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Fanfiction

Nothing lasts forever - Auf nach Hogwarts

von Leah Black

„Isobel Montgomery! Beweg sofort deinen Hintern aus dem Bett!“ Mrs. Montgomery rüttelte energisch an der Zimmertüre ihrer Tochter und horchte auf ein Lebenszeichen. „Ich hole deinen Bruder, wenn du nicht in zwei Sekunden aufstehst!“
„Mum…“ stöhnte Izzy verschlafen und zog sich die Bettdecke über den Kopf. Sie war gestern irgendwann mitten in der Nacht nach Hause gekommen, weil Lily so ziemlich alles an ihrem Talent aufgebracht hatte, um ihre Haarfarbe zu neutralisieren. Geklappt hatte es leider nicht. Stattdessen war Izzy von einem der Zaubertränke so schlecht geworden, dass sie eine halbe Stunde im Bad der Evans verbringen musste. Danach kapitulierte auch Lily, die ihren Kopf sowieso an einem ganz anderen Ort gehabt hatte.
„ DU KOMMST ZU SPÄT! RAUS AUS DEN FEDERN!“ Eine tiefere Stimme drang durch die alte Holztüre und klang gefährlich nach ihrem älteren Bruder Alec. „ODER ICH KOMME REIN! VERSTANDEN?!“
Izzy schlug genervt die Augen auf und verfluchte ihre gesamte Familie, bevor sie sich freistrampelte und aus dem Bett sprang. War ihre Mutter schon ziemlich unangenehm, so war ihr Bruder noch ein ganzes Stück heftiger, wenn es um Weckmethoden ging. Von ihrem Vater wollte sie erst gar nicht anfangen. Mit dem war sie seit diesem kleinen Unfall mit ihren Haaren sowieso auf Kriegsfuß. Der hatte nämlich für Zauberei absolut gar nichts übrig und teilte ihr da auch bei jeder passenden Möglichkeit mit. Und das nicht nur ihr, sondern auch Alec, der ebenfalls Zauberer war. Aber der schien aus irgendwelchen Gründen einen Stein im Brett seines Vaters zu haben.
„ICH BIN WACH!“ brüllte Izzy, als ihr Bruder Alec zum zehnten Mal und unter wüsten Drohungen auf ihre Tür eindrosch. Sie schlüpfte in die erstbeste Jeans, die sie fand und zog sich noch im Laufschritt ihr T-Shirt an, bevor sie beinahe mit Alec zusammenknallte. „Spinnst du? Du musst mir nicht wie ein Bodyguard vor der Türe auflauern.“
„Anscheinend schon, wenn mein Schwesterchen ihr Zeitgefühl mal wieder nicht unter der Kontrolle hat.“ meinte Alec unbeeindruckt und schüttelte seinen Kopf. Er konnte sich nur schwer an die neue Haarfarbe gewöhnen, hielt aber seinen Mund. Izzy am Morgen war unter Umständen ziemlich gefährlich.
„Würden wir nicht irgendwo am Rande der Zivilisation wohnen, dann hätte ich auch kein Zeitproblem.“ schnaufte Izzy, rang sich aber ein Lächeln ab und stürzte zum Bad. Ihr Bruder war im Prinzip schwer in Ordnung, auch wenn er sie manchmal ein bisschen zu sehr beschützen wollte.
„Schon klar. Wenn du dich ein bisschen beeilst, dann kannst du Dad’s unendlichem Zorn entfliehen.“
„Ach Scheiße. Daran hab ich ja noch gar nicht gedacht. Ist er sehr sauer?“
„Sauer?!“ Alec lachte und lehnte sich an den Türrahmen des Badezimmers, während Izzy in Rekordgeschwindigkeit ihre Katzenwäsche erledigte. „Wenn meine minderjährige Tochter um drei Uhr Morgens nach Hause kommt, dann wäre ich ziemlich sauer. „
„Entschuldige bitte, aber ich habe versucht mein Leben zu retten, okay?“ Izzy klatschte sich eiskaltes Wasser ins Gesicht und verzichtete auf einen Blick in den Spiegel. Den Schreck wollte sie sich lieber ersparen. „Wenn Dad uns nicht ans Flohnetzwerk anschließen lassen will, dann muss er sich eben mit mir arrangieren.“
„Du weißt wie Dad ist. Er will mit der Zauberei nichts zu tun haben.“
„Das muss mir kurzfristig entfallen sein.“
„Dann tu mir den Gefallen und reiß dich künftig etwas mehr zusammen.“ bat Alec eindringlich und versuchte aus dem Zahnpasta-Gemurmel eine Antwort zu bekommen. Er fuhr sich durch sein braunes Haar und beobachtete seine kleine Schwester, die immer mehr zum Sorgenkind heranwuchs. „Hallo? Tu es wenigstens für mich, okay? Ich muss Dad schließlich das ganze Jahr aushalten, wenn du in Hogwarts dein Unwesen treibst.“
„Du bist fast dreißig Jahre alt, Alec! In diesem Alter wohnt man normalerweise schon in seiner eigenen Bude. Ich würde das jedenfalls tun.“ warf Izzy ein.
„Isobel, bitte! Das hat schon seine Gründe. Außerdem bin ich zarte fünfundzwanzig, nur um das mal klarzustellen.“
„Ach ja.“
„Ach ja. Und jetzt komm! Ich habe einen Portschlüssel vom Ministerium organisiert, damit du noch rechtzeitig zum Zug kommst.“


Das Gleis 9 ¾ am Bahnhof King’s Cross war gut gefüllt und wimmelte nur so von Schülern, die sich ihre Ferienerlebnisse zu schrien und von ihren Eltern Abschied nahmen. Auch Remus, James und Sirius hatten sich bereits eingefunden und warteten auf das vierte Mitglied der Rumtreiber, Peter Pettigrew.
„Das letzte Jahr, Jungs! Die Zeit ist doch echt nur so dahin geflogen.“ meinte Remus etwas wehmütig und seufzte leise. Für ihn war Hogwarts nicht nur sein zu Hause geworden, sondern auch der Ort, an dem er wahre Freunde gefunden hatte.
„Wenigstens ist dann dieser ganze Schulstress vorbei.“ Sirius fuhr sich durch sein schwarzes Haar und lehnte lässig an einem Betonpfeiler. Sein Blick fiel flüchtig auf eine Schar von Schülerinnen, die verstohlen kicherten und knallrot wurden. Ja klar, er würde Hogwarts schon vermissen. Aber da draußen wartete die ganze Welt auf ihn und er nahm sich fest vor, das Leben voll auszukosten. „Auch wenn ich ein paar Annehmlichkeiten definitiv schmerzlich vermissen werde.“
„Erspar mir die genauere Ausführung.“ Remus rollte mit den Augen. Was die weibliche Bevölkerung an Sirius fand – von seinem Aussehen abgesehen – konnte er sich immer noch nicht erklären. Es war sogar regelrecht schockierend. Ein Lächeln und Zwinkern und schon bekam sein Freund das, was er wollte. Und nach all den Jahren waren die Mädchen immer noch nicht schlauer geworden.
„Prongs…ehrlich! Wenn du Evans weiterhin so taxierst, dann wird’s echt peinlich.“ meinte Sirius gerade und lachte leise. James war seit ungefähr fünf Minuten nicht mehr ansprechbar, weil Lily Evans sich die Ehre gegeben hatte und nun geschätzte zehn Meter von ihnen entfernt stand.
„Ich versuche ihren Gesichtsausdruck zu entziffern.“ murmelte James. „Sieht doch eigentlich ganz positiv aus, oder?“
„Eher ziemlich angepisst.“ Sirius steckte die Hände in die Hosentaschen und empfand ehrliches Mitleid mit seinem Freund. Wenn jemand so in Liebe entbrannt war, dann konnte das einfach nicht gut fürs Seelenleben sein. Und das ging jetzt schon seit zwei Jahren. Armer Prongs.
„Ah! Wer ist denn das?“ James streckte sich und auch Sirius tat es ihm – neugierig geworden – gleich. Neben Lily tauchte ein breitschultriger Kerl auf, der sie kurz auf die Wange küsste und breit grinste. Sie schienen sich anscheinend gut zu kennen. Keine Sekunde setzte auch schon die Eifersucht ein, die wie ein Feuer in seinem Bauch brannte.
„Sieht wohl nach Izzy’s Begleitung aus.“ stellte Remus fest und musste kurz die Augen zusammen kneifen, als ein pinker Haarschopf aus der Menge hervorstach. Seine Freunde hatten wirklich nicht übertrieben. Es war mehr als nur auffällig.
Plötzlich tauchte auch Peter hinter Izzy auf, der sich sichtbar mit seinem Gepäck abmühte und mehr mit sich als mit seiner Umwelt beschäftigt war. Etwas ungeschickt stolperte er vor sich hin und musste tatsächlich blind sein, denn er rannte geradewegs in Izzy hinein. Die stieß einen lautstarken Fluch aus und sah ihn so böse an, dass er puterrot im Gesicht wurde und entsetzt davon huschte.
„Unglaublich. Überhaupt kein Feingefühl.“ Sirius schüttelte grinsend den Kopf über seinen Freund. Allerdings nahm dann der Typ zwischen Lily und Izzy wieder seine Aufmerksamkeit gefangen und das vor allem daran, weil James so hektisch hechelte. Die arme Seele.
„Oh Merlin…dieser Montgomery möchte ich ja nicht in der Nacht begegnen.“ japste Peter und ließ seinen Koffer auf den Boden fallen. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und schnappte nach Luft.
„Wieso, was hat sie denn gesagt?“ wollte Remus lächelnd wissen, der doch von der Schüchternheit seines pummeligen Freund sehr gut wusste.
„Sie hat mich einen unfähigen Volltrottel genannt und mir mit Prügel gedroht, wenn ich ihr noch einmal zu nahe komme. Merlin sei Dank hat ihr Bruder sie davon abgehalten.“
„Ihr Bruder?“ erkundigte sich nun auch James, der bisher eher mit geistiger Abwesenheit geglänzt hatte. „Bist du dir sicher?“
„Ja, ich bin doch nicht taub.“ schnaufte Peter immer noch erledigt. „Er hat sich für das Verhalten seiner Schwester bei mir entschuldigt.“
„Ach ja…“ James wuschelte sich durch das Haar und atmete etwas beruhigter aus. Remus und Sirius lachten und packten schließlich ihre Koffer, da die Zeit drängte.


„Ich muss ins Schülersprecherabteil, Izzy. Kann ich dich eine halbe Stunde alleine lassen, ohne dass irgendetwas explodiert?“ Lily hievte ihren Koffer in das Gepäckabteil und überprüfte noch einmal das Namensschild, bevor sie leise seufzte und sich nach Izzy umsah. Diese war in diesem Moment mehr damit beschäftigt, die Rumtreiber zu beobachten, als ihrer Freundin zu zuhören. Genervt warf sie einen kurzen Blick auf die Gruppe und wurde prompt von James angelächelt, der nur darauf gewartet hatte. Blitzschnell sah sie weg und ignorierte das merkwürdige Gefühl in ihrem Bauch. „Erde an Izzy! Unser Zug fährt gleich los.“
„Wer hat denn eigentlich diese bescheuerte Regel erfunden, dass ihr Schülersprecher ein eigenes Abteil habt?“ fragte Izzy, nachdem die Rumtreiber verschwunden waren. Sie schüttelte die Locken aus ihrem Gesicht und stieg ihrer Freundin hinterher, der es mal wieder furchtbar eilig hatte.
„Es ist doch nur eine halbe Stunde.“ sagte Lily aufmunternd und drängelte sich durch eine Schar von jüngeren Schülern, die aufgeregt plapperten. Es war das letzte Mal, dass sie in diesen Zug steigen und nach Hogwarts fahren würde. Das letzte Jahr mit Izzy und ihren Katastrophen. Sie lächelte und schob die Tür zu ihrem Abteil auf. „Such dir bitte einen Platz ganz weit entfernt von Bellatrix und ihren Affen, okay? Ich will keinen Ärger, noch bevor die Schule angefangen hat.“
„Was kann ich dafür, dass diese Black mich so sehr hasst?“ Izzy zuckte mit den Schultern, beschloss aber, diesen Rat ernst zu nehmen. Warum ausgerechnet sie das erklärte Lieblingsziel von Sirius‘ Cousine war, war ihr auch nicht klar. Allerdings hatte sie gelernt, dass man dieser Person besser aus dem Weg ging.
„Sei brav und halt‘ dich einfach fern von ihr. Mir reicht noch der Stress vom letzten Jahr.“ Lily sah sie mahnend an, bevor sie in ihr Abteil eintrat und erfreut feststellte, dass es noch leer war. Vielleicht war Potter ja doch zurückgetreten. „Bis später dann!“
„Viel Spaß mit Romeo.“ grinste Izzy frech und hüpfte schnell davon. Sie würde ja zu gerne Mäuschen spielen, wenn Potter und Lily aufeinander trafen. Sich mit diesem Gedanken amüsierend ging sie den Gang entlang und hoffte darauf, noch ein leeres Abteil zu finden. Auf das Geschnatter der anderen Mädchen wollte sie liebend gerne verzichten und so kam es, dass sie fast bis zum Ende des Zuges laufen musste. Was sich leider als eine ganz schlechte Idee herausstellte. Denn ohne es zu realisieren war sie in das feindliche Gebiet der Slytherins gekommen und wurde auch sofort gebührend in Empfang genommen.
„Montgomery…hast du dich verirrt?“ Bellatrix streckte höhnisch ihren Kopf aus dem Abteil und lachte dunkel.
„Sieht wohl so aus.“ stellte Izzy weniger gut gelaunt fest. Wunderbar. Lily war am anderen Ende und weit und breit war niemand aus Gryffindor zu sehen. So konnte doch das neue Schuljahr perfekt starten. „Wenn du mich jetzt entschuldigst, dann würde ich gerne wieder zurück zu den normalen Leuten gehen.“
„So schnell willst du uns wieder verlassen?“ Hinter Bellatrix tauchte Rudolphus Lestrange auf, der tatsächlich Ähnlichkeit mit einem Affen aufwies. Seine Augen funkelten böse, während sein Arm sich um seine Angebetete schlang.
„Schwer beschäftigt wie immer.“ murmelte Izzy und versuchte sich zu erinnern, wo ihr Zauberstab war. Den konnte sie nämlich ziemlich bald und schnell gebrauchen. Slytherin ließen einen nie ohne ein Andenken gehen.
„Hast du den Friseur gewechselt? Sieht gruselig aus.“ bemerkte Bellatrix und trat auf den Gang hinaus. Ein gemeines Lächeln huschte über ihr Gesicht, dass von manchen auch als hübsch bezeichnet wurde.
„Na immerhin reicht es aus, um deinen Affen hier zum gaffen zu bringen.“ zischte Izzy sauer. Das war ihr wunder Punkt und es war weitgehend bekannt, dass man sie besser nicht reizte. Was aber nicht bis zu den Kerkern vorgedrungen schien.
„Halte deinen vorlauten Mund, Montgomery!“ Bellatrix ging drohend einen Schritt auf sie zu. „Du bist hier im falschen Gebiet um dir solche Frechheiten leisten zu können.“
„Deshalb gehe ich jetzt auch wieder.“ meinte Izzy und wollte sich umdrehen, als sie plötzlich von zwei Händen gepackt wurde. Entsetzt blickte sie in das breitgrinsende Gesicht von Lestrange und wusste einen Moment lang nicht, was sie tun sollte. Seine Fingernägel krallten sich in ihre Oberarme und ließen sie leise aufstöhnen, bevor sie endlich einen Geistesblitz bekam. Ohne zu wissen, was sie tat, trat sie ihm ihr Knie in den Schritt und nutzte den kurzen Augenblick, während Lestrange laut aufbrüllte.
„Dieses Miststück!“
Izzy nahm ihre Beine buchstäblich in die Hand und rannte um ihr Leben. Dicht gefolgt von Bellatrix, die ihr einen Fluch nach dem anderen um die Ohren fegte. Und irgendwo in der Ferne konnte sie auch Lestrange hecheln hören. Was für ein Tag.
„Dafür wirst du büßen!“ schrie die dunkelhaarige Hexe und war außer sich vor Zorn. Was Izzy noch mehr anspornte und sie schneller werden ließ, als sie für möglich gehalten hätte. Ein Lichtstrahl schoss an ihr vorbei und verfehlte sie nur um Haaresbreite, doch das reichte aus, um sie um Hilfe schreien zu lassen. Wenn Bellatrix Black ernst machte, dann war das der Anfang vom Ende.
„Das Schreien nützt dir auch nichts.“ Lestrange holte plötzlich auf und bekam Izzy schon fast zu fassen. Er streckte seine Arme nach ihr aus und wollte zu greifen, als im nächsten Augenblick nur noch Sternchen vor ihm tanzten. Benommen taumelte er und versuchte seinen Angreifer zu erkennen, als schon die nächste Faust krachend in seinem Gesicht landete.
„Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man Frauen mit Respekt behandelt?!“ Sirius schubste die überraschte Izzy hinter sich und baute sich wie ein Schutzwall vor ihr auf. Der ohnehin schon verwirrte Rudolphus fiel zu Boden und gab nur noch stöhnende Laute von sich.
„Ähm…“ fing Izzy an und deutete entsetzt auf Bellatrix, die wie eine Dampflock auf sie zu rollte. Ihre Augen waren vor Wut geweitet und für eine Sekunde war Izzy sich sicher, dass kleine Blitze hinaus schossen.
„Na toll.“ meinte Sirius und sah zwei Möglichkeiten. Erstere war, seine Cousine ebenfalls zu verprügeln. Aber das widersprach seiner Theorie, dass man das weibliche Geschlecht und sei es auch noch so böse, nicht zu schlagen hatte. Die zweite Variante war, schleunigst zu rennen und diesem Racheengel aus dem Sichtfeld zu kommen. Er entschied sich für Nummer zwei, packte Izzy am Arm und schoss seiner Cousine einen Fluch entgegen, der sie ablenken sollte.
„Lauf und zwar so schnell du kannst.“
Izzy wollte etwas entgegen und sich über diesen harten Griff beschweren, als ein Fluch nur Millimeter neben ihrem Kopf vorbeiflog. Fürs erste war es wohl besser, Black zu vertrauen und seine Anweisungen zu befolgen. Also rannte sie voraus und hörte Sirius direkt hinter sich, der sie immer wieder an schubste.
„Hier rein!“ schnaufte Sirius und reagierte schnell. Er packte sie schwungvoll mit beiden Händen und warf sie in einer Drehung regelrecht in ein Abteil hinein. Noch im Stürzen knallte er die Türe zu und sprach einen Zauber, bevor er unsanft auf Izzy landete.
„Verdammt…“ schrie sie auf und bekam im nächsten Moment schon den Mund zugehalten.
„Still!“ flüsterte Sirius und lauschte den Geräuschen auf dem Gang. Und keine Sekunde später hörte er auch schon Bellatrix schimpfend vorbeirennen, die auf ihr Manöver hineingefallen war. Erleichterte atmete er durch und sah zu Izzy hinunter, die ihn mit großen Augen anstarrte. Komplett unter ihm begraben, konnte er ihren schnellen Herzschlag spüren, der wie ein Hammer gegen seinen eigenen Brustkorb schlug.
„Birius…if…kam..nif…“
„Sorry.“ Sirius grinste und nahm seine Hand von ihrem Mund, bevor sie noch ersticken würde. „Das ist gerade noch mal gut gegangen, was?“
„Deine Cousine ist geistesgestört.“ schnaufte Izzy. Vor zwei Minuten wäre sie beinahe umgebracht worden und jetzt lag sie unter Hogwarts Besteiger. Und der schien offenbar mit einem ziemlich beeindruckenden Muskelbau ausgestattet zu sein. Merlin, wenn Lily sie jetzt sehen könnte.
„Tja, meine Verwandtschaft ist im Allgemeinen ziemlich gestört.“ meinte Sirius und zählte drei goldene Pünktchen in Izzys braunen Augen. Er verlagerte sein Gewicht und lachte leise, bevor er sich zu ihrem Gesicht beugte. „Das nenne ich mal eine sehr interessante Methode, um sich kennenzulernen. Findest du nicht?“
„Ich finde, dass du zwischen meinen Beinen überhaupt nichts verloren hast. Ob du mich gerettet hast oder nicht.“ stellte Izzy klar und versuchte sich zu bewegen. Das hier wurde ihr langsam etwas zu viel Körperkontakt. Auch wenn jedes andere Mädchen liebend gerne in dieser Position gewesen wäre.
„Ein Dankeschön wäre aber schon angebracht.“ Sirius zwinkerte vergnügt. „In welcher Form auch immer.“
„Black…“ Izzy starrte einen Moment zu lange in die grauen Augen, die fröhlich blitzten. Wenn er doch nicht so verstörend gut aussehen würde. Oh ja, allein für diesen Gedanken würde Lily ihr eine Gehirnwäsche verpassen. „…vielen Dank, dass du mich gerettet hast.“
„Ich habe gar nicht gewusst, dass ein kleines Wesen wie du soviel Ärger anzieht.“
„Du hast dich letzten sechs Jahre auch nicht besonders für mich interessiert.“
„Scheint ein Fehler gewesen zu sein.“ flüsterte Sirius und starrte sie einen Moment zu lange an. Izzy gab ihn einen heftigen Schlag auf die Schulter, der eigentlich überhaupt nicht schmerzte – sie hatte winzige Fäuste – und lachte laut.
„Runter von mir oder ich schreie.“ zischte Izzy und fing an, sich frei zu strampeln. Es war eine Sache, von Sirius Black gerettet zu werden, aber eine ganz andere, wenn der plötzlich die Situation ausnutzte. Doch er gab schließlich auf und richtete sich wieder auf, nicht ohne ihr freundlich auf die Beine zu helfen.
Grinsend betrachtete er Izzy, die aus dem Abteil rannte und dachte sich seinen Teil. Es verblüffte ihn gewissermaßen, wie sie auf ihn reagierte. Erst dankbar und im nächsten Augenblick schon wieder so temperamentvoll, dass es ihn wirklich amüsierte. So ein Wildfang konnte durchaus mal eine Abwechslung sein.

James hatte keine Ahnung, was genau Lily ihm eigentlich seit einer Viertelstunde erzählte und wen er ehrlich war, dann interessierte es ihn auch nicht. Alles was er tat, war sie anzustarren und jede Einzelheit an ihr tief in sich einzusaugen. Sie war hübsch, ungewöhnlich hübsch und er konnte sich nicht an den grünen Augen satt sehen, die leuchtend strahlten. Von ihrem roten Haar brauchte er erst gar nicht anfangen; spätestens wenn Lily sich eine Strähne aus dem Gesicht strich, wurde er sowieso schwach. Und dann stellte sich ihm immer wieder die eine Frage: Wieso wollte sie nicht mit ihm ausgehen?
„….und ich finde, wir sollten die Rundgänge immer zu verschiedenen Zeiten machen.“ beendete Lily ihren Vortrag und holte Luft. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht genau definieren und irgendwie kam es ihr so vor, als wäre er in einer komplett anderen Welt. „Hörst du mir eigentlich zu? Was habe ich die letzten Minuten gesagt?“
„Du…hast…“ fing James langsam an und versuchte verzweifelt eine möglichst glaubwürdige Ausrede zu erfinden. Da war doch irgendetwas von Kontrollgängen zu ihm durchgesickert, oder nicht? „…ich finde, du hast vollkommen Recht. Wenn wir die Rundgänge immer zur selben Zeit machen, stellen sich alle früher oder später darauf ein.“
„Ach ja.“
„Ich habe übrigens schon über ein paar Passwörter für das Schülersprecherbad und unser Büro nachgedacht.“
„Hast du das?“ Es klang mehr wie eine Feststellung. Lily schlug ein Bein übers andere und sah ihn erwartungsvoll an. Falls das nicht nur eine lahme Entschuldigung war, dann tat er besser daran, sie nicht mit dem ganzen Kram allein zu lassen. Ihre insgeheime Befürchtung war nämlich, dass sie der Trottel vom Dienst sein würde.
„Ja, allerdings.“ antwortete James und sah ihr fest in die Augen. Sie mochte Lily Evans und die Frau seiner Träume sein, aber deswegen würde er sich noch lange nicht zum Narren machen lassen. Auch wenn Sirius ihn bereits als solchen abstempelte. „Oder dachtest du, dass ich keinen Finger rühren würde und dich mit allem allein lasse?!“
„Davon bin ich ausgegangen.“ meinte Lily kühl. „Immerhin hast genug damit zu tun, deinen Harem bei Laune zu halten.“
„Seit wann interessierst du dich so für mein Liebesleben, Evans?“
„Interessieren? Oh Potter, dein Selbstbewusstsein hat wohl Flügel bekommen. Es bleibt einem leider nichts anderes übrig, als deinen Fanclub tag ein und tag aus ertragen zu müssen.“
„Diese Zeiten sind längst vorbei.“ sagte James scharf. „Was dir aber anscheinend noch nicht aufgefallen zu sein scheint.“
„Alles was mir auffällt, sind die vollgekritzelten Wände in den Mädchentoiletten mit deinem und Blacks Namen.“ Lily schnaubte abwertend und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie dumm mussten all diese Hühner sein, die diesen beiden Machos nachrannten. „Du würdest es doch keine Minute aushalten, ohne von deinen Fans angehimmelt zu werden.“
„Evans, du solltest besser den Tatsachen in die Augen blicken. Ich habe mich verändert und selbst du wirst das nicht leugnen können.“
„Ach komm! Spar dir die Mühe und den Atem. Du warst und wirst immer ein Draufgänger bleiben.“
„Dann gibt mir die Chance, dir das Gegenteil zu beweisen.“ James beugte sich nach vorne und berührte fast ihre Knie. „Wenn ich dich überzeugen kann…würdest du dann mit mir ausgehen?“
Lily krallte sich an der gepolsterten Bank fest und konnte seinem eindringlichen Blick nicht entweichen. Sie wollte ihm ein lautes „Nein“ an den Kopf werfen und brachte es doch nicht fertig. Weil da etwas in seinen braunen Augen war, das sie aus unerklärlichen Gründen verwirrte.
„Ich habe noch einen Kontrollgang zu erledigen.“ sprach’s und schlüpfte schnell aus dem Abteil, ohne den enttäuschten Ausdruck in James‘ Augen zu sehen. Der ließ sich seufzend zurücksinken und fuhr sich durch das ohnehin schon chaotische Haar. Wieso war Lily denn nur so kompliziert? Und warum musste er auch noch in dieses kühle und distanzierte Wesen verliebt sein?


Wenige Stunden später rollte der Zug in Hogwarts ein und die Sonne ging bereits unter, als dutzende von Schülern auf den Bahnhof hinausströmten. Hagrid, der Wildhüter, übernahm die Organisation und sorgte dafür, dass auch jeder in die Kutsche stieg und nicht verloren ging. Lily suchte bewusst eine Kutsche möglichst weit entfernt von den Rumtreibern hinaus und ließ sich seufzend neben Izzy nieder, die sich angeregt mit Alice Cooper und ihrem Freund Frank Longbottom unterhielt.
„Alles in Ordnung, Lily?“ Frank betrachtete die rothaarige Hexe und grinste vergnügt. „Potter scheint dich ziemlich geschafft zu haben, was?“
„Sozusagen.“ murmelte Lily und warf einen Blick zu den anderen Kutschen, die langsam zu rollen anfingen. Bewusst war sie nach diesem Gespräch mit Potter ausgewichen, weil ihre Gedanken sie mehr beschäftigten, als ihr lieb war. Es verunsicherte sie, wie er sie angesehen hatte und ganz besonders seine Worte, die ihr noch jetzt im Kopf herumgeisterten. Hastig drehte Lily sich um, als sie James erspähte und strich sich nervös das Haar aus der Stirn.
„Lily, was auch immer in diesem Abteil passiert ist, ich will es sofort wissen.“ flüsterte Izzy neugierig. Die Zugfahrt war mehr oder weniger schweigend verlaufen und umso mehr brannte sie nun darauf, die gesamte Geschichte zu erfahren.
„Der ganz normale Wahnsinn, nur eine Spur ernsthafter.“
„Lass mich nicht betteln!“
„Er will eine Chance von mir, um mir zu beweisen, dass er anders geworden ist.“ sagte Lily seufzend und zuckte mit den Schultern. Mehr war es auch nicht gewesen, doch es reichte aus, um sie zu beschäftigen.
„Wie ich dir schon gesagt habe: Romeo gibt nicht so schnell auf.“ lachte Izzy vergnügt und lehnte sich entspannt zurück. Sie hatte heute ihre ganz eigenen Erfahrungen gemacht und beschlossen, dass sie Lily noch eine Weile damit verschonen würde. Und wenn sie ehrlich war, dann zehrte sie auch wenig von diesem Erlebnis.


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