von Manix
„Joseph?!“
Alle drei drehen sich zu Cizzy um, die immer noch wie gebannt auf Joseph schaute.
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„Ähm, kennen wir uns?“
„Nein, ich…“, Cizzy druckste etwas rum.
„Mum, woher kennst du seinen Namen?“
„Das, mein lieber Draco, ist eine lange Geschichte.“
Mione schaute von Draco zu Joe und dann zu Cizzy: „Ich glaub, ich geh lieber“, doch sie wurde gleichzeitig von beiden in ihrem Tun aufgehalten.
„Das könntest du dir auch anhören, Mione.“
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Eine dreiviertel Stunde später saßen alle in Cizzy's Wohnzimmer und hörten ihr gebannt zu.
„Es ist so…Joseph, du bist kein Kostan, sondern ein Malfoy.“
Alle drei schauten Cizzy mit offenen MĂĽndern an.
„Mum. Was erzählst du da? Er kann kein Malfoy sein!“
„Er ist aber einer, Schatz“
„Wie kann das sein? Ich bin in Australien aufgewachsen, ich bin Australier, kein Brite.“
„Nun ja. Es ist so: Die Familientradition besagt, dass in jeder Malfoy-Familie nur ein Kind aufwächst…“
„Ja, aber wir sind zu zweit… Emily ist doch von Vater?“
„Natürlich ist sie von Lucius. Aber überleg mal, Draco. Es hat fast 17 Jahre gedauert, bis dein Vater und ich uns entschlossen hatten, ein weiteres Kind zu bekommen. Glücklicherweise wurde es ein Mädchen.“
„Und wenn Emily ein Junge geworden wäre?“
„Dann hätten wir sie abgeben müssen.“
„Was?“
„Es ist nämlich so, dass die Tradition uns Malfoys verbietet, mehr als einen Sohn zu haben.“
„Was ist das denn für eine beschissene Tradition?“
„Joseph, du hast am 5. Juni Geburtstag, hab ich recht?“
„Ja, woher wissen Sie das?“
„Ich weiß es halt.“
„Weiter im Text, Mum.“
„Was hat es mit dieser Tradition auf sich, Cizzy?“
„Also vor etwa 26 Jahren, da waren Lucius und ich frisch verheiratet, erzählte mir meine Mutter von einem Mann, den ich nie kennengelernt hatte. Er war sehr früh gestorben. Dieser Mann, war der Bruder meiner Mutter und gleichzeitig auch der Zwillingsbruder von meinem Onkel.“
„Was hat das mit der Tradition zu tun?“
Draco kassierte dafĂĽr von Mione einen RippenstoĂź und einen wĂĽtenden Blick.
„Lass deine Mutter doch mal ausreden!“
Cizzy lächelte Mione dankend an und fuhr fort:
„Meine Mutter sagte, dass eine Zwillingsgeburt meist eine Generation überspringt und ich und meine Schwestern höchstwahrscheinlich Zwillinge kriegen könnten.
Meine Mutter hatte mir damals einen sehr großen Schrecken eingejagt, ich war zu dem Zeitpunkt nämlich schon schwanger.
Ich erzählte Lucius davon und er bekam einen noch größeren Schrecken und bestand darauf, so schnell wie möglich einen Heiler aufzusuchen.
Dieser Heiler bestätigte Lucius Verdacht, ich könnte Zwillinge erwarten und war ziemlich ratlos.
Dass wir zwei Kinder erwarten würden, verschwiegen wir unserer Familie, doch seine Mutter fand es irgendwann raus, da mein Bauch größer war, als normal.
Noch vor der Geburt hofften wir inständig, dass es keine eineiigen Zwillinge werden würden und eines der beiden ein Mädchen.
Doch dem war leider nicht so und Lucius` Mutter verlangte von uns, einen der beiden abzugeben.
Es war eine schwere Entscheidung, da wir, besonders ich und meine Familie komplett dagegen waren, doch meine Schwiegermutter meinte nur, ich wäre jetzt eine Malfoy und müsse mich an dessen Traditionen halten.
Lucius und ich entschlossen uns, den zweitgeborenen abzugeben. Doch nicht an irgendjemanden.
Schweren Herzens teilten wir unsere Entscheidung unseren Müttern mit und meine erzählte uns von einer meiner Cousine, die verzweifelt versuchte, schwanger zu werden, es aber nicht funktionierte.
Und da es „in der Familie“ bleiben würde, gaben wir unseren zweitgeborenen, meiner Cousine. Doch bevor er in seine neue Heimat konnte, durften wir ihm noch einen Namen geben.“
„Lass mich raten, Cizzy. Ihr habt ihn Joseph genannt?“
„Ja, nach dem Bruder meiner Mutter, der ja so früh schon von uns ging.“
Joseph und Draco sahen sich gegenseitig perplex an.
„Er sieht mir überhaupt nicht ähnlich“, beschwerte sich Draco.
„Warum hat meine Mutter denn nichts gesagt?“
„Wir habe sie darum gebeten.“
„Natürlich sieht er dir ähnlich! Außer seiner Haut, die ist viel dunkler und seine Augen sind nicht stahl-, sondern eisblau.“
Draco funkelte Mione wĂĽtend an.
„Woher kennst du seine Augenfarbe?“
„Ich habe mir seine Augen mal genauer betrachtet.“
„Wann?“
„Herrgott, er hat mich nicht geküsst, ok?!“
„Das will ich auch stark hoffen!“
„Bitte was? Draco, falls du es vergessen hast: Wir. Sind. Nicht. Mehr. Zusammen!“
„Das lässt sich ändern!“
„Du bist verheiratet!“
„Das lässt sich auch ändern!“
Belustigt schaute Cizzy sich den kleinen Streit an, wie schön wäre es doch, wenn die beiden wieder zueinander finden würden.
„Mrs Malfoy?!“
„Das ist zu förmlich, mach es wie Mione, Cizzy reicht.“
Joseph wurde leicht blass-rosa im Gesicht und schaute verlegen zu Boden.
„Was möchtest du denn?“
„Ich wollte Sie, ich meine dich fragen, woher du nach weißt, wie ich aussehe, wo wir uns doch noch nie getroffen haben“
„Das ist eine gute Frage“, meinte Mione interessiert.
Draco war nicht begeistert von der Tatsache, dass Mione sich einfach von ihm abwand.
„Ich habe dich meiner Cousine damals nur unter der Bedingung übergeben, dass sie mir mindestens einmal die Woche schreibt und erzählt, welche Fortschritte du bereits gemacht hast. Sie hat nie aufgehört mir zu schreiben, die ganzen 25 Jahre nicht.“
Joe lächelte Cizzy an und auch Mione lächelte. Draco hingegen verzog seine Mine zu einem finsteren Gesicht und sprach kein Wort.
Erst als seine Mutter sich wieder an ihn wandte, erhellte sich sein Gesicht leicht.
„Draco, du solltest nach Hause. Leticia wird sich bestimmt schon Sorgen machen.“
„Und wenn schon. Ich gehe nicht, ehe ich nicht mit…Joseph einiges geklärt habe.“
Joseph machte ein verwundertes Gesicht und auch Mione zog eine Augenbraue leicht nach oben, wobei sie Draco wiedermal perfekt kopierte.
„Was, bitte schön, möchtest du mit Joe klären?“
„Etwas, was nur mich und meinen Bruder angeht, Süße.“
Mione funkelte Draco nochmal wĂĽtend an, verlies aber dann zusammen mit Cizzy das Wohnzimmer.
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Sehr interessant….
Was will Draco denn nun mit Joseph klären????
TBC und GvLG
Manix
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