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Der Zaubererkurier - Februar 2005

Draco Malfoy: Ein Bösewicht wie kein Anderer

von Fionn Baader

Als kleinen, aalglatten, blonden Jungen haben wir Draco im ersten Harry-Potter-Band kennengelernt. Bereits nach wenigen Seiten des Buches wird dem Leser deutlich, dass Draco mit seiner Einstellung sowie seinem doch mehr als dominanten Auftreten eher zu den "Bösewichten" der Geschichte gehört. Assoziiert man jedoch sein Verhalten mit anderen Bösewichten beziehungsweise deren schemenhaften Charakterzügen, so tanzt Draco aus der Reihe.

Wenn wir an unsere Kindheit zurück denken, dann waren es immer oder meist die düster aussehenden, großen Männer, die durch ihr pompöses, kräftiges Aussehen oder ihrer absoluten Raffinesse unsere liebsten Helden zur Verzweiflung gebracht haben. So tritt Rowling ausnahmsweise aus ihrer teilweise schon banalen Schematisierung und liefert uns mit Draco einen Bösewicht, der nicht einzuordnen ist. Anders als bei Lord Voldemort, der durch Brillanz, sowie seinem groteskem Äußeren unsere schlimmsten Alpträume wahr werden lässt, beschreibt sie Draco als verwöhnten, missmutigen Schnösel, der weder ein angsteinflössendes Äußeres, noch irgendwelche herausragenden magischen Fähigkeiten besitzt.

Nachdem Draco Malfoy sein erstes Auftreten in Harry Potter und der Stein der Weisen hatte, hat sich Dracos Charakter merklich verändert. Sein Auftreten als kleiner, harmloser, blonder Junge ist lange Vergangenheit und Dracos Charakter hat sich durch verschiedene Einflüsse stark verändert. Im Folgenden möchte ich Dracos Beziehung zur Dunklen Seite näher beleuchten, um herauszufinden, ob dort wirklich sein Schicksal liegt.

In unserer Vorstellung sind die wahren Bösen immer die, die sich alles trauen und die an den dunkelsten Flecken zu finden sind. Doch bei Draco scheint dies anders, was sich schon an seinem erbärmlichen Verhalten im ersten Band zeigt, als er gemeinsam mit Harry, Ron und Neville in den Verbotenen Wald geschickt wird. Die Strafe, mag sie auch noch so abstrus scheinen (vier Kinder in den Verbotenen, vor Werwölfen und Riesenspinnen wimmelnden Wald zu schicken, als einzige Unterstützung einen mehr als unbegabten und schussligen Halbriesen ohne Zauberstab), bereitet Draco soviel Angst, dass er sich wohl als größter Hasenfuß der Gruppe herausstellt.

Warum aber fürchtet sich Draco so sehr vor dem Wald? Dass Lord Voldemort zu diesem Zeitpunkt darin sein Unwesen treibt, kann der Blondschopf nicht wissen. Sein Vater dachte, sein früherer Befehlshaber sei tot und höchstens Dumbledore selbst vermutete die beinahe Auferstehung von „Du-weißt-schon-wem“, doch hätte er wohl keinen Grund dazu, dies einem Todesser-Sohn zu erzählen. Zudem wird Dumbledore von Draco sowie dessen Vater als zu lasch und nachgiebig bezeichnet. Wieso also sollte Draco erwarten, dass bei einer solchen Strafe ihm ernsthaft etwas zustoßen könnte?


"In den Wald?", wiederholte er [Draco], wobei er nicht mehr so kühl klang wie sonst. "Wir können da nachts nicht reingehen - da treibt sich allerlei herum - auch Werwölfe, hab ich gehört." (HP1, 15)


Ist dies nicht eine mehr als paradoxe Denkensweise des jungen Malfoy? Ansonsten fällt es ihm immer leicht zu sagen, dass Dumbledore es nicht wagen würde, irgendetwas zu tun, was ihm schaden könnte, da sein Vater ja im Schulrat sitzt und er auch sonst denkt, dass seine Familie Einfluss auf das Geschehen innerhalb und außerhalb der Schule hat.

Diese Reaktion lässt uns schließen, dass es sich um mehr als ein verwöhntes und feiges Balg handelt, das sich hinter Vaters Umhangzipfel versteckt. Wieso also sollten wir glauben, dass Draco einmal den Mumm finden wird, sich der brutalen und düsteren Welt Voldemorts anzuschließen?


"Ich hoffe, aus meinem Sohn wird mehr als ein Dieb oder
Plünderer, Borgin", sagte Malfoy kühl, und Mr Borgin setzte rasch nach: "Das sollte keine Beleidigung sein, Sir, keinesfalls -"
"Sollten allerdings seine Schulnoten nicht besser werden", sagte Mr Malfoy noch kühler, "könnte es durchaus sein, dass er so endet -"
"Das ist nicht meine Schuld", erwiderte Draco. "Die Lehrer haben alle ihre Lieblinge, diese Hermine Granger zum Beispiel -"
"Ich hätte gedacht, du würdest dich schämen, dass ein Mädchen, das nicht mal aus einer Zaubererfamilie kommt, dich in jeder Prüfung geschlagen hat", sagte Mr Malfoy mit schneidender Stimme.
(HP2, 4)


Immerhin scheint es so, dass er nur mit Gefolge, welches er befehligen kann, stark ist. Und bei Voldemort würden sich wohl größere Hindernisse in den Weg stellen, als ein Verbotener Wald oder ein nächtliches Duell mit Harry Potter. Darüber hinaus hätte er dort eher unter der Fuchtel des Lords Befehle Auszuführen, anstatt selbst befehligen zu können.

Dieses Verhalten durchzieht die gesamte Spanne seiner Entwicklung. Ohne seine beiden bulligen Bodyguards Crabbe und Goyle würde Draco sein Maul wohl nicht so weit aufreißen. Aber wozu braucht er diese? Sie sind weder besonders klug, noch wirklich begabt, was Zauberei betrifft. Das einzige, was Crabbe und Goyle auszeichnet, ist ihre Körperkraft. Doch ist eine solche in der Zaubererwelt wirklich von Nöten?

Vergleicht man Draco einmal mit Harry, werden wir auf einige Unstimmigkeiten stoßen. Harry hat als Verstärkung eine mehr als kluge Freundin und einen immer loyalen, wenn auch schusseligen Freund. Draco hat zwei Dummköpfe, die sich nur mit Fäusten wehren können. Irgendwie scheint es, als ob die Waage hier schon sehr ins Ungleichgewicht gerät. Außerdem ist Harry immer der, welcher voller Mut strotzt und Draco der, welcher sich immer zurückzieht.

Spätestens am Ende des fünften Bandes stellt sich für uns die Frage, ob sich Draco den Todessern anschließt oder nicht. Aber nachdem wir gesehen haben wie feige er ist, lässt das die Frage offen, ob der Lord so jemanden überhaupt in seine Truppe aufnehmen würde. Es ist doch eher unwahrscheinlich, da sich an seiner Seite sonst nur mutige und kluge Leute tummeln. Einzig bei Peter Pettigrew kann man an den Qualitäten zweifeln, doch hat der Lord ihn eher weniger wegen seines Könnens in seine Dienste genommen, als wegen seiner Verbindungen zu den Potters.

Was als Einziges noch bleibt, um eine Brücke zwischen Draco und der dunklen Seite zu schlagen, ist seine Einstellung. Doch als Sohn eines Todessers und einer Mutter, die aus einem mehr als dunklen Hause kommt, kann er ja keine andere mit auf den Weg bekommen haben. Doch haben wir das nicht alle selber am eigenen Leib erfahren, dass wir unseren Eltern bis zu einem bestimmen Alter alles glauben oder sogar nachplappern? Wird uns von klein auf etwas eingebläut, so ist es sehr schwer von diesem Pfad wieder herunter zu kommen. Man empfindet die Meinung oft als die Richtige, selbst wenn man im Grunde etwas anderes denkt. Doch ist man in einem gewissen Alter noch nicht dazu in der Lage, die eigene Meinung so zu stützen, dass sie für die Öffentlichkeit vertretbar ist.

Wieso aber erschafft Rowling einen solchen Charakter, der weder der dunklen noch der „guten“ Seite angehört? Anders als bei zwiespältigen Figuren wie zum Beispiel Severus Snape, umgibt Draco nicht einmal dieser mysteriöse Schleier. Soll Draco für uns einzig eine Belustigung für Zwischendurch darstellen? Kein Handeln Dracos hat jemals ernsthafte Konsequenzen mit sich gezogen, nicht einmal seine Lästereien im vierten Schuljahr zu Gunsten der Klatschreporterin Rita Kimmkorn. Hat uns dieses Verhalten nicht viel eher das unreife Verhalten Dracos näher gebracht?


"Potter beherrscht Parsel", enthüllt Draco Malfoy, ein Viertklässler in Hogwarts. "Vor ein paar Jahren gab es viele Angriffe auf Schüler, und die meisten vermuteten Potter dahinter, nachdem sie gesehen hatten, wie er in einem Duellierklub die Nerven verlor und eine Schlange auf einen anderen Jungen hetzte. Aber es wurde alles vertuscht. Außerdem hat er sich auch noch mit Werwölfen und Riesen angefreundet. Wir glauben, dass er für ein bisschen Macht alles tun würde." (HP4, 31)


Für mich persönlich ist es eher unwahrscheinlich, dass sich Draco jemals für eine Seite entscheiden wird. Er wird wohl einer der ruhelosen Gestalten werden, die zwischen der schwarzen und der weißen Welt Rowlings hin- und herpendeln, jedoch nie ihren Platz so richtig finden.



Themen aus dem Forum zum diskutieren:

Draco - Der Deglorifizierte
Draco als Todesser?

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Lucius Malfoy
Lord Voldemort


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