
von Dr. S
Er war ein Hufflepuff, ein Blutsverräter, ein Junge und viel zu alt für ihn, aber trotzdem konnte Draco nicht aufhören Cedric Diggory anzustarren. Es war Verlangen, sonst nichts. Pures, glühendes Verlangen, das mit jedem Tag stärker wurde und Draco von innen zu verbrennen schien. Diggory sah gut aus, Draco war jung und nicht mal besonders verwirrt gewesen, als er zum ersten Mal gemerkt hatte, dass da mehr war.
Aber jetzt fraß es ihn auf. Es scherte ihn nicht Chang an Cedrics Seite zu sehen, aber Diggory war ein Musterbeispiel seines Hauses und das hieß Draco hätte absolut keine Chance, eben wegen diesem Mädchen. Nicht mal, wenn er wirklich versucht hätte sein Objekt der Begierde auf sich aufmerksam zu machen. Bei Salazar Slytherin, er brauchte niemanden auf sich aufmerksam machen! Immerhin war er Draco Malfoy. Diggory müsste darum betteln ihm näher kommen zu dürfen und trotzdem lief er in den Korridoren einfach an ihm vorbei, schien gar nicht zu bemerken, wie der junge Slytherin dann den Atem anhielt. Und das machte alles nur schlimmer.
Draco musste etwas unternehmen.
„Diggory?!“ Die Hände in seinen Umhangtaschen verborgen und zu Fäusten geballt drehte Draco sich auf den Absätzen herum und fixierte das glänzende Stahlgrau von Cedrics Augen. Der feingeschwungene Mund hob sich zu einem freundlichen Lächeln, was Draco fast kotzen ließ. Er hasste Cedrics Gesicht. Je mehr es ihm nach seinem Körper verlangte, desto mehr verabscheute er das hübsche Gesicht, bis es fast schon eine größere Wut in ihm entfachte, als Potters.
Cedric schulterte seine Tasche, kam aber keinen Schritt näher und wartete nur darauf die nervige Konversation zu beenden, um sich davon machen zu können. Aber Draco würde ihn nicht so schnell gehen lassen. „Malfoy? Ganz allein heute?“ Oh, ja… Das war Schicksal. Zumindest wäre es das, wenn Draco daran glauben würde. Cedric alleine, er alleine. Perfekt.
„Du hast was verloren“, ging Draco nicht weiter auf Cedrics unwichtige Frage ein. Er blieb wie angewurzelt stehen und versuchte die Hitze, die sich in seinem Inneren zusammenbraute, zu ignorieren, als Cedric sich erst verwundert umschaute, bevor er näher kam.
„Wirklich? Wo denn?“
Draco hob das Kinn leicht, bevor er damit nach rechts nickte, wo irgendetwas, das er sich nicht genauer angesehen hatte, auf dem Boden lag. Er holte das jetzt auch nicht nach, sondern beobachtete lieber, wie Cedric schnell hintereinander blinzelte, während er den Gegenstand musterte.
„Ich glaub nicht, dass die mir gehört“, murmelte er und lächelte, was Draco keine Mine verziehen ließ.
„Ich glaube schon…“, sagte Draco. Er hielt intensiven Blickkontakt und fuhr sich lässig durch die blonden Haare. Es war heiß, aber es lag sicher nicht an den sommerlichen Temperaturen, dass sich ein leichter Schweißfilm auf Cedrics Stirn bildete. Zumindest ging Draco davon aus und das reichte ihm im Moment vollkommen. „Heb’s doch auf und schau nach.“
Cedric schien sich wohl selbst nicht ganz sicher sein, denn er drehte sich unter Dracos wachsamen Augen herum und hockte sich leider hin. Draco hob eine Augenbraue. Versteckte den besten Teil seines Körpers unter seinem Umhang und wollte Draco nicht einmal den leichten Ansatz bewundern lassen. Am Ende war Diggory prüde, aber dann würde Draco ihn einfach überfallen.
Draco hätte sich am liebsten sein Herz rausgerissen und gegen die Wand geworfen, für den unstetigen Rhythmus den es hörbar in seiner Brust schlug, als er sich langsam auf Cedric zu bewegte. Das langweilige braune Haar fiel Cedric in die Stirn, als er über die Schulter schaute. Er wischte es sich aus den Augen und hob den Blick um Draco fragend anzuschauen.
„Ähm… Kann ich dir noch helfen?“
Dracos rechter Mundwinkel hob sich zu einem arroganten Grinsen. „Jetzt wo du’s sagst…“ Er packte die schwarz-gelbe Krawatte, die niemand in Hogwarts mit Stolz tragen konnte, und zog Diggory wieder hoch, entlockte ihm ein Röcheln, als er ihn leicht strangulierte, weil er ihn ruckartig an sich zog. Draco zögerte keinen Moment und verschloss hungrig die Lippen, nach denen er sich so lange verzehrt hatte.
Und es war besser, als er es sich je erträumt hatte. Draco stöhnte gegen die anderen Lippen, warf sich gegen den wenig Größeren und presste ihn gegen die Wand, während er die Hände in den braunen Haaren vergrub. Cedric träumte wohl von anderen Dingen…
„Was zur Hölle soll das?“ Es sollte ärgerlich klingen, aber Draco blieb förmlich an Cedrics Lippen kleben und deswegen traute Cedric sich gar nicht zu schreien. Falls sowas wie er überhaupt schreien konnte. Draco grinste und presste die Hand gegen Cedrics Brustkorb, gleichzeitig fasste Cedric ihn an den Schultern und wollte ihn wegdrücken, aber Draco schloss die Augen, biss sich auf die Lippe und unterdrückte einen Seufzer, was Cedric ziemlich zu verwirren schien.
„Merlin… Ich will dich, Diggory.“ Draco öffnete die Augen und starrte in ein fassungsloses Gesicht, grinste deswegen schon wieder. Er entlockte Cedric sowas Ähnliches wie ein Wimmern, als er sich näher an ihn drängte. Seine Hand begann zu schmerzen, als er sie zwischen sich und dem Sechstklässler einklemmte, aber er wollte keinen Zentimeter zurücktreten. Es fiel ihm schwer Cedrics Torso zwischen den vielen Stoffschichten ertasten zu können und lieber stand er Brust an Brust mit ihm, als sich so einer Zeitverschwendung zu widmen, weshalb er seine Hand langsam nach unten fahren ließ.
„Malfoy…“ Mitleid triefte aus Cedrics Stimme, brachte Draco aber nicht aus der Fassung. „Du kannst… Oh!“ Dracos Hand hatte Cedrics Hosenbund erreicht. „Das solltest du lassen!“
Draco grinste, als er die Hand zwischen Cedrics Beinen liegen ließ. „Scheint aber, dass es dir gefällt…“, schnurrte er und brachte den Älteren damit zum Erröten. Also war er wirklich prüde. „Ein Angebot, Diggory: Hier um die Ecke ist ein Klassenzimmer, wunderbar leer um diese Uhrzeit.“ Draco ließ die Augenbrauen hüpfen.
Cedric kniff die Augen zusammen, als Draco seine Hand leicht bewegte. „Ich… ha-hab eine Freundin.“
„Scheiße, stell dich nicht so an!“, schnaubte Draco, bevor er Cedric heftig küsste. Er raubte Cedric förmlich den Atem, als er mit der Zunge die schmalen Lippen auseinanderdrängte und ignorierte den kleinen Hüpfer, den sein Herz tat, als Cedric sich auf diesen Kuss einließ. Wie eine kleine Explosion fühlte sich das erste Aufeinandertreffen ihrer Zungen an. Cedric küsste gut, unglaublich gut. Das ließ auf mehr hoffen.
Draco stöhnte leicht, als er sich löste und den Hufflepuff am Arm packte, ohne ihm noch einmal in die Augen zu schauen. Ungeduldig zerrte er ihn um die Ecke, drehte sich um und verschloss die rotgeschwollenen Lippen wieder mit seinen, während er sich an Cedrics Gürtel zu schaffen machte.
Mit dem Fuß trat er die Tür auf und hoffte einfach mal, dass der Klassenraum wirklich leer war. Cedric zog die Tür hinter sich wieder zu, kriegte sie aber nichts ins Schloss und wollte sich lösen, aber Draco packte ihn an der Krawatte.
„Scheiß drauf“, keuchte er, kriegte Cedrics Gürtel aus den Laschen und warf ihn irgendwo hinter sich. In der Zeit ließ Cedric seine Tasche fallen und schüttelte seinen Umhang ab. Draco hoffte nur, dass Cedric hinmachen würde und nicht erst stundenlang knutschen und sowas wollte.
Aber da hatte er sich wohl in Diggory getäuscht…
Draco fand sich schneller mit der Front gegen die Wand gepresst, als Roderick Plumpton den Schnatz fangen konnte. Cedric wollte sich wohl auf keinen Fall weiterhin von einem Jüngeren dominieren lassen, was Draco ein kleines Lächeln ins Gesicht zauberte. Heißer Atem traf Dracos Ohrläppchen, bevor Cedric die Zähne hinein grub und Draco stöhnen ließ. Gleichzeitig fühlte er einen kurzen Moment eine erfrischende Kühle um seine Beine herum, als er seine Hose loswurde. Dann kam die Sommerhitze wieder raus und sorgte dafür, dass die beiden sich aneinander drängenden Körper viel schneller ins Schwitzen gerieten.
Draco drehte den Kopf und presste die Wange gegen die Wand. Von hier aus konnte er durch die einen spaltbreit offenstehende Tür in den Korridor schauen und irgendwie gefiel ihm das.
„Hast du das schon mal…“
„Klappe“, unterbrach Draco Cedric sofort. „Mach.“ Er hielt es nicht mehr aus. Monatelang hatte er auf so etwas gewartet und selbst wenn er das Bedürfnis verspürt hätte mit Cedric zu reden, im Moment konnte er genauso wenig denken, wie in den Sekunden, die er brauchte um den Boden zu erreichen, wenn er vom Besen fiel.
Cedrics Lippen an Dracos Hals zogen sich zu einem Lächeln und er drängte ein Knie zwischen Dracos Beine, um sie zu spreizen. Draco biss sich fest auf die Unterlippe, als eine leicht verschwitzte Hand seine nackten Oberschenkel hochfuhr und dabei den Umhang hochzog. Mit einer Hand hielt Cedric den schwarzen Stoff aus dem Weg und mit der anderen strich er viel zu sanft über Dracos unteren Rücken, bevor ein Finger langsam in ihn eindrang, ein Gelenk nach dem anderen, mit jedem wurde das Brennen stärker, aber Draco biss die Zähne zusammen. Der zweite Finger folgte schneller und der Dritte gleich danach. Dracos Stöhnen wurde zu einem anhaltenden Keuchen und er legte den Kopf auf die andere Seite, was Cedric nutzte um seine Zähne schmerzhaft tief in Dracos Nacken zu vergraben. Der ganze Schmerz summierte sich nach einer Weile zu purer Lust und Draco versuchte alles, um sich dem Druck entgegenzustellen.
Verzweifelt seufzte er auf, als Cedric seine Hand zurückzog. Kurz darauf spürte Draco aber endlich Cedrics Erregung, während eine feuchte Hand sich um seine eigene schloss. Dracos Hände suchten vergeblich Halt an der glatten Wand, als Cedric sich mit einem einzigen, glatten Stoß in ihn brachte.
Der Geruch von Schweiß trieb Draco fast in den Wahnsinn, machte ihn richtig wild, weshalb er den Kopf wieder in eine neue Position brachte, nur um mehr davon einatmen zu können. Und immer noch konnte er den leichten Geruch von Cedrics Shampoo einatmen, als er mit der Nase das braune Haar streifte. Cedric hob den Kopf von Dracos Schulter, als er das spürte, und verschloss die halbgeöffneten Lippen, dämpfte so den Schmerzenslaut, der Draco entfuhr, als jeder heftige Stoß das weiche Gewebe in seinem Inneren reizte.
Es tat so weh, der Schmerz so unendlich groß und dennoch wollte Draco nicht, dass Cedric aufhörte, sehnte sich schon fast nach jeder neuen brutalen Bewegung. So kannte man Cedric Diggory gar nicht. Diese rücksichtslose Leidenschaft machte ihn noch anziehender für Draco. Für diesen Charakterzug könnte er sich sogar ansatzweise begeistern, während er den lieben, zuvorkommenden Hufflepuff nur wegen seinem Aussehen hatte haben wollen.
Draco kam schnell, viel zu schnell. Cedrics Finger hätte er gar nicht gebraucht, denn so kam er gar nicht mehr dazu sich auf das unbeschreibliche Gefühl zu konzentrieren, das ihn ausfüllte, als Cedric einen ganz bestimmten Punkt in ihm streifte. Erschöpft an der Wand zusammensackend übte Draco nicht einmal mehr genug Druck aus, um nicht gegen den inzwischen heißen Stein geschlagen zu werden, wenn Cedric in ihn stieß und sich dadurch schließlich selbst Erlösung verschaffte.
Draco schloss einen Moment die Augen. Fast hoffte er, Cedric würde seine Hose hochziehen und einfach gehen, als wäre das nie passiert, aber das verbot ihm wohl der Hufflepuff’sche Stolz, falls das Haus sich sowas überhaupt leisten konnte. Cedric füllte ihn noch einen Moment aus und presste die Stirn auf Dracos Schulter. Sein braunes Haar war klatschnass und Draco verspürte den Drang es ihm aus der Stirn zu streichen, als er die Augen öffnete. Allerdings hielt ihn etwas, oder besser jemand davon ab. Dracos Augen weiteten sich, als er für einen Moment jemanden durch den Türspalt lugen sah. Er blinzelte und die Gestalt war verschwunden.
Innerlich fluchte er lauthals auf, aber vor Diggory würde er sich die Blöße eines Wutausbruches nicht geben. Wer immer dieser widerliche Spanner gewesen war, wenn er rumtratschte, was er gesehen hatte, dann war Draco am Ende. Sein Vater würde ihn umbringen, selbst wenn es nur einmal gewesen war.
Und für Draco das erste Mal überhaupt.
„Weg, Diggory“, presste er schwer atmend hervor und nutzte seinen Ellenbogen, um den Champion wegzudrücken. Er zischte leise, als Cedric sich zurückzog. Es fühlte sich merkwürdig leer und kalt an, aber nur für einen Moment. Draco zog sich so schnell er konnte die Hose hoch und glättete sich den Umhang, wobei er stur die Wand fixierte.
„Wie geht’s dir?“ Damit zerstörte Diggory auch prompt den Moment vollkommen.
„Was bildest du dir ein, dass du mit mir redest, als wär ich ein Mädchen?!“, blaffte Draco nach hinten. „Wag es bloß nicht mich als Weichei abzustempeln, nur weil du mich vögeln durftest.“
Cedric blinzelte. Er war hochrot und mehr als verlegen, nicht mal mehr im Stande dazu Draco in die Augen zu schauen oder seine Hose richtig zu zubekommen. Obwohl Draco so seine Zweifel hatte, dass das unter anderen Umständen besser geklappt hatte.
„Du bist ganz schön dreist“, murmelte Cedric und wischte sich die verschwitzten Haare aus der Stirn.
„Und du nervst.“ Draco rümpfte die Nase und drehte sich um. „Bis dann.“ Er hoffte nur, dass das eben ein kleiner Erstklässler gewesen war, der sich jetzt verstört in eine Ecke verkrümelte…
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