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Der Zaubererkurier - Mai 2005

Harry Potter: Regelbrechender und arroganter Balg oder unschuldiges Opfer?

von Fionn Baader

Als wir Harry kennen gelernt haben, war er ein kleiner, aufgeweckter Junge, der trotz der schlechten Behandlung bei den Dursleys immer gut gelaunt war. Oft musste er Tage in dem Schrank unter der Treppe verbringen und bekam nur schlechtes Essen. Seine Geburtstage wurden nie gefeiert und Petunia und Vernon Dursley zeigten Harry immer ganz deutlich, dass er nicht ihr eigener Sohn war, und dass sie ihn nicht leiden konnten. Dennoch hätte niemand im ersten Band gedacht, dass Harry Potter jemals wirklich schlecht gelaunt sein könnte.

Doch genau das zeigt Harry uns plötzlich im 5. Harry-Potter-Buch. Die Verwandlung von einem Jungen, der zwar viel erlebt hat, doch nie aggressiv war, zu einem Teenager, der alle ankeift, die nicht seiner Meinung sind, ist beinahe erschreckend. Fast das ganze Buch über versprüht Harry seine gute Laune und nicht nur einmal fragt er sich, warum er nicht einfach mal seine Klappe halten kann. Stattdessen legt er sich mit der verhasstesten und wohl gemeinsten und skrupellosesten Lehrerin an, die er wählen könnte. Unbeeindruckt von den Strafen, die sie ihm aufbrummt, lässt er es immer wieder darauf ankommen und statt sich seinen Teil zu denken, muss er sich immer wieder in den Mittelpunkt schieben.

„Miss Granger, ich ziehe fünf Punkte für Haus Gryffindor ab.“
Auf diese Worte hin brach lautes Gemurmel los.
„Weswegen?“, sagte Harry zornig.
„Halt dich da raus!“, zischelte ihm Hermine eindringlich zu.
„Weil Sie meinen Unterricht mit sinnlosen Unterbrechungen gestört hat“, sagte Professor Umbridge sanft. „Ich bin hier, um Sie nach einer vom Ministerium genehmigten Methode zu unterrichten, und dazu gehört nicht, dass man Schüler auffordert, ihre Meinungen zu Fragen abzugeben, von denen sie sehr wenig verstehen. Ihre früheren Lehrer in diesem Fach mögen Ihnen mehr Narrenfreiheit eingeräumt haben, aber da keiner von ihnen - vielleicht mit Ausnahme Professor Quirrells, der sich zumindest auf altersgemäße Themen beschränkt zu haben scheint - eine Inspektion des Ministeriums bestanden hätte -„
„Ja, Quirrell war ein toller Lehrer“, sagte Harry laut, „es gab nur den kleinen Nachteil, dass ihm Lord Voldemort hinten aus dem Kopf raushing.“
(HP5, 15)


So unvernünftig Harrys Verhalten uns auch erscheinen mag, so sollten wir dennoch versuchen, uns in seine Lage hineinzuversetzen und seine Handlungsweise nachzuvollziehen.
Betrachtet man das alles, was Harry durchmachen musste, so sollte alles wieder ein wenig in den Bereich des Verstehbaren rücken.
Wer würde denn zum Beispiel gerne über Monate im Unklaren gelassen werden, obwohl er selbst es war, der das Schlimmste verhindert hat? Wie würde jemand denn reagieren, der öffentlich als ein Lügner bezeichnet wird und dem man vorwirft, er würde den Tod seiner Eltern nutzen, um berühmt zu werden?

Sicherlich gibt es einige Kritikpunkte an Harry Potter, jedoch sollte man ihm hier nicht vorhalten, dass er ab und an mal ausflippt. Viel eher sollten wir uns fragen, was diesen naiven Jungen, der er noch in seinem 1. Schuljahr war, dazu veranlasst hat, immer wieder irgendwelche Abenteuer erleben zu wollen. Hat es ihm denn nicht gereicht, dass er einem dreiköpfigen Hund gegenüberstehen musste, oder dass er nur um ein Haar entkommen ist, als Voldemort, der von Quirrells Körper Besitz ergriffen hatte, versucht hat, ihn zu töten?
Hätten nicht diese Erfahrungen ihn lehren müssen, dass er ein wenig vorsichtiger sein sollte?
Stattdessen bereitet es ihm aber offenbar eine Heidenfreude, sich und andere in Gefahr zu bringen und damit einen Rausschmiss aus Hogwarts zu riskieren.

„Ich hoffe, ihr seid zufrieden mit euch. Wir hätten alle sterben können - oder noch schlimmer, von der Schule verwiesen werden.“ (Hermine Granger, HP1, 9)

Doch wirft man Harry Potter all das vor, so muss man das auch seinen Lehrern vorwerfen. Haben sie nicht viel zu oft Gnade walten lassen, indem sie ihm seine Vergehen, die Harry Potter in unserer Welt wohl zu einem Schwerverbrecher gemacht hätten, haben durchgehen lassen?
Schon alleine in seinem ersten Schuljahr begeht Harry Potter eine Reihe von Verbrechen, und überdenkt man das, was Professor Umbridge über ihn sagt, so muss man eigentlich zugeben, dass sie gar nicht so Unrecht hat, auch wenn sie selbst auch eine Verbrecherin ist und wohl einige Jahre Gefängnis verdient hätte.

Da die Strafmündigkeit in England mit der Vollendung des zehnten Lebensjahres beginnt, könnte Harry also für so einige seiner Taten belangt werden. Allein im „Stein der Weisen“ lässt sich Harry einiges zuschulden kommen, wie zum Beispiel Sachbeschädigung (er lässt im Zoo das Glas zum Gehege der Schlage verschwinden), Hausfriedensbruch (er dringt, obwohl es strengstens verboten ist, in den Korridor im dritten Stock ein), Diebstahl (er benutzt unerlaubt einen Schulbesen), Widersetzung gegen die Schulregeln (er schleicht zum Beispiel nachts durch die Schule und dringt in der Verbotenen Wald ein, als er Snape und Quirrell belauscht), Verheimlichen mehrerer Straftaten (Hagrid zaubert in seiner Gegenwart unerlaubterweise und züchtet mit Harrys Wissen einen Drachen, der dann aus dem Land geschmuggelt wird), Anstiftung zu Straftaten (er verleitet Hermine und Ron dazu, ebenfalls die Regeln zu brechen), Anstiftung zur Körperverletzung (er fordert von Hermine, Neville mit einem Fluch zu belegen).

Wie es so alles im Buch miteinander verstrickt ist, könnte man meinen, das alles seien gar keine so schlimmen Taten, jedoch tut Harry sie in vollem Bewusstsein und weiß ganz genau, dass all das verboten ist.
Doch Harry scheint es alles nicht so ernst zu nehmen, und ist sogar noch der Meinung, im Recht zu sein. Alleine schon seine Reaktion, als Professor McGonagall Gryffindor 150 Punkte für Fehlverhalten abzieht, zeugt davon. Statt seine Fehler einzusehen und zu versuchen, es wieder gutzumachen, findet er die Strafe einfach nur ungerecht, obwohl er froh sein sollte, nicht rausgeflogen zu sein.

„Du tust was Nützliches oder du fliegst raus.“ (Hagrid, HP1, 15)

Seine Wandlung im 5. Buch, wo er nur noch mehr Straftaten begeht und sich jeglicher Autorität widersetzt, sollte also gar nicht so unerwartet sein.
Harry Potter wurden niemals wirkliche Grenzen aufgezeigt und bis Dolores Jane Umbridge an die Schule kam, konnte er immer tun und lassen, was er wollte.
Selbst Professor Dumbledore hat seine Fehltritte noch unterstützt, indem er ihm den Tarnumhang von Harrys Vater, James Potter, immer wieder bringt.

Sollten wir Harry Potter anklagen, da er sich nicht mehr ganz so benimmt, wie er sich in den vorigen Büchern benommen hat, da er wesentlich offensiver und aggressiver geworden ist, so müssen wir also viel eher Harrys Lehrern vorhalten, dass sie ihm nie Grenzen aufgezeigt haben.
Die Tatsache, dass Harry ein besonderer Junge sein mag, scheint so gut wie alle Lehrer geblendet zu haben, denn jeder andere Schüler, der so oft die Regeln gebrochen hätte, wäre sicher schon lange rausgeflogen.

Und so sehr sich Harry von Severus Snape, dem Lehrer, der wohl neben Umbridge sein verhasstester Lehrer ist, ungerecht behandelt fühlt, so recht hat Professor Snape, Harry so zu behandeln, wie er es tut. Denn er scheint der einzige Lehrer zu sein, der unbeeindruckt davon ist, dass Harry möglicherweise zum Sturz Voldemorts beigetragen hat. Snape erkennt, dass es Harry nicht gut tut, gegenüber allen anderen bevorzugt zu werden, und tut das einzig Mögliche, um ihn ein wenig in die gerechte Welt zurückzuführen, indem er Harrys Erzfeind, Draco Malfoy, im Gegenzug übervorteilt.

Für mich persönlich spiegelt Harry nicht viel anderes wider als der verwöhnte Dudley Dursley. So mag Dudley vielleicht mit Unmengen an Geschenken und nervtötender Zuneigung verwöhnt werden, Harry hingegen mit losem Regelwerk und viel zu viel Übervorsicht verhätschelt. So kann man durchaus von einer Parallele zwischen den beiden Cousins reden, denn letztlich zeigt es sich auch im Verhalten Harrys, wie ich bereits oben erwähnt habe, dass er denkt, dass er tun und lassen kann, was er will. Jedoch nicht nur beschränkt auf einen Haushalt, so wie Dudley, sondern auf eine ganze Schule, vielleicht gar auf eine ganze Gesellschaft. So bleibt doch letztlich die Frage, was schlimmer ist? Ein pubertierender Tyrann als Sohnemann und Cousin oder ein pubertierender Harry Potter?



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Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darüber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnürt dastehen, sich krümmen und vor Schmerzen stöhnen, während ich einen Monolog führte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
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