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Die Hexenwoche - November 2005

Entscheidungen vs. Schicksal

von Ulrike Pammer

„Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, Harry, die zeigen wer wir wirklich sind.“ (Dumbledore KdS, 343)

Herzlich Willkommen zu einer neuen Hexenwoche! Ich habe diese Hexenwoche mit einem der berühmtesten und meiner Meinung nach auch wichtigsten Harry-Potter-Zitaten begonnen. In dieser Kolumne wird es um Entscheidungen und um das Schicksal gehen, und inwiefern diese zwei Begriffe die Harry-Potter-Romane beeinflussen. Dazu erschien es mir notwendig, dass ich zuerst einmal etwas weiter aushole und einige allgemeine Anmerkungen zum Thema Schicksal mache. (Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt ;-))

Laut Wikipedia.de wird der Begriff Schicksal meistens als „unausweichliche Macht“ definiert. Nach antiker Auffassung ist das Schicksal unausweichlich und unabänderbar. Egal was man tut, um seinem Schicksal zu entgehen, nichts kann das (vorrausbestimmte) Ereignis verhindern. In der griechischen Mythologie gibt es viele Geschichten, die davon handeln, dass Personen versuchen, ihr Schicksal, das meistens von einem Orakel oder einem Seher vorrausgesagt wurde, zu ändern. Doch durch ihren Versuch ihr eigenes Schicksal zu ändern, schaffen diese Personen die Vorraussetzungen dafür, dass sich ihr Schicksal erfüllt. z.B. Ödipus, Paris von Troja.

Auf den ersten Blick hat das alles relativ wenig mit Harry Potter zu tun. Wenn man sich die ganze Sache allerdings etwas genauer ansieht, dann erkennt man, dass Voldemort den gleichen Fehler gemacht hat, wie viele Figuren aus der Mythologie. Voldemort ist der festen Überzeugung, dass es nichts schlimmeres als den Tod gibt. Nachdem Snape ihm also von der Prophezeiung erzählt hat, wollte Voldemort unbedingt verhindern, dass sich die Prophezeiung und damit sein Schicksal (= möglicherweise von jemandem getötet zu werden) erfüllt. Voldy, der in seiner Schulzeit sicher genug damit zu tun hatte, sich zu überlegen, wie er seine Seele in 7 Teile reißen könnte, und deswegen nicht dazu gekommen ist, mythologische Bücher zu lesen, war natürlich davon überzeugt, dass er sein Schicksal ändern kann, indem er Harry tötet.

Wir wissen, dass Voldemorts Plan kläglich gescheitert ist. Indem er versucht hat, Harry zu töten, hat er Harry „die Werkzeuge für die Aufgabe [=Voldemort zu töten] in die Hand gegeben“. (HBP, 515) Weil Voldy versucht hat, Harry daran zu hindern, ihn zu vernichten, hat er Harry die nötigen Fähigkeiten gegeben, um ihn zu besiegen. (siehe HBP, 515 f). Voldemort hat also dadurch, dass er versucht hat, sein Schicksal zu ändern, garantiert, dass die Prophezeiung in Erfüllung geht. Das wird auch tragische Ironie genannt. (Ich glaube, dass wir davon ausgehen können, dass sich die Prophezeiung zu Harrys Gunsten erfüllt, d.h. dass Harry Voldemort besiegen wird. Ob Harry das überlebt, ist wieder eine andere Frage.)

In den Harry-Potter-Büchern wurde immer wieder betont, wie wichtig Entscheidungen sind und dass es so etwas wie das Schicksal nicht gibt. Auf den ersten Blick erscheint das sehr unlogisch, da die Prophezeiung ja besagt, dass Harry Voldemort besiegen muss, um überleben zu können und Harry hat sich schließlich nicht dafür entscheiden. Man könnte also sagen, dass es Harrys Schicksal ist, Voldemort zu bekämpfen. Doch meiner Meinung nach ist diese Sichtweise falsch. Denn Voldemort hat sich dazu ENTSCHIEDEN, dass er Harry töten will. Hätte er das nicht getan, hätte die Prophezeiung nie in Erfüllung gehen können, da er Harry auch nicht als ebenbürtig gekennzeichnet hätte. Das Ganze hat also relativ wenig mit Schicksal zu tun, und auch Harry muss Voldemort nicht bekämpfen. Er kann sich dazu ENTSCHEIDEN, Voldemort zu bekämpfen aber er könnte sich auch dazu ENTSCHEIDEN, die Prophezeiung zu ignorieren und Voldemort in Frieden zu lassen (genauso wie Voldemort das tun könnte.)

Im HBP steht folgendes dazu:

„Aber Sir, es läuft doch alles auf dasselbe hinaus, oder? Ich muss versuchen ihn zu töten, oder-“ […] Natürlich musst du! Aber nicht wegen der Prophezeiung! Weil du, du selbst, nie ruhen wirst, bis du es versucht hast!“ (HBP, 516)

Es kann sein, dass ich das Thema jetzt ein bisschen breitgetreten habe, aber meiner Meinung nach ist es extrem wichtig zu wissen, dass es, zumindest laut J.K.R., so etwas wie ein unausweichliches Schicksal nicht gibt. Man kann sich immer noch entscheiden, ob man an einen Orakelspruch oder an eine Prophezeiung glaubt oder nicht. Wenn Voldemort die Prophezeiung ignoriert hätte, dann hätte er Harry nicht zu einem so bedrohlichen Feind gemacht. (Was nicht heißen soll, dass Harry dann auf Voldys Seite wäre.)

In einen meiner Lieblingsstellen des HBP wird folgendes dazu gesagt:

„Es ging, dachte er[Harry], um den Unterschied, den es machte, ob man in die Arena hineingeschleift wurde, um seinen Kampf auf Leben und Tod auszutragen, oder ob man erhobenen Hauptes in die Arena einzog. Manche würden vielleicht sagen, dass diese beiden Möglichkeiten sich kaum unterscheiden, aber Dumbledore wusste- und ich [Harry] weiß es auch,[…],wie meine Eltern es wussten-, dass dies ein himmelweiter Unterschied ist. (HBP, 516 f)


Voldemort, glaubt dass der Endkampf mit Harry etwas ist, dass er tun muss und zwar weil er anscheinend an die Prophezeiung glaubt (sonst hätte er ja nicht versucht Harry zu töten), und weil er unbedingt sein Ziel, die Unsterblichkeit, erreichen will. Solange Harry lebt, ist Voldemort nicht unsterblich und das weiß er auch. Von Voldemorts Sichtpunkt aus MUSS er also mit Harry kämpfen. (Es ist sehr wahrscheinlich, dass er das als sein Schicksal ansieht.)

Harry allerdings hat sich dafür ENTSCHIEDEN, Voldemort zu bekämpfen. Er hatte die Wahl. Dumbledore hat Harry im HBP klargemacht, dass er gar nichts tun muss. Es sei Harrys Entscheidung, ob er Voldemort gegenübertritt oder nicht. Am Ende des HBP entscheidet sich Harry klar dafür, Voldemort zu bekämpfen. Harry opfert dieser Entscheidung alles, sogar sein eigenes (Liebes-)glück.


Harry entscheidet sich für das, was richtig ist und nicht für das, was bequem ist. Für mich beweist Harry mit seiner Entscheidung am Ende des HBP wieder einmal, was für ein großartiger und außergewöhnlicher Mensch er ist. Er ist bereit, sein eigenes Glück zu opfern damit er Voldemort besiegen kann. Mit „eigenem Glück“ meine ich übrigens nicht nur Ginny. Er ist bereit, jenen Ort zu verlassen, den er als sein Zuhause ansieht. Er ist bereit, seine Freunde zu verlassen, die für ihn wie eine Familie sind. (Zum Glück weigern sich Ron und Hermine, Harry allein zulassen.) Ich glaube, dass sich nicht viele so wie Harry entschieden hätten. Es hätten sich auch nicht viele so wie Ron und Hermine entschieden.

Ich glaube, dass die Tatsache, dass Voldemort kämpfen muss (oder er glaubt zumindest es tun zu müssen) und Harry sich dafür entscheidet zu kämpfen, wichtig für den finalen Kampf zwischen Harry und Voldemort sein wird. Denn wie Harry schon sagte: “dies ist ein himmelweiter Unterschied“.

Ich möchte noch mal auf mein Anfangszitat zurückkommen

„Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, Harry, die zeigen wer wirr wirklich sind.“ Dumbledore KdS, 343

Dieses Zitat bedeutet auch, dass man die Gesinnung eines Menschen an seinen Entscheidungen erkennen kann. Ob jemand „gut“ oder „böse“ ist, kann man also feststellen, indem man sich der Entscheidungen der jeweiligen Person ansieht. Rowling sagte im World Book Day Chat, dass Voldemort nicht „böse“ geboren wurde. Es war nicht Voldemorts Schicksal „böse“ zu werden, er wurde es durch seine Entscheidungen, die er getroffen hat. Schon im Waisenhaus entschied er sich dazu, seine Fähigkeiten zu missbrauchen, andere zu quälen und in Angst und Schrecken zu versetzten. Er entschied sich dazu, seine Seele in 7 Teile zu teilen. Sicher, er hatte es nicht leicht als Kind, aber auch Harry hatte eine schwere Kindheit, und trotzdem entschied sich Harry für die „gute“ Seite. Es gibt hunderte Beispiele für Entscheidungen, die Harry zu dem gemacht haben, was er ist z.B. die Entscheidung Dracos Freundschaft im SdW abzulehnen. Genauso gibt es viele Beispiele für Entscheidungen die Voldemort zu dem gemacht haben, was er jetzt ist. Dieses KdS Zitat ist übrigens auch gut geeignet andere Charaktere einzuschätzen: z.B. Draco oder Snape. Leider würde das jetzt das Ausmaß dieser Kolumne sprengen, und deswegen wird es über dieses Thema (höchstwahrscheinlich) noch eine eigene Kolumne geben. (Dann würde ich auch endlich mal dazu kommen etwas über Draco zu schreiben. Ich habe einige Emails von Lesern bekommen, die sich das gewünscht haben.)


So, das war die November Hexenwoche. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und euch allen viel Spaß beim Anschauen von "Harry Potter und der Feuerkelch" (und beim anschließenden Diskutieren) wünschen. Genießt den Film, denn es wird noch eine Weile dauern, bis wir den 5. Film sehen, oder das 7. Buch lesen können. In diesem Sinne: Danke für das Lesen meiner Kolumne und bis zum nächsten Mal!


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Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darüber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnürt dastehen, sich krümmen und vor Schmerzen stöhnen, während ich einen Monolog führte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
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