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Fanfiction

Claiming Hermione - That doesn’t change anything. We are not friends...

von mareen_manuela

KAPITEL 1 - That doesn't change anything. We are not friends...


„Das hier ändert gar nichts, Granger. Wir sind keine Freunde."
„Ich weiß."

********
Der dunkle Wald war nicht besonders dunkel in dem Bereich, in dem Hermine flink über heruntergefallene Äste stieg und um Steine herum ging. Tatsächlich blitzte die späte Sommersonne fröhlich durch das Blätterdach und die Luft war geschwängert mit Lichtstrahlen, die kleine fliegende Insekten rot und gelb leuchten ließen, als sie zwischen Licht und Schatten hin und her huschten. Hermine sinnierte leichten Herzens darüber wie einfach es gewesen war, Hagrid dazu zu bringen, ihr den Standort der großen Ansammlung von Puffpinks zu verraten, die sie für den Extra-Punkte-Trank brauchte, welchen sie für Zaubertränke brauen wollte. Snape nutzte immer jede Gelegenheit Punkte von Gryffindor und ihr abzuziehen. Außerdem war sie sich sicher, dass ihr Status als Schulsprecherin ihn nur ermutigen würde, nach Ausreden zu suchen. Obwohl das Schuljahr erst begonnen hatte, wollte sie die Bestnoten in dem Fach erreichen. Ihre Papiertüte war jetzt voll und steckte lose in ihrer Hand, als sie sich auf den Weg zurück zum Schloss machte.

Am Rande ihres Sichtfeldes nahmen ihre Augen eine plötzliche Bewegung wahr und Hermine ließ ihren Zauberstab hervorschnellen. Reglos stand sie mit angehaltenem Atem da.

Sie konnte einen schwarzen Streifen im Irrgarten aus Baumstämmen sehen. Er stach unnatürlich aus dem grünen Wald heraus, wie etwas das nicht dorthin gehörte. Es war kein Laut zu hören und sie spähte vorsichtig zwischen den Bäumen hindurch, um eine bessere Sicht zu bekommen. Den Zauberstab vor sich ausgestreckt, Moodys Warnung „Immer wachsam!“ im Hinterkopf, ließ sie fast Zauberstab und Tüte fallen bei dem Anblick, der sich ihr bot.

Draco Malfoy saß auf dem Boden an einen Baum gelehnt, den Kopf auf den Knien, sein tiefschwarzer Umhang gesprenkelt mit ein paar toten, vom Waldboden aufgesammelten Blättern. Und er … weinte?

Hermines erster Gedanke war, dass es sich um eine Falle handelte. Sie drehte ihren Kopf nach links und rechts, sogar nach oben, das Gebiet nach im Schatten wartenden Todessern absuchend. Nichts findend blickte sie zurück zu Draco. Seine Schultern zitternden ziemlich heftig und er schien sich ihrer Anwesenheit absolut nicht bewusst. Das Fehlen jedes Geräusches deutete darauf hin, dass er einen Stille-Zauber angewandt hatte und plötzlich erinnerte sie sich. Sie schämte sich ihrer selbst, dass sie es so schnell und einfach aus ihren Gedanken hatte verdrängen können. Es war erst an diesem Morgen gewesen, verdammt noch mal! Die Schlagzeile des heutigen Tagespropheten verkündete in großen schwarzen Lettern „MALFOYS TOT“. Sie hatte Ron und Harry einen bedeutungsvollen Blick zugeworfen, aber keiner von ihnen sagte etwas. Sie mochten den Malfoy-Erben hassen, aber keiner von ihnen war herzlos genug, einem Klassenkameraden den Tod der Eltern zu wünschen. Sie hatte den Artikel kurz überflogen, nicht gewillt zu viel ihrer Energie auf den Schulsprecher zu verschwenden. Lucius war zwei Nächte zuvor aus Askaban geflohen und nach Malfoy Manor am frühen Abend zurückgekehrt. Er hatte Narzissa mit zu Voldemort genommen; gewaltsam, wie man aus der Unordnung, die am nächsten Tag von den Auroren vorgefunden wurde, schließen konnte. Die Untersuchung ihres Körpers ergab, dass sie durch die wiederholte Anwendung des Cruciatus-Fluches getötet wurde. Eine weitere Studie von Lucius Zauberstab ließ darauf schließen, dass dies durch seine Hand geschehen war. Ein Avada Kedavra hatte ihn innerhalb der folgenden Stunde getötet. Es wurden keine Anzeichen eines Imperius-Fluches als Beweis seiner Unschuld an dem älteren Malfoys gefunden. Beide Leichen wurden nach Malfor Manor zurückgebracht.

Sie erinnerte sich daran zum Slytherin-Tisch hinüber geschaut zu haben, um den Schulsprecher zu suchen; aber er war nirgends zu sehen gewesen und nach weiterem Suchen sah sie, dass Snape und Dumbledore ebenfalls fehlten. „Gut“, dachte sie, „sie müssen mit ihm sprechen.“ Damit war für sie das ganze Geschehen komplett erledigt und sie war froh nicht weiter über Malfoy nachdenken zu müssen. Der einzige Nachteil, die Schulsprecherin zu sein, war die Zusammenarbeit mit ihm. Aber sie hatte monatelang darauf hingearbeitet und da es noch so früh im neuen Schuljahr war, hatten sie sowieso kaum miteinander zu tun gehabt.

Nun war sie hier, vor einem schluchzenden Malfoy stehend, nicht wirklich sicher wie sie sich verhalten sollte. Sie sollte vermutlich einfach gehen. Sie war sicher, dass Malfoy in diesem Zustand nicht entdeckt werden wollte. Wahrscheinlich würde er gnadenlos in seiner Vergeltung sein, wenn er wüsste, dass sie ihn gesehen hatte. Doch ihr Instinkt siegte über ihren Verstand. Er mochte ihr Todfeind sein, doch er war offenbar verzweifelt und sie konnte ihn nicht einfach ignorieren, egal wie er sie früher genannt, oder was er ihr angetan hatte. Sie trat näher, hinein in den Kreis seines Stille-Zaubers. Seine Schluchzer, die laut von den Bäumen widerhallten, waren herzzerreißend. Jedes Zögern ihrerseits war in diesem Moment verschwunden. Dann schaute er hoch und sein Gesicht war so von Schmerz erfüllt, dass Hermine nach Luft rang. Sein normalerweise porzellanblasses Gesicht war hart und rot gefleckt, vom Ansatz seines weißblonden Haares bis hinunter zu seinem Hals und seine Augen waren so geschwollen und blutunterlaufen, dass seine sonst grauen Augen silbern schimmerten. Nun ja, allein die laufende Nase, die er vernachlässigte, war Beweis genug, dass er komplett neben sich stand. Sie schauten sich an, beide in Verlegenheit erstarrt.

Er würde auf sie losgehen, sie Anschreien zu verschwinden, vielleicht sogar versuchen sie zu verhexen oder wer weiß was noch, und sie wartete darauf. Aber sie würde nicht gehen. Sie würde alles aushalten, was er zu bieten hatte und hoffen, dass sie ihm helfen konnte sich ein kleines bisschen besser zu fühlen.

Hermine hatte noch nie einen Mann weinen gesehen, und nur ein paar wenige Jungs. Selbst Harry, der mehr Gründe zum Weinen hatte als manch anderer, hielt seine Tränen immer zurück. Als Sirius starb, hatte sie ihn niemals zusammenbrechen sehen. Draco war 17 und nicht länger der Junge, mit dem sie vor sechs Jahren die Schule begonnen hatte. Zu sehen wie der am meisten kontrollierte, maskuline, wenn auch arrogante Mann, den sie kannte, zusammenbrach, ließ sie sich klein fühlen, unbeholfen und ein wenig verängstigt. Es war viel, viel, viel schlimmer, als das Weinen einer Frau.

Während sie sich gegenseitig reglos anstarrten, wappnete sie sich innerlich gegen seinen Angriff aus Wut und war überrascht (und erleichtert), als er einen weiteren kehligen Schrei ausstieß und seinen Kopf zurück auf seine Arme sinken ließ. Sie ging neben ihm auf die Knie und legte vorsichtig ihre Hand auf seinen Rücken, was ihn nur noch stärker schluchzen ließ. Aber er entfernte ihre Hand nicht oder schubste sie weg. Nach ein paar Minuten hob er wieder seinen Kopf und schaute sie von der Seite an. Er wischte sich weder den Rotz, der gefährlich nah an seinem geröteten Mund war, weg, noch rieb er seine tränenüberströmten Wangen oder Augen. Hermine griff in ihre Schultertasche und holte ein weißes Quadrat aus Stoff heraus und hielt es ihm hin. Er nahm es, putzte sich die Nase und knüllte den Stoff in seiner Faust zusammen. Er wirkte unverfälscht.

In dem Moment gab es eine unausgesprochene Abmachung zwischen ihnen. In diesem Augenblick war es unmöglich vorauszusagen, was passieren würde. Hier und jetzt war die Vergangenheit nie passiert und sie waren nur zwei Menschen. „Mein Vater hat meine Mutter zu Tode gefoltert. Er hat verdammt noch mal meine Mutter getötet.“ Seine Stimme war heiser und brüchig und sein Ausdruck schmerzerfüllt und flehend. Hermines Gesicht spiegelte seines wider; Augenbrauen in Kummer verzogen, brannte Mitgefühl aus ihren warmen, bernsteinfarbenen Augen. Es tut mir so leid, sagte sie mit ihren Augen, unfähig an dem Kloß, der in ihrem Hals steckte, vorbei zu sprechen. Dracos Kiefer spannte sich an, als er ihre Augen nach einer nicht vorhandenen Antwort absuchte. Hermine sah seine Lippen zu einer harten Linie gepresst und sein Kinn zitternd, als er versuchte sich zurückzuhalten. Sie setzte sich in den Schneidersitz, ihr Bein an sein Knie stoßend, und sie begann langsam ihre Hand in Kreisen auf seinem Rücken zu bewegen. Der Damm brach und er neigte wieder den Kopf, das Gesicht in seinen Händen verborgen. Sie murmelte ihm leise Trost zu und zog ihn sanft zu sich. Er folgte ihrer Bewegung und ließ seinen schweren, angespannten Körper gegen sie fallen. Seinen Kopf in ihrem Schoß, lag er zitternd und weinend auf dem Waldboden. Hermine strich mit ihrer linken Hand durch sein weiches Haar, um es aus seinem glühenden Gesicht zu streichen und malte weiter Kreise auf seinem Rücken, während sie ihn wog. Dracos Gedanken hingen in einer Schleife fest, Er hat sie getötet. Er hat sie getötet. Er hat sie getötet. Aber er war froh, dass sein Vater tot war. Es ersparte ihm den Ärger, obwohl es ihm der Chance beraubte, seinen Zorn an dem Mann auszulassen, den er einst vergöttert hatte. Alles, was ihm blieb, war die Leere und Trauer durch den endgültigen Verlust seiner Mutter. Sie war die einzige Person auf der Welt, die er liebte. Mehr noch, die einzige Person von der er sich jemals geliebt gefühlt hatte. Er hatte seinen Vater gefürchtet, bewundert als er jünger war. Er wollte sein wie er. Stark, mächtig und Meister seines Fachs. Aber die Dinge änderten sich, als sein Vater gefangen und nach Askaban gebracht wurde. Er dachte, er würde wütend sein oder sich entehrt fühlen. Aber er fühlte sich frei - das erste Mal in seinem Leben. Es war eine überraschende Offenbarung gewesen und er verbrachte viele Stunden der Besinnung darüber. Er dachte sogar darüber nach, seiner Mutter davon zu berichten. Sie teilten eine Nähe, die für Lucius nicht zu fassen war, selbst wenn er es versucht hätte. Seine Mutter schrieb ihm lange Briefe und beichtete ihm, dass sie sich ebenfalls befreit fühlte. Als sie Lucius geheiratet hatte, war sie jung und beeindruckt von seinem gebieterischen Auftreten. Seine vornehme, gut erzogene High-Society Kinderstube reizte sie. Als er sich jedoch dem Dunklen Lord anschloss, tat er das gegen ihren Wunsch und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte. Das Dunkle Mal blieb ein Leben lang. Nachdem er in der seiner Gunst stieg, wurde er vom Streben nach Macht verschlungen. Narzissas einst fröhlich feuriger Geist wurde verdrängt von Angst und sie zog sich in sich selbst zurück. So lebte sie für ihren Sohn und betete insgeheim, dass sie einen Weg finden würde, um ihn vor den Plänen seines Vaters zu retten. Sie verhätschelte den kleinen Jungen während der häufigen Abwesenheit des Vaters. Stets lachend ließ sie ihn auf jede erdenkliche Weise wissen, dass sie ihn liebte. Sie wollte noch mehr tun, ihm ihre Werte vermitteln, selbst wenn dies heimlich geschah. Denn ihr junger Drache vergötterte seinen Vater und sie musste fürchten, dass Draco Lucius selbst unbewusst über ihren Verrat informieren würde. Sie wusste, Lucius Bestrafung würde gnadenlos sein und all ihre Bemühungen mit Draco wären umsonst. Alles was sie tun konnte, war ihn zu lieben und sicher zu stellen, dass er das wusste.

Als Lucius im Zaubereiministerium gefangen genommen wurde, war es, als ob ihre Seele vor Erleichterung aufatmete. Sie begann ihre wahren Gedanken und Gefühle in ihre Briefe einfließen zu lassen. Zögerlich zuerst, aber nachdem Draco ihr über seine eigenen Zweifel und Verwirrungen schrieb, ließ sie alles heraus. Sie hatte Draco immer nahe gestanden, aber nun war ihre Bindung zementiert. Jede Unze des Leidens, die sie als Frau eines Todessers ertragen musste, war es wert gewesen, als Draco ihr unmissverständlich erklärte, dass er niemals das Dunkle Mal annehmen würde.

Draco dachte an den Stapel Briefe seiner Mutter, auf feinem Pergament geschrieben und sicher aufbewahrt in einer wunderschönen Walnusskiste in seinem Koffer. Ein neuer Anfall seelischen Schmerzes ergriff ihn, als er realisierte, dass er nie wieder einen weiteren erhalten würde. Er besaß gegenwärtig jeden kostbaren Brief, den er je haben würde. Und es war nicht genug.

*****
Draco war untröstlich. Seine Verzweiflung hing direkt über ihren Köpfen in der Luft, wie eine unsichtbare, löchrige Decke. Es schüttelte ihn heftig in ihrem Schoß und er jammerte, „Oh Gott!“ und „Er hat sie getötet“ und „Mama“ und kämpfte darum, tief schluckend, Atem zu holen. Hermine ließ ihre Finger weiter über seine glatte Stirn und durch sein Haar gleiten, um zu zusehen wie die weg geschobenen Strähnen immer wieder zurück fielen. Immer schon mehr in der geistigen Welt zuhause, hatte sie sich nie besonders mütterlich gefühlt. Aber ihr Instinkt übernahm und sie wusste genau, was zu tun war. Ihr anzweifelnder Verstand - dass sie am Boden des dunklen Waldes saß, ihren Erzfeind tröstend in ihrem Schoß haltend - war vorübergehend ausgeschaltet als sie sich darauf konzentrierte den Kummer dieses Menschen zu lindern.

Eine sanfte Brise rauschte durch die Blätter über ihnen und kühlte die warme Waldluft. Hermine bewegte sich ein paar Mal unmerklich, so dass ihre Beine nicht einschliefen und fragte sich, wie lange sie schon hier draußen waren. Es war zwei Uhr gewesen, als sie zu Hagrid gelaufen war und jetzt hatte die Sonne ihren Abstieg begonnen. Durch das Blätterdach schauend nahm Hermine an, dass es ungefähr fünf war. Abendessen würde es in einer Stunde geben. Nach der ersten Stunde hatten sich Dracos Schultern gelockert und er hatte sich ein bisschen beruhigt. Von Zeit zu Zeit ergriff ihn eine neue Welle des Kummers, sie vermutete neue Erinnerungen dahinter. Auf ihn hinabblickend konnte sie sehen, dass sein Antlitz wieder die Farbe von Alabaster annahm und seine Wangen waren mit langen, getrockneten Spuren markiert; aber seine Augen waren immer noch geschwollen und rot. Seine Nase war glänzend rot vom Putzen mit dem zerknüllten, nassen Tuch. Seine Atmung war tiefer und langsamer geworden und sie dachte, dass er vielleicht eingeschlafen war. Ihr Magen zog sich bei dem ungewöhnlichen Anblick ihrer eigenen goldbraunen Finger, die durch sein seidig helles Haar fuhren, zusammen. Sie hatte ihn nie so nah betrachtet und es war ein bisschen irritierend. Ihr Verstand begann eine verwirrende Folge von Erinnerungen, die sie an ihn hatte, abzuspielen. Seine Grausamkeit, seine hasserfüllten Verspottungen, seine überhebliche Haltung, die Beschimpfungen und Sticheleien eines Zwölfjährigen, die Art und Weise wie er es schaffte, sie zu ignorieren und trotz allem die anfänglichen Amtspflichten gemeinsam zu erfüllen. Und dann war da noch sein vernichtendes Grinsen. Gott, wie sie dieses selbstgefällige Grinsen hasste. Ihre Eingeweide wanden sich dabei. Einst, vor langer Zeit, hatte sie sich bei dem Gedanken erwischt, dieses Grinsen sei teuflisch sexy, selbst wenn es beabsichtigte sie zu verletzen. Sie hatte sich das nie verziehen.

Was würde jetzt passieren? Sie war nicht naiv genug zu denken, dass alles zwischen ihnen eitel Sonnenschein sein würde, nun da Draco Malfoy in ihren Armen geweint hatte. Und sie würde sicher nicht vergessen, welchen Hass er ihr entgegen gebracht hatte. Er hatte ihr das Leben fast sechs Jahre lang zur Hölle gemacht. Selbst wenn sie gerade in diesem Moment nett zu ihm war, hatte sie die feste Absicht ihn weiterhin zu verabscheuen. Sie seufzte tief und versuchte sich auf seine beißenden Worte gefasst zu machen, die er ihr wahrscheinlich in dem Moment, wenn er seinen Halt wieder gefunden hatte, zuspucken würde. Sein gewaltiges Ego würde ihm nie erlauben, höflich zu ihr zu sein, ganz besonders nicht jetzt, wo sie seine nackten Emotionen miterlebt hatte. Sie wunderte sich, ob er jemals in seinem Leben geweint hatte. Nun gut, dachte sie, wenn es nicht nach seinem Willen ging vielleicht, dann schrie er wahrscheinlich wie ein verwöhntes Kind. Welches er war. Oder besser - gewesen war.

Sie seufzte erneut und ein leises Stöhnen entwich ihr. Draco rührte sich und setzte sich langsam auf einen Arm gestützt auf; er sah sie nicht an. Er holte tief Luft, zog sein Knie hoch und setzte sich so, wie sie ihn gefunden hatte, jetzt aber mit leerem Blick, von ihr weg in die vor ihm stehenden Bäume starrend. Sie löste ihre Beine und streckte sie auf den kratzigen Blättern und Zweigen aus. Unsicher was sie sagen sollte, fragte sie sich, ob sein schlimmstes Ich zur Rettung seines Stolzes gleich hervorkommen würde. Sein schlimmstes Ich war jedoch zu erschöpft, um irgendwas zu tun. Sein Stolz war in den Boden gestampft und verdampft. Soweit er sich erinnern konnte, war das sein allererster Zusammenbruch in seinem Leben überhaupt. Und er hoffte, dass es nie wieder passierte. Ganz besonders nicht so. Aber seine Gedanken waren gerade zu undurchdringlich und verworren, als dass er im Stande gewesen wäre, Worte zu finden oder über die Tatsache nachzudenken, dass von allen Leuten die verdammte Granger ihn so gesehen hatte. Und schlimmer noch, dass er sich von ihr umarmen, von ihrem sanften Streicheln trösten lassen hatte. Was würde sie jetzt von ihm wollen? Wie konnte er sie zum Schweigen bringen? Gottverdammt, was, wenn sie es Potter erzählte… Würde sie es gegen ihn verwenden? Wahrscheinlich nicht. Sie mochte ihn so hassen, wie er sie, aber ihre unfehlbare Moral würde sie den richtigen Weg gehen lassen. Gott sei Dank gab es ein bisschen Gerechtigkeit. Aber, würde sie von ihm erwarten, dass er nett zu ihr war?

Er stöhnte und brach die Stille, die sich zwischen ihnen gebildet hatte. Er stand auf und warf ihr einen kurzen Blick zu, bevor er sich von ihr abwendete und gehen wollte. Ihr Umhang war zerknittert und sie hatte einen dunklen Fleck auf ihrem Oberschenkel. Er errötete vor Scham, wegen der Spur glänzend getrocknetem Rotz, die sich über einen kleinen Bereich neben dem Punkt erstreckte, den er offenbar mit seinen Tränen durchnässt hatte. Zum Schloss hinüber schauend, sagte er mit einem leisen Krächzen, „ Das hier ändert gar nichts, Granger. Wir sind keine Freunde.“

Seine heisere Stimme verursachte einen dumpfen, schleichenden Schmerz in ihr. „Ich weiß.“, sagte sie leise mit ihrem Gesicht zum Boden gewendet. Er machte einen Schritt und zögerte, dann ging er weiter zurück zum Schloss.

Hermine saß reglos, seinen verstummenden Schritten lauschend, da. Sie war sich ziemlich sicher, dass dies in Wirklichkeit alles änderte.


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