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Fanfiction

Wenn es noch geht... - 28

von Nurbla

28

Ron machte sich Sorgen um Harry und um Ginny. Während er den Frühstückstisch deckte, überlegte er, wie man die Situation nachher auf dem Friedhof entschärfen könnte, aber ihm fiel nichts gescheites ein. Und dass er un Hermine sich darauf freuten Ginny mal wieder zu sehen, machte das ganze nicht gerade einfacher.
“Ron” sagte Hermine in diesem Moment und begleitete Kreacher, der ein schweres Tablett trug, in den Raum. “Ich mach mir Sorgen um Harry. Egal was mit Bridget ist, der ist doch niemals über Ginny weg, so wie der gestern reagiert hat. So still und so.”
“Schön, dass ich mit meinen Sorgen nicht alleine bin, aber mir fällt nichts ein, was man machen könnte.” sagte Ron und zuckte resigniert die Schultern. “Und es wird auch niemand da sein, der die ganze Zeit bei Harry bleibt.” fügte er hinzu. “Wir freuen uns doch auch viel zu sehr darauf Ginny mal wieder zu sehen.”
“Ist das blöd!” schimpfte Hermine und knallte eine Gabel auf den Tisch. “Das zwischen Harry und Ginny war ja noch nie leicht. Aber richtig kompliziert ist es erst jetzt, nach der Trennung.”
“N’Morgen!” sagte Mike und betrat die Küche. “Worum geht’s?”
“Harry.” sagte Hermine und Ron fragte sich, ob Mike vielleicht irgendwie helfen konnte, immerhin sah er Harry in letzter Zeit am häufigsten.
“Was ist das zwischen Harry und Ginny eigentlich genau gewesen?” wollte Mike wissen und setzte sich an den Tisch.
“Ginny hat Harry früher immer angehimmelt.” fing Ron an zu erzählen. “Und hat das dann aber irgendwann überwunden. Und dann irgendwann hat Harry angefangen, sich für sie zu interessieren. Naja, es hat noch ein bischen gedauert, aber dann sind sie zusammengekommen.”
“Eher gesagt” sagte Hermine dazwischen, “sie wären viel schneller zusammen gekommen, hätte Harry nicht mitgekriegt, wie unmöglich du dich Ginnys Freunden gegenüber benommen hast.”
Ron nickte kurz unbehaglich und fuhr dann fort. “Aber ich habs eingesehen, oder?”
“Also” erzählte Hermine weiter, “hat Harry am Ende der Sechsten Schluss gemacht, weil er nicht wollte, dass Voldemort Ginny nochmal benutzt. Völliger Schwachsinn, wenn ihr mich fragt. Hätte Voldemort jemanden zum Erpressen oder Anlocken gebraucht, hätte ja wohl kaum gezählt , ob der-oder diejenige in irgendeiner Beziehung zu Harry steht. Hauptsache wäre gewesen, dass Harry diese Person liebt. Also hätte...”
“Ja und dann” unterbrach Ron ihre Theorieausführung, “sind sie nach einem total blöden Missverständnis wieder zusammen gekommen und waren den ganzen Sommer glücklich. Warum Ginny Schluss gemacht hat, weiß ich nicht. Ihr?” wollte Ron von Hermine und Mike wissen.
Beide schüttelten die Köpfe und Mike fügte hinzu: “Harry hat mir nur erzählt, dass Ginny aufgehört hat auf seine Briefe zu antworten. Das nächste war dann, das es aus war.”
Die drei guckten sich ratlos an.
“Und wie ist das mit Bridget?” wollte Hermine nach einem Moment der Stille wissen. Mike zuckte die Schultern.
“Sie will Harrys Ruhm und Harry weiß das. Er liebt sie nicht, das hat er selber gesagt. Mehr weiß ich nicht.”
“Mike, könntest du nicht mit zur Beerdigung?” wollte Ron in diesem Moment wissen.
“Ich kenn die Verstorbenen doch gar nicht...” wandte Mike ein.
“Egal, hier geht es um Harry nicht um die Toten und er braucht jemanden, der bei ihm bleibt, wenn alle anderen sich freuen, Ginny wieder zu sehen.”
“Oh, das wäre wirklich eine gute Möglichkeit!” rief Hermine aus. “Bitte Mike!”
“Ich weiß nicht...”
“Für Harry.” sagte Ron und schaute Mike bittend an.
“Ok” stimmte dieser endlich zu und Ron und Hermine atmeten erleichtert auf.
“Ich geh mal Harry wecken.” verkündete Hermine und verließ die Küche. Sie stieg die Treppe hoch und klopfte leise an die Tür zu Sirius Zimmer. Als niemand antwortete klopfte sie nochmal lauter und öffnete dann die Tür. Harry schlief noch tief und fest, er schien sich echt zum Langschläfer erster Klasse zu entwickeln.
“Harry?” fragte sie leise, die eine Hand noch and er Klinke der geöffneten Tür.
“Hm was?” schreckte Harry hoch und schaute sie kurz verwirrt an. “Ach Hermine, du bist’s...”
“Was dachtest du denn?” wollte Hermine wissen und schloss die Tür hinter sich.
“Ach weiß nicht...hab merkwürdigen Kram geträumt.” er fuhr sich verschlafen durch die Haare. Hermine musste lächeln, als seine Haare noch mehr abstanden als sonst. “Irgendwas von weißen Eseln und die haben ein Stiftemäppchen von einem Mädchen aufgefressen. Dann kam ein Hubschrauber und hat die alle angeleuchtet und das Mädchen, ich meine sie war blond, hat dem Esel ihre Füllerkappe aus’m Mund gepult.”
“Äh ja.” meinte Hermine und Harry musste lachen. Wahrscheinlich hatte sie etwa komisch geguckt.
“Wir müssen in einer halben Stunde los, ich dachte ich sag dir mal bescheid...Das Frühstück ist auch fertig.” Hermine machte sich wieder auf den Weg nach unten.
“Harry ist wach!” sagte sie und betrat die Küche.

“Gute Morgen Ginny, wir müssen inner halben Stunde los!”
Ginny hätte sich am liebsten die Bettdecke über den Kopf gezogen und hätte weitergeschlafen. Stattdessen stand sie auf und rüttelte Gabrielle wach.
“Wir wollen gleich los!” sagte sie und machte sich auf den Weg ins Bad. Ihr war schlecht. Erstens hatte sie Angst vor der Beerdigung, weil sie nicht wusste, ob sie schon wirklich realisiert hatte, dass Fred nie wieder da sein würde, dass er tot war. Wenn nicht, dann würde es spätestens dann über sie herein brechen. Zweitens hatte sie Angst davor, Harry wieder zu sehen. Sie wusste ganz genau, dass es ihr wehtun würde, aber sie hatte ihr Entscheidung getroffen. Und Gott sei dank kamen Luna und ihr Vater auch. Sie wusste nicht, wie sie das sonst aushalten sollte. Denn auch wenn es mit Luna im Moment nicht gerade einfach war wegen Eduardo, so konnte sich Ginny doch voll und ganz auf sie verlassen.

George überlief ein Schauer, als er die Küche betrat, die voll von schwarz gekleideten Menschen war. Er selber trug einen, für ihn normalen, Arbeitsumhang in orange-gold. Es war ihm klar, dass viele das für unanständig halten würden, aber wann hatten er und Fred sich schon darum gekümmert, was die anderen dachten? George war sich sicher. Fred hätte alle, die zu seiner Beerdigung schwarz gekommen wären, ausgelacht.
Eigentlich hatte George auch überhaupt keine Lust zu dieser Beerdigung zu gehen. Es würde sowieso nur eins von diesen vielen unpersönlichen “aus- der-Seite-schaffen-von-Leichen” werden. Es widerte ihn an, schon wenn er daran dachte.
Leute, die viel Geld hatten, hatten viel Geld dafür ausgegeben, ihre Verwandten und Freunde anständig bestatten zu lassen. George hätte das Geld gehabt. Und wieder hatte er gedacht: “Nein, Fred hätte nicht gewollt, dass ich unser Geld für sonn Misst ausgebe.”
“George, guten Morgen!” begrüßte ihn seine Mutter, ebenfalls in schwarz.
“N’Morgen!” gab George zurück und fing, wegen mangelnder Stühle, im Stehen an zu frühstücken.
“Willst du dich nicht erst umziehen?” sprach ihn da sein, ach so heiß geliebte, Tante Muriel an. “Und überhaupt, wie kannst du sowas anziehen? Es sieht furchtbar aus.”
“Danke Muriel!” sagte George mit einem charmanten Lächeln. “Aber ich gehe so. Und hast du nicht auch allen Grund zum Feiern? Ich meine ein Plaggeist weniger. Es muss dir wie ein Stück Himmel auf Eren vorkommen.” Es tat gut mal ein bischen seiner angestauten Gefühle in Frust umzuwandeln und an jemandem auszulassen.
“Wie kannst du es wagen?” keifte Muriel los. “Hast du denn keinen Respekt vor den Toten?”
“Vor Leichen? Nein. Hab schon zu viele gesehen.” erwiderte George und genoss, wie seine Tante ihn fassungslos anstarrte.
“Und Abschied musste ich schon vor langer Zeit nehmen.”
“Ich...ich” brachte Muriel hervor und schüttelte ihren Kopf.
George stellte seine Müslischale zur Seite und verließ die Küche. Draußen rannte er die Treppe hoch in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Es stimmte, er hatte Abschied nehmen müssen. Er trat gegen das Bett um die Wut und den Schmerz irgendwie los zu werden. Die Wut, diese unfassbare Wut, dass es hatte ausgerechnet Fred sein müssen. Er hob sein Kissen und schmiss es mit voller Wucht gegen die Tür, die unglücklicher Weise genau in diesem Moment aufging. Ginny kriegt das Kissen genau ins Gesicht und taumelte rückwärts.
George lieĂź sich auf sein bett fallen. Eigentlich Freds Bett, aber seit...auf jeden Fall schlief er jetzt darin.
“Tut mir Leid Ginny!” sagte er zerknirscht und stütze seinen Kopf in die Hände. Er fühlte sich nur noch schwer und müde und er hoffte Ginny würde seine zurückgehaltenen Tränen nicht sehen. Was würde sie sonst von ihm halten? Anderseits, besser Ginny als irgendwer sonst.
Seine Schwester trat ein und schloss die Tür. “Ich soll sagen, wir gehen jetzt. Kommst du, George?”
“Ja gleich.”
“Was war?” wollte sie schlicht wissen.
“Ich hab unser Tantchen geschockt.”
“Tut ihr gut.” meinte Ginny und brachte fast ein Lächeln zustande.
“Ich brauche deine Hilfe, Ginny!” sagte George, sicher, dass seine Schwester mitmachen würde.
Sie blickte ihn nur aufmerksam an.
“Zieh dich um, bitte!” George bemerkte den flehenden Tonfall in seiner Stimme selber.
Ginny runzelte die Stirn.
“Fred hätte nicht gewollt, dass wir in schwarz kommen.” Es war das erste Mal, dass er mit jemandem ernst über Fred sprach, wurde ihm in diesem Moment bewusst. “Er hätte gewollt, dass wir in ganz normalen Sachen kommen.” George verlieh seiner Stimme einen drängenden Tonfall. “Und wenn wir nur zu zweit in bunt kommen, bitte Ginny!”
George war sich nicht sicher, ob Ginny genickt hatte, bevor sie aufgesprungen und aus dem Zimmer gelaufen war. Es hätte genauso gut ein Kopfschütteln sein können.

Fünf Minuten später wurde George enttäuscht. Er kam in den Garten, wo sich alle versammelten und Ginny kam kurz nach ihm. Schwarz. Sogar ihre Haare hatte sie zu einem strengen Zopf zusammen gebunden. Mit einem schwarzen Haarband mit einer schwarzen Rose. Sie war extrem elegant und irgendwie...spießig. So kannte George sein Schwesterchen gar nicht. Und er hatte auf Unterstützung gehofft. Aber naja, er würde da auch alleine durchziehen.
“Mädel!” fiel Tante Muriel über Ginny her, wie George fast schon belustigt beobachtete. “Gott, bist du groß!” sagte sie dann staunend. Zur Antwort zog Ginny ihr eines Hosenbein etwas hoch und zeigte Muriel ihre Schuhe.
George wunderte sich, wie sie wohl auf solchen Absätzen, die dazu noch so dünn waren, laufen konnte. Muriel war wohl der gleichen Meinung, denn ganz entsetzt rief sie aus: “Aber, wie willst du denn darin lebend ankommen? Dann können wir deine Füße gleich mit begraben und überhaupt von Anstand habt ihr wohl alle noch nichts gehört?”
Darauf antwortete Ginny nichts und George war sich sicher, dass sie ihr Lachen unterdrĂĽckte.
“Hier ist unser Portschlüssel!” rief in diesem Moment Mr Weasley aus. Alle schauten sich erstaunt zu ihm um. “Nicht hier, da!” sagte er und deutete auf den Hügel.
Da begriff George, denn Bill und Fleur und Fleurs Eltern kamen den HĂĽgel runter. In seiner einen Hand hielt Bill eine sehr runtergekommene Tasche.

“Äh, wo müssen wir eigentlich hin?” wollte Hermine etwas ratlos wissen, als sie zu viert die Straßen in London entlanggingen um einen ruhigen Ort zum Apparieren zu finden.
“Ich weiß das.” sagten Mike und Ron gleichzeitig, guckten sich an und fingen an zu lachen. Hermine warf Harry einen genervten Blick zu.
“Los! Wir kommen noch zu spät.” fasste sich Mike wieder. “Wir disapparieren in der Nische dahinten, ich glaube da sieht uns keiner.”

Mike war auf alles gefasst, aber vor allem war er neugierig. Wer war Ginny?
Sie landeten auf dem Friedhof im Wald, der extra für “Kriegsgefallene” errichtet worden war, da es selbst den Muggeln aufgefallen wäre, wenn auf einmal so viele Tote da gewesen wären.
Mike guckte sich um doch in den Menschenmassen, die sich hier sammelten, entdeckte er keinen von den, ihm bekannten Weasleys. Seinen Begleitern schien es nicht anders zu gehen. Hermine stand auf Zehenspitzen um sich einen Ăśberblick zu verschaffen.
“Sie sind nicht da.” sagte Ron genervt. “Ich bin selbst größer, wenn du dich so reckst und ich seh sie auch nicht.”
“Hallo.” kam eine milde Stimme leise von hinten.
“Luna!” schoss Hermine herum. Auch Mike drehte sich um und sah in das Gesicht eines zierlichen Mädchens, dass anders als der Rest der Gäste, nicht schwarz sondern himmelblau trug. Mit seltsam funkelnden Sternen als Knöpfe an der Jacke und Nieten an dem Gürtel des Rocks. Sie hatte lange blonde Haare mit leichten Locken und schöne, verträumte Augen. Sie war Mike sympathisch, auch wenn sie etwas geheimnisvolles ausstrahlte. Sie war offensichtlich eine Freundin, denn Hermine schloss sie herzlich in die Arme und Ron umarmte sie auch, wenn auch nicht so herzlich. Harry umarmte sie ebenfalls, allerdings schien er sich nicht ganz wohl dabei zu fühlen.
“Luna” sagte Hermine und strahlte. “Das ist Mike, ein Freund von Harry. Mike” wandte sie sich an ihn, “das ist Luna. Sie ist in Hogwarts mit Gin...” Hermine machte eine erschrockene Pause. Dann warf sie Ron einen Ach-es-hilft-doch-nichts Blick zu und sprach zu Ende. “...mit Ginny in einem Jahrgang, allerdings in Ravenclaw. Sie ist eine gute Freundin von uns.”
“Hallo!” sagte Luna und machte keine Anstalten, ihm die Hand zu reichen, aber sie sah ihn offen aus ihren leicht verträumten Augen an.
“Hi!” sagte Mike, fasziniert von diesem Mädchen.
“Wie geht es dir?” wollte Hermine von ihr wissen.
“Sehr gut. Ich warte auf Seamus und Dean.”
“Auf seamus und Dean?” wollte Ron erstaunt wissen. “Was hast du denn mit denen zu tun?”
“Das sind zwei Gryffindors aus unserem Jahrgang.” erklärte Harry Mike leise. Mike nickte.
“Wisst ihr’s noch nicht?” wollte Luna wissen und ihre Augen wurden groß und rund.
“Nein, was?” wollte Hermine wissen.
“Oh, ich dachte Ginny hätte es dir erzählt, sonst hätte ich dir natürlich geschrieben, Hermine. Ich bin seit Weihnachten mit Dean zusammen.” Ihre Augen nahmen einen, so weit das überhaupt möglich war, noch verträumteren Ausdruck an.
Hermine schlug die Hände vor dem Mund zusammen. Harry guckte etwas verdutzt, ließ sich aber sonst nichts anmerken. Aber Ron rief aus: “Was, unsere Loony, äh sorry Luna, ist mit unserem Dean zusammen? So wirklich echt zusammen?”
“Ja Ron, so wirklich. Oh!” unterbrach Luna sich und deutete über Harrys Schulter.
Alle vier fuhren herum und Mike sah Mr und Mrs Weasley. George und Percy. Außerdem befanden sich in deren Gesellschaft noch ein kleiner Mann und zwei wunderschöne Frauen. Eine ältere und eine jüngere, beide mit blondem Haar. Die jüngere war offensichtlich schwanger und hielt die Hand eines Mannes, ebenfalls mit roten Haaren. Er hatte bestimmt mal gut ausgesehen, aber sein Gesicht war vernarbt. Wahrscheinlich ein weiteres Kind der Weasleys, so wie der Mann neben George, der lange rote Haare in einem Zopf trug. Er schätzte diese beiden ältesten Söhne der Rotschopffamilie ungefähr auf sein Alter. Wahrscheinlich waren sie mit ihm in Hogwarts gewesen, aber er konnte sich nicht an sie erinnern.
Und erst jetzt vielen Mike noch zwei Mädchen auf, die einer alten Dame auf die Beine halfen. Das eine war blond und genauso hübsch, wie die Schwangere. Und die andere hatte einen roten Zopf und stand mit dem Rücken zu ihnen. Aber es gab keinen Zweifel, das musste Ginny sein.
In diesem Moment stĂĽrmte Hermine ohne Vorwarnung los.
“Ginny!” rief sie und stürzte sich auf die Freundin. Auch Luna und Ron machten sich auf den Weg zu der angekommenen Familie.
Neben Mike verschränkte Harry heftig seine Arme und drehte sich weg. Egal was er sagen würde, Mike war überzeugt davon, dass Harry noch nicht über dieses Mädchen hinweg war.

“Nymphadora und Remus Lupin waren zwei von denen, die gestorben sind. In der entscheidenden Schlacht haben sie für uns ihr Leben gelassen. Mögen sie in Frieden ruhen!”
Eine unpersönliche Rede, dachte Harry enttäuscht. Wenn...
Und dann faste er einen Entschluss. Er wusste auch ungefähr, was er sagen konnte. Er trat vor und der Bestattungsleiter schaute ihn irritiert an, schwieg aber.
“Ich möchte, dass diese wunderbaren Menschen eine anständige Rede kriegen.” sagte er herausfordernd und Mrs Tonks, die den kleinen Teddy auf dem Arm hielt, strahlte ihn unter Tränen heraus an. Das bestätigte Harrys Vermutung.
“Sie waren beide, Remus und Tonks, wunderbare Menschen und hervorragende Auroren.” Er betonte das Wort Menschen. “Sie haben also im Prinzip nur ihre Arbeit getan. Denn sie waren nicht vom Ministerium, sondern vom Orden. Und Remus war auch kein ausgebildeter Auror. Er war Werwolf. Ich denke, man hat ihn nicht gelassen. Aber für mich war er ein sehr fähiger Kämpfer und auch guter Berater und Freund.
Sie haben trotzt des Altersunterschiedes und des “Problems” geheiratet und ein gesundes Kind auf die Welt gesetzt. Ich glaube in jener verhängnisvollen Nacht haben sie für eine gerechtere Welt für ihren Sohn gekämpft. Sie haben nicht mitgekriegt, dass wir gewonnen haben. Sie werden ihren Sohn nicht aufwachsen sehen. Und er hat keine Eltern. Das sollten sich alle bewusst machen, wenn sie jetzt Abschied nehmen!”
Er blickte auf und wurde sich in diesem Moment bewusst, dass jetzt alle aus der Schulzeit seiner Eltern, die er kannte, tot waren. James, Lilly, Sirius, Remus, Severus Snape, Wurmschwanz. Keiner hatte lang genug gelebt. Jeder war zu frĂĽh gestorben und jeder indirekt wegen ihm.
“Das war schön!” sagte Mrs Tonks. “Harry, kannst du mal nehmen, bitte?” Sie streckte ihm den kleinen Ted entgegen. Harry war etwas überfordert von dem kleinen, zerbrechlichen Wesen auf seinem Arm und er überlegte, dass es wohl auch nicht so normal war, dass er mit achtzehn Jahren noch nie zuvor ein Baby auf dem Arm gehabt hatte. Unbeholfen schlang er seine Arme um den kleinen, warmen Körper um ihn sicher zu halten.
“Hallo Ted, wie geht’s?” fragte er leise und erwartete keine Antwort.
Ted fing an zu lachen und klatschte Harry beide Hände ins Gesicht. “Dai!” rief er und ließ dann seinen Kopf nach vorne fallen. Dabei stieß er an Harrys Kinn, doch das schien ihn nicht zu stören.
“Mike.” fiel Harry in diesem Moment etwa ein. “Das ist mein Patenkind Ted.”
“Ach, das habe ich mir ja noch gar nicht gedacht!” sagte Mike lachend und streichelte dem Kleinen lächelnd über den Kopf.
“Wir müssen dann weiter.” sagte Mr Weasley der an die drei heran getreten war. “Ist das Ted, Harry?”
Harry nickte und behielt den Kleinen fest auf dem Arm, während sie an Grabsteinen vorbei zu der Beerdigung liefen, vor der er am meisten Angst hatte.

Ginny vermied es mit mehr oder auch weniger Erfolg, Harry auch nur flĂĽchtig anzuschauen. Ihr war klar, es wĂĽrde noch weh tun. Aber sie war sich auch sicher, dass es irgendwann vorbei gehen wĂĽrde.
Sie trat zusammen mit George an das offene Grab, zog ihren Zauberstab, schwenkte ihn einmal und ihre schwarze Kleidung erstrahlte in ihren wahren Farben. GrĂĽn, Orange und Gelb.
George warf ihr einen Seitenblick zu und lächelte. Ginny hoffte, dass er wusste, dass er sich auf sie verlassen konnte. Bei sowas würde sie keinen ihrer Brüder alleine lassen.
Sie schaute zurück und erschrak. Auch wenn es niemand anderes zu bemerken schien, George kämpfte doch offensichtlich mit den Tränen. Langsam, fast zögerlich streckte sie ihre Hand aus und ergriff die ihres Bruders. George erwiderte ihren Händedruck und lächelte schwach bevor er die Tränen weg blinzelte.
Ginny fühlte sich hilflos. Bis jetzt war ihr Bruder immer stark gewesen. Immer stark und nie alleine. Und jetzt hatte sie das Bedürfnis ihn zu beschützen. George, der wohl, wie sie dachte, der stärkste von den Geschwistern war, war auf einmal so schwach. Und genau das war es, was sie hilflos machte. Was sollte sie denn machen, wenn selbst er nicht weiter wusste?
Gerne hätte sie irgendwas gesagt. Aber sie wusste nicht was. Dumme Sätze wie: “Alles wird gut!” geisterten durch ihren Kopf. Doch das wollte und konnte sie nicht sagen. Es stimmte ja nicht. Nichts war gut. Fred war tot. Tot und nichts würde ihn je zurückbringen.
Hand in Hand traten sie vom Grab zurĂĽck und gingen weg. Sie guckten nicht zurĂĽck. Das war ein fĂĽr allemal abgeschlossen. Und Ginny fĂĽhlte in sich eine Leere. Ein leerer Raum, der letztes Mal, als Fred gestorben war, nicht da gewesen war. Sie war zu abgelenkt und von zu vielen Emotionen erschĂĽttert gewesen. Doch jetzt war es unwiderruflich und in Ginny war nichts mehr ĂĽbrig zu fĂĽhlen. Ihr Leben lieĂź gerade gewaltig schief und in Hogwarts wartete Eduardo mit seinen Erwartungen an sie. Sie wollte ihn am liebsten nie wieder sehen.
“Danke Ginny!” flüsterte George und blickte sie offen an.
Ginny schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. Mehr konnte sie nicht tun. Und sie spürte, wie Tränen in ihr aufstiegen.


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