von Vöna
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GLG Vöna
23. Kapitel
Deine Kraft liegt in deiner Hoffnung...
Regulus konnte sich vor Angst nicht bewegen. Was würde er im Haus vorfinden, wenn er es betrat? Er zwang sich zu laufen und rannte mit pochendem Herzen zur Tür. 'Bei Merlin, lass es nicht wahr sein', dachte er immer und immer wieder. Er wusste, dass keine Todesser mehr anwesend waren, denn sie beschworen das Dunkle Mal erst herauf, wenn sie verschwanden. Trotzdem zückte er seinen Zauberstab, als er das Haus betrat. Im Haus brannte Licht, doch es war kein Laut zu hören. Eine geisterhafte Stille hatte sich über das Haus gelegt. Alles sah nach einem Kampf aus, denn die Einrichtung war fast komplett zerstört. Überall lagen Scherben, Schränke waren umgerissen und Bilder von der Wand gefegt. Er lief in den Flur und sah Brian am Boden liegen. Er wies keine Verletzungen auf, doch Regulus wusste sofort, dass er tot war. Neben ihm lag ein halbgepackter Koffer. Er als Muggel hatte keine Chance, sich zu wehren. Wenige Meter entfernt lag Fenja, den Zauberstab immer noch in der Hand, mit dem Gesicht zum Boden. Auch sie regte sich nicht mehr. Doch von Eve war keine Spur zu sehen. Die Angst in ihm wuchs stetig.
„Eve!“, schrie er und rannte nun panisch von einem Raum in den anderen, doch er fand sie nicht.
„Eve, wo bist du?“, rief er erneut und dann hörte er endlich ihre leise Stimme.
„Regulus?“ Sie klang schwach.
„Ja, wo bist du?“
„Im Wohnzimmer“, kam es leise zurück.
Sofort rannte er wieder zurück.
„Ich kann dich nicht sehen!“, sagte er verzweifelt.
„Hinter dem Sofa“, ihre Stimme wurde immer leiser.
Er stieß den umgekippten Tisch beiseite und schob das Sofa nach vorne, doch da war niemand. Vorsichtig tastete er auf dem Boden herum, bis er plötzlich ihren Arm berührte.
„Eve, oh mein Gott, Eve. Bitte, mach dich sichtbar.“
Flackernd kam sie ganz langsam zum Vorschein, doch was er dann sah, raubte ihm fast den Verstand. Blutüberströmt lag sie am Boden, ihr ganzer Körper war mit Schnitten und Wunden übersäht, ihre Kleider waren bereits blutdurchtränkt. Ihr Zauberstab war ihr aus der Hand gefallen und lag ein paar Meter neben ihr. Sofort nahm er sie in seinen Arm und wischte das Blut und die Tränen aus ihrem Gesicht.
„Oh, bitte nicht, nein“, flehte er, „Eve, kannst du mich hören?“
Langsam öffnete sie die Augen und sah ihn an.
„Regulus, ich w-wusste, dass du wiederkommst...“, hauchte sie.
„Was ist passiert? Wer war das?“, fragte er. Sie schluckte krampfhaft.
„Todesser... vier... Branko... ich war unsichtbar... er hat mich gehört... Sectum Sempra... war wohl zu feige... für Avada Kedavra...“, stammelte sie, dann schloss sie wieder die Augen.
„Schsch..., he nicht einschlafen, bleib wach Eve, bitte“, flehte er sie an. Sie öffnete erneut die Augen, doch es schien sie alle Kraft zu kosten, die sie hatte. Dann lächelte sie ihn an.
„Ich wusste... du würdest... kommen... hast es... versprochen.“
„Natürlich, hast du daran gezweifelt?“
„Nein... niemals... ich liebe dich...!“
„Ich liebe dich auch! Oh Gott, ich liebe dich so sehr!“ Tränen fielen in ihr Gesicht. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er angefangen hatte zu weinen.
„Nicht weinen... bitte...!“
„Es geht nicht...“
„Mir... ist... so kalt...“
Sofort beschwor er eine Decke herauf und wickelte sie vorsichtig darin ein.
„Regulus... du musst... ihn aufhalten…“, murmelte sie.
„Was? Wen?“, er war zu durcheinander, um zu begreifen, was sie ihm sagen wollte.
„Voldemort... aufhalten!“, flüsterte sie.
„Aufhalten? Wie denn, um Himmels Willen?“
„Du weißt wie... frag Kreacher... frag Kreacher...“
„Kreacher? Aber...“, doch dann wusste er, was sie meinte. Er nickte, zum Zeichen, dass er sie verstanden hatte. Sie lächelte schwach.
„Aber erst werde ich dir helfen. Ich weiß den Gegenfluch nicht, aber ich werde Dumbledore rufen, ich...!“
„Nein... bleib bei mir...“
„Ich werde nicht weggehen, ich muss nur...“
„Regulus... es ist... zu spät...“
„Nein, sag das nicht...“
„Vergiss mich... nicht...! Ich... werde... dich... immer... lieben...“, dann schloss sie die Augen und ihr Körper wurde schlaff.
„Nein, bitte nicht! Eve, wach auf! Komm', mein Engel, mach die Augen auf. Nein, Eve! Neeeeeeeiiiinnnnnnnn!“
In diesem Moment fühlte er, wie sein Herz brach.
Hinterher konnte er nicht mehr sagen, wie lange er noch so dagesessen hatte, ihren toten Körper in seinen Armen. Es müssen Stunden gewesen sein. Er fühlte nichts... nur die Leere in ihm. Sein Körper war wie betäubt und sein Herz wurde von einer kalten Faust zusammengepresst.
Doch irgendwann stand er auf, hob sie vorsichtig hoch und legte sie behutsam auf das Sofa. Dann breitete er die Decke über sie aus. Er weinte nicht mehr, er hatte keine Tränen mehr übrig. Außerdem musste er die Aufgabe erfüllen, die sie ihm gestellt hatte. Und dafür brauchte er einen halbwegs klaren Kopf.
Er schickte einen Patronus an Nick und einen an Dumbledore, da er sich sicher war, dass er ebenfalls im Orden aktiv war, mit der Nachricht, was geschehen war.
Er küsste Eve ein letztes Mal, dann verließ er das Haus.
Er hatte nur einen Gedanken: Rache!
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Nichts beruhigt den Geist so sehr, wie ein festes Ziel...
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