein Biss in ihren Knöchel, bis hin zu eindeutigeren Szenen. Mit über dem Kopf zusammengebunden Händen oder wie er sie über einen Tisch im kleinen Arithmantik-Klassenzimmer drückte und unbarmherzig in sie stieß. Ihre, an einem Stuhl in der Bibliothek festgebundenen, gespreizten Beine. Wie er sie gegen die Wand in seinem Badezimmer nahm. Er stellte sich vor, wie er seine Finger in sie schob, während sie in der letzten Reihe des vollbesetzten Zaubertränke-Unterrichts hinter einem Tisch stand. Er dachte daran, sie vor Potter zu ficken.

Doch am allermeisten dachte Draco daran, was er bei diesem ersten Mal tun würde, wenn er denn Ja sagte. Es gab hundert Möglichkeiten, wie er Hermine Granger nehmen wollte, und sein Verstand erkundete eifrig jede einzelne.

Ein glockenhelles Lachen erregte seine Aufmerksamkeit und er sah, wie Hermine zur Seite blickte. Ihre kleine Nase war rot und ihre Wangen hübsch gefleckt. Der Wunderjunge lachte ebenfalls und Draco fragte sich, was für Dinge Gryffindors wohl zum Lachen brachte.

Ein Junge in den Farben von Ravenclaw lief auf Granger zu und sagte etwas. Terry Boot. Draco beobachtete, wie sie etwas zu ihren Freunden sagte und dann mit Boot davon ging. Er strahlte sie an und sie lächelte höflich zurück. Dracos Augen verengten sich, als er seine Hand auf ihr Kreuz legte.

Sie gingen langsam und die Mehrzahl der Schüler war bereits vorausgeeilt, sodass nur ein kleiner Haufen zurückblieb, der seinen Weg zum Schloss machte. Draco verlangsamte seinen Schritt, damit er hinter ihnen bleiben konnte.

Er erinnerte sich daran gehört zu haben, dass Granger Boot für den Halloween-Ball eine Abfuhr erteilt hatte. Würde sie ihm noch mal einen Korb geben? Wäre er ihr „jemand anders“? Nach seinem Wissen war Boot ebenfalls erfahren, und er fragte sich, ob Granger das wusste.

Die Türen zum Schloss standen weit offen, um die zurückkehrenden Schüler einzulassen. Er sah, wie Boot Granger am Ellbogen in eine Ecke der Eingangshalle zog. Ein Anflug von Besorgnis erfüllte ihn. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und er wünschte sich ihr Gesicht sehen zu können.

Als er näher kam, sah er Boots Arm an dessen Seite fallen und Grangers Hand, die nach seinem Ärmel griff. Boots Gesicht entgleiste. Draco wusste sofort, was passiert war und die Besorgnis wurde durch eine Welle der Erleichterung ersetzt. Er sah, wie Boot schnell davonging und schlich sich dann von hinten an das kleine Mädchen mit der grauen Mütze heran.

„Nun, Granger“, sagte er leise in ihr Ohr, „wenn du die Kerle weiterhin so abblitzen lässt, werden all die Besenkammern in Hogwarts verkümmern. Ich bin sicher, er hatte sich eine ganz besondere nur für dich ausgesucht.“ Sie drehte sich um und schenkte ihm das wärmste Lächeln, das er je bekommen hatte.

*****
Harry hüpfte die Stufen, zwei auf einmal nehmend, herunter und kam am Ende rutschend zum Stehen. Allein in der Eingangshalle waren seine beste Freundin und sein früherer Erzfeind, Draco Malfoy.

Sie lachte.
Er lachte.

Er verspürte den Drang „Aha!“ zu rufen.

In den letzten paar Monaten hatte Harry Potter angefangen zu ahnen, dass Hermine und Malfoy Freunde wurden. Und so unwahrscheinlich und seltsam das auch sein würde, so war er eher fasziniert als gedemütigt. Ron würde sich schämen. Aber Harrys Neugier war auf dem Höchststand.

Seit dem Tag in der Quidditch-Umkleide, nachdem sie gestritten hatten, hatte Harry begonnen, genauer zu beobachten. Sie benahm sich so wie, wenn sie und Ron sich stritten. Nur dass sie in diesem Fall nicht so verärgert war - wahrscheinlich weil sie normalerweise Recht hatte. Malfoy, überlegte Harry, stellte für ihren schnellen Verstand wohl eine größere Herausforderung dar als Ron.

Er wusste, dass er verärgert sein oder sich hintergangen fühlen sollte. Doch stattdessen fühlte er sich hoffnungsvoll. Wenn zwei so gegensätzliche Menschen, die sich dermaßen verachtet hatten, wie die beiden, Freunde werden konnten, dann war es den Krieg oder vielleicht sein Leben zu geben wert.

Harry sah, wie Draco Hermine sanft anlächelte, und sie senkte ihren Blick schüchtern zu Boden. Er wünschte sich fast sie hören zu können, aber er mochte die Vorstellung, seine beste Freundin zu belauschen, nicht; deshalb ging er auf die beiden zu.

*****
Draco drehte sich beim Geräusch der Schritte um. Potter. Er fühlte sich, als wäre er mit seiner Hand in der Keksdose erwischt worden. Draco Malfoy, der mit einem von Potters Preisen loszog. Doch Potter warf ihm nur einen kurzen Blick zu und vielleicht eine Mischung aus einem Lächeln und einem Grinsen.

„Hallo Malfoy“, sagte Potter, als hätte er das schon hundert Mal gesagt.

„Potter.“

„Mine“, Harry küsste sie auf die Wange und Draco zog seine Augenbrauen hoch. „Ginny sucht dich. Irgendwas wegen Kleidern und dem Weihnachtsball, glaube ich“, sagte er mit einer kleinen Grimasse.

Hermine antwortete mit einer Grimasse. Sich-chic-machen war keine ihrer Lieblingsbeschäftigungen, aber sie liebte Ginny und fing sogar langsam an Lavender zu mögen, deshalb eilte sie davon und ließ die beiden ehemaligen Feinde allein. Sie sahen sich einen Moment verlegen an, dann sah Draco weg.

Es war Zeit.

*****
„Wohin gehst du, Potter?“

„Treffen mit Dumbledore in zehn Minuten.“

Draco nickte und atmete tief ein. „Kann ich dich begleiten? Es gibt etwas, worüber ich mit dir reden möchte.“

Der fragende Blick, den Potter Draco manchmal über die Haustische hinweg zuwarf, erschien für eine kurze Sekunde und verschwand gleich darauf wieder, ersetzt durch einen verschlossenen Ausdruck, auf den ein Slytherin stolz sein konnte. Er nickte und lief die Treppe hoch.

*****
Draco war darauf nicht wirklich vorbereitet, und nun, da die Zeit gekommen war, wusste er nicht, wie er anfangen sollte. Als sie in der dritten Etage angekommen waren, hatte er immer noch nichts gesagt.

Harry sah ihn von der Seite an und fragte sich, worum es hier ging. Hermine huschte durch seinen Kopf, schüchtern lächelnd, und eine Spur von Besorgnis zog sich durch ihn hindurch. Er wurde ungeduldig.

„Vielleicht solltest du es einfach ausspucken, Malfoy.“

Draco schaute hoch zur Decke, atmete tief ein und drehte sich zu Potter um.

„Ich bin bei dir“, stieß er hervor.

„Was?“

Draco wollte wirklich etwas Kluges sagen, aber das hier war zu ernst. Potter musste es verstehen. „Ich meine, ich bin auf deiner Seite.“ Draco zitterte tatsächlich vor Nervosität und er kämpfte darum es nicht zu zeigen. „Ich werde helfen, Voldemort zu bekämpfen.“

Harry blieb abrupt stehen. Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. Er blinzelte den großen Blonden an, der ihn aufsässig ansah und herausforderte, zu lachen, ihn zu schlagen oder ihn abzuweisen.

Der kritische Blick war wieder da und Potter versuchte nicht, ihn zu verstecken. Stattdessen starrte er Malfoy lange in die Augen, als ob er dort etwas sehen könnte, was sonst keiner sah. Draco verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen, wollte dringend wegschauen, beschloss aber, es nicht zu tun.

Dann, ohne Warnung, änderte sich Harrys Ausdruck und er nickte einmal, als hätte er sich entschlossen. „In den Ferien wird ein Ordensmeeting stattfinden. Ich sende dir eine Eule mit den Details.“

Draco blieb die Spucke weg.

„Das ist alles? Ich dachte, du würdest… keine Ahnung, würdest wollen, dass ich Veritaserum nehm oder so was.“

Harry zuckte mit den Schultern und begann weiter zu laufen. „Ich brauche das nicht, aber vielleicht ein paar der anderen Ordensmitglieder.“

Als Draco nicht widersprach, war Harry sich sogar noch sicherer, dass der Slytherin die Wahrheit sagte. Über die restlichen beiden Etagen versuchte Harry herauszufinden, was Malfoy durch das Leben im Manor wusste. Es war nicht so viel, wie er gehofft hatte, aber es gab ein paar Fetzen nützlicher Informationen. Er erzählte Malfoy nichts über den Orden, was man nicht auch leicht selbst herausfinden konnte. Er glaubte ihm. Doch er wollte abwarten und sehen, wie der Orden vorgehen wollte.

Als Harry zum Wasserspeier kam, sah Draco ihn an. Eine unglaubliche Last war von seinen Schultern genommen worden und das allein gab Draco die Dankbarkeit, die er so brauchte.

„Danke, Potter.“

„Ich danke dir, Malfoy“, antwortete Harry, denn er war sich des Wertes von Malfoy auf ihrer Seite durchaus bewusst. Er stieg in die sich hochwindende Treppe, und gerade, als sie sich in Gang setzte, rief er es heraus.

„Malfoy… tu ihr nicht weh“.

*****
Draco lief die Stufen, die in den sechsten Stock führten, hinunter. Würden sie ihn Veritaserum trinken lassen? Das war in Ordnung. Er dachte, er sollte fortfahren, weiterhin nicht eindeutig zu zeigen, wo seine Treue inzwischen lag, vor allem gegenüber den Slytherins. Wusste Potter es? Was genau wusste Potter?

Als er um die Ecke trat, fiel sein Blick auf die Tür zum Raum mit den Dekorationen. Eine großartige Idee schoss durch seinen Kopf und er flüsterte das Passwort.

___________________
A/N: Ich hätte so gern ein paar Meinungen, bitte!

Die Ãœbersetzung hat Kerstin geschrieben; Beta durch mich, Dagmar, Mela und Lissy!


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