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Fanfiction

Claiming Hermione - Something...

von mareen_manuela

KAPITEL 10 - Something…


"Granger… was zum Teufel machst du hier?"

"Komm schon, Malfoy! Wir feiern!", entgegnete sie mit einem breiten, dümmlichen Grinsen und hielt ihm die Flasche hin. So wie es aussah hatte sie bereits ein Viertel der Flasche intus. Er griff sich die Flasche und sah sie fragend an; doch auf seinem Gesicht machte sich widerwillig ein wachsames Lächeln breit. Die Gelegenheit konnte er sich nicht entgehen lassen. Draco nahm einen ordentlichen Schluck. Hermines Augen weiteten sich vor Freude.

"Oooh, hast du keine Angst dir Muggel-Keime einzufangen?", zog sie ihn kichernd auf. Dracos Augenbraue kräuselte sich missbilligend, und er ignorierte ihre Frage. Er hatte Granger noch nie zuvor kichern hören, und es war ein bisschen seltsam, aber ihr sorgloses und deutlich ausgelassenes Benehmen war irgendwie amüsant. Da konnte er mitspielen.

"Alles klar, Granger. Was feiern wir? Hat Potter endlich zugeben, dass er ein Wichser ist?"

Hermine verdrehte die Augen. "Nein, Idiot. Das bist du, erinnerst du dich?" Sie schnappte sich wieder die Flasche, ließ sich schwerfällig auf den Boden vor die Couch fallen und lehnte sich dagegen. Das Glühen des Feuers tauchte sie in warmes, goldenes Licht und die Perlen ihres Kleides funkelten. Sie streckte die Beine vor sich aus und glättete dabei ihr Kleid. Hermine grinste vor sich hin; Draco runzelte die Stirn. Er selbst ließ sich in einen der großen Ledersessel plumpsen und streckte erneut die Hand nach der Flasche aus.

"Wie hat es die Prinzessin von Gryffindor geschafft eine ganze Flasche Feuerwhiskey in ihre makellosen Hände zu bekommen? Oder bist du ein verkappter Säufer mit einem geheimen Vorrat im Koffer?" Er warf seine Maske auf die Couch, an der sie lehnte.

Sie blickte ihn wegen des verhassten Titels kurz böse an und antwortete dann: "Ich hab einen rotznäsigen Viertklässler damit erwischt, als er versucht hat den Kürbissaft zu ruinieren."

"Oh Granger… kannst du nicht noch verklemmter sein?", fragte er von oben herab.

"Egal. Feuerwhiskey und Kürbissaft sind wohl kaum eine gute Kombination." Sie beugte sich nach vorne und griff mit ausgestrecktem Arm nach der Flasche.

Draco schnaubte. "Und woher sollte eure Hoheit DAS wissen?"

Hermine schaute ihn von der Seite an und auf ihrem Gesicht breitete sich ein verschmitztes Lächeln aus, das auch ihre Antwort auf seine Frage war, als sie einen weiteren Schluck nahm. Draco runzelte die Stirn.

"Also, worauf trinken wir?", wollte er wissen.

"Die Verlobung meines besten Freundes", antwortete sie mit einem trockenen, vorsichtigen Lächeln und hob die Flasche zum Toast in die Luft.

Draco beugte sich vor und griff danach. "Das Wiesel hat Brown tatsächlich zum Heiraten überredet? Sie ist ein größerer Trottel als ich dachte!", sagte er, schüttelte dabei seinen Kopf und nahm einen weiteren Schluck vom Whiskey.

"Er hat ihr einen Antrag gemacht und sie hat ja gesagt", erklärte sie sachlich und starrte mit merkwürdigem Gesichtsausdruck ins Feuer. Hier gab es definitiv einen Trottel. Vielleicht sogar mehrere.

Draco registrierte ihren seltsamen Blick und hob die Flasche hoch in die Luft, "Gratulation, Wiesel", rief er theatralisch, "Hat dir denn niemand gesagt, dass man nicht das Mädchen heiratet, an das man seine Unschuld verloren hat? Ah, aber wenigstens weißt du, dass sie's bringt. Ich bin mir sicher, dass sie ihm einen Haufen sommersprossige Weasleys gebären wird, und ihr könnt alle zusammen mit der Brut in der Bruchbude von einem Haus leben." Er trank einen großen Schluck und verzog leicht das Gesicht.

Hermines Augen wurden schmal. "Woher willst du wissen, ob sie seine Erste war? Vielleicht war es jemand anderes?"

"Oh, wer zum Beispiel? Etwa du?", spottete er ungläubig.

"Nein, nicht ich", sagte sie ein wenig hitzig und drehte sich wieder zum Feuer. Hermine zuckte mit den Achseln und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich weiß nicht. Es ist ja nicht so, dass sie mir sagen würden, mit wem sie Sex haben. Ich bin sicher, sie würden meine reinen unschuldigen Ohren nicht verderben wollen", endete sie, als würde sie mit sich selbst reden.

Draco war nicht sicher, was er darauf sagen sollte, und so schaute er zu, wie sie in Gedanken versunken, mit leerem Blick, in die Flammen starrte. Abgesehen von der sorgfältigen Prüfung auf der Tanzfläche, hatte er sich konzentriert darum bemüht, sie ansonsten nicht anzusehen. Jetzt wurde ihm bewusst, warum er versuchte sie nicht anzuschauen. Sie strahlte. Und das warme Glühen, das über ihr flackerte, verstärkte die Wirkung nur noch mehr. Seine Augen verharrten auf ihrer Schulter, wo der dünne Träger ihres Kleides lag. In ihrer Gegenwart fühlte er sich ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht. Gerade in den letzten 24 Stunden, hatte er sich verängstigt, besorgt, wütend und eingeschüchtert gefühlt - und das alles wegen dieser kleinen Hexe, die ihn in den letzten Jahren rasend gemacht hatte. Und nun war er drauf und dran sich mit ihr zu betrinken. Eine Welle der Aufregung schoss durch seine Adern.

"Weißt du, eigentlich sollte ich es sein", sagte sie leise. Draco warf einen Blick auf ihr Gesicht und wartete darauf, dass sie weiter sprach.

"Da war immer diese… Erwartung gewesen, dass er und ich eines Tages zusammen kommen würden. Meine Aufgabe war es, zu warten bis er endlich den Mut finden würde, seine Gefühle mir gegenüber zuzugeben und seine…, nun ja, aufzuhören so ein Idiot zu sein und mir seine Gefühle zu gestehen." Hermine grinste in sich hinein und gab Draco damit wieder dieses komische Gefühl im Bauch. Sie seufzte müde.

"Also sitzt du hier todunglücklich wegen Weasley?", wollte Draco wissen und fragte sich, ob sie möglicherweise anfangen würde zu weinen.

Aber stattdessen brach sie in lautes Gelächter aus. "Machst du Witze?", fragte sie zwischen heiserem Gekicher. "Ron treibt mich in den Wahnsinn! Ich würde ihn wahrscheinlich verhexen, bevor ich "Ich will" sagen könnte. Nein, nein. Nein. Ich hab schon vor einer Weile begriffen, dass er nichts für mich ist." Sie lachte schallend weiter.

Draco war sonderbarerweise erleichtert, dass sie sich nicht nach dem geistlosen Wunderjungen verzehrte. Jeder hatte immer geglaubt, dass sie zusammen gehörten, doch er hatte das nie so gesehen. Weasley hatte rüpelhafte Manieren, einen unzulänglichen Verstand - ganz besonders im Vergleich zu Granger - und das Feingefühl eines Hurrikans. Sie passten überhaupt nicht zueinander. "Und um was geht es hier dann?"

"Ich…, weißt du… Gott, ich kann's nicht glauben, dass ich dir das erzähle!" Hermine schlug sich die Hände vors Gesicht; als sie weitersprach war ihre Stimme gedämpft. "Ich frag mich einfach, ob es irgendwo da draußen jemanden für mich gibt." Ihre Hände fielen in ihren Schoß und sie schaute hoch zu der Vase mit Jasmin, die auf dem Kaminsims stand. "Wir wissen beide, dass ich nicht wirklich… begehrenswert bin." Sie hielt inne und Draco kämpfte gegen das gewohnte Bedürfnis, Salz in ihre Unsicherheit zu streuen, an.

"Was nicht heißen soll, dass ich jemanden aus Hogwarts will. Ich weiß, du denkst, dass ich nicht mehr als Abschaum verdiene, aber zufälligerweise glaube ich, dass ich es weiterbringen kann als diese Kerle." Da schwang ein großes Maß an Skepsis mit. Dracos einzige Reaktion auf ihre Anschuldigung war es, fragend eine Augenbraue zu heben und still zu bleiben. Die Wahrheit war - Draco dachte dasselbe. Nachdem er sich sieben Jahre den Arsch aufgerissen hatte, nur um ständig an zweiter Stelle nach ihr zu kommen, war ihm ihre Intelligenz zweifellos bekannt; und obwohl sie herrisch sein konnte und, er wagte zu behaupten - arrogant, hatte er es fast bewundert, wie sie mit Potter und Weasley umgehen konnte. Es stand eigentlich nicht zur Debatte, wer der Anführer dieser Gruppe war. Er bezweifelte, dass irgendeiner der Hogwarts-Helden ihrem regen, kleinen Verstand gerecht werden konnte.

Draco lehnte sich gegen sie und stützte die Ellbogen auf seine Knie. Nach einem langsamen Zug beugte er sich näher und sagte gedehnt: "Granger, sind wir hier jetzt fertig mit deiner kleinen Mitleidsparty?"

"Uarg! Total!" Hermine warf ihre Arme vor Verzweiflung über sich selbst in die Luft und lächelte.

"Lass uns ein Trinkspiel spielen", sagte Draco in einem Ton, der keinen Diskussionsspielraum zuließ. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein weites, volles Lächeln aus und sie lachte leise.

"Okay, ähm… wie?"

"Oh, ein Besäufnis mit der Prinzessin von Gryffindor. Wie ich es liebe, Reinheit zu verderben", erklärte er mit einem boshaften Grinsen.

Sie schnaubte. "Ich bin wohl kaum rein, Malfoy."

"Sicher Granger, wie du meinst." Sie verdrehte die Augen. Draco stand mit seinem berühmten Grinsen im Gesicht auf und fing an, seinen Umhang aufzuknöpfen. Hermine hatte ihm auf dem Ball wenig Aufmerksamkeit geschenkt; aber so nah beieinander, nahm sie sein ungewöhnliches Kostüm in Augenschein. Er war eine hohe, schwarze Säule, mit silbernen Ausschmückungen in einem Muster aus Spiralen und Bögen. Die lange Jacke reichte bis zu seinen Knöcheln, doch anders als ein Umhang, schmiegte sie sich, durchgeknöpft bis zur Taille, eng an seinen Oberkörper; von der Taille ab war die Jacke offen bis zum Boden. Mit den gerade geschnittenen Ärmeln und dem chinesischen Kragen, seiner blassen Haut und dem leuchtenden Haar, sah Draco umwerfend und majestätisch aus. Es war nicht eindeutig, aber nach der Stickerei zu urteilen, glaubte Hermine, dass er ein Drache war. Was sollte er sonst sein? Sie mochte die Raffinesse des Kostüms, und natürlich sah er unglaublich darin aus. Hermine sah ihm dabei zu, wie er den schweren Stoff von seinen Schultern schüttelte und das Gewand lässig über die Lehne des Stuhls warf. Darunter trug er nur ein enges weißes Unterhemd und schwarze Jeans, die tief auf seinen Hüften ruhten. Sie konnte ihre Augen nicht von ihm abwenden.

Draco grinste angesichts ihres Gesichtsausdrucks, sagte aber nichts. Er setzte sich zurück in den Sessel und zog ein Bein seiner Jeans hoch, um seinen Stiefel auszuziehen. Hermines Mund öffnete sich. Malfoys Stiefel waren die erotischsten Stiefel, die sie je gesehen hatte. Hoch, schwarz, selbstverständlich aus Leder, mit einer Art fußumschließender Sohle - fast wie ein Mokassin. Sie schaute fasziniert zu, wie er die Reihe Knöpfe entlang seiner Wade öffnete. Aus der Nähe betrachtet, erkannte sie die Sohlen. Das waren dieselben Schuhe, die er immer trug; sie hatte sie nur noch nie komplett gesehen. Die Vorstellung, dass Malfoy diese unglaublich heißen Treter jeden Tag unter seiner Schuluniform trug, ließ ihre Wangen brennen. In Wirklichkeit hatte sie ihn noch nie so "unbekleidet" gesehen und der Gedanke ließ ihr Herz ein klein bisschen schneller schlagen. Zu allem Überfluss hatte er natürlich auch noch wirklich schöne Füße. Sie erinnerten sie an italienische Marmorstatuen von römischen Göttern oder Helden. Ihre Augen suchten nach der Flasche, die am Fuß des Sessels stand, und Hermine griff danach.

"Mach langsam, Granger. Dafür wird in einem Augenblick noch genug Zeit sein. Wir wollen doch nicht, dass du jetzt schon umkippst." Draco setzte sich zu Hermine auf den Boden und nahm die Flasche.

"Gott, das ist verrückt."

"Ja. Das ist es", stimmte Draco ihr in einem seltsamen Ton zu. "Okay, das sind die Regeln… Jeder von uns wird dem anderen eine Frage stellen, die er entweder beantworten kann oder dafür einen Drink nehmen muss", erklärte er, während er im Schneidersitz, mit dem Rücken zum Feuer, zurückgelehnt auf seinen Hände, Hermine ansah.

"Genau; als würde ich mich mit dir besaufen und all meine Geheimnisse erzählen. Das riecht ja förmlich nach malfoyischer Demütigungstaktik!“

"Hast also Geheimnisse zu erzählen, oder?", fragte er schelmisch. "Sieh mal, du wirst mich auch alles fragen können. Also steht bei mir genauso viel auf dem Spiel. Und ich bin sicher, dass ich mehr beschämende Geheimnisse hab als du, Prinzessin." Draco war nicht sicher warum, aber sein Verlangen den Kopf der Gryffindor zu erforschen war auf einmal sehr brennend. Es erinnerte ihn daran, wie er sich fühlte, wenn er den Schnatz suchte.

Der Gryffindor-Kopf jedoch war ein bisschen benebelt, aber Hermine versuchte tapfer, die Vor- und Nachteile des kleinen Spiels abzuwägen. Schließlich entschied sie, dass sie sicher einige wirklich gute Fragen stellen könnte, und wenn sie tatsächlich nicht antworten wollte, könnte sie stattdessen trinken. In ihrem Magen bereitete sich das dumpfe Gefühl aus, dass etwas Bedeutendes passieren würde. Sie hoffte nur, das es etwas Gutes wäre und nicht das Dümmste, was sie jemals getan hatte. Und sie hoffte, dass sie nüchtern genug blieb, um sich daran zu erinnern.

"Okay, aber ich darf anfangen."

"Tu dir keinen Zwang an, Granger."

"Was willst du nach deinem Abschluss machen?"

Draco saß kopfschüttelnd und leise lachend da. "Im Ernst, Granger? Das ist die dringendste Frage, die du mir stellen wolltest?"

Hermine machte ein finsteres Gesicht. "Halt den Mund, Malfoy! Vielleicht heb ich mir die Besten für später auf! Beantworte einfach die Frage!"

In Wahrheit war er ein wenig überrascht. Noch nie hatte ihn das jemand gefragt. Nicht seine Eltern, nicht seine Freunde, nicht mal sein Hauslehrer. Draco nahm an, dass alle dachten, mit dem Reichtum der Malfoys müsste er nicht arbeiten. Oder sie setzten voraus, dass er Malfoy Enterprises übernehmen würde. Und manchmal, wenn er sich besonders zynisch fühlte, glaubte er, dass alle dachten, er würde nicht so lange überleben. Zum Teufel, er dachte das selbst gelegentlich. Doch das Leben des Nichtstuns oder in Papas Fußstapfen zu treten, war nicht das, was er für sich wollte; und schon seit seinem fünften Jahr hegte er die Hoffnung einmal Auror zu werden. Aber mit dem Ruf seiner Familie und deren bekannter Verwicklung in die dunklen Künste, hatte er es nie jemandem erzählt. Nicht so sehr aus Angst deswegen ausgelacht zu werden, sondern vielmehr hing er lieber der unmöglichen Hoffnung nach, als sie endgültig im Keim erstickt zu wissen.

Er schaute Granger für einen Moment gedankenverloren an und dachte darüber nach, ob er ihr vertrauen konnte oder nicht; sich wundernd, dass er dabei war, ihr sein gehütetes Geheimnis preiszugeben. Nach einer Minute drehte er sich zum Feuer, dann wieder zu ihr, während er ihr direkt in die Augen schaute und wettete sie würde lachen. „Ich will Auror werden.“ Sie nickte einfach nur, als ob sie genau das erwartet hatte.

Der Ausdruck auf Dracos Gesicht sagte: Du willst mich wohl verarschen! Und es entwich ihm ein ungläubiges, fast glucksendes Geräusch. Ein Gewicht, von dem er nicht gewusst hatte, dass es da war, schien sich von seiner Brust zu heben. Er lächelte beinahe. Beinahe. Stattdessen schenkte er ihr einen heimtückischen Blick.

„Alles klar, Granger. Du bist dran. Hast du mit deinen zwei Spielkameraden jemals was Unanständiges getan? Knutschen? Rummachen?“

Hermine verzog vor Entrüstung das Gesicht. „Gott, nein! Harry ist wie ein Bruder und das ist… einfach abstoßend. Und Ron, na ja, es sollte einfach nicht passieren und jetzt will ich nicht mehr.“

„Wolltest du sie jemals? Vielleicht beide zur gleichen Zeit?“, warf Draco mit wackelnder Augenbraue ein.

„Uargh! Nein!“, jammerte sie. „Du bist widerlich!“

Er zuckte mit den Achseln. „Ich musste fragen, oder nicht?“

„War das deine brennenste Frage, Malfoy?“

„Wohl kaum, aber du solltest wissen, dass ich nicht der einzige war, der sich jemals Gedanken über euch drei gemacht hat.“

„Oh Gott! Nein!“ Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Wie kann jemand so was denken?“

Draco zuckte erneut mit den Schultern.

„Ugh! Toll, du bist dran. Was ist mit all den Muggelbüchern im Regal?“

„Oh, Granger“, sagte er, als ob er diese Frage bereits hundert Mal gehört hatte, „Literatur ist Literatur.“ Und, um ihr Bild von ihm nicht zu zerstören, fügte er mit einem Grinsen hinzu, „Kennst du nicht die Redewendung: Kenne deinen Feind? Betrachten wir es einfach als Forschung.“

„Richtig, Malfoy. Ich bin sicher, du findest Tonnen von muggel-feindlichen Äußerungen bei Tennyson. Oder denkst du Whitman eignet sich besser in der Hinsicht?“

Draco fühlte, wie sein Ärger aufloderte. „Eigentlich finde ich, dass der Mangel an Informationen über unsere Welt in der Muggelgeschichte das Beste ist. Weißt du, im Mittelalter waren unsere zwei Welten gerechterweise miteinander verflochten, doch jetzt… “, seine Stimme schwoll an, als er sich nach vorn beugte, „jetzt gibt es uns nur noch in verdammten MÄRCHEN für Kleinkinder. Und WIR müssen uns vor IHNEN verstecken, zu IHRER Sicherheit, nicht unserer! Warum sollte ich nicht im Stande sein Muggelliteratur zu lesen, nur weil ich ein Zauberer bin? Das ist verflucht lächerlich!“ Draco schäumte förmlich und nahm einen großen Schluck vom Feuerwhiskey - Spiel hin oder her.

Hermine war sprachlos und saß mit weit aufgerissenen Augen da. Als er die Flasche mit einem dumpfen Schlag absetzte, griff sie danach und nahm selbst einen tiefen Zug. Sie hatte über beide, Zauberer- und Muggelgeschichte, gelesen und kannte die Gründe, warum die Zauberergemeinschaft zunächst untergetaucht war. Doch es war so lange her, dass sie sich fragte, ob Muggel und Zauberer nicht wieder Seite an Seite leben könnten. Hermine hatte sich wirklich glücklich schätzen können, als sie die Welt der Magie betrat; aber wenn sie sich in Dracos Lage versetzte, der nur in dieser Welt aufgewachsen war, dann konnte sie nachvollziehen, warum er so wütend über die Opfer war, die die Zauberergemeinschaft aufgezwungen bekam.

„Du hast Recht. Du hast vollkommen Recht“, antwortete sie ihm ohne die kleinste Spur von Mitleid. Und dann, um das Thema zu wechseln und nicht den ganzen Abend betrunken und wütend zu verbringen, sagte sie: „Ich bin dran. Frag was Lustiges.“ Sie lächelte erwartungsvoll.

Draco blinzelte sie an und seine Wut löste sich sofort in Wohlgefallen auf. Nun schon zum zweiten Mal. Innerhalb von Sekunden hatte sie seine wütende Stimmung gekippt. Kein auf den Zehenspitzen-gehen, kein Besänftigen. Einfach nur… Zuhören; mehr noch, sie berücksichtigte, was er zu sagen hatte. Waren alle Gryffindors so?

Was Lustiges, he? Gut, das würde für ihn auf jeden Fall spaßig. „Bist du noch Jungfrau?“

„Malfoy!“, schrie sie und warf ein Kissen von der Couch nach ihm, welches ihn Dank ihres berauschten Zustands komplett verfehlte.

Er versicherte ihr schelmisch grinsend: „Mach dir keine Sorgen, Granger. Du kannst jederzeit einen trinken, anstatt zu antworten. Obwohl diese Vorgehensweise für sich selbst sprechen würde.“

Hermine sah die Sinnlosigkeit in dem Versuch es umgehen zu wollen, deshalb antwortete sie mit einer sich schnell über ihren Hals hinaufsteigenden Röte (was durch den Schein des Feuers hoffentlich verborgen blieb) und versuchte tapfer lässig zu klingen.

„Ich bin sicher, dass der Status meiner Jungfräulichkeit in dieser verdammten Schule wohl genauso bekannt ist, wie dein Status eine totale Schlampe zu sein.“ Sie grinste triumphierend zurück.

„Ich glaub, ich hör nicht richtig?!“, scherzte er. „Hat mich Granger gerade eine Schlampe genannt? Hast du es noch nicht mitbekommen, Granger? Ich bin so rein, wie mein Blut.“

Hermine brach in Gelächter aus, bog sich und hielt sich den Bauch. Draco warf ein Kissen nach ihr und traf sie seitlich am Kopf. Das ließ sie so stark lachen, dass sich ihre Beine mit dem Rest ihres Körpers zusammenfalteten. Ihr beschwipstes Gelächter war ansteckend, und Draco kämpfte dagegen an, breit grinsend, bevor er ihm erlag. Bald schon lachten beide hysterisch, schnappten nach Luft, schauten sich in die wässrigen Augen und roten Gesichter, nur um erneut in Gelächter auszubrechen. Irgendwann einmal in der Zukunft würden sie beide zurück zu diesem Moment blicken und sich fragen, was so lustig daran war.

Als sich ihr Lachen legte, oder besser ausgedrückt, als Hermine anfing sich übel zu fühlen und sie sich selbst zum Aufhören zwang, sagte Draco mit spöttisch ernstem Ton: „Zuallererst: ich bin keine Schlampe, Granger. Ich werd dich daran erinnern müssen, dass ich ziemlich wählerisch darin bin, mit wem ich schlafe. Außerdem, hast du die Frage nicht wirklich beantwortet.“

Hermine warf ihre Arme nach oben und ließ sie schwer auf den Boden fallen. „Na schön! Ja, ich bin noch Jungfrau. Wen kümmert das? Es ist einfach so, dass ich meine Beine nicht für einen ungeschickten Idioten, der keine Minute durchhält, breit machen will! Ich weiß, ihr alle denkt, ich bin verklemmt und prüde; aber ich sehe einfach nicht ein, warum ich mich von einem der Prachtexemplare hier aus Hogwarts enttäuschen lassen sollte.“

„Na, und? Willst du warten, bis du heiratest? Das ist ein Fehler… soviel kann ich dir verraten. Du könntest mit jemandem enden, der nicht weiß, wie er dich verwöhnen soll, oder schlimmer: den es nicht interessiert.“ Draco wunderte sich kurz über sich selbst, warum er Granger Sexratschläge gab. Es war nicht so, dass sie gefragt hatte, und ihm konnte es ganz gewiss verdammt egal sein.

„Nein, ich werde nicht warten. Wenigstens hoffe ich das“, erwiderte sie ironisch. „Sobald die Schule vorbei ist, werd ich mir einen netten, etwas älteren Gentleman suchen, der genau weiß was er tut, und ihn an meine Wäsche lassen.“

Seltsamerweise, ließ die letzte Äußerung Draco erröten. Da blitzte was mit Granger und ihrer Wäsche durch seine Gedanken, und er fühlte sich für einen Augenblick, als ob ein lang gehütetes Geheimnis enthüllt worden wäre. Er quälte sich durch die Unterhaltung in der Hoffnung, das Gefühl zu unterdrücken.

„Na, das hört sich an, als ob du alles geplant hast. Ziemlich nüchtern, wenn du mich fragst. Ich meine, ich weiß, dass du die Dinge geordnet magst, aber ich hätte dich für romantisch gehalten. Du weißt schon… Liebe auf den ersten Blick, sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende… und all das. Oh und Granger, nur um das klar zu stellen: nicht jeder an dieser Schule ist ein ungeschickter, unerfahrener Idiot, der nicht länger als eine Minute durchhält.“ Er zwinkerte ihr anzüglich zu, deutlich zeigend, dass er von sich sprach.

Hermines Magen zog sich zusammen, und sie dachte, es war möglicherweise die Auswirkung des Alkohols. „Das mag richtig sein, Malfoy. Doch wir sprechen von Leuten, mit denen ich schlafen würde - und die auch mit mir. Und zur Liebe auf den ersten Blick, lass mich dir diese - meine nächste - Frage stellen: Hast du Parkinson entjungfert?“

„Jaah, und?“

„Genau! Das letzte, was ich will, ist es, mich in einen liebeskranken Dummkopf zu verwandeln, der, in der Art wie sie es tut, um einen Jungen herumscharwenzelt, nur weil ich ihm meine Unschuld geschenkt habe. Es ist erbärmlich, wie Mädchen Liebe und Sex vermischen; besonders bei ihrem ersten Mal. Ich will keine von denen sein. Ich werde darauf warten einen Kerl zu finden, von dem ich nichts will und der nichts von mir will (was nicht so schwer sein sollte) und der es tut. Lass den Liebeskram später kommen. Außerdem, wie schon gesagt, will ich nicht irgendeinen geilen Jungen, der sich für ein paar Minuten in einem Besenschrank an mir reibt, bis sein… sein Ding explodiert und dann wegrennt. Ich will eine tiefere Erfahrung als das.“

Draco war nicht sicher, wie er darauf antworten sollte. Es fühlte einen Stich der Ungerechtigkeit dabei, mit allen männlichen Wesen in Hogwarts in einen Topf geworfen zu werden. Und er war etwas beunruhigt von ihrer Vorstellung über Liebe und Sex. Da war etwas Trauriges dabei. Nicht, dass es ihn kümmerte, was ein verklemmter Bücherwurm dachte.

„Eine tiefere Erfahrung? Ich vermute, du willst Kerzen und Rosen und so was?“

Hermine fühlte ihre Wangen brennen. „Das hab ich nicht gemeint“, erwiderte sie leise. Sie mochte unerfahren sein, aber sie hatte eine rege Vorstellungskraft. Was sie wollte, konnte sie nicht genau benennen, doch es war keine Szene aus einem Liebesroman. Ihm fiel die Röte auf ihrem Hals, die unter ihrem Kleid verschwand, auf, und er war froh seine Jeans zu tragen und nicht seine dünneren Schulhosen.

Mehr als neugierig zog Draco eine Augenbraue nach oben. „Und? Was hast du gemeint?“

Hermine sah ihn an und hielt seinem Blick mit herausforderndem Gesichtsausdruck stand. Ohne den Blickkontakt zu brechen, reichte sie zwischen sie beide, griff die Flasche und nahm einen großen Schluck. Dracos andere Augenbraue gesellte sich zur ersten. Okay, das war interessant.

Hermine dachte, das war ein guter Zeitpunkt das Thema zu wechseln, und sie hatte eine oder zwei brennende Fragen, die sie beantwortet haben wollte.

„Warum hast du mich gerettet?“, platzte es aus ihr heraus, während sich ihre Hände in ihrem Schoß wanden.

„Das traf Draco unvorbereitet, doch er erholte sich schnell. „Du bedauerst das doch nicht etwa, oder?“

„Natürlich nicht. Ich weiß, ich hab mich bis jetzt noch nicht richtig bei dir bedankt. Hm, also… danke, Malfoy.“ Sie hielt inne.

„Gern geschehen!“, antwortete Draco, irritiert durch das Ziehen in der Magengegend.

„Aber, was hast du da draußen gemacht?“, wollte sie, an ihre Frage erinnert, wissen.

„Ich hab vom Fenster aus gesehen, wie du und Longbottom euch aufgeteilt habt und war auf dem Weg nach draußen, um euch beiden eine Standpauke zu halten. Wir stehen am Rande eines verdammten Krieges, falls du es nicht mitbekommen hast. Es ist unsagbar dumm, nachts allein draußen zu sein. Du hättest getötet werden können.“ Aus einem bestimmten Grund konnte er den Ärger in seiner Stimme nicht verbergen.

„Malfoy, ich wusste nicht, dass du dich sorgst“, antwortete sie ironisch und versuchte die unbeschwerte Stimmung zu erhalten und den Krieg der Gefühle, der in ihr tobte, zu verbergen. Hermine war verärgert darüber, ausgeschimpft zu werden - wieder einmal, schämte sie sich über ihre eigene Dummheit, war unglaublich dankbar, dass er dort gewesen war und überrascht von Malfoys offensichtlicher Besorgnis. Und natürlich war da die Tatsache, dass sie betrunken war und Malfoy wunderschön; und er genau vor ihr saß. Doch sie ignorierte diesen Teil.

Draco schnaubte, leugnete die Aussage aber nicht.

„Ich bin dran. Also, lass mich überlegen, ob ich das richtig verstehe… “, sagte er und nahm die Richtung der früheren Befragung wieder auf. „Du willst eine, bis jetzt undefinierte, tiefere Erfahrung beim ersten Mal; du willst deine Unschuld nicht in einem Besenschrank verlieren; du willst weder Kerzen noch Romantik; du hast Angst vorm Verliebtsein; du willst, dass es länger als ein paar Minuten dauert; du denkst nicht, dass irgendwer aus Hogwarts dieser Aufgabe gewachsen ist; doch du willst auch nicht bis zur Hochzeit warten. Und Granger, hab ich da richtig gehört? Hast du 'sein Ding' gesagt?“ Er hatte einen Ausdruck reiner Belustigung auf dem Gesicht. Hermine stöhnte.

„Sein 'Ding', Granger? Hast du Angst davor, die schlimmen, schmutzigen Worte auszusprechen?“, neckte er sie, während in seinen Augen Heiterkeit und Schalk tanzten. Sie lief knallrot an, zuckte zusammen, lächelte aber immer noch vor Verlegenheit.

„Nein“, antwortete sie mit ruhiger und unsicherer Stimme; die so deutlich ihre Verlegenheit ausdrückte, wie ein lauter Schrei vom Astronomieturm hinab es hätte vermögen können.

Auf Dracos Gesicht breitete sich ein unheilvolles Grinsen aus. „Na los, Granger, du kannst es sagen…“, trieb er sie an.

Ihre Augen zusammenkneifend und eine Grimasse schneidend, quiekte sie „Penis“ und vergrub augenblicklich das Gesicht in ihren Händen. Draco lachte leise. Sie sah absolut hinreißend aus in ihrer Verlegenheit.

„Oh Granger!“, schalt er sie. „Du kannst das soviel besser. Wo ist all der Gryffindor-Mut, für den du so berühmt bist?“

Hermine schüttelte den Kopf in ihren Händen; und ein gemurmeltes „Ich kann nicht“ kam heraus. Draco konnte seine Schadenfreude, sie gnadenlos aufzuziehen, kaum zurückhalten. Ihm kam ein verrückter Gedanke, und sein Grinsen wurde breiter.

„Alles klar, Granger. Ich mach dir einen Vorschlag.“ Er bewegte sich näher an sie heran, so dass er ebenfalls mit dem Rücken an der Couch lehnte. Sie hielt ihr rotes Gesicht weiter mit ihren Händen bedeckt und ließ ihn fortfahren. „Ich werd dir ein Wort ins Ohr flüstern und für jedes Wort, das du laut wiederholst, werd ich einen Schluck trinken. Denk darüber nach; du kannst dich befreien und mich in einem Rutsch besoffen machen.“

Hermine fühlte, wie sich seine Schulter an ihre drückte, und ihr stockte der Atem. Das war eine wirklich schlechte Idee, doch sie war so fasziniert, dass sie wusste, sie würde es tun. Sie fühlte sich leichtsinnig, so als ob sie ohne Kontrolle davonbrauste, als wäre sie in einer wackeligen, klapprigen Achterbahn, die sie in ihren unvermeidlichen Tod stürzte, und sie konnte nichts dagegen tun.

Sie hob den Kopf, ließ ihn nach hinten fallen und sprach zur Decke: „Ich kann nicht glauben, dass ich das tue.“ Hermine fühlte sich schwummerig und benebelt, doch sie war noch nicht weit genug weg und die Fremdartigkeit der Situation traf sie erneut. Sie kam nicht dahinter, warum sie mit Malfoy auf seinem Kurs weitermachte; außer vielleicht, dass Jahre des gegenseitigen Hassens langsam, Schritt für Schritt, ausgelöscht wurden. Das war die tödliche Erniedrigung wert, richtig?

Draco nahm ihren Kommentar als Einverständnis hin und drehte sich zu ihr, um seinen Arm auf die Sitzfläche der Couch hinter ihren Kopf zu legen; er beugte sich näher und nahm seine Hand zum Mund. Sie blickte ihn steif an, sich plötzlich bewusst, dass sie sich näher waren als jemals zuvor. Kurz bevor er sprach hielt er einen Augenblick inne; sie fühlte, wie sein warmer Atem über ihre Haut wusch. Hermine schloss die Augen und biss sich auf ihre Lippe.

„Okay, Granger“, flüsterte er. „Ich werd mit was Leichtem anfangen.“ Ihre Schulter war an seine Brust gedrückt, und sie fühlte sich, als würde ihr jetzt schon schwindelig. Hierbei würde nichts leicht werden.

„Das erste Wort ist… Lecken.“

Ihr rutschte das Herz in die Hose. Seine Stimme war auf einmal tief und rau und breitete sich auf ihrem Nacken aus, wie die Tat, die das Wort beschrieb. Ihr Herz trommelte plötzlich in ihrer Brust. Sie hielt ihre Augen geschlossen und versuchte ihre Atmung zu kontrollieren.

Draco blieb in Stellung, ein paar wenige Zentimeter von Hermines Hals entfernt, und wartete darauf, dass sie das Wort wiederholte. Er wurde von einem vage bekannten Geruch kalt erwischt. Es war Orange, Jasmin, Ambra und Honig und Vanille, und er war sich sicher, dass er es irgendwo schon einmal gerochen hatte. Er nahm einen tiefen ruhigen Atemzug und schloss die Augen. Es war warm und sinnlich ohne übertrieben süßlich zu sein. Er stellte sich sanfte Wellen dickflüssiger Schokolade vor, die ihn umhüllten. Draco zog sich ein bisschen zurück, um der unerwarteten und definitiv ungewollten Empfindung zu entkommen.

„Na los, Granger. Sag es.“ Seine Stimme war leise und etwas heiser.

„Lecken“, sagte sie ein wenig zu laut und zu schnell. Er grinste und zog sich noch mehr zurück, um einen Schluck vom Feuerwhiskey zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt war die Flasche nur noch zu einem Drittel gefüllt, und Draco konnte erkennen, dass sein Urteilsvermögen mehr als ein wenig beeinträchtigt war. Aber es war etwas Verbotenes und Verlockendes daran, die Gryffindor in Scham erröten zu lassen. Er lehnte sich mit einem teuflischen Grinsen wieder zurück.

„Flüster es, langsam“, raunte er. Sie zögerte.

„Lecken.“ Es war so leise, dass er sich anstrengen musste, um es zu hören.

Er nahm einen weiteren Schluck, grinste über ihre steife Haltung in sich hinein und schloss die Augen, bevor er sich wieder zurücklehnte.

Als sie dieses Mal seine sanfte Atmung auf ihrer Haut spürte, entwich ihr der Atem langsam und ruhig; ihre Augen blieben geschlossen. Hermine konnte die tanzenden Flammen des Kaminfeuers durch die geschlossenen Lider erkennen, und sie fühlte die Hitze, die sein Körper ausstrahlte. Solange sie ihn nicht ansah, konnte sie sich etwas vormachen.

„Feucht.“ Dracos Stimme war wieder tief und rau, und sie fühlte sich… feucht. Hermine spürte, wie sich die Röte über Brust und Hals ausbreitete. Wie konnte er ihr das mit diesen albernen Worten antun?

Er sah zu, wie ihre Brust sich schneller hob und senkte, und er fühlte, wie die Erwartung ihn berauschte.

„Feucht“, wiederholte sie ruhig und langsam, genau wie er es befohlen hatte.

Draco wich zurück und kippte die Flasche erneut. Seine Gedanken rasten in eiernden Kreisen. Der Alkohol hatte definitiv angefangen zu wirken. Es war erregt, das ließ sich nicht leugnen; und er war froh, dass ihre Augen geschlossen waren und sie nicht sehen konnte, wie hart er war. Aber er hatte sich noch unter Kontrolle.

„Saugen.“ Es hörte sich an, wie ein Befehl; und sie spürte ihre Brustwarzen hart werden. Hermine atmete heftig ein, war sich jedoch nicht bewusst, dass es in ihrem momentanen Zustand ein fatales Eingeständnis war.

Draco wusste, dass er es zu weit trieb, aber er konnte nicht aufhören. Es war wie eine Sucht, sich nach der nächsten Dosis Geheimnisse der Schulsprecherin zu verzehren. Sie war unerforschtes Terrain und er stürzte gedankenlos drauf los.

„Saugen“, flüsterte sie nachdem sie ihren Mut wieder gefunden hatte.

Draco schloss für einen Moment die Augen, bevor er einen weiteren Schluck nahm. Die Flasche war nur noch zu einem Viertel gefüllt und Draco bemerkte den sanften Nebel über seinem Verstand. Er betrachtete Grangers Profil, sah, dass ihre Augen immer noch geschlossen waren und Hals und Brust rot glühten. Ihr Duft benebelte seine Sinne und brachte ihn zurück.

Sein Atem strich über ihr Ohr und sie erschauderte. „Ffficken“, raunte er.

„Ficken“, wiederholte sie gedämpft und schnell, bevor sie Zeit zum Nachdenken hatte. Draco schluckte schwer und zwang sich zum Zurücklehnen. Er nahm ein Schlückchen Feuerwhiskey und veränderte seine Position etwas. Das Ganze war verrückt und dumm, aber er konnte nicht aufhören.

Er beugte sich wieder zu ihr, passte sich erneut an. Die weichen, kurzen Locken, die es nicht in ihren Zopf geschafft hatte, streiften seinen Unterarm. „Schwanz“ - das Wort, mit dem dieser berauschende Wahnsinn begonnen hatte. Er lehnte sich ein bisschen nach hinten, um ihre Reaktion abzuwarten.

Hermine schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter. Seine Stimme glühte, und sie hatte dieses bizarre Bedürfnis ihn langsam abzulecken. Wie eine Katze. Sie konnte das nicht. Es war zuviel. Es war zu offensichtlich. Das war Draco Malfoy! Sie musste das beenden.

„Sag es, Granger“, befahl er scharf. Plötzlich stockte ihr der Atem, und die Hitze zwischen ihren Beinen wurde ihr schmerzhaft bewusst. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Sie wollte es tun. Durch irgendetwas in seiner Stimme wollte sie ihm gehorchen.

„Schwanz“, flüsterte sie zittrig, kaum hörbar.

Draco war überwältigt vor Stolz. Er hatte sie dazu gebracht, es zu sagen. Er hatte sie über diese Schwelle geschubst. Er wollte sie gleichzeitig ganz fest umarmen und verschlingen. Das kleine bisschen Vernunft, was ihm blieb, kämpfte darum, die Kontrolle zu behalten. Er neigte seinen Kopf so, dass sein Atem ihren Hals liebkoste. „Gutes Mädchen“, sagte er mit tiefer Stimme.

Auf Hermines Gesicht brach ein Lächeln hervor, und sie fühlte, wie Malfoy sich weg bewegte, um noch mal zu trinken. Doch sie konnte die Augen noch nicht wieder öffnen, konnte ihn nicht ansehen.

Er hatte daran gedacht aufzuhören, das gefährliche Spiel zu stoppen, aber sein jüngster Erfolg spornte ihn an. Er fühlte sich impulsiv und außer Kontrolle; er fragte sich, wie weit er sie bringen konnte. Dann lehnte er sich wieder an sie.

„Muschi“, sprach er gegen ihren Hals, Lippen gerade so außer Reichweite. Sie spürte die Konsonanten über ihre Haut fliegen, und ihr Herz schlug schneller. Sie wollte ihn noch einmal zufrieden stellen, in ihrem Kopf jedoch herrschte das Chaos.

„Na los, Granger. Du kannst es. Sag es… Muschi.“ Seine Stimme war so verführerisch, so überzeugend, so zwingend. Er konnte ihr mit dieser Stimme befehligen, sich die Pulsadern aufzuschneiden und sie würde es in Betracht ziehen.

Ihre Stirn runzelnd, versuchte sie ihren Mut ans Licht zu bringen. „Muschi“, murmelte sie, während sie ausatmete. Ihre Handflächen lagen flach auf dem Boden neben ihr, Finger gespreizt, als hätte sie Angst zu fallen. Draco fühlte, wie sie bebte.

„Das ist mein Mädchen“, sagte er warm. In Hermines Kopf ging ein Alarm los, doch sie schien sich nicht darauf konzentrieren zu können. Sie fühlte sich heiß und aufgekratzt, und sie fing an sich ein bisschen zu winden. Draco konnte sehen, wie sie ihre Schenkel unter ihrem silbernen Kleid zusammenpresste. Er wollte mit seiner Hand an ihrem Bein hinaufstreichen, um nach der Verletzung auf ihrem Knie zu sehen. In seiner Vorstellung ließ er seine Zunge über die Stelle gleiten, genau wie er es mit dem Waschlappen getan hatte. Er verschloss seine Augen gegen ihre silber-umwickelten Beine und hob die Flasche an seine Lippen, bevor er sich wieder an sie lehnte.

„Knie“, wisperte er ihr ins Ohr. Er konnte nicht erklären, warum genau er dieses Wort ausgesucht hatte. In gewisser Weise wollte er sie mit den gleichen Gedanken bestrafen, die ihm das Leben seit Wochen schwer machten. Er wollte sie daran erinnern, wie er auf ihr feuchtes Knie gepustet hatte, und wie er sie zum Keuchen gebracht hatte. Er hatte es getan. Nicht irgendein älterer, erfahrener Fremder. Er ließ sie das spüren.

Und sie erinnerte sich. Selbst durch den dichten Nebel vor ihrem Verstand erinnerte sie sich. „Knie“, flüsterte sie zurück, so als ob es ein Geständnis wäre. In diesem Moment, schwer atmend, verstanden sie sich vollkommen. Draco bemerkte die Anspannung in ihrem Körper und beim Runterschauen sah er ihre Hände zu kleinen Fäusten geballt. Er nahm einen weiteren kleinen Schluck. Es gab nur noch eine weitere Sache die er von ihr wollte.

„Bitte.“ Es schien gleichzeitig Wunsch und Befehl zu sein; selbst Draco konnte sich nicht entscheiden, was es sein sollte. Er wollte, dass sie ihn bat. Ihn darum bitten. Etwas zu tun.

„Bitte.“ Es war beinah ein Schluchzen. Sie bat ihn, flehend. „Oh Gott“, wisperte sie ihn ihre Hände, mit dem Gefühl die Kontrolle zu verlieren.
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A/N: Sodele! Wie ihr seht, geht es ab Teil 10 nur noch mit Passwort. Das ist aber keine große Sache, oder?
Würde mich wie immer schwer über eure Kommentare freuen!
LG mareen_manuela


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Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass Bücher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf Bäumen wachsen, stand für mich fest, dass ich genau das machen wollte.
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