von Elli
18. New Experience
Hermine1965: Joa, um Harry wird es noch einiges Gerede geben, aber das müsse er ja inzwischen gewohnt sein, oder? Die Antwort von Ginny und den anderen kommt noch in diesem Chap, keine Sorge ;) für dein Interesse an Kingsley danke, hab ich noch mehr Stoff für dieses Chap
MireiTonda: Schon ok, wenn du es kaum erwarten kannst. Freut mich ja, wenn jemandem meine Story so gut gefällt, dass er immer mehr will. =) Wie ich in Harrys Brief zum Schluss noch Angedeutet habe, wird es bald wieder ein Wochenende zu zweit geben, diese Stellen gefallen mir ehrlich gesagt auch gut =)
Das mit den Verletzungen werden wir mal sehen, da fällt mir bestimmt noch was ein :D
Ginnigirl: Schön, dass dir das Chap gefällt. Freue mich, wenn's gerne gelesen wird.
Lilly-Potter: Hermines Erklärung ist hoffentlich nachvollziehbar, den Grund könnte sich eigentlich jeder selber denken =)
Es sind zwar keine Todesser mehr auf der Flucht, zumindest nicht das ich wüsste, aber ich glaube die Protagonisten schaffen sich selbst bestimmt irgendwelche Schwierigkeiten, tun sie ja ständig. ^^
Ginni Weasley: Keine Sorge, Blut wird nicht mehr fließen, höchstens einige Tränen oder Flüche :x sry, aber ganz ohne Probleme wird der Rest wohl nicht verlaufen
Teddy Baer: Hab mich so gut es geht beeilt mit dem Chap, hoffe es wird zu aller Zufriedenheit sein.
18. New Experience
„Argh, wie soll ich den ganzen Stoff nur aufholen?“ Hermine brütete wie jeden Abend über ihren Büchern und war einem Nervenzusammenbruch nahe, weil sie glaubte, absolut nichts zu können. Sie glaubte tatsächlich, dass sie alle Vorprüfungen mit einem „T“ ablegen würde.
„Hermiiiiiine, hör endlich auf damit.“ Ginny und Ron rollten nur mit den Augen.
„Du bist die klügste Hexe, die Hogwarts je hatte, also reiß dich endlich zusammen. Die schlechteste Note die du wohl je bekommen wirst, wird ein „O“ sein. Das wäre auch so ziemlich die einzige Note die du je bekommen wirst. Du hast letztes Jahr auf dem Trip mit Harry und Ron so ziemlich alle magischen Dinge und noch vieles mehr in die Hände genommen. Da willst du mir tatsächlich weismachen, du könntest absolut nichts? Das ist einfach absurd und nervig auch noch dazu. Also tu uns und dir einen Gefallen und hör endlich auf damit!!!“ Ginny hatte ziemlich schroff mit ihr gesprochen, da sie selbst ziemlich im Rückstand war mit dem Lernen und außerdem beunruhigte sie das Auftreten der Todesser, da Harry aktiv an der Jagd beteiligt war.
Hermine und Ron sahen sie nur mit erstaunten Gesichtern an, da Ginny nur sehr schwer reizbar war, das wussten sie nur zu gut. Also musste Hermine ihr tatsächlich damit auf die Nerven gehen.
„Ähm, ok, tut mir leid Ginny. Vielleicht bin ich doch nicht so im Rückstand mit dem Lernen, dass ich die Prüfungen verhaue. Ich glaube ich sollte es sein lassen für heute. Gute Nacht.“ Immer noch ziemlich perplex über Ginnys Anschnauze stand sie auf, packte ihre Sachen zusammen und ging in den Schlafsaal der Mädchen.
Als sie außer Hörweite war, fragte Ron:
„Was war das denn? Du kannst sie doch nicht einfach so anmaulen, nur weil sie ab und zu mal die Nerven verliert. Du weißt doch wie sie auf Prüfungen reagiert. Hättest du nicht ein wenig sanfter mit ihr umgehen können. Besonders so kurz nach…nach der Fehlgeburt?“
Ron sah seine kleine Schwester bestürzt an. Diese schien aber, als ob sie ihn nicht gehört hätte. Irgendwie sah sie so aus, als ob die gleich in Tränen ausbrechen würde.
„Hey, was ist denn los? Irgendwas stimmt doch nicht mit dir. Es geht nicht nur um Hermine, kann das sein? Da ist noch mehr.“
Jetzt endlich wandte Ginny sich ihrem Bruder zu. Sie öffnete den Mund, sagte aber nichts. Plötzlich brach sie in Tränen aus. Ron nahm sie sofort in den Arm und versuchte sie zu trösten.
„Was ist denn? Komm, du brauchst doch nicht zu weinen. Du weißt, du kannst mir alles erzählen…“
„Es ist…es ist wegen den Todessern. Ich…ich dachte es würde endlich…vorbei.“, schniefte sie. „Ich mache mir…mache mir Sorgen um Harry. W-wer weiß…wer es dieses Mal w-war. Ich könnte es n-nicht ertragen, ihn wieder zu ver-verlieren.“ Sie brach erneut in Tränen aus. Genau in diesem Moment klopfte es ans Fenster. Ron wollte sich jetzt eigentlich mehr auf seine Schwester konzentrieren, aber das Klopfen wurde so penetrant, dass…
„Merlin, du dumme Eule. Kannst du nicht ein paar Minuten warten.“ Wütend ging er zum Fenster und die Eule flog rein.
„Oh, Bright. Du bist es. Tut mir leid, dass ich dich dumme Eule genannt habe.“ Er wurde ganz rot dabei. Inzwischen hatte er gemerkt, dass das Eulen-Geschwisterpaar keineswegs normale Eulen waren. Sie schienen manchmal wie Menschen zu sein, mit Gefühlen und allem drum und dran. Bright landete auf seiner Schulter, krallte sich kurz fest und stieß sich heftig ab.
„Autsch! Ist ja gut, es tut mir ja Leid“, grummelte er, während die Eule zu Ginny weiterflog. Als sie die Schrift auf dem Brief las, strahlte ihr ganzes Gesicht wie tausend Sterne. Sie band den Brief vom Bein der Eule ab und entfaltete ihn.
Liebe Ginny…
Inzwischen war Ron auch näher gekommen und setzte sich so, dass er über Ginnys Schulter hinweg mitlesen konnte und sich die schmerzende Schulter dabei massieren konnte.
Bei dem Satz über ihn und Hermine musste er grinsen. Das war eine gute Idee von Harry, Hermine musste abgelenkt werden. Und eine Idee dazu, kam ihm auch gleich in den Sinn…
„Hoffentlich bist du jetzt beruhigt. Jetzt wo die Todesser gefangen sind und dein Harry wieder der Held der Nation ist?“, fragte Ron neckend. Ginny grinste ihn nur an, aber plötzlich verschwand es wieder.
„Was glaubst, wie er einen so starken Expelliarmus hinkriegen konnte? Gut, es ist inzwischen sein Markenzeichen, aber das heißt doch nicht, dass man ihn gleich soo stark hinbekommt, oder?“ Sie sah ihn nachdenklich an.
„Keine Ahnung, dafür bin ich kein Fachmann. Ich denke aber, Hermine wird bestimmt eine Antwort haben…so wie immer. Aber ich denke es wäre besser, wenn wir sie erst morgen fragen, nach der ersten Prüfung, sonst stresst sie sich wieder viel zu sehr.“
„Ja, hast Recht. Morgen Nachmittag ist besser.“ Ron stand auf, gähnte und streckte sich.
„Gehst du schlafen?“, fragte sie ihn.
„Ja, ich denke schon. Bin müde und lernen bringt sowieso nichts mehr. Gute Nacht.“ Ginny gab ihrem Bruder noch einen Gute-Nacht-Kuss, was ihn sehr verwunderte.
„Danke, Ron.“
„Harry, da bist du ja endlich!“, tönte eine tiefe Stimme durch das Atrium. Harry drehte sich um und sah einen abgehetzten Kingsley auf sich zukommen.
„Guten Morgen Kingsley. Suchst du mich etwa?“
„Wer tut das heute nicht?!“, murmelte er Harry sah ihn verwundert an. „Kann ich dich auf ein Wort in meinem Büro sehen? Sagen wir gegen 11 Uhr? Dann müsste ich Zeit haben. Ich wollte einiges mit dir klären.“
„Ähm, ok. Ich hoffe David hat nichts dagegen.“
„Das wird er bestimmt nicht.“ Und schon war er weg und ließ einen verdutzten Harry hinter sich.
„Harry, endlich“, ein notorisch genervter David kam ihm entgegen. „Ich weiß, du bist noch nicht fertig mit der Ausbildung, aber wir brauchen dich unbedingt in Askaban. Einige der Auroren sind krank geworden und wir brauchen dort unbedingt Verstärkung, gerade jetzt, wo wir vier neue Besucher haben. Hier ist die Beschreibung, wie du es findest.“ Und schon war er weg.
„Ähm David, ich kann nicht. Ich soll um 11 bei Kingsley sein. Er wollte mich unbedingt sprechen.“, versuchte er sich davor zu drücken. Schicht in Askaban? Das kam ihm nicht unbedingt sehr verlockend vor.
„Ich bin sicher, er wird verstehen, dass der Job vorgeht. Also beeil dich. Ich sag ihm Bescheid, dass du nicht kommen kannst.“
Grummelig machte er sich also auf den Weg dorthin.
Gerade apparierte eine Gestalt vor den dunklen Turm, auf einer einsamen Insel. Die Wellen brachen sich an den spitzen Küsten und verursachten einen Höllenlärm. Salziger Seewind schien stark in dieser Gegend zu wehen.
„Wer sind sie? Geben sie sich zu erkennen!“, meinte ein Zauberer, der soeben mit erhobenem Zauberstab aus dem hohen Turm herauskam.
„Ähm, ich bin Harry. Harry Potter. David Williamson hat mich zur Verstärkung hergeschickt.“, antwortete Harry, furchteinflößend beeindruckt von dem Gefängnis.
„Na endlich. Aber ich muss sie erst testen. Durch wen sind sie in das Auroren-Büro gelangt und welche Ergebnisse hatten sie beim Aufnahmetest?“ Harry sah ihn verwundert an. Das war eine berechtigte Frage, zumindest die zweite, denn die konnte nur er wissen. Die Ergebnisse seiner Aufnahmeprüfung waren besser gelaufen als erwartet und er hatte mit Bestnoten abgeschlossen, die ihm per Heuler geschickt wurden, als er ein Wochenende alleine Zuhause verbringen musste.
„Ich bin durch Kingsley Shacklebolt an meine Ausbildung gekommen, ohne die vorher eigentlich üblichen Prüfungen zu machen. Diese musste ich dann jedoch am Anfang meiner Ausbildung nachholen, da mein Vorgesetzter David Williamson darauf bestand und ich habe alle mit Bestnoten bestanden.“ Jetzt endlich ließ der Zauberer den Zauberstab sinken.
„Hallo Mr. Potter. Ich bin Delyth Smith. Ich bin derzeit für den Betrieb in Askaban zuständig. Kommen sie bitte mit. Ich erkläre und zeige ihnen unterwegs alles.“
Delyth führte ihn durch das große, ebenfalls schwarze Tor in das Reich der Verbrecher hinein. Innen war es noch düsterer als in den Kerkern von Hogwarts. Alles schien aus dicken schwarzen Steinen gebaut zu sein. Harry fühlte sich sofort unwohl. Ob es wohl an der vorherigen Anwesenheit der Dementoren lag?
„Also. Von diesem Raum aus sollen die Auroren die Gefangenen beobachten und bewachen. Hier kommt man nur mit einem besonderen Zauber hinein, allerdings einem ungesagten. Neue Sicherheitsvorschrift.“ Harry sah sich in dem Raum um. Hier saßen bereits 3 andere Auroren. “Das sind Scott, Terence und Mitch. Sie haben derzeit Dienst und werden ihnen alles Weitere erklären. Falls sie mich suchen, ich bin ganz oben in meinem Büro.“ Der Raum schien neuer zu sein, als der Rest des Turms, den er bisher gesehen hatte. In einem Regal in der Ecke konnte er einige Bücher entdecken, wie beispielsweise „Magisches Strafrecht- Welche Strafe ist wann angemessen?“ oder „Wie darf ich mit Gefangenen umgehen?“. „Hier ist außerdem noch eine Liste der Gefangenen, damit sie stets wissen wer derzeit hier ist. Jeden Morgen müssen sie zum Appell antreten zur Kontrolle. Dies wird jeweils pro Stockwerk gemacht. Kommen sie, ich zeige ihnen die Gefangenen“, sagte einer der drei Auroren und ging voraus.
„Hier in diesem Stockwerk sind die „leichten“ Fälle stationiert. Man hat ihnen nur einige Tage oder Monate Dauerarrest verordnet.“ Harry blickte in jede Zelle kurz hinein und erkannte niemanden. Dann gingen sie eine breite schwarze Wendeltreppe hinauf. Hier drinnen wurde alles nur von Fackeln erleuchtet, was dem Ganzen ein besonders gruseliges Feeling verabreichte.
„Hier im zweiten Geschoss sind schon einige Härtefälle. Die meisten werden für die nächsten Jahre weggesperrt sein. Diebstahl, Hehlerei und dergleichen.“ Auch hier blickte Harry in jede Zelle. Es schien, als ob die Gitterstäbe hier dicker und auch dichter beieinander wären. An einer der letzten Zellen…
„'Arry. Was machstn du hier? Dachte du wärs jetzt bei den Muggeln?“ „Oh Mr. Potter. Sie kennen Mr. Fletcher?“ Verwundert blickte der Auror von Harry zu Mundungus. „Ja, mehr oder weniger. Er war im Orden, ist allerdings ein schmieriger Langfinger. Sitzt er wegen dem Überfall von kurz vor Weihnachten? Als er genau das Juweliergeschäft überfallen wollte, in dem ich gerade etwas gekauft hatte?“ Harry sah angewidert zu Dung rüber. „Nun ja, unter Anderem. Unter Veritaserum hat er noch einige andere Verbrechen ausgeplaudert. Deswegen ist der unser Gast für die nächsten 5 Jahre.“ Ohne ein weiteres Wort an Mundungus gingen sie hoch in das scheinbar letzte Stockwerk.
„So Mr. Potter. Hier werden die Todesser und ihre Gleichgesinnten untergebracht. Ich denke mal, einige Gesichter werden ihnen bekannt vorkommen. Nur zu, sie dürfen sich alle anschauen. Die Zellen sind übrigens alle mit dem so genannten Muffliato belegt, der von Mr. Snape erfunden wurde. So können sie nicht miteinander kommunizieren.“ Hier schienen sowohl Wände, als auch Gitterstäbe noch dicker zu sein. Die Gefangenen hätten sowieso schreien müssen, damit man es in der Nachbarzelle hätte hören können. So weit lagen sie auseinander. Gleich in der ersten Zelle, in die er hineinschaute bot sich ihm ein erfreutes Bild. Dolores Jane Umbridge saß auf einer Pritsche, hatte ein schmutziges rosa Kleid an und murmelte vor sich hin. Als sie bemerkte, dass sie beobachtete wurde, fuhr sie hoch.
„Mr. Potter. Kommen sie um mich herauszuholen? Ich habe inzwischen gehört, dass sie sich zum Auror ausbilden lassen. Ich wusste es doch, dass sie es schaffen würden. Nicht wahr, sie wissen, ich wollte ihnen nie etwas Böses. Ich will niemandem etwas Böses. Ich kann gar nicht verstehen wieso ich hier eingesperrt bin.“ Harry blickte sie hasserfüllt an und schnellte mit der Faust vor, als ob er sich schlagen wollte. Sein Begleiter zückte fast den Zauberstab, aber Harrys Hand blieb geballt vor Umbridges Gesicht.
„Tut mir Leid, Professor. Aber ich darf keine Lügen erzählen.“ Mit diesen Worten ging er weiter, bis er zur nächsten Zelle kam. Hier saß ein nachdenklicher Lucius Malfoy. Überrascht blickte dieser Harry entgegen.
„Was tun sie denn hier, Potter?“ Der sonst so spöttische Unterton war verschwunden. Ohne eine Antwort abzuwarten, fragte er: „Wie geht es Draco? Ist er mir immer noch böse? Sie sind doch inzwischen befreundet, sie müssten doch etwas wissen, oder?“ Von Draco wusste er, dass seine Mutter ihren Mann regelmäßig besuchen durfte. Draco hatte sich bisher nicht durchringen können, sie zu begleiten. Er wusste nicht, was er von seinem Vater halten sollte.
„Es geht ihm gut, denke ich. Ob er ihnen böse ist, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass er Zeit braucht um alles zu verarbeiten. Er kann froh sein, dass er Susan und seine Freunde hat, denn sonst wäre er womöglich schon tot, weil ihn alle als Verräter dastehen lassen, wegen seinem Vater. Wenn sie hier rauskommen, sollten sie sich zu aller erst bei ihm entschuldigen. Dann können sie ja versuchen, noch einmal von neu zu beginnen.“ Lucius nickte und setzte sich zurück auf seine Pritsche. Harry ging leise, um ihn nicht dabei zu stören, wie er wohl die Versöhnung mit seinem einzigen Sohn plante. In den anderen Zellen fand er, wie erwartet Dolohov, die beiden Lestranges, Rowle und die Carrows. Nachdem McGonagall sie außer Gefecht gesetzt hatte, hatte man sie gleich nach der Schlacht nach Askaban geliefert. Zu seinem Erstaunen fand er in einer Zelle Goyle, seinen ehemaligen Mitschüler. Er schien ihn nicht zu bemerken, geschweige denn zu erkennen. Anscheinend hatte er während seiner kurzen Zeit hier bereits alle seine restlichen, ohnehin wenigen, Gehirnzellen verloren zu haben.
„Komme heute Abend vorbei, wenn du nichts dagegen hast. Unser Gespräch sollte nicht länger aufgeschoben werden“ Ein silberner Luchs löste sich in Harrys Wohnzimmer gerade auf und hatte ihm die Nachricht von Kingsley verkündet. Na toll, dachte sich Harry. Aus dem ruhigen Abend konnte wohl nichts mehr werden.
„Kreacher? Wir bekommen heute Abend Besuch.“, rief er seinem Hauselfen entgegen, der sich darüber sehr zu freuen schien.
„Harry, wir müssen ein erstens Wort miteinander reden. Kannst du mir das mit gestern Nachmittag erklären?“ Kreacher servierte gerade Tee, als die beiden sich hingesetzt hatten.
„Möchten die Herren noch etwas essen? Kreacher hat Kuchen gebacken.“
„Danke Kreacher, ich bin nicht hungrig. Würdest du Harry und mich bitte kurz alleine lassen?“ Das klang ernst, wenn Kingsley sogar seinen Hauselfen wegschickte, dachte sich Harry.
„Ich weiß nicht genau was du meinst. Oder wolltest du damit auf den Expelliarmus anspielen?“
„Natürlich! Was denkst du denn? Es ist bisher noch nie, ich wiederhole, noch nie vorgekommen, dass ein Zauberer einen so starken Entwaffnungszauber fabriziert hat. Es ist vielleicht üblich, dass wenn mehrere Personen auf eine zielen, dass sie wegschleudert, aber nicht umgekehrt, dass eine Person gleich vier Zauberer entwaffnen kann, die obendrein viel älter sind als er selbst.“ Er wirkte aufgewühlt.
„Ich weiß es nicht. Glaub mir, mich hat es ebenfalls sehr überrascht. Aber warum regt dich das so auf?“, wunderte er sich. Es war doch nicht so schlimm, dass er einen starken Expelliarmus hervorbrachte. Als Auserwählter, „der Junge, der ihn tötete“ und so weiter, sollte das doch eigentlich kein Problem für andere sein.
„Mich regt nicht die Tatsache auf, Dass du es getan hast, sondern was für Folgen es hat. Im Ministerium kursieren Gerüchte, du wolltest du die Auroren-Ausbildung machen, damit du noch mächtiger wirst und schließlich den inzwischen freigewordenen Platz von Voldemort einnehmen kannst. Bald wird es nicht nur bei Gerüchten bleiben. Rita Kimmkorn recherchiert schon fleißig.“ Zorn stieg in Harry hoch, wenn er nur den Namen hörte.
„Ich bitte dich. Wer glaubt schon dem Geschreibsel von dieser blöden Kuh?!“ Kingsley blickte ihn skeptisch an.
“Das solltest du besonders gut wissen, wer das alles glaubt. Oder muss ich dich an dein viertes und fünftes Schuljahr erinnern? Wer wurde von ihr gepiesackt und wem haben die Leute letztendlich nicht geglaubt? Also sollten wir das Ernst nehmen, meinst du nicht?“
„Na toll. Und ich dachte, jetzt würde der ruhige Teil meines Lebens beginnen.“
„Wie lange hat sie noch Zeit?“, fragte Ron seine Schwester, während er auf die Uhr starrend in der Eingangshalle wartete.
„Sie darf noch 10 Minuten schreiben, dann muss sie abgeben.“ Auch Ginny schien leicht nervös zu sein. Sie und Ron hatten bereits vor einer Stunde ihre Prüfungsbögen abgegeben und warteten ungeduldig, bis auch Hermine endlich herauskam.
Nach 10 Minuten, die ihnen wie eine Ewigkeit vorkamen, kamen endlich die letzten Schüler hinaus. Hermine blickte sie nur stumm an. Nach Prüfungen sollte man sie wohl besser nicht ansprechen, soviel war ihnen klar. Also gingen sie stumm hoch in den Gemeinschaftsraum, wo noch andere Siebtklässler waren. Auch ihnen schien die erste Prüfung schwer auf den Magen zu schlagen, denn alle waren relativ leise im Gegensatz zu sonst. Endlich wagte Ron es, sie zu fragen.
„Wie lief es bei dir?“
„Was? Ach die Prüfung? Ja, ja. Ganz gut.“ Hermine hatte sich bereits wieder auf die nächste Prüfung am Freitag konzentriert. Verdutzt sah er sie an. Normalerweise war sie immer total aufgelöst, weil sie der Meinung war, alle Aufgaben falsch zu haben. Ginnys Zurechtweisung am Abend zuvor hatte ihre Wirkung anscheinend nicht verloren.
„Übringes. Harry hat gestern Abend noch geschrieben. Willst du lesen?“, fragte Ginny. Endlich blickte sie von ihren Notizen auf und nahm den Brief, den man ihr entgegen hielt.
Sie las den Brief ohne jeglichen Gesichtsausdruck.
„Das ist doch ganz klar, dass er einen so starken Zauber fabrizieren konnte, weil seine Gefühle im Spiel waren. Er wollte dieses Dreckspack endlich schnappen und wahrscheinlich wäre ihm dafür jedes Mittel recht, Hauptsache er konnte den Tod von Remus irgendwie rächen. Das ist quasi dasselbe Phänomen, das man bei kleinen Kindern beobachtet, die unbewusst ihre Magie einsetzten. Bei ihm scheint das einfach nur zur Stärkung seiner Kräfte beigetragen zu haben. Wartet, ich schreibe ihm eben einen Antwortbrief.“ Die beiden Geschwister sahen sich an. Für Hermine schien das alles so logisch zu sein. Wie sollte sie dann durch die Prüfungen fallen, wenn sie so viel Wissen in so gut wie allen Bereichen hatte?!
„Woher weißt du das, Schatz?“, fragte Ron vorsichtig.
„Na hör mal, das ist doch ganz logisch….“ Und sie begann mit einer langen Erklärung voller Fremdwörter und verwirrenden Formulierungen.
„EXTRABLATT!! EXTRABLATT!! HARRY POTTER, MÄCHTIG ODER MACHTGEIL? WAS HAT ES MIT DEM ZAUBERER AUFSICH?“, verkündete ein Tagesprophetverkäufer in der Winkelgasse. Harry wollte gerade einige Sachen für sein gemeinsames Wochenende mit Ginny kaufen, als er die Schlagzeilen las. Er kaufte sich eine Zeitung und las den Artikel, der die ersten 2 Seiten, mitsamt eines großen Bildes von ihm, füllte. Nachdem er geendet hatte, stöhnte er nur auf. Rita Kimmkorn hatte es tatsächlich geschafft, ihn als zweiten Voldemort hinzustellen, der gerade erst damit anfing, seine Macht auszuüben. Genau wie Kingsley vermutet hatte. Vielleicht sollte er mit einem anderen Reporter mal reden, der einen Artikel darüber schrieb, wie es wirklich war. Die Erklärung, die Hermine ihm geschickt hatte, klang plausibel. Bei Gelegenheit sollte er sie Kingsley auch erörtern. Aber vorerst wollte er sich auf das Wochenende mit seiner Freundin konzentrieren, die bereits in wenigen Stunden in seinem Armen liegen würde. Bei dem Gedanken, vergas der den Artikel von der Kimmkorn und bereitete alles vor. Er hatte schließlich noch eine Menge zu tun.
Als Ginny zur Haustür hereinkam, duftete es bereits verführerisch aus der Küche.
„Ah, bonjour Madame.“ Harry kam aus der Küche auf sie zu und küsste ihr die Hand. „Wenn ich bitten darf…“ Er zog ihr den Mantel aus und geleitete sie in die Küche. Hier war alles dunkel, bis auf einige Kerzen, die auf dem Tisch standen, der wunderschön gedeckt war. Ginny bekam leuchtende Augen vor Freude. Sie wusste bereits, wie der Abend ausgehen würde…
„Harry, das ist ja wunderschön. Aber du brauchst dir doch nicht jedes Mal so große Mühe zu geben. Bin ja nur ich“ Sie lächelte ihn verliebt an und gab ihm einen sanften Kuss.
„Für meinen Schatz ist das Beste gerade gut genug. Komm setz dich. Kreacher hat wundervolle Sachen gekocht.“ Er rückte ihr den Stuhl zurecht, ehe er sich selbst hinsetzte. Da kam auch schon Kreacher mit dem Essen herein und trug es auf den Tisch auf.
„Als Vorspeise gibt es heute einen Meeresfrüchtesalat mit Zitronendressing und Hummerkrabben. Guten Appetit.“ Und schon war er weg. Ginny war ganz begeistert von dem Essen. Sie liebte italienisches Essen und das wusste Harry. Er hatte extra für Kreacher ein Muggelkochbuch mit italienischen Rezepten gekauft, die er heute ausprobierte. Mit Erfolg, wie man sah. Als sie aufgegessen hatten, kam Kreacher wieder hinein. Diesmal mit dem Hauptgang…Lammkotletts mit Pesto aus Koriander und Sonnenblumenkernen. Jetzt war Ginny erst recht hellauf begeistert. Sie liebte Harry dafür, dass er sich so viel Mühe gab um sie glücklich zu machen. Dabei reichte es eigentlich schon, wenn er in ihrer Nähe war. Das und nichts anderes würde sie bis an ihr Lebensende brauchen, um glücklich zu sein.
„Oh Harry. Du musst dir wirklich nicht jedes Mal die Mühe machen. Ich bin glücklich jedes Mal, wenn ich dich sehe. Materielle Dinge kommen dagegen überhaupt nicht an. Ach… Ich liebe dich so.“ Sie schaute ihm tief in die Augen und über den Tisch hinweg küssten sie sich lange. Sie ließen sich auch nicht von Kreacher stören, der das Hauptgericht wegräumte, als sie fertig waren und den Nachtisch, Birnen in Rotwein, servierte.
Nach dem Essen waren sie beide voll
„Oje, ich hab mich überfressen. Ich kann mich nicht mehr bewegen“, stöhnte sie. Harry zwinkerte ihr zu.
„Ich glaube, ich wüsste da etwas, um die Kalorien abzubauen. Komm mit.“ Er zog sie hoch vom Stuhl und geleitete sie ins Wohnzimmer. Hier brannte bereits der Kamin, der die einzige Lichtquelle derzeit war. Das Feuer bereitete ein romantisches Ambiente. Harry setzte sich mit ihr auf den weichen, flauschigen Teppich, direkt vor dem Kamin und begann sie zu küssen. Sie erschauerte unter seinem Kuss, lächelte aber. Vergessen waren ihre Sorgen um die Prüfungen, Todesser, einfach alles. Sie gab sich ihm ganz hin. Langsam fing sie an ihn auszuziehen, bis er fast nichts mehr an hatte.
„Mir wird warm. Willst du mir nicht helfen, damit es kühler wird?“, flüsterte sie ihm zu, als er kurz den Kuss unterbrach. Er grinste sie nur an und leistete ihrer Bitte nachfolge. Dann legte er sie sanft auf den Teppich und begann jede Stelle ihres Körpers zu liebkosen…
So, das war ein etwas längeres Kapitel. Werde wohl in der nächsten Zeit nicht mehr so oft ein Chap hochladen können, da in den nächsten Wochen einige Klausuren anstehen, für die ich lernen muss. Aber ich seh zu, dass ich wenigstens einige Oneshots hinkriege und die dann reinstelle. Also achtet darauf ;)
Über einige Kommis würde ich mich natürlich sehr freuen =)
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