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Fanfiction

Claiming Hermione - You're wrong...

von mareen_manuela

Kapitel 17 - You're wrong...


Bedauern. Das war es, was Hermine am Dienstagabend fühlte, als sie draußen vor dem HCR anhielt. Sie streckte ihre Hand langsam aus und fuhr mit den Fingern über die Dellen und Kräusel des Porträtrahmens. Ihr Blick lag unkonzentriert auf der unebenen Struktur.

Ein gescheitertes Experiment.

Mit erhobenem Kinn nahm sie einen stärkenden Atemzug und ging weiter in Richtung Haupteingang. Ron. Ein anderes gescheitertes Experiment. Lavender. Vielleicht konnte sie es richten. Das besagte Mädchen stand wartend an der Eichentür, schlüpfte in ihren schweren Umhang und schlang sich den goldenen und blutroten Schal um den Hals. Sie lächelte fröhlich, als sie Hermine sah.

„Hi, Mine. Fertig? Da draußen wird es eiskalt sein.“

„Jap. Lass uns anfangen“, erwiderte sie und holte ihren Zauberstab heraus.

Die zwei Mädchen verzogen in der beißenden Nachtluft die Gesichter. Wenigstens regnete es nicht. Sie begaben sich schnell zu den Gewächshäusern und suchten mit den Augen halbherzig die Ecken ab. Jeder Schüler, der diese Kälte aushalten konnte, war - soweit es Hermine betraf - herzlich zum Bleiben eingeladen.

Auf dem Rückweg bedankte sich Lavender abermals dafür, dass Hermine den Rundgang mit ihr zusammen gemacht hatte. Sie erwähnte, dass Neville - egal wie kalt es war - bei den Pflanzen herumtrödeln würde; natürlich nur um deren Gesundheit und Wohlergehen besorgt. Die beiden lachten über die liebenswerten, wenn auch manchmal frustrierenden, Eigenschaften ihres Klassenkameraden.

Sie hatten sich dazu entschlossen von oben nach unten vorzugehen und gingen hoch in den siebten Stock. Lavender sorgte für Unterhaltung, während Hermine versuchte, sich an etwas zu erinnern, das sie der Verlobten ihres besten Freundes sagen wollte.

Im vierten Stock machten sie Halt, um die Umhänge in ihre Zimmer zu bringen.

Gerade als sie die Tür des letzten Klassenzimmers im dritten Stock schlossen, löste Lavender das Problem.

„Hermine…“ Die Aufmerksamkeit der Schulsprecherin wurde durch den ungewöhnlich ernsten Ton in der Stimme des großen Mädchens und durch das Verwenden ihres vollen Namens geweckt.

„Ich bin froh, dass du heute Nacht mitgekommen bist… Ich wollte mit dir reden.“ Lavender schaute sie von der Seite an und verknotete die Hände ineinander.

„Ich auch mit dir“, sagte Hermine leise und blickte auf den Boden. Lavender schien erleichtert.

„Es ist nur… ich weiß, dass du Rons beste Freundin bist, und er liebt dich wie… wie… seinen Arm oder seinen Quidditch-Besen.“ Lavender fuchtelte mit den Armen durch die Luft und Hermine machte wegen dem Vergleich ein komisches Gesicht. „Und, nun ja, ich wollte, dass du weißt, ich würde mich niemals zwischen euch stellen.“

„Ich danke dir, Lavender. Das bedeutet mir sehr viel“, erklärte Hermine und meinte es auch so.

Lavenders Stimme wurde weicher, als sie sich zaghaft dem unausgesprochenen Problem näherte. „Es ist nur, dass… Ich weiß, du hast mal Gefühle für ihn gehabt…“, sie machte eine Pause, warf Hermine einen Blick zu und wartete auf eine Bestätigung. Hermine starrte einfach geradeaus und fühlte sich unwohl mit dem intimen Gefühlsthema.

„… und ich weiß, wir zwei waren nie wirklich Freunde… und ich weiß, Ron hat was für dich empfunden…“

Hermine blieb stehen, drehte sich Lavender zu und legte die Hand auf ihren Arm. „Lavender“, sagte sie beruhigend, „das ist lange her. Und es war nur eine Idee, eine sehr dumme Idee. Ich bin nicht mal sicher, dass es unsere Idee war. Manchmal glaube ich, dass es nur deswegen passierte, weil jeder immer davon ausgegangen ist, dass wir beide eines Tages zusammen sein würden. Am Ende hätten wir uns irgendwann gehasst. Und ich würde unsere Freundschaft niemals so gefährden. Ron ist Familie für mich, wie ein Bruder.“

Hermine machte eine Pause und ließ die Hand sinken. Sie schaute zu Boden; Nervosität und Schuldgefühle ließen sie von einem auf den anderen Fuß treten. „Was dich und mich angeht, bin ich ziemlich unfair gewesen und schulde dir eine Entschuldigung. Ich habe dir nie eine richtige Chance gegeben und das tut mir leid.“ Hermine blickte nach oben in feuchte haselnussbraune Augen und schämte sich für die Art und Weise, wie sie Lavender behandelt hatte. Sie senkte ihren Blick wieder.

„Ich bin wirklich froh für Ron. Ich habe ihn noch nie so entspannt gesehen und… verliebt! Ich will einfach nur, dass er glücklich ist, und das ist er. Ich bin so dankbar dafür, dass er dich hat. Ich denke, ich war möglicherweise ein bisschen eifersüchtig, weil ich dachte, dass du mir meinen Freund wegnehmen würdest, aber das war dumm. Und vielleicht könnten… du und ich… auch Freunde sein?“

Hermine schaute gerade noch rechtzeitig hoch, um zu sehen wie Lavender mit tränenüberströmtem Gesicht auf sie zustürzte und die Arme um sie warf. „Oh, danke Hermine. Dankeschön! Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn du mir gesagt hättest, ich soll mich verpissen! Danke!“

„Es tut mir wirklich leid, Lav“, erwiderte Hermine, als die Blonde sie losließ und sich das nasse Gesicht abwischte. Sie gingen schweigend nebeneinander, erledigten den zweiten Stock und ließen die neue Freundschaft erst einmal sacken. Während sie auf der Treppe nach unten in den ersten Stock gingen, machte sich ein kleines Lächeln auf Hermines Gesicht breit und sie warf einen Blick zur Seite.

„Hast du wirklich geglaubt, dass ich dir sagen würde, du sollst dich verpissen?“, fragte sie schelmisch.

Lavender ließ ein durchdringendes, glucksendes Kichern heraus und zog die Augenbrauen zusammen. „Ich weiß nicht. Ja? Vielleicht.“

„Das ist nicht wirklich mein Stil“, informierte sie neckisch. „Viel wahrscheinlicher hätte ich irgendeinen raffinierten und nicht nachvollziehbaren Fluch auf dich gehetzt. Vielleicht einen Juckreiz-Zauber, der sich aktiviert, wann immer du einen Viertelmeter von Ron entfernt bist.“

Lavender lachte. „Ich werde versuchen, mir das zu merken. Es wäre einfach schrecklich, wenn ich mich komplett an Ron reiben müsste, um den Juckreiz zu stillen!“, erklärte sie theatralisch und grinste Hermine an.

„Ihhhh! Streich den von der Liste meiner Flüche!“

Die Mädchen lachten beim Durchgehen der ungefährlichsten, aber effektivsten Flüche, die man gebrauchen konnte, wann immer sich die Notwendigkeit ergeben sollte.

*****
„Hey, Brown!“

Beide Mädchen schossen herum und sahen einen großen dunklen Slytherin, der auf sie zugeschlendert kam. Zabini. Hermine kniff die Augen zusammen und griff nach ihrem Zauberstab.

„Du solltest in deinem Schlafsaal sein, Blaise. Es herrscht Ausgangssperre“, sagte Lavender mutig. Oh ja, Gryffindor.

„Beruhig dich, Brown. Ich bin auf dem Weg. Komme gerade aus dem Krankenflügel. Dachte, dass du gerne wissen würdest, dass deine kleine Patil-Kumpanin dort ist“, erwiderte er. Mit einem Achselzucken und einem selbstgefälligen bösen Grinsen ging er an ihnen vorbei und die Treppe hinunter, die zu den Slytherin-Schlafsälen führte. Hermine starrte seiner verschwindenden Rückseite hinterher. Selbstzufriedenes Arschloch.

Als sie sich wieder herumdrehte, waren Lavenders Augen vor Sorge geweitet. „Geh schon. Ich komm klar.“

„Bist du sicher?“ Sie sah gleichzeitig erleichtert und verängstigt aus.

„Ja. Geh. Ich bin wirklich in Ordnung. Ich bezweifle, dass irgendwelche Schlangen im Schloss sind. Wir waren sowieso fast fertig.“

Lavender warf abermals ihre Arme um Hermine und bedankte sich, bevor sie in Richtung Krankenflügel davonrannte. Hermine öffnete die hohe Tür zur Großen Halle und ging hinein.

*****
Lavenders lange Beine trugen sie schnell durch die leeren Gänge. Krank vor Sorge konnte sie sich nicht daran erinnern, dass ihre beste Freundin jemals im Krankenflügel gewesen war. Parvati wurde niemals krank, war noch nie mit mehr als einem Schnitt verletzt gewesen. Wusste Padma Bescheid? War sie schon da?

Der Gedanke an Padma erzeugte das Bild eines schroffen und gemeinen, sie anbrüllenden, Malfoys. Der HCR lag im zweiten Stock genau neben dem Treppenaufgang. Es war ein Schuss ins Blaue, so spät wie sie dran war, doch auf den Verdacht hin, dass er drinnen war, machte sie kehrt, sprintete durch den Korridor und die Treppe hinauf.

Sie klopfte kräftig auf den Rahmen des Porträts und wartete schwer atmend ab. Sie würde nur einen Moment warten. Sie klopfte noch mal. Nichts. Na gut, es war sowieso unwahrscheinlich gewesen. Sie wandte sich ab und war drei Stufen gegangen, als sich die Tür öffnete.

„Brown!“ Sie blieb stehen und drehte sich zu einem müde und gereizt wirkenden, doch immer noch atemberaubend gut aussehenden Malfoy um. Als sie sich nicht sofort erklärte, hob er eine Augenbraue, „Also?“

„Ich war gerade mit Hermine auf Patrouille - Parvati ist im Krankenflügel - Ich muss hingehen - Ich wollte Hermine nicht alleine lassen“, kam ihre wirre Erklärung zwischen Atemstößen.

Malfoy seufzte frustriert. „Schön. Ich kümmere mich darum.“

Er war immer noch wütend. Immer noch verbittert. Immer noch verwirrt. Nach was suchte er? Was konnte er haben? Aber er würde sie sehen. Vielleicht konnte er ihr diesmal eine Strafpredigt halten.

„Danke!“ Damit drehte sich Lavender herum und sprang die Treppe hinunter.

„Brown! Wo habt ihr euch getrennt?“

„Wir wollten gerade die Große Halle erledigen. Wir hatten nur noch die Kerker übrig“, antwortete sie ihm über die Schulter, während sie davonflitzte.

Bei dem Wort 'Kerker' verkrampfte sich merkwürdigerweise sein Magen und er runzelte die Stirn. „Brown!“, schrie er noch einmal. Sie kam vor dem Umrunden einer Ecke schlitternd zum Stehen. „Wie hast du von Patil erfahren?“

„Blaise Zabini hat es uns gesagt.“

Oh. Gott.

*****
Hermine eilte durch das Schloss, warf flüchtige Blicke in die Kerkerräume und inspizierte sie nur kurz und oberflächlich. Aber sie war okay. Es ging ihr gut. Sie würde in fünfzehn Minuten fertig sein.

Sie lächelte in sich hinein, freute sich hämisch über ihre Missachtung von Malfoys herrischem Erlass bezüglich des Patrouillierens mit einem Partner. Doch das Lächeln verging ihr schnell, als sie den Korridor vor den Küchen durchquerte. Es war besonders dunkel hier, und sie schätzte, dass es so gehalten wurde, um hungrige Schüler davon abzuhalten in die Küchen einzudringen und die Hauselfen auszubeuten.

*****
Aus einer im Schatten liegenden Ecke des Korridors beobachtete er, wie sie ihren Kopf zu den Küchen hineinstreckte. Er konnte hören wie sie den Nachtelfen fragte, ob alles in Ordnung sei, seine piepsige Antwort und ihr freundliches 'Gute Nacht'.

Es würde eine tolle Nacht werden. Sowie er von Bulstrodes Unfall gehört hatte, konnte er das Ganze vor seinem inneren Auge sehen. Und jetzt spielte sich alles so ab, wie er es sich vorgestellt hatte. Niemand kam jemals hier herunter. Es gab nichts hinter den Küchen, ausgenommen einen langen, sich windenden Gang mit einem Zimmer am Ende der letzten Kurve. Kein Klassenzimmer, nein - kleiner, staubig und mit kaputten Bücherregalen, wackligen Holzstühlen und einem zerschlagenen Himmelbett ohne Himmel. Es sah aus, als wäre es verbrannt worden.

Es erschien ihm passend, dass er den Raum spät nachts gefunden hatte, während er sich vor einem Vertrauensschülerpaar versteckte, als er von einem Mitternachts-Snack zurückkehrte. Das war auch der Grund, warum er wusste, dass ihr Weg sie als nächstes den langen Gang hinunterführen würde. Sein Körper summte vor Erregung.

*****
Hermine war ein Mädchen, das ihren Instinkten vertraute. Irgendetwas stimmte nicht. Sie konnte es fühlen. Sie bedauerte Lavender weggeschickt zu haben. Aber sie war fast fertig. Nur noch eine Ecke, dann kam die Abstellkammer und sie hätte es geschafft. Die Kerker waren kalt, klamm und rochen nach feuchtem Staub. Die Luft, die sie auf ihrem Nacken spürte, fühlte sich merkwürdig an. Sie kam sich entblößt vor.

Schließlich kam die Tür in Sichtweite. Sie griff nach der Klinke und hielt ihren Zauberstab fest. Hermine streckte ihren leuchtenden Zauberstab in den Raum, entschied sich, nicht hinein zu gehen, und fuchtelte damit herum. Die Anspannung fiel von ihr ab, als sie sah, dass alles in Ordnung war. Sie ließ die Hand sinken, schüttelte den Kopf und schimpfte sich dafür, dass sie so dumm gewesen war und ihre Fantasie mit sich hatte durchgehen lassen.

*****
Bevor Hermine sich herumdrehen konnte, wurde sie jäh mit einem schweren Schlag auf ihren Rücken gestoßen. Ihre Arme streckten sich blitzschnell zum Türrahmen aus, um sie davor zu schützen, in den verlassenen Raum geschubst zu werden. Sie versuchte sich umzudrehen, um ihren Angreifer zu erkennen, doch er hatte einen unglaublich starken Arm um sie geschlungen und hielt damit ihre Arme zusammen. Gott sei Dank hatte sie noch ihren Zauberstab. Eine scharfe Spitze wurde schmerzhaft an ihre Kehle gedrückt. „Silencio“, flüsterte er ihr ins Ohr, als ihre Augen sich weiteten. Wirkliche, echte Panik setzte ein, und ihr Herz schlug so heftig, dass es wehtat, während sie versuchte zu schreien.

„Hallo, Schlammblut. Was? Keine liebevolle Begrüßung?“ Zabini. Sie wehrte sich heftig in seinem Griff, konnte sich aber nicht bewegen. Wut loderte in ihr auf, und sie verdrehte ihr Handgelenk unter Schmerzen, sodass es auf seine Hüfte gerichtet war. Sie konnte nur ein paar ungesagte Zauber ausführen, doch gerade das könnte ihr einen Vorteil verschaffen. 'Expelliarmus', sprach sie in Gedanken. Die Spitze von Blaises Zauberstab kratze an ihrem Hals, als dieser ihm aus den Händen flog und klappernd auf den Boden fiel. Sie konnte eine brennende Spur, die auf ihrem Hals pulsierte, spüren.

„Du kleine Schlampe!“, spuckte er ärgerlich hervor. Mit seiner jetzt freien Hand packte er den Kragen ihres Umhangs und zog ihn kräftig nach unten. Der Schmerz des festen Stoffes, der nicht nachgab und ihr in den Nacken schnitt, bis er mit einem scharfen, laut reißendem Geräusch zerriss, trieb ihr Tränen in die Augen.

„Dafür wirst du bezahlen, Schlammblut!“, sagte er und drückte ihre Brust gegen den Türrahmen, als er sie hart in den Nacken biss. Hermine versuchte mit ihrem Zauberstab auf ihn einzustechen, doch der Winkel war zu schlecht. Er griff nach unten, um das nutzlose Stück Holz zu schnappen, warf es quer durch den Gang und drehte ihr dann den Arm auf den Rücken.

Der Schmerz, der ihren Arm hinauf schoss, war enorm, und Hermine spürte, wie die Tränen anfingen, ihr Gesicht hinunter zu laufen. Jede Bewegung, die sie machte, um sich zu befreien, schickte unerträgliche Schockwellen geradewegs in ihr Gehirn.

Seine große Hand schloss sich um ihre Kehle, drehte sie herum und presste ihren Rücken grob an die Wand, während beide Arme hinter ihr eingeklemmt waren. Der stechende Schmerz hatte nachgelassen. Doch der unebene Stein fühlte sich an, als würde er ihre Knochen zerbrechen, während er sie mit seinem Körper festhielt.

„Es ist an der Zeit, dass dich jemand von deinem hohen Ross herunterholt, Schlammblut!“, zischte er. „Du läufst hier rum, als wärst du reiner als ein Reinblüter. Ich hab Neuigkeiten für dich…“ Er zog grob ihren zerrissenen Umhang nach unten, brachte dabei den Saum ihres T-Shirts mit und ihr Nacken ruckte nach vorne. Er schaute hinunter zu dem einfachen weißen BH, der ihre eine entblößte Brust umfing und grinste bösartig. Sein Oberschenkel drängte sich härter zwischen ihre Beine und zwang sie auseinander. Sie konnte spüren, wie er seine Erregung an sie drückte.

Die Finger um ihre Kehle spannten sich enger und Hermine fühlte sich, als würde ihr Kopf anschwellen, während sie versuchte zu schlucken und zu atmen.

Oh, Gott. Das passierte nicht gerade.

„Du bist wertlos, Schlammblut. Du bist ein Nichts! Es gibt nur eine Sache, für die Schlammblüter gut sind.“ Er brachte eine riesige Hand zu ihrer Brust und packte hart zu. Hermine biss die Zähne zusammen und warf ihm einen warnenden Blick zu. „Und du, du scheinheilige kleine Schlampe, bist dabei herauszufinden wozu!“ Er drückte ihre Brust fest und sie zuckte zusammen. Das war's. So würde sie sich nicht geschlagen geben.

Ohne zu Zögern schlug sie ihren Kopf so fest sie konnte nach vorne und landete schwer auf Zabinis Nase. Für eine Sekunde war sie geblendet, nicht durch das Hämmern in ihrer Stirn, wie sie zuerst dachte, sondern von dem Blut.

Zabini taumelte zurück, während er seine Nase umklammerte. Hermine nahm einen gewaltigen, würgenden Atemzug. Sie fühlte sich ein bisschen schwindelig, zwang sich aber dazu, durch die plötzliche Sauerstoffzufuhr nicht in Ohnmacht zu fallen. Sie stürzte sich auf ihren Zauberstab und war beinahe dran, als ein gewaltiger Ruck an ihrem Pferdeschwanz ihren Kopf nach hinten riss, sie in die Knie zwang und sie dann an ihren Haaren zurückgezerrt wurde.

Schneller als sie sich hätte vorstellen können, war sie wieder zurück an der Stelle, an der sie noch eine Sekunde zuvor von Zabini festgehalten worden war. Ihre Handgelenke bekamen Druckstellen von seinen blutbedeckten Händen. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, prallte seine Handfläche auf eine Seite ihres Gesichts. Licht erblühte hinter ihren Lidern wie wunderschöne Blüten.

*****
Das erste was Draco sah, war Hermines Kopf, der in einem eigenartigen spitzen Winkel verdreht war. Dann registrierte er das Blut, das auf Hermines Gesicht und ihrer Brust verteilt war. In diesem Moment des Stillstands dachte er, er würde den Verstand verlieren.

Drei Dinge passierten gleichzeitig. Eine Erinnerung an seine Mutter, die er in seinem Bewusstsein nicht zugelassen hatte, auf ihrem Rücken, blutbedeckt, ihre blauen Augen geöffnet und glasig, blitzte durch seine Gedanken. Eine überwältigende, erdrückende Flut von Schuld und Verantwortung brandete in ihm auf, und ein Zorn, wie er ihn noch nie erlebt hatte, schoss durch sein Blut und machte jeglichen Gedankengang zunichte.

Er fühlte sich, als ob er alles von außerhalb seines Körpers betrachten würde. In einer Bewegung spannte er eine kraftvolle Hand um Zabinis Kehle und warf ihn, beim Hals gepackt, an die entgegengesetzte Wand. Es gab ein fürchterlich knackendes Geräusch. Schmerz und Überraschung auf Zabinis Gesicht kämpften mit Verwirrtheit, als er nach Luft schnappte. Draco drückte fester und Zabini zappelte panisch an dessen Arm. Der ganze Körper des Blonden zitterte, als er sein Gesicht nah an seinen einstigen Freund heranbrachte.

Dracos Kiefer verkrampften sich hart, während er mit den Zähnen knirschte und versuchte seine Wut, die durch ihn strömte, unter Kontrolle zu halten. Er nahm undeutlich wahr, dass Hermine auf den Boden rutschte. Seine Finger gruben sich in den Hals des Slytherins. Er wollte noch fester hineinbohren und ihm die Kehle aus dem Körper reißen.

Dracos Stimme war tief und vernichtend. „Wenn du sie jemals wieder berührst oder auch nur in ihre Nähe kommst, dann werde ich dich jagen und auseinander reißen. Stück. Für. Stück. Du krankes. Erbärmliches. Arschloch!

Er ließ Zabinis Kehle los, um seinen Arm zurückzuziehen und ihn in das Gesicht des Abschaums fliegen zu lassen. Dem Krachen von Knöcheln auf Knochen folgte das Krachen von Zabinis Schädel an der Wand. Der dunkle Slytherin schien immer noch geschockt davon zu sein, dass sein Freund sich gegen ihn gewendet hatte; er versuchte nicht einmal zurückzuschlagen oder zu protestieren.

Draco zog seinen Zauberstab und richtete einen ?Incarcerus' auf ihn, gerade als eine schmale Gestalt neben ihm auftauchte. Ohne viel Aufhebens trommelte ihre kleine Faust in den Magen ihres Angreifers. Sie war in Ordnung. Die ganze Anspannung tropfte von seinem Körper ab und er machte einen Schritt nach hinten, um die heruntergefallenen Zauberstäbe zu holen.

Draco beobachtete mit Stolz, wie Hermine Rache nahm; obwohl der Ausdruck von Schmerz, von Verrat, auf ihrem Gesicht, Draco zusammenzucken ließ. In diesem Moment bemerkte er, dass sie die ganze Zeit über still gewesen war und er sprach ein ?Finite Incantatem' über sie, während ihre Faust in Rage kam. Zabini sah aus, als würde er jeden Moment in Ohnmacht fallen.

„… böser, widerlicher Abklatsch eines menschlichen Wesens!“ Ihre Stimme ertönte mitten im Schlagen und Schreien. „Du denkst ich bin wertlos, weil mein Blut nicht rein ist? Aber du bist trotzdem bereit deinen jämmerlichen Schwanz in mich zu stecken? Du kannst niemanden so kriegen, also musst du es… es… stehlen?“ Ihre Tonlage wurde schrill, als sie jeden Satz mit einem Schlag in seinen Bauch betonte.

Sie biss die Zähne zusammen und spie hervor: „Du bist der Wertlose, Zabini! Wenigstens hab ich keine reine Abscheulichkeit in mir! Hier, du wolltest unbedingt ein kleines Schlammblut…“ Sie rieb ihre Finger über die pochende, klaffende Wunde, die er auf ihrer Wange hinterlassen hatte, schöpfte soviel von ihren eigenen Blut wie sie konnte und schmierte ihre blutige Hand über seine Wange und den Mund.

„Da hast du es, Zabini, du reinblütiger Arsch. Wie ist es, Schlammblut zu schmecken?“ Einsehend, dass sie zu klein war, um effektiv zu sein, setzte Hermine ihren finalen Schlag direkt in Zabinis Schritt. Er grunzte und fiel auf seine Seite. Sie sah aus, als wäre sie drauf und dran ihren Fuß in sein Gesicht zu befördern, als Draco sie wegzog und um die Taille hielt, ihren Rücken gegen seinen Körper. Sie wehrte sich für einen Moment, wollte Zabini weiter wehtun, doch Draco hielt sie einfach fest. Schließlich brach sie unter einer Tränenflut zusammen.

„Shhhh, shhhh, shhhh, shhhh, okay, okay“, sprach er sanft in ihr Ohr. Als ihre Tränen nachließen, sagte er: „Ich werde Dobby sagen, er soll ihn zum Schulleiter bringen. Willst du in den Krankenflügel gehen?“ Sie schüttelte ihren Kopf und umklammerte den zerrissenen Stoff über ihrer Brust. Draco langte um sie herum, reichte ihr den Zauberstab, den er aufgehoben hatte, und gab ihr ein bisschen Privatsphäre. Sie errötete ein wenig, als sie realisierte, dass Draco etwas gesehen haben musste und reparierte schnell ihr zerrissenes Shirt. „Lass uns von hier verschwinden“, sagte er mit einer Hand in ihrem Kreuz.

*****
Draco saß in dem großen Ledersessel mit dem Gesicht in seinen Händen. Dobby war gerufen worden und kam zweimal zurück. Einmal um ihm mitzuteilen, dass der Schulleiter in Kürze vorbeikommen würde, und noch einmal ein Tablett mit zwei Bechern heißer Schokolade und einem Becher Tee tragend.

Als Dumbledore an den Rahmen der Porträttür klopfte, war Hermine immer noch im Badezimmer und wusch sich. Dumbledore blieb nicht lange, nahm aber das Tablett mit den Bechern wahr und lächelte ein wenig. Dann bat er Draco darum, Hermine zu sagen, dass sie am nächsten Tag, genau wie er selbst, vom Unterricht entschuldigt sei, und dass er sie gerne sehen würde, wenn sie sich bereit dazu fühlte.

Draco ging ein paar Mal im Zimmer umher, blieb schließlich beim Fenster stehen und starrte hinaus in die Dunkelheit. Er war schwer erschüttert. So etwas hatte er noch nie gesehen und er wusste nicht, was er zu ihr sagen sollte.

Er war angewidert von sich selbst, Männern, Reinblütern. Alles drei zu sein, ließ ihn sich irgendwie direkt verantwortlich fühlen. Er bekam eine Gänsehaut.

Als Granger aus dem Badezimmer kam, zwang er sich sie anzusehen. Das Blut war verschwunden, doch die klaffende Wunde auf ihrer Wange war gerötet und wund. Sie hatte rote Flecken und Blutergüsse auf Gesicht, Kehle und Handgelenken, und eine kleine violett-rote Beule auf ihrer Stirn. Ihre Haare waren offen und statisch aufgeladen.

„Was ist mit deiner Stirn passiert?“

Sie schaute nach unten, lächelte aber stolz. „Ich hab ihm eine Kopfnuss verpasst.“

Er hielt das kleine Lachen zurück, das bei der Vorstellung des winzigen Mädchens, das ihren Kopf in Zabinis Gesicht rammte, aus ihm hervorzubrechen drohte. Er sah zu, wie sie sich einen Becher Schokolade nahm und sich auf das Sofa setzte. Dann tat er es ihr gleich und sank erneut in den Sessel.

„Was wollte Dumbledore?“

„Er möchte dich sehen, wenn du soweit bist, und du musst morgen nicht in den Unterricht“, teilte er ihr mit und starrte in seinen Becher.

Sie machte ein spöttisch schnaubendes Geräusch. „Als ob ich Unterricht versäumen würde wegen so jemand Wertlosem wie Zabini.“

Draco verzog eine Augenbraue. „Du hast einen komischen Sinn für Prioritäten, Granger.“

„Weißt du, Ron hat viele Male exakt dasselbe gesagt.“ Einer ihrer Mundwinkel zuckte.

Die Stille, die den Raum ausfüllte, war nicht im Geringsten wie die dicke, schwere, doch beruhigende Stille, an die sie beide sich miteinander gewöhnt hatten. Das hier war unangenehm und beklemmend.

Hermine stellte ihre Tasse ab und faltete die Hände in ihrem Schoß. „Dankeschön, Malfoy. Jetzt zum zweiten Mal. Es scheint, als wäre ich trotz allem diejenige, die dir etwas schuldet.“

Das war eine Anspielung auf die erste Notiz, und er wusste es. Schließlich traf sein Blick den ihren und er konnte die Schuld, die er fühlte, nicht verbergen.

„Du solltest mir nicht danken, Granger“, erwiderte er mit einer Spur Verbitterung und Reue, während er ebenfalls seinen Becher abstellte. „Es war meine Schuld. Ich hätte dich warnen müssen.“

„Wegen was? Davor, dass Zabini den Verstand verliert und versucht mich zu entjungfern?“

„Er hat monatelang erzählt, wie sehr er dich doch hasst. Ich hab nicht gewusst, dass er irgendwas tun würde, und er hat wochenlang nichts mehr erwähnt. Also dachte ich, dass er darüber weg sei. Das letzte Mal war, als du bei uns hereingeplatzt… Granger, ich wollte nur, dass er die Klappe hält… Eigentlich dachte ich, dass er die Schlangen-Sache inszeniert hat, aber an diesem Abend musste er Nachsitzen. Später habe ich dann erkannt, dass er dich nicht töten wollte. Verdammt! Ich hätte ihn melden sollen! Ich hätte einfach nicht damit gerechnet, dass er wirklich etwas tun würde.“

„Oh, Malfoy. Du hättest mich nicht warnen müssen. Ich wusste es. Seit dem vierten Jahr war er hinter mir her. Beim Weihnachtsball hat er versucht mich zu küssen. Er hat mich und Viktor draußen beim… Küssen gesehen, und als Viktor rein ging, um seinen Umhang für mich zu holen, hat Zabini gemeint, er sollte ebenfalls seinen Teil bekommen. Ich hab ihn ziemlich spektakulär verhext und er ist nie wirklich darüber weggekommen.“ Sie seufzte erschöpft. „Seitdem hat er mich jedes Jahr belästigt.“

Draco stand abrupt auf und fing an aufgeregt hin und her zu laufen. Wieso hatte er das nicht gewusst? Vor diesem Jahr hatte Blaise nie irgendetwas gesagt, was irgendwie mehr erkennen ließ, als gelegentliche Abneigung. Er wollte etwas werfen. Hermine stand auf, nahm ihren Becher mit in die kleine Küche und füllte ihn mit Wasser.

Draco drehte ihr den Rücken zu, sodass sie den Krieg der Gefühle, der auf seinem Gesicht tobte, nicht sehen konnte. Er lehnte sich an den Schreibtisch mit den Fächern und eine zerknitterte Notiz in seinem Fach fiel ihm ins Auge. Er zog sie heraus und faltete sie auf.

Du liegst falsch. Wir sind Freunde.
- Hermine

Das Wasser hatte aufgehört zu fließen. Draco drehte sich herum, hielt die Hand mit dem Zettel hoch und sie starrten einander an.

Bis zu diesem Moment hatten ihre nächsten Worte nur in den dunkelsten Tiefen ihres Geistes existiert, ohne die Absicht zu haben, jemals ans Tageslicht zu kommen. Und warum gerade jetzt? Vielleicht war es das Adrenalin, das immer noch durch ihren Körper strömte. Oder möglicherweise der Ausdruck auf Malfoys Gesicht, als er die Notiz, die sie Tage zuvor geschrieben hatte, in der Hand hielt und deren Richtigkeit er heute Nacht bewiesen hatte. Kann sein, dass es die Art und Weise war, wie er gesagt hatte, er würde Zabini in Stücke reißen, wenn er sie jemals wieder anfasste. Aber am wahrscheinlichsten war es nichts Aufregenderes als eine Idee, deren Zeit gekommen war.

„Malfoy… Draco… Ich will, dass du mein Erster bist.“


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