von `Ginny´
Langsam wurde Lily am nächsten Morgen wach und merkte, dass jemand an ihrem Rücken lag und die Arme um sie geschlungen hatte. Sie dachte gar nicht lange nach, wer das war, der da hinter ihr lag sondern kuschelte sich einfach unter der Bettdecke an den warmen Körper. Es tat gut sich bei jemandem nach der letzten Zeit so geborgen und geliebt zu fühlen.
Trotzdem krampfte Lilys Herz sich schmerzhaft zusammen. Es erinnerte sie an die Tage, an denen sie bei James geschlafen und morgens mit ihm so aufgewacht war.
Einen kleine Weile blieb sie noch so liegen und genoss dieses Gefühl, obwohl sie wusste, dass es nicht James war, denn der Körper war eindeutig kleiner und zierlicher als James muskulöser Körper.
Langsam drehte sie sich um und blickte in das sorgenvolle Gesicht ihrer schlafenden Mutter.
„Mum?“, fragte sie und richtete sich auf, worauf ihre Mutter wegen ihrer Bewegung aufwachte.
„Morgen, Schatz“, murmelte diese schlaftrunken und forderte Lily, indem sie neben sich auf die Matratze klopfte, dazu auf, sich wieder hinzulegen.
Lily erschrak ein wenig als sie die tiefen Ringe unter den Augen ihrer Mutter sah.
„Was ist los?“, fragte sie.
„Nichts“, antwortete diese mit leicht brüchiger Stimme.
„Sag schon“, sagte Lily. Sie hatte ihre Mutter schon ein paar Mal so gesehen. „Streit mit Dad?“
Ihre Mutter nickte und wischte sich rasch die Tränen weg, die über ihre Wangen liefen.
„Wir haben aber im Moment auch gar kein Glück“, seufzte Lily schwer und nahm ihre Mutter tröstend in die Arme. „Aber das wird schon wieder. Du hast dich doch noch nie richtig lange mit ihm gestritten.“
„Ich weiß“, seufzte ihre Mutter. „Aber das sagt man immer so leicht. Das tut auch nach einundzwanzig Jahren Ehe noch weh. Das werden du und James später auch erfahre.“
Lily musste leise lachen.
„Im Moment sehe ich und noch nicht als Paar...geschweige denn als Ehepaar“, sagte sie, obwohl sie ihn, wenn sie ganz ehrlich mit sich war, schon ganz gerne als solchen sehen würde.
„Warts ab“, meinte ihre Mutter nur lächelnd. „Komm, lass uns aufstehen. Dein Vater wartet bestimmt schon auf sein Frühstück.“
„Geh du vor und versöhn dich wieder mit ihm“, gähnte Lily.
„Bis gleich“, sagte ihre Mutter und schien sich vor Lilys Augen wieder in einen Teenager zu verwandeln. „Aber hey, was hältst du davon mal bei James vorbei zu apparieren, oder wie ihr das nennt?“
„Nicht viel“, sagte Lily. Sie hatte tierische Sehnsucht nach ihm, hatte aber Angst vor dem Moment in dem sie wieder miteinander sprechen würden. „Jetzt verschwinde.“
Ihre Mutter verschwand aus ihrem Zimmer und auch Lily stand langsam auf und zog sich an. Als sie jedoch in die Küche zum Frühstück kam, fand sie nur ihre wild knutschenden Eltern vor. Sie räusperte sich, ihre Eltern sahen sich kurz an und setzten sich stillschweigend zu ihr an den Tisch.
Sie hatten gerade angefangen zu essen, als es laut KNALLTE und Emily erschien.
„Hey, wir wollen und gleich ein Haus in Godrics Hollow anschauen“, sagte sie. „Kommst du mit?“
„Kommt James mit?“
„Nein“, sagte sie. „Der pennt doch um die Uhrzeit noch.“
Lily sah sie durchdringend an.
„Man, ich hab’s kapiert“, seufzte Emily genervt. „Wir hören auf zu versuchen euch zu kuppeln.“
„Okay“, sagte Lily und stand auf. „Bis später.“
„Bis nachher“, sagte ihre Mutter und drückte ihr ein Küsschen auf die Wange.
„Komm, ich zeig dir, wo es langgeht“, sagte Emily und nahm sie an der Hand.
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