Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Nebel über Hogwarts - Alleswisser

von Glasschmetterling

Nebel über Hogwarts – Kapitel 14: Alleswisser

Die Große Halle war zu voll, zu laut, zu stickig für Lilys schmerzenden Kopf und selbst die Tasse Kaffee vor ihr verstärkte das flaue Gefühl in ihrem Magen nur noch, anstatt es abzumildern oder dafür zu sorgen, dass sie ihre Augen offen halten konnte. Sogar Emily, die morgens – und ganz besonders montagmorgens – eigentlich zu nichts zu gebrauchen war, zumindest, bis sie ihren Tagespropheten durchgesehen und selbst eine kleine Kanne des schwarzen Gebräus vernichtet hatte, betrachtete sie nun misstrauisch. „Was ist los mit dir, Lily?“

„Schlecht geschlafen...“, antwortete sie leise und zwang sich dazu, einen Bissen von ihrem Toast mit Butter zu nehmen, damit sie wenigstens etwas im Magen hatte, bevor sie zu Alte Runen ging und nicht auf dem Weg in das Klassenzimmer zusammenklappte.

„Schon wieder?“ Emily betrachtete sie misstrauisch. „Gibt es da etwas, von dem ich nichts weiß? Nächtliche Ausflüge? Romantische Stelldicheins auf dem Astronomieturm? Liebesbriefe, die du bei Zauberstablicht unter der Bettdecke schreibst?“

Lily war zu müde, um die Augen zu verdrehen, und versuchte es statt Kaffee mit einem Schluck Kürbissaft, was ihren Magen nicht dazu verleitete, Tango zu tanzen. „Nein.“

Emily schüttelte den Kopf. „Was schlägt dir dann aufs Gemüt? Doch nicht etwa dieser Slytherin, oder?“

„Und wenn doch?“ Insgeheim hatte Lily schon länger das Gefühl beschlichen, dass sie das wenn getrost aus diesem Satz streichen konnte – die Situation mit Devers und Severus machte ihr definitiv zu schaffen, auch wenn sie sich zwischenzeitlich unsicher war, welcher der beiden in ihren Sorgen nun den vorderen Rang einnahm.

„Dann bist du doof und sorgst dich um jemanden, der dich höchstwahrscheinlich nicht leiden kann und mit dem ganzen Klüngel von Slytherins unter einer Decke steckt.“ Sie sprach den Hausnamen wie ein Schimpfwort aus und Lily konnte es ihr nach den Ereignissen im letzten Jahr nicht verdenken, auch wenn sie in Gedanken eine sehr bedeutende Ausnahme davon machte.

„Wahrscheinlich – und was ist, wenn es nicht so ist?“

Emily schnaubte. „Und was, wenn es so ist, du ihm vertraust und wieder mal jemandes Eltern tot enden? Natürlich ist es hart für das eine oder andere Ei, wenn man ein Omelett backt – aber besser hart für die Eier als für dich, oder?“

Das Rauschen der Posteulen unterbrach Lily, bevor sie ihrer Freundin widersprechen konnte, und insgeheim wusste sie, dass das gut war – zu leicht hätte das Gespräch in einen Streit ausarten können, den weder sie noch Emily wollten. Jetzt würde Emily einfach ihren Tagespropheten lesen und sie konnte sich der schwierigen Aufgabe widmen, ihren Toast fertig zu essen, ohne dass die Übelkeit übermächtig wurde.

Sie hatte sich gerade wieder ihrem Teller zugewandt, als ein indigniertes Klackern von einer der Schuleulen, einer Schneeeule mit etwas zu braunen Federn, sie aufblicken ließ. Der Vogel hatte einen Brief an sein Bein gebunden und dem Ausdruck seiner gelben Augen nach war er steif und fest davon überzeugt, dass er für sie wäre. Und das, obwohl sie eigentlich gar keine Post erwartete.

Vorsichtig nahm sie der Eule den schweren Pergamentumschlag ab und streichelte ihr kurz über das Gefieder, bevor sich der Vogel in die Lüfte erhob und Lily sich daran machte, ihren Brief zu lesen.

Sie wusste eigentlich nicht, wer ihr schreiben könnte, und obwohl ihr die Handschrift auf dem Umschlag vage vertraut vorkam, konnte sie sie nicht wirklich zuordnen, also gab es nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. Vorsichtig öffnete sie den Brief, zog ein zusammengefaltetes Stück Pergament heraus und stellte überrascht fest, dass unter der Überschrift Rigor Spiritor dort das Rezept für einen Trank notiert war, der anscheinend die Auswirkungen eines Zaubers mit diesem Namen aufheben sollte. Für einen Moment ging Lily die Liste mit den Zutaten und die Zubereitung durch, dann erhob sie sich abrupt und trat mit langen Schritten auf den Slytherin-Haustisch zu, an den Platz, auf dem gerade Severus Snape saß und seine eigene Ausgabe des Tagespropheten las. „Severus!“

„Lily“, antwortete er beträchtlich leiser und ruhiger als sie, ihm schienen die vielen Köpfe an den anderen Haustischen, die sich gerade zu ihnen umgewandt hatten, schon fast schmerzhaft bewusst zu sein. „Was ist?“

„Ich muss mit dir reden. Sofort.“

Severus' Gesichtsausdruck bestätigte ihre Vermutung und zeigte auch, dass er mit ihrem Auftritt gerade nicht besonders glücklich war, doch trotzdem folgte er ihr in die Eingangshalle, die nun, während fast alle Schüler gerade ihr Frühstück zu sich nahmen, verlassen dalag. Trotzdem zog er sie in eine der Ecken, wo sie nicht auf den ersten Blick gesehen wurden, und betrachtete sie aus schwarzen Augen, die nicht preisgeben wollten, was er gerade dachte. „Was ist?“

„Das ist von dir, oder?“ Sie hielt ihm den Umschlag unter die Nase, doch er tat nicht einmal so als ob er ihn sich ansehen würde, sondern sah ihr weiterhin ins Gesicht. „Ja. Und?“

„Seit wann weißt du davon? Und warum bist du nicht zu mir gekommen?“ Sogar sie selbst hörte die Wut in ihrer eigenen Stimme und eben diese Wut war es auch, die Severus die erste Reaktion entlockte – ein Funken in seinen Augen, der ebenso heiß und gefährlich brannte wie der ihre. „Seit Samstag Abend.“ Er ließ die Worte wirken, das wusste sie, doch diese Gewissheit änderte nichts daran, dass er sie dadurch nur noch aufgebrachter machte, noch wütender. „Und warum hast du nichts gesagt? Wir könnten das Rezept schon Dumbledore gegeben haben und vielleicht wäre Devers jetzt schon wieder gesund!“

„Weil hier in Hogwarts die Hölle losbricht, wenn bestätigt wird, dass ein Slytherin jemanden angegriffen hat. Bis jetzt denken es nur alle, aber es gibt keinen Beweis, was die Feindseligkeit in Grenzen hält – wenn aber ein offizieller Schuldiger gefunden wird, ändert sich das schneller als du Kollektivstrafe sagen kannst. Was mit Devers passiert ist, nimmt sich dann aus wie ein Kindergeburtstag im Gegensatz zur Hexenjagd auf Slytherins, die dann veranstaltet wird. Und deswegen wollte ich dir die Möglichkeit geben, so zu tun, als wüsstest du nicht, von wem du diesen Brief bekommen hast – damit du nicht in eine Angelegenheit hineingezogen wirst, für die du nichts kannst und die dich auch nichts angeht.

Aber was macht Madame in ihrem gerechten Zorn? Läuft natürlich schnurstracks zu mir... und jetzt hat sogar der Kraken begriffen, von wem der Brief kam. Danke. Dafür, dass du mein Leben um so viel einfacher machst.“

Im Gegensatz zu ihr war Severus nicht laut geworden, sondern hatte seine Stimme zu einem wütenden Zischen herabsinken lassen, doch das nahm ihr nichts von ihrer Bedrohlichkeit, steigerte sie im Gegenteil noch. Auch der Blick aus seinen schwarzen Augen schien nur dazu gedacht, sie einzuschüchtern, sie klein zu machen, sie vor Scham im Boden versinken zu lassen...

Das Klatschen ihrer Ohrfeige überraschte sie selbst, Lily konnte sich nicht erinnern, den Entschluss dazu gefasst zu haben, zuzuschlagen, oder die Hand gehoben zu haben oder... das Einzige, was sie wirklich bemerkt hatte, war das Geräusch, mit dem ihre Finger auf seiner Wange aufgeschlagen waren und die roten Flecken, die gerade begannen, sich abzuzeichnen.

Severus schien erstarrt, zu überrascht, um irgend etwas zu erwidern, nur seine Hand hob sich langsam in einer unbewussten Bewegung an sein Gesicht, wollte die Stelle berühren, an der sie ihn geschlagen hatte.

„Ich...“

Das eine Wort ließ ihn erstarren, seine Finger verharrten wenige Zentimeter von seiner Haut entfernt, bevor er sich umwandte und ohne sie auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen die Treppe zu den Kerkern hinunter verschwand.

***

Lily hatte gedacht, sie würde, sobald sie mit Severus gesprochen hatte, zu Dumbledore laufen, ihm den Brief mit dem Rezept für das Gegenmittel unter die Nase halten und dafür sorgen, dass Devers geholfen wurde. Sie tat es nicht.

Seine Worte hatten sie zum Nachdenken gebracht, nachdem ihr erster Zorn, ihre erste selbstgerechte Wut abgeklungen war und wie schon oft zuvor stellte sie fest, dass er Recht hatte. Sie kannte doch die Stimmung in ihrem eigenen Haus, die Abneigung gegen Slytherin, die sich so schnell in etwas Heißeres, Gefährlicheres verwandeln konnte, wenn auch nur der geringste Funke ihren Kollegen dazu Anlass gab. Selbst Emily, die normalerweise nicht zu vorschnellen Schlüssen neigte, ließ sich dazu verleiten, sobald es um die Schlangen ging, wie viele sie nannten, und wie sah es dann bei Potter aus? Bei Black? Und bei den Hufflepuffs, deren Hauskollegin ihre Eltern verloren hatte?

Sie schüttelte den Kopf, während sie vor dem Klassenzimmer für Verwandlung auf Professor McGonagall wartete und noch immer die Finger auf den Brief in ihrer Tasche gelegt hatte, das raue Pergament auf ihrer Haut spürte. Sie hatte sich dumm benommen, dumm und kindisch, und auf ihr Herz gehört anstatt auf ihren Kopf, genau das getan, was Severus ihr und allen anderen Gryffindors immer vorgeworfen hatte. Sie hatte es immer abgestritten, natürlich, doch jetzt selbst den Beweis geliefert zu haben, dass er im Grunde doch Recht hatte... es tat weh.

Langsam ließ sie sich gegen die Wand sinken, fühlte den kalten Stein an ihrem Rücken und schloss die Augen – sie wusste nicht, was sie tun sollte. Wenn sie zu Dumbledore ging, würde er ihr Fragen stellen, von wem sie das Rezept für den Heiltrank hatte, wie es ihr zugekommen war – und Dumbledore konnte sie einfach nicht anlügen, dafür war der alte Mann zu klug, sein Ruf zu gut. Obwohl sein Kampf gegen Grindelwald bereits Jahrzehnte zurücklag und viele Hexen und Zauberer an seiner Macht zweifelten, hatte Lily trotzdem einen Heidenrespekt vor ihm und Angst, dass er ihr die Wahrheit herauslocken würde.

„Lily?“

Sie öffnete die Augen, blickte auf, Emily stand neben ihr und betrachtetet sie neugierig, aber auch irgendwie ängstlich und Lily zuckte zusammen. Suchte der Direktor schon nach ihr?
„Sag mal... was stand eigentlich in dem Brief, den du heute Morgen bekommen hast?“

„Ähm... ich... das kann ich dir wirklich nicht sagen.“

Emily beugte sich vertraulich zu ihr nach vorne, stützte ihren Arm an der Wand neben ihrem Kopf ab und flüsterte: „Ich gebe ja zu, mir wäre es auch peinlich... aber mir kannst dus doch sagen... immerhin bin ich deine beste Freundin.“

Hastig schüttelte Lily den Kopf, sie wusste nicht, wieso Emily sich plötzlich so für Devers und seine Krankheit interessierte, aber es konnte nichts Gutes bedeuten. „Nein.“

Sie musste ein wenig lauter geklungen haben als beabsichtigt, denn Potter und seine Freunde, die sich offensichtlich bei der Wahl ihrer UTZ-Fächer am Rudelprinzip orientiert hatten und bis auf winzige Ausnahmen gleich gewählt hatten, drehten sich zu ihr um. Besonders Remus, der ein wenig abseits stand, schien an ihren Lippen zu hängen und sie intensiv zu mustern, aber er war schon immer derjenige unter ihnen gewesen, der sich am meisten für die Gefühle Anderer interessierte, also überraschte es sie nicht wirklich.

„Bitte?“ Emily wirkte vor den Kopf gestoßen, verletzt, als Lily erneut eine ablehnende Bewegung machte und den Brief tiefer in ihre Tasche schob – nur zur Sicherheit.

„Meine Güte.“ Ihre Freundin schüttelte den Kopf und ließ sich ebenso resigniert wie sie selbst neben ihr an die Wand sinken. „Wenn Potter dich mal wieder auf ein Butterbier einladen möchte, erfahre ich das sofort, aber kaum schreibt Snape dir einen Liebesbrief, verkriechst du dich in einer Ecke und möchtest nicht darüber reden? Manchmal bist du wirklich merkwürdig, Mädchen...“

Ohne dass Lily es verhindern konnte, klappte ihre Kinnlade nach unten. „Das denkst du?“

„Ähm?“ Jetzt war es an Emily, verwirrt dreinzusehen, und sie runzelte die Stirn. „Du bekommst einen Brief, machst ihn auf, läufst schnurstracks zu Snape, ihr streitet euch in der Eingangshalle und dann klatschst du ihm eine... was soll ich denn sonst denken, um Gottes Willen! Mittlerweile denkt das die ganze Schule!“

Lily schloss mit einer bewussten Anstrengung ihren Mund, konnte aber nicht verhindern, dass ihr die Röte in die Wangen schoss und ihr Kopf sich vor Spekulationen überschlug. Wenn alle Schüler dachten, dass Severus ihr ein paar romantische Zeilen geschrieben hatte, würde zumindest von ihnen niemand die Wahrheit vermuten und sie konnte es riskieren, mit Dumbledore zu sprechen. Als Schulsprecherin hatte man ihr in dem Brief, den sie in den Ferien erhalten hatte, das aktuelle Passwort für sein Büro mitgeteilt, damit sie sich jederzeit an ihn wenden konnte, und genau das würde sie heute Abend auch tun, in der Hoffnung, den Schaden möglichst gering zu halten. Das beantwortete allerdings nicht die Frage, was sie Emily nun antworten sollte.

„Ich... ähm...“ Die Ankunft Professor McGonagalls erhob sie der Notwendigkeit, sich irgendetwas auszudenken, und dem Gesichtsausdruck ihrer Freundin nach hätte sie ohnehin nichts Wirkungsvolleres tun können, um deren Verdacht zu bestätigen, als hinreichend verlegen zu wirken.

***

Die Gänge lagen ausgestorben und verlassen da, als Lily sich an diesem Abend auf den Weg zu dem großen, steinernen Wasserspeier machte, hinter dem sich das Büro des Schulleiters befand. Sie hatte einmal im Gemeinschaftsraum gehört, wie Potter und Black sich darüber ausließen, „was für coole Sachen der alte Mann da rumstehen hatte“, aber sie selbst war bei ihrem letzten Besuch zu besorgt um Devers gewesen, um sich wirklich umzusehen. Nun kämpfte ihre Neugier mit ihrer Furcht in der Hoffnung, sie wenigstens ein bisschen von der verfahrenen Situation abzulenken, während sie einen Moment vor der großen Statue verharrte.

„Eismäuse.“ Das Passwort drang nur zögerlich über ihre Lippen, doch der Wasserspeier reagierte prompt, gab den Weg frei und sie trat in das Treppenhaus, fuhr nach oben, bis sie vor der schweren Holztür mit einem Greifen-Türklopfer ankam. Die kleinen, nervösen Schmetterlinge in ihrem Bauch schienen entschlossen, mit ihren Flügelschlägen einen Orkan auszulösen, doch bevor sie sich dazu zwingen konnte, anzuklopfen, öffnete Dumbledore ihr und sah aus funkelnden blauen Augen auf sie herab. Lily schluckte.

„Guten Abend, Sir.“

„Miss Evans.“ Der Schulleiter schien sie für einen Moment regelrecht mit seinem Blick zu durchbohren, bevor er zur Seite trat und den Eingang für sie freigab, sie in sein Büro bat. Sie ergriff die Gelegenheit, um sich umzusehen, auf kleinen, fragilen Tischen standen blitzende, summende und rauchende Instrumente, die sie als magisch identifizierte, und an den Wänden hingen großformatige Portraits ehemaliger Schulleiter Hogwarts'. Sie erkannte Armando Dippet, dessen Bild sie in einer Ausgabe der Geschichte Hogwarts' gesehen hatte, und auch einige der anderen Namen am unteren Rand der Rahmen hatte sie bereits gehört oder gelesen.

„Was kann ich für Sie tun?“ Dumbledore hatte mittlerweile wieder hinter seinem Schreibtisch Platz genommen und wies auf den Stuhl, der ihm gegenüber stand. Lily setzte sich nur zögerlich, vorsichtig, blieb auf der vorderen Kante und wagte es nicht, sich zu entspannen, zu groß war ihre Nervosität.

Vorsichtig holte sie das gefaltete Stück Pergament, das in dem Brief gewesen war, heraus und schob es Dumbledore mit zitternden Fingern über den Schreibtisch zu. Erst jetzt, aus der Nähe, bemerkte sie, wie abgespannt und erschöpft der Schulleiter wirkte, die Halbmondbrille konnte die dunklen Ringe unter seinen Augen zwar verstecken, aber nicht vollkommen verbergen und langsam schob Lily sich in ihren Stuhl zurück, während er las, um sich vor dem kommenden Donnerwetter zu schützen.

Doch es kam nicht, das war es, was Lily überraschte und aus dem Gleichgewicht brachte. Nachdem Dumbledore den Brief fertig gelesen hatte, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, stieß einen leisen Seufzer aus und legte das gefaltete Stück Pergament fein säuberlich auf seinem Schreibtisch ab. „Liege ich richtig, wenn ich annehme, dass dieses Rezept einen Trank produziert, mit dem Mr Devers' rätselhafte Krankheit geheilt werden kann?“ Er sprach Krankheit in einem Ton aus, der Lily klar machte, dass er sehr genau wusste, wieso der Vertrauensschüler der Slytherins in einem von Madame Pomfreys Betten lag.

„Ja, Sir.“

„Und Sie wissen nicht, von wem Sie es erhalten haben?“

Lily wollte nicht antworten, versuchte, sich so klein wie möglich zu machen, doch unter Dumbledores durchdringendem Blick, der so deutlich auf eine Reaktion ihrerseits wartete, rang sie sich schließlich doch zu einem leichten Schulterzucken durch.

„Sie wissen es also und möchten die Person, die Ihnen das Rezept hat zukommen lassen, nicht verraten.“ Dumbledore seufzte, eine Geste, die Lily tiefer traf als jeder Wutausbruch es vermocht hätte. „Nun, dann muss ich Sie wohl gehen lassen.“

Sie konnte ihre Überraschung nicht verbergen und keuchte auf, mit Strafarbeiten, mit Nachsitzen, mit einem langen Verhör hatte sie gerechnet, vielleicht sogar damit, dass man ihr ihr Schulsprecherabzeichen wieder abnahm – aber nicht damit.

Dumbledore lächelte leicht. „Sie können Mr Snape allerdings mitteilen, dass die fünfzig zusätzlichen Punkte für Slytherin für ihn sind.“

Lily zuckte zusammen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg