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Fanfiction

Nothing lasts forever - Ein Drama nach dem anderen

von Leah Black

Hallo ihr Lieben! Sorry mal wieder, dass es so lange gedauert hat. Aber Internet ist leider nicht immer verfügbar....

@R.A. Black: Wunsch erfüllt!
@Jucy Potter: Ja, im letzten Chap war wirklich alles dabei und ich hoffe, dass dir dieses Chap auch wieder gefallen wird. Heute steht nämlich eine Überraschung der ganz krassen Sorte an, bzw. gibt es einige (von groß bis klein). Wünsch dir viel Spaß mit dem Chap!
@Mrs. Black: Eine neue Leserin! Juhu. Freut mich sehr, dass dir die FF so gut gefällt! Bereit für mehr Herzschmerz und Lachtränen?





Hand in Hand schlenderten Lily und James gemeinsam zum Frühstück in die große Halle und zeigten deutlich, wie sehr sie ihr Glück genossen. Natürlich fühlte Lily sich etwas unbehaglich, als sie die Blicke der anderen Schülerinnen spürte, doch James drückte ihre Hand nur noch fester und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Hoffentlich hört das irgendwann auf.“ murmelte Lily und seufzte leise. Darauf hatte sie sich zwar eingestellt, doch die Realität gestaltete sich bekanntlich immer ein wenig anders.
„Das wird es und bis dahin ignorierst du es einfach.“ meinte James zuversichtlich. Am liebsten hätte er ein paar Flüche in die Menge geschossen, um endlich Ruhe zu bekommen. Doch das war eben der Preis, wenn man bisher immer mit einer nach der anderen ausgegangen war.
„Hm-hm.“ Lily nickte und beschloss, einfach darüber zu stehen. Sie hatte im Moment genügend andere Sorgen und die beanspruchten ihre volle Energie. Die schulischen Anforderungen nahmen immer mehr zu und dann war da noch ihr größtes Sorgenkind, Izzy. Das letzte Wochenende hatte sie komplett im Schlafsaal verbracht und sich vehement geweigert, auch nur einen Schritt vor die Türe zu setzen. Tagsüber war Schweigen und Starren angesagt gewesen und abends hatte sich Izzy in den Schlaf geweint. Wie sie ihr Täuschungsprogramm durchziehen wollte, war Lily schleierhaft.
„Du bist so still.“ bemerkte James und stoppte nur wenige Meter vor dem Haustisch der Gryffindors. Zärtlich nahm er Lilys Gesicht in seine Hände und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Stille ist immer ein schlechtes Zeichen bei Frauen. Alles in Ordnung mit dir?“
„Ja, natürlich.“ Lily lächelte und stellte wieder einmal fest, wie aufmerksam James war. Ihm entging einfach nichts. Doch in diesem Fall behielt sie ihre Gedanken für sich, genau so wie sie es Izzy versprochen hatte.
„Okay. Nur du und keine andere, vergiss das niemals.“ flüsterte James und nach einem weiteren Kuss, zog er sie eilig zum Tisch. „Merlin, ich bin schon am verhungern.“
„Alles andere würde mich auch wundern.“ lachte Lily und nahm neben Izzy Platz, die mit äußerster Konzentration Cornflakes in sich hinein schaufelte. Auch Remus und Peter waren voll und ganz mit ihrem Frühstück beschäftigt und beschränkten sich auf ein kurzes „Guten Morgen“, bevor sie weiter futtern. Lily griff nach dem Kürbissaft und wandte sich flüsternd an Izzy, die kaum aufgesehen hatte. „Ist es einigermaßen erträglich?“
„Bis jetzt schon.“ Izzy senkte ebenfalls ihre Stimme und überwand sich zu einem Lächeln. Die letzten Tage waren grässlich gewesen, doch Lily hatte ihr tapfer beigestanden und ihr möglichstes getan, um sie wenigstens etwas aufzuheitern. Das war zumindest gut für ihre angeknackste Freundschaft und Izzy bemühte sich, das auch zu honorieren.
„Wir schaffen das schon. Keine Sorge.“ sagte Lily leise. Izzy nickte und drückte schnell ihre Hand, um ihr ihre Dankbarkeit zu zeigen. Das Wochenende hatte sie genutzt und sich wirklich alles von der Seele geheult, damit sie heute funktionsfähig war. Und wie schon gesagt, bis jetzt lief es nicht schlecht. Bis jetzt.
„Morgen.“ Sirius ließ sich wie ein nasser Sack auf die Bank fallen und gähnte verstohlen, während er anfing, sich Essen auf den Teller zu laden. Bevor er nicht etwas im Magen hatte, war er meistens furchtbar knurrig. Was James aber nicht abzuhalten schien, der es doch eigentlich besser wissen musste.
„Wo hast du denn deine bessere Hälfte gelassen? Ihr ward doch die letzten Tage regelrecht unzertrennlich!“
„Erstens will Sara bei ihren Freundinnen sitzen und zweitens bin ich nicht so eine fürchterliche Klette wie du. Und bevor du jetzt fragst, ob es kriselt: Nein, das tut es nicht.“ knurrte Sirius finster. Das Wochenende war ganz hervorragend gelaufen und es war ihm gelungen, eine ganz bestimmte Person fast komplett aus seinem Kopf zu verdrängen.
James lachte und stieß Remus unter dem Tisch an. „So ist er immer drauf, wenn er mal ein paar Tage nicht zum futtern gekommen ist. Möchte nur wissen, was Sara mit dem armen Kerl angestellt hat!“
„Das ist ja wohl kein geeignetes Thema für frühmorgendliche Konversation.“ sagte Lily scharf, um Izzys Seelenpein nicht noch mehr zu steigern. Die hatte ihre Finger so krampfartig um ihren Löffel geschlossen, dass die Knöchel weiß hervortraten. Das „bis jetzt“ war nun hochoffiziell vorbei.
„Vielen Dank.“ Sirius nickte freundlich zu Lily und wandte sich dann an Izzy, die bisher überhaupt noch nichts gesagt hatte. „Was war denn mit dir los? Man hat dich ja nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen.“
„Ich…naja, war wohl zu viel Nikotin und Butterbier.“ murmelte Izzy. „Das Zeug hat seinen Tribut gefordert und ich bin im Bett geblieben.“
„Siehst aber ganz gut dafür aus.“ stellte Sirius fest und lächelte plötzlich. „Hatten wir nicht eine Abmachung? Keine Zigaretten mehr! Versprechen bricht man nicht und ganz besonders nicht mit mir.“
„Willst du mich jetzt etwa übers Knie legen?“ Izzy klang fröhlicher, als sie sich innerlich fühlte und für die Leistung gab sie sich selbst zwei Extrapunkte mit Sternchen. Vielleicht sollte sie tatsächlich mal über eine Karriere als Schauspielerin nachdenken.
„Du bist ja unartig.“ grinste Sirius und zwinkerte vielsagend. Erschrocken verschluckte sich Lily an ihrem Kürbissaft und glaubte sich verhört bzw. versehen zu haben. Flirtete er etwa? Seine Freundin saß nur etwa zwanzig Meter weiter und er flirtete mit Izzy?!
„Müsstest du eigentlich wissen.“ entgegnete Izzy ungefähr in derselben Tonlage und war verblüfft, wie einfach ihr das von den Lippen ging. Musste wohl an Sirius‘ Grinsen liegen, dass hatte von Anfang an eine sehr gefährliche Wirkung auf sie gehabt.
„Ja, ich habe da so meine Erfahrungen machen dürfen.“
„Kann ich euer Gespräch mal unterbrechen?“ erkundigte sich Remus und zog ein Zettelchen aus seiner Hosentasche, dass er feierlich an Izzy übergab. „Scheint so, dass jemand eine Eroberung im Flamingo gemacht hat. Mit den wärmsten Grüßen von Sean McDuff.“
Izzy kniff irritiert die Augen zusammen und überflog kurz die Nachricht, die zugegebenermaßen eindrucksvoll war. Besagter Verehrer bedauerte ihre plötzliche Flucht und fragte rotzfrech nach einem Date. Und zwar heute. Doch so sehr sich Izzy auch das Gehirn zermarterte, so viel ihr kein Kerl ein, der ihr am letzten Freitag besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt hätte. „Wer zur Hölle ist Sean McDuff?“
„Also Izzy!“ Remus fing an zu lachen. „Sean McDuff hat letztes Jahr hier seinen Abschluss gemacht und war Sucher für die Hufflepuffs. Sagt dir das gar nichts?“
Izzy schüttelte planlos den Kopf und wandte sich hilfesuchend an Lily. „Du bist doch diejenige, die sich jedes Gesicht und Namen merken kann!“
„Warte mal.“ fing Lily an und überlegte kurz, bevor sie triumphierend lächelte. „Erinnerst du dich noch an den braunhaarigen 1,90 Riesen mit diesen unglaublich grünen Augen? Cynthia Smith aus unseren Haus war total in ihn verschossen und hatte ein Foto von ihn auf ihrem Nachtkästchen. Und dann war da noch die Wette am See, die er mit ein paar Freunden hatte! Weißt du nicht mehr?“
„Nein!“ rief Izzy lachend und wurde tatsächlich knallrot. Auch Lily grinste bis über beide Ohren und das war Grund genug, um die restlichen Rumtreiber neugierig werden zu lassen.
„Was genau war denn da am See?!“ erkundigte sich James deshalb und erntete ein hektisches Kichern, dass seine Eifersucht sofort entfachte.
„Also…komm Izzy, erzähl du es! Es war schließlich deine Idee.“ meinte Lily erstickt und hatte bereits Tränen in den Augen.
„Naja. Sean McDuff hat irgendeine Wette verloren und musste seinen Mut beweisen. Ich habe durch Zufall davon gehört und bin mit Lily und ein paar anderen Mädchen zum See, wo wir uns hinter Büschen versteckt haben. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir allerdings noch nicht, was wir zu sehen bekommen würden.“ Izzy grinste und ließ die große Bombe platzen. „Sean musste sich splitternackt ausziehen und einen Kopfstand im See machen. Und wir alle waren uns einig, dass es das Schwänzen von McGonagalls Stunde wert war.“
Die Mädchen brachen in ein brüllendes Lachen aus und schnappten heftig nach Luft, um nicht zu ersticken. James verzog eingeschnappt das Gesicht und auch Sirius fand an der Geschichte nicht unbedingt etwas zum Lachen.
„Gratuliere Izzy. Besagter Nudist will ein Date mit dir.“ meinte Remus ironisch. „Jetzt kann ich mir wenigstens erklären, warum McDuff so beliebt bei den Mädchen war.“
„Er war durchaus…beeindruckend.“ japste Lily und hielt sich den Bauch fest. James war gewissermaßen entsetzt über diese neu entdeckte Seite seiner Freundin und grummelte äußerst düster:
„Und warum bist dann nicht mit ihm ausgegangen?“
„Ach James! Wir waren doch nur dumme, kleine Mädchen.“ Lily schlang ihre Arme um ihn und küsste ihn zärtlich. „Außerdem war zu dieser Zeit ein bestimmter Kerl ständig in meiner Nähe und hat mich in den Wahnsinn getrieben, was mich ziemlich beansprucht hat.“
James seufzte und wurde natürlich schwach. Genießerisch fuhr er mit der einen Hand durch Lilys Haar und intensivierte den Kuss um ein paar Stufen, während er mit der anderen über ihre Wange streichelte. Dieses Mädchen besaß ihn mit Haut und Haaren und wieder einmal wurde sich James bewusst, wie verfallen er ihr war.


Nachdem James besänftigt war und Izzy die restlichen Cornflakes in sich hineingestopft hatte, marschierten sie alle zu den Kerkern, um eine Stunde Zaubertränke über sich ergehen zu lassen. Zwar war das nicht gerade ein Lichtblick für Izzy, doch ihre Stimmung wurde erst dann richtig in den Keller geprügelt, als plötzlich Sara auftauchte. Mit strahlendem Lächeln flog sie in Sirius‘ Arme und küsste ihn so hingebungsvoll, dass sie dafür einen dieser Muggel-Oskars verdient hätte.
„Du solltest dir das wirklich nicht antun.“ sagte Lily leise und warf einen prüfenden Blick auf James, der glücklicherweise in eine Diskussion mit Remus und Peter verwickelt war. „Und wenn ich dir einen Rat geben darf, dann hör auch auf, mit ihm zu flirten.“
„Ich brauche das aber.“ meinte Izzy stur. Ihre Augen hefteten sich wie Magneten auf Sirius und Sara, die gerade einen neuen Rekord im Dauerknutschen aufstellten. Genau hier hatte er sie zum ersten Mal nach einem Date gefragt und genau hier hatte auch alles angefangen.
„Für mich sah das vorhin aber ganz anders aus.“ Lily verschränkte die Arme vor der Brust und brauchte ihre Freundin erst gar nicht anzusehen um zu wissen, wie es ihr jetzt gerade ging. Doch jeder gut gemeinte Rat verschwand irgendwo in der Dunkelheit und es gab leider auch nichts, was Izzy irgendwie Trost spenden konnte.
„Die beiden sehen glücklich aus, findest du nicht?“ fragte Izzy, obwohl sie die Antwort eigentlich schon kannte. Leider aber gehörte sie zu der Sorte Mensch, die ihr eigenes Elend noch verstärkten, in dem sie sich selbst quälten. Und darin war Izzy einmalig. „Und Sara kommt extra nochmal zum Kerker, obwohl sie eigentlich Wahrsagen hat.“
„Tu das nicht.“
„Ich kann nicht anders.“
„Doch kannst du schon!“ sagte Lily eindringlich und griff ihre Freundin fest am Arm. Bei Izzy nutzten freundliche und mitleidsvolle Worte überhaupt nichts. Die brauchte das drastische Programm. „In deiner Hosentasche steckt eine Einladung zu einem Date mit einem phantastisch aussehenden Kerl. Und dieser phantastisch aussehende Kerl könnte vielleicht das Ende deines Leidens sein.“
„Jede Frauenzeitschrift rät von Ablenkung ab. Weil man nämlich irgendwann so etwas wie einen Urknall erlebt und wieder ganz am Anfang steht.“ Izzy nickte entschlossen und dankte Alice im Stillen für die vielen Zeitschriften, die sie im Schlafsaal hortete.
Zweifelnd hob Lily die Augenbrauen und beschloss, nun die ganz harte Schiene zu fahren. Ohne Rücksicht auf Verluste. „Meine liebste Freundin. Sara und Sirius sind ein Paar und ich bin intelligent genug um zu sehen, dass bei den beiden so schnell kein Ende in Sicht sein wird. Sie himmelt ihn an und er kann kaum die Finger von ihr lassen. Und auch wenn Sirius mit dir flirtet, dann heißt das überhaupt nichts. Weil Sirius Black immer flirtet, okay?“
„Wow. Schon mal an eine Karriere in der Krisenintervention gedacht? Du bist wie gemacht für den Job.“ bemerkte Izzy sarkastisch, doch der kleine Vortrag tat seine Wirkung. Nachdenklich spielten ihre Finger mit dem zerknüllten Zettel und sie musste zugeben, dass an der ganze Sache durchaus etwas dran war. Auch wenn „Moderne Hexen“ dazu etwas anderes zu sagen hatte.
„Überleg es dir.“ meinte Lily nur, da in diesem Moment Slughorn ums Eck bog und die ganze Meute in den Kerker trieb. Sie hakte sich bei James ein und warf Izzy noch einmal einen eindringlichen Blick zu, die jedoch schon wieder vollkommen abwesend war.


Es war ungefähr in der Mitte der Stunde, als James das ständige Rühren und Schnippeln der Zutaten satt hatte und beschloss, sich die Zeit anderweitig zu vertreiben. Auch Sirius war nur halbherzig bei der Arbeit und beschäftigte sich mehr damit, gelegentliche Blicke auf Izzy zu werfen. Welche gerade aufs Gröbste von Slughorn zur Schnecke gemacht wurde.
„Mein Freund, wir haben uns noch gar nicht über Sara unterhalten.“ meinte James, der gerne etwas mehr über diese Beziehung erfahren wollte. „Ich meine, ihr seid ja jetzt auch schon eine rekordverdächtige Woche zusammen. Für deine Verhältnisse ist das nämlich ziemlich außergewöhnlich.“
„Und was genau willst du jetzt von mir hören?“ fragte Sirius stirnrunzelnd. Er rührte dreimal gegen den Uhrzeigersinn und grinste erfreut, als der Trank das gewünschte Grün annahm. „Klasse. Dafür bekomm ich hundertpro ein O.“
„Wie es denn bei euch so läuft, das will ich hören! Und wenn hier jemand ein O bekommt, dann ich.“
„Naja, Sara ist perfekt. Sie nervt nicht, hat für alles Verständnis und ich habe bis jetzt noch nichts gefunden, was ich an ihr aussetzten kann.“
„Also ein Roboter.“ urteilte James knallhart und bekam statt dem vermuteten bösen Blick ein ziemlich frustriertes Lachen zur Antwort. Hellhörig geworden beschloss er, etwas tiefer zu graben und mal bisschen mehr über Sirius‘ Gefühlsleben zu erfahren. „Dann sind es also diese ewig langen Beine, die dich um den Verstand bringen, hm?“
„Ich würde lügen, wenn ich nein sagen würde. Aber ich bin nicht nur mit ihr zusammen, weil sie schön ist. Ich mag Sara wirklich.“ sagte Sirius und sah zu Izzy, die mit ihrem Trank kämpfte und gleichzeitig Anweisungen von Slughorn zugeschrien bekam. Armes Ding. Ja, er konnte nicht leugnen, dass Izzy immer noch eine gewisse Wirkung auf ihn hatte und das zu kleinen Flirts wie an diesem Morgen führte. Auch wenn sein aggressives Verdrängungsprogramm ansonsten ziemlich gut funktionierte und er zumindest nicht mehr ganz so oft an sie dachte. Er war auf einem guten Weg.
„Freut mich für dich. Obwohl es ja auch ein wenig schade ist, dass das mit Izzy nur so ein einmaliges Ding war. Ich hatte da irgendwie so eine Einbildung, dass zwischen euch mehr sein könnte.“
„Was?!“
„Ach, war nur so ein Gedanke von mir.“ James zuckte die Schultern und fragte sich, ob er da vielleicht unbewusst einen Treffer gelandet hatte. „Wäre doch nett gewesen, wenn du und Izzy und ich und Lily…aber sollte wohl nicht so sein.“
Sirius wollte sich gerade eine passende Antwort zurechtlegen, als ein lauter Knall und Geschrei erklang, das eindeutig aus der Richtung Lily/Izzy/Slughorn kam. Eine kleine Rauchwolke stieg auf und ganz offensichtlich war wieder einmal Izzys Kessel explodiert, die fluchend gegen die Ãœberreste trat.
„Miss Montgomery! Ich sagte doch ausdrücklich, dass die Drachenzähne gemahlen werden müssen!“ rief Slughorn erbost und stürzte auf Lily zu, die ja bekanntlich seine Lieblingsschülerin war. „Miss Evans, haben Sie sich verletzt?“
„Nur ein Kratzer.“ sagte Lily tapfer, hielt aber fest ihre Hand auf ihren Oberarm gedrückt. Etwas Blut sickerte durch den weißen Stoff ihrer Bluse und es bestand kein Zweifel daran, dass hier ein Besuch bei Madam Pomfrey nötig war.
„Nichts da. Sie gehen zur Krankenstation!“ erwiderte Slughorn freundlich und deutete mit dem Zeigefinger auf James, der ohnehin schon auf dem Weg zu Lily war. „Mr. Potter, bringen Sie Miss Evans zu Madam Pomfrey. Die Wunde muss untersucht werden.“
James nickte und legte vorsichtig den Arm um Lily, die sich wie ein kleines Lamm von ihm nach draußen führen ließ. Sie hatte ganz offensichtlich Schmerzen und wollte diese vor der Klasse nicht zeigen.
„Darf ich vielleicht auch mit?“ fragte Izzy zaghaft, die ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte. Schließlich hätte sie beinahe ihre beste Freundin ums Eck gebracht. Doch Slughorn sah sie so böse an, dass diese ganz klein wurde und ziemlich lahm sagte: „Das ist wohl ein Nein.“
„Sie verbringen den Rest der Stunde damit, zu beobachten! Setzen Sie sich neben Mr. Black und lassen Sie sich nicht einfallen, noch einmal irgendetwas zum explodieren zu bringen!“ zischte der dickliche Professor und gab seiner beschämten Schülerin sogar einen Schubs, damit sie endlich aus seinem Blickfeld kam.
„Der wievielte Kessel in deiner Karriere war das nun insgesamt?“ erkundigte sich Sirius grinsend, als Izzy antrabte und sich seufzend auf die Bank fallen ließ.
„Nummer fünfzehn.“ murmelte Izzy zerknirscht. Sie schloss die Augen und würgte das Gefühl der Übelkeit hinunter, dass der Schock mit sich gebracht hatte.
„Wenn du zwanzig bis zum Ende des Jahres schaffst, dann geb ich dir ein Butterbier aus.“ lachte Sirius vergnügt und stupste Izzy sanft an, die ihm freundlich den Mittelfinger zeigte


Kurz und bündig hatte James Madam Pomfrey von der Kesselexplosion berichtet und dabei unentwegt Lilys Rücken getätschelt, der kaum merklich zitterte. Auch wenn sie es nicht gerne zeigen mochte, so brannte ihr Arm wie Feuer und trieb ihr die Tränen in die Augen.
„Hm-hm…hm-hm. Explosion also.“ Madam Pomfrey warf einen prüfenden Blick auf Lily und krempelte dann die Ärmel ihrer Bluse hoch. „Miss Evans, seien Sie bitte so freundlich und machen den Oberkörper frei, während ich einige Tinkturen und Salben hole.“
„Soll ich mich umdrehen?“ erkundigte sich James leicht nervös, als Lily ohne Umstände anfing, die ersten Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen. Sie schüttelte den Kopf und versuchte komisch zu klingen, als sie sagte:
„Du hast mich doch schon mindestens hundertmal im Bikini gesehen.“
„Okay.“ James nickte lächelnd und konnte nicht vermeiden, die schlanken Finger zu beobachten, die Zentimeter für Zentimeter Haut freilegten. Dass würde definitiv ausreichen, um ihm ein paar sehr schöne Träume zu bescheren.
„Kannst du mir bitte mit dem Ärmel helfen?“ fragte Lily und deutete auf den verwundeten Arm, der etwas angeschwollen war. In diesem Augenblick war ihr wirklich alles egal, sie wollte nur endlich etwas gegen die Schmerzen haben. Doch als James‘ Hand über ihr Schlüsselbein streichelte und die Bluse Stück für Stück über den Arm schob, hob sie ihren Blick und sah in ein leicht verzerrtes Gesicht. „Alles in Ordnung mit dir?“
„Jep.“ murmelte James undeutlich und hatte ganz andere Probleme in diesem Moment. Das Gefühl ihre Haut zu berühren und die Träger ihres BH’s unter seinen Fingerspitzen zu fühlen, war viel zu intensiv für ihn. Mit dem peinlichen Resultat, dass sich nun auch jemand anderes bemerkbar machte.
„Also James! Das kann doch nicht dein Ernst sein!“ lachte Lily, die nach einem schnellen Blick die komplette Lage erfasst hatte. Dennoch konnte sie nicht widerstehen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, was den armen James nur noch mehr mitnahm.
„Lily!“ zischte James hektisch und sprang einen Meter zur Seite. Anscheinend war Miss Evans ganz und gar nicht das Unschuldslamm, dass sie immer spielte. Und das war zumindest für ihn ein gewaltiger Schock, denn Berührungen dieser Art waren bisher noch überhaupt nicht vorgekommen. Wenn man von den unzüchtigen Küssen absah, die sie ihm manchmal verpasste.
„Adrenalin, James. Das kommt vom Adrenalin.“ meinte Lily unbeeindruckt. Tatsächlich löste James in ihr etwas aus, dass ihr bisher gänzlich unbekannt gewesen war. „Außerdem bin ich nicht ganz so verklemmt, wie du vielleicht annimmst.“
„Danke für die Info.“ murmelte James und griff hastig nach Lilys Bluse, als Madam Pomfrey wieder zurück von ihrer Medikamentensuche kam. Betont unauffällig ließ er den Stofffetzen vom Bauch abwärts baumeln und versuchte, an die ekligsten Sachen zu denken.
„Ein glatter Schnitt, dass dürfte nicht allzu schwierig sein.“ urteilte die Heilerin nach einer genauen Untersuchung und entfernte ein paar winzige Metallsplitter. Lily biss sich tapfer auf die Lippen und ließ die Prozedur klaglos über sich ergehen. „Diese Salbe hier wird die Wunde verschließen und die Schmerzen lindern. Sie sollten aber noch ein paar Tage den Verband tragen, um eine Infektion zu verhindern.“
„Vielen Dank.“ sagte Lily und atmete erleichtert auf, als die bläuliche Salbe zu wirken begann. „Das ist ja wirklich ein Wunderzeug.“
„Oh ja, Miss Evans. Nachdem Miss Montgomery letztes Jahr hier beinahe schon Stammgast war, habe ich die Salbe entwickelt.“ Madam Pomfrey schüttelte seufzend den Kopf. „Das Mädchen sollte man wirklich nicht in die Nähe von Kesseln lassen.“
James lachte verhalten und erntete einen mahnenden Blick von Lily, die daran rein gar nichts lustig fand. Denn Izzy machte sie bestimmt schwere Vorwürfe und man konnte ihr immerhin zugute halten, dass sie es ja nicht mit Absicht getan hatte.
„Wunderbar! Schon fast wieder so gut wie neu.“ lächelte Madam Pomfrey. „Kommen Sie morgen noch einmal vorbei, damit ich die Wunde kontrollieren kann.“
„Okay.“ Lily nickte und riss James etwas gewaltsam die Bluse aus der Hand, um dann schnell hineinzuschlüpfen. Was für ein Start in die Woche! Erst das Drama mit Izzy und dann noch blutende Wunden. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste Lily noch nicht, dass ein „schlimmer geht’s immer“ noch bevor stand.


Bis zum Abendessen verlief der Tag ohne weitere Tragödien und Izzy hatte sich bemüht, einen gewissen Sicherheitsabstand zu ihren Freunden zu halten. Ein versuchter Mord am Tag war mehr als genug. Und deshalb saß sie jetzt auch einen geschätzten Meter entfernt von Lily, der es allmählich zu bunt wurde.
„Sag mal, kannst du vielleicht damit aufhören? Du bist keine Gefährdung für die Allgemeinheit, okay?! Also setz dich bitte zu uns!“ stellte Lily genervt klar. Nach ungefähr zwanzig Entschuldigungen von Izzy waren selbst ihre eisernen Nerven überstrapaziert und sie wollte dem Theater ein Ende setzen.
„Ich glaube, das liegt alles an meinen pinken Haaren!“ seufzte Izzy, kam aber dem Befehl nach und rutschte auf. „Seitdem bringe ich über alles und jeden Unglück. Sogar über mich selbst. Vielleicht ist das ja so etwas wie eine Bestrafung, weil ich in meinem früheren Leben ein schlechter Mensch war.“
„Isobel, du hast auch mit deiner Naturhaarfarbe alles zum explodieren gebracht.“ meinte James grinsend. Sirius und Remus lachten und stimmten dieser Bemerkung zu, denn sie war nicht gelogen.
„Danke. Sieh du lieber zu, dass du das nächste Mal eine kalte Dusche nimmst, bevor du meiner Freundin beim Ausziehen hilfst.“ erwiderte Izzy schlagfertig und landete einen Volltreffer. James wurde knallrot und schnappte scharf Luft, bevor er sich entrüstet an Lily wandte.
„Musst du Izzy eigentlich alles erzählen?“
„Ist doch nichts, was dir peinlich sein muss.“ Lily zuckte die Schultern und schöpfte sich Kartoffelbrei auf den Teller. „Ich würde mir eher Sorgen machen, wenn sich da unten überhaupt nichts regen würde.“
„Denn das wäre dann nämlich richtig peinlich.“ grinste Izzy und brachte die Situation beinahe zum eskalieren, denn James fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Doch Sirius klopfte auf den Tisch und meinte unterstützend:
„Können wir es bitte dabei belassen, dass James vollkommen funktionstüchtig ist? Themawechsel bitte.“
„Ich stimme auch zu.“ sagte Remus und wandte sich schelmisch lächelnd an Izzy. „Wie steht es denn eigentlich mit deinem Date? Darf sich Mr. McDuff heute über deine Anwesenheit erfreuen?“
Izzy verdrehte die Augen und knallte ihre Gabel auf den Teller. Das der Nachteil wenn man mit Leuten wie den Rumtreibern befreundet war, denn die vergaßen leider nie etwas. „Wollt ihr mich loshaben oder warum könnt ihr einfach nicht damit aufhören?!“
„Wir wollen ja nur wissen, ob du mit ihm ausgehst oder nicht!“ erklärte James und stieß Sirius an. „Was meinst du? Vielleicht ist unsere Izzy ja nur zu schüchtern.“
„Glaube ich nicht.“ Sirius verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf schief. „Mit mir ist sie ja auch ausgegangen.“
„Was wir hatten war kein Date, sondern zwei Stunden im Heu und sonst nichts.“ bemerkte Izzy trocken, obwohl sie innerlich bebte. Man verscherbelte sie hier wie ein Kamel auf dem persischen Markt und alle schienen auch noch Spaß dabei zu haben.
„Ich finde Heu toll. Mit oder ohne Date.“ entgegnete Sirius mit einem Grinsen, dass bei Lily alle Alarmglocken klingeln ließ. Hastig gab sie ihrer lächelnden Freundin einen Tritt auf den Fuß, damit die nicht wieder in eine dieser selbstzerstörerischen Flirts verwickelt wurde. Doch das war gar nicht nötig, wie sich zwei Sekunden später zeigte.
„Hey, da bist du ja!“ Wie aus dem Nichts stand plötzlich Sara da und umarmte Sirius innig. Und der war zur Überraschung aller das absolute Pokerface. Als wäre überhaupt nichts passiert küsste er Sara und zog sie zu sich hinunter auf die Bank.
„Da hat wohl jemand Nachholbedürfnis.“ sagte Sirius leise lachend und legte einen Arm um ihre Schultern, was Izzys ohnehin kaum vorhandenes Lächeln nun endgültig davon fegte. Diese Geste war so zärtlich und liebevoll, dass ihr schlecht davon wurde.
„Ich störe doch nicht, oder?“ fragte Sara und warf ein zuckersüßes Lächeln in die Runde, was zumindest bei den männlichen Teilnehmern wirkte. „Eigentlich sollte ich mich zuerst vorstellen, bevor ich hier so hinein platze. Ich bin Sara.“
„Dachten wir uns schon.“ meinte Lily und konzentrierte sich wieder auf den Kartoffelbrei, der allmählich kalt wurde. Doch James, Remus und Peter besaßen etwas mehr Anstand und stellten sich höflich vor, was dieser Farce einfach nur die Krone aufsetzte.
„Und du bist sicherlich Izzy, nicht wahr?“ Sara sah nun zu ihr und lächelte erneut so lieb und nett, dass zumindest Lily sich abwenden musste. „Ich habe schon einiges über dich gehört. Freut mich, dass wir uns mal persönlich kennenlernen.“
Izzy verschluckte sich heftig und wusste nicht, ob das eine Beleidigung war oder pure Blödheit. Auch die Rumtreiber und Lily waren einen Moment geschockt und warteten umso mehr gespannt auf die Antwort, die hundertprozentig nicht freundlich sein würde.
„Das kostet normalerweise, weißt du? Wo ich doch jetzt so berühmt bin, dachte ich mir, ich könnte ruhig Profit daraus schlagen.“ sagte Izzy so sarkastisch, dass ihrem blonden Gegenüber das Lächeln auf den Lippen gefror. Lily unterdrückte einen Kicheranfall und auch James wandte sich dezent ab, um sein Grinsen zu verbergen.
„Bitte?“ fragte Sara irrtiert und stellte fest, dass das niedliche Ding ja wirklich Krallen besaß. „Das meinst du doch nicht ernst?“
„Fürs Scherze-machen bin ich hier nicht bekannt.“ erwiderte Izzy und bekam einen kräftigen Stoß von Sirius gegen ihr Schienbein, der ein Wort mit seinen Lippen formte. Klappe. Das war ihm schon vorher klar gewesen, dass das Thema „Freudin- meets-Ex-was-auch-immer“ einfach nur schief laufen musste. Und Izzy trug einen sehr wesentlichen Teil dazu bei, deren Humor heute mal wieder in Bestform war.
„Aha.“ Sara rutschte etwas unbehaglich auf der Bank herum und machte eine sehr wesentliche Entdeckung, die sie so schnell nicht vergessen würde. Izzy Montgomery war eine potentielle Gefahr und allein schon deswegen, weil sie es fertigbrachte, Sirius‘ komplette Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Und genau in diesem Moment beschloss sie auch, zukünftig ein Auge auf dieses schrille und unfreundliche Wesen zu haben. „Dann kann ich dich ja beruhigen, denn ich bin hier auch nicht für meinen Humor bekannt.“
„Okay…wir beide wollten doch eigentlich noch Spazierengehen, oder?“ Sirius packte seine Freundin am Arm und zerrte sie von der Bank hoch. Saras Aussage war definitiv so etwas wie eine Warnung gewesen, auch wenn er die Motive oder den Sinn dennoch nicht ganz begriff.
„Freut mich euch alle kennengelernt zu haben.“ verabschiedete sich Sara und war wieder ganz die strahlende Schönheitskönigin. Stolz hakte sie sich bei Sirius an und schenkte Izzy ein Lächeln, das vor Genugtuung nur so tropfte. Ja, beide Mädchen hatten verstanden und es war klar, wer als Gewinnerin aus diesem Rennen zog.
„Meine Damen und Herren, der Preis für das unfreundlichste „Herzlich willkommen“ in dieser Woche geht an Izzy Montgomery.“ lachte James zutiefst amüsiert. „Miss Montgomery, wie fühlen Sie nach dieser außerordentlichen Ehrung und welche Pläne haben Sie für die Zukunft?“
„Bist du absichtlich so bescheuert oder ist dass eine angeborene Krankheit?“ schnaufte Izzy sauer und schob den Teller von sich. Ihr war der Appetit gründlich vergangen und stattdessen einer Übelkeit gewichen, die sich langsam ihren Hals hinaufarbeitete. Und sie wusste auch ganz genau, woher besagtes Leiden kam. Von Sara Miller und ihren affektierten Lächeln, von Sirius Black und seinen Fingern, die genussvoll durch das blonde Haar seiner Freundin fuhren…“Entschuldigt mich bitte, aber ich habe noch etwas zu erledigen.“
Schwungvoll schwang Izzy die Beine über die Bank und verließ auf schnellstem Wege die große Halle, die wieder einmal Schauplatz ihres eigenen, persönlichen Dramas gewesen war. Und daran würde sich auch so schnell nichts ändern, es sei denn, sie würde es tun.


„Du hättest mir ruhig sagen können, was mich bei deinen Freunden erwartet.“ beklagte sich Sara und verzog das sonst so schöne Gesicht. Sie hatten einmal den See umrundet und waren jetzt wieder auf den Rückweg zum Schloss, nachdem der Spaziergang ziemlich schweigsam abgelaufen war. „Ich bin mir noch nie so dämlich vorgekommen.“
„Wieso? Es lief doch ganz gut.“ meinte Sirius versöhnlich stimmend. Natürlich war es nicht gut gelaufen und ihm war auch klar, dass Sara keineswegs James, Remus oder Lily meinte.
„Na klar.“ Sara war nun wirklich gereizt und das lag auch an Sirius passiver Haltung, die ihr zutiefst zu wieder war. Schmollend entzog sie Sirius ihre Hand und legte an Tempo zu. „Dann ist es auch okay, dass dein Ex-Betthäschen sich auf meine Kosten amüsiert, oder wie?“
„Izzy war…“ fing Sirius an und biss sich auf die Lippen. Diesen Satz beendete er besser nicht, sonst wäre das Chaos perfekt. „Hör zu! Es tut mir leid, wenn ich nicht richtig reagiert habe. Aber Izzy hat einfach einen sehr düsteren Humor. Man muss sie kennen, um sich nicht verletzt zu fühlen.“
„Und ihr zwei kennt euch ja bestens.“
„Sara, fang jetzt bloß nicht damit an.“
„Wieso nicht? Du lässt ja nie ein Wort darüber fallen, was genau zwischen euch los war!“ schnaubte Sara und schüttelte Sirius‘ Arm ab, der sich um ihre Schultern legen wollte.
„Bekanntlich wollen Freundinnen nichts über die Ex-Freundinnen hören. Weil das nämlich nicht in eine Beziehung hineingehört.“ Sirius verdrehte genervt die Augen und war es langsam leid. Dass Sara so zickig sein konnte, hätte er auch nicht gedacht. War wohl die weibliche Natur. Doch des Friedens zuliebe und auch den netten Stunden im Raum der Wünsche wegen, tat er Sara den Gefallen. „Also meinetwegen. Izzy und ich haben eben geflirtet und ich gebe zu, dass ich sie einfach aufregend und anders fand. Und ich konnte ihr nicht widerstehen und sie mir letztendlich auch nicht. Ein paar schöne Stunden hatten wir zusammen und danach war es zu Ende. Bist du jetzt zufrieden?“
„Aufregend und anders.“ wiederholte Sara verächtlich. Izzy Montgomery war höchstens schrill und unhöflich. Umso mehr bohrten sich aber Sirius‘ Worte in ihren Magen, der vor Eifersucht bald überlaufen würde.
„Erzähl mir jetzt bitte nicht, dass du eifersüchtig bist!“ knurrte Sirius nun wirklich angepisst. Genau diese Gespräche waren es, die ihn bisher von jeder Beziehung davonlaufen hatten lassen. „Ich bin mit dir zusammen, okay? Und ich kann mich nicht erinnern, dir bisher Grund zum Misstrauen gegeben zu haben! Ganz abgesehen davon, dass du ja unbedingt wolltest, dass ich Izzy unsere Beziehung persönlich mitteile.“
Sara hielt plötzlich an und sah Sirius äußerst durchdringend an. „Das mit uns ist dir wirklich ernst?“
„Ähm…ja.“ Oh Merlin, es war so klar, was jetzt gleich kommen würde. Und genau das hatte Sirius schon so einiges Kopfzerbrechen bereitet, denn Sara ließ keinen Zweifel daran offen, dass sie bis über bei Ohren in ihn verliebt war.
„Liebst du mich?“ fragte Sara in einer Tonlage, die ziemlich gefährlich klang. Ihre Augen ruhten stechend auf Sirius und bohrten sich tief in die grauen Pupillen, der nervös flackerten.
„Wir sind…noch nicht sehr lange zusammen.“ murmelte Sirius und sah ein paar Tränen in den tiefblauen Augen schimmern. Super. Schnell zog er sie zu sich und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „So etwas braucht Zeit, verstehst du das nicht? Ich will es nicht einfach so sagen, es soll doch etwas bedeuten.“
Dieser Satz war so klischeehaft, so bescheuert, dass Sirius sich am liebsten selbst geohrfeigt hätte. Und das war Grund Nummer zwei, warum er grundsätzlich nie eine Beziehung einging. Natürlich waren ein oder zwei Mädchen da gewesen, die ihm durchaus Schmetterlinge im Bauch beschert hatten. Aber definitiv war nur ein einziges Mädchen wirklich an sein Herz heran gekommen und das hatte sich als keine besonders gute Entdeckung herausgestellt.
„Okay…ich verstehe.“ Sara nickte schniefend und lächelte dann schief. „Damit kann ich leben, solange du mir versprichst, dass ich die Einzige bin.“
„Das bist du.“ sagte Sirius so aufrichtig wie es ihm möglich war. Er wollte es ja auch und hoffte, dass dieses Thema vorerst erledigt war. Grinsend zwickte er Sara in die Wange und nahm ihre Hand. „Und jetzt lass uns wieder hineingehen. Mein Hintern ist schon beinahe eingefroren.“


Die restlichen Rumtreiber hatten sich mit Lily in den Gemeinschaftsraum zurückgezogen und machten sich an ihre Hausaufgaben, die wie immer reichlich waren. Zumindest alle bis auf James, der über einer neuen Mannschaftsaufstellung für das kommende Spiel gegen die Ravenclaws am Samstag brütete. Das erste Spiel gegen Hufflepuff war ein schneller Sieg gewesen, doch die Ravenclaws hatten einen fabelhaften Sucher und da würde die Sache schon schwieriger werden.
„Es ist wirklich eine Schande.“ murmelte James und raufte sich die Haare. „Alles was uns noch zum perfekten Team fehlt, ist ein guter Jäger. Und der einzige der dafür in Frage käme, weigert sich zu spielen.“
„Geht das schon wieder los.“ seufzte Remus. Er schob seinen Aufsatz beiseite und wusste, was jetzt wieder kommen würde. Quidditch war für James eine Sucht und zwar im fortgeschrittenen Stadium. „Was geht los?“ fragte Lily mit hochgezogenen Augenbrauen. Ihr war durchaus bekannt, dass James besessen von diesem Sport war, doch bei ihr riss er sich wirklich zusammen.
„Er will unbedingt, dass Padfoot im Team mitspielt. Aber wenn du mich fragst, dann liegt das daran, dass die zwei ohne einander einfach nicht glücklich sein können.“ erklärte Remus grinsend und lieferte das Feuer zu James‘ Zündschnur.
„Unsinn! Hier geht es um Talent! Sirius verschwendet sein Talent und jagt stattdessen lieber Röcken hinterher.“ James fuchtelte mit seinen Händen in der Luft herum. „Dieser sture Hund will einfach nicht spielen, obwohl er der beste Jäger ist, den ich seit Jahren gesehen habe.“
„Der sture Hund hat andere Prioritäten.“ Sirius stieg wie gerufen durch das Portrait und ließ sich etwas ermüdet neben James nieder. Für Diskussionen war er jetzt wirklich nicht in der Stimmung, denn davon hatte er heute schon genug gehabt.
„Das war aber ein schneller Spaziergang!“ bemerkte Lily beiläufig, als Sirius alle viere von sich streckte und die Hände hinterm Kopf verschränkte.
„Dreimal darfst du raten warum.“ meinte Sirius düster. Sein Blick wanderte durch den Raum, um den Grund seines Ärgers zu finden, doch er blieb erfolglos. „Wo ist denn deine beste Freundin abgeblieben?“
„Die ist…“ Lily hielt inne und sah lächelnd nach oben. Ihre Vermutung hatte sich bestätigt, denn Izzy hüpfte gerade die Treppen hinunter und ihrer Aufmachung zufolge, würde das heiß umstrittene Date jetzt doch stattfinden. Die übliche Jeans war einen schwarzen, knielangen Kleid gewichen und auch die Turnschuhe waren durch gefährlich aussehende High Heels ersetzt worden, was wirklich klasse aussah.
„Wow.“ rutschte es Sirius hinaus, dessen Augen sich förmlich an Izzy festsaugten. Was mitunter auch auf den Hüftschwung zurück geführt werden konnte, der einem Laufstegmodel wirklich alle Ehre gemacht hätte.
„Was genau hast du mit McDuff vor, Izzy? Willst du ihm mit diesem Kleid einen vorzeitigen Herzinfarkt bescheren?“ erkundigte sich Remus verblüfft über die ungewohnte Erscheinung, musste aber anerkennend nicken.
„Remus, dass tut man, damit man später nicht die Rechnung übernehmen muss.“ Izzy schlüpfte in ihren schwarzen Mantel und sah aus wie eine perfekte Lady aus den 50’s. „Und wenn’s das Kleid nicht tut, dann spätestens die High Heels. Das nennte man weibliche Taktik.“
„Du siehst einfach phantastisch aus.“ sagte Lily begeistert und sprang einmal um ihre Freundin herum. „Ich habe doch immer gewusst, dass bei dir noch nicht alle Hoffnung verloren ist! Sieh dich nur an, wie eine richtige Dame siehst du aus.“
„Wie eine richtige Dame, die ziemlich ernste Absichten hat, wie?“ James lachte und zwinkerte Izzy vielsagend zu.
„Ich habe überhaupt keine Absichten.“ meinte Izzy und das entsprach so ungefähr auch der Wahrheit. Ungefähr. Sie strich über den Mantel und zupfte dann an einigen Locken, die sich nicht an das Gesetz der Hochsteckfrisuren halten wollten.
„Was dieser Aufzug ganz deutlich erklärt.“ murmelte Sirius undeutlich und spürte eine Eifersucht von nie gekannter Heftigkeit in sich brodeln. Da half auch aggressive Verdrängung nichts. Stattdessen verfolgte sein Blick Izzy, die Lily kurz umarmte und dann selbstsicher zum Portrait stöckelte. Und keine Sekunde später war die atemberaubende Erscheinung auch schon verschwunden.
„Ich fühle mich wie eine Mutter, die gerade ihre Tochter zum Abschlussball schickt.“ seufzte Lily ergriffen und zu gleich so erfreut über den Wandel ihrer Freundin. Das war ein entscheidender Schritt zum Weg der Besserung und endlich einmal hatte Izzy ihren Rat angenommen. „Wer weiß, vielleicht haben wir morgen schon ein neues Paar? Das wäre doch phantastisch!“
„Absolut.“ sagte Sirius in einem Tonfall, der für alle harmlos klang. Nur nicht für James, der seinen Freund ein bisschen besser als jeder andere hier kannte. Misstrauisch horchte er auf und ein einziger Blick auf die geballten Fäuste seines Sitznachbarn reichte, um die Lage komplett zu erfassen.
„Fünf Minuten?“ fragte James leise und unhörbar für Remus und Lily, die eine Diskussion über dieses Date angefangen hatten. „Fünf Minuten“ war nichts anderes als ein geheimes Stichwort zwischen den beiden Freunden, die davon gelegentlich Gebrauch machten. Immer dann, wenn einer von ihnen ein Problem auf der Brust sitzen hatte und es sich von der Seele reden wollte. Probleme von der Art, die sie nicht einmal Remus oder Peter anvertrauten.
„Fünf Minuten.“ antwortete Sirius in derselben Lautstärke und tat das schneller, als er denken konnte. Doch er war jetzt an einem Punkt angekommen, wo er ein Gespräch mit seinem besten Freund bitter nötig hatte.


Eine ganze Weile liefen die Freunde schweigend nebeneinander her, bis sie im Schülersprecherbüro standen und sozusagen ans Ziel angekommen waren. Eine Schweigezauber wurde auf den Raum gelegt, um ungebetene Zuhörer zu vermeiden und dann konnte es sozusagen auch schon los gehen. Sirius und James ließen sich auf die breite Couch fallen und öffneten den Feuerwhisky, der auch zu „Fünf Minuten“ gehörte. Eine Art Tradition.
„Wie üblich, okay?“ Sirius nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche und lehnte sich zurück. Wie üblich bedeutete nicht anderes als das er reden würde bis er nicht mehr konnte und James nichts anderes tat, als zu zuhören.
„Klar.“ sagte James und starrte zur Zimmerdecke. Es ließ sich bekanntlich einfach reden, wenn man sich nicht ansah. „Also leg los.“
„Izzy,“ fing Sirius an und beschloss, sich gleich nochmal an der Flasche zu bedienen. „Izzy war keine weitere Nummer auf meiner Liste. Jedenfalls nicht von Anfang an. Als ich dann mit ihr geschlafen habe, wurde aus Spaß leider Ernst und ich habe mich in sie verliebt. Was dummerweise einseitig war, weil Izzy offenbar die weibliche Ausgabe meinerseits ist und noch nicht einmal ausgeflippt ist, als das mit Sara anfing. Und wie schon gesagt, ich mag Sara wirklich und kann mich glücklich schätzen, dass ich so ein Mädchen abbekomme habe. Anfangs hat sie mich abgelenkt und dann ging es mir sogar so gut, dass ich wieder normal mit Izzy reden konnte. Wie die Ruhe vor dem großen Sturm. Bis vor zwanzig Minuten, als dieses teuflische Weib meine mühsam aufgebaute Verfassung mit einem Wimperschlag zum wackeln gebracht hat. Jetzt sitzt Izzy mit diesem McDuff in irgendeinem Schuppen und macht meine Verdrängung zu einer reinen Strapaze, die mich fast wahnsinnig werden lässt. Ich will, dass das mit Sara funktioniert und ich vielleicht über die Schmetterlinge im Bauch hinauskomme und mich richtig in sie verliebe. Das war’s soweit. Du darfst jetzt deine Meinung dazu kundtun.“
„Okay.“ James griff nach dem Whisky und war eigentlich gar nicht so geschockt über dieses Geständnis. Denn insgeheim hatte er ja schon immer einen Verdacht gehabt, dass Sirius etwas vor ihm verbarg. „Ganz offensichtlich stehst du ja auf Sara, denn Schmetterlinge sind ja schon mal ein Anfang. Und Izzy…du kannst einfach nicht akzeptieren, dass sie dich nicht wollte und nun mit einem anderen Kerl ausgeht. Im Grunde hast du ja schon deine Entscheidung getroffen und zu der solltest du jetzt auch stehen. Mein Freund, lass Izzy los und öffne dein Herz für Sara.“
„Mein Herz öffnen…geht’s noch schwuler?“ erkundigte sich Sirius ironisch, winkte aber dann erschöpft ab und schloss die Augen. „Mich lässt das Gefühl nicht los, dass mich etwas aus unerklärlichen Gründen nicht loskommen lässt. Als würde mich eine magische Hand immer wieder zu Izzy ziehen. Das ist doch zum kotzen.“
„Ja, schon.“ stimmte James zu und spürte bereits die ersten Wirkungen des Whiskys. „Hak die Sache endlich ab und betrachte die Heuaudienz als ein paar vergnügliche Stunden. Sara sieht fähig genug aus, um dich auf andere Gedanken zu bringen.“
„Soweit ist es bei uns noch nicht gekommen.“
„Ihr habt noch nicht miteinander…geschlafen?!“
„Merlin James, jetzt sieh‘ mich nicht so überrascht an.“ Sirius verdrehte die Augen und spielte mit dem Etikett der Whiskyflasche. Das kam eben davon, wenn man den Ruf eines Besteigers inne hatte. Aber er wollte einfach noch nicht mit Sara schlafen, weil diese Beziehung gefälligst etwas Anständiges werden sollte. Was aber nicht hieß, dass ihre äußerst begabten Hände nicht doch gelegentlich für eine angenehme Erleichterung sorgten.
„Entschuldige mal, aber was habt ihr denn dann die letzten Tage getrieben? Erzähl mir doch nicht, dass du plötzlich auf Händchen halten und Quatschen stehst?!“ fragte James frei heraus. Sein Freund knurrte etwas unverständliches, doch das war Antwort für genug. „Jetzt sag bloß, dass das auch noch von dir aus geht?“
„Und wenn? Was ist denn daran so verdammt schlimm?“
„Junge, Izzy muss ja so einiges bei dir zerstört haben.“ meinte James nun doch erschrocken. Wenn Sirius Black plötzlich zu so einem Kerl ohne Gedanken an Sex mutierte, dann war da wirklich einiges im Argen.
„Ich hasse Ballett.“ sagte Sirius etwas lallend, was ihn aber nicht daran hinderte, nach der Flasche zu greifen. Seine Probleme konnte er nur noch mit einem gewaltigen Rausch ertragen.
„Ich auch.“ James nickte beschwipst und legte einen Arm um seinen Freund, der seufzte und leise vor sich hin hickste. „Fünf Minuten“ endete meistens in einem mittelschweren Besäufnis und er war auf einem guten Weg, morgen wie eine Alkoholleiche auf der Bildfläche zu erscheinen. „Wirst schon sehen, morgen sieht die Welt wieder anders aus. Wir werden zwar höllische Kopfschmerzen haben und höchstwahrscheinlich treten uns unsere Ladys in den Hintern, aber Gespräche wie diese kann man nicht ohne Alkohol führen.“
„Wenn heute noch heute ist und morgen alles besser sein wird, dann kann ich mich ja jetzt fragen, was Izzy gerade macht, oder?“ fragte Sirius und wippte unkoordiniert zur Seite. „Wenn McDuff ihr an die Wäsche will, dann schlag ich ihn zu Brei.“


Izzy an die Wäsche zu gehen war mit Sicherheit etwas gewesen, was Sean McDuff fest geplant hatte. Tatsächlich waren ihm fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als dieses entzückende Wesen aufgetaucht war und noch viel sensationeller war, als er es vermutet hätte. Nach etwa einer Stunde intensiven Flirtens waren sie zu seiner Wohnung appariert und bis zu diesem Zeitpunkt war Sean fest davon überzeugt gewesen, dass er in dieser Nacht nicht allein einschlafen würde. Das Blatt wendete sich aber, als Izzy aus heiterem Himmel einfach umkippte und jetzt wie ein nasser Sack auf seiner Couch lag. Genau dann, als Sean McDuff zu Stufe zwei übergehen wollte und nur drei Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt gewesen war.
„Merlin…“ murmelte Izzy erschöpft und kreidebleich. Das hier alles war ihr so dermaßen peinlich, dass sie Sean nicht einmal ansehen konnte. Wer zur Hölle fiel schon in Ohnmacht, wenn man gerade dabei war, einen Traumtyp zu küssen? Einen Traumtyp, der nicht nur heiß und sexy war, sondern auch charmant und witzig. Und sie kippte einfach um.
„Geht es dir wieder besser?“ fragte Sean und entfernte den Waschlappen von Izzys Gesicht, den sie sich stöhnend draufdrückte. Er mochte vielleicht auf Sex aus gewesen sein, aber er war Gentleman genug, um jetzt auch wie einer zu handeln.
„Ganz ehrlich? Nein. Mir ist kotzübel und allein der Gedanke daran, macht alles noch viel schlimmer.“
„Vielleicht kannst du dich noch daran erinnern, dass ich Heiler bin? Wenn es dir nichts ausmacht, dann würde ich dich gerne untersuchen.“
„Meinetwegen.“ Izzy zuckte mit den Schultern und hätte sich am liebsten geohrfeigt. Wenn sie das Lily erzählte, dann wäre ihr der Titel als Idiotin des Jahres garantiert sicher. Sean McDuff, Traumprinz und Heiler und sie ließ sich diese Chance entgehen. Eine Stunde hatte sie mit Beine rasieren, Gesichtsmaske und Augenbrauen zupfen verbracht und letztendlich war alles umsonst gewesen.
„Das kann sich jetzt ein bisschen komisch anfühlen.“ sagte Sean und ließ seinen Zauberstab über Izzy wandern, während er undeutliche Formel murmelte. Brav wie ein Lamm hielt Izzy still und nutzte den Augenblick, um einen Blick durch das Wohnzimmer zu werfen. Okay, Sean McDuff sah nicht nur spitze aus, sondern musste auch noch steinreich sein. Denn die Möbel waren geschmackvoll, teuer und von der Sorte, die man garantiert nicht im hiesigen Möbelladen um die Ecke kaufen konnte. Und auch der Distrikt Edinburghs in dem Sean lebte, war eindeutig keiner, in dem auf Heroinspritzen und Prostituierte traf. Und sie war in Ohnmacht gefallen. Unglaublich.
„Fertig.“ Sean legte den Zauberstab auf den kleinen Holztisch mit den eingeschnitzten Verzierungen und lehnte sich dann in eine bequemere Position zurück, den Blick ernst auf Izzy gerichtet. „Ich weiß jetzt nicht wirklich, ob ich gratulieren soll oder nicht. Aber du befindest dich im ersten Drittel und dem Anschein nach, ist alles in Ordnung.“
„Was?“ fragte Izzy perplex und sah auch dementsprechend aus. Sean räusperte sich und jetzt tat sie ihm wirklich leid, denn sie hatte offenbar gar keine Ahnung. Doch mit Nachrichten wie diesen hielt man es immer am besten mit der schonungslosen Konfrontation und deshalb tat er das, was er in dem letzten Jahr seiner Ausbildung schon so oft getan hatte.
„Du bist schwanger.“


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