von Elli
Hier das nächste chap. Das "Rästel" wird noch nicht ganz aufgelöst, aber ich denke, das es sich jeder selbst denken kann, von wem die Rede sein wird^^
viel spaĂź :)
16. Ungereimtheiten ĂĽberall
Am Morgen desselben Tages machte Harry sich auf den Weg in die Drei Besen um dort zu frühstücken, wie jeden Montag, denn Kreacher hatte montags seinen freien Tag. Darauf hatte Harry bestanden, obwohl Kreacher anfangs protestiert hatte. Inzwischen war er wohl ganz glücklich über diesen freien Tag, denn jeden Morgen stand er mit Harry zwar auf, war aber kurz darauf weg. Sogar noch vor ihm. Daran musste Harry denken, als er in Hogsmeade unterwegs war und grinste dabei. Plötzlich, als er an der Straße vorbei ging, die zu den Höhlen führte, die etwas oberhalb von Hogsmeade lagen, stellte sich ein großes
Wolf-Ähnliches Tier vor ihn. Harry erstarrte, als wäre er plötzlich eine
Salzsäule. Es lag nicht daran, DASS ein Tier ihm den Weg versperrte,
sondern WELCHES Tier es war. Harry fĂĽhlte sich in sein drittes Jahr
zurĂĽckversetzt. Hier hatte er Remus zum ersten als Werwolf gesehen. Und
das Tier, das vor ihm stand glich ihm wie ein Zwilling. Verwirrt starrte
Harry zum Himmel. War es Vollmond? Aber es konnte doch nicht sein. Remus
war tot. Das hatte er genau gesehen. Oder hatte er seinen Tod
vorgetäuscht, um in Ruhe weiterleben zu können? Wenn ja, warum zeigte er
sich dann jetzt?
„Remus?“, flüsterte Harry. Genau in diesem Moment schnellte
der Wolf vor und wollte sich auf Harry stĂĽrzen. Instinktiv reagierte er jedoch.
„Protego!“ Der Wolf wurde prallte zurück, landete auf den Beinen und verschwand im dunklen Morgengrauen.
Harrys Beine waren total zittrig. Das FrĂĽhstĂĽck konnte er sich jetzt sparen, er wĂĽrde sowieso nichts herunterbekommen. Ziemlich verwirrt und
niedergeschlagen machte er sich auf den Weg ins Ministerium.
Hermine hatte gerade das Schlossportal hinter sich gelassen, als ihr der kalte Wind auch schon entgegen schlug. Bei dem Wetter hielt sich niemand, außer ein paar Erstklässlern draußen auf, die eine Schneeballschlacht veranstalteten. Aber das war ihr nur Recht, denn sie wollte einfach alleine sein mit ihren Gedanken. Sie ging recht zügig und hatte bald den halben See umrundet. Sie stapfte ziemlich nah am Rand entlang durch den Schnee. Die kalte Luft tat ihr gut. In der Natur konnte man einfach besser nachdenken, als drinnen in den stickigen, überhitzten Räumen. Und sie war sogar endlich zu einem Entschluss gekommen: Sie wollte das Kind behalten und es Ron auch so schnell wie möglich sagen. Glücklich und zuversichtlich, dass sie es schaffen würde, wollte sie sich gerade auf den Weg zurück ins Schloss machen, als sie plötzlich einige Schreie hörte. Schreie von Vögeln. Sie schaute sich um, da sausten auch schon 2 große schwarze Raben auf sie nieder und piekten sie an jeder Stelle, die sie erreichen konnten. Hermine versuchte ihren Zauberstab zu erreichen, während sie die Raben in die Flucht schlagen wollte, indem sie versuchte mit dem anderen Arm zu verscheuchen. Dabei gerat sie so sehr ins straucheln, dass sie das Gleichgewicht verlor und
in den eiskalten See stürzte…
Die beiden Raben flogen einige Minuten und landeten in einer gut versteckten Höhle auf einem Berg, in der bereits ein großer Mann mit langem, fahlem und verzerrt wirkendem Gesicht wartete.
„Was habt ihr zu berichten?“ Die beiden Raben verwandelten sich zurück. An ihrer Stelle waren jetzt 2 Männer, die sich ziemlich ähnlich sahen.
„Wir haben das Schlammblut angegriffen am großen See. Ist irgendwann ausgerutscht und im Wasser gelandet. Danach sind wir sofort hierher.“
„Ausgezeichnet.“
„Und was hast du so die ganze Zeit getrieben?!“ Die beiden sahen den großen Mann abschätzend an, als bezweifelten sie, dass er in ihrer Abwesenheit überhaupt etwas erledigt hatte.
„Ich bin Potter begegnet. Er schien mich für Lupin zu halten. Meine Gestalt hat ihn wohl an ihn erinnert. Jedenfalls bin ich froh, dass er mich nicht zu Hackfleisch fabriziert hat, als er meinen Angriff abgeblockt hat.“ Er seinerseits sah die anderen beiden an, als hätte er die ganze Arbeit geleistet, im Gegensatz zu ihnen.
„Und wie sieht das weitere Vorgehen aus?“
„Was fragst du uns das? DU spielst dich doch immer als Anführer auf. Aber sobald du mal keine Ideen mehr hast, fragst du uns, oder wie?!“ Alle drei sahen sich grimmig an und zogen fast zeitgleich ihre Zauberstäbe. In diesem Moment verwandelte sich eine gelbe Schnecke, die das ganze von der Wand aus klebend beobachtet hatte, in einen großen blonden Mann.
„Hört sofort auf. Wenn wir uns gegenseitig bekämpfen, erreichen wir unser Ziel niemals. Also steckt eure Zauberstäbe wieder weg.“
Die beiden ehemaligen Raben und der Wolf starrten sich zwar noch böse an, verkrochen sich dann allerdings jeder in eine Ecke der Höhle, die, wie es schien, schon länger von ihnen bewohnt zu sein schien.“
„Hermine? Mine? Bitte, wach endlich auf!“ Ron saß an Hermines Bett im Krankenflügel und hielt ihre immer noch kalte Hand. Ginny und Draco waren auch anwesend, Draco sogar selbst in einem Bett, aber davon bekam er nichts mit. Seit er von McGonagall aus dem Unterricht geholt worden war, hatte er keine ruhige Minute mehr. Draco meinte, er wäre ihr hinterher gegangen, nachdem sie die Bibliothek fluchartig verlassen. Er hatte kein gutes Gefühl dabei gehabt, sie in diesem Zustand alleine zu lassen. Gut, dass er seinem Instinkt gefolgt war, denn genau in dem Moment als Hermine ins Wasser gefallen war, war sie wieder in Sichtweite für ihn gekommen. Er hatte natürlich sofort versucht sie aus dem Wasser zu holen, auch wenn er dafür ins kalte Wasser springen musste. Für seine neugewonnene Freundin hätte er es auch in Kauf genommen, sich eine Lungenentzündung zu holen. Glücklicherweise hatte Madam Pomfrey ihn wieder soweit herstellen können, dass er in einigen Stunden den Krankflügel verlassen konnte. Hermine allerdings hatte es nicht so gut getroffen. Sie war ziemlich lange unter Wasser gewesen, so dass sie immer noch ohnmächtig war.
„Ron?“, flüsterte Hermine nach einigen Stunden des Ausharrens endlich.
„Was ist mit meinem…unserem Kind?“ Ron starrte sie erst ungläubig an, schüttelte dann allerdings den Kopf. Dabei kamen ihm die Tränen. Madam Pomfrey hatte ihm von der Fehlgeburt erzählt, wodurch Hermine so lange ohnmächtig gewesen war. Anfangs war er nur wütend gewesen auf Hermine. Doch dann hatte die Sorge um sie die Oberhand gewonnen und er war zwar noch wütend, aber mehr auf den Umstand, dass sie das Kind verloren hatte und nicht mehr auf sie. Auch ihre Augen füllten sich jetzt mit Tränen.
„Es tut mir Leid. Ich…ich wollte mir erst sicher sein, bevor ich dir irgendetwas sage. Aber gerade als ich mich dafür entschieden hatte, wurde ich von diesen Raben angegriffen. Und dann…dann war alles weg.“ Jetzt brach sie vollends in Tränen aus. Madam Pomfrey kam gerade aus ihrem Büro und bat Ron, Ginny und Draco, der sich inzwischen erholen hatte, aus dem Krankenflügel.
„Miss Granger braucht jetzt vor allem Ruhe. Kommen sie morgen Abend wieder.“
Als sie drauĂźen waren, verabreichte sie Hermine einen Beruhigungstrank
und begann ein langes Gespräch mit ihr…
„Sag mal David, weißt du ob man irgendwie überprüfen kann, ob jemand wirklich tot ist?“
David sah Harry erschrocken an. Erstens weil er ihn so abrupt aus der Arbeit gerissen hatte und zweitens wegen dem Inhalt der Frage.
„Wie kommst du darauf?“, er sah ihn misstrauisch an.
„Hast du was verbockt?“
„Was? Nein. Ich…ich hab heute nur jemanden, bzw. etwas gesehen, dass mich an einen erinnert hat, der eigentlich tot sein müsste. Das hat mich ziemlich verwirrt.“
„Ach deswegen bist du heute so zerstreut. Aber ja, dass lässt sich irgendwie nachweisen. Du musst nur wissen, wo die Überreste des Toten sind…“
Harry hörte ihm geduldig zu, wie das alles vonstatten gehen sollte. Es war ein komplizierter Zauber, den er durchführen musste. Aber er nahm sich vor, es gleich nach der Arbeit auf dem Friedhof, auf dem Tonks und Remus bestattet wurden, zu versuchen.
Nachdem Madam Pomfrey sie aus dem Krankenflügel geschmissen hatte, gingen Ron, Ginny und Draco nach draußen. Erstens weil sie dort ungestört waren, zweitens weil sie alle einen klaren Kopf brauchten.
„Habt ihr davon gewusst?“ Ron ging weiter gerade aus, ohne sie anzusehen. Trotzdem hatten Ginny und Draco das Gefühl, in einem Kreuzverhör gelandet zu sein.
„Ron. Es ist ja nicht so, dass Hermine es dir nie sagen wollte. Aber wie sie schon sagte…sie wollte sich erst einmal sicher sein.“, versuchte Ginny sich aus der Affäre zu ziehen.
„Das war nicht meine Frage. Habt ihr davon gewusst?“ Die beiden schauten sich schuldbewusst an. Lügen hatte hier keinen Zweck.
„Ja, ich wusste davon. Sie hat es mir während der Ferien erzählt. Aber ich musste ihr versprechen, dass ich weder dir, noch Harry gegenüber etwas erwähne. Ich fand es auch nicht richtig, dass sie dir nichts gesagt hat, aber es war nun mal ihre Entscheidung. Ich konnte sie ja wohl auch schlecht verpetzten, oder?“
„Ich wusste auch davon, allerdings nur, weil sie es vorhin nicht länger für sich behalten konnte. Ich war wohl mehr so etwas wie ihr Kummerkasten, dem sie genau zu dem Zeitpunkt einfach alles erzählen musste. Es hätte genauso gut jeden anderen erwischen können. Ich war halt nur zufällig gerade da.“ Ron sah die beiden vorwurfsvoll an.
„Ich dachte wir wären Freunde. Und Freunde tun so etwas nicht. Sie erzählen einem, was mit der Freundin los ist, wenn sie es wissen.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und stapfte zurück in Richtung Schloss.
„Ron…“, rief ihm seine Schwester hinterher, ohne jedoch eine Reaktion zu sehen.
Ron achtete nicht auf die Rufe seiner Schwester, sondern schritt mit grimmiger Miene dem Schloss entgegen. Eigentlich hatte er vorgehabt, zurück ins Schloss zu gehen, allerdings kam ihm die Idee, in den Verbotenen Wald zu gehen. Ob er Ärger bekam oder nicht, war ihm jetzt auch egal. Er wollte einfach nur allein sein. Er fühlte sich enttäuscht und war wütend. Niemals hätte er den anderen diese Reaktionen zugetraut, weder Hermine, noch seinen anderen beiden Freunden. In blinder Wut marschierte er rasch durch den Wald, ohne links und rechts auf irgendwelche Tiere zu achten.
„Habt ihr Ron gesehen?“ Ginny fragte alle, die den Gemeinschaftsraum betraten danach. Ron war inzwischen seit Stunden weg und niemand hatte ihn gesehen. Langsam wurde sie panisch, denn es war ziemlich untypisch für Ron, sich längere Zeit nicht zu melden. Sie hoffte, ihm war nichts passiert oder dass er sich etwas angetan hatte. Nachdem sie bereits den größten Teil der Gryffindors nach ihm gefragt hatte, trat er gerade durch das Porträtloch. Er sah ein wenig verlegen aus, ging aber auf Ginny zu.
„Hör mal Ginny, tut mir Leid wegen vorhin. Ich versteh jetzt, wieso du geschwiegen hast. Wenn Harry mich darum gebeten hätte, hätte ich es auch getan. Ich bin euch nicht mehr böse.“ Er lächelte sie versöhnlich an. Ginny war einfach nur froh darüber, dass ihr Bruder sie verstand nahm ihn fest in die Arme.
Am nächsten Tag besuchte Ron Hermine im Krankenflügel.
„Wie geht es dir?“, fragte er ruhig. Er setzte sich lediglich neben ihr Bett. Er nahm weder ihre Hand, noch küsste er sie. Er wollte, dass sie von sich aus kam. Außerdem hatte er Angst, dass sie vor ihm zurückweichen würde. Das würde er nicht ertragen.
„Besser und dir?“ Sie schaute ihn schuldbewusst an, öffnete den Mund, sagte aber nichts. Sie wollte zunächst abwarten ob er ihr Vorwürfe machen würde.
„Mir auch. Ich habe mir einiges durch den Kopf gehen lassen in den letzten Stunden…“
Oh nein, jetzt würde er bestimmt mit ihr Schluss machen. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, sie versuchte aber, sie tapfer zurück zu halten.
„Ich weiß, dass die letzten Tage und Wochen nicht einfach für dich waren. Für mich auch nicht, da ich einfach nicht verstanden hab, was mit dir los war. Ich dachte, ich hätte irgendetwas falsch gemacht, weil du so abweisend warst. Aber als Madam Pomfrey mir gestern sagte, du hättest eine Fehlgeburt erlitten, dachte ich zunächst, das Kind wäre von jemand anderes. Aber der Gedanke war einfach nur absurd. Mein nächster Gedanke war, das mein…unser Kind tot ist. Hättest du vorher mit mir geredet, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen.“ Er sah sie mit undefinierbarem Blick an. Jetzt begann sie haltlos an zu weinen.
„Ron, es tut mir so unendlich Leid. Ich weiß, ich habe mich blöd benommen. Ich weiß, ich hätte vorher mit dir reden sollen. Aber bitte, bitte verlass mich nicht. Nicht so kurz, nachdem wir endlich zueinander gefunden haben…“ Ihre weiteren Worte konnte man wegen ihrer Schluchzer nicht mehr verstehen. Ron sah sie erschrocken an.
„Hermine, mein Schatz. Ich könnte dich doch niemals verlassen. Das weißt du. Mein Herz gehört dir. Schon seit unserem vierten Schuljahr. Das weißt du sogar besser als ich. Ich könnte dich gar nicht verlassen, ohne dass ich selbst daran zugrunde gehe. Das musst du mir glauben.“ Jetzt nahm er sie endlich in den Arm. Inzwischen war auch er den Tränen nah. Er merkte, wie sehr das Vorbeireden aneinander den anderen verletzten wollte. Er nahm sich vor, dass er von jetzt an, immer ehrlich zu ihr sein würde, egal worum es ging. In diese Lage wollte er nicht noch einmal kommen.
Am Abend nach ihrer Aussprache konnte Hermine den KrankenflĂĽgel schon wieder verlassen. Sie hatte geschworen, nie wieder etwas vor Ron zu verheimlichen, besonders nicht, wenn es um sie beide ging.
Kommis? :)
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