Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Ein Leben für die Liebe! - Genesung

von lütfen

Hermine POV

Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als ich wieder aufwachte. Ich war mir nur sicher, dass ich noch am Leben war. So viele Schmerzen konnte es einfach nicht geben im Jenseits.
Ich schlug probeweise die Augen auf und blinzelte gegen die Helligkeit des Lichtes an, das durch ein Loch in der Decke direkt auf mich fiel. Ich lachte leicht, als ich mir der Ironie bewusst wurde. Ausgerechnet ich werde in gleißendes Licht getaucht.

Au! Lachen tut weh. Genau wie atmen oder denken, wenn wir gerade dabei sind. Ich presste die Augen zusammen und biss mir auf die Unterlippe, um dem Schmerz ein wenig entgegen zu wirken. Dann öffnete ich meine Augen wieder und sah mich um.
Krankenflügel, definitiv. Den kannte ich inzwischen so gut, dass da für mich kein Zweifel bestand.

Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah links neben mir nur vollbesetzte Betten. Das selbe rechts und wahrscheinlich auch auf der anderen Seite des Raumes. Ich blinzelte ein paar Mal um meine Sicht wieder zu schärfen und sah mich dann nach bekannten Gesichtern um. Drei Betten weiter lag Remus. Sein Gesicht war von roten narbigen Striemen übersäht, sein Arm lag in einer Schlinge, aber ansonsten schien ihm nichts zu fehlen. War ja auch schon mehr als genug.

Mein Blick wanderte weiter und ich sah Fred und George in zwei Betten nebeneinander liegen. Aus meiner liegenden Position konnte ich nicht allzu viel von ihnen erkennen, aber ich glaubte, Georges linke Gesichtshälfte, besonders der Teil, an dem sein Ohr lag, war sehr stark verbunden.

Ich wandte meinen Kopf wieder in die andere Richtung und sah Harry direkt neben mir liegen. Als er sah, dass ich wach war, lächelte er mich traurig an und formte mit seinem Mund ein „Hey“ Ich tat es ihm gleich, dann streckte ich meine Hand nach ihm aus. Auch er tat das und aufgrund der eng zusammenstehenden Betten im Raum, schafften wir es tatsächlich unsere Hände miteinander zu verschränken.

Wir sahen uns nur an und in diesem Moment interessierte mich nicht, was sich noch alles auf dem Schlachtfeld zugetragen hatte, ich war einfach nur froh, dass Harry da war und es ihm gut zu gehen schien. Wir blieben so liegen, bis Madam Pomfrey schließlich durch die Bettreihen lief und den Zustand ihrer Patienten untersuchte. Als sie bei mir angelangt war und sah, dass ich wach war, lächelte sie erleichtert. Sie zog meine Bettdecke weg und untersuchte die Wunde in meinem Körper.

„Ich bin froh, dass es dir einigermaßen gut zu gehen scheint, Hermine. Ich kenne einen Kerkerbewohner, der sich seit zwei Tagen nur sporadisch aus diesem Zimmer entfernt hat und wirklich keine gute Laune verbreitet hat.“ Hermine lächelte leicht und ließ sich von Pomfrey aufhelfen. Als sie vor Schmerz zusammenzuckte, reichte Poppy ihr eine Phiole. „Hier, von Severus. Die Zeit, die er nicht hier verbringt, nutzt er um unentwegt Tränke zu brauen. Das Schmerzmittel ist nicht so stark, wie gewöhnlich, aber es sollte deine Schmerzen lindern.“

Hermine dankte ihr und kippte den Inhalt zügig in ihren Mund. Danach sah sie Poppy fragend an. „Wann kann ich hier weg?“ Poppy schüttelte missbilligend den Kopf. „Am liebsten die nächsten Wochen gar nicht, Liebes. Ich bin mehr als dankbar, dass das alles endlich vorbei ist und du solltest es auch sein. Die letzten Monate haben deinem Körper nicht gut getan.“ Ich riss erschrocken die Augen auf. Das konnte ja wohl nicht ihr ernst sein. WOCHEN? Unmöglich. Ich wollte mein Leben weiterleben und nicht noch mehr Zeit in diesem bescheuerten Krankenzimmer verbringen.

„HERMINE! Beherrsch dich!“ Hups! Hatte ganz vergessen, dass ich ja meine Kräfte wieder hatte. Wutanfälle sind in einem Krankenzimmer voller Schwerverletzter keine so gute Idee. Schuldbewusst schaute ich auf das gute Dutzend Phiolen, dass so eben Bekanntschaft mit dem Fußboden gemacht hatte. „Tut mir leid.“ Madam Pomfrey machte eine wegwerfende Bewegung mit ihrer Hand.

„Schon gut. Severus wird in den nächsten Stunden wieder mehr als genug Nachschub bringen. Denk nur daran, was du mit deinen Emotionen alles anstellen kannst, okay?!“ Ich nickte und sah zu, wie Poppy zu Harrys Bett schritt. Eigentlich sah er ziemlich gesund aus. Ein bisschen erschöpft, aber in Ordnung.

„Keine Veränderung, Mister Potter.“ Harry nickte mit emotionslosem Ausdruck im Gesicht und wandte seinen Blick von Poppy ab, die die Decke von seinen Beinen zog und diese abtastete. Mit ihrem Zauberstab tippte sie gegen sein Knie, kniff in die Kniekehle und in den Zeh, doch zu meiner großen Verwunderung regte sich nichts an Harrys Beinen. Mein Herz wurde schwer, als sich mir eine furchtbare Vermutung auftat.

„Harry? Deine Beine...“ Er sah mich wieder mit diesem traurigen Blick an und nickte. „Ich merke nicht mal, dass sie noch da sind.“ Ich schlug mir eine Hand vor den Mund und spürte, wie mir die ersten Tränen die Wangen hinunter liefen. „Hey Mine, das ist schon in Ordnung. Viele haben ein viel schwereres Los als ich. Es hätte schlimmer sein können.“ War er bescheuert? Ja, vielleicht war eine Lähmung nicht so schlimm, wie der Tod oder andere Schicksale, die dieser Krieg mit sich gebracht hatte, aber hatte Harry nicht genug Opfer gebracht?

Er hatte seine Eltern verloren, Sirius…Er hatte seit frühester Kindheit mit einem furchtbaren Schicksal leben müssen, einer furchtbaren Last. Vor Hogwarts hatte er nicht einmal gewusst, was Liebe und Zuneigung waren und jetzt das? Wie sollte Harry denn seinen Traum von einer Karriere als Quidditch- Star oder Auror erfüllen, wenn er nicht mehr laufen konnte?

„Madam Pomfrey? Gibt es nicht etwas, das wir tun können?“ Sie schüttelte traurig den Kopf. „Es tut mir so leid. Die Muskeln in den Beinen sind sehr komplex. Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, was dazu führt, dass er die Beine nicht mehr bewegen kann, selbst wenn, ich wüsste nicht, wie ich das richten könnte. Ich hatte so gehofft, dass es nur vorrübergehender Schock gewesen ist, aber mittlerweile...“ Sie musste den Satz nicht beenden, damit ich verstand, was das alles hieß.

Ich musste mich beherrschen, meine Gefühle unter Kontrolle zu halten, ansonsten hätte der Krankenflügel wahrscheinlich noch ein paar mehr Löcher in der Decke. „Harry? Es tut mir leid.“ Harry schüttelte den Kopf und griff wieder nach meiner Hand. „Nichts davon ist deine Schuld, Hermine. Ohne dich würde ich hier gar nicht mehr liegen. Du hast mein Leben gerettet. Zweimal!“ Ich lächelte leicht. „Ich würde beinahe alles für dich tun, Harry und ich weiß, du auch für mich.“

Wir blieben eine Weile so liegen und sahen die Decke an, dann spürte ich Harrys plötzliche Wut und drehte mich zu ihm. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, Hermine? Du kannst dich doch nicht einfach vor mich werfen! Hast du eigentlich eine Ahnung, wie schrecklich es war, als ich dachte, ich hätte dich verloren?“

Ich schwieg. Natürlich konnte ich mir vorstellen, wie schlimm Harry sich gefühlt hatte. Abgesehen davon, dass ich eine Empathin bin, habe ich für ein paar Minuten auch glauben müssen, er wäre tot. „Ich würde ja sagen, es tut mir leid, aber…das wäre gelogen. Ich hatte die Wahl: Entweder sehe ich meine Familie und die Rettung der Zaubererwelt sterben, oder ich bringe ein kleines Opfer.“
„Kleines Opfer? Hermine, wir sprechen hier von deinem Leben. Weißt du wie wichtig du einigen Menschen bist? Und nur so nebenbei, nicht ich war die Rettung der Zaubererwelt, sondern du!“

Was? Hat er jetzt Halluzinationen oder was? „Harry, du hast Tom besiegt, nicht ich. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich jetzt tot.“
„Quatsch, deine Empathie hat aus Voldemort einen lebenden Feuerwerkskörper gemacht.“
„Ohne das Messer wäre meine Empathie gar nicht in ihn geflossen. Und nebenbei waren das deine Gefühle.“
„Aber du…“

„Genug jetzt!“ Ich wandte meinen Kopf in Richtung der mir nur allzu vertrauten Stimme um und lächelte breit, als ich Severus sah. Ich weiß nicht was es war, aber irgendwas war merkwürdig. Es fiel mir schwer, ihn zu fühlen. Da waren so viele verschiedene Gefühle in ihm. Schmerz, Liebe, Trauer, Glück. Da passte nichts zusammen.

„Einigt euch doch bitte darauf, dass ihr zusammen die Zaubererwelt gerettet habt, okay.“ Er kam auf mein Bett zu und blieb unschlüssig davor stehen. Ich ergriff die Initiative und zog ihn für einen Kuss zu mir herunter. Doch anstatt den Kuss zu vertiefen, löste er ihn schnell und gab mir stattdessen einen kurzen Kuss auf den Kopf. Ich runzelte die Stirn, gab mich aber damit zufrieden.

Er hatte viel durchgemacht und ich wollte ihn nicht drängen, zumal wir nicht allein waren und ich wusste wie sehr er Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit verabscheute. „Wie geht es Ihnen, Mr. Potter?“ Ist der doof! Mich hat er nicht gefragt, wie es mir geht. „Es geht, Sir. Ich muss mich zukünftig wohl gewöhnen, der Junge im Rollstuhl zu sein.“ Autsch! Armer Harry. Er versuchte zwar, seinen Schmerz zu verbergen, aber ich spürte deutlich, wie sehr ihn seine Behinderung mitnahm.

„Ich habe kürzlich einen Artikel über einen neuen Durchbruch auf dem Gebiet der körperlichen Hilfsmittel gelesen. Ich glaube mich zu erinnern, einen Rollstuhl mit allem möglichen Zubehör gesehen zu haben. Sollte ich die Broschüre noch haben, bin ich gerne bereit, sie Ihnen zu leihen.“ Ohhh! Ist mein Severus nicht süß. Harte Schale, weicher Kern. Es stimmt eben doch. „Ich wäre Ihnen sehr dankbar, Sir.“ Severus nickte ihm zu und machte Anstalten den Krankenflügel wieder zu verlassen. Ich war mir nicht sicher, ob ihm bewusst war, dass ich beinahe krepiert wäre, (Mehrmals!), weshalb ich ihn am Ärmel seiner Robe festhielt und ihn zwang, mich anzusehen.

Es gab bestimmte Dinge, bei denen ich recht ahnungslos, manche würden sagen naiv, war, aber selbst mir fiel auf, dass Severus mich mied, wie die Pest. Er traf meinen Blick nicht, versuchte Körperkontakt zu vermeiden und hatte bisher noch kein Wort mit mir gesprochen.
Hey, nicht dass ich nicht verstand, dass er einiges durchgemacht hatte, aber ganz ehrlich, für mich war das alles auch nicht gerade ein Spaziergang gewesen. Ein bisschen Aufmerksamkeit von dem Mann, der mich angeblich liebt, wäre nicht verkehrt gewesen.

Jedenfalls hatte ich ihn dazu gebracht, in meine Richtung zu sehen, auch wenn er nicht mich direkt ansah. Immerhin ein Anfang.
„Ist alles in Ordnung Severus?“ Was war das? Angst? Hatte Severus Angst vor mir? Das kam überraschend. Gut, wenn du entdeckst, dass deine Freundin sich in ein Einhorn verwandelt, ist das sicherlich ein wenig erschreckend, aber das er gleich so extrem reagierte...

„Severus?“ Er antwortet mir erst nach einigen Sekunden Stille. „Ich habe einiges zu tun, Hermine. Die Verletzten brauchen Medikamente.“ Als er meine Hand von seinem Ärmel löste und den Krankenflügel endgültig verließ, spürte ich genau das, was er mir mit seinen Worten unmissverständlich zu verstehen gegeben hatte. Distanz!

Ende Hermine POV


XXXXX

Es war nicht schwer für Harry, zu sehen, wie sehr Snapes Verhalten Hermine verletzte. Ihre Augen, die trotz der Besorgtheit um ihn den ganzen Morgen geleuchtet hatten, blitzten auf und befürchtete schon, sie würde anfangen zu weinen, doch das Blitze erlosch und ihr Blick wurde ausdruckslos.
Harry stellte sich schlafend, damit sie nicht das Gefühl hatte, sie müsste stark für ihn sein, doch sein Herz zog sich unangenehm zusammen, als er ihren traurigen Blick sah und er wäre am liebsten aus seinem Bett gesprungen, um sie in den Arm zu nehmen und ihr zu sagen, jetzt würde endlich alles gut werden.

Doch er konnte nicht. Nicht nur, dass das eine Lüge gewesen wäre, nein, die alleinige Tatsache, dass er eben nicht aus seinem Bett springen konnte, um sie zu trösten, zeigte genau das Gegenteil. Nichts würde gut werden.
So viele Menschen hatten ihr Leben lassen müssen, Tonks, Kingsley und Moody waren nur einige unter vielen.
Viele hatten etwas in diesem Krieg eingebüsst. Er würde so wie es aussah, nie wieder gehen können. Kein Quidditch, keine Karriere als Auror.

Er wollte nicht im Selbstmitleid versinken, natürlich nicht, aber er konnte auch nicht so tun, als würde das alles ihm nichts ausmachen.
Er wusste, er war nicht der einzige mit Verletzungen. Remus war von Narben übersäht. Wenn es ihm bis zu diesem Zeitpunkt schwergefallen war, einen Beruf zu finden, wäre das kein Vergleich zur Zukunft. Fred und George hatten beide ein Ohr verloren und wäre der Verlust eines Körperteils nicht so unendlich tragisch gewesen, hätte die Tatsache, dass beide das selbe Ohr verloren hatten, beinahe komisch.

Das waren noch einige der leichteren Verletzungen und Harry hatte nur einiges mitbekommen seit seinem Aufenthalt im Krankenflügel. Also nein, selbst wenn er seine Beine noch benutzen könnte, und zu Hermine gehen könnte, er könnte ihr nicht sagen, als würde gut werden. Er hatte Snapes Verhalten gesehen. Er hatte Hermine kaum eines Blickes gewürdigt, hatte es sogar vermieden, sie anzusehen. Und das nachdem sie so viel durchgemacht hatte.

Harry war sich sicher, es gab einen bestimmten Grund für Snapes merkwürdiges Verhalten. Er hatte mit angesehen, wie viel ihm Hermine bedeutete, sein Verhalten passte einfach nicht zu dem Rest seines Benehmens ihr gegenüber.

„Harry?“ Überrascht, dass sie ihn ansprach, drehte er sich zu ihr. „Ja?“ Er sah die Tränenspuren, die sich auf ihren Wangen abzeichneten und wieder fühlte er diesen Schmerz in sich. „Hast du Angst vor mir?“ Harry sah sie überrascht an. Angst? Wieso sollte er Angst vor ihr haben? „Nein!“ Hermine liefen neue Tränen die Wangen hinunter. „Aber du hast mich doch gesehen, auf dem Schlachtfeld. Ich war…“
Er unterbrach sie. „Du warst unglaublich, Hermine.“

Hermine sah ihn halb dankbar, halb zweifelnd an. „Als Bellatrix dich angegriffen hat und Se Severus am Boden lag... Ich war so wütend. Ich habe gespürt, wie die Wut und der Hass durch mich geströmt sind und ich war so kurz davor, die Kontrolle zu verlieren.“ Harry streckte seine Hand nach ihr aus. Es musste so furchtbar sein, diese Macht in sich stecken zu haben und nicht zu wissen, wozu man fähig war. „Ich liebe dich Hermine. Denkst du, du hättest ausgerechnet eine Einhorn als Animagusgestalt, wenn du böse wärst?“

Hermine antwortete nicht sofort darauf, doch als es tat, sah sie Harry schuldig an. „Es tut mir so leid, Harry. Deine Beine…Wenn ich könnte, würde ich alles tun, um sie zu heilen.“ Harry schluckte, winkte aber ab. „Du hast genug getan, Hermine. Konzentriere dich darauf, gesund zu werden und um dein Leben, okay?!“ Sie nickte und beide schwiegen daraufhin, in ihre eigenen Gedanken versunken.


XXXXX

Hermine versuchte die Tatsache, dass Severus sie kein einziges Mal besucht hatte, oder immer nur dann gekommen war, wenn sie geschlafen hatte, zu ignorieren. Er hatte eine Menge zu verarbeiten, musste genau wie alle darüber nachdenken, was er in Zukunft tun wollte und sie wollte ihn nicht drängen, sich seine Gedanken zu machen.

Sie war froh, Fred und George bei sich zu haben. Beide gaben sich große Mühe, sie aufzuheitern. Hermine hätte nie gedacht, dass ihre Kraft ihr noch einmal so viele Schwierigkeiten machen würde, doch so war es. Im Krankenflügel gab es zu viele Gefühle, die sie belasteten, zumal sie selbst emotional geschwächt war. Und ihre Freunde spürten das.

Draco und Ginny versuchten ihr so viel zu helfen, wie sie konnten, doch beide hatten selbst genug Probleme. Hermine wusste nicht wie, aber Ginny hatte herausgefunden, was Hermine seit ein paar Tagen vermutete. Draco hatte tatsächlich absichtlich ´vergessen` zu verhüten, in der Hoffnung, Ginny würde schwanger werden und könnte nicht am Kampf teilnehmen. Hermine verstand Ginnys Wut darüber. Ein Kind sollte nicht entstehen, damit Draco seinen Willen durchsetzen konnte.

Draco liebte sein Kind, das spürte Hermine, aber auch er hatte ein schlechtes Gewissen. Die beiden trugen so viel emotionale Last mit sich herum, Hermine war froh, wenn sie wieder gingen. Ryan kam sie ab und an besuchen, doch ihn anzusehen, tat Hermine fast so sehr weh, wie Harry anzusehen. Er hatte während des Kampfes sein Augenlicht verloren.

Hermine hatte wieder und wieder dieses innere Mantra in ihrem Kopf ´Es ist nicht fair, es ist nicht fair, es ist nicht fair!´ Und es war auch nicht fair, allerdings gab es nichts, was sie tun konnte. Sie war sich sicher, in ihrer Animagusgestalt würde sie all diesen Menschen helfen können, doch sie wusste nicht wie. Sie hatte krampfhaft überlegt, wie sie das letzte Mal ihre Verwandlung bewirkt hatte, doch abgesehen davon, dass sie dieses Wirrwarr an Gefühlen nicht heraufbeschwören konnte, überdeckten andere Emotionen momentan ihr ganzes Sein.

Madam Pomfrey bemerkte Hermines Unwohlsein und verlegte ihr Bett in die hinterste und abgeschiedenste Ecke des Raumes. Auch hier besuchten ihre Freunde sie noch, aber es war erträglicher und nicht mehr ganz so belastend.
Zwar waren Rons Schuldgefühle, er machte sich für die vielen Verluste und Verletzungen verantwortlich, anstrengend, aber Hermine kam einzeln damit klar.

Ihr liebster Besucher momentan war Lucius. Hermine wusste nicht warum, aber der Aristokrat kam beinahe täglich für einige Minuten vorbei und unterhielt sich mit ihr.
Hermine wusste, dass er ihr dankbar dafür war, ihn auf ihre Seite zu ziehen, er und Draco verstanden sich wieder besser, allerdings glaubte sie nicht, dass das der Grund für seine Besuche war.

Als Madam Pomfrey Hermines Gesundheit als stabil genug betrachtete, um sie in ihren eigenen Räumen vollständig genesen zu lassen, teilte sie ihr mit, sie dürfe am Tag darauf gehen. Hermine war überglücklich, aus diesem Raum von Leid und Trauer verschwinden zu können und Mira wiedersehen zu können.

Sie wusste, sie war wieder im Schloss, hatte sie aber nicht besuchen dürfen, weil der Krankenflügel im Moment einfach kein Ort für Kinder war.
Am nächsten Tag packte sie ihre wenigen Sachen und ließ sich von Lucius in die Kerker helfen. Unschlüssig blieb sie vor Severus Räumen stehen. „Dürfte ich wohl erfahren, wieso Sie zögern, Hermine?“ Hermine lächelte angespannt zu Lucius hoch. „Severus und ich hatten in letzter Zeit nicht das beste Verhältnis zueinander und irgendwie fühle ich mich wieder fremd in seinen Räumen.“

Lucius nickte kurz und deutete dann zu ihren alten Räumen. „Mir war, als hätte Draco davon gesprochen, Ihre alten Räume befänden sich direkt neben denen Severus´. Wieso beziehen Sie nicht diese?“ Hermine schüttelte den Kopf und erzählte ihm von Beatus, der ihre Räume bezogen hatte. „Da kann ich Sie beruhigen, Beatus wohnt nicht mehr hier unten, seit er eine lautstarke Auseinandersetzung mit seinem Bruder hatte. Er hat die Räume neben meinen bezogen.“

Etwas überrascht über Severus Fähigkeit, die gesamten Menschen in seinem Umkreis zu vergraulen, ging Hermine in ihre alten Räume. Sie dankte Lucius für die Hilfe und bedeutete ihm so, sie wolle nun allein sein.

Wegen Pomfreys striktem Verbot durch die Gänge zu irren, musste Hermine darauf warten, dass andere sie aufsuchten und sie war mehr als glücklich, als Mira durch ihre Tür stürmte. „Mine! Mine! Endlich bist du wieder da! Meine Mama und mein Papa sind endlich aufgewacht.“ Hermines Lächeln erstarb. Ihre Eltern waren wach? Hieß das, Mira würde gehen? „Mine? Ist das nicht toll?“ Sie nickte schwerfällig. Wieso hatte sie davon nichts mitbekommen? Sie war doch die ganze Zeit im Krankenflügel gewesen.

„U..Und wie geht es ihnen?“ Mira strahlte. „Super! Poppy hat gesagt, sie sind wieder wie neu. Sie sind noch ein bisschen geschockt wegen der ganzen Zauberei, aber sie haben sich so gefreut, dass es dir und mir gut geht.“ Hermines Kehle wurde trocken. Ihre Eltern waren wach! „Sie wollen so schnell wie möglich mit dir reden, Mine.“ Hermine schluckte und nickte dann. Mira verschwand schon kurz darauf wieder, um zu ihren Eltern zu gehen und Hermine blieb allein zurück.

Minutenlang lag sie lediglich da und starrte auf die Zimmertür. Dann stand sie auf. Sie wusste, Madam Pomfrey würde wütend werden, sollte sie herausfinden, dass Hermine das Bett so kurz nach ihrer Entlassung aus dem Krankenflügel bereits verlassen hatte und dennoch, sie musste endlich mit Severus sprechen.

Sie ließ die Verbindungstür in ihrer Wand erscheinen, trat hindurch, durchquerte das Wohnzimmer, nachdem sie Severus dort nicht ausmachen konnte und betrat das Schlafzimmer, in der Hoffnung er wäre vielleicht dort.
Und das war er auch.
Allerdings nicht allein.
Hermine schlug sich entsetzt eine Hand vor den Mund, als sie ihren Severus in den Armen einer Frau sah. Einer Frau, die nicht sie war.

Sie versuchte sich zusammenzureißen, unterdrückte den Schmerz, den das küssende Paar in ihr auslöste und räusperte sich. Die fremde Frau und Severus trennten sich. Die fremde Frau, gefärbte blonde Haare und unendlich viel Make up im Gesicht, kicherte und klammerte sich mit rotlackierten Fingernägeln an Severus Arm. Dieser stand mit kühlem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen, mit offenem Hemd und furchtbar grell rotem Lippenstift im Gesicht vor ihr.

„Severus.…Ich hoffe, ich störe dich nicht!“ Bis auf ein Hochziehen seiner Augenbraue, blieb er unverändert. „Um ehrlich zu sein, doch. Wie du siehst, bin ich gerade beschäftigt.“ Hermine war so wütend und verletzt, es fiel ihr schwer nicht die Beherrschung zu verlieren und seine Wohnung in Schutt und Asche zu legen. „Oh, das tut mir natürlich leid Severus. Mir war nur leider nicht bewusst, dass wir unsere Beziehung beendet hatten, Severus, ansonsten wäre ich niemals so impertinent gewesen, deine Räume unangemeldet zu betreten.“

Es hätte Hermine in gewisser Weise Befriedigung verschafft, hätte Severus versucht, diese eindeutige Situation zu bestreiten, hätte er sich entschuldigt oder ihr in sonst einer Form gezeigt, dass sie ihm etwas bedeutet. Das kalte Auflachen schockte sie und stachelte ihre Wut nur noch mehr an.
„Ich bitte dich Hermine, du bist ein kleines Mädchen. Denkst du wirklich, du könntest einem Mann wie mir das bieten, was ich brauche?“ Ihre Augen weiteten sich bei seinen harschen Worten, doch wenn sie glaubte, das wäre schlimm gewesen, wusste sie nicht, was sie noch erwartete. „Ich bin ehrlich, Hermine, du hast dich hervorragend von der Vogelscheuche, die du mal warst, in eine anziehende Frau verwandelt, aber mehr als dein Aussehen hast du nicht zu bieten.

Denkst du wirklich, ich würde meine wiedererlangte Freiheit, meine Zukunft, mit einem Kind wie dir verbringen wollen? Hättest du nicht diese wirklich interessante Gabe erhalten, hätte ich dich noch in deiner Schulzeit fallen gelassen. Ich habe schließlich bekommen, was ich wollte und ich muss sagen, du bist wirklich unterhaltsam im Bett. Leider musste ich dich viel zu lange bei Laune halten, schließlich waren deine Kräfte wirklich nützlich und haben mir meine Freiheit zurückgebracht.

Allerdings bin ich erleichtert, diese Farce nicht länger aufrechterhalten zu müssen. Ich würde Sie jetzt bitten, zu gehen, Miss Granger.“ Hermine holte tief Luft, ihre Augen funkelten, ihr Körper leuchtete einen Moment rot auf. Sie stieß die Luft wieder aus und rauschte aus der Wohnung.

XXXXX

Hermine wusste noch nicht, wo sie hinwollte, weshalb sie ziellos durch das Schloss rannte. Wie in Trance kam endete sie vor de Schlossportal und stoppte, als sie drei bekannte Gestalten vor sich sah. Mira sah sie strahlend an, doch bei den Minen ihrer Eltern war Hermine jedes noch so erzwungene Lächeln unmöglich.
„Katherine, George, ich bin froh, dass es euch wieder gut geht, ich…“ Eine schallende Ohrfeige unterbrach sie mitten im Satz und ließ ihren Kopf zur Seite fliegen.

Hermine ließ ihren Kopf in der Position, kümmerte sich nicht darum, Katherine Thomas anzusehen. Auch Miras entsetztes Keuchen brachte sie nicht dazu, ihren Kopf wieder in ihre Richtung zu drehen. „Wie konntest du unsere Tochter nur in dieses…Irrenhaus bringen?“ Kreischte ihre Tante. „Hat es dir nicht gereicht, deine Eltern durch diese Sekte umgebracht zu haben. Denk nicht, wir wissen nicht, was du bist, Hermine Granger! Du dreckiges Mi…“

Hermine hörte Schritte und schließlich McGonnagals Stimme, die die Familie mit kühler Stimme aufforderte, ihr zu folgen. Endlich drehte Hermine ihren Kopf in die Richtung, in die die Thomsens gehen würden. Sie erhaschte einen Blick auf Mira, die ihr über Georges Schulter hinweg einen flehenden, traurigen Blick zuschickte. George drehte sich mit ruhiger Mine zu ihr um.

„Bleib fern von uns, Hexe! Du wirst weder mich, noch meine Frau oder unsere Tochter aufsuchen. Du wirst keinen Kontakt zu Mira haben. Nie wieder!“ Das letzte, was Hermine unterbewusst wahrnahm, war Miras tränenüberströmtes Gesicht und die kleine Hand, die sie in ihre Richtung ausstreckte.
Der Schmerz, der ihren Körper durchströmte, Severus Verrat, Miras Verschwinden, die vielen Verletzten und Verstorbenen, betäubten sie schließlich und alles hörte auf.

TBC

UND??? Wollt ihr wissen, wie es weiter geht? Ich bin gerade so in Fahrt, ich weiß schon genau, was als nächsten passieren wird.

Ich hoffe, ich schaffe noch mindestens zwei Kapitel vor Weihnachten.

Ich hab da mal eine Frage, was die Sichtweise der Kapitel angeht. Soll ich weiterhin mehr oder weniger neutral schreiben (neutral aus der Sicht verschiedener Personen) oder aus der Ich –Perspektive? Das wären dann die von Harry, Severus und Hermine. Also, aus der Ich –Perspektive schreibe ich immer nur einen Teil und ansonsten weiterhin neutral, ich weiß nur nicht, wie ihr die Ich- Perspektive von Hermine fandet?

Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir sagt, was ihr davon haltet. Danke

lg


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Hermine hängt die Tweed-Röcke und Strickpullis von Oma in den Schrank und - darf ich es überhaupt aussprechen - trägt Jeans!
Emma Watson