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In den letzten Monaten sind, zum Ärger der Fans, vermehrt Kritiken an den von J. K. Rowling geschriebenen Harry-Potter-Bänden in den Medien aufgetaucht.
Ging es in Amerika, genauer gesagt im Bundesstaat Georgia gar soweit, dass ein riesiger Prozess um die Klage einer betroffenen Mutter von Schülern gestartet wurde, weil die Frau der Meinung ist, dass die Bücher für ihre Kinder schlecht und für den Unterricht an den Schulen nicht geeignet seien (wir berichteten), so gab es anschließend ein Statement von einer Schülerin zu diesen Vorwürfen, worüber wir hier berichteten.
Die 17-jährige Anna Lea Chapin, die ein riesiger Fan der Abenteuer des jungen Zaubererlehrlings ist, hat es zu Hause ebenfalls sehr schwer, da ihre Eltern eine ähnliche, negative Einstellung zu den Büchern haben und der Handlung vorwerfen, die Absicht zu haben, die Kinder auf den "falschen Weg zu bringen".
Nun erreicht die Kritikwelle selbst eine deutsche Stadt. An einer Chemnitzer Schule, dem Johannes-Kepler-Gymnasium werden die Fantasieromane bis auf weiteres aus dem Unterrichtsplan herausgenommen, da sich Eltern der Schüler beschwert hatten, dass "die Darstellung von Geistern im Widerspruch zur religiösen Erziehung ihrer Kinder stehe". Auch in diesem Fall gibt es diverse Stellungnahmen zu dem Vorfall, doch die Meinungen bleiben sehr geteilt.
Das Kultusministerium gibt zu diesem Vorfall zwar keine Stellungnahme ab, dennoch hat eine Sprecherin geäußert, dass "Märchen und Fabeln im Unterricht behandelt werden müssen, aber Harry-Potter-Geschichten nicht zwingend vorgeschrieben seien". Ein Argument gegen die Lehrplanumstellung an dem Chemnitzer-Gymnasium findet die stellvertretende Vorsitzende für Erziehung und Wissenschaft, die der Meinung ist, dass "die Kinder lernen müssten, dass sie in ihrem Leben mit unterschiedlichen Meinungen konfrontiert würden und das man dies mit Harry Potter lernen könnte".
Doch auch eine Politikerin, die schulpolitische Sprecherin der Linksfraktion.PDS, Julia Bonk, hat sich eindeutig gegen die Entscheidung des Johannes-Kepler-
Gymnasiums ausgesprochen. Der Vorgang sei ihrer Meinung nach "eine Aufforderung, den Bildungs- und Erziehungsauftrag staatlicher Schulen nach eigenem Gutdünken zu zerstören". So müsse man laut Bonk ebenfalls "die Grimm-Märchen aus den Schulen verbannen, denn dort wimmelte es nur so von Hexen und Fabelwesen". So stellt die Sprecherin die Forderung an die Schule, ihre Entscheidung rückgängig zu machen, da in Sachsen "ein modernes und weltanschaulich unabhängiges Schulsystem" erhalten werden sollte.
Vielen Dank an Lexi für den Hinweis!
UPDATE am 22.03.2007 um 22:15 Uhr von Bekki:
Anlässlich eines Kommentars, der von einer Schülerin des Gymnasiums geschrieben wurde, bedarf es nun einer Richtigstellung der Ereignisse an dieser Schule.
Laut der Schülerin ist die Sache wie folgt zu verstehen:
"1. Harry Potter ist kein Lehrplanstoff, und kann deshalb nicht aus den Lehrplan genommen werden, wie viele Quellen fälschlicherweise behaupten. Lehrplan ist Sache des Kultusministeriums, eine Schule kann ihn nicht ändern.
2. HARRY POTTER WURDE AM JOHANNES-KEPLER-GYMNASIUM NICHT VERBOTEN! Es wird nun jediglich als Unterrichtsprojekt behandelt, welches nicht verpflichtend ist. Somit können die Schüler, die sich dafür interessieren das Buch lesen, Kinder mit Elternhäusern, die bedenken haben, werden nicht dazu verpflichtet, sie zu lesen."
Vielen Dank an firstgirl für den Hinweis!
Links:
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Es ist einfach nur traurig! Ich bin da der selben Meinung wie Julia Bonk. Da kann ja jetzt ja jeder kommen und Unterrichtstoff verbieten lassen wollen, der einem nicht in den Kram passt...
@Verschütteter-Gang: Ja, das frage ich mich allerdings auch!
Spätestens jetzt kann keiner mehr mit dem Finger richtung Amiland zeigen und sagen, solchen Schwachsinn könnten sich nur die verbohrten Spießer im Westen ausdenken.
Ich hätte nie gedacht, dass es in Deutschland genau dieselben bescheuerten Vorurteile gibt ...
e-onbart
unregistriert
warum wird über religiösen fanatismus eigentlich nur im zusammenhang mit islam geredet?!?!
und ich dachte, wir würden in einer zumindest teilweise aufgeklärten zeit leben...
amen!
Hermione Granger 31
unregistriert
So ein Schwachsin...
Harry Potter is doch nur ein ganz normales Fantasy Buch, das Kinder anregen soll mehr zu lesen und die Fantasy fördern soll. Herr der Ringe und Eragon sind dagegen ganz brave Bücher oder wie? Ne, sry, das verstehe ich echt nicht... Harry Potter ist ein einzigartiges Buch und so dumme Eltern, die es selber nicht mal gelesen haben brauchen sich ehrlich nicht aufregen. Die haben doch echt keine Ahnung. Außerdem lesen das Buch ja auch viele Erwachsene... Für mich haben solche Eltern nen Schlag weg... Sry, aber das ist meiner Meinung nach einfach so... Harry Potter find ich einfach spitze und ich findes es schwachsinning so etwas einfallsreiches und sagenumwobenes und .... :o an Schulen zu verbieten.
Verschütteter-Gang
unregistriert
Sah ich gestern im Fernsehen.
Weshalb schicken solch bonierte Eltern ihre Kinder überhaupt ins Gymnasium?
Wenn die eh verblöden sollen!
Tara7
unregistriert
ich finde das wirklich erschreckend. religion und moralvorstellungen werden so derartig missbraucht ... wo führt das noch hin ...?
snapysnape
unregistriert
Sind die denn jetzt durchgeknallt, da ?
Ich frage mich wirklich, warum immer so ein Pulk um Harry Potter veranstalltet wird.
Ich denke auch, wer an Harry Potter Anstoß nimmt, sollte auch keinerlei Märchen mehr lesen!!!
Tenebrus Schülerin
Dabei seit: 08.11.2003
Ich glaube ja, dass eine kollektive Weltverblödung im Gange ist O.o
Samstag, 01.07.
Freitag, 02.06.
Mittwoch, 24.05.
Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck