von lütfen
hier ist schon das nächste chap, ich hoffe es gefällt euch.
lg lütfen
Hermine ging zum Mittagessen in die große Halle und setzte sich zu Harry, der sie sofort in den Arm nahm. Und zu Ron, der sie freudestrahlend ansah. Harry schien ihn und Ginny, die Hermine ebenfalls in eine knochenbrecherische Umarmung zog, bereits alles erzählt zu haben.
Draco und Blaise winkten ihr vom Slytherintisch aus zu und aßen dann weiter. Hermine konnte sich schon denken, dass es sie nicht mehr scherte, was ihre Slytherinkolegen darüber dachten, was Draco tat. Beinahe alle, bis auf Blaise schnitten ihn, da alle wussten, dass er sich gegen Voldemort gestellt hatte und die meisten begrüßten das gar nicht. Viele waren ebenfalls gegen Voldemort, trauten sich jedoch nicht den Anhängern etwas entgegen zu setzen. Vor allem die letzten Ereignisse bestärkten sie darin nichts zu tun, was zeigen könnte, was sie wirklich von den Plänen des dunklen Lords hielten.
Hermine winkte zurück und häufte sich dann ihr Essen auf den Teller. Am Gryffindortisch achtete niemand mehr darauf, was sie alles in sich hinein stopfte, abgesehen von einigen Mädchen, die neidisch waren, da sie wirklich essen konnte was immer sie wollte, ohne zuzunehmen.
Snape, der am Lehrertisch saß und Hermine beobachtet hatte, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er war wirklich erstaunt, wie oft er in letzter Zeit lachen musste. Er glaubte nicht, dass er in den letzten zwanzig Jahren jemals so amüsiert und ja , für seine Verhältnisse sogar fröhlich gewesen war.
Allerdings war er in den letzten Jahren auch lange nicht mehr so deprimiert gewesen, wie im letzten Monat.
Ob er wollte oder nicht, er hatte sich letzte Nacht eingestehen müssen, dass er sich für die kleine Gryffindor interessierte. Es war einfach zu viel zusammen gekommen, als dass man es hätte ignorieren können.
Er fand diese Tatsache furchtbar, war sie doch nicht nur seine Schülerin, sondern auch noch zwanzig Jahre jünger.
Er machte sich keine Hoffnungen, dass jemals mehr als ein Lehrer- Schüler- Verhältnis zwischen ihnen bestehen konnte, schließlich war nicht zu erwarten, dass ein Mensch wie Hermine Interesse an jemandem wie Snape haben könnte. Er glaubte nicht, dass es seinem Aussehen zuzuschreiben war, denn er sah nicht allzu schlecht aus. Er war sogar relativ attraktiv, wenn auch auf eine markantere Art, als man es von dem typischen attraktiven Mann sagen konnte, doch er glaubte, dass Hermines Ablehnung wahrscheinlich auf seinen Charakter zurückzuführen wäre.
Er gab ja zu er war nicht wirklich nett, aber so ein Scheusal, wie viele glaubten, dass er es war, war doch gar nicht. Er hatte doch auch seine guten Seiten. Er kämpfte immerhin seit Jahren auf der Seite des Lichts und hatte jahrelang den Spion für einen wahnsinnigen Massenmörder gespielt.
Aber sah das jemand? Nein, außer Dumbledore sah dies niemand.
Und ehrlich gesagt konnte er damit nicht wirklich etwas anfangen.
Snape nahm sich vor, dass er Hermine auf keinen Fall zeigen durfte, dass er Interesse an ihr hatte.
Dies setzte er auch sogleich in seinem Zaubertrankunterricht um, als er alle anwies, die Aufsätze, die er verlangt hatte, herausnehmen sollten. Er war sich sicher, dass sie ihn nicht haben würde, schließlich lag sie bis vor einigen Stunden noch im Koma.
„Miss Granger, Ihren Aufsatz würde ich mir gerne einmal ansehen. Wären Sie so freundlich?“
Bevor Hermine irgendetwas tun konnte, redeten Harry und Ron auf ihn ein. „Aber Professor Snape, Sie war doch den ganzen letzten Monat im Krankenflügel, sie hatte doch gar keine Chance, ihren Aufsatz zu schreiben.“
Ron nickte zustimmend. „Fünf Punkte Abzug, Mister Potter, wegen unaufgeforderten Redens im Unterricht. Miss Granger, wären Sie dann so weit, mir Ihren Aufsatz auszuhändigen?“
Hermine lächelte ihn freundlich an. „Sicher doch, Sir.“ Sie reichte Snape ihre Pergamentrolle, der sie verblüfft und verärgert in Empfang nahm.
Hermine grinste in sich hinein. Sie hatte sich so was fast schon gedacht und hatte den Aufsatz vor dem Mittagessen angefertigt. Draco grinste vor sich hin. Hermine hatte es seinem Onkel ganz schön gezeigt, schließlich hatte er geglaubt, sie hatte nichts abzuliefern.
Harry und Ron schienen höchst erfreut zu sein und bedachten Hermine mit anerkennenden Blicken.
Die Wochen vergingen und Hermine hatte keine ruhige Minute mehr für sich. Harry begleitete sie auf Schritt und Tritt und ließ sie nie alleine irgendwo hingehen. Er ging sogar mit ihr gemeinsam in die Bibliothek um zu lernen und Hermine hoffte, dass das Quidditchtraining bald wieder beginnen würde, damit sie wenigstens etwas Zeit für sich hatte.
Eines Nachts überkam sie das dringende Bedürfnis einen Spaziergang allein zu machen.
Sie lief durch die Korridore des Schlosses, immer darauf bedacht von niemandem gesehen zu werden und genoss die Ruhe.
Natürlich hielt diese Ruhe nicht lange an, als sie einen Knall hörte. Sie befand sich in der Nähe des Kerkers aus dem auch dieses Geräusch zu kommen schien und eilte die Treppen hinab zu einem der Räume im hinteren Teil der Kerker. Qualm kroch durch die verschlossene Tür hindurch und Hermine klopfte zaghaft an. Sie war sich sicher, dass dies Snapes Labor war .
Snape! Er spukte in letzter Zeit ständig in ihren Gedanken herum und sogar in ihren Träumen spielte er in letzter Zeit eine große Rolle. Und die waren allesamt nicht jugendfrei.
Sie klopfte nochmal, doch als sie statt einer Antwort ein Husten vernahm und etwas, das klang, als wäre etwas kaputt gegangen, trat sie einfach ungefragt in Snapes Labor. Hermine war sich fast sicher, dass das kein normaler Rauch war, der da aufstieg und hielt sich ihren Umhang vor die Nase und den Mund. Snape stützte sich schwer atmend an einer Tischkante ab und schien nicht im Stande zu sein, sich aus dieser Position zu befreien.
„Professor Snape, kommen Sie schnell raus hier! Die Dämpfe sind ganz sicher giftig!“
Tatsächlich spürte Hermine ein starkes Schwindelgefühl und da sie mit einer Hand keine Chance hatte, ihren Lehrer aus diesem Raum zu bringen, trat sie so nah es ging an ihn heran und erschuf um sie herum eine Luftblase. Der Rauch schien sich durch diese durchfressen zu wollen und so schnappte sich Hermine den Arm ihres Lehrers und legte ihn sich um die Schultern.
Schwerfällig schleppten sie sich aus dem Raum, den Hermine hinter sich verschloss, ebenso wie alle Ritzen, durch die der unbekannte Qualm dringen konnte.
Hermine wollte Snape an die Wand anlehnen, doch er hielt sie davon ab. „Bring.. mich.. in .. meine.. Räume!“ Hermine nickte zögerlich, da sie sich nicht sicher war, ob es nicht besser wäre, zur Krankenstation zu gehen, doch letztendlich gehorchte sie ihm und hievte ihn zu seinen Privatgemächern.
Snape murmelte das Passwort und gemeinsam kämpften sie sich hinein. Hermine wurde immer schwindliger und ihre Atmung wurde flacher. „Hol.. Phiole.. aus ..Schrank.. violett.“
Ja, mit solchen Anweisungen konnte man doch wirklich etwas anfangen.
Hermine eilte zum Tränkeschrank und suchte nach der Phiole. Glücklicherweise gab es nur eine, die sie ihm jetzt reichte. Snape schluckte gut zwei Drittel des Inhalts und wies sie mit einer Handbewegung an, den Rest zu trinken. Hermine tat wie ihr geheißen und schluckte de Inhalt.
Sofort ging es ihr besser. Sie nahm sich die Freiheit und setzte sich neben Snape auf die Couch. Dieser hatte die Augen geschlossen und rührte sich kaum. Hermine nahm das zum Anlass, ihn einmal richtig zu betrachten.
Er war nicht hässlich. Er sah eigentlich richtig gut aus, wenn auch auf eine andere Weise gut, als es dem Standart entsprach. Seine Haare waren immer noch recht lang, wenn auch um einiges kurzer, als noch zu Zeiten seiner Spionagetätigkeit. Sie hingen ihm gerade so über die Ohren. Sein Gesicht war Markant, aber auf mysteriöse Weise anziehend und männlich. Am Faszinierendsten waren seine Augen, die sie jetzt zwar nicht sah, jedoch wusste wie wundervoll schwarz sie waren. Er sah keineswegs alt aus. Auf jeden Fall nicht wie Ende dreißig. Seine Züge, obwohl noch immer verbissen, waren in den letzten Monaten einfach weniger verbissen geworden, irgendwie entspannter. Hermine vermutete, dass dies wahrscheinlich mit dem Ausbleiben seiner Besuche bei Voldemort zusammenhing.
Snapes Körper war gut proportioniert. Er war zwar schlank, aber nicht schlaksig, wie Ron es war. Er schien wirklich Muskeln zu haben, denn momentan trug er keine Robe, sondern lediglich eine Stoffhose und ein Seidenhemd, beides relativ eng anliegend, sodass sie schon einen ungefähren Eindruck von seinem Körperbau gewinnen konnte.
„Miss Granger, meinen Sie ich bin so geschädigt, dass ich Ihren Röntgenblick auf mir nicht spüre? Sind Sie denn jetzt fertig mit Ihrer Musterung?“
Hermine zeigte keine Regung. „Fast!“
„Seien Sie nicht so frech, Miss Granger. Sie reden mit einem Mitglied des Lehrkörpers.“
„Okay, wie Sie wünschen, Sir. Kann ich nun erfahren, wie das passiert ist? Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen damit zu nahe trete, aber Sie sind nicht der Mann, der versehentlich Tränke in die Luft sprengt, die dann einen giftigen Rauch entwickeln, der eindeutig, das Nervensystem schädigt.“
Snape öffnete die Augen und sah in ihre. „Nicht schlecht. Wie sind Sie so schnell darauf gekommen?“
„Na ja, auch ich habe diesen Rauch eingeatmet und gemerkt, wie nach und nach einige meiner Körperfunktionen ausgeschaltet wurden. Sie konnten kaum noch sprechen, geschweige denn sich richtig bewegen, da lag das eigentlich nahe. Aber bitte lenken Sie nicht vom Thema ab. Ich weiß Sie sehen das wahrscheinlich anders, aber ich denke ich habe ein Recht zu erfahren, wie das passieren konnte!“
Snape seufzte. Konnte sie nicht ein dummes Kind sein? Sie war ihm in jeder Hinsicht gewachsen und das ärgerte ihn maßlos. „Es war ein Anschlag, Miss Granger.“
„Hermine!“
„Wie bitte?“
„Na ja, Sie duzen mich immer nur dann, wenn Sie glauben einer von uns beiden stirbt oder ich höre es nicht, ich biete Ihnen jetzt ganz offiziell an mich beim Vornamen zu nennen und mich zu duzen. Sie müssen natürlich nicht, aber ich dachte, es fiele Ihnen leichter.“
Snape reagierte einfach nicht auf diese Erklärung und fuhr fort.
„Jemand hat sich Zugang zu meinem Labor verschafft, eine falsche und gefährliche Zutat getarnt und mir untergeschoben. Ich bemerkte es zu spät und der Trank explodierte.“
Hermine nickte, dann lächelte sie. „ Hermine, ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was Sie da zum lachen bringt.“
Hermine lächelte noch immer. „Mir ist nur leichter ums Herz, dass ich mich nicht geirrt habe, Professor. Sie waren nicht die Ursache für die Explosion.“
Auch Snape lächelte jetzt zaghaft. „Schön, dass Sie sich so auf Ihre Intuition verlassen können. Darf ich auch gleich fragen, was ausgerechnet sie mitten in der Nacht in den Kerkern machen?“
Hermine erstarrte. „Das hab ich ja völlig vergessen! Also ich war spazieren und dann hörte ich den Knall!“
Snape zog die Augenbraue hoch. „Mitten in der Nacht spazieren Sie durch die Gänge? Können Sie das nicht auch am Tag tun?“
„Also erstens, nein kann ich nicht, denn dann wäre ich nicht allein. Harry lässt mich seit dem Angriff keinen Moment aus den Augen, da bleibt nicht viel Ruhe.
Zweitens, wieso brauen Sie mitten in der Nacht Tränke und Drittens, seien Sie froh, dass ich spazieren war, sonst könnten Sie ihren Verstand auf der Müllkippe suchen.“
Snape grinste süffisant. „Selbstüberschätzung leiden Sie wohl nicht, oder?“
„Kein Stück, Sir!“
Snape wusste, dass er sich irgendwie bedanken musste, aber er wusste nicht wie. Er hasste es jemandem etwas schuldig zu sein. Hermine schmunzelte etwas über Snapes Mimik. So offen hatte sie seine Gefühle noch nie in seinem Gesicht sehen können. Sie konnte sich schon denken, was er dachte und verdrehte die Augen. „Sie sind mir nichts schuldig, Sir!“
Snape Gesicht zeichnete das erste mal ehrliche Verwunderung. „Woher wussten Sie das ich daran dachte?“
„Ich bin nicht dumm und kann die Gefühle anderer ganz gut in deren Gesicht ablesen. Bei Ihnen fiel mir das bisher immer sehr schwer, aber heute verschließen Sie sich kaum. Das macht aus Ihnen übrigens eine durchaus angenehme Gesellschaft.“
Snape verschloss sofort sein Gesicht und entlockte Hermine damit ein erneutes Seufzen. „Ich bin Ihnen dankbar, Miss Granger, dass Sie von mir nicht erwarten, einen Dank für eine Selbstverständlichkeit zu erhalten. Ich würde Ihnen raten jetzt zu gehen!“
Hermine erhob sich. „Sir, eine Bitte hätte ich doch noch!“
Snape seufzte. War ja klar, dass sie irgendeine Schuld einfordern würde. „Was?“ Hermine gluckste seiner Schärfe wegen. „Bitte sorgen Sie dafür, dass Harry und Ron nichts davon erfahren, also dass ich hier unten in den Kerkern war. Besonders Harry darf nichts davon erfahren.“
Snape war ein wenig irritiert. „Ist es Ihnen so unangenehm, die schmierige Fledermaus aus den Kerkern gerettet zu haben, dass Sie damit nicht einmal angeben wollen?“
„Nein, Sir. Aber Harry würde mich dann wahrscheinlich auch noch Nachts bewachen. Und ich habe eigentlich keine Lust, mir eine Pritsche im Jungenschlafsaal aufstellen zu lassen, damit Harry mich permanent im Auge behalten kann!“
Snape nicke ihr zu. Hermine ging zur Tür und einem inneren Drang folgend, ging Snape ihr nach.
Hermine stand in der offenen Tür und sah noch einmal zurück zu Snape. Sie blickte ihm direkt in die Augen, ebenso, wie er in ihre. Einen Moment verharrten sie so. „Ich denke nicht, dass Sie schleimig sind Sir. Sie sind ein sehr interessanter Mann.“
Im ersten Moment konnte Sie nicht glauben, was sie gesagt hatte, doch es war bereits gesagt, also wartete sie auf seine Reaktion.
Die fiel anders als gedacht aus, denn Snape beugte sich blitzartig zu ihr hinunter und presste seine Lippen auf ihre. Der Kuss war nicht zart und vorsichtig. Er war hart und besitzergreifend. Ehe Hermine wusste, wie ihr geschah, überwand sie mehr aus Reflex als aus ihrem eigenen Willen heraus, den Schock und erwiderte den Kuss. Snape drang mit seiner Zunge in ihren Mund ein und zog Hermine fester an sich. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn.
Nachdem Hermine und Snape kaum noch Luft bekamen, trennten sie sich wieder und Hermine war einmal mehr schockiert darüber, wie schnell dieser Mann sein Gesicht verschließen konnte. Zunächst sah er erschrocken über seine eigene Tat aus, doch in Null Komma Nix verwandelte sich dieser Unglaube in seine kalte Maske zurück. „Nun, ich denke Ihre Schuld ist damit beglichen, Miss Granger!“
Hermine starrte ihn belustigt an. „Ach so? Dürfte ich vielleicht den Grund meiner Schulden erfahren?“
Snape sah sie noch immer ausdruckslos an. „Ihr Schwur während des Todesserangriffs.“
Hermine dachte einen Moment nach ehe sie begriff. Er erinnerte sich jetzt noch an ihre Aussage von vor einigen Monaten, dass sie ihn sogar küssen würde, sollten sie da heil rauskommen?
„Ah! Na gut, ich wünsche Ihnen eine angenehme Nachtruhe Professor. Ich weiß, ich bin nicht befugt Ihnen das zu sagen, aber Sie sollten doch noch mal auf die Krankenstation gehen, nur zur Sicherheit.“
Snape nickte und schloss dann die Tür hinter Hermine, als diese bereits im Flur verschwunden war.
Er konnte nicht fassen, was er getan hatte. Er hatte sie einfach geküsst.
Mehr schockiert war er jedoch eigentlich über Hermines Reaktion, als über seine. Sie hatte den Kuss erwidert und danach kein wenig schockiert reagiert. Sie überging den Kuss einfach und riet ihm, sich untersuchen zu lassen. Diese Frau war wirklich unglaublich.
Die nächste Zaubertrankstunde verlief eigenartig. Snape fand, dass Hermine zerstreut wirkte und nahm sich vor mit ihr darüber zu reden. Nicht, dass es am Ende noch mit dem Kuss zu tun hatte.
„Miss Granger, Sie warten bitte noch einen Augenblick!“
Hermine nickte, packte ihre Tasche zu Ende und trat dann zu seinem Pult. Als alle den Klassenraum verlassen hatten und Hermine Harry versichert hatte, dass sie sich beim Mittag treffen würden und er nicht auf sie warten brauchte, wies Snape sie an sich zu setzen. „Was ist heute mit Ihnen los, Miss Granger? Sie wirken zerstreut und ihr Trank ist nicht wirklich das, was ich erwartet habe.“
Hermine schwieg. „Hat es was mit dem Vorfall neulich Nacht zu tun? Ich sagte Ihnen doch, es war nur die Tilgung Ihrer Schuld.“
Hermine schwieg noch immer. Dann sah sie ihm in die Augen. „Nein, das ist es nicht Professor. Ich fühle mich einfach eigenartig.“
„Dann sollten Sie in den Krankenflügel gehen, Hermine. Ich werde es nicht dulden, dass Ihre Ergebnisse unter irgendwelchen kleinen Wehwehchen leiden.“
Hermine schüttelte den Kopf und fuhr sich verzweifelt durch die Haare. „Ich glaube nicht, dass es etwas ist, bei dem Madam Pomfrey mir helfen kann.“
Snape fand das Gespräch jetzt äußerst unangenehm. Über ihre Frauenprobleme wollte er eigentlich nichts wissen. „Es ist... Ich fühle mich so zerrissen. Wenn ich alleine bin geht es mir phantastisch, auch wenn nur wenige Menschen um mich sind geht es einigermaßen, aber im Unterricht fühle ich mich unausgeglichen und .. na ja, eben zerrissen.“
Das klang ja wirklich äußerst bizarr. Bevor Snape etwas erwidern konnte, klopfte es und Dumbledore trat ein. „Oh Severus, Miss Granger, schön Sie hier zu sehen, dann muss ich Sie nicht erst suchen lassen. Wärt ihr so freundlich und würdet mir in mein Büro folgen?“
Verwirrt folgte Hermine den beiden Zauberern in Dumbledores Büro. „Setzt euch bitte! Zitronenbonbon?“ Hermine nickte und ergriff einen dieser Bonbons. Wenn sie schon das Mittagessen verpassen würde, war dass das Mindeste.
„Ich wollte Ihnen zunächst danken, Miss Granger. Auch wenn Sie zu ungewöhnlicher Zeit zur rechten Stelle waren, war dies die richtige Zeit. Severus hätte wohl den Tod an diesem Rauch gefunden, wenn Sie nicht da gewesen wären.“
Hermine wurde etwas rot. „Gerne Professor, es tut mir auch leid, dass ich zu solch später Stunde außerhalb des Schlafssaals war, aber ich brauchte einen Spaziergang!“
Dumbledore lächelte freundlich und zwinkerte. „Ich bin sehr dankbar, dass Sie das getan haben und machen Ihnen keine Vorwürfe, Hermine. Ich darf doch Hermine sagen?“
Hermine lächelte. Sie hasste es mit ihrem Nachnamen angesprochen zu werden, von Leuten, die sie schon ewig kannte und mit denen sie zusammen kämpfte. „Gerne Professor, ich würde das sogar begrüßen, wenn Sie mich duzen würden.“
Dumbledore strahle. „Sehr schön Hermine. Warum ich euch beide bat, zu mir zu kommen, hat folgenden Grund. Ich brauche dringend einige Tränke. Sie sind nicht einfach und umso schwieriger, wenn eine Person alleine sie braut. Severus, du als Tränkemeister solltest das hinbekommen, doch hoffe ich, dass Hermine dir helfen wird. Sie ist immerhin eine der besten Zaubertrankschülerinnen seit einigen Jahren, wenn nicht gar die beste seit dir!“
Hermine wurde wieder rot. Sie fand das wirklich einmalig, eventuell gemeinsam mit Snape Tränke brauen zu können. „Albus, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Miss Granger hat keinerlei Erfahrung, was das brauen von komplexen Tränken betrifft. Allein der Vielsafttrank dürfte ihr ein Problem bereiten und ich bin mir sicher, dies ist einer der Tränke, den du benötigst, oder?“
Dumbledore nickte und sah dann zu Hermine. „Wie siehst du das Hermine. Bleiben wir beim Beispiel des Vielsafttranks. Glaubst du, es wäre dir möglich ihn zu brauen?“
Hermine lächelte ihn an. „Ja!“
Snape schnaubte. „Leiden Sie da nicht ein wenig unter Selbstüberschätzung? Sie wissen doch gar nicht welches Feingefühl von Nöten ist, um so einen Trank zu brauen!“
„Doch ich denke schon. Ich leide sicher nicht an Selbstüberschätzung Sir, aber ich weiß, was ich mir zutrauen kann und der Vielsafttrank gehört dazu.“
Wieder schnaubte Snape. „Gut, meinetwegen, aber Sie werden mir beweisen müssen, ob Sie mit ihrer Einschätzung richtig liegen, oder nicht. Wir werden beide diesen Trank brauen und danach bilde ich mir ein Urteil über ihre Fähigkeiten.“
Nach dieser Abmachung verließ Hermine das Büro und eilte in die große Halle. Es gab noch etwa zwanzig Minuten Essen und das wollte sie ausnutzen. Die Halle war fast leer. Am Hufflepuff und Ravenclawtisch war niemand mehr, am Slytherintisch nur Blaise und Draco und am Gryffindortisch saß Harry und wartete. „Harry? Hast du die ganze Zeit auf mich gewartet?“ Harry nickte. Er sah besorgt aus. „Wo warst du denn so lange? Ich wollte dich schon suchen gehen.“
Hermine seufzte und erzählte schnell, was sich zugetragen hatte. Harry fand die Idee, sie alleine mit Snape zu lassen weniger gut, sagte aber nichts. „Harry?“
„Hm?“
„Draco und Blaise winken mir zu!“
„Na und? Lass diese Idioten winken!“
„Ich würde mich gerne zu ihnen setzen!“
„Was?“
„Komm schon, selbst du hast gesagt, Blaise wäre ganz nett! Und Draco brauchst du nicht zu beachten. Bitte!!!! Ich will nicht alleine essen!“
„Tust du doch gar nicht, ich bin doch da!“
„Aber du bist fertig mit essen, bitte!“
Grummelnd erhob er sich und folgte ihr zum Slytherintisch. Draco und Blaise sahen ihn zwar skeptisch an, unterhielten sich jedoch relativ neutral mit ihm, während sie mit Hermine ein lockeres Gespräch führten.
„Oh verflucht, wir müssen los! Blaise, Harry, ich seh euch später! Draco! Komm! Arithmantik! Jetzt!“
Die Jungs gehorchten und rannten zu ihren Fächern. Hermine und Draco sprinteten in den Klassenraum für Arithmantik. Seit Hermine wieder wach war, saßen sie zusammen und sorgten für einigen Gesprächsstoff. Pansy Parkinson, die ebenfalls diesen Kurs belegt hatte, schien geglaubt zu haben, wenn sie Draco ignorierte würde er irgendwann angekrochen kommen und sie anbetteln mit ihm zusammen zu sein. Draco fand das abartig. Als ob er mit diesem Mopsgesicht irgendwas anfangen würde.
Hermine und Draco hatten mal wieder einen ihrer seltenen Diskussionen über die selbst die Professorin Vektor lachen musste.
„Nein Draco, das ist nicht korrekt!“
„Türlich ist das ´korrekt´. Du musst diese Zahl durch acht teilen um auf die Zahl zu kommen, die der Struktur des Zaubers entspricht!“
„Nein! Du musst sie zuerst durch zwei teilen und dann durch acht. Benutzt du das Ding auf deinen Schultern eigentlich auch manchmal oder ist der nur unschöne Dekoration?“
„Willst du sagen mein Hals ist hässlich?“
„Nein, natürlich nicht!“
„Dein Glück!“
„Ich meinte nämlich eigentlich deinen Kopf!“
„Du bist dumm, Granger! Denkst du die Mädchen an dieser Schule würden grundlos auf mich stehen?“
„Ich gebe zu das wahrscheinlich nicht!“
„Siehst du, sie finden mich attraktiv!“
„Mein lieber Mister Malfoy. Auch Frauen sind Hormongesteuert und dein Körper ist absolut nicht zu verachten, aber dein Gesicht und deine Haare sind abschreckend!“
„Ach komm! Du stehst doch auf mich!“
„Stimmt!“
„Was?“
„HA! Du glaubst selbst nicht, dass ich auf dich stehen könnte!“
An dieser Stell unterbrach Professor Vektor die beiden, denn egal wie amüsant sie diese Streiterein fand, sie lenkten den Rest der Klasse ab und den meisten fiel der Stoff nicht so leicht, wie Hermine Granger und Draco Malfoy.
Hermine wurde eine Woche später zu Snape gerufen. „Sie werden heute mit dem Trank beginnen, Miss Granger! Ich bitte Sie nicht allzu viele Zutaten zu vergeuden!“
Hermine funkelte ihn an. „Und ich bitte Sie wiederholt mich nicht beim Nachnamen zu nennen!“
Snape ging darauf nicht ein und überließ Hermine ihrer Arbeit, während er seiner ebenfalls nachging.
Hermine schnitt die Zutaten klein, hakte und warf kaum einen Blick auf das Rezept. Sie hatte diesen rank schließlich vor fünf Jahren schon gebraut, da machte er ihr jetzt auch keine größeren Schwierigkeiten.
Snape war sich sicher, dass sie den Trank nicht hinbekommen würde, er war einfach zu kompliziert, egal wie begabt sie war. Und das war sie ohne Zweifel.
Nach einer Stunde legte Hermine ihre Arbeitsmaterialien weg. Sie säuberte ihre Arbeitsfläche und stellte dann den Trank zur Seite. „Geben Sie etwa auf, Hermine?“
Hermine sah Snape verwirrt an. „Nein, wieso? Ich bin fertig. Der Trank muss jetzt zwei Tage ziehen und erst dann kann ich fortfahren!“
Snape war ehrlich erstaunt. Sie war schon fertig? Er selbst war eben erst fertig geworden und er hatte verdammt viel Übung. Er ging um den Tisch herum und sah in Hermines Kessel. Er hatte die perfekte Farbe.
„Schön, dann können Sie jetzt gehen.“
Hermine nickte und schnappte sich ihre Tasche. Wieder geleitete Snape sie zur Tür und wollte sie „verabschieden“ (ich setze das Wort in Anführungszeichen, weil er eigentlich nur sicher gehen will, dass sie auch wirklich geht), als Hermine stolperte. Snape umfing ihre Hüften und hinderte sie so am Fallen. Ihren Körper so nah zu spüren war für ihn die reinste Folter. Hermine drehte sich zu ihm um, immer noch lag sein Arm auf ihrer Hüfte und sah ihm in die Augen.
Es war beinahe die selbe Situation wie vor ihrem ersten Kuss, den wieder sahen sich die beiden in die Augen und konnten sich nicht voneinander lösen, nur waren sie sich diesmal viel näher.
Ihre Gesichter näherte sich langsam an und ihre Lippen berührten sich. Es entstand wieder ein von Leidenschaft heimgesuchter Kuss, doch diesmal dachte keiner von beiden daran, ihn wegen Luftmangels zu beenden.
Irgendwann ging es jedoch nicht mehr und sie lösten sich nur um gleich darauf erneut in einem Kuss zu versinken.
Snape und Hermine stolperten zurück und Snape drückte Hermine an eine Wand. Sie krallte sich in seinen Haaren fest, während er sie immer näher an sich drückte. Hermine spürte deutlich, wie sein Körper auf ihre Berührrungen reagierte und schlang kurzerhand ihre Beine um seine Hüfte. Snape stöhnte in ihren Mund und trug Hermine dann kurzerhand zu einer Tür. Sie führte zu seinen Privaträumen und er brachte Hermine von dort aus in sein Schlafzimmer. Er küsste sie verlangend und konnte sich nicht beherrschen. Auch Hermine konnte sich nicht zurückhalten und sie wusste zu was das führen würde.
Sie entkleideten sich so schnell sie konnten und Snape küsste sich an Hermines Hals über ihr Schlüsselbein, die Brüste, an denen er einen Moment länger verharrte, weiter über ihren Bauch zu ihrer nackten Scham. Hermine stöhnte und zog ihn wieder zu sich nach oben um seinen Mund zurück zu erobern. Ohne weiteres drang er in sie ein und verharrte einen Moment um Hermines Stöhnen zu genießen.
Hermines Beine schlossen sich um seine Hüften und pressten ihn fester in sie. Snape begann sich langsam in ihr zu bewegen und wurde immer schneller. Hermine und Snapes Stöhnen und Keuchen erfüllte den ganzen Raum.
Snape merkte, dass er nicht mehr all zu lang brauchen würde und begann damit Hermines Klitoris mit seinem Daumen zu reizen. Hermine stöhnte immer lauter und stieß einen kleinen Schrei aus als sie kam. Auch Snape hielt es nicht mehr aus und nach weiteren zwei harten Stößen ergoss er sich in ihr. Er ließ sich neben ihr fallen und blieb ruhig liegen. Hermines flache Atmung beruhigte sich langsam wieder und als sie sich klarmachte, was sie getan hatte und mit wem, erhob sie sich, suchte ihre Sachen zusammen und zog sich an. „Ich gehe jetzt Professor! Gute Nacht.“
Snape konnte gar nicht so schnell schauen, wie Hermine seine Räume verließ.
Er konnte nicht glauben, was er da eben getan hatte. Wie ein Teenager hatte er sich gehen lassen und sich seiner Leidenschaft ergeben. Er dachte daran, wie Hermine sich ihm hingegeben hatte und spürte sofort, wie er allein auf die Erinnerung an sie reagierte.
Er brauchte jetzt dringend eine kalte Dusche!
In der nächsten Stunde Zaubertränke am nächsten Tag fehlte Hermine. Snape wollte eigentlich mit ihr reden, aber er konnte verstehen, dass sie momentan nicht in der Lage war ihn zu sehen.
Am Nachmittag brachte er einige Tränke in den Krankenflügel und gerade als er gehen wollte stürmten Potter und die beiden Weasleys in den Krankenflügel. Potter war als erstes bei Poppy. „Madam Pomfrey, Sie müssen mit in den Gryffindorturm kommen! Hermine geht es nicht gut.“ Snape reagierte sofort. „Was ist passiert Potter?“ Er hatte wirklich Panik. Was war los mit ihr? Hing es mit ihm zusammen oder war sie krank? „Sie kommt nicht mehr aus dem Schlafsaal heraus, Sir. Heute morgen dachten wir, ihr ginge es nicht gut und sie bräuchte einfach mal etwas Schlaf, aber heute Nachmittag hat sie niemanden zu sich gelassen und war total hysterisch.“
Poppy, Severus und die drei Schüler machten sich auf den Weg in den Turm. Snape schaltete kurz den Zauber aus, der verhinderte, dass Jungen den Schlafsaal betraten, dann schickte er jedoch Poppy hoch. Er wollte schließlich nicht in ihre Privatsphäre eindringen.
Poppy ließ ihn nach kurzer Zeit ebenfalls ein und auch Hermines Freunde traten ein. Hermine saß in dem Abgedunkelten Schlafsaal, zusammengekauert in einer Ecke und hielt die Arme fest über dem Kopf zusammen.
Poppy untersuchte sie, konnte jedoch nichts feststellen und überließ Severus das Feld. Hermine drückte sich während der Untersuchung fester in ihre Ecke, doch als Snape zu ihr kam wurde sie etwas lockerer. Snape erinnerte sich an das Gespräch, als sie von ihrer inneren Zerrissenheit sprach und schickte alle aus dem Raum.
„Hermine, erzähl mir was los ist! Ist es wegen gestern?“ Er sprach leise und so sanft es ihm möglich war. „Nein!“ Hermines Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
„Fühlst du dich wieder unwohl?“ Hermine nickte und schüttelte kurz nacheinander den Kopf. „Es ist viel schlimmer. So viele verschiedene Gefühle... Es .. ist so schmerzhaft!“
Snape verstand zuerst nicht, doch dann hatte er eine böse Vermutung. „Hermine, wir gehen jetzt zu Professor Dumbledore. Ich denke er wird die selbe Vermutung anstellen wie ich, aber mach dir keine Sorgen, alles wird gut.“ Hermine fühlte sich bei der tiefen ruhigen Stimme sicher und ließ sich hinaus geleiten. Snape legte einen Zauber auf sie, von dem Hermine noch nie etwas gehört hatte, doch komischerweise merkte sie nichts, als sie durch die Menschenmengen in ihrem Gemeinschaftsraum und den Fluren lief. Es ging ihr gleich um einiges besser, als sie endlich Dumbledores Büro erreichten.
„Severus, Hermine, was verschafft mir die Ehre eures Besuchs?“ Dumbledore blickte etwas besorgt, als er Hermines blasse Gestalt erblickte. „Ich denke, wir haben ein Problem Albus! Ich fürchte, Miss Granger ist ein Empath.“ Dumbledores Gesicht wurde ernst. Er reichte Hermine ein Bonbon, welchen sie zunächst ablehnte, doch Dumbledore riet ihr ihn zu nehmen. „Sie wirken beruhigend!“
„Albus, was sollen wir jetzt tun? Der Zauber, der jetzt auf Miss Granger liegt, wird nicht ewig halten! Soweit ich weiß, verstärken sich diese Fähigkeiten und dann hält nichts mehr die Gefühle auf.“
Hermine schloss die Augen. Sie hatte so gehofft, dass sie sich irrte. Als sie am Morgen aufgewacht war, hatte sie sich so stark erregt gefühlt, dass sie glaubte, alles anspringen zu müssen, was sich in ihrer Nähe befand. Dieses Gefühl vermischte sich dann mit plötzlicher Hoffnungslosigkeit und mit allerhand anderen Gefühlen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie zum ersten Mal diesen Gedanken gehabt, ihn jedoch weit von sich geschoben, doch es wurde immer intensiver und Hermine hielt diesen Schwall an Gefühlen nicht mehr aus.
„Hermine, mach dir keine Sorgen, man kann diese Kraft kontrollieren und wenn du das geschafft hast, was du zweifellos tun wirst, dann ist diese Gabe ein Geschenk.“
Hermine sah ihn zweifelnd an. „Aber was wird bis dahin? Ich kann nicht mit vielen Menschen in einem Raum sein, nicht mal die vier Mädchen aus meinem Schlafsaal hab ich ertragen können.“
„Wir werden sehen, ich denke, das beste wird sein, wenn Severus dir hilft diese Kraft zu nutzen! Er ist da denke ich der beste.“
Hermine hatte ganz bewusst nicht gefragt, wieso diese Kraft gerade jetzt ausgebrochen war, was den Direktor zwar wunderte, da sie doch sonst allem auf den Grund ging, doch Snape war es genauso klar, wie Hermine.
Sie wussten beide, was über Empathen in den Lehrbüchern stand. „Ein starkes emotionales Erlebnis kann als Auslöser dieser Fähigkeit wirken.“
Nun, wenn der gestrige Abend nicht als solcher zählte, dann wusste er auch nicht.
Severus und Hermine gingen in seine Privaträume. Er machte einen Tee und gemeinsam setzten sie sich auf die Couch. „Was soll ich denn jetzt tun Professor? Es kann ewig dauern die Empathie zu beherrschen und ich hab schon so viel Unterricht verpasst dieses Jahr.“
Trotz der ernsten Situation fand Severus das komisch. Sie hatte eine unglaublich Fähigkeit und dachte nur an den Unterricht. Er zeigte seine Belustigung natürlich nicht, es wäre einfach taktlos gewesen, schließlich war dies wirklich Ernst für Hermine.
„Das ist nicht witzig!“
„Ich habe auch nicht gelacht.“
Hermine schlug sich die Hände vor das Gesicht und Severus begriff. Der magische Schutz auf ihren Kräfte hatte nachgelassen. Sie konnte seine Gefühle jetzt deutlich fühlen. Es war ihm unglaublich unangenehm, denn obwohl er seine Gefühl gut im Griff hatte, konnte ein Empath sie dennoch spüren. Er hatte seine Gefühle immer versteckt und dass sie jetzt so offen vor einer Person lagen, entblößte ihn aufs Äußerste und das war eigentlich das Schlimmste überhaupt.
„Hermine, Sie sind unglaublich talentiert und wenn Sie sich anstrengen, könnten Sie bereits in wenigen Wochen gelernt haben damit umzugehen.
Ich werde Ihnen anfangs erklären, wie Sie sich von diesen Gefühlen abschotten können und nach und nach werden Sie die Gefühle bewusst fühlen können, wenn Sie es wollen!“
Hermine nickte zögerlich. „Professor, ich werde vielleicht nicht mehr so stark an den Gefühlen teilhaben können, aber ich werde immer wissen, wie sich jemand fühlt, die Menschen werden mich schneiden, niemand will seine Gefühle offen ausgebreitet wissen!“
Snape nickte verstehend. „Wissen Sie Hermine, eigentlich hätte mir Ihre Empathie schon eher auffallen müssen. Zwar tritt Sie erst nach starken emotionalen Ereignissen ein, doch ein verstärktes intuitives Gefühl ist immer schon da. Ich wette, Sie wussten auch vorher schon immer, wie sich jemand fühlt, oder?“
Hermine nickte zögerlich. „Ja schon, aber da sah man es immer in den Augen, an der Haltung oder der Mimik.“
„Es ist aber äußerst ungewöhnlich, dass Sie dies so genau sehen konnten. In den Augen eines Mensche spiegeln sich tatsächlich die Gefühle wider, aber es ist schwer für Außenstehende, diese zu erkennen.“
Er sah sie eindringlich an. „Wissen Sie, dass Sie, wenn Sie eine menge üben, sich diese Fähigkeit als Waffe einsetzen lässt?“
Hermine schüttelte den Kopf. „Sie werden in der Lage sein, die Gefühle, als eine Art Energie zurück zu schleudern oder einen andere Menschen an bestimmten Gefühlen teilhaben zu lassen.“
Hermine hörte ihm andächtig zu, dann brach Snape das Gespräch ab und wies sie an, ihm zu sagen, was er fühlte. Dazu nahm er den Zauber vollständig von ihr.
„Professor, Sie wissen, dass ich jetzt genauso fühle, wie Sie, oder?“
Er nickte. Hermine fühlte sich so bedrückt und schwer. Es fühlte sich einfach ungemütlich an. „Können Sie sich bitte entspannen, Sir! Ich hatte heute genug Stress und durch Sie fühle ich mich, als hätte ich die Last der Welt auf den Schultern. Das ist bedrückend!“
Snape schmunzelte. „Probieren Sie sich gegen dieses Gefühl zu wehren!“
Hermine saß angespannt auf der Couch. „Wie denn, ist doch sinnlos!“
Bisher war Severus das Ausmaß seiner Gefühle nicht bewusst, aber sie fühlte das selbe wie er und sie schien diese Gefühle als sinnlos aufzufassen!
„Probieren Sie einfach ein anderes Gefühl zu erzeugen, denken Sie an was schönes!“
Hermine nickte, schloss die Augen und dachte an den einen Abend mit Harry und Ron. Es war ein schöner Abend gewesen. Der erste nach der Trennung von Ron, an dem es sich wieder anfühlte, als wären sie die besten Freunde. Sie lagen auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum vor dem Kamin waren eng aneinander gekuschelt gewesen. Es hatte sich so schön angefühlt. Sie war so geborgen gewesen, als sie auf Harrys Bauch lag und er ihr über den Kopf streichelte, während sie das selbe bei Ron tat, der auf ihrem Bauch lag und vor sich hin schnarchte.
Hermine durchzog ein angenehmes Gefühl. Das bedrückende Klemmegefühl verschwand und sie fühlte sich wieder geborgen. „Okay Hermine, das war perfekt, sogar ich habe die Geborgenheit gespürt. Wenn Sie es schaffen sich dieses Gefühl vorerst zu eigen zu machen und einem Schutzschild gleich nutzen würde, dann haben wir eine Grundlage geschaffen. Es wird anstrengend, aber mit genügend Übung schaffen Sie das!“
Hermine fand es so ungewöhnlich, dass Snape so freundlich und verständnisvoll zu ihr war, dass sie prompt an die vergangene Nacht denken musste. „Sir, ich möchte über gestern Abend sprechen.“ Snapes Mine verdunkelte sich und Hermine verspürte Selbstvorwürfe und Glück zugleich.
„Was wollen sie da groß besprechen? Es war ein Ausrutscher, mehr nicht!“
„Sir, das war nicht das worüber ich sprechen wollte. Ich verstehe, dass Sie es als Ausrutscher ansehen, aber das ändert nichts daran, dass Sie dies wollten! Also, warum?“
Hermine versuchte sich von Severus Gefühlen freizumachen, er sollte die Chance haben ihr zu antworten, wie er wollte und nicht sich gezwungen zu werden, seine Gefühle zu erklären. „Hermine, Sie fühlen doch wie ich! Also wissen Sie, wieso ich mich dazu hab hinreißen lassen!“
„Sir, ich versuche Ihre Gefühle nicht auf mich wirken zu lassen und selbst wenn, könnte ich nicht erklären, was diese Gefühle mit mir zu tun haben, also wäre es schön, wenn Sie mir erklären, was sie bedeuten.“
Severus seufzte. „Heute wird das einzige Mal sein, dass wir darüber reden, verstanden?“ Sie nickte. „Sie sind attraktiv und klug. Ich fühle mich nicht nur von Ihrem Äußeren angezogen, sondern auch von Ihrem Intellekt und als Sie gestern diesen Trank brauten überkam es mich einfach!“
Hermine nickte verstehend. Sie wollte darauf nicht genau eingehen und beließ es dabei. Doch Severus grinste verschlagen. „Was jedoch hat Sie dazu getrieben, sich mit mir einzulassen, Hermine?“
Hermine wurde rot. „ich finde sie attraktiv und auch ich finde Intellekt anziehend. Außerdem können sie gut küssen!“
Snape grinste süffisant, dann wurde er schlagartig ernst. „Ich verstehe nicht, wieso ausgerechnet diese Erfahrung Ihre Kräfte erweckten. Sie hatten bereits vorher Sex und andere emotionale Erlebnisse.“
Wieder wurde Hermine rot. „Sir, bitte verzeihen Sie meine nächsten Worte, ja ich hatte schon Sex, aber niemals hab ich mich dabei so gehen lassen! Und ich denke, dass das der Auslöser war! Ich habe niemals einfach meinen Gefühlen freien Lauf gelassen, wie es die Situation eigentlich verlangt hätte. Ich habe geweint, aber niemals habe ich die Wut, die ich außer der Trauer beim Tod meiner Eltern, herausgelassen und irgendwann verschwand sie von allein! Gestern hab ich jedoch all meine Gefühle herausgelassen und ich denke, dies Sorgte für den Ausbruch meiner Gabe!“
Snape nickte verstehend. „Was soll ich denn jetzt meinen Freunden erzählen, Sir? Ich kann Ihnen doch nicht sagen, hey hallo Leute. Also ich bin ein Empath und hatte deshalb den Nervenzusammenbruch heute morgen, weil ich eure pubertären Gefühle nicht ertragen konnte. Wie das so plötzlich passieren konnte? Nun ich hatte Sex mit Professor Snape! Sorry Ron, aber da reichen deine Fähigkeiten nicht ran!
Das kann ich doch nicht sagen!“
Severus schmunzelte. Er fühlte sich irgendwie gut. Sie schien das gestern Abend wirklich genossen zu haben! „Das sollten Sie tatsächlich nicht tun, Hermine. Erzählen sie einfach, Sie wüssten es noch nicht und denken Sie sich in Ruhe etwas aus. Sie sollten auch das mit den pubertären Gefühlen bei Seite lassen, dass kommt nicht gut an, denke ich.“
Hermine lächelte leicht. Es fiel ihr verdammt schwer, Snapes Gefühle nicht an sich ranzulassen und sie hatte deutlich gespürt, wie stolz er auf seine Leistungen war. Das war ihr so verdammt peinlich!
„Ich werde jetzt gehen, Sir. Ich will noch ein bisschen üben, Gefühle nicht an mich ranzulassen. Außerdem war der Tag anstrengend! Danke für Ihre Offenheit und Ihre Hilfe! Gute Nacht!“
„Gute Nacht, Hermine!“
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