von `Ginny´
Lily ließ todtraurig ihren Kopf hängen und ihre Augen füllten sich mit Tränen, während sie immer noch auf die Stelle starrte, an der James sich gerade eben in Luft aufgelöst hatte.
Wieso hatte er das schon wieder getan? Sie hatte sich so gefreut ihn wieder zusehen, gedacht, dass jetzt alles wieder gut werden würde. Und was war? Pustekuchen! Verschwunden war er, dieser elende Feigling!
„Lily?“, fragte Emily behutsam und legte ihr tröstend einen Arm um die Schulter während ihr die Tränen bereits in Strömen über die Wangen liefen.
„Lass mich“, schluchzte sie und schob deren Arm unsanft weg. „Ihr seid Schuld! Weil ihr ständig kuppeln müsst! Lasst mich... Lasst uns doch einfach in Ruhe!“
Mit diesen Worten eilte sie aus dem Haus und apparierte zurück nach Hause in die Küche, wo ihre Mutter beim Anblick ihrer in Tränen aufgelösten Tochter alarmiert aufsprang und sie tröstend in ihre Arme zog.
„James war da“, schluchzte sie in ihr T-Shirt. „Aber dieser elende Feigling ist abgehauen!“
„Beruhige dich doch“, sagte ihre Mutter und wischte ihr, wie einem kleinen Kind, so wie Lily sich im Moment auch fühlte, die Tränen weg. „So wird das auch nichts. Eure Freunde fassen das ganz falsch an.“
„Aber sie hören ja nicht!“, heulte Lily aufgeregt. Man, was für ein Rückfall. Da begegnete sie nur ein einziges Mal James und schon brach sie wieder in Tränen aus und alles begann von vorn. „Mum, er ist einfach abgehauen! Hat mich nur angesehen und ist dann disapparierte! Warum tut er das? Vermisst er mich denn gar nicht?“
„Was ist los?“, fragte ihr Vater, der gerade aus dem Garten kam und wohl ihr verzweifeltes Gejammere mitbekommen haben musste.
„Lily und ich führen gerade ein Gespräch ohne Männerohren“, sagte ihre Mum ruhig.
„Ach so“, sagte ihr Vater verständnisvoll. „Ich geh dann mal die Hecke weiterschneiden...“
Lily und ihre Mutter warteten einen Moment, bis er außer Hörweite war.
„Geh du zu ihm“, sagte ihre Mutter.
„Doch jetzt nicht mehr! Wenn er gar nichts mehr mit mir zu tun haben will? Wenn ich mir nur eingebildet habe, dass er mich auch vermisst?“
„Hast du nicht“, sagte ihre Mutter. „Er hat auch Angst. Er will bestimmt nichts falsch machen. Los, mach dich auf die Socken!“
„Nein, heute nicht“, sagte sie entschieden. „Vielleicht... Irgendwann...“ Sie löste sich sanft von ihrer Mutter und atmete tief durch. „Ich geh in mein Zimmer. Was lesen oder so...“
„Tu das“, sagte ihre Mutter. „Ach ja... was ich dir noch sagen wollte. Petunia und Vernon kommen heute Abend noch einmal vorbei.“
„Ich bin in meinem Zimmer“, seufzte Lily. Das Geturtele und Gelästere von ihrer Schwester musste sie sich wirklich nicht antun.
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