von Elli
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Eine heiße Spur
„Los kommt!“, sagte Hermine und ging wieder in Richtung Schloss. Doch die beiden Weasleys bewegten sich nicht. Sie schienen jeder in seinen Gedanken versunken zu sein. Hermine ging zurück zu ihnen. „Hallo? Erde an Ron und Ginny? Seid ihr noch da oder inzwischen weiß Merlin wo?“ Sie wachten aus ihrer Lethargie auf und sahen Hermine verdutzt an. „Was ist?“ „Kommt.“ Und Hermine ging wieder davon. Erst nach einigen Metern begannen sie ihr zu folgen. „Wo willst du hin Hermine? Ich dachte wir wollten dieser Drummond nachgehen?“ fragte Ginny. „Na in den Krankenflügel.“, antwortete sie leichthin und beschleunigte ihren Schritt, so dass Ginny und Ron kaum mithalten konnten, obwohl sie eigentlich die Sportlicheren waren. „Was willst du denn im Krankenflügel? Zu deiner Information: Weder Harry noch diese Sara sind dort.“ „Das weiß ich doch, aber ich denke nicht, dass sie, falls sie ihn entführt hat oder dergleichen, ihn tatsächlich aus dem Krankenflügel verschleppt hat. Also muss Harry schon vorher hier draußen gewesen sein. Und so wie ich Harry kenne, würde er so etwas niemals tun, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Nicht, wenn er weiß, dass du ihn besuchen wolltest. Also beeilt euch gefälligst.“
„Oh man, woran seine Hermine nur alles dachte“, dachte Ron seufzend. „Sag mal, hast du schon mal daran gedacht, dich in der Abteilung für magische Strafverfolgung zu bewerben, nach deinem Abschluss? Diese Kombinationsgabe, die du an den Tag legst, könnte sich dort auszahlen.“ Hermine sah ihn verdutzt an, wurde plötzlich rot, drehte sich aber wieder um und ging weiter, ohne ein Wort zu sagen. „Na dann halt nicht.“, murmelte Ron vor sich hin und trottete hinter Hermine und Ginny her.
„HA! Ich hab's ja gewusst!“, kreischte Hermine ein paar Dezibel zu laut für einen Krankenflügel und erntete sofort böse Blicke von Madam Pomfrey, die sich gerade um einige Verletzte kümmerte. „'tschuldigung.“, flüsterte sie in ihre Richtung, wandte sich dann aber sofort wieder ihrem Freund und seiner Schwester zu. „Seht mal, was ich unter Harrys Bett gefunden habe: Hey Leute, tut mir Leid, dass ich mich einfach so davonschleiche, aber ich muss das alles erst einmal verarbeiten und glaube, dass ich das alleine schaffen muss. Ich habe euch bereits mehr als genug Scherereien gebracht. Ich melde mich bald bei euch.
Gruß, Harry
P.S: Ginny, es tut mir sehr Leid, dass wir immer noch nicht zusammen sein können. Ich hoffe du bist nicht böse und wartest auf mich, wenn du mich überhaupt noch willst. Ich liebe Dich!
Ginny bekam große Augen und ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Oh-oh, den Ausdruck kenne ich nur zu gut, geh in Deckung, Hermine!!“, meinte Ron mit alarmierender Stimme.
„WIE BITTE???WAS GLAUBT ER EIGENTLICH WER ER IST???ALLEINE VERARBEITEN??ICH BIN SEINE FREUNDIN UND IHR SEINE FREUNDE!! WIE KOMMT ER DA AUF DIE IDEE, ER WÜRDE UNS SCHEREREIHEN BESCHESCHREN?? OHH…WARTET NUR BIS ICH DEN IN DIE FINGER KRIEGE!!!“, und rauschte aus dem Raum.
„Ich hoffe dir war nicht all zu langweilig, Harry. Ich habe mich beeilt, damit… Harry? Was ist mit dir? Du bist ja ganz blass und rot im Gesicht. Geht es dir nicht gut?“ Harry sah tatsächlich nicht gut aus, aber das lag an dem Fieberfondat, das er in seiner Hosentasche gefunden hatte, nachdem er vergeblich den Raum nach einem Ausgang abgesucht hatte. In der Hoffnung, dass sie ihn sofort panisch ins Mungos bringen würde, aus Sorge um ihn, hatte er die übel riechenden Süßigkeiten von Fred und George gegessen. Und tatsächlich. Sie wurde so panisch und wuselte im Raum rum, auf der Suche nach irgendetwas. „Oh nein, was mache ich denn jetzt? Ich kenne mich in dem Gebiet nicht aus. Was soll ich nur machen?“ Sie klang so panisch, dass Harry sich ein Grinsen verkneifen musste, denn es schien, als würde sein Plan aufgehen. Stattdessen sagte er mit sterbenskranker Stimme: „Bitte, hilf mir. Ich brauche sofort Hilfe!“ Sara erschrak beim Klang seiner Stimme so sehr, dass sie selber blass wie ein Gespenst wurde. „Ich weiß was ich mache. Ich bringe dich ins Mungos, sage aber, dass über deinen Aufenthalt Stillschweigen bewahrt werden soll, weil du für's erste Genug Trubel um dich hast.“ Gesagt, getan. Sie beschwor eine magische Trage herauf und legte Harry vorsichtig darauf. „Wingardium Leviosa!“ Sie manövrierte die Trage geschickt aus dem Turmzimmer in ihren Schlafraum. Ungeschickterweise ließ sie hier Harrys Zauberstab fallen, den sie seit gestern Abend bei sich trug, ohne es jedoch zu bemerken…
Jetzt musste sie nur noch vom Gründstück ihrer Eltern runter, die sich derzeit im Urlaub in Südspanien befanden. Vorher konnte sie nicht apparieren, da es, genau wie Hogwarts, dagegen geschützt war. Also musste sie es schaffen ungesehen auf die Straße zu kommen, ohne von irgendwelchen neugierigen Nachbarn gesehen zu werden, was sich als sehr schwierig erweisen würde. Sie trat vor die Tür, schaute vorsichtig hinaus, ob die Luft rein war und ging dann, sich ständig umblickend, den langen Weg von der Haustür bis zum Gartentor, ohne das sie merkte, dass sie von ihrer älteren Nachbarin Mrs. Carter über den Gartenzaun beobachtet wurde. Glücklicherweise lebte sie in einem Zaubererdorf, wo sie ungehindert in der Öffentlichkeit apparieren konnte.
Plopp
„Ginny jetzt warte doch erst mal. Was hast du vor?“ schrie Ron ihr hinterher. „Das wirst du schon noch sehen, wenn ich ihn gefunden habe. Dann bleibt nicht mehr viel von deinem besten Freund übrig, das kannst du mir glauben.“ Doch dann blieb sie stehen, so dass Ron und Hermine fast gegen sie gelaufen wären und sie sahen, dass ihr wutverzerrtes Gesicht voller Tränen war. Hermine nahm sie in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. „Ich wette Harry hat es nicht so gemeint. Und wir finden ihn bestimmt. Wir schauen jetzt erst mal bei den Drummonds vorbei. Vielleicht finden wir Harry ja dort. Komm.“ Sie legte den Arm um Ginny, nahm Ron bei der Hand und ging mit ihnen zur Appariergrenze. Kurze Zeit später fanden sie sich Upper Flagley vor dem Haus der Familie Drummond wieder. Hermine ging kurz entschlossen zur Haustür und klopfte an. Ron und Ginny folgten ihr, hatten jedoch ein beklemmendes Gefühl dabei. „Was willst du sagen, wenn dir tatsächlich jemand aufmacht?“, fragte Ron unsicher. „Das…das überleg ich mir dann.“, antwortete sie leichthin. Glücklicherweise warteten sie geschlagene 10 Minuten, ohne dass ihnen jemand öffnete. Schließlich meinte Hermine, sie sollten reingehen. „Du willst da einfach reinspazieren? Das ist Einbruch!“, versuchte Ron einzuwenden. Hermine hob jedoch einfach ihren Zauberstab. „Alohomora!“, murmelte Ginny stattdessen und ging vor, gefolgt von Hermine und einem grimmigen Ron. „Und es ist trotzdem Einbruch.“
Sie gingen durch das Haus, ohne jedoch irgendeinem Menschen zu begegnen. Schließlich landeten sie in einem Zimmer, das ganz in Schwarz-Gelb gehalten war und mit lauter Artikel und Bildern von Harry tapeziert war. „Scheint als wäre sie echt voll der Freak gewesen.“, meinte Ron staunend. „Schlampe.“, entgegnete Ginny nur mit böser Miene. „Schaut mal was ich hier gefunden habe. Das ist doch Harrys Zauberstab!!“, rief Hermine aus der Ecke, mit der Bücherwand. „Ja, aber Harry scheint nirgends zu sehen.“ „Kommt, Lasst uns gehen. Wir werden schon was aus ihr rauskriegen.“
Sie gingen wieder auf die Straße und sahen sich ratlos an. Erst jetzt bemerkten sie die alte Nachbarin der Drummonds. Sie lächelten ihr zu und machten Anstalten zu disapparieren.
„Kann es sein, dass ihr Harry Potter sucht, meine Lieben?“
nächstes chap kommt in den nächsten tagen :) kommis? *liebguck*
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