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Kritik zu Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1

von whomping willow

Rufus Scrimgeour "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 1" fängt, wie auch schon sein Vorgänger, im Zaubereiministerium an. Rufus Scrimgeour hält eine flammende Rede darüber, wie wichtig es ist, dass alle Zauberer zusammenhalten und gegen Voldemort kämpfen. Danach folgen einzelne Szenen der drei Hauptcharaktere - Hermine verändert das Gedächtnis ihrer Eltern, Harry beobachtet aus dem Fenster, wie die Dursleys vom Ligusterweg wegfahren und Ron steht vor dem Fuchsbau und betrachtet sorgenvoll den Himmel.

Es folgt eine Überblendung zu Snape, der vor das Haus der Malfoys appariert und fledermausartig die Treppen zu Voldemort und der Todesserversammlung hinaufeilt. Diese gesamte Szene mitsamt der Ermordung von Charity Burbage, Lord Voldemort und Severus Snape der Muggelkundelehrerin von Hogwarts, jagt einem den ersten von vielen eiskalten Schauern über den Rücken. Nicht zuletzt wegen Ralph Fiennes genialer Leistung als Voldemort. Der dunkle Lord beweist sogar auf seine eigene, vollkommen kranke Art und Weise, dass er so etwas wie Humor besitzt. Ein sarkastischer Kommentar über Snapes Zuspätkommen, ein kurzer Lacher und dann bietet er die Leiche der Muggelkundelehrerin seiner Schlange Nagini zum "Dinner" an.

Harrys Transport zum Fuchsbau verläuft größtenteils so wie im Buch und besonders die Effekte, wie z.B. bei seinem Kampf mit Voldemort auf dem fliegenden Motorrad, sind genial. Bei der Szene mit den sieben Potters gibt es jedoch einige Details, deren Witz sich nur für echte Harry-Potter-Fans erschließen dürfte. Ron stellt beispielsweise fest: "I knew Ginny was lying about that tattoo". Ein "Nur-Kinogänger" wird sich hier fragen, "welches Tattoo?", ein Buch-Kenner aber weiß, worauf sich das bezieht.

Der Film bietet insgesamt einige lustige Momente: als Ron sich im Café zum ersten Mal mit der Muggelwelt "richtig" konfrontiert sieht und nicht so recht weiß, was ein Cappuccino ist. Die Szene mit dem verwandelten Trio im Zaubereiministerium ist köstlich! Harry im Ministerium Und zwischen Ron und Hermine kommt es auch zu einigen witzigen Momenten. Auch Daniel Radcliffe beweist sein komödiantisches Talent, als er mit Hermine tanzt, um sie aufzumuntern. Nichtsdestotrotz ist die allgemeine Bedrohung und die Gefahr, der die drei ausgesetzt sind, allgegenwärtig im Film. Im Ministerium findet Harry die Akten über seine Freunde, dass sie beobachtet werden. Die Akten von Moody und Dumbledore sind mit einem großen roten Kreuz durchgestrichen, was einfach grausam wirkt. Einige Male läuft im Hintergrund Rons magisches Radio, wodurch man von den schlimmen Geschehnissen in der Zaubererwelt erfährt. Oder es kommen zufällig die Greifer dort vorbei, wo Harry, Ron und Hermine ihr Zelt aufgeschlagen haben. Aufgrund Hermines Schutzzauber kann Scabior die drei zwar nicht sehen, aber er riecht Hermines Parfüm und bleibt genau vor ihr stehen - eine sehr spannende und vor allem sehr gut gemachte Szene, die man einfach gesehen haben muss.

Der Streit zwischen Ron und Harry ist sehr emotional und vor allem von Rupert Grint richtig gut gespielt! Generell bekommt man Rons Eifersucht sehr gut zu spüren. Die ganze Campingtour ist sehr straff gehalten und wirkt durch die gegensätzlichen Landschaften auch recht abwechslungsreich. Es kommt dabei kein Gefühl der Langeweile auf, wie es ein bisschen im Buch der Fall war. Wovon ich mir etwas mehr erwartet hatte waren die Szenen in Godric's Hollow. Diese sind zwar gut umgesetzt, werden aber etwas zu rasch abgehandelt bzw. es fehlte das gewisse Etwas. Wie die Schlange aus Bathilda Bagshot rauskommt ist jedoch einmalig! Sehr ergreifend ist auch die Szene, als Ron das Medaillon zerstört, als daraus ein Horkrux-Harry und eine Horkrux-Hermine auftauchen, doch davon soll sich am besten jeder selbst überraschen lassen.

Natürlich kommt auch dieser Film nicht ohne Auslassungen und Änderungen aus, die jedoch nicht so schwer ins Gewicht fallen bzw. sich gut in den Verlauf der Geschichte einfügen. So ist das Schwert von Godric Gryffindor im Schulleiterbüro anscheinend nicht durch ein Duplikat ersetzt worden, sondern es ist einfach von Anfang an verschwunden. Später im Haus der Malfoys fragt Bellatrix zwar Hermine, woher die drei das Schwert haben. Aber warum sie das wissen will, erfährt man nicht. An dieser Stelle ein großes Kompliment an Emma Watson, die Hermines Hilflosigkeit während der Folterung sehr überzeugend darbringt. Ihre Blicke und vor allem ihre Schreie, die Harry und Ron im Kerker hören, gehen durch Mark und Bein. Das auf ihrem Arm eingeritzte "Mudblood" tut dann sein Übriges, um den Zuschauer wieder komplett erschauern zu lassen.

Dobby Dobby ist der Held des Ganzen. Er rettet nicht nur die Gefangenen aus dem Malfoy-Haus, sondern hält auch noch eine feurige Rede seinen alten Meistern gegenüber und er ist derjenige, der Wurmschwanz zumindest ausschaltet. Ob er ihn dabei auch tötet, bleibt unklar. Diese Änderung ist zwar verständlich, denn so spielt Dobby eine noch wichtigere Rolle, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie dem einen oder anderen Fan doch negativ aufstößt. Schließlich hat es im Buch schon eine gewisse Bedeutung, dass Wurmschwanz' künstliche Hand ihn eigentlich selber erwürgt. Der kleine Hauself hilft außerdem zu Anfang des Films Kreacher dabei, Mundungus Fletcher zu finden, was zu einer sehr amüsanten Ankunft der beiden mit Mundungus am Grimmauldplatz führt. Umso tragischer und trauriger sind seine letzten Worte, die er in Harrys Armen liegend sagt. Wer nah am Wasser gebaut ist, wird hier die ein oder andere Träne vergießen.

Der Hogwarts-Express Eine weitere Szene, die nicht im Buch vorkommt, ist die, in der der Hogwartsexpress angehalten wird und von Todessern nach Harry durchsucht wird. Sinn und Zweck dieser Szene ist wohl hauptsächlich, schon langsam darauf hinzudeuten, wie Neville sich im Laufe des zweiten Films dann entwickeln wird, denn er tritt den Todessern im Zug gegenüber und sagt in für ihn eigentlich ganz untypischer Weise: "Hey losers! He is not here."

Was leider fehlt ist die Erklärung mit dem Tabu auf Voldemorts Namen, was bei Leuten ohne Buchkenntnisse wohl Fragen aufwerfen könnte. Dumbledores Vergangenheit wurde leider auch etwas außen vorgelassen bzw. wurde nur kurz erwähnt, als Tante Muriel Harry auf der Hochzeit erzählt, dass er in Godric's Hollow gelebt hat. Aber das Ganze kommt vielleicht auch erst im zweiten Film dran.

Gerade bei diesem Film wurde meiner Meinung nach wieder vermehrt auf kleine, magische Details geachtet. So sieht man den Aufbau des Hochzeitszelts oder wie sich die Gläser bei der Feier wieder von selbst füllen, was nichts besonderes ist, aber einfach super wirkt. Wirklich toll gemacht ist auch das Märchen von den drei Brüdern, das "zum Leben erwacht", während Hermine die Geschichte vorliest. Es wirkt fast so ähnlich wie ein Schattenspiel. Das Design von Hermines "Märchen von Beedle dem Barden" ähnelt übrigens dem Design der echten, britischen Standardausgabe.

Fazit: Insgesamt ein wunderschöner, wirklich sehr gelungener Potter-Film, und für mich sogar der beste Potter bisher! Ich als Fan bin total begeistert von diesem Film und ich freue mich schon auf den kommenden Freitag, wenn ich ihn zum zweiten Mal anschauen darf und weitere Details entdecken kann, die mir beim ersten Mal entgangen sind!

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Wenn Kinder an der Hand der Mutter gehen, aber etwas hinter ihr, dann heulen sie, wenn sie mich sehen, weil ich Petunia Dursley spiele. Und die Mutter hat keine Ahnung, warum das Kind weint. (lacht)
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