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Fanfiction

Ein Leben für die Liebe! - Rückschläge

von lütfen

@Krumbein14: Ich hab keine Ahnung, wieso du die ff zweimal bekommen hast. Ich hoffe nicht, dass dich das in irgendeiner Art und Weise belastet hat und danke dir herzlich für dein Lob.

Danke für die netten Reviews auch allen anderen

Rückschläge

Harry saß am See und schaute hinaus auf dessen Schwärze. Er hatte so gehofft, was auch immer Snape tun würde, würde ihm Hermine zurück bringen, doch Snape hatte ihm nichts erklärt, ihn einfach hinausgeworfen nachdem er ihm das Buch gebracht hatte und jetzt saß er hier und wusste nicht weiter. Tief in Gedanken ignorierte er die Geräusche, die von den Grenzen Hogwarts zu ihm wehten. Nur langsam drangen sie zu ihm durch. War das Mira, die da so schrie? Er richtete sich auf und suchte seine Umgebung ab. Nichts!

Er lauschte und wieder vernahm er die Stimme eines kleinen Kindes. Ohne weiter nachzudenken folgte er der Stimme und erreichte die Schlossgrenze. Sein Herz zog sich zusammen, als er ein kleines blondes Mädchen sah, das weinend neben dem Körper einer Frau kniete. Die Frau schien verletzt zu sein und atmete schwer. Er rannte auf die beiden zu und sein Inneres verkrampfte sich, als er die Frau erkannte. „Hermine…“ Er beugte sich zu ihr und stellte fest, dass sie unzählige Schürfwunden hatte. Als er seinen Blick hinunter wandern ließ, entdeckte er ein Messer, das unterhalb ihres Bauches in die Haut eingebettet war.

Harry hob sie eilig vom Boden auf und hechtete mit ihr auf den Armen über das Gelände zum Schloss hinauf. Das Mädchen lief ihnen noch immer weinend hinterher und schluchzte immer wieder laut auf. Nach Stunden, wie es ihm vorkam, erreichte er endlich den Krankenflügel und schrie laut nach Madam Pomfrey. Als sie die bewusstlose und schwer verletzte Hermine sah, keuchte sie entsetzt auf. „Harry, gehen Sie Professor Snape holen.“ Widerwillig verließ er Hermine und lief aus dem Krankenflügel. Vor der Tür stand noch immer das kleine Mädchen.

„Hey Kleine, wer bist du?“ Sie antwortete nicht und weinte weiter. Kurzerhand nahm Harry sie auf den Arm und lief mit ihr in die Kerker. Wie verrückt klopfte er gegen die Tür und ein ziemlich mitgenommen aussehender Snape öffnete. „Sir, schnell! Hermine!“ Mehr brauchte er nicht, um Harry in den Krankenflügel zu folgen. Madam Pomfrey wuselte um sie herum, schien aber inzwischen wieder ruhiger. Severus sah unentwegt auf Hermines bewusstlosen Körper. „Was ist mit ihr?“ Poppy hielt ihren Zauberstab auf Hermine gerichtete und murmelte einige Sprüche, ehe sie sich ihm zuwandte.

„Sie wurde von einigen Flüchen getroffen, aber der Schaden hält sich in Grenzen. Wirklich Sorgen bereitet mir die Stichwunde. Sie hat dadurch eine Menge Blut verloren, aber auch das bekomme ich hin. Allerdings hat das Messer ihre Gebärmutter verletzt und ich weiß nicht, ob ich dort alles wieder hinbekomme wie vorher.“ Severus winkte ab. „Das ist im Moment unwichtig, Hauptsache ihr wird es gut gehen.“ Poppy nickte. „Ich vermute, du wirst in ein paar Stunden mit ihr sprechen können, Severus.“ Severus nickte nur und setzte sich an Hermines Bett. Er strich zärtlich ihr Haar zur Seite und griff dann nach ihrer Hand. Er drehte sich um und erblickte Harry, der noch immer mit einem Kind auf dem Arm dastand.

„Potter, Sie bleiben hier und passen auf Hermine auf. Ich kümmere mich um Melody. Du bist doch Melody, nicht wahr?“ Das Mädchen nickte und ließ sich von Severus auf den Arm nehmen. Sie verließen die Krankenstation und Melody sah ihn neugierig an. „Wohin bringst du mich?“ Severus lächelte sie beruhigend an. „Zu jemandem, der sich unglaublich freuen wird, dich zu sehen.“ Melody blieb den Rest des Weges still und lehnte sich gegen Severus Schulter. An einer der vielen Türen hielten sie an und er klopfte. Ryan öffnete ihnen die Tür und sah erst Severus und dann das Mädchen auf seinem Arm an.

Er weitete geschockt die Augen und streckte die Hand nach ihr aus. Melody griff sofort nach ihm und sprang in seinen Arm. „PAPA!“ Tränen stiegen in seine Augen, als er seine Tochter im Arm hielt und fest an sich drückte. „Melody…?“ Sie sah ihn an und nickte. Dann bedeckte sie sein ganzes Gesicht mit Küssen. „Ich hab dich so vermisst, Papa. Ich war so glücklich, als Hermine kam und mich da weggeholt hat. Keines hat dort mit mir geredet. Nur Mr. Malfoy manchmal.“ Ryan drückte sie wieder fest an sich und küsste ihren Kopf. „Ich bin so froh, dass du wieder da bist. Nie, nie, nie wieder lass ich zu, dass man uns trennt!“

Severus verließ die beiden wieder und ging in seine Räume. Er wusste nicht, was mit ihm los war, wieso er nicht jede Minute bei Hermine verbrachte, die endlich wieder da war und in seinen Armen liegen konnte, wenn er es nur zuließ. Aber dann fiel ihm wieder ein, wie sie ihn daran gehindert hatte, ihr zu helfen, als Bellatrix sie in ihrer Gewalt hatte. Wie sie freiwillig dieses Risiko auf sich genommen hatte und ihn dabei im Stich gelassen hatte.
Er setzte sich in seinen Sessel und starrte in die Flammen.

XXXX

Stunden später erwachte Hermine. Sie sah sich in dem Raum um und erblickte Harry und Ron. Ein Glücksgefühl stieg in ihr auf und sie ließ sich von den beiden umarmen. Als Ginny und Draco kamen, war Hermine glücklich wie nie. Ihre Kräfte schienen endgültig zurück zu kommen. Vielleicht würde es etwas dauern, doch nach und nach fühlte sie kaum noch etwas von der Leere, die sich in ihrem Inneren ausgebreitet hatte. Als sie Mira sah, stiegen ihr Tränen in die Augen und sie drückte sie fest an sich. „Hab ich dich vermisst, kleiner Fratz.“ Mira küsste ihr Gesicht ab und sah sie dann böse an. „Verlass mich nie, nie wieder, Mine. Ich war ganz schön traurig, als du einfach weggegangen bist.“

Hermine sah sie entschuldigend an. „Tut mir leid, Mira, ich mach so was nicht nochmal, okay?“ Sie nickte. In den nächsten Stunden kamen sie viele besuchen. Alle waren erleichtert und niemals zuvor hatte sie die Zwillinge so ernst und besorgt erlebt. Ryan und Melody kamen nach dem Abendessen vorbei und Ryan drückte Hermine fest an sich. „Ich weiß nicht, wie ich dir je danken kann, Hermine.“ Hermine lächelte. „Nie wieder Sport!“ Er lachte und verließ kurz danach wieder den Raum.

Etwas fehlte. Sie wusste es ganz genau. Sie hatte heute ein Kaleidoskop an Gefühlen erlebt und schien fast wieder die Alte zu sein, doch etwas fehlte. Und Hermine wusste, was. Severus! Er war nicht bei ihr gewesen und hatte ihr gesagt, wie glücklich er war, dass sie wieder da war. Vielleicht…vielleicht liebte er sie gar nicht mehr. Vielleicht interessierte es ihn gar nicht, ob sie wieder da war oder nicht.

Mitten in der Nacht, als sie sicher war, dass Poppy nicht in der Nähe war, stand sie auf und schlich ein wenig wacklig auf den Beinen hinunter in die Kerker. Vor Severus Tür blieb sie stehen und klopfte. Er öffnete und blieb dann still stehen, als er sie dort stehen sah. „Darf ich reinkommen, Severus?“ Er schloss die Augen. Ihre Stimme…wieder warm und gefühlvoll. Er nickte und ließ sie hinein. Hermine stand etwas unsicher vor ihm. „Du …du warst heute gar nicht bei mir.“ Severus nickte wieder. „Ich war mir nicht sicher, ob ich dich interessiere, Hermine. Ich hielt es für besser, dir deinen Freiraum zu lassen.“

Hermine runzelte die Stirn. „Du liebst mich nicht mehr!“ Severus sah sie überrascht an. Tränen liefen über ihr schönes Gesicht und tropften auf ihr schützenden, verschränkten Arme. Severus lief auf sie zu und umfasste ihre Oberarme. „Niemals, wirklich niemals darfst du das glauben, Hermine. Ich liebe dich, egal wie du empfindest oder was du tust.“ Hermine sah ihn hoffnungsvoll an. „Aber ich spüre nichts. Keine Trauer, keine Anteilnahme…keine Liebe...nichts.“ Severus streichelte ihr über die Wange. „Lass dir Zeit. Es wird alles wieder gut.“ Hermine umarmte ihn und drückte sich fest an ihn. „Bist du…bist du böse auf mich?“ Severus schob sie von sich. „Ein wenig. Aber eigentlich bin ich eher enttäuscht.“ Hermine sah fragend zu ihm hoch. „Ich…ich wusste, dass du nicht empfindest, wie ich, Hermine, aber dass ich dir so gleichgültig bin, dass du dich aus freien Stücken in solche Gefahr bringst…Ich dachte, ich muss sterben, als sie dich mitgenommen haben.

Ich dachte, ich hätte versagt und es wäre meine Schuld, dass du fort bist, aber du bist freiwillig gegangen. Dir war es egal, was das für die Menschen, die dich lieben, bedeutet. Du hättest sterben können und beinahe wärst du es. Wie hätte ich ohne dich weiter leben sollen?“
Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. „Es tut mir leid, Sev…ich musste…ich musste gehen. In diesem Kampf damals, ich habe nur intuitiv gehandelt. Meine Gefühle haben mich geleitet und es hat sich richtig angefühlt.“

Severus sah zu der aufgelösten Frau, betrachtete ihr mitleiderregendes Äußeres und schließlich gab er nach. Er zog sie an sich und küsste sie. Küsste sie eine halbe Ewigkeit und war so unendlich glücklich sie wieder zu haben. „Verlass mich nie wieder, Hermine. Nie, nie wieder. Ich kann ohne dich nicht leben. Ich brauche dich. Ich liebe dich.“ Als hätte sie jemand geschubst, taumelte Hermine zurück. Sie sank auf dem Boden zusammen und hielt sich ihr Brust. All die Emotionen, die sie in den letzten Tagen nicht spüren konnte, kamen zusammen und überspülten sie.

Sie hatte geglaubt, ihre Freunde zu sehen hätte ihr gegeben, was sie verloren hatte, doch erst jetzt konnte sie das Ausmaß all ihrer Gefühle begreifen. Severus kniete sich neben sie und sah sie besorgt an. „Hermine? Alles in Ordnung?“ Sie nickte, hielt aber weiterhin den Kopf gesenkt. „Ich muss zurück in den Krankenflügel. Wenn Poppy sieht, dass ich weg bin, wird sie ausrasten.“ Severus war enttäuscht. Sagte sie nichts dazu?

Hermine rappelte sich auf und sah ihn fest an. „Bitte komm mit. Ich will nicht ohne dich sein, Severus.“ Er nickte und griff nach ihrer Hand. Im Krankenflügel machte Hermine genügend Platz in ihrem Bett, dass Severus ebenfalls Platz darin fand und sie fest in den Arm schließen konnte. Hermine schloss zufrieden die Augen. Es würde wahrscheinlich einige Tage dauern, ehe sie das alles wieder in den Griff bekäme, doch sie wusste, dass es klappen würde. Es war einfach richtig so.

XXXX

Als Severus am nächsten Morgen erwachte, versuchte er sich aus dem Krankenbett zu schälen, ohne Hermine zu wecken. Eine Hand griff nach seinem Hemd und zog ihn zurück. Müde erklang Hermines Stimme hinter ihm. „Wo zur Hölle willst du hin?“ Severus löste ihre Hand von seinem Hemd und stand vollständig auf. „Du solltest dich noch etwas ausruhen. Ich gehe in die Kerker und kümmere mich um einige Tränke.“ Hermine griff mit halb geschlossenen Augen nach seinem Arm und blinzelte. „Bitte bleib, Sev…“ Severus focht einen inneren Kampf mit sich aus. Was Hermine getan hatte, war für ihn kaum zu verzeihen. Sie handelte ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. Die letzten Tage waren die schlimmsten seines Lebens gewesen und auch wenn er froh war, dass sie wieder da war und es ihr gut ging, so war er dennoch nicht bereit, ihr zu verzeihen.

„Ich denke nicht, dass das eine gut Idee ist, Hermine. Schlaf noch ein wenig.“ Vorsichtig löste er ihre zierliche Hand von seinem Arm und legte ihn auf das Krankenbett. Er vermied es, ihr ins Gesicht zu sehen, weil er sich davor fürchtete, was er zu sehen bekäme. Sicher war sie verletzt, aber das war Severus auch. Er verließ eilig den Krankenflügel und zog sich in die Kerker zurück.


Hermine sah ihm traurig nach. Was sollte sie denn jetzt tun? Ja, sie bereute es, nicht an Severus gedacht zu haben, als sie ihre Entscheidung getroffen hatte. Sie hätte mit ihm reden müssen, ihm irgendein Zeichen geben müssen, dass es ihr gut ging. Es war ein Fehler gewesen, das nicht zu tun und ja, sie fühlte sich schuldig und verstand seine Wut und Enttäuschung. Merlin, wie sie hoffte, dass er ihr verzeihen würde.

Madam Pomfrey kam eine Stunde später zu ihr und untersuchte ihren Körper, insbesondere die Narbe, die der Messerstich Bellatrix` hinterlassen hatte. „Ich weiß nicht, ob man es dir schon gesagt hat, Hermine, aber es gibt einige Wunden, die ich nicht heilen kann.“ Hermine sah aufmerksam zu der Heilerin vor ihr. „Die Narbe, die das Messer hinterlassen hat, wird wahrscheinlich bleiben, vielleicht weniger stark, aber definitiv sichtbar. Deine Gebärmutter… ich habe sie zwar geheilt, aber bei solchen Verletzungen weiß man nie, ob es wirklich geklappt hat. Ich weiß nicht, ob dir klar ist, was das genau bedeutet, aber…“

Hermine unterbrach sie. „Das bedeutet, dass ich keine Kinder bekommen können werde.“ Sie sah Poppy direkt an und schenkte ihr ein trauriges Lächeln. „Es ist, wie es ist und ich danke Ihnen, dass Sie sich so sehr um mich gekümmert haben.“ Poppy legte ihre Hand auf Hermines Schulter. „Es ist nicht völlig unmöglich, weißt du? Es ist für dich nur um einiges schwieriger, als für andere Frauen.“ Hermine mied ihren Blick. Ja, sie hatte bisher keinen gesteigerten Wert auf Kinder gelegt, aber zu wissen, dass sie vielleicht nie welche haben würde, vor allem nachdem sie wusste, was Mira und auch Melody ihr bedeuteten, das war erschreckend.

„Wann kann ich gehen, Madam Pomfrey? Ich würde gerne so schnell wie möglich in meine Räume.“ Poppy bedachte sie mit einem traurigen Blick. Dass die junge Frau vor ihr jetzt allein sein wollte, konnte sie verstehen. „Meinetwegen kannst du sofort gehen. Übernimm dich nicht und schau nach dem Abendessen nochmal vorbei.“ Hermine nickte. Ein wenig wackelig auf den Beinen stieg sie aus ihrem Bett und zog sich ihre alten Sachen an, die sie mit einer Bewegung ihrer Hand wieder richtete.

Sie bedankte sich nochmals bei Poppy und lief dann in den Kerker. Sie versuchte gar nicht erst, mit Severus zu reden und ging direkt in ihre eigenen Räume. In ihrem Zimmer zog sie sich aus und stieg in ihre Dusche. Das Wasser lief über ihren Körper, wusch all den übriggebliebenen Dreck und das Blut ab und floss in den Abfluss. Nach kurzer Zeit erschien ihr das Wasser kälter zu werden und sie erhöhte die Temperatur. Wieder und wieder drehte sie an den Hähnen und verringerte das kalte, während sie das warme erhöhte.

Ein Schluchzen entwich ihrer Kehle, Tränen liefen ihr Gesicht hinunter tropften auf ihre Brust, wo sie sich mit dem beinahe kochendheißen Wasser vermischten. Sie sank auf den Boden und lehnte sich weinend gegen die Fliesen. Hermine bemerkte nicht, wie die Zeit verging, wusste nicht, wie lange sie in der Dusche gehockt und geweint hatte. Alles was sie wusste war, dass der Wasserstrom aufhörte, große Hände nach ihrem geröteten nackten Körper griffen, sie in ein Handtuch einwickelten und aus dem Bad trugen.

Als sie auf ihrem Bett abgelegt wurde, zog sie die Gestalt, die sie ohne ein Wort zu verlieren zudeckte, zu sich herunter und barg ihr Gesicht an ihrer Brust. „Harry…Ich…ich…es tut mir so leid.“ Harry streichelte über ihren Rücken und drückte sie an sich. „Ist schon okay. Ich bin nur froh, dass du wieder da bist.“ Hermine schluchzte erneut auf. „Ich woll…wollte nicht, dass dass ihr euch sorgt. Ich hab nicht...daran gedacht. Es tut mir leid.“

„Es ist in Ordnung. Hey…beruhig dich.“ Hermine schluchzte erneut. „Severus…er hasst mich…“ Harry küsste ihre Stirn. „Tut er nicht. Er ist es nur nicht gewöhnt, dass ihm jemand so viel bedeutet, wie du es tust. Er liebt dich und wenn ein wenig Zeit vergangen ist, dann wird er darüber hinweg sein.“ Hermines Schluchzen hörte nicht auf. „Er …wird mich nicht mehr wollen, Harry.“ Harry schloss mitleidig die Augen. SO hatte er Hermine noch nie gesehen. „Doch Hermine, er wird dich immer wollen. Er liebt dich.“ Hermine drückte Harry fest an sich und legte ihre Arme um seine Hüfte. „Aber ich kann keine Kinder kriegen.“

Harry runzelte die Stirn. „Was meinst du?“ Hermine löste sich ein wenig und sah ihn aus geröteten, verquollenen Augen an. „Ich werde keine Kinder bekommen können, Harry. Bellatrix hat meine Gebärmutter verletzt.“ Harry gab ein leises Knurren von sich. „Das wird sie büßen, Mine, ich versprechs. Und eins sag ich dir, Snape wird es egal sein, ob ihr Kinder haben werdet oder nicht. Er scheint sowieso nicht der Typ zu sein, der irgendwann Kinder will.“ Hermine schüttelte den Kopf. „Er will…“

Harry zog sie wieder dichter an sich und begann sie leicht hin und her zu wiegen, bis er ihr gleichmäßiges Atmen vernahm. Er löste sich von ihr, deckte sie wieder fest zu und verließ dann ihr Zimmer. Ohne lange zu überlegen, ging er hinüber zu Snapes Tür und klopfte an. Als er Snape sah, seufzte Harry. Er hatte schon wieder getrunken. „Harry Potter, was verschafft mir die Ehre?“ Harry verdrehte die Augen. „Hermine, Sir.“ Snape nickte wissend. „Natürlich. Es ist immer Hermine, nicht wahr? Die ganze Welt dreht sich um Hermine und Hermine weiß das auch. Sie weiß ganz genau, wie sie jeden dazu bringt, sie zu lieben.

Tun Sie das auch Potter? Lieben Sie meine Hermine auch? So wie alle anderen? Hermine ist eine tolle Partie, sie ist ein sehr aufopfernder Mensch.“ Harry verzog angewidert das Gesicht. „Sir, Sie reden Unsinn. Ich komme jetzt rein und sie sagen mir, wo ihre Ausnüchterungstränke stehen.“ Snape machte eine einladende Handbewegung. „Fühlen Sie sich wie zu Hause.“ Harry ging hinein und sah sich um. Snape setzte sich auf einen Sessel und strich zärtlich mit einer Hand über die Lehne, während er in der anderen ein Glas Whiskey hielt.

Harry seufzte. Das waren nun die Kämpfer für das Gute. „Accio Ausnüchterungstrank!“ Eine kleine Phiole flog in seine ausgestreckte Hand. Er drehte sich zu Snape um und setzte sich unaufgefordert auf die Couch. „Wenn Sie fertig sind, den Sessel anzubaggern, wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie den Trank nehmen würden, Sir.“ Snape sah ihn verträumt an. „Das ist Hermines Sessel. Wissen Sie, Potter, ich liebe Hermine.“

Harry nickte höflich. „Das ist ganz, ganz toll, Sir. Trinken Sie jetzt den Trank.“ Snape griff nach der Phiole und leerte sie mit einem Zug. Das vorher entspannte Gesicht wich sofort einer starren Maske. „Was wollen Sie hier, Potter? Was wollen Sie so wichtiges mit mir über Hermine besprechen?“ Harry zog die Stirn kraus. „Es geht ihr nicht gut, Sir. Sie sollten vielleicht mal zu ihr gehen und mit ihr reden.“ Snape schnaubte. „Was zur Hölle geht Sie das an? Sie gehen mal wieder viel zu weit, Potter.“

Harry kniff die Augen zusammen. „Professor Snape, Hermine geht es wirklich schlecht und Sie sind daran nicht ganz unschuldig. Sie braucht Sie jetzt an ihrer Seite, also seien Sie nicht so verdammt…Sie!“ Severus erhob sich. „Sie geht meine und Hermines Beziehung absolut nichts an, Potter. Aber zu Ihrer Information: Ich habe nicht vor, ich wiederhole, nicht!, jetzt zu Hermine zu gehen und mit ihr über irgendwas zu reden. Sie hat bisher alles alleine und ohne mich gemacht, dann soll sie auch so weitermachen.“

Harry schüttelte fassungslos den Kopf. „Seien Sie kein Idiot, Sir. Ich weiß, Sie sind verletzt. Das war ich auch…vielleicht bin ich es auch noch immer, aber…“
„Was aber, Potter? Hermine tut, was immer sie will. Sie ist für eine Woche verschwunden, ohne uns mitzuteilen, wie es ihr geht. Es war ihr egal. Wichtig war nur, was sie wollte. Sie hätte sterben können und wenn Sie sich an gestern Abend erinnern, dann wäre das auch beinahe geschehen. Vielleicht sind Gryffindors so dumm, sich so was bieten zu lassen, ich bin es nicht.“

Harry wurde langsam wütend. „Ich bin auch wütend, dass sie einfach gegangen ist, aber man muss verzeihen können, wenn man liebt. Haben Sie schon mal daran gedacht, dass Hermine vielleicht gar keine Wahl gehabt hat? Was, wenn sie sich einfach hat von ihren Gefühlen leiten lassen? Genau das war es, was alle von ihr wollten, oder?“ Severus zögerte einen Moment und wollte etwas sagen, doch dann entschied er sich um und schwieg.

Harry sah ihn auffordernd an, doch er bekam keine Antwort und beschloss, dass es Zeit war zu gehen. „Hermine geht es wirklich schlecht. Ich hab sie so noch nie gesehen. Sie glaubt, Sie würden sie verlassen, weil sie vielleicht keine Kinder bekommen kann. Vielleicht zeigt ihre Reaktion Ihnen, wie viel Sie ihr eigentlich bedeuten!“ Mit diesen Worten verließ Harry seine Räume und ließ einen nachdenklichen Severus Snape zurück.

Er griff erneut nach der Whiskeyflasche und musterte sie nachdenklich. „Ich schätze, für uns ist es zu spät. Die Chance haben wir vertan.“ Er stellte die Flasche wieder hin und ging zu der Wand, in der er immer die Tür zu Hermine erschienen ließ. Nachdenklich fuhr er mit der Hand über die steinerne Wand. Sollte er zu ihr gehen? Ihr ging es schlecht, hatte Potter gesagt. Wegen ihm. Also war er ihr wichtig. War nicht genau das, dass was er wollte? Dass sie sich Gedanken über ihn machte und ihm zeigte, dass er ihr wichtig war?

Was, wenn Potter Recht hatte und ihre Begabung hatte sie vielleicht gezwungen, zu handeln, wie sie es getan hatte. Hermine hatte bisher immer versucht, es jedem Recht zu machen und jedermanns Gefühle zu schonen.
Mit einem Seufzer zog er seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Wand. „Acclaro transitorius!“ Die Tür erschien und er trat hindurch. In dem kleinen Zimmer fiel sein Blick sofort auf Hermine. Dort lag sie. Scheinbar nur mit einem Handtuch bedeckt und…Er verengte die Augen. Wenn er herausfand, dass Potter sie so gesehen, womöglich berührt hatte, dann würde er sein bisheriges Leben, wie einen Spaziergang im Mondschein( ohne Lupin natürlich) erscheinen lassen.

Er ging auf Hermine zu und hockte sich neben ihr Bett. Seine Hand streichelte wie von selbst über ihr Gesicht, auf dem noch Tränenspuren zu erkennen waren und verharrte dann auf ihrer Wange. Ihre Augenlider flatterten und schließlich blinzelte sie ihn verschlafen an. Eine Mischung aus Erleichterung, Furcht und Trauer spiegelte sich in ihrem Blick wider. Sie richtete sich langsam auf, hielt sich dabei die ganze Zeit ihren Unterbauch und sah ihn dann fragend an.

„Ich dachte, du willst mich nicht mehr sehen.“ Severus schaute ihr aufmerksam in die Augen. „Hermine, ich will dich immer sehen. Ich war…bin nur ein wenig enttäuscht. Du weißt nicht, wie es mir ging, als du…weg warst.“ Hermine liefen neuerlich Tränen das Gesicht hinab. „Ich wollte das nicht, Severus. Ich wollte nicht solange weg sein. Aber ich musste gehen. Es tut mir so leid.“ Severus nickte. Was sollte er denn noch sagen. Es tat ihr leid. Es war dumm von ihr gewesen, zu glauben, sie könnte einfach in Voldemorts Hauptquartier spazieren und mit einem kleinen Kind wieder hinaus. Severus runzelte die Stirn. „Wenn du sagst, du musstest gehen…Was meinst du damit?“ Hermine rutschte in ihrem Bett zur Seite und machte ihm Platz. Hoffnungsvoll sah sie ihn an. Er seufzte, zog sich die Schuhe aus und setzte sich neben sie.

„Es war…wie im Rausch. Ich…da war ein Vorfall mit Avery und Greyback und ich war so verwirrt wegen dem, was da passiert war. Als zu euch kam, um zu sehen, wie es euch ging und Tom sagte, er habe Melody immer noch bei sich, da überflutete es mich. Ich wusste, ich MUSS versuchen, Melody zu befreien. Danach hab ich einfach alles passieren lassen. Seit dem Tag gerät meine Empathie ständig außer Kontrolle.“

Severus zog sie an sich, als er ihr leichtes Zittern bemerkte. Hermine erzählte weiter. „Anfangs verschwand meine Magie fast vollständig. Erst durch Lucius Malfoy habe ich verstanden, wie ich sie an so einem düsteren Ort benutzen kann. Als Tom mich das erste Mal zu sich rief, war ich immer noch verdammt schwach. Um mich herum war keine Liebe, keine Zuneigung. Ich wurde immer schwächer. Tom hat zu diesem Zeitpunkt erkannt, was ich bin. Er versuchte mich auszuschalten, scheiterte aber. Eine Zeit lang habe ich es auch geschafft gegen ihn anzukommen. Irgendwann wurde es dunkel.“

Hermine berichtete wie in Trance. Zärtlich strich Severus ihr über ihr nun wieder langes Haar. „Und was ist dann passiert? Als du wieder zu dir kamst?“ Hermine zuckte zusammen, als hätte er sie aus irgendwelchen Erinnerungen gerissen. „Das ist es ja. Ich bin eigentlich nicht wieder aufgewacht. Auf jeden Fall nicht, als ich selbst. Die Hermine, die erwachte war so…gefühlskalt und grausam. Sie war stark, aber nach und nach verlor sie ihre Macht und ich denke erst da bin ich erwacht. Ich habe Zweifel in ihr und ihrem Handeln gesät und dann ist sie mit dir in Verbindung getreten.

Ich hab erst zu diesem Zeitpunkt bewusst an meine Mission gedacht. Davor war ich immer nur Toms dunkle Lady.“ Severus hielt im Streicheln inne. „Was?“ Hermine sah ihn erneut an, als hätte sie nichts von ihrem Gespräch mitbekommen. „Was heißt das, du warst seine dunkle Lady, Hermine?“ Hermine zuckte die Schultern. „Ich habe es selbst nicht verstanden, aber ich glaube, er wollte mit mir die magische und nichtmagische Welt um einiges schneller unterwerfen. Es ist wie mit Melody. Alle, die Macht besitzen, die er nicht besitzt, tötet er oder sammelt er um sich.“ Severus hielt in seinem Streicheln inne. „Was meinst du? Was besitzt Melody für eine Macht, die sie für ihn wichtig macht?“

„Sie ist eine Seherin, Severus. Ich glaube, ihr selbst ist kaum bewusst, wie viele Dinge sie weiß, obwohl sie sie nicht wissen dürfte. Sie träumt davon.“ Severus streichelte weiter ihren Kopf. „Das ist…interessant. Kann sie diese Gabe gezielt einsetzen?“ Hermine schüttelte den Kopf. „Sie hat manchmal Träume, in denen sie Bilder von Situationen sieht, die irgendwann passieren werden. Sie hat gewusst, dass ich sie bald zu Ryan bringen würde.“ Severus nickte nachdenklich. Hermine kuschelte sich dicht an ihn und war froh, als er sie nicht von sich stieß.

„Was ist dann passiert, Hermine? Wie bist du da raus gekommen?“ Hermine runzelte nachdenklich die Stirn. „Als ich bemerkte, dass ich beeinflusst wurde, hörte ich auf zu essen. Zumindest das, was die mir gaben. Ich konnte mich kaum noch daran erinnern, wie es war richtige Gefühle zu haben und irgendwie hab ich gehofft, dass meine Fähigkeit nach und nach zurückkommt. Aber außer, dass mein Hass sich in ein eher taubes Gefühl umwandelte und manchmal ein paar Gefühlsfetzen durch mich strömten, passierte nichts. Meine Magie wurde wieder stärker, aber es war kein Vergleich zu vorher.“ Severus hob ihr Kinn an und zwang sie, ihn anzusehen. „Wie seid ihr da raus gekommen?“

Sie holte Luft. „Ich dachte, ich könnte einfach gehen. Ich meine, ich bin…war die dunkle Lady. Es hätte auch geklappt, aber Tom wollte mich sprechen und er entdeckte Melody und wusste, was ich vorhabe. Ich hab ein paar Flüche abbekommen, aber schließlich konnte ich durch Melodys Liebe zu ihrem Vater, Tom ablenken. Kurz bevor wir apperiert sind, hat mich dann wohl Bellatrix Messer getroffen.“ Sie schwiegen. Severus verstand nicht alles, was sie ihm erzählt hatte. Einiges war ihm noch unklar, doch machte das, was sie erzählt hatte Sinn.

„Severus?“ Ihre Stimme klang zerbrechlich und unsicher. „Sev…was wird jetzt mit uns?“ Er seufzte und Hermine verspannte sich. „Ich weiß es nicht, Hermine. Vielleicht sollten wir…eine Pause einlegen.“ Hermine schloss resigniert die Augen. Genau das hatte sie befürchtet. Eine Pause war praktisch die Vorstufe zum Ende. „Nein!“ Severus sah sie überrascht an. „Ich werde das nicht noch einmal zulassen, Severus. Ich habe dich einmal diese Beziehung beenden lassen. Ein weiteres Mal wird es nicht geben.“

Er lächelte leicht, als er ihre energischen Worte vernahm, ehe er wieder ernst wurde. „Hermine, du musst doch zugeben, dass unsere Beziehung so nicht weiterlaufen kann. Du schließt mich aus deinem Leben aus, triffst ohne mich Entscheidungen…Ich habe nicht viel Erfahrung, aber ich dachte, in einer Beziehung sollte man genau das nicht tun. Vielleicht würde eine Pause uns beiden gut tun.“
„Nein.“
„Hermine.“
„Nein Severus. Ich will und werde mich nicht auf eine Pause einlassen. Es tut mir leid, dass ich getan habe, was ich getan habe. Ich hätte, egal was mein Gefühl mir sagt, abwarten müssen oder dir irgend ein Zeichen geben müssen.

Habe ich nicht und es tut mir leid. Es ist Krieg und da passieren manchmal unvorhergesehene Sachen.“ Sie sah ihm direkt in die Augen und vermied es, seinem Blick auszuweichen. Severus erwiderte ihren Blick und überwand dann den geringen Abstand zwischen ihnen. Er legte ihr vorsichtig die Lippen auf den Mund und bewegte sie vorsichtig auf ihren.

Hermine hatte für einen Moment das Gefühl, sie würde keine Luft mehr bekommen. Der Kuss, obgleich recht unschuldig, war der intensivste Kuss, den sie jemals geteilt hatten. Nie zuvor hatte Hermine solche Gefühle gehabt.
Severus gesamter Körper bebte. Seine Hand, sie inzwischen auf Hermines Wange ruhte, zitterte unkontrolliert. Ehe sie den Kuss vertiefen konnten. Zog Severus sich zurück.

Hermines Augen waren dunkel. Ein Wirbelsturm schien in ihnen zu toben, während sie Severus betrachtete. Severus hatte Probleme, sich von ihr zurück zu halten. Er wollte sie. Sofort.
Nur sein Beschützerinstinkt hielt ihn davon ab, sich auf sie zu stürzen und sie auf der Stelle in Besitz zu nehmen.

Hermine streckte die Arme nach ihm aus und wollte ihn wieder zu sich ziehen, doch er umschloss ihre kleinen zarten Hände mit seinen großen rauen und sah sie ernst an. „Hermine…nicht.“ Ängstlich erwiderte sie seinen Blick. Wollte er sich tatsächlich von ihr trennen? Nach dem Kuss konnte und wollte sie sich das gar nicht vorstellen. Severus sah ihre Angst und ihre Zweifel in ihrem Gesicht und streichelte sanft ihre Hände mit seinem Daumen. „Ich will dich Hermine. Ich will dich so sehr, es tut nicht nur seelisch, sondern wortwörtlich körperlich weh, aber…ich will dir nicht weh tun.“

Hermine runzelte die Stirn. „Wehtun? Wieso zur Hölle solltest du mir wehtun? Es wäre nicht das erste Mal, dass wir Sex hätten.“ Severus zog scharf die Luft ein bei dem Gedanken an ihre letzten Zusammentreffen dieser Art. „Hermine, dein Körper ist noch zu schwach. Nach deinen Erzählungen hast du dich sehr unregelmäßig ernährt, deine Kräfte spielen im Moment noch verrückt, du wurdest von Flüchen getroffen, ich will mir nicht vorstellen von wie vielen und du hast durch eine Stichwunde eine Menge Blut verloren. Lass uns … warten.“

Enttäuscht sah sie ihn an. „Ich will aber nicht warten, ich will dich spüren.“ Severus lächelte gequält. „Ich dich auch, Hermine, aber ich will, dass es was besonderes für uns wird.“ Hermine atmete tief ein und nickte dann. Sie schenkte ihm einen skeptischen Blick. „Und die Trennung? Willst du immer noch eine Auszeit von mir?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich habe es nie gewollt. Ich glaube nur, dass es uns vielleicht helfen würde.“ Hermine runzelte die Stirn. „In wie fern?“ Severus seufzte. „Ich glaube, für dich wäre es einfacher, wenn du dich vor niemandem für deine Entscheidungen verantworten müsstest und ich will nicht verhehlen, dass ich durch dich…durch die Sorge um dich, weniger rational handle, als früher.“

Hermine starrte ihn musternd an. „Wenn wir uns trennen würden, Severus und ich würde erneut verschwinden, würdest du dich also nicht mehr um mich sorgen? Versteh ich das richtig?“
„Nein. Du hast recht, das ist Unsinn.“ Hermine schnaubte. „Das will ich wohl meinen.“
Sie schwiegen eine Zeitlang. Nach einigen schweigsamen Minuten kuschelte sich Hermine dicht an Severus und er drückte sie fest an sich. „Ich werde so was nie wieder tun, Severus. Ich weiß, es war die richtige Entscheidung, aber Harry und dich und auch die anderen im Ungewissen zu lassen, war ein Fehler, den ich nicht wiederholen werde.“

Schweigen. Gleichmäßig streichelte Severus ihren linken Oberarm. „Hermine…ich…muss dich einfach fragen.“ Hermine sah ihn neugierig an. „Was denn?“ Severus holte tief Luft. „Was war zwischen dir und Voldemort.“ Hermine zog die Stirn kraus und schien nachzudenken. „Was meinst du?“ Er holte erneut Luft. „Du warst seine Lady. Er hätte dir diesen Titel nicht gegeben, hätte er nicht… bestimmte Pläne mit dir gehabt.“

Langsam verstand Hermine. „Du willst wissen, ob ich Sex mit Tom hatte?“ Er schluckte und nickte. Hermine lachte ungläubig auf. „Das ist nicht dein Ernst. Ich mag kalt und gefühllos gewesen sein, aber ich war immer noch ich. Niemals würde ich dieses Monster an meinen Körper lassen.“ Severus seufzte erleichtert auf. „Ich wollte es einfach wissen, Hermine. Du nennst ihn Tom und das nicht ohne Grund, wie ich vermute. Ich denke einfach die ganze Zeit, dass er sich dir in seiner …menschlichen Gestalt gezeigt hat und …nun ich weiß, was er für eine Wirkung auf Frauen hat, in dieser Gestalt. Ich musste es einfach wissen.“

Hermine nickte nachdenklich. „Vielleicht ist das ein weiterer Vorteil meiner Gabe. Egal wie schön ein Mensch äußerlich auch sein mag, ich sehe ihn so, wie er innerlich ist. Tom ist ein Monster. Es macht für mich keinen Unterschied, ob er aussieht, wie ein junger Gott oder wie ein missglücktes Experiment. Er ist für mich immer abscheulich.“ Sie sahen sich direkt in die Augen und Hermine sah Unsicherheit in seinen aufleuchten. Sie wusste nicht, woran es lag, doch im Moment fiel es ihr unsagbar schwer, irgendjemandes Gefühle zu spüren.

„Was ist los?“ Severus dachte angestrengt nach, wie er es in Worte fassen sollte. „Wenn das so ist…was willst du dann mit mir? Ich bin kein schöner Mann, weder innerlich, noch äußerlich.“ Hermine nahm sein Gesicht in ihre Hände und lächelte ihn sanft an. „Doch, das bist du. Du bist einer der schönsten Menschen, die ich kenne. Deine Attraktivität ist einfach…anders. Mit vielen Ecken und Kanten.“ Severus schnaubte ungläubig. „Schmeichle mir nicht, Hermine. Ich weiß, was ich bin. Ich weiß, was ich tat.“ Hermine küsste ihn sanft. „Was du warst, Severus. Du bist ein wundervoller Mensch.

All das, was dir in deinem Leben passiert ist, was du getan hast… das macht dich zu dem Menschen, der du bist.“ Er glaubte nicht, was sie ihm sagte und wechselte das Thema. „Kommst du mit zum Mittag?“ Hermine lächelte leicht und nickte dann. „Ich muss mich nur umziehen.“ Etwas in ihrem Blick verunsicherte Severus. Schmerz und Trauer erkannte er darin und er hielt sie fest, als sie aufstehen wollte. „Hermine, wir können über alles reden, das weißt du, oder? Wenn dich was bedrückt…du musst deine Gefühle vor mir nicht verbergen.“ Hermine schluckte schwer.

„Ich…weißt du…hat Madam Pomfrey mit dir gesprochen? Über meine Verletzung?“ Er nickte und schüttelte gleichzeitig den Kopf. „Teilweise.“ Sie setzte sich vollständig auf ihr Bett zurück und sah ihn traurig an. „Bellatrix Messer hat mich an einer wirklich beschissenen Stelle getroffen und Poppy meint, meine Gebärmutter wäre zwar verheilt, aber stark beeinträchtigt. Ich werde wahrscheinlich keine Kinder bekommen können, Severus.“ Auch seine Mine spiegelte Trauer wider. Trauer und Mitgefühl. „Das tut mir leid, Hermine. Aber wenn es soweit ist, bleiben uns genügend andere Möglichkeiten.“

Einzelne Tränen liefen ihre Wangen herunter. „Aber du wolltest Kinder, Severus. Wer bin ich, dass ich dir das kaputt mache?“ Severus hob ihr Kinn an und zwang sie, ihn anzusehen. „Du bist dir Frau, die ich liebe, Hermine. Ja, ich wollte Kinder…aber nur mit dir. Wenn das nicht geht, nehme ich es in Kauf, solange ich dich an meiner Seite habe.“ Hermines Tränen liefen mittlerweile in Sturzbächen ihr Gesicht hinunter und sie warf sich ihm entgegen, so dass er auf ihrem Bett zum Liegen kam und sie auf seiner Brust lag und leise schluchzte.

Er hielt sie fest und streichelte ihr zur Beruhigung unentwegt über den Rücken. Er hatte nicht gewusst, dass es für sie so schlimm war, keine Kinder bekommen zu können. Bisher war er derjenige gewesen, der dieses Thema überhaupt zur Sprache gebracht hatte. Es stimmte ihn auf die eine Weise glücklich, dass Hermine scheinbar tatsächlich vorhatte, eine gemeinsame Zukunft mit ihm anzustreben, andererseits machte ihn die Tatsache, dass sie keine eigenen Kinder haben würden traurig. Er hätte gern gesehen, wie ein Kind mit Genen von ihnen beiden aussehen würde.

Als Hermine sich nach Minuten beruhigt hatte, ging sie ohne ein Wort zu verlieren ins Bad, wusch sich und zog sich dann um. Severus ergriff ebenso wortlos ihre Hand und lief mit ihr hoch in die große Halle.
Als sie die Halle betraten, herrschte einen Moment Schweigen, ehe eine große Menge Rotschöpfe zu ihnen gerannt kam und Hermine wortlos in die Arme nahm. Draco und Harry standen etwas abseits und warteten ab. Severus passte der Ansturm auf Hermine keinesfalls, sodass er alle verscheuchte und auf Hermines Verletzungen vom Vortag hinwies.

Während er damit beschäftigt war, alle Leute um sich herum anzubrüllen, traten Harry und Draco zu Hermine und schlossen sie in die Arme. Draco sah sie vorwurfsvoll an. „Mach das nicht nochmal, Granger. Es gibt nicht viele Leute, deren Gesellschaft ich erträglich finde und blöderweise gehörst du dazu, also pass gefälligst auf, dass ich niemanden finden muss, der dich ersetzt.“ Hermine lächelte leicht, doch das Lächeln erreichte ihre Augen nicht.

Harry und Draco wechselten einen Blick und sahen erneut zu Hermine, ehe Draco sich zu seiner Freundin und seinem ungeborenen Sohn aufmachte. Harry zog Hermine wieder in eine Umarmung und setzte sich dann neben sie an eine der langen Tafeln. Sie hielten Händchen unter dem Tisch, was Severus zwar zu missfallen schien, der auf Hermines anderer Seite Platz genommen hatte, sagte aber nichts. Er wusste, Potter war wichtig für Hermine.

„Mine, Melody und ich haben heute schon ganz viel zusammen unternommen, sie ist total nett. Ryan ist mit uns turnen gegangen. Melody kann das richtig gut.“ Mira war während ihres Redeschwalls auf Hermines Schoß gehüpft, was Hermine leicht zusammenzucken ließ, und plapperte munter weiter. „Ist kein Wunder, bei dem Papa.“ Mira nickte. „Ryan ist wirklich nett, Mine. Er war auch ganz traurig, als du weg warst.“ Hermine küsste Mira auf den Scheitel und lächelte sie schwach an. „Geh ein wenig mit Melody spielen, kleiner Fratz.“ Mira nickte aufgeregt und schleppte Melody hinter sich her aus der großen Halle.

Hermine ließ ihr Essen beinahe unberührt und stand nach kurzer Zeit wieder auf. „Albus, ich würde es zu schätzen wissen, könnten wir uns heute Abend über einiges unterhalten.“ Dumbledore sah Hermine ein wenig besorgt an, nickte aber. „Ich würde vorschlagen, heute Abend in meinem Büro. Ist das für dich in Ordnung.“ Hermine nickte und verabschiedete sich dann.

Sie ging an den See und setzte sich an einen der Bäume. Sie hatte gehofft, in der großen Halle, mit so vielen Menschen, ein wenig mehr zu spüren, doch es war nur knapp mehr als nichts. Sie hatte gehofft, weg von Tom und Eskorten würde ihr ihre Gabe vollständig und so wie zu Anfang zurückbringen, doch es schien, dass es nur noch weniger wurde. Sie setzte sich ein wenig aufrechter hin und fixierte einen kleinen Stein. Er wackelt zwar ein wenig, blieb dann aber reglos liegen.

„Na, hast du Probleme?“ Hermine sah auf und erblickte Paul. „Ich kann nicht mehr zaubern.“ Er hob überrascht die Augenbrauen. „Vielleicht brauchst du einen Zauberstab?“ Hermine überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. „Ich habe schon lange keinen mehr benutzt, außerdem ist meiner bei Tom.“ Er fragte nicht weiter nach, wieso sie den gefährlichsten und dunkelsten Zauberer ihres Jahrhunderts auf diese persönliche Weise ansprach und hielt ihr seinen Zauberstab hin.

„Vielleicht ist es so schwieriger, aber Probieren geht übers Studieren.“ Hermine lächelte und griff unsicher nach dem Stab. Erneut probierte sie, den Stein zum Schweben zu bringen. Diesmal mit Erfolg. Er schwebte zügig hoch, bis etwa zwei Meter über dem Boden und hielt sich dort eine Weile, ehe Hermine ihn sinken ließ.
Sie zielte auf einen größeren Stein und auch der ließ sich problemlos in der Luft halten. Auch die nächsten Steine, die jeweils ein gutes Stück größer waren, bereiteten ihr keine Probleme. Als sie auf einen Felsen direkt am See zeigte, der gute drei Meter im Durchmesser betrug, lachte Paul.

„Ich glaube nicht, dass du das in deinem Zustand und mit einem fremden Stab schaffst.“ Entschlossen wandte sie sich wieder dem Felsen zu. Sie schloss einen Moment ihre Augen und atmete tief durch, ehe sie erneut lautlos den Spruch ausführte. Er schwebte. Nicht so hoch, wie die zuvor, doch er schwebte mindestens zwanzig Zentimeter über der Erde. „Nicht schlecht, nicht schlecht. Dafür, dass du deiner Meinung nach nicht mehr zaubern kannst...“

Hermine grinste. „Ich bin nach wie vor eine Hexe. Ich hab zwar keine empathischen Kräfte mehr, aber meine Magie ist nach wie vor da.“ Es erleichterte sie. Zu glauben, man wäre wehrlos, machte einen nicht unbedingt glücklicher. Sie reichte Paul den Stab zurück und stand vollständig vom Boden auf. „Wohin gehst du?“ Hermine zuckte die Schultern. „Meine Kräfte finden? Den Grund für ihr Verschwinden erforschen? Die Welt vor Tom retten? Mal sehen, wie ich mich fühle!“

Sie ließ ihn zurück und schlenderte zum Schloss zurück. Sie wusste nicht wieso, aber ihr ging es tausendmal besser, als zehn Minuten zuvor. Wieso machte sie sich überhaupt Sorgen? Sie hatte zuviel überstanden, um sich jetzt in Selbstmitleid zu suhlen. Hatte viele Menschen um sich, die es Wert waren, Verluste und Rückschläge einzustecken. Letztendlich würde sich alles zum Guten wenden, das tat es immer.

TBC


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