von `Ginny´
James:
Eine Woche war vergangen bis James Lilys Antwort in den Händen hielt. Mit Tränen in den Augen las er den Brief, der in ihrer fein säuberlichen Handschrift verfasst worden war.
Zumindest hatte sie geantwortet.
Und sie liebte ihn noch. Obwohl er sich so dämlich benommen hatte.
Trotzdem liefen Tränen über seine Wangen.
Ein wenig würde es wohl noch dauern, bis sie wieder ganz zusammen waren.
Aber es gab einen Lichtblick.
James, der die Eule noch als er im Bett gelegen hatte (seitdem er den Brief losgeschickt hatte war sein Fenster immer geöffnet), sprang auf und riss gut gelaunt wie lange nicht mehr die Türen seines Kleiderschrankes auf um sich ein paar Klamotten rauszusuchen, als die Tür aufging und Sirius reinkam.
„Morgen“, wünschte dieser und ließ sich auf James Bett fallen als wäre nichts gewesen. Ausgesprochen hatten sie sich seit ihrem streit nämlich noch nicht.
„Morgen“, murmelte James. Er hasste es Stress mit Sirius zu haben und er hasste es sich entschuldigen zu müssen und den unteren Weg zu gehen.
Aber wollte Lily nicht, dass er in der Hinsicht ein wenig sensibler wurde?
Er schloss seinen Schrank wieder und setzte sich neben Sirius auf sein Bett.
„Du, Tatze, wegen letztens“, fing er an.
„Schon gut“, sagte er. „Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du Lust hast heute Abend mit nach Godrics Hollow zu kommen. Emily, Peter, Remus und ich haben das Haus fertig eingerichtet und wir wollen heute Abend alles ein wenig zusammen feiern.“
„Ihr habt es ohne mich renoviert?“, fragte James enttäuscht.
„Ja, weil Lily nur kommen wollte, wenn du nicht da bist und du nicht kommen wolltest, wenn Lily da ist“, sagte er. „Und da wollten wir keinen bevorzugen.“
„Ach so“, sagte er.
„Also, wir warten heute Abend um halb acht auf euch“, sagte Sirius, klopfte ihm auf die Schulter und stand auf. „Ihr bleibt natürlich über Nacht.“
„Okay“, sagte James. „Bis später.“
Lily:
Lily lag gedankenverloren auf ihrem Bett und starrte an die Decke.
Hatte James den Brief schon bekommen? Wie ging er damit um?
Hoffentlich meldete er sich wieder bei ihr.
Zumindest hatten sie wieder Kontakt zueinander und das war etwas, dass Lily zur Abwechslung mal fröhlich sein ließ.
Gerade eben war sie wach geworden mit diesem befriedigendem Gefühl und Gedanken, dass bald alles wieder in Ordnung sein würde.
Sie stand auf, öffnete ihren Kleiderschrank und wühlte zwischen ihren Sommerkleidern herum. Heute hatte sie Lust, mal rauszugehen. Sei es auch nur für einen Sparziergang durch die kleine Innenstadt, die sie hatten. Und dafür wollte sie sich mal wieder richtig hübsch machen.
Sie zog ein weißes Sommerkleid aus dem Schrank und wollte sich gerade auf den Weg ins Badezimmer machen, als es laut KNALLTE.
„Emily, was machst du denn hier?“
„Dich besuchen“, antwortete sie und umarmte sie. „Wir sind ja letztes Mal nicht gerade sehr freundlich auseinander gegangen.“
„Stimmt“, sagte Lily. „Sorry, ich war echt ne Zicke.“
„Schon okay“, sagte Emily. „Wie sieht’s aus. Kommst du heute Abend so gegen acht zu Sirius und mir? Wir haben das Haus fertig und wollen dich mal wieder sehen. Du kannst dann auch über Nacht bleiben.“
„Klar, ich komm gerne“, sagte Lily. Dann komm ich mal wieder raus.“
„Also, wir warten gegen acht auf dich“, sagte Emily. „Bis dann.“
„Also, bis später.“ Sie drückten sich kurz und Emily disapparierte wieder.
Lily griff sich wieder ihr Kleid und ging duschen. Danach gesellte sie sich zu ihren Eltern an den Frühstückstisch und schmierte sich ein Brötchen.
„Gibt’s was neues zwischen dir und James?“, fragte ihre Mutter interessiert. 2Du bist in den letzten tagen anders.“
„Ein kleine Briefwechsel“, sagte Lily. „Du, Mum, ich bin heute Abend bis Morgen bei Sirius und Emily eingeladen. Ich bin dann heute Abend ab acht weg.“
„Geht klar“, sagte ihre Mutter.
„Ich geh gleich ein wenig in die Stadt“, sagt Lily. „Ein kleines Geschenk für Emily und Sirius aussuchen.“
„Wir können ja zusammen fahren“, sagte sie. „Ich muss noch einkaufen gehen.“
„Gerne.“
Also fuhren Mutter und Tochter gegen Mittag in die Stadt und brachen zu einer längeren Shopping-Tour auf. Lily fand in einem alten, kleinen Laden einen Türklopfer in Form eines Löwenkopfes, was sie eigentlich als Geschenk recht praktisch fand. Nun ja... Sirius war ja ein Gryffindor-Fanatiker.
Und für Emily nahm sie eine hübsche Zimmerpflanze mit bunten Blüten mit.
Aber außer den Geschenken verspürten Mutter und Tochter noch den Drang, ein paar Bekleidungsgeschäfte zu durchstöbern und so kam es, dass sie gegen sieben Uhr mit zwei Einkaufstüten und den Geschenken nach Hause kamen.
Lily verkrümelte sich sofort in ihr Zimmer um rasch die Geschenke einzupacken und eine Tasche für die Nacht zu packen. Dann ging sie ins Bad um sich noch ein wenig zu schminken.
Dann zog sie sich auch noch etwas anderes an. Das Kleid war für Abend etwas frisch. Sie wählte einen hübschen Jeansrock und ein dunkelgrünes T-Shirt.
Um halb acht war sie fertig. Und da sie noch ein wenig Zeit hatte nahm sie schon einmal ihre Tasche und entschloss sich dazu ihren Eltern noch eine halbe Stunde Gesellschaft zu leisten.
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