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Fanfiction

Claiming Hermione - Dragons and Dragonflies

von mareen_manuela

Kapitel 9 - Dragons and Dragonflies


Die Große Halle erglühte förmlich im Schein der Kerzen. Fünf gestufte Reihen von Kerzen waren, die gesamte Weite des Saales umspannend, platziert worden; von denen die unterste knapp unter Hermines Kinn endete und die oberste mindestens einen Viertelmeter über Hagrids Kopf hing. Ein schwacher, feiner Nebel, der unheimlich um einen deutlich erkennbaren Vollmond waberte, verdeckte das Meiste der verzauberten Decke. Die Tische waren alle in schwarzen, glitzernden Stoff gehüllt und in dunklen Ecken hingen riesige, glitzernde Spinnennetze. Das Ganze wirkte warm, gemütlich und leicht bedrohlich. Hermine fand es perfekt.

„Oh, Hermine! Du siehst wunderschön aus!“ Die kleinste der Rothaarigen warf sich förmlich auf Hermine.

Ginny hatte gewollt, dass Hermine sich zusammen mit ihr, Lavender und Parvati zurechtmachte, aber sie hatte die Einladung abgelehnt. All das Kichern und Feinmachen machten sie viel zu unsicher; und außerdem versuchten sie immer, sie dazu zu bringen mehr Make-up zu tragen, was Verrücktes mit ihr anzustellen, oder irgendwas, was sie sich wie eine Hochstaplerin fühlen ließe.

„Danke, Ginny. Du ebenfalls!“, erwiderte Hermine und betrachtete ihr, mit blauen und grünen Pailletten besetztes, Kleid und die tiefroten Lippen. Ginnys Kleid war, wie ihre Maske auch, am Saum mit Federn versehen; und das lange, rote, gewellte Haar und die verführerischen Augen ließen sie eher wie eine Sirene als eine Meerjungfrau aussehen. Harry würde keine Chance haben.

Lavender kam in einem rosa gefederten Flamingo-Kostüm, das sich schrecklich mit ihrem Teint biss, auf sie zu gerauscht. Hinter ihr her trottete ein mitgenommen aussehender Ron in einem schwarzen, flauschigen Umhang und einer Katermaske.

„Hermine! Ich bin so froh, dass du endlich hier bist!“ Lavender warf ihre langen Arme um sie, und Hermine gab die Geste pflichtbewusst zurück. Lavenders ungezwungene Vertrautheit kam Hermine immer aufgesetzt vor. Es war so als ob sie „Beste Freunde“ mit jedem spielte und die meisten Leute fühlten sich von der Aufmerksamkeit der großen Schönheit so geschmeichelt, dass sie die Freundschaft als echt hinnahmen. Hermine jedoch fühlte sich einfach nur benutzt. Aber Lavender war kein schlechter Mensch, und Hermine war überzeugt, dass sie sich ihres Verhaltens nicht mal bewusst war; deshalb tat sie ihr Bestes, war freundlich und behielt ihre weniger wohlwollenden Gedanken für sich.

Hermine umarmte Ron kurz und wollte wissen, wo Harry blieb. Kaum hatte sie gefragt, kam Harry hinter ihr angelaufen und reichte Ginny ein Glas mit Saft. „Hallo Mine!“, begrüßte er sie heiter. „Du siehst toll aus.“ Harry küsste sie auf die Wange und fragte prompt: „Nun, Miss Granger, würden Sie uns sagen, warum Sie nicht eine, nicht zwei, nein DREI Dates für diesen Ball abgelehnt haben?“

Hermine verdrehte die Augen und wunderte sich, wie er das herausgefunden hatte. „Na ja, hättet ihr alle gewollt, dass ich mich den ganzen Abend an Terry Boots Geschichten oder besser, der Geschichte von Quidditch ergötzen muss - meinem Lieblingsthema, wie ihr wisst? Oder hättet ihr es lieber, wenn ich die Nacht damit verbrächte dich, Harry, bei Zacharias Smith zu verteidigen, der denkt er wäre ein viel besserer „Junge-der-lebt“?“

Harry schnaubte in seinen Becher und murmelte so was wie, „Ich würde den Posten gerne abgeben.“

„Oder, das Highlight… vielleicht wäre ich am besten dran, meine Zeit damit zu verbringen, Seamus' ewig wandernden Händen zu entkommen?“, fragte sie freundlich. „Ich muss mich nicht verabreden, um zu einem Tanz zu kommen, den ich bei der erstbesten Gelegenheit verlassen werde, Harry.“

*****
Draco ließ seine Augen träge durch den belebten Saal wandern, während Pansy, Daphne und eine Fünftklässlerin, die er nicht kannte, aufgeregt tratschten. Goyle und Zabini waren tief versunken in ihre nie enden wollende Debatte, welches der anspruchsvollere Sport sei: Quidditch oder Quadpot. Weniger überraschend war, dass Crabbe bereits die Freuden des Imbiss-Tisches entdeckt hatte und sich gerade auf einen Schokoladen-Muffin konzentrierte.

„Wow! Guck dir das Schlammblut an!“, sagte Crabbe undeutlich mit vollem Mund. Sie drehten sich alle zusammen in die Richtung, in die Crabbe starrte.

„Na und. Sie prostituiert sich wahrscheinlich in der Hoffnung, irgendein Idiot erniedrigt sich selbst lange genug, um sie zu entjungfern.“ Blaise fühlte sich offenbar ganz besonders nachtragend, und Draco verzog unbemerkt das Gesicht bei dem Bild, das sich ihm auftat.

Mit nicht mehr als einem schnellen Blick in ihre Richtung, legte Draco seine Hand auf Daphnes Rücken und geleitete sie gemächlich zur Tanzfläche.

*****
„Ohhh, Hermiiiineeee!“ Lavender stampfte ihren Fuß wie ein dreijähriges Kind auf. „Wir haben doch soviel Arbeit rein gesteckt. Du hast noch nicht mal den Rosengarten oder den Innenhof gesehen.

„Es tut mir leid, Lav. Ich glaub, ich fühle mich einfach nicht besonders gesellig heute Abend. Es sieht wunderschön aus. Ihr habt beide einen hervorragenden Job gemacht. Vielen Dank für die harte Arbeit. Und ich werde mir die Gärten ansehen. Obwohl, zuerst, denke ich, muss ich Padma finden, um ihr ebenfalls für ihre Mühe zu danken.“ Hermine blickte sich im Saal um.

„Ich glaube, sie tanzt mit Dean drüben bei der Bühne“, half Ginny.

„Okay, ich bin dann mal weg. Seh' euch alle nachher. Geratet nicht in allzu große Schwierigkeiten, solange ich weg bin.“ Und damit machte sie sich auf den Weg durch die große Halle zu dem Podium, wo normalerweise die Professoren und Dumbledore saßen. Als sie am Ende des Raums angekommen war, tanzte Padma tatsächlich gerade mit Dean zu einem Rocksong. Die beiden schienen sehr auf einander fixiert zu sein, deshalb stand Hermine geduldig am Rand und wartete auf ihre Chance. Gerade als das Lied zu Ende ging, zeichnete sich der Schatten einer großen Person über ihrer Schulter ab.
„Miss Granger, Sie sehen heute Nacht absolut umwerfend aus. Ich hoffe, Sie haben einen schönen Abend?“ Die funkelnden Augen des Schulleiters guckten aus einer großen und sehr bunten, mit Federn geschmückten, Maske, die zu seinem Umhang passte.

„Ja, Professor. Alles sieht wunderbar aus und anscheinend haben alle viel Spaß“, antwortete sie und lächelte zurück. Es kam ein langsameres Stück und Hermine warf einen kurzen Blick hinüber zu Padma, die bereits in Deans Armen lag.

„Miss Granger, würde Sie mit die Ehre erweisen?“, fragte der alte Mann und hielt ihr den Arm hin.

„Sicherlich, Professor“, sagte sie strahlend und nahm seinen Arm.

„Ich bin froh zu sehen, dass Ihr Unfall Sie nicht weiter beeinträchtigt hat.“

„Nein, Professor. Abgesehen von einem kleinen Bluterguss, geht es mir ausgezeichnet.“

„Hervorragend. Nun erzählen Sie mal, Miss Granger. Wie gefällt Ihnen die Position als Schulsprecherin? Funktioniert alles so, wie Sie es sich erhofft hatten?“

„Es läuft wirklich toll. Jetzt, da die Vertrauensschüler alle ausgesucht sind, laufen die Dinge reibungslos.“

„Und der Schulsprecher? Ich weiß, Sie und Mr. Malfoy hatten ein, sollen wir sagen, „angespanntes“ Verhältnis in der Vergangenheit. Haben Sie beide einen Weg gefunden, vernünftig miteinander zu arbeiten?“

Hermine dachte eine Minute nach bevor sie antwortete. „Nun, Professor… ich muss sagen, dass Malfoy unglaublich engagiert gewesen ist. Ich kann nicht glauben, wie gut sich die Projekte, die er übernommen hat, entwickelt haben.“

„Vielleicht wären Sie nicht so überrascht, Miss Granger, wenn Sie sich daran erinnern würden, dass er die zweithöchsten Ergebnisse in der Schule hat, nach Ihnen natürlich. Und“, fügte Dumbledore trauriger hinzu, „ich möchte behaupten, Mr. Malfoy hatte zudem ein sehr viel schwereres Jahr. Ich bin sicher, er musste einiges neu überdenken.“

„Richtig“, erwiderte Hermine sanft. Sie überlegte, wie wahr die Aussage war und fühlte sich, durch die Erinnerung an Malfoys intellektuellen Stand, gedemütigt.

*****
Draco bewegte seine Verabredung elegant in perfektem Einklang mit der Musik über die Tanzfläche. Seine Mutter hatte darauf bestanden, dass jeder wohlerzogene, reinblütige Zauberer zum Tanzen fähig sein sollte, folglich hatte sie ihm über Jahre hinweg Privatstunden gegeben. Lieber hätte er sich darüber geärgert, aber er hatte herausgefunden, dass es jetzt eine seiner Fertigkeiten war, die sich bei jungen Damen bezahlt machte. Außerdem war es eine Fähigkeit, die nur wenige Jungen in seinem Alter beherrschten und es machte ihn recht zufrieden, es zu tun, wann immer er die Möglichkeit dazu bekam. Die Jahre der rhythmischen Bewegung zur Musik hatten sich auch im Bett ausgezahlt.

Daphne war eine gute Wahl gewesen. Sie war groß, angenehm anzusehen, sie neigte nicht zum Kichern und das wichtigste: sie würde ihn in Ruhe lassen. Das Desaster mit Pansy hatte Draco außergewöhnlich vorsichtig darüber werden lassen, wem er seine Aufmerksamkeit schenkte. Anhängliche Mädchen waren unerträglich und die, die es darauf abgesehen hatten Mrs. Draco Malfoy zu werden, waren ihm zuwider. Doch Daphne war vernarrt in einen Kerl, der zwei Jahre zuvor mit der Schule fertig geworden war, und wollte nichts weiter von Draco als ein paar Tänze und Komplimente, die er ihr gerne gab. Hin und wieder machten sie miteinander rum und hatten des Öfteren miteinander gevögelt, wenn sie beide Erlösung ohne jegliche Verpflichtung brauchten, aber sie hatten sich dieses Jahr noch nicht angerührt und das war für beide in Ordnung. Außerdem war Daphne sehr unabhängig und wenn Draco früh gehen wollte, war alles was er tun musste, ihr eine Gute Nacht zu wünschen.

Nach der Hälfte des Songs kam Daphne näher an ihn heran, ihre förmliche Tanzposition lockernd, und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Draco legte seine Hände um ihre Taille und zog sie ein bisschen enger an sich. Es tat gut, wieder jemanden so nah bei sich zu spüren. Seit dem Mord an seinen Eltern hatte er die Lust auf die Jagd verloren und sich selbst, soweit es Mädchen betraf, in eine Art Winterschlaf versetzt. Was nicht bedeutete, dass er sich nicht fast jeden Tag vernünftig einen runterholte. Er war trotz allem ein siebzehn Jahre alter Kerl.

Mit Daphne an seine Brust gekuschelt, schaute er über die Menge vor sich. Ein paar Zauberer behielten die formelle Tanzhaltung bei, aber die meisten kopierten Draco. Wahrscheinlich deshalb, weil sie nicht wussten, wie man ordentlich tanzte. Die große Statur von Albus Dumbledore war direkt in seinem Blickfeld, aber er konnte nur seinen Rücken sehen. Doch dann, beim Beginn der Überleitung, machte er eine Vierteldrehung und enthüllte das silberne Kleid von Hermine Granger, das vor ihm glitzerte.

Das erste Mal, dass sie es getan hatte, war beim Weihnachtsball im vierten Schuljahr gewesen. Ihre Verwandlung hatte praktisch jeden überwältigt, Draco eingeschlossen; was ihn unendlich wurmte. Aber, was ihn wirklich faszinierte war, dass sie es immer wieder schaffte jeden zu überraschen. Es gab jedes Jahr wenigstens einen Ball und jedes Jahr schien, in dem Moment, wenn die Prinzessin von Gryffindor den Saal betrat, die Menge für einen Augenblick in Bewegungslosigkeit zu erstarren. Das war heute Nacht nicht anders. Die eine Minute war sie noch nicht da gewesen und in der nächsten blieb jedem die Spucke weg angesichts ihres absoluten Sexappeals. Draco mochte das kein bisschen.

Sie sprachen fröhlich miteinander und bewegten sich ungezwungen. Grangers Kopf war nach hinten geneigt, um den großen Zauberer anschauen zu können, während sie redeten. Hermine hatte ein sanftes Lächeln auf dem Gesicht und Draco fühlte sich zu ihren glänzenden Lippen hingezogen, die weiter im Kerzenlicht funkelten. Er ließ seine Augen über ihren zierlichen Körper wandern und sah auf der Stelle, dass seine Gedanken über ihr mädchenhaftes Aussehen nicht im Entferntesten zutrafen. Ihrer flatternden Umhänge beraubt und eingehüllt in Silber, konnte Draco überraschenderweise einen beinahe weiblichen Körper erkennen lassen. Ihre gebräunten Beine kamen immer wieder kurz durch die Schlitze in ihrem Kleid zum Vorschein und ihre silberfarbenen Riemchen-Highheels betonten ihre wohlgeformten Waden. Draco fragte sich, ob ihre zahlreichen Abenteuer mit Potter und Co. sie körperlich stärker als die meisten anderen Mädchen gemacht hatten (außer Quidditch-Spielerinnen, natürlich). Ihre Hüften waren ein wenig zu schmal, um als weiblich bezeichnet zu werden, aber als Dumbledore eine weitere Vierteldrehung mit ihr machte, und dabei ihre Rückseite präsentierte, schlussfolgerte er daraus, dass Granger wohl den perfektesten Hintern hatte, den er je gesehen hatte. Na ja, für eine Sch… Muggelgeborene jedenfalls, sagte er sich sanft.

Er fuhr mit einer Hand Daphnes Rücken hinauf, während seine Augen über Grangers freiliegenden Rücken glitten. Hermine hatte zarte Schulterblätter, und sie hielt ihre Arme in perfekten Winkeln, die eine Hand auf des Schulleiters Arm abgelegt, die andere in seiner offenen Handfläche. Ihre Maske hatte sie abgenommen (was Draco daran erinnerte, dasselbe zu tun, sobald das Lied zu Ende war) und hielt sie locker zwischen zwei Fingern, die langen Bänder um ihre Hand schwebend. Sie hatte die Haare wieder hochgesteckt und abermals erschien ihr Nacken lang und elegant. Dracos Gedanken drifteten jäh zu einer Vorstellung von seiner Mutter, ihr Hals blass und lang mit der schmalen Platinhalskette, die sie immer getragen hatte. An ihr hing ein kleiner Drachen mit Augen aus Diamanten. Er richtete seine Augen wieder auf Hermines Hals, doch die einzigen Dinge, die dort ruhten, waren zwei kurze, sanft gewellte Locken, die vermutlich zu kurz waren, um sie mit der Ansammlung von honigfarbenen Locken, die hinten auf ihrem Kopf eingedreht waren, hochzubinden.
Während Draco mit seiner Prüfung nach oben fortfuhr, wurde er von ein paar blauen Augen, die ihn direkt anschauten, unvorbereitet erwischt. Dracos Wangen röteten sich gegen seinen Willen und Dumbledore nickte freundlich und viel zu wissend. Der Blonde nickte zurück und schenkte ihm ein kleines, schuldiges Lächeln, bevor er Daphne abrupt mit einer ganzen Drehung auf der Tanzfläche herumriss.

*****
Als das Lied endete, sagte Dumbledore Hermine liebenswürdig Auf Wiedersehen und ließ sie zurück, um ihr eigentliches Ziel zu finden. Sie unterbrach Padma schnell, bevor das nächste Stück anfing.

„Merlin, Hermine! Du siehst großartig aus!“, rief Padma, umarmte sie und hielt sie dann von sich weg, um sie kurz zu inspizieren. „Du wirst den Jungs sagen müssen, dass sie sich hinten anstellen sollen!“

Ein skeptisches Grinsen zog über Hermines Gesicht. „Danke, Padma. Du siehst selber ziemlich umwerfend aus. Ich denke, da will dich jemand gar nicht mehr aus den Augen lassen.“ Dabei neigte sie ihren Kopf in Richtung des verlegen dreinschauenden Dean. Padma lächelte schüchtern und schaute zu Boden. „Wie auch immer… ich wollte dir nur sagen, dass du und Lavender sensationelle Arbeit hier drinnen geleistet habt. Alles sieht absolut atemberaubend aus.“

„Oh, danke schön. Aber ich muss dir sagen, das meiste war Draco. Er hat wirklich einen tollen Geschmack. Obwohl… im Hof durfte Lavender sich austoben und die Spinnweben waren meine Idee.“ Dean hüstelte leise und Hermine fand, dass die beiden sich wieder schöne Augen machen sollten.

„Also, es sieht toll aus und ich wollte dir Danke sagen. Habt Spaß heute Nacht!“ Sie zwinkerte dem Patil-Zwilling zu, umarmte sie und machte sich auf den Weg zurück zu ihren Freunden. Auf halbem Weg über die Tanzfläche wurde Hermine durch den dunkelhaarigen Michael Corner aufgehalten und um einen Tanz gebeten. Eigentlich wollte sie nicht tanzen, aber sie wollte auch nicht unhöflich sein, und da ihr keine angemessene Entschuldigung einfiel und das Lied sowieso schon halb gespielt war, stimmte sie zu.

Als der Song zu Ende war, bemerkte Hermine, dass Terry Boot sie aus ein paar Schritten Entfernung gespannt anstarrte. Sie stöhnte, sich dessen bewusst, was kommen würde, innerlich auf und bedankte sich bei Michael für den Tanz.

„Hermine, ich weiß, du bist nicht mit mir gekommen, aber ich hatte gehofft, dass wir trotzdem miteinander tanzen könnten?“

„Sicher, Terry“, antwortete sie und hoffte, ein Tanz würde ihn für eine Weile besänftigen. Tatsächlich hatte Terry Boot Hermine um eine Verabredung gebeten, welche sie aber höflich abgelehnt hatte. Sie hatte nicht nach irgendwelchen Ausreden gesucht, sondern ihm einfach für das „nette Angebot“ gedankt. Seit Beginn des Schuljahres war er nie so unaufdringlich in seinem Geflirte mit ihr gewesen. Und obwohl er ganz gut aussah, endete irgendwie jedes Gespräch, das sie führten mit einer Geschichte über Quidditch. Hermine hatte nicht übertrieben. Entschlossen dieses Thema heute Abend zu vermeiden, löcherte Hermine Terry mit Fragen zur Dekoration, über Ravenclaw bis hin zur Qualität des Essens in Hogwarts. Am Ende des Liedes, verabschiedete sie sich höflich, aber schnell, und ließ einen ziemlich benommenen, ihr hinterher starrenden, Boot zurück.

Mit entspanntem, doch entschlossenem Schritt versuchte sie ein weiteres Mal zu ihren Freunden zu gelangen. Es waren nur noch sechs Schritte bis zum Rand der Tanzfläche, da spürte sie eine Hand auf ihrem Oberarm. Das darf doch wohl nicht wahr sein! dachte sie und drehte sich abrupt um. Aber sie seufzte vor Erleichterung und lächelte als sie Harrys amüsiertes Grinsen sah.
„Miss Hermine Granger“, sprach er dramatisch, als er ihre Hand nahm und sich leicht vorbeugte, „würden Sie mir die Ehre erweisen und mit mir tanzen?“

Sie lachte bei der übertriebenen Geste. „Natürlich, Harry. Wer würde schon dem berühmten „Jungen-der-lebt“ einen Korb geben?“ Hermine grinste ihn an.

Harry machte ein finsteres Gesicht, erwiderte aber nichts auf ihre Bemerkung. Er führte sie ein bisschen weiter auf die Tanzfläche und wirbelte sie mit einem Lächeln in seine Arme hinein.

„Oh, Mr. Potter… ich sehe, ihre tänzerischen Fähigkeiten haben sich verbessert“, neckte sie. Und beide lachten herzlich, als sie sich an seine stolpernden Schritte beim Weihnachtsball erinnerten.

Es war schön, mit ihrem besten Freund zu tanzen. Hermine hatte so ein Gefühl gehabt, dass sie drei sich voneinander entfernten. Sie nahm an, dass Pärchenbildung die Tendenz hatte, dies zu tun. Ihre beiden besten Freunde waren groß und gut aussehend, und es war natürlich unvermeidlich, dass sie Freundinnen finden würden (und sie selbst einen Freund, hoffentlich). Doch sie hatte ein wenig Angst, dass sie keinen Platz mehr in ihren Leben haben würde. Mit dem Kopf bequem an Harrys Brust gelehnt, wurde ihr bewusst, dass, egal wer in ihre Leben treten würde oder wo auf der Welt sie einmal enden würden, sie immer Freunde bleiben würden. Egal, was passierte. Sie hob ihren Kopf und sah Harry fragend an. Als Antwort schenkte er ihr ein charmantes, jungenhaftes Lächeln.

„Was ist los, Hermine?“

„Harry, bitte versprich mir, egal was passiert, egal mit wem wir ausgehen, welche Jobs wir haben oder wo in der Welt wir leben, dass wir immer beste Freunde bleiben.“

„Aber natürlich, Liebes. Immer." Dabei küsste er sie auf die Stirn und sie legte ihre Wange zurück an seine Brust.

"Mine, es gibt was, das ich dir erzählen muss." Hermines Kopf schoss hoch, plötzlich misstrauisch durch den nervösen Unterton in Harrys Stimme. Er sah sie an und hielt ihren Blick für einen Moment fest, dann atmete er tief ein und sprach weiter. "Es geht um Ron… er wird Lavender heute Nacht einen Antrag machen."

Ihre Füße stoppten in der Bewegung und sie blinzelte ein paar Mal, bevor sie die Sprache wieder fand. "Aber… aber er ist doch erst siebzehn!"

"Ich weiß, aber du weißt auch, dass es in der Zaubererwelt anders gehandhabt wird. Und die beiden scheinen wirklich gut miteinander auszukommen."

Hermine stotterte, "Na ja, schon, aber… aber… das ist ein wirklich großer Schritt. Ich meine… wow. Denkst du sie wird ihn annehmen?"

Harry seufzte in einer Art, die Hermine glauben ließ, dass sie nicht die einzige war, die nicht so wild auf Rons Freundin war. "Ich schätze mal, dass sie das tun wird."

Sie straffte die Schultern und hob ihr Kinn. "Gut, schön für ihn! Ich freu mich für ihn." Harry lächelte sie schwach an, so als glaubte er ihr nicht so recht, dann zog er ihren Kopf zurück an seinen Körper.

"Ron wird auch für immer dein bester Freund sein, Hermine. Immer." Sie nickte an seiner Brust, und sie bewegten sich schweigend hin und her, bis das Lied endete.

"Harry, wann will Ron das denn machen?"

Er schaute zu einer kleinen Gruppe, die sich beim Fenster versammelt hatte. "Mmh, ich glaube, er ist gerade dabei."

"Lass und hingehen!", entgegnete sie energisch und zog ihn hinüber zum Fenster, wo Ginny, Parvati, Seamus, Padma und Dean (die Händchen hielten) dicht gedrängt standen. Über Ginnys Schulter schauend konnte sie sehen, wie Ron und Lavender zur Mitte des Hofes liefen.

Padma hatte Recht, Lavender hatte sich mit der Dekoration draußen ordentlich ins Zeug gelegt. Papierfledermäuse sausten über ihren Köpfen in der Luft und falsche Spinnen hingen an glänzenden Fäden von fast jedem Zweig. Und irgendetwas, was sie nicht richtig erkennen konnte, glitt zwischen den Büschen durch den Dreck. Doch es war definitiv keine Schlange.

"Harry, hat Ron nicht Angst vor Spinnen?", fragte Dean.

Harry kicherte mit einem gehässigen Grinsen. "Fürchterlich, Kumpel. Fürchterlich." Die Gruppe kicherte und lachte zusammen.

Ron sah tatsächlich verängstigt aus und drehte seinen Kopf ständig in alle Richtungen. Lavender, auf der anderen Seite, war sich Rons Verfassung nicht bewusst und schnatterte weiter. Hermine setzte ein Lachen auf, um sich ihren Freunden anzupassen. Aber jeder, der genau hinsah, konnte erkennen, dass es ihre Augen nicht erreichte. Schließlich hielt Ron Lavender in der Mitte des Innenhofes, dort wo keine Äste über ihren Köpfen hingen, an; und man sah, wie er sich auf einem Knie niederließ. Für einen Moment überzog ein verwirrter Ausdruck Lavenders Gesicht, der wurde jedoch schnell von einer unbändigen Freude ersetzt. Obwohl sie alle Rons Antrag nicht hören konnten, war ihnen die Antwort klar als Ron aufstand und Lavender ihre Arme um seinen Hals schlang und aufgeregt hüpfte.

Also gut. Okay. Ich denke, sie passen zueinander. Und warum sollten sie nicht glücklich sein? sagte sie sich selbst. Doch tief in ihrer Brust fühlte sie einen dumpfen Schmerz. Hermine dachte, sie hätte ihren Frieden damit gemacht, dass Ron mehr wie ein Bruder für sie war, aber jetzt, da Ron verlobt und Harry mit Ginny auf dem Weg dahin war, fühlte sie sich ein wenig einsam. Das war alles… nur ein wenig einsam.

Ron und Lavender kamen Hand in Hand vom Innenhof durch die schmale Tür herein, wo die Gruppe gespannt beim Fenster wartete und sie sofort überfiel. Überall wurden Umarmungen ausgetauscht und Lavender präsentierte ihren zierlichen Ring, als wäre es ein Zehnkaräter.

Hermine küsste Ron auf die Wange und sagte ihm, wie aufrichtig sie sich für ihn freute. Außerdem erinnerte sie ihn daran, dass auch verheiratete Männer ihre besten Freunde nicht vergaßen. Eine Feier im Gryffindor-Turm wurde ausgerufen, und die Gruppe machte sich auf. Doch Hermine als Schulsprecherin konnte den Ball nicht ganz so früh verlassen, und so schickte sie die anderen, mit der Aufforderung Spaß zu haben, ohne sie selbst nach draußen.

*****
Eine Stunde nachdem Potter und Co. gegangen waren, kam Blaise murrend aus der Großen Halle, um sich für das Nachsitzen mit Filch umzuziehen. Pansy blieb schmollend, obwohl sie wusste, dass ihre Verabredung früh gehen musste, an einem der kleinen Tische zurück. Daphne saß neben ihr und versuchte sie zu aufzumuntern. Draco genoss es normalerweise seine ausgezeichneten tänzerischen Fähigkeiten, sein unfehlbares Stilempfinden und sein tolles Aussehen bei jeder Gelegenheit zu zeigen, doch heute Nacht konnte er es kaum erwarten zu gehen.

"Draco", Pansys Stimme hatte ihn schon immer krank gemacht, aber gerade jetzt war sie wie splitterndes Glas, "jetzt hab ich niemanden mehr zum Tanzen." Er schaute mit einem kühlen Gesichtsausdruck hinab zu der schmollenden Pansy Parkinson. „Daph hat gesagt, du würdest mit mir tanzen. Komm schon, Draco. Lass mich nicht betteln." Gott, das war das letzte, was er wollte - ihre Bettelei. Er sah sein Date mit hochgezogener Augenbraue an und bekam ein schelmisches und wissendes Lächeln. Na schön; dafür war sie ihm was schuldig.

Draco führte Pansy zur Tanzfläche und schwang sie elegant zu einem langsamen Walzer herum. Er überhörte geschickt ihr Geplapper und reagierte, wenn nötig, um sie glauben zu lassen, er höre zu. Mehr als einmal hörte er den Namen Zabini heraus und fragte sich, ob sie etwas für den dunklen Slytherin übrig hatte. Er überflog den Saal nebenbei über ihre Schulter hinweg, registrierte die Pärchen, die sich gefunden hatten und die kleinen, dramatischen Szenen, die sich zwangsläufig bei einem Ereignis wie diesem abspielten, ebenso, wie die Abwesenheit der Schulsprecherin.

Draco schaffte noch vier weitere Tänze mit seinem Date, bevor er Daphnes Hand küsste (er hatte schließlich einen Ruf zu wahren) und sich verabschiedete. Als er die Große Halle verließ, überlegte er, was er nun tun sollte. Es war zu früh, um an einem Freitag schon zu Bett zu gehen, aber er fühlte sich nicht sehr gesellig. Im Slytherin-Gesellschaftsraum würde es ohne Zweifel laut und chaotisch zugehen, deshalb kam der nicht in Frage. Also entschied er sich für den HCR, auf den Verdacht hin, Granger dort zu treffen (zweifellos mit einem Buch in der Hand, dachte er ironisch), um sie zu ärgern. Und wenn nicht, nun ja, man wusste nie, was man in den Korridoren von Hogwarts nach einem Ball alles finden würde.

*****
Draco war leicht enttäuscht, dass ihm nichts Interessanteres als ein paar Mädchen aus dem 5. Schuljahr, die kichernd vor dem Zauberkunst-Klassenzimmer standen, über den Weg lief. Seine Enttäuschung war jedoch verflogen, als er den feuererhellten HCR betrat. Aus der kleinen Kochnische konnte er ein lautes Rumgepolter hören. Er schloss schnell die Tür und erblickte das Schockierenste, was er in all den Jahren seiner Zeit in Hogwarts je gesehen hatte.

Hermine Granger, Eisprinzessin von Gryffindor, stolperte barfuss in ihrem silbernen Kleid vor der kleinen, dunklen Küchenzeile herum. Mit der einen Hand schlug sie die Türen der Schränke zu, in der anderen baumelte eine Flasche Feuerwhiskey.

Draco verlor vollkommen die Fassung und stand einfach nur da; mit hochgezogenen Augenbrauen und offenem Mund, bis sie ihn bemerkte.

"Ich kann keine verfluchten Gläser finden." Sie schnaufte vor Verzweiflung, als sie den Hängeschrank zu machte. "Ach, scheiß drauf!" So gesagt, nahm sie einen großen Schluck direkt aus der Flasche. Granger betrunken? Und fluchend? Oh, das wird interessant!


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