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Xperts Press - Oktober 2007

FanFictions - Warum wir nie genug bekommen

von HarrysPate

Als wenn die sieben Originalbände nicht schon reichen, schaffen unzählige Fans der Reihe weitere Geschichten rund um den wohl derzeit beliebtesten Zauberlehrling Harry Potter. Geschichten, geschrieben von und für Fans, die einzig und allein zur Unterhaltung dienen und mit denen nicht ein Cent verdient wird. Die Rede ist von sogenannten FanFictions, die natürlich auch zu jeder anderen Geschichte geschrieben werden.
In dieser Kolumne geht es mir jedoch ausschließlich um Harry-Potter-FFs, deren Anzahl alleine im deutschsprachigen Raum ohne Weiteres in den fünfstelligen Bereich gehen wird.
Doch nicht nur die reine Anzahl der Geschichten ist erstaunlich, auch die Vielfalt der Werke. Drabbles, SongFics, Gedichte, Lieder, alternative Bände, Lemons - die Spanne der Möglichkeiten ist kaum fassbar und gerade deshalb so interessant.

Was bewegt so viele Fans dazu, sich Stift und Papier zu schnappen und Geschichte nach Geschichte zu erfinden? Und was bewegt die Leser, sie auch noch zu lesen? Warum reicht uns das einzigartige Original nicht einfach?

"Eine Fantasy-Saga wie Harry Potter werde ich nie wieder schreiben. [...] Ich habe Harry Potters schöne Welt verlassen und werde nie mehr in sie zurückkehren."

Die Buchreihe ist - so die Autorin - mit Ende des siebten Buches abgeschlossen und wie dieses Zitat zeigt, wird sie nach eigener Aussage diese Welt auch nicht mehr betreten. Warum halten wir so sehr an dieser Welt fest? Diesen Fragen soll diese Kolumne nachgehen und vielleicht findet sich am Ende tatsächlich eine Antwort.

Da ich selbst einer dieser „Verrückten“, wie sie einige bezeichnen, bin, müsste ich mich selbst fragen, was mich zu all diesen Ideen getrieben hat, doch meine Beweggründe werden sicherlich nur einen Teil der Antworten ausmachen und so will ich versuchen, auch die andere Seite der Medaille zu beleuchten. Doch bevor ich nach Antworten suche, möchte ich noch klären, womit wir es überhaupt zu tun haben.


Was „Harry Potter“ überhaupt ist

Die Geschichte um den „Jungen, der überlebte“ mag in unsere gewohnte Welt eingearbeitet sein, dennoch hat Joanne K. Rowling ein völlig neues Universum erschaffen. Kreaturen, die wir auch aus anderen Geschichten kennen, leben und agieren in diesem auf eine Art und Weise, die die Autorin für sie vorgesehen hat. Nur bei ihr kann es einen Dobby geben, denn sie hat ihn erschaffen. Im Grund ist nichts so, wie wir es kennen. Selbst Drachen - Fantasiegestalten, die jeder von uns zu kennen glaubt - werden teils als geradezu „putzige Haustiere“ dargestellt. Als „missverstandene Kreaturen“, wie Hagrid sie bezeichnet. Niemand käme auf die Idee, sich Norbert im Kampf gegen Siegfried vorzustellen. Der Gedanke ist lachhaft, denn Norbert ist Teil einer völlig anderen Welt.

Harry Potter führte uns in eine fremde, neue Welt, die ihre eigene Vergangenheit, ihre eigenen Sitten und Eigenheiten hatte, hat und immer haben wird. Eine Welt, die lebt, sei es auch nur in unseren Köpfen. In den bisherigen Büchern - ob sechs oder sieben, das spielt für diese Betrachtung keine entscheidende Rolle - haben wir diese Welt ein Stück weit kennen gelernt. Wir haben einen Auszug erzählt bekommen und genau das ist es, was die Autorin in ihren Büchern getan hat: Sie hat uns diese Welt aus einer bestimmten Sicht erzählt. Fast ausschließlich eine der zirka siebenhundert möglichen Charaktere hat sie sich ausgesucht, um uns ihre Idee dieses Universums näher zu bringen. Etwa sieben Jahre erzählt sie, deutet Vergangenes an und lässt somit jede Menge Platz für Spekulationen, Träumereien und unausgegorene Ideen. Der Fantasie der Leser sind nur wenige Grenzen gesetzt, einzig wenige Schilder weisen einen ungefähren Weg, den die Geschichte gegangen ist und noch gehen könnte. Die Kreativen können diesen Schildern folgen oder sie ignorieren. Sie können neue Schilder aufstellen, die das Bild vervollständigen oder einen gänzlich neuen Rahmen schaffen, der trotz allem in die Welt passt.


Von Interessen und Marktgesetzen

Und genau diese Gedanken bringen mich zu den ersten Gründen, warum es so viele FanFictions gibt. Millionen Fans sehen diese Geschichte mit unterschiedlichen Augen, unterschiedlichen Interessen und Vorlieben und gerade deshalb hat jeder und jede seine oder ihre eigene Vorstellung bestimmter Ereignisse. Weil einige Fans diese Gedanken mit anderen teilen wollen, werden FanFictions und auch FanArts geschrieben, gezeichnet und erstellt.
Jede Sicht der Dinge, jede Idee und jeder Geistesblitz ist die Geburtsstunde einer neuen Geschichte und somit einer neuen FanFiction, einer neuen Facette der gleichen Welt. Die Fantasie des Menschen ist grenzenlos und somit ist alles erlaubt und es gibt auch nahezu kein Tabu. Somit dürfen und können die potenziellen Autoren schreiben, wonach ihnen ist. Eine Tatsache, die von guten Dracos über böse Harrys zu homosexuellen Charakteren führt, die in den Originalen nie auch nur die geringsten Anzeichen für eine solche Neigung gezeigt haben. Und auch sonst zu allem, was Leser sich wünschen können oder sich noch nicht einmal zu träumen wagten.

Es ist tatsächlich eine Form von „Angebot und Nachfrage“, dem Grundsatz des Marktes. Geschrieben wird, was gefällt, das heißt, was gelesen und hinterher auch kommentiert wird. Denn auch darum machen die Autoren weiter. Das Lob der Leser ist der Lohn des Autoren, nur davon „lebt“ er und viele von ihnen schreiben auch nur, um hinterher diesen Lohn zu erhalten.

Ein anderer Antrieb - und von diesem „zehre“ ich persönlich mit am meisten - ist der Gedanke, das bestimmte Ereignisse in den Büchern nicht so hätten verlaufen sollen oder dürfen, wie JK Rowling sie dargestellt hat. Wie viele Leser haben angefangen von einer Rückkehr Sirius' zu schreiben, als sie das fünfte Buch zugeklappt hatten? Wie viele haben den Tod Cedrics oder Dumbledores so sehr betrauert, dass sie sich sagten „das kann - das DARF nicht sein“ und haben ihre Ideen verwirklicht?

Bei Xperts finden sich über 300 FanFictions mit Sirius Black in der Hauptrolle, etwa dreimal so viele wie mit Albus Dumbledore in der Hauptrolle. Zufall oder Absicht? Wollten all diese Autoren mehr über die Verstorbenen erfahren oder haben sie diese beiden Protagonisten einfach nur eine nicht unerhebliche Rolle in ihren Geschichten gegeben, dass sie als Hauptfiguren aufgezählt werden mussten? Jeder mag sich selbst Gedanken darüber machen, ich kann und werde es nicht beurteilen.


Nur die Liebe zählt

Ob Ron/Hermine, Harry/Hermine, Harry/Ginny, Harry/Cho, Harry/Luna oder andere Pairings, die wirklich abwegig sind - es gibt auch in Sachen Liebe nur wenig, was nicht Thema einer FanFiction geworden ist. Einige dieser „Exoten“ werden mit einem einfachen Köpfschütteln abgetan, andere entlocken so manchen Fan schon zu einem Snape'schen „Man möchte brechen“ und wieder andere entziehen sich jeglicher Vorstellungskraft - zumindest meiner, denn offensichtlich gibt es Menschen, die auch extrem unwahrscheinliche Figuren zusammenbringen und dieses Zusammentreffen begrüßen. Im Krieg und in der Liebe scheint alles erlaubt…

Ich halte mich für einen weitgehend toleranten Menschen, weswegen ich auch keine dieser Ideen kategorisch verurteile. Ich lese, was mir gefällt und was mir nicht gefällt, das lese ich nicht, ohne mich darüber zu beschweren. Es ist wirklich so einfach. Es wird mich niemand dazu zwingen können, etwas zu lesen oder gar zu schreiben, wovon ich nicht überzeugt bin oder wovon ich nicht überzeugt werden könnte.

Und auch, wenn man derzeit nicht die Möglichkeit hat, die FanFictions auf Xperts nach bestimmten Pairings zu filtern, so bin ich mir sicher, dass es gewisse Konstellationen gibt, die sich großer Beliebtheit erfreuen und nur selten dem Original entsprechen. Seit Jahren mittlerweile diskutieren die Fans, zu wem Hermine nun gehört und ungeachtet möglicher Ausgänge im finalen Band werden beide Seiten auf ihren Meinungen beharren und dementsprechend auch ihre FanFictions verfassen.


Was wäre, wenn…

Mit diesem Halbsatz, diesem Gedanken beginnt eine Vielzahl der Ideen zu einer neuen FF und praktisch jeder Satz des Originals kann von diesem Gedankenfetzen zu einer buchlangen Idee führen.
Was zum Beispiel wäre, wenn Harry seinen Cousin am Anfang des fünften Bandes nicht gerettet hätte, sondern einfach den Dementoren überlassen hätte? Sämtliche Ereignisse der folgenden Bücher wären verkehrt worden und die Geschichte wäre einen völlig anderen Weg gegangen. Es sind nicht nur die Entscheidungen, die die Charaktere zu dem machen, was sie sind, sondern auch die uns die Wahl lassen, was wir vielleicht mit ihnen machen könnten. Jede anders getroffene Entscheidung führt zu einer Vielzahl neuer Möglichkeiten, zu Hunderten Parallelwelten des Harry-Potter-Universums.


Was am Ende bleibt

Wie jede FanFiction, jede Geschichte und jede Idee ein Ende hat, so braucht auch diese Kolumne ein Ende und in diesem Falle auch ein Fazit. Ist es ein Happy-End, bei dem Leser wie Autor mit dem Ergebnis zufrieden sind, oder bleiben noch ungelöste Fragen, die nach einer Fortsetzung verlangen, die jeder für sich (er)finden muss?
Aus meiner Sicht ist es ein zumindest in sich geschlossenes Werk, dessen Thema sicherlich noch weiterdiskutiert werden kann, aber sicherlich nicht muss. Jeder Autor und jeder Leser kann die Antwort auf die gestellten Fragen in sich oder vielleicht auch in diesem Text finden. Mein Fazit ist, dass Harry Potter in unseren Köpfen weiterlebt, weil wir so viel Zeit mit ihm verbracht haben, dass er wie ein guter Freund für uns ist, den wir nicht verlassen wollen, den wir noch besser kennen lernen wollen und der auch zu einem Teil von uns geworden ist. So sehr, wie wir in unseren Geschichten Einfluss auf seine Welt nehmen, soviel Einfluss hat seine Welt auch auf uns gehabt.

Harry kann nicht ohne uns existieren, da er durch uns weiterlebt und wir wollen ihn nicht sterben lassen, weil er - oder jeder beliebige andere Charakter aus seiner Welt - uns ans Herz gewachsen ist.

HarrysPate


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