von lütfen
Halli hallo ihr lieben. Schon geht es weiter mit meiner story und ich will ehrlich sein: Gegen mehr Komis habe ich absolut nichts!
viel spaß lütfen
Hermine eilte in ihren Turm und traf dort auf ihre Freunde. „Mine! Geht es dir gut? Was war denn los?“
Hermine wand sich aus Harrys Umarmung. Das war schwerer als gedacht. Bei Snape hatte sie schon Schwierigkeiten gehabt, seine Gefühle zurückzudrängen und der hatte wirklich versucht sie zurückzuhalten, aber ihre Freunde unterdrückten ihre kein bisschen und die Gefühle strömten nur so auf sie ein. Sorge, Liebe, Angst und Verzweiflung kämpften in ihr um die Vorherrschaft.
Sie nahm ein paar Schritte Abstand, obwohl sie wusste, dass dies nichts bringen würde. Zum Glück war der Gemeinschaftsraum leer, so dass sie nicht noch mehr Gefühle ertragen musste. „Setzt euch bitte hin. Ich weiß, es klingt eigenartig, aber bitte versucht mir nicht allzu sehr zu zeigen, wie ihr fühlt.“ Sie wusste, dass sie dennoch genauso fühlte, doch ein wenig linderte es schon den Gefühlsschwall, wenn sie ihn nicht auch noch so deutlich gezeigt bekam.
„Was? Wieso das denn, Mine? Wir haben uns Sorgen gemacht, du warst den ganzen Tag weg.“
Hermine lächelte Ginny an. „Hört zu, es ist etwas schwierig, aber ich bin ein Empath!“ Sie sah in die ratlosen Gesichter ihrer Freunde und verdrehte die Augen. „Passt auf, dass ist so. Ich kann fühlen, was ihr fühlt. Ich kann es nicht kontrollieren und es macht mich fertig, wenn so viele verschieden Empfindungen auf einmal auf mich einströmen, deshalb versucht bitte in den nächsten Tagen etwas Abstand zu halten.“
Die drei starrten sie sprachlos an. Harry fasste sich als erstes. „Warum nur in den nächsten Tagen?“
„Professor Snape wird mir zeigen, wie ich mit dieser Gabe umzugehen habe und wenn ich mich anstrenge, kann ich vielleicht in wenigen Tagen die Kraft gut genug kontrollieren, um nicht ständig von Gefühlen überrollt zu werden.“
Rons nächste Frage erstaunte sie. „Was wird aus dem Unterricht? In jedem Raum werden sich um die dreißig Leute befinden und so wie ich das verstanden habe, fällt dir das alles noch viel schwerer, umso mehr Personen sich in einem Raum befinden.“
Hermine war wirklich verblüfft. So scharfsinnig war Ron doch sonst nicht!
„Ich denke, an den gemeinsamen Mahlzeiten in der großen Halle werde ich nicht teilnehmen, aber ich kann mich nicht von allem isolieren! Ich werde so gut es geht am Unterricht teilnehmen, aber wenn es zuviel wird gehe ich.“
Ginny, Harry und Ron sahen aus, als fühlten sie sich ganz und gar nicht wohl in ihrer Haut zu fühlen. Hermine schlug die Hände vor ihr Gesicht. Sie hatte gewusst, dass ihre Freunde nicht mehr in ihrer Nähe sein wollten, wenn sie es herausfänden. Hermine verstand das nur allzu gut. Ihr selbst wäre es wahrscheinlich nicht anders gegangen. Einen Menschen um sich zu haben, der das selbe fühlt wie man selbst war einfach unangenehm. Man stelle sich nur vor, Harry würde sich in Snapes nähe genauso fühlen, wie Hermine. Das war nicht nur peinlich, das war grotesk.
„Ihr müsst eure Zeit nicht mit mir verbringen, ich weiß das es schwierig ist.“
Die drei sahen sie verdutzt an. Harry sprach zuerst. „Was redest du denn da? Wir machen uns nur Sorgen, dass das alles zu viel für dich wird. Wir alle kommen kaum nur mit unseren Eigenen Gefühlen klar, für dich muss das die Hölle sein, all unsere Empfindungen auf einmal zu haben!“
Ginny und Ron nickten. „Mine, du wusstest immer schon, wie wir uns fühlen! Du hast uns nur angesehen und Bescheid gewusst. Na und, dann ist es jetzt halt intensiver, deswegen lassen wir dich doch nicht fallen! Wir lieben dich!“ Die beiden Jungs nickten zustimmend.
Hermine bekam einen so heftigen Gefühlflash, dass sie anfing zu weinen. Sie fühlte einfach so viel Liebe, dass es sie überwältigte. „Ich.. liebe .. euch auch.“ Sie schluchzte laut und Harry sah sie hilflos an. „Tut uns leid, aber seine Gefühle in so einem Gespräch zu verstecken ist beinahe nicht möglich.“
Hermine nickte. „Schon okay. Das war weniger schlimm, als würdet ihr alle unterschiedlich fühlen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie zerrissen man sich dann fühlt. Zwei Empfindungen sind schon die Hölle, aber vier oder fünf sind einfach grausam.“
Die drei grinsten verhalten, woraufhin Hermine anfing laus loszulachen. „Ha ha ha, nur weil ihr eure Gefühle nicht richtig rauslasst, heißt das nicht, dass ich es nicht fühle. Gott, ich hoffe morgen wird es mir besser gelingen mich vor den Gefühlen anderer zu schützen!“
Sie wünschten sich alle eine gute Nacht und Hermine wollte schon in ihren Schlafsaal gehen, als das Portrait aufschwang und Snape vor ihr stand. „Mitkommen! Sie werden ab jetzt in einem separaten Raum schlafen.“ Hermine war verwirrt. „Warum das denn?“
„Ich hätte Sie für klüger gehalten, Miss Granger! Sie können sich Nachts von den Gefühlen noch weniger abschotten als am Tag und glauben Sie mir bitte, wenn ich Ihnen sage, dass junge Frauen Ihres Alters, Nachts besonders emotional sind.“
Hermine errötete leicht. Sie wusste ungefähr, was er meinte. „Dann geh ich meine Sachen holen, Sir!“
Snape nickte und wartete mit verschränkten Armen darauf, dass Hermine zurück kam. Ihre Freunde standen noch immer an der selben Stelle, wie bei seinem Erscheinen und sahen ihn ungläubig an. Snape im Gryffindorturm war einfach ein traumatisches Erlebnis, obwohl Harry es bereits einmal erlebt hatte.
Snape zeigte es nicht, aber er war erstaunt darüber, wie gut Hermine bereits mit ihren Fähigkeiten umgehen konnte. Es war immerhin gerade ein paar Stunden her, seit er ihr grob erklärt hatte, wie sie wenigstens ein kleines bisschen Schutz vor den Emotionen finden konnte und sie schein es bereits ganz gut umzusetzen. Er ging immerhin davon aus, dass sie sich seit sie von ihm wegging, mit ihren Freunden zusammen war und noch glich sie keinem Wrack.
Hermine kam bleich die Treppen hinab geeilt. Harry stürmte sofort auf sie zu, doch Hermine wich zurück. „Was ist los, Mine?“
„Diese Mädchen!“ Hermine schüttelte fassungslos den Kopf. „Verzeih bitte meine Ausdrucksweise, aber die sind so spitz wie läufige Hündinnen. Es war grausam und ich brauch jetzt dringend eine kalte Dusche!“
Harry grinste verschlagen. „Harry bitte du nicht auch noch. Das ertrag ich nicht. Kühl dich bitte ab oder such dir ne Freundin!“
Hermine stürmte an Snape vorbei hinaus auf den Flur. Snape schmunzelte. Für Hermine mussten diese ganzen zusätzlichen Hormone die Hölle sein! „Professor, ich weiß nicht, wie gut ihr Gedächtnis ist, aber ich spüre Ihre Belustigung mehr als deutlich, auch wenn ich fünf Schritte vor Ihnen gehe.“
Snape stutzte. Ihm war klar, dass sie das spürte, aber wieso war sie dann so ernst. Sie hätte mindestens ein Lachen zu Stande bringen müssen.
„Miss Granger, Sie sollten die Gefühle nicht an sich heran lassen, doch wie mir scheint bedarf das mehr Kontrolle, als Sie aufbringen können.“
Hermine drehte sich zu ihm um. „Ich würde gerne wissen, wie es um Ihre Kontrolle steht, wenn Sie umgeben von hormongesteuerten Verrückten sind. Ich brauche einfach noch einen Moment mich davon zu erholen.“
Snape sah sie ernst an. „Das ist gut.“
„Was?“
„Sie scheinen bereits jetzt nicht mehr von einem Gefühl ins andere zu verfallen und das ist ausgesprochen gut, denn Sie scheinen zwar die Gefühle anderer nachzuempfinden, aber Sie nehmen nur eines als ihr eigenes auf und die anderen als nebensächlich, wie mir scheint.“
Hermine zuckte die Schultern. „Ich fände es fantastisch mal wieder ein eigenes Gefühl zu haben! Wo ist eigentlich meine neue Schlafstätte?“
„Das fragen Sie jetzt, nachdem Sie bereits durch das halbe Schloss geeilt sind?“
Hermine zuckte die Schultern. „Ich hatte irgendwie das Gefühl es ginge hier entlang.“
Diese Frau war einfach unglaublich. Sie schien mit dieser Fähigkeit viel zu schnell klarzukommen. Severus war mehr als erstaunt. Normalerweise verschanzten sich Magier, die diese Fähigkeit besaßen, die ersten Wochen in ihren Räumen und lebten isoliert, aber sie schien bereits jetzt ganz gut damit auszukommen.
„Hier ist es Hermine. Dieser Raum liegt ziemlich nahe bei meinen. Der Schulleiter zwingt mich Ihnen folgendes zu sagen: Sollten Sie mit der Situation überfordert sein, zögern Sie nicht mich aufzusuchen, egal zu welchem Zeitpunkt des Tages.
Ich sage Ihnen, Sie werden es bereuen, mich aus dem Schlaf zureißen!“
Hermine gluckste. „Das meinen Sie nicht ernst, Sir. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre...Hilfe?!“
„Wie kommen Sie darauf, dass ich dies nicht ernst meinen könnte?“
Hermine verdrehte die Augen. „Ich bin ein Empath und spüre Ihre Anteilnahme an dieser Situation.“
Snape fluchte. „Miss Granger, ich rate Ihnen, morgen noch einmal den Zauber von heute Nachmittag auf sich zu legen. Er wird Ihnen wenigstens ein wenig helfen. Und nun gehen Sie schlafen. Sie haben morgen Zaubertränke und ich werde es nicht gestatten, dass Sie unkonzentriert sind.“
„Ja Sir, schlafen Sie gut!“
Am nächsten Morgen war Hermine mehr als aufgeregt. Sie legte den Zauber auf sich und ging dann in die Küche. Sie verabscheute es, die Hauselfen so ausnutzen zu müssen, doch anders ging es nun mal nicht.
Sie war erstaunt, dass sich die Hauselfen wirklich wohl zu fühlen schienen. Dass Sie auch nichtmenschliche Gefühle wahrnahm, beunruhigte sie ein wenig. Das hieß, dass sie auch Jagdtriebe von Tieren wahrnehmen konnte und das schien ihr mehr als gefährlich.
Hermine hatte in den ersten beiden Stunden Zaubertränke, wartete jedoch bis kurz vor Stundenbeginn, um nicht schon jetzt mit den Gefühlen konfrontiert zu werden.
Anfangs stellte es sich als äußerst kompliziert heraus, sich auf ihren Trank zu konzentrieren, doch nach und nach ging es immer besser, jedoch nur solange bis Snape Neville anfuhr. „Longbottom, Sie unfähiger Idiot. Stammen Sie von Trollen ab, oder warum ist es Ihnen nicht möglich, die Rezeptur an der Tafel richtig auszuführen?“
Neville zitterte heftig und schluckte hart. Hermine nahm dieses Gefühl so stark wahr, dass sie ebenfalls anfing zu zittern. Harry neben ihr merkte dies und als er in Hermines Gesicht sah, sah er die Tränen, die langsam ihre Wangen hinunterliefen. „Sir, ich glaube Hermine geht es nicht gut.“ Harry wollte sie in den Arm nehmen, doch sie wich zurück. Sie hatte solche unglaubliche Angst. „Miss Granger? Gehen Sie vor die Tür und fassen Sie sich!“
Hermine nickte und ging zitternd zur Tür. Als sie im Flur war, fühlte sie sich noch immer so unglaublich ängstlich und es schien einfach nicht vergehen zu wollen. Sie konzentrierte sich auf ihre eigenen Gefühle, dachte an den Abend vor dem Kamin. Die Geborgenheit und die unendlich Zuneigung und langsam ließ das Zittern nach.
Sie beschloss sich wieder in die Hölle des Löwen, oder vielmehr in die Schlangengrube zu begeben, fürchtete jedoch Neville. Der arme hatte niemanden, der ihm daraus half, also fasste sie einen Entschluss. Sie dachte so fest sie konnte an diesen wundervollen Abend und ging wieder in die Klasse.
Etwas erstaunt nahm Severus ihre rasche Rückkehr zur Kenntnis und sah ihr zu, wie sie auf den noch immer zitternden Longbottom zu schritt. Dieser sah verwirrt und ängstlich auf. Hermine ging dicht zu ihm und zog ihn dann in eine feste Umarmung.
Severus, der normalerweise seine Chance, massenhaft Punkte abzuziehen, genutzt hätte, ließ dies ohne Kommentar zu.
Hermine stand vor Neville und sah ihm tief in die Augen, er wollte ihrem Blick ausweichen, doch Hermine ließ dies nicht zu. Es kostete sie eine Menge Mühe, seine Gefühle nicht an sich heran kommen zu lassen, doch sie schaffte es, ihr Gefühl der Geborgenheit und der Liebe wie ein Schutzschild um sich zu errichten. Neville hörte auf zu zittern und entspannte sich in ihrer Umarmung.
„Mensch Granger, könnt ihr eure Zärtlichkeiten auch woanders ausleben?“ Hermine drehte sich zu Draco um. Sie war erstaunt, das sie zwar ihre Gefühle erhielt, aber trotzdem genau wusste, was Draco fühlte. Sie sah ihn überrascht an. „Sag doch einfach, dass du ebenfalls in den Arm genommen werden willst.“
Die Klasse dachte, sie verspotte ihn, was Draco auch ein wenig wütend aussehen ließ, doch als er in Hermines Gesicht sah, glaubte er zu erkennen, dass sie das ernst gemeint hatte. Das war umso verblüffender, da er wirklich etwas eifersüchtig gewesen war und sich nach Nähe gesehnt hatte.
Hermine fühlte sich plötzlich unglaublich schwach. Sie befand sich noch immer in einer festen Umarmung mit Neville und Severus war sich sicher, dass sie ziemlich hart am Boden aufgekommen wäre, wenn er Longbottom sie nicht geistesgegenwärtig gehalten hätte. „Sind Sie in der Lage, sie in den Krankenflügel zu schaffen?“
Severus war überrascht, denn Neville erwiderte seinen Blick entschlossen und sagte mit einer Festigkeit in der Stimme, die Snape nie zuvor bei ihm vernommen hatte: „Ja, Sir!“
Er nahm Hermine auf seine Arme, schlang ihre Arme um seinen Hals und trug sie aus dem Raum. Alle sahen ihm staunend hinterher. Was war denn da passiert? Neville Longbottom erlag beinahe einem Nervenzusammenbruch, Hermine musste weinend den Raum verlassen, kam zurück, umarmte Neville, brach zusammen und Longbottom war wie ausgewechselt. Die Mädchen schienen mehr als überrascht. Neville schien nicht nur plötzlich sehr mutig, nein, er war auch ziemlich kräftig, so mühelos, wie er Hermine aus dem Zimmer getragen hatte.
Severus bedeutete Harry und Ron nach dem Unterricht dazubleiben und gemeinsam gingen sie dann in den Krankenflügel.
„Poppy, weißt du, was Miss Granger hat?“
Poppy nickte. „Sie ist völlig erschöpft. Es scheint als hätte sie einige Zeit nicht geschlafen. Sie sollte wirklich mehr auf sich achten.“
Severus nickte. „Kann ich sie sprechen?“ Poppy nickte zögernd. „Wenn es sein muss! Sie ist aber sehr schwach Severus. Der junge Longbottom ist bei ihr. Ich sage dir, so souverän, hab ich ihn noch nie erlebt.“
Severus ging zu Hermines Bett und schickte Neville weg. „Miss Granger, was haben Sie sich dabei gedacht?“
Hermine sah so blass aus, dass es Severus ganz anders wurde. „Ich hab gar nichts gemacht. Sie sagten, ich solle andere Gefühle nicht an mich heran lassen und das hab ich umgesetzt!“ Sie klang unglaublich erschöpft. „Sie sollten aber nicht andere an ihren Gefühlen teilhaben lassen! Sie wissen noch nicht, wie sie mit den Kräften umgehen müssen, also lassen Sie solche Aktionen, wie die mit Longbottom.“
Hermine sah erschöpft zu ihm auf. „Ich hab es nicht absichtlich getan. Tut mir leid, dass Sie sich sorgten.“
Severus stand mit offenem Mund da. „Wer sagt, dass ich mich sorgte?“
Hermine verdrehte die Augen. „Sie, Sir! Schon vergessen. Ich bin ein Empath. Ich fühle, wie Sie und das war bis eben noch Sorge. Allerdings ist es mir ein Rätsel, warum Sie sich plötzlich so unwohl fühlen! Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie versuchen würden, weniger negative Gefühle zu haben. Momentan bin ich nicht in der Lage, Ihre Gefühle auszuschließen.“
Severus stöhnte genervt auf. „Sie sind eine Last, Miss Granger! Ich bin mir nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass ich keinen gesteigerten Wert darauf lege, dass jemand an meiner Gefühlswelt teilnimmt.“
Wieder musste Hermine glucksen. Ihre Stimme war noch immer sehr leise und schwach. „Darauf wäre ich niemals gekommen, Sir.“
Snape wand sich zum Gehen. „Ich erde Ihnen Ihre Freunde nicht schicken, denn ich glaube nicht, dass Sie deren Anwesenheit momentan ertragen können. Ich erwarte sie heute um fünf Uhr bei mir, um mit Ihren Übungsstunde fortzufahren!“
Hermine sah ihn geschockt an. „Sir, bitte lassen Sie wenigstens Harry zu mir kommen. Ich will nicht ganz alleine hier sein.“
Snape nickte geschlagen. Als ob er ihr noch einen Wunsch ausschlagen konnte. Er war ihr hoffnungslos verfallen.
Harry trat kurz darauf zu ihr ans Bett. „Alles klar Mine? Was war denn los?“
Hermine erzählte ihm kurz, was Severus ihr gesagt hatte und fragte ihn dann, wo Ginny und Ron nun wären. „Sie sind wieder beim Unterricht. Merkwürdig, oder? Snape hat mir einfach erlaubt, dass ich dem Unterricht fernbleibe um bei dir zu sein.“
Hermine lächelte leicht. „Ja! Harry?“
„Hm?“
„Ich weiß, es wird dir unangenehm sein, aber ich würde gerne mit dir über die Gefühle sprechen, die du für mich hast!“
Harry stutzte. „Wie meinst du das ?“
Hermine sah ihn traurig an. „Ich spüre unendlich viel Liebe und...“
Er unterbrach sie. „Hermine, ich liebe dich, ja, aber nicht, wie ein Mann, eine Frau liebt. Ich liebe dich als meine Familie, meine Schwester!“
Hermine lächelte ihn warm an. „Das weiß ich doch Harry. Das ist genau das, was ich besprechen will. Ich liebe dich ebenso. Du hast mir viel Halt gegeben, als das mit meinen Eltern passierte, aber du machst dich kaputt! Seid du hier bist, habe ich keine ruhige Sekunde mehr. Ich hab das Gefühl, als müsste ich ständig aufspringen, um jeder Gefahr vorzubeugen.
Du sorgst dich viel zu sehr um mich. Das ist nicht gut. Ich kann auf mich aufpassen, Harry. Gut, in letzter Zeit bin ich ziemlich häufig hier, aber das hättest du nicht verhindern können, mach dir bitte keine Vorwürfe.“
Harry blieb stumm. „Harry, ich sorge mich doch auch um dich, aber ich weiß, dass du hier im Schloss sicher bist und deshalb lässt die Sorge hier nach. Bitte versuche wieder glücklich zu sein, wenn du mich siehst.“
Harry sah sie erschrocken an. „Ich bin glücklich, wenn ich dich sehe!“
„Nein, bist du nicht. Wenn du auch nur an mich denkst, machst du dir Sorgen und ich will, dass man sich freut, wenn ich irgendwo herein komme!“
Harry nickte. „Es ist unglaublich schwer, Gefühle zu kontrollieren, Mine. Ich hab es dir schon so oft gesagt! Du bist für mich einer der wichtigsten Menschen! Ohne dich kann ich nicht leben, Hermine. Als du im Koma lagst, da stand für mich das Leben still und mir vorzustellen, in diesem Krieg könnte dir etwas zustoßen, ist für mich die Hölle!“
Hermine seufzte. Sie rutschte in ihrem Bett zur Seite und machte so Platz für Harry, der nun zu ihr ins Bett stieg und in den Arm nahm.
Hermine hatte wirklich Angst. Angst, dass Harry zu sehr klammerte und dadurch sein Ziel aus den Augen verlor, Angst, dass er sie nicht mehr aus den Augen ließ und Angst, dass er sein eigenes Leben durch diese Sorge belastete.
Hermine verstand ihn ja, er hatte immerhin so gut wie jeden Menschen in seinem Leben verloren, der ihm etwas bedeutete und Hermine war so was wie eine neue Familie für ihn, doch so ging es nicht weiter.
Innerlich hoffte sie, dass sie wirklich so schnell mit ihrer Kraft umgehen könne, wie Severus es ihr vorausgesagt hatte, denn vielleicht konnte sie Harry dann einfach mehr Sicherheit geben, so wie sie es unabsichtlich bei Neville getan hatte.
Gegen vier kam Madam Pomfrey und teilte Hermine mit, dass sie den Krankenflügel nun verlassen dürfe, wenn sie wollte, jedoch erst, wenn sie einen Stärkungstrank zu sich genommen hatte.
Hermine und Harry verließen zusammen den Krankenflügel und gingen in den Gryffindorturm. Auf dem Weg dorthin trafen sie auf Draco. „Hallo Granger! Was war denn mit dir los?“
Hermine fiel ein, dass sie ihm ja noch gar nichts erzählt hatte, von ihren neuen Kräften. „Ähm.. das ist eine lange Geschichte, Draco, wenn du magst erzähle ich sie dir später. Du kannst zu mir kommen, wenn ich geduscht und mich umgezogen habe. Sagen wir in einer halben Stunde?“ Sie drehte sich ohne auf eine Antwort Dracos zu warten, zu Harry. „Wir sehen uns dann morgen, ja? Ich gehe denke ich gleich nach den Übungsstunden ins Bett, okay?“ Harry nickte und ging seiner Wege, während Hermine umdrehte und in Richtung der Kerker ging. „Ähm.. Granger? Wohin gehst du? Und was heißt, ich soll zu dir kommen? Ich kann und will nicht in deinen Turm.“
Hermine schlug sich die Hand auf die Stirn. „Entschuldige, Draco! Hab ich vergessen. Ich wohne jetzt in einem Zimmer in den Kerkern! Es liegt in der Nähe eures Gemeinschaftsraumes, hinter dem Portrait eines jungen Ritters. Ich sag ihm, er soll mir bescheid sagen, wenn du da bist, ja?“
Er nickte und ging seiner Wege. Hermine eilte in ihr Zimmer. Sie hatte am Abend nur das nötigste mit genommen, doch mittlerweile waren all ihre Sachen in ihrem neuen Zimmer. Sie duschte sich und zog sich an. Kaum war sie mit der Bändigung ihrer Haare beschäftigt, wandte sich der Ritter aus dem Portrait an sie. „Miss? Ein gewisser Slytherinprinz wies mich an, sie von seiner Ankunft zu unterrichten.“ Hermine musste lachen. „Lass ihn bitte rein!“
„Gewiss, wie ihr wünscht.“
Das Portrait schwang zur Seite und ließ Draco ein. Er sah sich prüfend in dem Zimmer um. „Was muss ich tun, um ebenfalls so ein Zimmer zu bekommen?“
Hermine grinste. Sie war etwas verunsichert, denn obwohl sie jetzt wieder ihre Gefühle und die anderer trennen konnte, spürte sie Dracos Emotionen ganz genau. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass er so für sie fühlte.
„Das ich das noch erleben darf! Du hast mich gern!“
Draco erblasste etwas und Hermine spürte seine Unsicherheit und die Furcht vor Zurückweisung. „Bist du auf den Kopf gefallen oder was ist los.“
„Es ist völlig in Ordnung, andere Menschen zu mögen, Draco. Ich sagte nur du hast mich gern und nicht du stehst auf mich und findest mich scharf!“
Draco funkelte sie misstrauisch an. „Wie kommst du bitte darauf? Das steht nicht in Büchern, also spucks aus!“
Hermine setzte sich auf ihr Bett und Draco auf den Stuhl ihres Schreibtisches. „Also... Ich bin ein Empath.“
Draco schien zwar überrascht, aber nicht so ratlos, wie ihre anderen Freunde. „Ein Empath? Das ist interessant! Deshalb hast du in Zaubertränke geheult! Du hast Longbottoms Gefühle nachempfunden! Wirklich interessant! Aber, dass was du über meine Gefühle gesagt hast, stimmt nicht!“
Hermine zog die Augenbrauen hoch. „Draco, es tut mir wirklich leid und ich versuche auch, die Gefühle anderer nicht zu spüren, aber ich kann das noch nicht. Also brauchst du nicht versuchen, mir etwas vorzuspielen, denn ich kann die Gefühle erkennen!“
Draco grinste. „Das ist ja ganz toll, Granger, aber trotzdem steh ich nicht auf dich! Du bist ganz nett anzuschauen, aber nicht mein Typ!“
Hermine schmunzelte! „Ich weiß, dass du nicht auf mich stehst, Draco. Ich sagte nur, dass du mich gerne hast! Du bist gerne in meiner Nähe und du freust dich, wenn du mich siehst. Vorhin auf dem Korridor, habe ich das auch schon gespürt, war mir aber nicht sicher, weswegen das so war, aber nachdem du hier das selbe fühlst kannst du es nicht bestreiten!
Was heißt eigentlich, ich bin nicht dein Typ? Willst du sagen, ich sehe dir nicht gut genug aus, oder was?“
Draco zog spöttisch die Braue nach oben. „Ist die kleine Besserwisserin etwa gekränkt in ihrem Ego? Es soll heißen, dass ich einfach auf andere Frauentypen stehe!“
Hermine wusste genau, dass es keine bessere Gelegenheit gab, als diese, um ihren Verdacht zu bestätigen. „Ach so. Entsprechen denn rote Haare und Sommersprossen deinem Typen?“
Hermine spürte Dracos Verlegenheit und Überraschung. „Wie lange hast du diese Gabe denn schon? Du hast mich und den Rotschopf schon ewig nicht zusammen gesehen, Granger!“
Hermine gluckste. Sie fand es klasse, dass er bereits aufgegeben hatte, ihr zu widersprechen. „Seit vorgestern Nacht! Aber ehrlich gesagt war das nur eine Vermutung! Als mir diese Idee kam, hatte ich meine Fähigkeit noch lange nicht.“
Es war das erste Mal, dass sie einen Malfoy rot werden sah. Er schämte sich, dass er so leicht durchschaubar zu sein schien. „Ach Mensch Draco. Professor Snape meinte, ich hätte auch ohne diese Gabe schon ein intuitives Gespür für anderer Leute Emotionen gehabt, du hast dich ganz unauffällig verhalten und Ginny hat absolut nichts bemerkt. Außerdem selbst wenn doch, Gefühle sind nichts schlimmes, na ja, also solange du kein Empath bist auf jeden Fall, also zeig sie doch ruhig.“
Draco sah sie emotionslos an. Hermine fragte sich, ob ihm klar war, dass seine Empfindungen trotzdem wie ein offenes Buch vor ihr lagen, sprach es jedoch nicht aus.
„So wurde ich nicht erzogen, Granger, ich zeige niemals Gefühle, denn Gefühle sind Schwächen.“
„Tja, wenn du das so siehst tut es mir leid. Deine Erziehung in allen Ehren, aber wurdest du nicht auch dazu erzogen, nicht mit Menschen zu reden, die nach Meinung deines Vaters unter deiner Würde lagen? Und sieh dir an, was du jetzt tust. Du sitzt mit einer Muggelgeborenen in ihrem Zimmer und redest mit ihr ganz normal. Ich kann dir nur eines sagen: Ob du deine Gefühle versuchst zu verstecken oder nicht, ich fühle sie immer. Also kannst du sie mir genauso gut einfach zeigen. Ich stemple dich auch nicht als Weichei ab, okay?“
Draco fühlte sich unsicher und wechselte das Thema. „Und wieso war Longbottom vorhin plötzlich so verändert?“
Hermine seufzte. „Ich hab ihm aus Versehen meine Gefühle gegeben!“
Draco stand der Mund offen. „Wie denn das?“ Hermine zuckte die Schultern und sah dann auf die Uhr. „Oh Mist! Sei nicht sauer Draco, aber ich muss los! Dein Onkel erwartet mich und er ist immer so schnell auf hundertachzig. Ich fühl mich dann immer so aufgewühlt!“
Draco und Hermine trennten sich auf dem Flur, da Hermine genau in die entgegengesetzte Richtung, wie Draco musste.
Sie klopfte genau mit dem Schlagen der Turmuhr an Snapes Tür. „Guten Abend Professor Snape.“
Severus saß an seinem Schreibtisch und schrieb an irgendwelchen Arbeiten. „Guten Abend Hermine!“
Er erhob sich und bedeutete ihr, sich auf die Couch zu setzen. „Ich denke nach dem heutigen Abend, sollte es ihnen leichter fallen, keine anderen Emotionen zu spüren, wenn sie dies nicht wollen. Ich werde so lange versuchen, verschiedene Emotionen zu haben, bis sie keine mehr davon wahrnehmen.“
Und so übten sie viele Stunden lang. Gegen halb elf, war Severus einigermaßen zufrieden mit ihr und entließ sie.
Die Tage vergingen und Hermine beherrschte ihre neue Gabe beinahe perfekt. Sie nahm nur noch sehr intensive Gefühlsausbrüche wahr und konnte diese kontrollieren, ohne ebenfalls von ihnen ergriffen zu werden.
Neville war eines Tages auf sie zugekommen und hatte ihr gedankt. „Hermine, du kannst dir nicht vorstellen, was du für mich getan hast. Ich habe immer noch unglaubliche Angst vor Snape, aber ich hab dann immer so ein warmes Gefühl in mir und ich fühle mich mutig und als würden mir viele Leute den Rücken stärken! Danke!“
Hermine hatte das erröten lassen. Sie hatte noch nicht gelernt, wie sie bewusst anderen Leuten ihre Gefühle übertragen konnte, fand es aber toll, dass Neville scheinbar viel selbstbewusster geworden war.
Hermine war wieder einmal auf dem Weg zu Snape. Er wollte nun langsam beginnen, ihr zu zeigen, wie sie ihre Kräfte als Waffe einsetzen konnte und Hermine war mehr aufgeregt.
Sie klopfte an und wurde sofort eingelassen. „Guten Abend Professor.“
„Hermine“
Er nickte ihr zur Begrüßung kurz von seinem Schreibtisch aus zu. Er war in den letzten Tagen viel umgänglicher geworden, zumindest wenn er mit ihr allein war.
Severus war etwas erschüttert. Hermine trug ein rotes, relativ enges Kleid. Es ging bis knapp über ihre Knie und zauberte ein wundervolles Dekoltee. Es war im Nacken zusammengebunden und als Hermine sich auf ihren angestammten Platz setzte, sah Severus ihren nackten Rücken. Machte sie das mit Absicht, oder warum erschien sie hier in einem so aufreizendem Outfit? Seine ganze Selbstbeherrschung wurde dadurch auf die Probe gestellt.
„Haben Sie heute noch etwas vor, Hermine? Sie sehen ziemlich aufgedonnert aus, für einen Übungsabend bei Ihrem Lehrer, meinen Sie nicht.“
Hermine sah an sich herunter. „Oh, entschuldigen Sie, Professor, aber ich war heute in Hogsmead und wenn ich mich erst umgezogen hätte, wäre ich zu spät gekommen.“
Snape erwiderte darauf nichts. Er war ein wenig enttäuscht. Sie hatte sich also für jemand anderes so hergerichtet, nicht für ihn. Es wäre aber auch zu schön gewesen. Trotz vieler Rügen, die er sich selbst immer wieder erteilte, schaffte er es keinen Tag nicht an sie und die gemeinsamen Stunden zu denken.
Hermine war tatsächlich auf einem Date in Hogsmead gewesen, doch war das nur die halbe Wahrheit. Als sie sich angezogen hatte, dachte sie die ganze Zeit über an Severus. Sie konnte nicht verstehen, wieso er mit ihr geschlafen hatte. Er hatte zwar davon gesprochen, dass er sie attraktiv fand, doch davon spürte sie nichts. Ihr Date heute Abend hatte sie mit seinen Blicken beinahe ausgezogen und Hermine hatte sein Begehren deutlich gespürt, doch bei diesem Mann hatte sie, seit sie hier ihrem Unterricht nachkam, nicht ein mal Begehren gespürt.
„Hermine, ich werde Sie jetzt entwaffnen und Sie probieren meinen Angriff durch meine Gefühle zurück zu schleudern.“
Hermine stutzte. „Verzeihung, Sir, aber wäre es nicht besser, wenn ich zuerst lerne, wie ich meine Gefühle auf andere reflektieren kann?“
Snape lächelte spöttisch. „Ich war der Meinung, dass sie das bereits beherrschen würden, nach der Sache mit Longbottom. Dieser unfähige Junge scheint kaum noch Angst vor mir zu haben.“
Hermine schmunzelte. „So unfähig erscheint er mir gar nicht mehr, Sir. Abgesehen davon, ich kann das nicht bewusst einsetzen und ich will nicht wieder zusammenbrechen.“
„Durchaus verständlich.“
„Vielen Dank!“
Snape starrte sie einen Moment an. „Sie sind ziemlich frech geworden in letzter Zeit Hermine, es grenzt beinahe schon an Respektlosigkeit.“
Hermine lächelte ihn offen an. „Na Merlin sei Dank, nur beinahe.“
„Miss Granger!“ Snapes Stimme klang mahnend. „Es tut mir leid, Sir, aber da ich weiß, dass Sie nicht wütend sind, kann ich mich nicht zurückhalten.“
Hermine sah ihn aus großen Augen an. „Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass es unhöflich ist, Menschen zu manipulieren, indem Sie sie so ansehen?“
Hermine gluckste. „Tatsächlich ist es kaum zwei Tage her, dass Draco das zu mir sagte.“
Snape war irritiert. Er hatte gar nicht gewusst, dass die beiden inzwischen befreundet waren. Ein Stich durchfuhr ihn, als er sich die beiden zusammen vorstellte.
Hermine reagierte sofort. „Professor, ich will ehrlich sein, wenn ich mich in Ihren Räumen befinde, versuche ich bewusst, die Gefühle zu spüren. Also, warum war da gerade dieses Gefühl? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen das es Eifersucht war.“
Snapes lockere Stimmung verflüchtige sich. „Zum Glück wissen Sie es ja besser.“
Hermine seufzte. „Natürlich Sir!“
„Könnten wir dann endlich mit Ihrem Training beginnen, oder wollen Sie mich weiter analysieren?“
Hermine sah ihn so unschuldig an, wie sie konnte. „Steht Zweiteres denn zur Debatte?“
Snape schüttelte stöhnend den Kopf. Konnte sie nicht einfach still sein, so dass er sauer oder wütend auf sie sein konnte? Musste sie so gucken, dass er sich am liebsten auf sie gestürzt hätte und ihr den überdurchschnittlichen Verstand aus dem Leib küssen würde?
„Na dann mal los, Professor. Greifen Sie mich an.“
Snape hob den Zauberstab und richtete ihn auf sie. Hermine stand hoch konzentriert da und wartete. „Expeliarmus!“
Der Zauber raste auf Hermine zu und sie spürte nur Severus Entschlossenheit und Verzweiflung. Sie wunderte sich etwas darüber und nahm sich vor, ihn später darauf anzusprechen, warum er diese Gefühle hatte.
Hermine übernahm seine Emotionen und konzentrierte sich nur auf ihn. Sie versuchte es genau wie bei Neville zu machen und tatsächlich prallte der Zauber von ihr ab und traf Snape. Hermine wurde jedoch ebenso wie Snape zurückgeschleudert und rappelte sich mühsam auf.
„Professor Snape! Sie sollten mich nur leicht zurücktaumeln lassen und nicht quer durch den ganzen Raum. Können Sie sich keinen Punschingball anschaffen, um Ihre Aggressionen Rauszulassen?“
Hermine war doch etwas wütend. Ihr Kleid hatte jetzt einen schicken neuen Schlitz an der Seite, doch war es ihre eigene Schuld in diesem Aufzug zum Training zu erscheinen. Wütend war sie, weil Snape einen so starken Zauber auf sie geschleudert hatte.
Snape rappelte sich auch wieder auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern. „Mein Zauber hätte Sie eventuell auf den Boden geworfen, Hermine. Sie selbst haben ihn so verstärkt, dass Sie durch den Rückschlag und ich durch den eigentlich Zauber zurückgeschleudert wurden. Ehrlich gesagt bin ich überrascht, dass Sie bereits beim ersten Versuch, nicht nur den Zauber zurückwerfen konnten, sonder ihn auch noch um mindestens das vierfache verstärkten.“
Hermines Wut verflog sofort. „Ups!“
Was als nächstes Hermines Empfindungen verwirrte, erschütterte sie in ihrer Weltanschauung. Severus Snape stand mit tot ernster Mine mitten im Raum und Hermine lachte sich kaputt. Das eigentlich Problem war jedoch, dass eigentlich nicht Hermine diejenige war, der zum Lachen zu Mute war. „Professor Snape haha.. wieso lachen Sie nicht, wenn Sie lachen müssen?“ Hermine fasste sich langsam wieder und schüttelte die fremden Empfindungen ab. „Weil, Miss Granger, ich mich nicht vor Schülern blamiere, indem ich meine Gefühle so deutlich zur Schau trage!“
Hermine stutzte. „Das verstehe ich nicht! Ich meine, Sie haben doch ein angenehmes Lachen! Ich hab Sie damals im Krankenflügel lachen hören und wissen Sie was ich schlimm fand?“
Snape fuhr sich mit der Hand genervt über sein Gesicht. „Nein Miss Granger! Was?“
Hermine grinste. „Selbst ihr Patensohn, der Ihnen scheinbar eine Menge bedeutet, war überrascht, Sie lachen zu hören. Übrigens merken Sie hoffentlich, dass Sie in meiner Gegenwart Ihre Gefühle nicht verstecken müssen. Ich spüre Sie so oder so!“
Snapes trat dicht zu Hermine. Er beugte sich ganz nahe zu ihrem Ohr. „Ist das so, Hermine?“
Diese musste schlucken. Da war ja die Begierde, über deren Abwesenheit sie so enttäuscht war. „Sir?“ Snape seufzte. Konnte er sie nicht einmal mit seiner Nähe verunsichern ? „Ja?“
„Wieso wechseln Sie permanent zwischen meinem Nach- und meinem Vornamen? Ich hab Ihnen doch extra angeboten, mich beim Vornamen anzusprechen, eben weil ich diesen ständigen Wechsel nicht mag.“
Snape sah sie verblüfft an. „Ich wechsle nicht ständig zwischen Ihrem Vor- und Nachnamen!“
„Doch, das tun Sie!“
„Nein, Miss Granger, das tue ich nicht!“
„Sie haben mich eben doch schon wieder ´Miss Granger` genannt!“
Snape stöhnte entnervt auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Diese Frau ging ihm unter die Haut. Er wanderte unruhig im Raum umher. Er konnte sich einfach nicht mehr zurückhalten. Sie war immer um ihn und nur mit der größten Beherrschtheit, war es ihm bisher gelungen, nicht über sie herzufallen. „Du machst mich wahnsinnig, Hermine. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so verunsichert gewesen! Ich kann es noch nicht einmal verstecken, denn du fühlst es trotzdem und anstatt du dies für dich behältst, sprichst du mich immer und immer wieder darauf an. Du bist seit Wochen in meinem Kopf und lässt mich einfach nicht mehr ruhig schlafen. Wie kannst du selbst wenn du nicht da bist solche Reaktionen bei mir hervorrufen, wie du es tust?“
Hermine stand mit offenem Mund da. Mit so einem Ausbruch hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, aber es war gut, dass er dies einmal heraus ließ. Gott, sie klang schon wie so eine Psychotante. „Daher die Verzweiflung und die Unsicherheit, Sir?“
Snape starrte sie fassungslos an. „Es tut mir leid, wenn es Ihnen unangenehm ist, Sir, dass ich all Ihre Gefühle kenne und meine Anwesenheit Sie deshalb so stört, aber ich kann diese Gabe nicht wieder abgeben und ehrlich gesagt, will ich dies auch gar nicht! Ich denke, ich kann eine Menge bewirken und ich werde mich bemühen, nicht mehr so anstrengend zu sein, wenn es das ist, was Sie stört.“
Noch immer sagte er nichts. Plötzlich kam Bewegung in ihn und mit zwei langen Schritten war er bei Hermine, nahm ihren Kopf in seine Hände und drückte seinen Mund auf ihre Lippen. Er küsste sie hart und nachdem Hermine den ersten Schock überwunden hatte, erwiderte sie den Kuss.
Severus löste sich von ihr. „Das kannst du nicht abstellen. Deine bloße Anwesenheit lässt mich so verzweifeln und das Wissen darüber, wie falsch mein Begehren für dich ist.“
Hermine war sprachlos. Wieso hatte sie nichts von diesen Gefühlen gespürt? Sie hatte doch extra darauf geachtet. Snape stand der schockierten Hermine unsicher gegenüber. „Sie können gehen, Miss Granger. Ich werde Ihnen mitteilen, wann wir unsere Übungen fortsetzen können.“
Hermine erwachte aus ihrer Starre. „Oh nein, Professor. Ich werde mich jetzt garantiert nicht hinaus komplimentieren lassen. Wieso habe ich das nicht gespürt? Jetzt fühle ich Ihre Erregung ja auch ganz deutlich!“
Snape schloss die Augen. Warum musste es Menschen geben, die wirklich immer genau das aussprachen, was sie dachten? Konnte sie nicht einfach gehen, nach dieser Blamage. „Miss Granger, denken Sie wirklich, dass ich meine Zeit mit einem Empathen verbringe, ohne irgendwie vorgesorgt zu haben? Ich wusste, wie ich in Ihrer Gegenwart fühle, also unternahm ich etwas dagegen.“
Hermine stand der Mund erneut offen. Severus Snape begehrte sie. Das war, man konnte es nicht anders sagen, krass!
Severus stand noch immer unmittelbar vor ihr und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Und was tun wir nun, Professor?“
Er sah irritiert aus. „Was meinen Sie, Miss Granger? Wenn Ihnen meine Anwesenheit dadurch noch unangenehmer wird, kann ich den Direktor bitten, Ihren Unterricht zu übernehmen.“
„Was? Auf keinen Fall! Ich wollte wissen, wie das mit uns weitergehen soll!“
Er sah immer verwirrter aus. Hermine machte ein ungläubiges Gesicht. „Denken Sie, ich würde mit jemandem schlafen, den ich nicht begehre? Oder denken Sie, ich würde Ihren Kuss erwidern, wenn ich nicht ebenso fühlen würde?“
Snape versuchte Haltung zu bewahren. „Hermine, willst du sagen, du begehrst mich? Ich bitte dich. Ich bin nicht nur gut zwanzig Jahre älter als du, ich bin auch nicht unbedingt das, was man als attraktiv und begehrenswert befindet. Ich denke es wäre besser, du würdest jetzt gehen.“
Hermine versuchte bewusst, die Gefühle, die er hatte nicht zu spüren, denn in so einem Gespräch, wäre das alles andere als richtig. „Pro.. Severus.. . Ich sage dir jetzt mal ein paar Dinge. Erstens: Ich weiß nicht, ob du dich häufig im Spiegel betrachtest, aber ich kann dir sagen, dass du mehr als begehrenswert bist. Du entsprichst vielleicht nicht dem Standart, aber genau das macht dein Aussehen interessant und begehrenswert. Wer bitte steht auf so schnöselige Schönlinge, wie es Blaise und besonders Draco sind? Zweitens: Vielleicht klingt es ein wenig arrogant, aber Männer meines Alters haben teilweise den Nachteil, mir intellektuell unterlegen zu sein. Drittens : Verzeih meine direkte Art, aber ich will dich nicht unbedingt meinen Freunden vorstellen, also kann es mir ziemlich schnuppe sein, wie alt du bist.
Wenn du.. Sie es wünschen, dann werde ich jetzt gehen, ich werde jedoch weiterhin jeden Abend hier zu meinem Unterricht erscheinen.
Snape stand noch immer mit versteinerter Mine da und war nicht fähig etwas dazu zu sagen. Hermine seufzte, drehte sich um und schritt zur Tür. Sie war kaum zwei Schritte gegangen, als sie am Arm fest gehalten wurde. Severus dreht sie zu sich und drückte ihr erneut seine Lippen auf ihre. Hermine schlang die Arme um seinen Hals und gewährte seiner Zunge den Einlass in ihren Mund. Dieser Mann küsste einfach unglaublich gut.
Hermines Konzentration ließ nach und so kam es, dass sie außer ihrer eigenen Erregtheit auch noch Severus´ spürte. Hermine stöhnte in seinen Mund. Hermine drängte ihn zurück zur Couch, auf die er sich fallen ließ, als er sie in seinen Kniekehlen spürte. Als Hermine in seinen Armen auf ihm lag und ihn voller Leidenschaft küsste, löste er sich einen Moment von ihr. „Das ist so falsch! Ich bin dein Lehrer, Hermine. Ich sollte das Vertrauen, dass mir entgegengebracht wird nicht so ausnutzen!“
Hermine küsste sich an seinem Hals entlang und begann seine Robe aufzuknöpfen. „Entschuldige Severus, aber können wir später darüber reden? Momentan fühlt sich das verdammt richtig an.“
Severus ergab sich ihr und befasste sich wieder mit ihrem Mund. Er wollte ihr das Kleid ausziehen, doch als es nicht sofort gelang, zerriss er es einfach. Hermine lag nun nur noch in Unterwäsche und Schuhen auf ihm.
Severus gab sich einen Schubs und zusammen landeten sie auf dem Teppich vor dem Kamin. Hermine lag nun unter ihm und während Severus ihren Körper mit dem Mund und den Händen erforschte, zog Hermine ihm die Robe und sein Hemd aus. Severus löste ihren BH, streifte ihn ihr ab und beschäftigte sich eingehend mit ihren Brüsten. Hermine stöhnte laut vor Verlangen und nestelte an seiner Hose herum. Mit Händen und Füßen, schaffte sie es schließlich, ihn von seiner Hose und seinen Shorts zu befreien. Sie streichelte über seine steinharte Erektion und Severus zog ihr den Slip aus.
Nur noch mit Schuhen bekleidet lagen die beiden aufeinander. Severus Hand wanderte zu Hermines Schritt und begann damit, an ihrer empfindlichen Klitoris zu reiben. Hermine zog ihn zu ihrem Mund und küsste ihn verlangend. Dann löste sie sich wieder von ihm. „Genug des Vorspiels, ich brauch dich jetzt in mir!“
Severus gehorchte ihrem Wunsch und drang mit einer flüssigen Bewegung in sie ein. Hermine stöhnte laut auf. Sich doppelt so erregt zu fühlen, wie es normalerweise der Fall war, war unglaublich. Es glich einer Kettenreaktion.
Hermine und Severus waren gleichermaßen erregt. Sie spürt seine Erregung zusätzlich zu ihrer eigenen und reflektiert dieses Gefühl, was dazu führt, dass Severus noch erregter wird und so weiter. Das Hermines Stöhnen und Seufzen, während seiner Bewegungen noch mehr dazu beitrugen, förderte die Erlösung der beiden nicht unbedingt.
Severus stieß immer heftiger zu und Hermine wurde immer lauter. „Oh.. ja.. bitte härter, Severus. Oh Merlin.. ja!“
Mit einem leisen Schrei kam Hermine schließlich. Severus stieß nun noch heftiger zu und ergoss sich dann laut stöhnend in ihr. Keuchend lagen sie am Boden. „Wow! Das war noch besser als das letzte Mal.“ Hermine lag lächelnd neben Severus am Boden. „Freut mich, das es dir zugesagt hat. Ich muss sagen, Sex mit einer Empathin hat etwas für sich.“
Hermine gluckste. „Nicht wahr? So und was wolltest du so dringendes besprechen, dass du mich um das bringen wolltest? Und bitte beeil dich bei deinen Ausführungen, ich glaube nicht, dass ich lange so erschöpf bleiben werde!“
Diesmal war es an Severus zu glucksen. „Vergiss es für den Moment einfach! Aber eines noch. Erinnerst du dich, wie ich dir vorhin erklärte, dass ich schon etwas älter bin? Ich wäre dir dankbar, wenn du das berücksichtigen würdest, bei deiner weitern Planung.“
„Kein Problem, ich denk dran! Also... bist du dann jetzt so weit?“
Hermine lehnte sich über ihn und betrachtete seinen halb erigierten Penis. „Hm, das ist doch schon mal ein Anfang.“
Allein durch diesen Satz schnellte Severus Erregung in die Höhe. „Merlin Hermine, gib mir einen Moment Pause.“
„Ich denke ja nicht das du den nötig hast, aber bitte, bleib einfach liegen und ich übernehme das.“ Gesagt getan und Hermine setzte sich einfach auf ihn und ließ seinen harten Penis in sie gleiten. „Merlin, du verrückte Hexe!“
Hermine grinste und fing an sich zu bewegen. Severus unterstützte sie, indem er seine Hand unter ihren Po legte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie zum Höhepunkt kamen und wieder neben einander lagen. Schwer atmend zog Severus Hermine in seine Arme. Sie ließ es zu und kuschelte sich an ihn. Sie malte mit ihren Fingern ein Muster auf seine muskulöse Brust und genoss den Moment.
„Severus?“
„Hm?“
„Du hast Recht!“
„Womit?“
„Es könnte schwierig werden, sich zu sehen, schließlich wohnen wir mindestens einhundertfünfzig Meter voneinander getrennt! Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich während diesem drei Minuten Weg in den dunklen, verlassenen Korridoren des Kerkers gesehen werde!“
„Hermine, hör auf deinen Professor zu verspotten, das hatte ich nicht gemeint. Ich bin dein Lehrer und es ziemt sich nicht, als solcher, sexuelle Beziehungen mit Schülern zu haben. Ich möchte nur noch mal anmerken, dass du erst siebzehn bist und ich bereits sechsunddreißig.“
„Fängst du schon wieder mit dem beknackten Alter an? Meine Güte. Also zuerst einmal bist du nur noch ein paar Monate mein Professor und so wie du dich schlägst, hätte ich gegen eine Fortsetzung nach meinem Abschluss nichts einzuwenden. Wer entscheidet außerdem, ob es sich ziemt oder nicht? Es wird keiner erfahren und du selbst scheinst damit kein Problem zu haben.
Ich komme jetzt nochmal auf deinen Lieblingskontrapunkt zurück. Also erst mal: Echt? Du bist erst sechsunddreißig?“
Er richtete sich ein Stück auf und sah sie anklagend an. „Soll das heißen, du hieltest mich für älter?“
Hermine sah ihn ernst an. „Tatsächlich habe ich darüber nicht nachgedacht. Ich meine vom Äußeren her passt es, aber es klingt so jung. Ich dachte irgendwie du wärst älter, wegen deines Berufes.“
„Ah ja!“
„So, weiter im Text. Also 36 ist kein Alter. Denk mal daran, was wäre, wenn ich nur zehn Jahre älter wäre. Würdest du so ein Problem damit haben, wenn du 46 und ich 29 wäre?“
„Wahrscheinlich nicht, aber wieso 29? 17+10 macht 27.“
„Professor, sie scheinen nicht nur in dem Fach der Zaubertränke außergewöhnlich klug zu sein, nein, auch die Mathematik scheint eines Ihrer Spezialgebiete zu sein. Tatsächlich bin ich bereits neunzehn!“
„Wie das? Potter ist erst siebzehn, da bin ich mir sicher und du hast kein Jahr ausgesetzt und wurdest mit elf eingeschult.“
„Stimmt! Aber ich wurde zwei Wochen nach Schulbeginn bereits zwölf. Harry war beinahe ein ganzes Jahr jünger als ich.“
„Hermine, meine Geduld ist nicht sehr ausgeprägt, wärst du so gut mir zu sagen, warum du das Präsens benutzt?“
„Auch die englische Grammatik scheint dir geläufig zu sein. Ich bin überwältigt! Also.. In meinem dritten Jahr, erhielt ich einen Zeitumkehrer, richtig? Richtig! Da ich die Zeit in diesem Jahr sozusagen doppelt erlebt habe, bin ich jetzt neunzehn und nicht achtzehn. Eigentlich ziemlich cool.“
„Ah ja. Aber, liebste Hermine, offiziell bist du erst achtzehn!“
„Nein, bin ich nicht. Das war wirklich äußerst eigenartig. Mein magischer Pass und auch der aus der Muggelwelt, haben mich ein Jahr älter gemacht. Ich bin also offiziell neunzehn! Ich hoffe doch, ich bin Ihnen nicht zu alt Professor?“
Snape grinste und rollte sie auf den Rücken. „Keines Wegs, Miss Granger. Ich denke mit diesem Alter kann ich leben.“
„Das ist alles äußerst spannend und aufschlussreich, aber ich denke wir haben genug geredet, oder? Also bitte Herr Professor. Ich bin bereit, und Sie anscheinend auch, für eine neue Runde.“
„Merlin, was für eine Nymphomanin habe ich mir da nur ins Bett geholt!“
„Professor Snape, genug geredet jetzt! Ich will mehr!“
TBC
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