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Fanfiction

Dunkle Tage (Harrys Kindheit bei den Dursleys) - Hundeleben

von MIR

*
Die Generalprobe war eine Katastrophe, da Dudley mit der Hauptrolle sichtlich überfordert war. Er hatte weder die Handlung richtig verstanden, noch konnte er sich seine Sprechtexte merken - und daher musste Mrs. Atroc ihm ständig vorsagen. Liebend gern hätte sie ihn wieder ausgetauscht, doch dazu war es zu spät. So hoffte sie, dass Dudley sich am Abend, wenn die Verwandten zuschauten, zusammenreißen und steigern würde.

Tante Marge wurde am Nachmittag von ihrem Bruder am Bahnhof abgeholt. Wie immer erwürgte sie ihren „kleinen“ Duddy-Wutzi bei der Ankunft im Ligusterweg fast und überhäufte ihn mit feuchten Küssen.
Harry überlegte, ob sich das wohl anders anfühlte als von Nero abgesabbert zu werden. Er selbst wurde nur mit Beschimpfungen überhäuft.

Doch dann kam noch eine Überraschung: Tante Marge ließ Vernon zwei etwa gleichgroße Kartons hereintragen, die Dudley gierig anstarrte.
„Mein Spätzelchen, freust du dich schon auf Weihnachten? Noch drei Tage, dann siehst du, was Tantchen dir Feines mitgebracht hat.“
Dudley verzog den Mund und versuchte krampfhaft, eine Träne hervorzupressen, was ihm aber nicht gelang. „Ich ... will ... aber ... jetzt ... wissen, ... was ... da ... drin ... ist!!!“, schrie er nun los und versuchte, einen Karton an sich zu reißen.
„Nicht den! Der ist für euren mickrigen kleinen Störenfried“, rief Marge als Dudley erfolgreich eine Trophäe ergattert hatte, „Aber meinetwegen kannst du den anderen aufmachen, mein ungeduldiger kleiner Schelm.“
Sie reichte ihm das Paket, doch Dudley sah sie fassungslos an. Was war heute nur los? Wieso wollten alle den Blödmann beschenken? Erst war Daddy beim Frühstück so komisch, dann wollte Mrs. Atroc dauernd, dass er Harry die glänzenden goldenen Taler gab, und jetzt bekam der sogar ein Paket von Dudleys Tante! Genauso ein großes! Nun kamen Dudley wirklich die Tränen. „Du bescheuerter Doofmann!“, rief er und stürmte auf seinen Konkurrenten zu. Er schubste den überraschten Harry um, schlug und trat auf ihn ein.
„Duddy-Schatz, beruhige dich doch!“, rief Petunia erschrocken, während Vernon und Marge lachten.
„Der Junge lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen“, erklärte Vernon stolz. „Das mit dem Geschenk für den Burschen war aber auch übertrieben. So habe ich das nicht gemeint, Marge.“
„Keine Angst, ich würde nie auf die Idee kommen, dem da etwas Wertvolles zu schenken. Warte es ab!“
Sie lachte immer noch gehässig, während Vernon die Jungen trennte und Harry böse zuraunte: „Ich warne dich Bursche! Treib es nicht zu weit mit deiner Gier!“

Der widerstrebende Dudley wurde ins Wohnzimmer geschleift, wo er unter den Augen der drei Erwachsenen endlich sein Geschenk auspacken sollte.
Es war ein funkgesteuerter Senkrechtstarter. Die Erwachsenen bewunderten ihn und Vernon machte sich sofort mit der Technik vertraut.
Harry war allein im Flur zurückgeblieben. Durfte er nun den anderen Karton auspacken? Er verstand die Welt nicht mehr. Von Tante Marge hätte er am allerwenigsten ein Geschenk erwartet. Ein bisschen schämte er sich fast, dass er gewünscht hatte, sie würde nicht kommen. Aber sie war sonst auch wirklich immer so gemein gewesen!
Vorsichtig riss er an dem Papier. Wenn Dudley jetzt schon auspacken konnte, dann durfte er das wohl auch.
Es kam eine bunte Schachtel zum Vorschein, auf der ein paar Kekse abgebildet waren. Auch ein niedlicher Hundekopf war zu sehen, aber Harry maß dem weiter keine Bedeutung zu.
Also Kekse. Immerhin. Er hätte sich ja denken können, dass er nicht so ein teures Spielzeug erhielt wie Dudley, aber Kekse waren auch nicht schlecht, die bekam er nicht oft.
Er öffnete die Schachtel und nahm sich einen. Es war eine ganz einfache Sorte, ohne Schokolade oder ähnliche Zutaten.
Harry biss ein Stück ab, was sehr schwierig war, da die Kekse ziemlich hart waren, und kostete. Am liebsten hätte er das Stück gleich wieder ausgespuckt, denn es schmeckte überhaupt nicht wie erwartet. Es war kein bisschen süß und hatte einfach nur einen schlechten Geschmack.

In diesem Moment öffnete sich die Wohnzimmertür und Tante Petunia blickte ihn an. Entsetzt.
Harry traute sich nun nicht, das Stück wieder aus dem Mund zu nehmen, sondern kaute höflich weiter, um nicht undankbar zu erscheinen.
„WAS ISST DU DA!!!“, schrie Petunia jetzt angewidert und riss ihm die angebrochene Packung aus der Hand.
Die anderen drei Dursleys erschienen durch den Schrei angelockt ebenfalls im Flur.
Vernon wie immer wütend, Dudley neugierig und Marge sehr zufrieden. „Ich wusste doch, dass ich euer Anhängsel richtig eingeschätzt habe!“, sagte sie, „Eigentlich sind Neros Leckerchen eher noch zu schade für ihn. Aber es ist ja Weihnachten. Wenn`s ihm schmeckt ... jedem das Seine.“
Sie lachte.
„Das ist Hundekuchen?“, fragte Dudley, der erstaunlich schnell geschaltet hatte, „Harry frisst Hundefutter?“
Seine Eifersucht war wie weggeblasen und er sang fröhlich vor sich hin: „Harry frisst Hundefutter. Harry frisst Hundefutter....“ Er konnte sich vor Lachen kaum einkriegen.
Petunia hielt immer noch die Packung in der Hand und wusste nicht was sie sagen sollte.
„Was fällt dir eigentlich ein!“, schnauzte Vernon Harry an, „Wenn du wie ein Mensch behandelt werden willst, dann benimm dich gefälligst auch so! Du frisst den Tieren ihr Zeug weg! Was kommt als nächstes? Soll ich dir vielleicht eine Hundeleine und ein Halsband kaufen? Sollen wir dir das Frühstück im Napf servieren?“
Dudley grölte.
Vernon war nicht mehr aufzuhalten: „Du dreckiger kleiner Köter! Du widerst mich an! Da will man mit seiner Familie ganz normal in Frieden leben und dann kommt so ein dahergelaufenes Gesindel ohne Manieren und nistet sich ein. Zum Dank wird man auch noch bedroht! Ich hab die Nase voll von dir und deinem Pack."
Er gab Harry einen Tritt und zerrte ihn einmal mehr in den Flurschrank.

Harry fühlte sich einfach nur leer. Er hatte keine Gefühle mehr und keine Tränen. Er wollte einfach nur hier im Dunkeln liegen und gar nichts denken. Er wollte nicht darüber nachdenken, dass er sich wie ein Hund benommen hatte. Er wollte nicht an den Spott denken, der ihn in der nächsten Zeit erwarten würde. Nicht an die Verachtung, die sein Onkel ihm entgegengebracht hatte, als er gesagt hatte, dass Harry es nicht wert war, wie ein Mensch behandelt zu werden.
Er hörte, wie die Dursleys wieder ins Wohnzimmer gingen und Tante Marge sagte: „Reg dich nicht auf, Vernon, ich habe doch gleich gewusst, was das für einer ist.“
Kurz danach öffnete sich seine Tür noch einmal und Dudley rief kichernd: „Hier, dein Fressen lag noch draußen rum.“
Der Karton wurde achtlos zu ihm in den Schrank geschmissen und die Tür wieder verriegelt.
Harry war es gleichgültig. Er nahm die Packung und versteckte sie in einer Nische. Vielleicht würde er sie noch brauchen. Wenn der Hunger kam, würde es ihm irgendwann egal sein, dass es Hundekuchen war, denn soweit er wusste, war der nicht giftig.
Der Geschmack lag ihm noch immer im Mund. Unangenehm, peinlich und entwürdigend. Er spürte, wie sein Magen sich nach oben wölbte und dann musste er sich übergeben.
Es störte ihn nicht, dass der Schrank nun auch nach Erbrochenem stank. Er versuchte aber, sich so hinzulegen, dass er die Pfütze nicht berührte.

Draußen brachen die Dursleys zum Theaterspiel auf.
„Muss der nicht mitkommen?“, rief Dudley, „Ich soll dem doch so Taler schenken. Ich hab schon überlegt, ob ich nicht lieber Hundefutter nehme.“
„Nein!“, rief Vernon ärgerlich, „Ich werde dort nicht mit diesem Straßenköter auftauchen! Eure Lehrerin wird für ihn schon jemand anderen finden. Er ist nicht wichtig.“


Das Theaterstück verlief noch schlimmer als die Generalprobe. Doch die drei erwachsenen Dursleys schienen das nicht zu bemerken. Sie waren stolz auf Dudleys Leistung und fanden die Pannen nur amüsant: „So sind Kinder eben.“
Auch für Dudley war es ein gelungener Abend, denn natürlich erzählte er seinen Freunden von dem Vorfall. Die Fünf unterhielten sich prächtig und machten einen dämlichen Hundewitz nach dem anderen.


Als sie wieder nach Hause kamen, konnte man den strengen Geruch nach Erbrochenem nicht mehr ignorieren.
Marge rümpfte die Nase und Vernon begann wieder über Harry zu wettern.
„Geht ruhig ins Wohnzimmer, ich kümmere mich darum“, beeilte sich Petunia zu sagen.
„Das will ich auch hoffen, meine Liebe. Es ist ja nicht zum Aushalten!“, war der Kommentar ihrer Schwägerin.

Petunia öffnete den Schrank, in dem Harry erschöpft und leer eingeschlafen war. Die unangenehme Masse war direkt hinter der Tür, während Harry sich etwas weiter hinten zusammengerollt hatte.
Nachdem sie alles weggeputzt hatte, sah sie ihren Neffen noch eine Weile nachdenklich an. „Wie konnte nur alles so weit kommen?“, fragte sie sich ratlos.
Sie hätte Harry gerne in den Arm genommen und getröstet, doch der schlief ja. Außerdem würden Vernon und Dudley es nicht verstehen. Von Marge ganz zu schweigen.

Nicolas kam in dieser Nacht nicht. Er rechnete damit, dass nach der letzten ereignisreichen Nacht erst mal alles ruhiger sein würde.

***

Ein zotteliger schwarzer Hund lief an dem Dementor vorbei auf den Gang. Dieser beachtete ihn nicht. Er suchte nach dem Insassen der Zelle. Der Hund lief ein Stück den Gang hinab, doch dann stieß er auf ein Hindernis, das er nicht überwinden konnte.
Doch eines Tages würde er es schaffen. Eines Tages würde er hier herauskommen. Er würde alle Hindernisse überwinden. Für Harry.


______________
kleine Anmerkung: Natürlich kann Harry die Schrift auf der Packung lesen. Aber wenn dort groß der Markenname steht mit der Erklärung "Leckere Kekse für ihren Liebling", achtet man vielleicht nicht auf etwas Kleingeschriebenes.
Harry hat ja überhaupt nicht damit rechnen können, dass die Kekse eigentlich nicht geeignet sind.
Auf solche Ideen kommen nur Marge und unsere liebe Buchautorin...


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