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Xperts Press - Juli 2007

The Secret Riddle - Known or Unknown?

von Chloé

In dieser Kolumne soll es nicht um die Geheimnisse und Rätsel der Harry-Potter-Bücher gehen, sondern um den Charakter, der das Rätsel schon im Namen trägt.
Die Schöpferin selbst beschreibt ihn als jemanden, der wohl als Psychopath klassifiziert werden könnte (i), aber ist das alles, was wir über Lord Voldemort, den wohl gefürchtetsten Schwarzmagier seit Hunderten von Jahren in der Zauberwelt, wissen müssen?

Dadurch, dass Voldemort der "Böse" ist, möchte sich kaum einer näher mit ihm beschäftigen. Hier könnte zuerst die Frage gestellt werden, was "böse" überhaupt ist, aber in der Kolumne soll es nicht um die Beurteilung seiner Taten gehen, sondern einzig und allein um die Hinweise rund um Voldemort, die Joanne K. Rowling gibt. Denn bei näherer Betrachtung ist er nicht nur ein eben so gut durchdachter Charakter wie alle anderen, sondern könnte auch den ein oder anderen Hinweis auf ein mögliches Ende der Harry-Potter-Reihe geben.

Voldemort wird am 31. Dezember 1926 in einem Londoner Muggel-Waisenhaus von der Hexe Merope Gaunt zur Welt gebracht. Sie gibt ihren Sohn den Namen Tom Vorlost Riddle und verstirbt keine Stunde nach der Geburt mit dem Wunsch, er möge wie sein Vater aussehen. Schon als Baby wird er als "a funny child" beschrieben.
"He hardly ever cried. And when he got a little older, he was...odd" [HBP S.250 - zu deutsch: "Hat kaum jemals geschrieen, wissen Sie. Und dann, als er ein wenig älter wurde, war er...sonderbar"].

Er hat keine Freunde, bevorzugt das Leben als Einzelgänger und bereitet den anderen Kindern Angst. Mit Dumbledores Besuch eröffnet sich Voldemort eine neue Welt.
"I knew I was different. I knew I was special" [HBP S.254 - zu deutsch: "Ich hab gewusst, dass ich anders bin. Ich hab gewusst, dass ich besonders bin"].
In diese Welt tritt er begierig ein, denn schon vor Hogwarts hat er eine ungewöhnlich gute Kontrolle über seine magischen Kräfte. In Hogwarts kommt er nach Slytherin, dessen letzter Erbe er bekanntlich ist.

Voldemort weiß, wie er die Leute um den Finger wickeln kann und Dumbledore beschreibt ihn später als "the most brilliant student Hogwarts has ever seen" [CoS S. 353 - zu deutsch: "der wohl brillanteste Schüler, den Hogwarts je gesehen hat"], der vor allem an seiner Herkunft stark interessiert ist. Sein einziger Anhaltspunkt ist sein Name und unter Vorlost wird er auch ziemlich schnell fündig. In den Sommerferien seines 16. Lebensjahrs macht er sich nach Little Hangleton zum Haus der Gaunts auf, wo er nur auf Morfin trifft. Von Morfin erfährt er, dass sein Vater noch lebt:
"I thought you was that Muggle. You look mighty like this Muggle. That Muggle my sister took a fancy to, that Muggle what lives in the big house over there." [HBP S. 341 - zu deutsch: "Ich dachte, du bist dieser Muggel. Du siehst mächtig aus wie dieser Muggel. Der Muggel, in den meine Schwester vernarrt war, da in dem großen Haus gegenüber wohnt."].

Voldemort bringt darauf seinen Vater und seine Großeltern um und ersetzt wahrscheinlich deshalb seinen Namen durch ein Anagramm: Tom Vorlost Riddle = Ist Lord Voldemort. "Do you think I was going to use my filthy Muggle father's name for ever?" [CoS S. 337 - zu deutsch: "Glaubst du etwa, ich wollte für immer den Namen meines miesen Muggelvaters tragen?].

Voldemort beendet die Schule, arbeitet bei Borgin & Burkes und begibt sich nach Hepzibah Smiths Ermordung auf Reisen. Dort unterzieht er sich schweren Verwandlungen, die ihn völlig entstellen und wohl auch auf den Hass gegenüber seinem Vater zurückzuführen sind.


Der Hass eines Sohnes

Doch gerade dieser Hass ist sehr speziell, denn nachdem er 14 Jahre in einer eher fragwürdigen Existenz verbrachte und sich mit ein wenig Hilfe selbst "rekonstruiert" hat, spricht er zunächst über niemand anderen als seinen Vater, der seit einem halben Jahrhundert tot ist.
"You stand, Harry Potter, upon the remains of my late father. A Muggle and a fool..." [GoF S. 700 zu deutsch: "Da stehst du, Harry Potter, auf den sterblichen Ãœberresten meines Vaters. Ein Muggel und Narr."]

Um eine mögliche Erklärung zu bekommen, muss hier ein Sprung zu seinen Ängsten erfolgen. Harry, der nur vor der Angst selbst Angst hat, ist ein absoluter Gegenpart zu Voldemort, der von Ängsten geplagt wird. Dieser hat nicht nur vor dem Tod und der Dunkelheit Angst, sondern auch vor dem Verlassen werden.
Um die Angst des Verlassenwerdens zu verstehen, sollte zuerst die Beziehung seiner Eltern näher betrachtet werden. Dies tut Voldemort in Gegenwart von Harry gleich zweimal selbst:
"I, keep the name of a foul, common Muggle, who abandoned me even before I was born, just because he found out his wife was a witch?" [CoS S. 337 - zu deutsch: "Ich soll den Namen eines schäbigen, gemeinen Muggels behalten, der mich verließ, noch bevor ich geboren war, nur weil er herausfand, dass seine Frau eine Hexe war?"]
"My mother, a witch who lived here in this village, fell in love with him. But he abandoned her when she told him what she was...." [GOF S. 700 - zu deutsch: "Meine Mutter, eine Hexe, die hier in diesem Dorf lebte, verliebte sich in ihn. Doch er verließ sie, als sie ihm sagte, was sie war.."]

Fehler entdeckt? Hier gibt es nämlich eine kleine aber feine "Rowling-Falle" und der so gern zitierte "Harryfilter" kann auch hier genannt werden. Der Leser, der Harry durch die Story begleitet, weiß mehr, denn durch Dumbledores Recherchen ist klar, dass Merope Tom Riddle Sen. durch einen Liebestrank an sich gebunden hat und als sie aufhörte, diesen zu verabreichen, von einem entsetzten Tom Riddle Sen. verlassen wurde. Doch ist des Lesers Wissensstand nicht gleich dem des Charakters, denn Voldemort tappt in dieser Hinsicht noch ziemlich im Dunkeln.
Voldemort scheint davon aus zu gehen, dass seine Eltern sich liebten und erst als herauskam, dass Merope eine Hexe war, ließ Tom Riddle Sen. seine schwangere Frau sitzen. Daraus resultiert nicht nur der Hass gegenüber seinem Vater, sondern auch der Gedanke, wenn man liebt, wird man verlassen und stirbt daran. Oberstes Ziel ist somit, dem Tod zu entgehen und Loyalität zu bekommen. Dem Tod entrinnt er durch die Horkruxe, die Loyalität erwartet er von seinen Todessern. "It's a lifetime of service or death" [OotP S.129 - zu deutsch: "Dienen, ein Leben lang, oder Tod."] und anderen Gefolgsleuten, denen er auch gewisse Zugeständnisse macht, um sie an sich zu binden. Da die Todesser der engste Kreis sind, erwartet er von ihnen die meiste Loyalität. Einen Fehler in einer Aufgabe zu begehen ist schwerwiegend, aber Voldemort nicht treu zu sein ist ein Kapitalverbrechen. Dies könnte auch erklären, warum er bei dem Gefangenenausbruch aus Azkaban so glücklich war wie seit 14 Jahren nicht mehr, obwohl seine "Rekonstruktion" ein viel größeres Glücksgefühl hätte hervorrufen müssen. Doch an dieser Stelle bekommt er seine loyalsten Todesser zurück "They were faithful. They went to Azkaban rather than renounce me. […] They will be honoured beyond their dreams." [GoF S. 705 - zu deutsch: "Sie waren mir treu. Sie gingen lieber nach Askaban, als mir abzuschwören[...] werden wir die Lestranges ehren, wie sie es nie zu träumen wagten."]


Slytherins Ideologie

Voldemort erfährt nur sehr wenig über die wahren Begebenheiten rund um seine Familie und im Gegensatz zu Harry hatte er auch nie die Chance, seine Familie kritisch zu hinterfragen oder eine Erinnerung im Denkarium zu sehen, sei es mit Dumbledore oder weil mal wieder die Neugier zu groß war.
Stattdessen nimmt er sich der Ideologie Slytherins an, die vielleicht seinen nächsten Irrtum darstellt. Slytherin steht im Verruf ein Verfechter der Vorherrschaft der Reinblüter zu sein, nur wäre er dann mit den anderen drei Gründern überhaupt so gut befreundet gewesen? An dieser Stelle sollte der historische Kontext nicht verloren gehen, denn es wird mehr als einmal darauf hingewiesen, dass die Gründer im Mittelalter lebten. In der Harry-Potter-Reihe findet sich kein so deutlicher Hinweis auf ein historisches Ereignis wie die Hexenverfolgung im Mittelalter im "Gefangen von Askaban". Slytherins Motivation, auf Reinblütigkeit Wert zu legen, könnte somit daher rühren, dass er schlicht und einfach Angst vor einem Verrat hatte. Hexen und Zauberer konnten sich zwar durch einen Flammengefrierzauber schützen, aber durch einen Verrat hätten die Muggel erfahren können, dass magischen Menschen dadurch nichts passiert und andere Methoden anwenden können, wie es auch dem Fast Kopflosen Nick widerfahren ist, der im Mittelalter geköpft wurde.


Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-soll

In der magischen Welt wagt es nahezu keiner, Voldemort beim Namen zu nennen und nur die wenigsten kennen ihn unter seinem richtigen Namen Tom Riddle, den Voldemort aus Hass zu seinem Vater ablegte. Trotzdem werden dem Leser die Namen immer wieder in Erinnerung gerufen und das nicht ohne Grund. Der Name "Tom" ist die Kurzform von Thomas und bedeutet "Zwilling". Sein Nachname "Riddle" ist das englische Wort für "Rätsel" und damit ergibt sich "Zwillingsrätsel" als Bedeutung. Bei näherer Betrachtung ist fest zu stellen, dass sich Zwillinge, Geschwister oder besondere Verbindungen immer wieder in den Bänden finden lassen: Fred und George, Sirius und Regulus, Lily und Petunia, Hagrid und Grawp, Lupin und Greyback, Albus und Aberforth, Parvati und Padma, Fleur und Gabrielle… Aber auch Harry und Voldemort gehören dazu und können als Zwillinge vielleicht sogar als "siamesische Zwillinge" bezeichnet werden, da sie unumgänglich miteinander verbunden sind. Es besteht nicht nur die Bruderschaft der beiden Zauberstäbe, sondern seit Voldemorts "Rekonstruktion" fließt auch Harrys Blut durch seine Adern, das er ganz bewusst wählte, um den Liebesschutz von Lily zu umgehen. "I can touch him now" [GoF S. 707 - zu deutsch: "Ich kann ihn jetzt berühren."]

Hinzu kommt noch, dass Voldemort in "Die Kammer des Schreckens" eine eigenartige Ähnlichkeit feststellt und auch Harry sich mit ihm irgendwie verbunden fühlt. "And while Harry was sure he had never heard the name T.M. Riddle before, it still seemed to mean something to him, almost as though Riddle was a friend he'd had when he was very small, and half-forgotten." [CoS S.252 - zu deutsch: "Und obwohl sich Harry sicher war, dass er den Namen T.V. Riddle nie vorher gehört hatte, schien er dennoch etwas für ihn zu bedeuten, fast als ob Riddle ein Freund gewesen wäre, als er noch sehr klein war, ein Freund, den er fast vergessen hatte."]

Die volle Bedeutung dessen wird wohl erst nach "Deathly Hallows" klar sein und damit hängt wohl auch der "gleam of triumph" (zu deutsch: der "Hauch von Triumph"] von Dumbledore zusammen.
Doch auch Voldemorts selbst gewählter Name ist nicht bedeutungslos. Joanne K. Rowling selbst wies darauf hin, dass Voldemort ohne "t" gesprochen und somit eine französische Aussprache verwendet wird. "Vol de mort" wird häufig mit "flight from death" übersetzt. Dass Voldemort vor dem Tod flüchtet, hat er dadurch bewiesen, dass er Horkruxe erzeugt hat. Aber es gibt noch eine weitere Bedeutung, denn "Vol de mort" kann auch mit "flight of death" übersetzt werden, das unter anderem "Flug des Todes" bedeutet kann.


Alte Runen, Arithmantik und Zauberstäbe

"Isn't seven the most powerfully magical number?" [HBP S. 466 - zu deutsch: "Ist nicht sieben die mächtigste magische Zahl?"]
Die Zahl sieben lässt sich immer wieder in den Harry-Potter-Büchern finden. Sie zieht sich geradezu wie ein roter Faden durch die Bände und auch vor Voldemort macht sie nicht Halt. In der griechischen Mythologie steht die Zahl sieben für Geburt, Tod und Magie, außerdem wird sie Poseidon zugeschrieben, dem Gott des Meeres. Die Welt wurde in sieben Tagen erschaffen, deshalb ist die sieben in der biblischen Symbolik die Zahl der Vollkommenheit. Um den Stein der Weisen zu erlangen, der für die Selbsterkenntnis steht, müssen sieben Phasen durchlaufen werden.

Aber es gibt noch eine weitere Zahl, die ganz speziell auf Voldemort hinzuweisen scheint, denn die Zahl dreizehn lässt sich im Zusammenhang mit Voldemort mehr als einmal finden. Sein Zauberstab ist 13 ½ Zoll lang, er war 13 Jahre ohne Körper und dreht man die 31 in Voldemorts Geburtsdatum um, erscheint wieder die dreizehn. Häufig gilt die 13 als Unglückszahl, aber sie ist auch die "Wandlungszahl", die die Verbindung zwischen "Tod und Erneuerung" darstellt. (ii) Im Tarot ist die 13. Karte "Der Tod", der wiederum unumgänglich mit Voldemort assoziiert werden kann. An dieser Stelle gibt es noch eine Querverbindung, denn die 12. Tarotkarte stellt den "Gehängten" dar. (iii) Im "The Hanged Man" in Little Hangleton werden die ersten drei Morde von Voldemort diskutiert und durch das "Hang Man" Spiel konnte am 21.12.2006 der Titel für den siebten Band "Deathly Hallows" herausgefunden werden. Dazu sollte noch erwähnt werden, dass am 21.12. nicht nur Sonnenwende ist, sondern auch der Namenstag von "Thomas".

Die Zahl dreizehn im Hinterkopf, sollte ein anderes Fach, welches Hermine in Hogwarts belegt, näher betrachtet werden. In ihrer ZAG-Prüfung zu Alte Runen unterläuft ihr nach eigener Meinung ein schwerwiegender Fehler, der dem Leser aber einen Hinweis gibt.
"I mis-translated ehwaz. It means partnership, not defence; I mixed it up with eihwaz." [OotP S.787 - zu deutsch: "Ich hab ehwaz falsch übersetzt. Das bedeutet Partnerschaft, nicht Verteidigung. Hab ich mit eihwaz verwechselt."]
Eihwaz scheint hier nicht zufällig gesetzt worden zu sein, denn sie ist nicht nur die 13. Rune, sondern hat auch die Form von Harrys Narbe, die einem Blitz gleicht. Das Kraut dieser Rune ist die Alraune und ihre Bedeutung ist die Eibe. Voldemorts "Rekonstruktion" findet unter einer Eibe statt und diese symbolisiert wiederum die Unsterblichkeit, da sie der Baum von Tod und Wiedergeburt ist. Dadurch gilt eihwaz auch als Todesrune. Der Prozess zur Akzeptanz des Todes ist zwar Furcht einflößend, muss aber durchlaufen werden. Eihwaz gibt somit das Verständnis von Leben und Tod und nimmt die Angst vor dem sterben. Der Wandel zwischen Vergangenem und Neuem wird akzeptiert. (iv)

"After all, to the well-organised mind, death is nothing but the next great adventure." [PS S. 320, zu deutsch: "Schließlich ist der Tod für den gut vorbereiteten Geist nur das nächste große Abenteuer"]
Um das Puzzle zu vervollständigen, sollte nun auch Voldemorts Zauberstab nicht außer Acht bleiben. Dieser ist 13 ½ Zoll lang, aus Eibenholz und im Kern hat er eine Phönixfeder, die bekannter Weise von Fawkes stammt.
Wie Manu in der Juni-Kolumne "Der Phönix Fawkes" schon beschrieben hat, steht der Phönix unter anderem für Tod und Wiedergeburt.


Das Finale

Dass Voldemort am Ende wohl Todeskandidat Nummer eins ist, steht wohl außer Frage, doch sagt Joanne K. Rowling selbst:
"Some fans have come very close to guessing the ending of Book 7, but the one I have planned isn't "very obvious"." (v)("Einige Fans sind dem Ende von Buch 7 sehr nahe gekommen, aber das Ende, das ich geplant habe, ist nicht "sehr offensichtlich".")

Nach dieser Aussage ist es nur schwer vorstellbar, dass Harry einen Fluch absendet und Voldemort "verpufft". Aber wird Harry wirklich zum Mörder? In den Bänden wird es so häufig erwähnt, dass ein Mord durch Harrys Hand schon ziemlich unwahrscheinlich wirkt und auch die mehrdeutige Prophezeiung sollte nicht in Vergessenheit geraten. Doch wie könnte sonst der finale Kampf aussehen? Eine genaue Handlung ist eher schwer voraus zu sagen und da wir nicht das "Innere Auge" wie Sybill Trelawney besitzen, macht es die Angelegenheit nicht einfacher. Doch anhand der Hinweise kann des Rätsels Lösung vielleicht schon eine grobe Form annehmen.

In den Bänden wird mehr als einmal erwähnt, dass Voldemort Harrys Schatten ist. Dies lässt sich auf die alchemistischen Phasen zurückführen. Auf dem Weg zum Stein der Weisen (der Selbsterkenntnis) muss der Sucher (Harry) seinen Schatten (Voldemort) treffen. Doch auch Voldemort hat bei seiner "Rekonstruktion" einige der alchemistischen Phasen durchlaufen. Daraus könnte geschlossen werden, dass auch Voldemort eine gewisse Erkenntnis erlangen muss. Dies könnte zum einen die Wahrheit über seine Herkunft sein und natürlich die Akzeptanz des Todes, von der er noch weit entfernt ist. "There is nothing worse than death." [OotP S. 955, zu deutsch: "Es gibt nichts Schlimmeres als den Tod"]

Harry hingegen ist schon in Band 4 bereit zu sterben, doch was passiert eigentlich nach dem Tod?
Joanne K. Rowling sagte einmal in einem Interview, dass sie nicht über ihren Glauben reden könne, bevor der siebte Band veröffentlicht wurde. (vi) Hier sollte noch ergänzend hinzugefügt werden, dass das im Englischen verwendete Wort "soul" im religiösen Sinne für die weiterlebende Seele nach dem Tod steht. Dies deutet darauf hin, dass die Seele nach dem Tod im Jenseits weiterlebt, wenn man bereit ist "weiterzugehen" oder der Verstorbene bleibt als Abdruck seiner selbst auf der Erde zurück. Es dreht sich immer wieder um die gleichen Aspekte.

Der Phönix, der für Tod und Wiedergeburt steht, die Eibe, die Unsterblichkeit und Todesakzeptanz symbolisiert, die Zahl sieben, die Selbsterkenntnis und Vollkommenheit bedeutet und sie lassen sich immer wieder im Zusammenhang mit Harry und Voldemort finden. Voldemort hatte es ziemlich eilig seine Seele zu zerstören ohne die Vollkommenheit einer "heilen" Seele zu berücksichtigen.

Eine entscheidende Rolle wird hier wohl Fawkes übernehmen, denn dass Fawkes' Schwanzfedern die Kerne der beiden Zauberstäbe bilden, macht es unmöglich, dass diese gegeneinander kämpfen, weiterhin besteht dadurch eine besondere Verbindung zwischen Harry, Voldemort und dem Phönix, sowie dessen verstorbenen Besitzer Dumbledore. Wird nun im Zusammenhang mit der Bedeutung von Voldemorts Namen der Phönix Fawkes berücksichtigt, könnte spekuliert werden, ob Voldemort am Ende mit diesem in den Tod fliegt.
All die Rätsel werden wohl ein Ende haben, wenn der siebte Monat langsam dem Ende zu geht und das wohl meist ersehnte Buch des Jahres eine Fangemeinde Kopf stehen lässt und Joanne K. Rowling ihre Leser ein letztes Mal verzaubert.


Eure Chloé



(i) Interview RCMH1, 2006
(ii) sungaya.de
(iii) Wikipedia.org
(iv) Runenkunde.de
(v) Interview BBC Radio4, 2005
(vi) Interview Chicago Sun-Times, 1999


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
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