von Topenga
Und schon geht es weiter!
Antworten wie letztes Mal im Thread. (Habt ihr ja wahrscheinlich schon gesehen ;-) )
Bitte vergesst die Kommis nicht ;-)
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Kapitel 9 Wolf im Schafspelz
Es waren bereits mehrere Tage vergangen, seit Madeleines Eltern auf brutalste Weise getötet worden waren. Eine schwere Zeit voller Trauer, Wut und Verzweiflung, lagen hinter der jungen Frau und nahm kein Ende.
Madeleine bekam von Professor Dumbledore, der viel Verständnis für seine junge Praktikantin aufbrachte, ein paar Tage frei, um in Frankreich die Beerdigung ihrer Eltern zu organisieren.
Für diese Zeit kam Maddy bei Juliette und deren Eltern unter.
Sie freute sich, wieder in der Nähe Juilette´s und ihrer Familie zu sein. Sie erinnerte sich an die vergangenen Jahre, an denen sie oft bei den Renouards übernachtet hatte und mit ihrer Freundin Abends stundenlang vor dem Zu Bett gehen geplaudert hatte. Ein vertrautes Gefühl stellte sich ein, als sie das Haus der Renouards von weitem sah. Ihre Freundin begrüßte sie mit, vom weinen geröteten, Augen.
In ihrem eigenen Elternhaus, wollte Madeleine nicht verweilen. Zu groß war der Schmerz, als dass sie in dem Haus übernachten könnte, indem ihre Eltern den Tod fanden.
„Ich werde Morgen früh wieder abreisen.“, verkündete Madeleine, als sie am nächsten Morgen am Frühstückstisch saßen. „Ich bin euch lange genug zur Last gefallen.“
„Du kannst aber noch gerne bleiben, Maddy! Du fällst uns nicht zur Last. Und außerdem ist doch heute erst die Beerdigung. Meinst du wirklich, dass du dich schon wieder in der Lage fühlst zu arbeiten?“, entgegnete Madame Renouard.
„In Hogwarts habe ich mehr Ablenkung und ich möchte mit meiner Diplomarbeit beginnen“, erklärte die junge Frau mit belegter Stimme. Ihr fiel es zwar nicht leicht, sich von diesen Vertrauten Menschen zu lösen, doch es tat ihr weh, wieder zu Hause zu sein und es doch nicht zu sein.
Zwei Stunden später standen Madeleine und Juliette im Badezimmer und machten sich für die Beerdigung fertig.
Keine der jungen Frauen brachte einen Ton heraus. Alles wirkte so unwirklich, fast wie in einem bösen Traum.
Juliette brach als Erste das Schweigen. „Was wirst du jetzt tun? Glaubst du, es war wirklich Christopher?“
„Juli, wer soll es denn sonst gewesen sein? Ich habe seinen Bruder getötet. Ist das für ihn nicht Grund genug?“ Madeleine sah Juliette düster und vielsagend an.
„Ich meine ja nur! Es könnte ja vielleicht doch sein, dass er es nicht war und irgend jemand will, dass es so aussieht als wäre er der Täter. Und außerdem hätte er ja dann wissen müssen, dass er der Erste ist, der verdächtigt wird.“, meinte Juliette, allerdings auch nicht sehr überzeugt.
„Das Ministerium hat ihn übrigens wieder gehen lassen. Wenn er es gewesen wäre, dann hätten sie doch irgendetwas finden müssen!“
„Du hast ihn kennengelernt! Er hatte selbst vor mir lange Zeit verheimlichen können, dass er ein Todesser ist. Er wollte, dass sein Bruder mich vergewaltigt! Schon vergessen? Ich traue ihm alles zu.“ Der letzte Satz kam nur noch wie ein Flüstern aus Madeleines Mund. „Ich denke er will mich auch umbringen.“
Die Puderdose, die noch eben in Juliettes Hand war, fiel mit einem lauten Klirren zu Boden. „Maddy, was redest du denn da?“ Juliette sah ihre Freundin entsetzt an und reinigte das Bad von dem Puder, mit ihrem Zauberstab.
„Niemand wird dich umbringen. Du gehst morgen zurück nach Hogwarts und da wird dir nichts passieren!“
„Mach dir nichts vor, Juli. Hätte jemand deinen Bruder getötet, egal aus welchem Grund, dann würdest du auch alles tun, um dich an ihm zu rächen. Oder etwa nicht?“ Die letzte Frage war mehr eine Feststellung und Madeleine erwartete keine Antwort. Ein winziger Teil in ihr konnte Christopher sogar verstehen und sie wusste, dass er nicht eher Ruhe finden würde, bevor er sie im Jenseits wusste.
Tief in Madeleines Innerem, spielte sich ein Kampf ab. Die eine Seite wollte leben und für sie kämpfen. Die andere Seite hatte ein solches Schuldgefühl, dass sie am liebsten sterben würde. Man hatte damals die Anklage gegen sie fallen gelassen, genauso wie man die Anklage gegen Christophers Familie fallen ließ. In diesem Moment wünschte sie sich, dass sie nach Askaban gebracht worden wäre. Würde sie jetzt dort sitzen, wären ihre Eltern noch am Leben und sie wäre nicht am Tod von drei Menschen schuld!
„Maddy, wir müssen jetzt los.“ Madeleine wurde von ihrer Freundin aus ihren Gedanken gerissen und in die Gegenwart zurück versetzt. Sie konnte nichts mehr daran ändern. Es war geschehen und sie musste mit den Konsequenzen leben!
Die Beerdigung erlebte Madeleine wie im Nebel. Alle waren da. Verwandte, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen ihres Vaters und sogar ein paar Schüler von der Universität, an der ihr Vater unterrichtete.
Aber das alles bekam Madeleine kaum mit. Der Weg zu den Gräbern ihrer Eltern war der längste Weg, den sie jemals im Leben gegangen war. Sie wurde von Juliette und deren Eltern begleitet und gestützt.
Ihr schossen Erinnerungen an ihre Kindheit durch den Kopf. Wie ihr Vater vor dem zu Bett gehen Geschichten vorlas...Wie er ihr das Fliegen auf dem Besen beibrachte...Ihr Vater sie in die Universität mitnahm, weil seine Tochter keine Ruhe gab und wissen wollte, wo und wie er arbeitete...Die Ferien in Schottland...Ihre Mutter machte Pfannkuchen zum Frühstück und lachte sie über die Schulter hinweg an...Madeleine war 9 Jahre alt und wurde von ihrer Mutter umsorgt, als sie Fieber hatte...Sie machte mit ihren Eltern einen Ausritt auf drei großen braunen Pferden...
Die Särge wurden sanft in die Gräber gebettet, Madeleine rann unaufhaltsam eine Träne nach der anderen über die Wangen, ohne dass sie das mitbekam. Und der Priester sagte Worte wie: „So sollen sie in Frieden Ruhen...“
...Sie kaufte mit ihrer Mutter ein Kleid für ihre Abschlussfeier...Ihr Vater rollte sie auf dem Rasen und kitzelte sie durch... „Wenn ich erwachsen bin, werde ich auch Lehrerin, Papa!“, sagte die fünf Jährige Maddy, nachdem sie mit in der Universität war. Ihr Vater lächelte sie warmherzig an. „Das wirst du mein Schatz. Da bin ich mir ganz sicher!“
Mittlerweile war die Trauergemeinschaft im Hause der Sainclaires angekommen, wo die Trauerfeier, die Madeleine organisiert hatte, statt fand.
„Geht es?“, fragte Juliette besorgt und legte den Arm um Maddy.
„Ja. Ist schon ok. Ich bin nur froh, wenn das alles vorbei ist.“, antwortete die Braunhaarige Madeleine kraftlos.
Die beiden jungen Frauen standen gerade alleine in der Küche, als es an der Tür klingelte.
Madeleine hob den Kopf, aber Juliette winkte ab. „Meine Eltern machen das schon. Sie werden sich bis zum Schluss um alles kümmern.“
Kurze Zeit später wich sämtliche noch vorhandene Farbe aus Madeleines Gesicht und sie stieß einen Laut der Verblüffung und des Entsetzens aus.
Christopher Riley betrat, mit einem gespielt betretenen Ausdruck auf dem Gesicht, die Küche.
Er trug einen dunkelblauen Anzug und darüber einen schwarzen Umhang, das wunderbar zu seinen hellen Haaren passte und trotzdem einen grausamen Kontrast bildete. In seiner rechten Hand hielt er einen Strauß aus weißen Lilien.
Mit seinem Gesichtsausdruck konnte er jeden überzeugen, der ihn nicht näher kannte. Aber seine Augen sprachen eine andere Sprache. Sämtliche Wärme war aus diesen braunen Augen verschwunden, in die sich Madeleine vor langer Zeit verliebt hatte.
Die schöne Praktikantin sog scharf die Luft ein und ging einen Schritt zurück. Juliette schien genauso entsetzt wie ihre Freundin und starrte den Ankömmling nur mit weit aufgerissenen Augen an.
„Ich wollte dir mein herzlichstes Beileid aussprechen.“, sagte Christopher mit gespielt traurigem Tonfall. „Das ist wirklich furchtbar. Wer tut nur so etwas?“
Er trat auf sie zu und machte Anstalten sie zu umarmen.
„Was fällt dir ein! Du...du...Mörder!“, stieß Madeleine mit tränenerstickter Stimme heraus.
„Ich glaube, du stehst noch unter Schock, mein Engel. Da sagt man Dinge, die man nicht so meint. Als ich vom Tod meines Bruders erfuhr, gab ich auch jedem die Schuld.“
Diese Worte waren der blanke Hohn und er sah ihr dabei direkt in die Augen.
„Ich hole sofort meinen Vater!“, brachte Juliette hervor, nachdem sie sich von dem ersten Schock erholt hatte und stürmte aus der Küche.
Christopher packte Madeleine an den Schultern und zog sie zu sich. Jetzt war ihr Ohr auf gleicher Höhe seines Mundes. Für einen Außenstehenden hätte dies den Eindruck erwecken können, ein Freund würde Madeleine zum Trost umarmen. Dem war aber nicht so.
Es war ein erstarrendes Gefühl, ihrem Feind, den sie so geliebt hatte, nun so nahe zu sein.
Vor Schock wie gelähmt, ließ Madeleine seine Berührungen über sich ergehen.
„Wenn du glaubst, das wäre alles gewesen, dann hast du dich getäuscht, mein Engel!“, flüsterte er ihr ins Ohr. Er löste sich von ihr und sah sie mit einem triumphierenden, hämischen Grinsen an.
Fast im selben Moment betrat Juliette mit ihrem Vater die Küche.
„Ich sehe wie aufgewühlt du bist und kann dich verstehen. Das ist ein großer Verlust für dich und das musst du erst einmal verkraften. Ich werde jetzt gehen. Solltest du irgendetwas brauchen, schicke mir eine Eule. Ich bin immer für dich da!“, säuselte er hönigsüß und legte mit einem vielsagenden Ausdruck auf seinem Gesicht den Strauß mit den Lilien neben Madeleine auf die Arbeitsfläche der Küche und drehte sich um. Als er an Juliette und ihrem Vater vorüber ging, sah er Juliette an und sagte: „Kümmer dich gut um sie. Ich hoffe wir sehen uns bald einmal wieder.“ Mit diesen Worten verschwand Christopher.
Madeleine war fassungslos! Nicht nur, dass er an den Ort zurückkehrte, wo er ihre Eltern ermordete...nein! Er versuchte sie als völlig Verrückt darzustellen und drohte ihr auch noch, als sie mit ihm alleine war!
„Maddy, was hat er gesagt?“, fragte Juli sie voller Panik.
„Es ist alles so, wie ich es dir gesagt habe.“, brachte Madeleine mit einem Zittern in der Stimme hervor. „Er wird nicht aufhören.“ Tränen liefen ihr nun über ihr schönes Gesicht. Juli eilte zu ihr und nahm sie in den Arm.
Als Christopher zur Türe schlenderte, griff er sich auf dem Weg dorthin, ein Stück Kürbiskuchen und biss herzhaft hinein.
Ein Gefühl der Macht überkam ihn. Er hatte alles im Griff und es lief genauso, wie er es geplant hatte.
Bald konnte er die nächste geplante Tat beginnen. Aber erst in ein paar Tagen...
Er grinste bei diesem Gedanken in sich hinein und nahm noch einen Bissen vom Kürbiskuchen.
Wie sie ihn angeschaut hatte! So voller Entsetzen und Angst. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er auftauchen würde und hatte keine Ahnung, was als nächstes passieren würde.
Als er zur Türe hinaus ging, schaute er noch einmal in den Flur zurück.
Er konnte das Blut förmlich riechen, welches er hier vergossen hatte! So präsent war der Tod noch für ihn.
Christopher machte die Türe hinter sich zu und ging pfeifend Richtung Gartentor.
Es war bereits dunkel und die Luft war kalt. Er blieb einen kurzen Moment stehen, um den Triumph auszukosten. "Bald, mein Bruder, bald bist du gerächt und das Blut deiner Mörderin wird durch meine Finger rinnen", dachte er mit Inbrunst, als er seinen Mantel enger um den Hals zog.
Er hatte gerade erst angefangen zu spielen und zum Finale war es noch ein weiter Weg.
Aber DAS würde die Krönung von Alledem darstellen.
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Was hat Christopher jetzt wohl wieder vor?
Und was wird Maddy jetzt in Hogwarts erleben?
Schaut einfach wieder vorbei :-)
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