von Vöna
Meine lieben Leser und fleißigen Kommi-Schreiber!
Ich hoffe, ihr habt den Film „Keinohrhasen“ mit Til Schweiger und Nora Tschirner gesehen. Denn in diesem Kapitel spiele ich kurz darauf an und ihr könnt Hermines Reaktion verstehen, wenn ihr die Szene kennt. Aber auch die „Nichtwissenden“ unter euch (schämt euch! *ggg*) werden das Kapitel verstehen! Ich liebe diesen Film einfach! Tut mir Leid!
6. Kapitel
Hermine beobachtete George, der aufgestanden war und nun vor dem DVD-Schrank stand. Warum war ihr in den ganzen Jahren nie aufgefallen wie gut er aussah? Sie wusste, dass er nach Freds Tod angefangen hatte Sport zu treiben, um irgendwie mit diesem Verlust fertig zu werden. Doch sie hatte nicht gemerkt, welche - positive - Auswirkung das auf seinen Körper hatte... Er war groß... ok, daran war nicht der Sport Schuld. Sie grinste. Ihr Blick wanderte von seinen roten Haaren hinab zu seinen Schultern. Sie waren um einiges breiter geworden und das lag definitiv am Sport. Auch seine Oberarme waren irgendwie... mehr... Sie waren muskulös und sein T-Shirt spannte sich darüber, als er sich nun am Boden abstützte und sich vor den Schrank setzte. Ihre Gedanken schweiften zu ihrem Erlebnis heute Abend in seinem Schlafzimmer. Seine Arme hatten sie mühelos hochgehoben und gehalten. Im Gegensatz zu seinen Schultern waren seine Hüften schmal. Sein Bauch straff und durchtrainiert. Und sein Po... Sie schluckte. Seit wann hatte er so einen Po? Er war so knackig in dieser abgewetzten Jeans und...
„Hermine?“ Seine Stimme hallte durch den Raum. Sie zuckte zusammen.
„Ähm... w-was hast du gesagt?“, fragte sie irritiert. Er sah sie forschend an.
„Hast du mich grade angestarrt?“, fragte er belustigt. Sie wurde wieder mal rot.
„N-Nein... n-natürlich nicht!“, stammelte sie.
„Doch, hast du!“ Er grinste sie an.
„H-Hast du...“, sie räusperte sich, „Hast du einen Film gefunden?“
„Ich habe dir grade einen vorgeschlagen, aber du warst ja damit beschäftigt, mich nicht anzustarren! Wenn du mich wieder angezogen hast, fang ich noch mal von vorne an.“
„Anziehen? Wieso? Du hast doch was an!“ Sie sah verständnislos von seinem T-Shirt zu seiner Jeans. Er lachte laut auf.
„Vergiss es! Also, wie wärs mit „Titanic“?“
Hermine verzog das Gesicht.
„Nee, nicht schon wieder! Hab ich schon hundert Mal gesehen und der Kahn geht jedes Mal am Ende doch unter... Hast du was anderes?“ Er steckte die DVD wieder in den Schrank und kramte weiter.
„'Dirty Dancing'?“ Er warf ihr einen gequälten Blick zu. Hermine lachte.
„Keine Angst! Es ist zwar einer meiner Lieblingsfilme, aber ich hab ihn dieses Jahr schon gesehen, mit Ginny.“
„Du guckst ihn jedes Jahr?“ Er schaute ungläubig auf die Filmhülle.
„Mindestens einmal, ja. Was hast du noch?“
Kopfschüttelnd stellte er auch diesen Film zurück.
„'Kein Ohr Hasen'?“
Hermine prustete in ihr Weinglas.
„Wie bitte? Was ist das denn für ein Film?“
„Ein deutscher. Ganz neu und soll sehr lustig sein. Ich hab ihn von Lee Jordan. Er kommt durch seine Schwester, die in Düsseldorf studiert immer an die neusten deutschen Filme. Ich hab ihn auch noch nicht gesehen.“
„Hört sich interessant an. Na gut, dann also die Ohren-Geschichte!“
George grinste, stand auf, legte den Film ein und kam dann zu ihr auf die Couch. Hermine ließ sich in die vielen Kissen zurücksinken. Wie lange war es her, dass sie sich in Ruhe einen Film angesehen hatte? Ewig! Sie freute sich und entspannte sich zunehmend.
„Ist dir kalt?“, fragte George und deutete auf ihre Gänsehaut. Das Nachthemd war wohl doch etwas wenig.
„Ein bißchen“, gab sie zu. George nahm seinen Zauberstab, schwang ihn durch die Luft und eine weiche Decke umschloss ihre beiden Körper. Zögernd legte George seinen Arm um sie und zog sie an sich. Hermine verspannte sich sofort. Augenblicklich zog er den Arm zurück.
„Tut mir Leid! War wohl ein Reflex“, sagte er zerknirscht.
„Nein, ist schon ok. War nur etwas... ungewohnt irgendwie“, sagte sie und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu.
„Darf ich?“, fragt er vorsichtig.
Sie nickte und schmiegte sich an ihn. Die Berührung seines Körper wärmte sie sofort und der Wein tat sein Übriges. Eng aneinandergekuschelt sahen sie sich den Film an.
Hermine lachte schallend über Georges Gesichtsausdruck, als Annas Freundin Ludo erklärte, wie das mit dem Oralsex bei Frauen funktioniert und welche Sorten Männer es gibt. George stoppte den Film nach dieser Erläuterung. Verblüfft sah er Hermine an.
„Stimmt das?“ Hermine gröhlte erneut los.
„Jede Einzelheit!“, bestätigte sie und japste lachend nach Luft, als George die Augen aufriss.
„Und zu welcher Kategorie gehöre ich?“
Sie sah ihn an und konnte ihr Kichern kaum unterdrücken, antwortete aber wahrheitsgemäß.
„Zu keiner! War alles in bester Ordnung!“, beruhigte sie ihn und grinste ihn verschämt an.
Zufrieden nickte er und startete den Film wieder.
Er war einfach zum totlachen. George und Hermine waren sich einig, dass dieser Film einer der besten war, den sie seit langem gesehen hatten (AN: Ich denke, es ist überflüssig zu erwähnen, dass es mir ebenfalls so geht! Hihi). Zum Schluss wurde es noch einmal richtig gefühlvoll und Hermine verdrückte ein paar Tränen. Ständig musste sie bei Filmen heulen, aber sie konnte nicht anders. Es war einfach soooooo schön. Sie hoffte inständig, dass sie eines Tages vielleicht doch noch die große Liebe finden würde...
Nach dem ersten Film hatten sie beide immer noch keine Lust ins Bett zu gehen. Also suchten sie sich einen zweiten Film aus. Doch auch auf eine Schnulze oder eine Komödie hatten sie keine Lust. Also schlug George „Gothica“ vor. Ein wenig Horror, etwas Psycho... Der Film war wrklich spannend und Hermine landete bei einigen Szenen vor Schreck fast auf Georges Schoß. Den schien das sehr zu amüsieren und er zog sie immer wieder auf, weil sie so schreckhaft war. Der Film versetzte sie in Angst und Schrecken, doch gleichzeitig gefielen ihr solche Filme. Auch wenn sie es recht amüsant fand, wie sich Muggel Geister oder ähnliches vorstellten. Schließlich hatte sie Bekanntschaft mit echten Geistern in Hogwarts gemacht und die hatten mit den Film-Geistern wenig gemeinsam. Trotzdem war sie begeistert und war richtig ausgelassen - wozu auch der Wein ein wenig beitrug.
Als es schließlich wirklich Zeit wurde ins Bett zu gehen, schlich sich wieder eine etwas beschämte Stimmung in den Abend. Keiner von beiden wusste recht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Letztendlich lagen sie nebeneinander in der Dunkelheit und wagten es nicht, sich zu berühren. Wie lächerlich, schließlich haben wir bereits zweimal hemmungslosen Sex miteinander gehabt und jetzt trauen wir uns nicht uns zu bewegen, dachte Hermine und schüttelte den Kopf. George schien ihe Bewegung gespürt zu haben.
„Alles in Ordnung? Brauchst zu irgendwas?“ Seine Frage rührte sie und sie musste lächeln.
„Nein, alles ok. Ich finde es nur komisch, dass wir wie ein altes Ehepaar nebeneinander im Bett liegen.“ Sie spürte, wie George sich zu ihr umdrehte. Im Mondschein sah sie, dass er den Kopf auf seine Hand gestützt hatte und sie ansah. Auch er lächelte.
„Du hast Recht... ist schon seltsam.“
Sie unterhielten sich eine Weile und ihre Befangenheit löste sich etwas. Irgendwann schliefen sie ein.
Doch sie berührten sich immer noch nicht...
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