
von Nurbla
18
Harry klopfte leise gegen die TĂĽr eines halb zerfallenen Schuppens mitten im Wald irgendwo in Norwich.
“Herein!” rief sofort eine sympathische Stimme.
Als Harry die Hütte betrat, war er erst mal sprachlos. Dass dieser Holzverschlag von innen nicht so aussehen würde wie von außen, damit hatte er ja gerechnet, aber nicht damit, dass es so anders wäre.
Vor ihm erstreckte sich ein riesiges Quidditschfeld und ganz hoch ĂĽber ihm war die Decke zu erahnen. Harry stand mit offenem Mund da und staunte.
“Hallo Mr Potter!” sprach ihn da jemand von der Seite an. “Ich bin Micheal Rouse.”
“Oh hallo!” beeilte sich Harry seinen Mund zu schließen und reichte einem etwa dreißigjährigem, blonden Zauberer seine Hand.
“Freut mich, dass Sie gekommen sind. Darf ich dich duzen?” fragte Micheal nachdem er den Händedruck erwidert hatte.
“Klar!” lächelte Harry ihn erleichtert an. Bei diesem Typen kam man sich einfach komisch vor, wenn er einen siezte. “Warum sollte ich denn kommen?”
“Keine leise Vermutung?” wollte Micheal wissen, doch Harry schüttelte ratlos den Kopf.
“Nun ja” Micheal zuckte die Schultern. “Ich will dir erst mal die Mannschaft vorstellen, sie sollten jeden Moment aus der Umkleide kommen. Ach da sind sie ja schon.”
Zehn Quidditschspieler in voller Montur hatten das Feld betreten, 9 Männer und eine Frau.
Micheal Rouse winkte seiner Mannschaft zu sich herĂĽber.
“Hi Leute, das ist Harry.” An Harry gewandt fügte er hinzu: “Das ist die komplette englische Nationalmannschaft plus Ersatzspieler. Das ist Terry Hardwick, er ist Sucher. Treiber sind die drei da links, John Edens, Mike Copperwheat und James Hurley. Die Jäger sind die vier da rechts, Mark Haddock,...”
“Hey Ladies first!” rief da die Frau dazwischen und grinste ihren Trainer frech an.
“Is` gut. Also das ist die entzückende Sally Arnold und das sind ihre drei Jäger-Kollegen, Mark Haddock, Tom Harris und Marc McPhail. Ach ja, und das sind die Hüter Simon Young und...”
“Oliver!” rief Harry überrascht aus.
“Hi Harry, lange nicht gesehen, was?”
“Mensch Oliver, das hab ich ja echt nicht gewusst.”
“Habs wohl vergessen zu erwähnen als wir uns das letzte mal gesehen haben. War nen bischen viel Kampf um uns rum, hatte keine Zeit mit dir zu reden. Naja, auf jeden fall spiele ich Ersatzhüter für England.”
“Cool!” meinte Harry und grinste seinen ehemaligen Mitschüler und Kapitän breit an.
“Ist das nicht wieder schön?” sagte die Frau, Sally (an den Nachnamen konnte Harry sich nciht erinnern), melodramatisch. “So treffen sich alte Freunde an dem natürlichsten Ort der Welt, wie einem National-Quidditsch-Trainingsfeld.”
“Ok, so viel mich das auch freut, Privates jetzt bitte mal zur Seite!” rief Mike und unterdrückte mühsam ein Grinsen. “Auf die Besen, Training!” Und mit etwas gesenkter Stimme fügte er an Harry gewandt hinzu: “Du guckst zu!”
Harry stellet sich an den Spielfeldrand und beobachtete fasziniert wie die 11 Leute sich warm flogen. Sie rasten in die Höhe, ließen sich wieder abstürzen, fingen sich kurz vor dem Boden und kreiselten um die eigene Achse.
Oliver und der andere HĂĽter, Simon, wenn Harry sich recht erinnerte, schmissen sich gegenseitig einen Quaffel zu.
Nach 10 Minuten dieses bunten Treibens rief Micheal Rouse laut: “Ok Leute! Heute trainieren wir anhand eines Trainingsspiels.”
Die Mannschaft landete um ihren Trainer und Harry herum und Micheal fing an aufzuteilen.
“Also eine Mannschaft um Oliver, eine um Simon. Sally und McPhail, ihr spielt bei Oliver. Tom und Mark, ihr geht als Jäger zu Simon. Ich glaube zu Oliver gehen Mike und James. Und dann spielen John und ich Treiber für Simon. Gut das hätten wir, ach und Terry spielt bei uns und Harry bei Oliver.”
Das war einen Moment nachdem Harry registriert hatte, dass ein Sucher fehlte.
“Ich?” fragte er total vor den Kopf gestoßen.
“Ja, wer sonst?” fragte Micheal mit dem selbstverständlichsten Ton der Welt in der Stimme.
“Aber...ich kann doch nicht, ich meine...ich bin doch viel zu schlecht.” stotterte Harry.
“Tja,” sagte Mike grinsend. “Dann blamierst du dich halt. Aber Oliver ist da anderer Meinung.”
“Na los!” rief der Sucher, Terry und reichte dem total überrumpelten Harry einen Besen, einen Feuerblitz.
Und da gab Harry sich einen Ruck und stieg mit dem Rest der Mannschaft in die Luft.
“Hätte ja nicht gedacht, dass ich nochmal mit dir spiele.” sagte Oliver und strahlte ihn an.
Harry nickte. Auf einmal war er nervös. Das merkte Oliver anscheinend, denn er sagte leise und beruhigend: “Terry ist echt gut. Aber du auch, Harry! Tu einfach so als wären die Gegner Slytherin und Terry der angeberische kleine Malfoy-Junge.”
Harry nickte und im nächsten Moment hatte Micheal die Bälle losgelassen und das Spiel war in vollem Gange.
Harry umkreiste das Spielfeld und beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Terry das Gleiche tat.
Nach einigen kurzen Momenten schon gab Harry auf zu versuchen das rasende Spiel unter ihm zu verfolgen und konzentrierte sich voll und ganz auf den, im Moment nicht sichtbaren Schnatz.
Es war ein herrliches, befreiendes GefĂĽhl wieder durch die Luft zu sausen und vernĂĽnftiges Quidditsch zu spielen. Sogar mit Spielern, die besser als er waren, wie lange war es her, dass Harry so was erlebt hatte?
Der Wind pfiff ihm durch die Haare.
Es schien ein Leben oder noch länger her.
Auf einmal, Harry flog gerade neben Terry, sah er den Schnatz. Der kleine goldene Ball flatterte etwa 20m vor ihnen ganz ruhig in der Luft.
Harry beschleunigte seinen Besen und war schon die Hälfte der Strecke, die ihn von seinem Ziel trennten, geflogen als Terry ihn langsam aber sicher überholte.
Harry trieb seinen Besen o gut er konnte, doch es reichte nicht. Gleichzeitig mit Terry streckte er die Hand aus, doch Terry war 10cm weiter vorne und seine Finger schlossen sich um den goldenen, widerspenstigen Ball.
“Wow!” schrie jemand hinter ihnen und als Harry sich umschaute sah er, dass die Mannschaft ihr Spiel eingestellt hatte und jetzt zu Boden sank.
“Du bist gut!” sagte Terry anerkennend, als auch er und Harry den Boden erreicht hatte.
“Sag mal,” wollte in diesem Moment Micheal wissen. “Wie lange hast du kein Quidditsch gespielt?”
“Ein Jahr, vielleicht ein bischen mehr.” sagte Harry.
“Nicht dein Ernst.” meinte einer der Treiber, dessen Name Harry beim besten Willen nicht einfallen wollte.
“Weißt du Harry” fing jetzt wieder Micheal an. “Es gab schon Bewerber hier, die haben ein Jahr oder so jeden Tag trainiert und waren schlechter als du heute geflogen bist. Mir ist aufjedenfall klar geworden, warum Slytherin die letzten 6 Jahre nie gewonnen hat.” Micheal grinste. “Also, in einer Woche erwarte ich dich hier um den Vertrag zu unterzeichnen.”
“Vert...?” doch dann fiel der Groschen auch bei Harry. “Ihr wollt mich, ich meine, das kann nicht euer Ernst sein?”
“Und wie!” bekräftigte Micheal. “Wir brauchen für die Weltmeisterschaft einen Auswechselspieler. Du weißt doch, dass die WM im nächsten Sommer ist?”
“Ganz ehrlich, nein.” Harry schüttelte den verwirrt den Kopf. Er versuchte immernoch irgendwie mit dem Gedanken fertig zu werden, gerade einen Platz in der englischen Nationalmannschaft angeboten bekommen zu haben.
“Naja” sagte Micheal gleichmütig. “Training ist für heute zu ende. Wir treffen uns nächsten Samstag wieder. Harry, wir zählen auf dich. Du musst einfach mitmachen.”
Mehrer Stimmen riefen: “Ciao Harry!” als die Mannschaft in den Umkleiden verschwand.
Zuletzt kam Oliver Wood nochmal zu Harry und begleitete ihn zur TĂĽr.
“Du bist noch besser als ich dich in Erinnerung hatte!”
“Danke Oliver!” sagte Harry. “Ich kanns noch gar nicht glauben.”
“Kommt noch. Also bis nächste Woche!”
“Ja, tschüss Oliver!”
Harry öffnete die Tür, trat in den Wald und apparierte erst mal zum Grimauldplatz.
Dort schaute er auf die Uhr und stellte fest, dass es gleich Essen bei den Weasleys gab. Deshalb duschte er nur ganz kurz.
“Hallo Harry Schatz!” rief Mrs Weasley ihm entgegen. Sie deckte im Garten den Tisch.
“Hi Mrs Weasley! Für wen decken Sie denn so viele Teller?”
“Ach Hermine isst hier und Bill und Fleur wollten kommen und Charlie hat im Moment Ferien, er ist heute Morgen hier angekommen.”
“Das wird aber voll.” gab Harry zu bedenken. “Sicher das es ok ist wenn ich auch hier esse?”
“Klar. Wir haben schon volleres erlebt und außerdem gehörst du doch zur Familie.”
“Soll ich Ihnen helfen?” bot Harry sich an.
“Nein ist schon gut. Geh doch hoch zu Ron und Hermine.”
Harry drehte sich weg um zu gehen, doch da rief sie ihn zurĂĽck.
“Ach Harry?”
“Ja?”
“Ich möchte nicht, dass du mich weiter siezt. Nenn mich doch auch einfach Molly, ok?”
Überrascht nickte Harry und sie lächelte ihn liebevoll an.
Eine halbe Stunde später lag Harry auf Ginnys Bett und starrte an die Decke. Er hatte das komische Gefühl, dass ein Besuch bei Ron und Hermine vielleicht gerade peinlich enden könnte. Also lag er da und probierte die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Doch er kam nicht wirklich weit, denn Mrs Weasley rief laut zum Essen.
Nach dem allgemeinen BergrĂĽĂźungschaos lieĂź sich die GroĂźfamilie an den Gartentischen nieder und begann zu essen.
“Harry?” fragte Ron zwischen zwei Löffeln Suppe.
“Hm?”
“Wann ist eigentlich dein Treffen mit Micheal Rouse?”
“Der war vor zwei Stunden.”
“Was? Und was wollte er?”
Jetzt hörte auch Hermine gespannt zu.
“Mir anbieten, Ersatzsucher bei der Weltmeisterschaft zu spielen.” Harry konnte sich ein Grinsen nicht ganz verkneifen.
Ron spie seinen Löffel Suppe wieder aus. “Er hat waaas?” rief er laut. “Ist nicht dein Ernst, Harry!”
“Ach komm schon Ron, siehst du nicht, dass der uns verarscht?” wollte Hermine genervt wissen.
“Nein!” sagte Harry jetzt ganz ernst. “Das ist kein Scherz. Nächsten Samstag kann ich unterzeichnen. Und Ron mach deinen Mund zu!”
“Was ist denn überhaupt los, dass er den Mund so lange aufhat ohne was zu sagen?” mischte sich da Bill in das Gespräch ein.”
“Bill!” sagte Ron etwas lauter als gewöhnlich. Ob jetzt, weil er so aufgeregt oder geschockt war, oder weil er sicher gehen wollte, dass alle am Tisch es mitkriegten, da war Harry sich überhaupt nicht sicher. “Harry wurde gerade als Sucher für die nächste Quidditsch-WM angeheuert. Da darf ich doch wohl meinen Mund auf haben, oder?”
Bill nickte langsam mit sehr großen Augen. “Ja, das darfst du.” sagte er schließlich.
Und dann brach der Lärm aus.
Harry konnte nicht mehr auseinander halten, wer was zu ihm sagte. Wer ihm gratulierte, oder wer ihn zu ĂĽberreden versuchte, das unbedingt zu machen, weil man so eine Chance kein Zweites Mal kriegt.
Harry kam an diesem Tag erst sehr spät nach Hause, wo ihm Kreacher gleich mitteilte, dass das nächste Hogsmead Wochenende das erste im Oktober sei. “Und schöne Grüße von dem Luna-Mädchen!” fügte er noch hinzu.
“Danke Kreacher!” und beschloss dann, bevor er ins Bett ging, noch einen Brief an Ginny zu schreiben.
Liebe Ginny,
du glaubst nicht, was mir heute passiert ist. Ich habe so einen Brief von Micheal Rouse gekriegt, dir sagt der Name wahrscheinlich mehr als mir bis vor ein paar Stunden, und er hat mich eingeladen. Naja ich bin halt dahin, wusste ja auch gar nicht worum es eigentlich geht und so. Und aufjedenfall musste ich da mit der Nationalmannschaft Quidditsch spielen. Ja und nächsten Samstag könnte ich unterzeichnen. Dann wäre ich offiziell dabei für die nächste WM als Ersatzsucher.
Ich überleg das schon die ganze Zeit hin und her und weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich meine Quidditsch gut und schön, da hätte ich auch Lust zu. Aber noch mehr Öffentlichkeit? Ich hasse das doch schon jetzt.
Ach ich weiĂź nicht...warum bist du nicht hier?
Ich vermisse dich und liebe dich!!!!
Ganz liebe GrĂĽĂźe, dein Harry
P.S. Außerdem hat mir deine Mutter heute angeboten sie zu duzen. Das ist voll komisch. Hermine macht das ja schon nen bischen länger, aber ich muss mich echt noch dran gewöhnen.
Ginny saß in der Großen Halle beim Frühstück und blätterte den Tagespropheten durch. Das machte sie jetzt immer, da sie nicht von anderen erfahren wollte, dass mal wieder etwas über Harry und sie in der Zeitung stand. Mit der rechten Hand rührte sie in ihren Kaffee als Hermine plötzlich sagte: “Hey Ginny! Du hast Post!”
Überrascht schaute Ginny auf. Tatsächlich, vor ihrem Teller saß eine brauen Eule und streckte ihr linkes Bein so weit es ging in die Höhe. Als Ginny die Papierrolle abmachen wollte, kippte die Eule deshalb fast um.
Aber von wem sollte der Brief sein? Harry hatte doch erst gestern geschrieben.
Schnell rollte sie ihn auseinander und erkannte sofort Harrys Handschrift.
Beim Lesen wurden ihre Augen immer größer und ihr Mund klappte fast ganz auf. Ginny schaffte es erst ihn zu schließen, als Hermine neben ihr zu kichern begann.
“Was ist so lustig?” wollte Ginny wissen.
“Du bist deinen Brüdern manchmal sehr ähnlich.”
“Meine Reaktionen? Wir sind ja auch in einer Familie. Aber hier ließ!” und sie drückte Hermine den Brief in die Hand.
“Ich weiß was drin steht.” winkte Hermine ab. “Schon seit gestern. Aber ich hab Harry versprechen müssen, nichts zu sagen. Er wollte es dir selber mitteilen.”
“Ich kanns gar nicht glauben...” Ginny schüttelte langsam den Kopf und laß noch mal in dem Brief. “Internationaler Quidditschspieler.”
“Ich geh lernen!” sagte Hermine gut gelaunt. “Und bring ihn dazu, dass er unterschreibt, ja?”
Einen Moment später stand Ginny auf und lief zum Ravenclaw-Tisch, um Luna die Neuigkeit zu mitzuteilen.
Harry fuhr erschrocken aus dem Schlaf hoch, als der Wecker klingelte. Warum zum Teufel?
Doch dann fiel es ihm wieder ein. Heute war Samstag, der Samstag.
Sollte er das wirklich machen?
Harry stand auf und schlurfte in die KĂĽche. Er war immer noch nicht zu einer Entscheidung gekommen.
“Die Post.” sagte Kreacher und deutete auf einen Brief, der auf Harrys Frühstücksteller lag. Harry riss ihn schnell auf und begann zu lesen. Er war von Ginny. In eiliger Handschrift hingekritzelt stand da:
Lieber Harry,
das ist ja super-mega-klassen-spitze.
Du musst das einfach machen!!!
Überleg mal wann du das nächste mal die Chance kriegst so hoch qualifizierten Quidditsch zu spielen? Ich sag es dir. Nie wieder!
Du musst unterschreiben. BerĂĽhmt bist du doch sowieso. Und es wĂĽrde dir bestimmt mal gut tun mit was anderem als schwarzer Magie berĂĽhmt zu sein.
Und dafĂĽr das du das machst, will ich gerne in alle Zeitungen.
Das ist deine Chance!
Lass sie nicht sausen, ich bitte dich!!!
Ich lieb dich, deine Ginny
P.S. AuĂźerdem bekommen wir dann Freikarten fĂĽr alle Spiele und stell dir mal die Gesichter von den Malfoys oder so vor...Du musst das machen, und wehe wenn nicht!!!
Harry lächelte. Dieses Mal ging er ohne zu klopfen in die kleine Hütte und wurde im nächsten Moment von einem ziemlich erleichterten Micheal empfangen.
“Harry!” sagte er und schüttelte ihm heftig die Hand. “Ich wusste, dass du kommen würdest.”
“Soo sicher warst du dir die ganze letzte Stunde aber nicht!” kam Sally frech grinsend von hinten.
“Hey Micheal!” rief in diesem Moment einer der Männer, Harry meinte in ihm einen der Jäger wieder zu erkennen. “Hol Harry endlich diesen verdammten vertrag, wir wollen trainieren!”
“Nicht so eilig Tom!” rief Micheal zurück. “Harry muss den Vertrag sowieso erst in Ruhe lesen bevor er unterschreibt.”
Dann holte er aus seiner Tasche ein paar Bögen beschriebenes Papier und reichte sie Harry mit den Worten: “Hier ließ!”
Harry lieĂź sich an Ort und Stelle auf den Boden nieder und begann den Vertrag zu studieren.
Als er zu Ende gelesen hatte musste er grinsen. Der Vertrag hörte sich gut an.
“Micheal!” rief er deshalb laut um den Trainer aus der Luft zu holen.
“Harry!” keuchte er atemlos als er angerannt kam.
“Gib mir mal einen Stift. Ich unterschreibe.” forderte Harry seinen zukünftigen Trainer auf.
Dieser grinste ihn breit und dankbar an als er ihm einen Stift reichte und Harry seine Unterschrift unter den Vertrag setzte.
Dann gab Harry das Papier weiter an Micheal, der auch unterschrieb und dann laut rief: “Mike! Komm runter!”
Und drei Sekunden später stand auch Mike da und unterschrieb.
“Freut mich, Harry!” sagte er ruhig lächelnd. “Ich bin ein Treiber.”
Harry lächelte zurück. Mike war irgendwie, nein er wirkte irgendwie...vertrauenserweckend.
“Trainieren wir heute auch?” wollte Mike an Micheal gewandt wissen.
“Ich weiß nicht...” sagte Micheal unbestimmt. “Kommt ein bischen drauf an.”
“Soll ich eigentlich meinen eigenen Besen mitbringen?” wollte Harry wissen.
“Was hast du denn für einen Besen?” wollte Micheal interessiert wissen.
“Einen Feuerblitz.” erwiderte Harry.
“Echt? Dann ist mir auch klar warum du dich letzte Woche auf dem Besen so zuhause gefühlt hast.” Grinste Micheal. “Aber wir haben genug Besen, du kriegst hier einen eigenen. Außerdem kommt wahrscheinlich demnächst sowieso eine neue Besen-Entwicklung auf den Markt.”
Als Harry das hörte beschloss er, dass Ginny zu seinen alten Feuerblitz kriegen würde, so würde Harry noch einmal der Mannschaft von Gryffindor helfen.
“Leute alle hier her!” rief Micheal in diesem Moment seine Mannschaft zusammen. “Wir sind jetzt endlich komplett. Wenn nichts schief läuft werden wir nächsten Sommer so spielen. Wir können ein perfektes Team werden. Wir können gewinnen, wenn wir hart arbeiten.
Harry, du musst dafür sorgen, dass deine Freunde geheim halten, dass du dabei bist. Du bist sozusagen unsere Geheimwaffe. Also Leute, ihr alle, kein Wort!”
“Auch nicht zu unseren Familien und engen Freunden?”
“Zu niemandem. Das ist zu riskant. Absolute Geheimwaffe.”
“Cool!” meinte Sally. “Sowas in der Art hatten wir noch nie. Und keiner wird das wissen. Keine gegnerische Mannschaft wird etwas ahnen und die Zeitungen werden Artikel bringen mit Überschriften wie:
“Suche nach dem Sucher, Englische Nationalmannschaft in Bedrängnis, noch ein Monat bis zur Weltmeisterschaft und noch immer ist der Sucher nicht doppelt besetzt.”
Ich freu mich schon richtig auf die Panik!”
“Du bist ja gar nicht schadenfreudig.” meinte Micheal grinsend. “Aber euch ist schon klar das wir das dann ausbaden müssen.”
“Es war deine Idee!” erinnerte Sally ihn.
“Ja, und eine verdammt gute!” Terry, der Sucher, lächelte Harry freundlich zu.
“Ich freu mich schon auf die Gesichter, wenn Harry zum Einsatz kommt!” fügte einer der Jäger hinzu.
“Ja, bei der Ansage des Stadionssprechers: “Und hier die englische Nationalmannschaft verkündete Sally in feierlichem Ton. “Und sie spielen dieses Jahr tatsächlich nur mit einem Sucher.”
Die Mannschaft war ziemlich am lachen, als einer, Harry hatte seinen Namen vergessen, einwarf: “Ist das überhaupt erlaubt?”
“Was?” fragte Micheal. “Die Aufstellung nicht komplett sagen? Ja. Du musst nur die `Erstbesetzung´ melden. Die Ersatzspieler sind ihnen egal.”
“Wisst ihr,” sagte da Mike. “Es ist ja alles schön und gut, aber ich glaube Harry weiß noch nicht mal von uns allen die Namen.”
“Au jah!!! Vorstellungsrunde!” rief Oliver erfreut aus und alle anderen nickten Zustimmend. Was genau Oliver an einer Vorstellungsrunde so toll fand, begriff Harry allerdings nicht.
“Also, ich denke, wir fangen mal ganz offiziell bei mir an.” sagte Micheal. “Ich bin Micheal Rouse.”
Harry nickte leicht verwirrt. Das wusste er doch schon. Doch dann begriff er. Alle Spieler sagten das, was ihnen zu ihrem Trainer gerade einfiel.
“Trainer. An der richtigen Stelle streng. Blödmann(Sallys Kommentar). Antreibend. Optimistisch. Total ok. Nein korrekt. Offen für Experimente. Verdreht. Etwas anders.”
“Ich bin Terry Hardwick.”
“Sucher. Scheu. Fängt selten keinen Schnatz. In mich verliebt(Sally, die sich ein wütendes: “Stimmt gar nicht!” einhandelte). Ständig nicht auffindbar. Schlimmer als ein Schnatz mit Verschwindezauber. Bricht sich ständig was. Wehe vor der WM(Micheal Kommentar). Kleinster. Sally ist kleiner.”
“Ich bin John Edens.”
“Treiber. Auswechselspieler. Unsensibel. Streng christlich(Sally). Könnte brutal werden. Fair. Mathegenie. Gerade heraus. Nach einem Sieg am schnellsten bis oben hin zu. Frohnatur.”
“Ihr macht mich extra fertig!” beschwerte sich John lachend.
“I wo, wo denkst du hin?” erwiderte Sally scheinheilig lächelnd.
“Ich bin Mike Copperwheat.”
“Treiber. Kummerkasten. Gegenteil von John. Manchmal glaube ich, er ist schwul( natürlich Sally). Sensibel. Treiber-untypisch. Sympathisch. Ruhepool. Guter Freund und Kamerad. Unersetzbar.”
“Ich bin James Hurley.”
“Treiber. Bodenständig. Realistisch. Leider vergeben, oder nicht mehr mein Schatz? (Sally). Spaßbremse. Stimmt nicht. Manchmal schon. Wichtig für die Mannschaft. Nur T´s in der der Schule. (Hey, woher willst du das wissen?) Bester Treiber.”
“Und das aus deinem Mund, John.” sagte James überrascht.
“Hi Leute, ich bin Sally Arnold.”
“Jäger. Brauch man nicht vorstellen. Hast Recht. Ende.”
“Na toll!” rief Sally. “Nie werde ich ganz vorgestellt. Was soll das eigentlich?”
“Ist nicht nötig. Tust du schon immer selber.” sagte Micheal lachend.
“Ich werde mich beschweren!” sagte Sally gespielt beleidigt.”
“Also darf ich dazu sagen, ich bin Mark Haddock.”
“Jäger. Nett. Schönling. Fliegenpilz(Sally. “Woher hast du denn die Idee?”). Waliser. Frauenheld (Stimmt nicht! Rief Sally.). Schon Onkel. Nicht Schönling, gutaussehend. Slytherin. Keine Bewertung danach Leute!”
“Ich bin Tom Harris.”
“Jäger. Spielsüchtig. Quidditschbesessen. Verplant. Unorganisiert. Ginge es nach ihm, gäbe es das Wort Taktik nicht. Ungeduldig. Versteht sich super mit John. Toller Jäger. Angstlos.”
“Wie kommt ihr denn auf die Idee?”
“Ich bin Mark McPhail.”
“Jäger. Ersatzjäger. Alle nennen ihn McPhail. Kreativ. Für die Zeitungsaussagen der Mannschaft zuständig. Nur O´s in der Schule. Also doch Streber(Sally). Singt gerne. Super in Haushaltszaubern. Verlässlich.”
“Ich bin” setze Oliver an. “Ach was soll der Quatsch. Harry hat mich drei Jahre fliegen sehen. Ihr erst ein halbes.”
“Ehrgeizig.” vollendete Harry Olivers Satzanfang.
Die Mannschaft prustete los.
“Darf ich mich auch vorstellen?” wollte der andere Hüter wissen.
“Nö!” rief Sally.
“Also ich bin Simon Young.”
“Super Hüter. Optimist. Klarer Fall von zu viel Optimismus (sagte Sally gespielt beleidigt). Keine Ahnung, Simon kann man so schwer beschreiben.”
Wieder mussten alle lachen und damit war die Vorstellung beendet.
Als das Training beendet war, schĂĽttelte Harry noch einigen seiner neuen Mannschaftskameraden zum Abschied die Hand, bevor er ging.
Dann apparierte er zum Fuchsbau. So wie er die Weasleys kannte, wĂĽrden die eine Party steigen lassen.
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