
von Nurbla
9
Ginny ging durch den Regen. Das Wasser lief ihr über die klitschnassen Haare in den Nacken und von da unter ihren noch nicht ganz durchnässten Pulli.
Sie fror, war aber entschlossen jetzt noch nicht aufzugeben. Noch nicht zum Fuchsbau zurĂĽck zu kehren.
Eine halbe Stunde hatte sie jetzt die Umgebung von ihrem Zuhause durchgekämmt und war jetzt ganz sicher, dass Harry nicht mehr irgendwo hier in der Nähe war.
Wo konnte er also hin gegangen sein, nachdem sie und ihre Mutter ihn so unsanft vor die TĂĽr gesetzt hatten?
Harry lief durch das verregnete London und probierte verzweifelt heraus zu finden, warum er hier war.
Der Tag war, abgesehen von den Toten natĂĽrlich, so gut verlaufen. Doch was hatte er falsch gemacht, dass Mrs Weasley ihn raus schmiss und Ginny nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte?
Es musste ja in der Zeit passiert sein, zwischen der Verabredung mit Ginny und dem Zeitpunkt, an dem er die TĂĽr vor der Nase zugeknallt gekriegt hatte.
Was genau hatte er gemacht?
Ginny schloss die Augen und konzentrierte sich ganz fest auf das Tor von Hogwarts. Sie wusste nicht, ob sie es schaffen wĂĽrde zu apparieren, aber es war die einzige bzw. schnellste Weise nach Hogwarts zu gelangen.
Sie drehte sich und wurde ins Dunkel gezogen.
Panik ergriff sie. Was passierte, wenn sie aus dieser Finsternis und Enge nicht mehr rauskam?
WĂĽrde sie dann fĂĽr immer im Nichts verschwunden sein?
Dann wĂĽrde Harry fĂĽr immer denken sie wĂĽrde ihn hassen. Der Gedanke daran war kaum aushaltbar.
Ginny kämpfte um zu landen, wieder aufzutauchen oder was auch immer man machte, wenn man aus dem Nichts rauskommt.
Langsam fĂĽllten sich die StraĂźen um Harry mit Passanten, die an ihm vorbeihetzten.
Er war zu müde um noch klar zu denken und von einem Schmerz erfüllt, der schlimmer war, als der, als er Schluss gemacht hatte. Damals hatte er, und sie auch, gewusst warum es zu Ende war. Er gab zu, dass er nicht wirklich wieder mit ihr zusammen gewesen war, aber doch so gut wie. Spätestens als sie ihn in der Großen Halle abgefangen hatte, war er sich sicher gewesen. Er hätte Ron und Hermine alleine gehen lassen sollen, dann wäre es vielleicht nie so weit gekommen wie es jetzt war.
Es hörte auf zu regnen, wodurch Harry auffiel, dass es geregnet hatte.
Verwirrt schaute er sich um und suchte nach einem Anhaltspunkt, der ihm zeigen würde wo er war. Links und rechts ragten hohe Häuser auf, doch irgendwie kamen sie ihm bekannt vor.
Und dann wusste er wo er war. WĂĽrde er das Haus finden?
Ginny schnappte nach Luft, als sie hart auf den Boden aufschlug. Vorsichtig richtete sie sich auf und schaute sich um.
Fast hätte sie gelacht als sie sah wo sie gelandet war. Nämlich etwa zwei Meter über dem Boden auf der Spitze von Hagrids Hütte. In der Hütte war es ganz still. Wahrscheinlich war Hagrid nicht da, oder aber er schlief ganz tief.
Vorsichtig rutschte sie zum Rand des Dachs und spähte nach unten. “So viel sind zwei Meter dann auch wieder nicht.” sagte sie sich und sprang.
Es war doch ein bischen tiefer als Ginny gedacht hatte und als sie aufstand und an ihrer schlammbespritzten Jacke hinunter schaute war sie froh, dass sie sich nichts gebrochen hatte.
Harry bog um eine weitere Häuserecke und sah endlich die vertraute Straße vor sich. Er beschleunigte seine Schritte und erreichte endlich den Grimauldplatz. Für ihn war die Nummer 12 ja sichtbar und er ging direkt durch das alte Gartentor auf die Haustür zu.
Es gab nur eins was er jetzt noch wollte und das war schlafen. Träumen. Vergessen.
Ginny saß auf einem Stuhl neben Hermines Krankenbett. Diese schaute sie lange prüfend an und fragte dann:”Ginny, du bist doch eigentlich nicht nur gekommen um mir zu gratulieren, oder?”
Resigniert schĂĽttelte Ginny ihren Kopf. Sie war so verdammt mĂĽde.
“Ich suche nach Harry.”
Sie merkte wie Tränen in ihr aufstiegen und machte nicht mal den Versuch sie zu unterdrücken.
“Ginny”, Hermine schien besorgt.
“Was ist passiert, wolltet ihr euch nicht vor ein paar Stunden treffen?”
“Ja, aber...” und sie brach ab. Das konnte sie Hermine nicht erzählen, nicht, wo sie sie doch ungefähr eine Stunde dafür gehasst hatte, dass sie ihr Harry weggenommen hatte.
“Ginny!” Hermine rüttelte sie sanft an der Schulter. “Was auch immer war, ich bin sicher es wird sich aufklären. Ich weiß auch ganz genau, dass Harry dich immernoch liebt, vielleicht sogar noch stärker. Aber ich glaube, du solltest erstmal eine gehörige Portion Schlaf bekommen, bevor du weitere Maßnahmen ergreifst. Apparier, nein stopp. Ich werde dich jetzt zum Fuchsbau bringen, ich habe nämlich nicht die Neigung, meine erste Nacht ich meine Tag als Verlobte alleine zu verbringen.”
Harry schlug die Augen auf und starrte auf ein Poster mit einem Muggelmädchen in Bikini. Kurz fragte er sich wo er war und dann zuckte die Erinnerung wie ein Blitz aus Schmerz durch seinen Körper.
Eigentlich hätte er nach den gestrigen Ereignissen feiern sollen und jetzt durchspülte ihn auch kurz der Triumph es endlich geschafft zu haben. Er hatte es wirklich geschafft. Die Prophezeiung war erfüllt.
Doch statt zu feiern hatte er in einem totenstillen Haus, in Sirius alten Zimmer geschlafen, alleine.
Wo war Ginny? Ron, Hermine?
Harry stand auf, merkte, dass er in seinen Anziehsachen geschlafen hatte und ging die alte Treppe runter in die verlassene KĂĽche.
Wie lange er wohl geschlafen hatte?
Er war kein bischen mehr mĂĽde. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm warum. Er hatte fast 24 Stunden geschlafen, es war kurz vor sechs Uhr morgens.
Der Gedanke an Ginny vertrieb seinen Hunger sehr zuverlässig und die Erinnerung an den letzten Morgen rief fast so etwas wie Übelkeit hervor.
Warum bei Merlins Zauberstab hatte sie Schluss gemacht?
Ginny lag eng zusammengerollt auf ihrem Bett und spĂĽrte dem merkwĂĽrdigen GefĂĽhl, das ihr Traum in ihr hinterlassen hatte, nach.
Normalerweise hielt sie nicht so viel von der Aussagekraft von Träumen, aber dieser hatte ihr ganz klar vor Augen geführt, was sie sich gestern nur nicht eingestehen wollte. Aber eigentlich hatte sie es gewusst.
Sie hatte sich selbst in einem Labyrinth herumirren sehen, da sie aber das ganze Labyrinth sehen konnte, hatte sie auch gesehen, dass Harry da war.
Ginny hatte probiert sich selber von oben zuzurufen wo sie langgehen sollte, doch sie hatte sich selber nicht gehört. Und immer und immer wieder hatte sie Harry um ein Haar verpasst.
Die Erkenntnis tat trotzdem etwas weh, aber sie konnte nicht weiter suchen, dann wĂĽrde sie ihn wahrscheinlich nie finden. Sie musste, auch wenn das ĂĽberhaupt nicht ihre Art war, hier bleiben und warten; Hoffen, dass Harry sie nicht kampflos aufgab.
Harry apparierte direkt vor Andromeda Tonks Haustür und klopfte an die Tür. Nach einer Zeit wurde die Tür geöffnet und Mrs Tonks stand vor ihm.
Ihre Augen waren rot und geschwollen und sie sah übernächtigt aus.
“Harry?” fragte sie überrascht und mit brüchiger Stimme.
Harry konnte in dem Moment nicht antworten. Er hätte damit rechnen sollen. Sie hatte ihren Mann verloren und gestern noch ihre Tochter und deren Mann.
“Komm rein.” bat sie ihn und trat zur Seite. “Es ist ein bischen unordentlich...”
Harry nickte nur stumm mit dem Kopf. Sie sollte sich keine Sorgen um Ordnung machen.
Mrs Tonks führte ihn in eine kleine Küche und machte sich am Herd zu schaffen. “Willst du Tee, Harry?”
Er antwortete nicht und starrte nur auf das kleine Kind auf der Krabbeldecke. Elternlos, verlassen, schutzbedĂĽrftig. Eigentlich gab es nur einen Unterschied: der berĂĽhmte Patenonkel saĂź nicht in Askaban.
Harry schĂĽttelte den Kopf und bemerkte, dass Mrs Tonks ihn ganz genau beobachtete.
“Ich bin eigentlich wegen ihm gekommen.” brachte er schließlich heraus.
“Ich weiß.” erwiderte sie ruhig. “Du bist sein Patenonkel.”
Harry nickte. Warum genau er gekommen war, wusste er selber nicht. Wahrscheinlich war es wirklich die schlichte Tatsache, dass er Patenonkel war. Er hatte von Remus und Tonks die Aufgabe gekriegt, fĂĽr das Kind zu Sorgen, wenn es sonst niemanden mehr hatte.
“Weißt du Harry,” fing in diesem Moment Mrs Tonks an. “Du bist noch sehr jung. Nymphadora und Remus haben dich dazu auserwählt, sich um ihren Sohn zu kümmern, falls ihnen etwas passieren sollte.”
Sie wischte sich flüchtig eine Träne weg und sprach dann fast weinend weiter:
“Aber er ist der einzige den ich noch habe. Lass ihn mir Harry. Ich will mich gut um ihn kümmern und du kannst so oft du willst zu Besuch kommen.”
“Was denken Sie?” wollte Harry wissen. “Das ich Ihnen das einzige nehmen könnte? Ich bin doch froh, wenn er so geliebt wird und bei einem Teil seiner Familie aufwachsen kann. Ich weiß wie es ist niemanden mehr zu haben.”
Mit zwei Schritten war sie bei ihm und nahm ihn in den Arm. Harry konnte nur erahnen, wie viel in dieser Geste lag, dass sie nicht aussprechen konnte.
“Es tut mir Leid Harry. Das du das erleben musst...”
“Es ist ok. Mrs Tonks.” Harry wusste nicht was er sagen sollte.
Wie viele Waisen gab es jetzt im Land?
Wie viele Witwen?
Wie viele Menschen teilten Andromeda Tonks´ Schicksal.
Und an diesem Punkt beschloss Harry, dass, wenn schon so viel Leid war, er wenigstens wissen wollte, warum Ginny ihn hasste.
Ron ging durch den Fuchsbau und strahlte jeden an, dem er über den Weg lief. Und jeder der Hermine sah, meinte, sie könnte jeden Moment abheben.
Das gleiche dachte auch Ginny, als Hermine an der TĂĽr klopfte und in ihr Zimmer kam. Sie setzte sich auf das Bett und rutschte neben Ginny an die Wand.
“Hey Ginny.” sagte sie und nahm die Freundin in den Arm. “Kannst du mir jetzt erzähle was los ist?”
Nichts wollte Ginny eigentlich lieber, als ihrer Freundin das Herz auszuschütten, doch sie traute sich nicht. Sie schämte sich dafür, Hermine auch nur ansatzweise so etwas zugetraut zu haben.
Deshalb schüttelte sie den Kopf und lehnte sich gegen Hermine als die verdammten Tränen schon wieder anfingen über ihr Gesicht zu laufen. Und dabei hatte sie gedacht, dass die Tränen langsam versiegt sein sollten, so viel hatte sie geweint.
Hermine drĂĽckte ihre Freundin und fragte sich im stillen, was so schlimm sein konnte.
Gleichzeitig machte sie sich enorme Sorgen um Harry. Wo war er? Und wie ging es ihm?
Doch diese Fragen konnte sie gerade schlecht mit Ginny besprechen. Deshalb sagte sie vorsichtig:
“Ähm, Ginny, ich muss was mit Ron besprechen, wenn das ok ist?”
“Klar!” stimmte Ginny sofort zu und wischte sich mit ihrem Ärmel die Tränen weg. “Tut mir echt Leid, dass ich dir so die Stimmung versaue.”
Und als Hermine raus ging, sah sie noch aus den Augenwinkeln, wie Ginny anfing sich mit den Fingern die zerzausten Haare zu sortieren.
“Ron?”
Ron grinste sie an, als sie sein Zimmer betrat und Hermines Herz machte einen kleinen HĂĽpfer. Kurzerhand lieĂź sie sich auf seinen SchoĂź fallen und schmiegte sich an ihn. Sie atmete einmal tief ein als Ron seine Arme um sie schlang.
“Ich wollte mit dir über Harry sprechen.”
Harry saĂź alleine in der verstaubten KĂĽche und rang mit sich selber. Fuchsbau oder erst Hogwarts?
Sein leerer Bauch machte es auch nicht einfacher eine vernĂĽnftige Entscheidung zu treffen.
Harry war gerade dabei im TrĂĽbsinn zu versinken, als es hinter ihm laut knallte und er fast vom Stuhl fiel.
Er rappelte sich schnell auf und schaute sich um. Vor ihm stand Kreacher und als dieser sich verbeugte viel die Hälfte eines riesigen Papierstapels, den er getragen hatte, auf den Boden.
“Entschuldige!” rief Kreacher aus und rutschte hastig auf den Knien über den Boden und sammelte die Briefe auf.
Harry lieĂź sich zu ihm nieder und nahm ihm den Stapel ab.
“Kreacher, wie geht’s dir? Und was machst du hier?”
“Kreacher hat alle Post für den Herrn, die in Hogwarts ankam genommen und ist zu dem Haus des Rothaarigen appariert. Dort war das Mädchen mit den brauen Locken und hat noch mehr Post für Kreacher gehabt und gesagt sie alle machen sich Sorgen um Harry Potter und wo er wohl ist?”
Tja, was sollte Harry davon halten? Oder war Ginny nicht in das „wir alle“ einbezogen?
Doch seine Entscheidung war gefallen, Fuchsbau. Vorher wollte er aber noch etwas essen und vielleicht ein paar Briefe lesen.
“Ähm, Kreacher?”
“Ja Herr?”
“Du kannst mir nicht zufällig etwas zu essen besorgen?”
Kurz darauf erschien der Hauself wieder mit einem Tablett voller Kartoffeln, Braten, GemĂĽse und SoĂźe. Ein paar andere undefinierbare Sachen in GrĂĽn und Rot waren auch dabei, aber die lieĂź Harry vorsichtshalber zur Seite, als er sich auf den Rest des Essens stĂĽrzte.
Nach dem Essen griff Harry nach dem obersten, sehr amtlich wirkenden Brief und Brach das Siegel auf.
Sehr geehrter Mr Potter,
da Sie dem Land mit der Beseitigung des Schwarzmagiers Lord Voldemort aus einer schrecklichen Situation geholfen haben, erhalten Sie hiermit den Merlinsorden 1. Klasse.
Vielen Dank und herzlichen GlĂĽckwunsch im Namen des Ministeriums,
Kingsley Shacklebolt
P.S. Sorry Harry, aber so ein Brief muss immer so amtlich sein.
Darunter war Kingsleys Unterschrift und der Termin der offiziellen Verleihung des Ordens im September.
Harry musste wohl oder übel einsehen, dass er um diesen Termin nicht herum kommen würde. Auch wenn er noch so wenig Lust auf „Öffentlichkeit“ hatte.
Und eigentlich wollte er auch vorerst nicht wissen, was er alles noch so machen musste. Deshalb trug er Kreacher auf, falls er Lust haben sollte, die Briefe durchzugucken und die Termine irgendwo aufzuschreiben.
Kreacher kletterte sofort eifrig auf den Tisch und fing an die Briefe gewissenhaft zu öffnen.
Ginny kam von einem Spaziergang aus dem kleinen Wald und kriegte einen gewaltigen Schreck als sie sah, wer da nur ein paar Meter vor ihr, mit dem RĂĽcken zum Wald, vor ihr stand.
Harry war zum Fuchsbau appariert, hatte es aber dann nicht über sich bringen können, reinzugehen.
Deshalb stand er jetzt hier drauĂźen und wartete darauf, dass irgendwer sich blicken lieĂź. Ginny, oder Ron oder Hermine oder seinetwegen auch irgendwer anderes.
“Harry?” Ginnys Stimme kam von hinten und Harry tat es weh sie zu hören. Er war nicht in der Lage zu antworten.
Wie weh wĂĽrde es wohl tun, sich umzudrehen und sie wieder zu sehen? Vielleicht noch mit Hass oder Verachtung in den Augen.
“Harry,” Ginnys Stimme war jetzt ein Stück näher doch beim sprechen kam sie nicht noch näher und Harry wagte es immernoch nicht sich umzudrehen.
“Harry, ich war so blöd. Ich kam zum Krankenflügel und dachte Hermine hätte dir den Heiratsantrag gemacht. Du hast genickt, Ron hab ich nicht gesehen und ich dachte du wärst gemeint und später hast du noch Cho umarmt. Bei mir sind dann alle Sicherungen durchgebrannt.”
Harry war erstarrt. War wirklich alles ein so dummes Missverständnis?
Ginnys Stimme überschlug sich fast als sie weiter erzählte. “Ich bin dann zu Mum und habe ihr alles erzählt, deshalb war sie so sauer auf dich. Was ich sagen wollte ist, wenn du mich nach allem noch willst, wenn es noch geht...ich liebe dich noch!”
Harry war sich nicht ganz sicher, aber es brachte ihn dazu sich umzudrehen und zu fragen: “Du weinst doch nicht?”
Sie schĂĽttelte den Kopf, aber es stimmte, sie weinte. Das bereitete ihm Unbehagen. Mit wenigen Schritten war er bei ihr und nahm sie in den Arm.
“Weißt du,” sagte er. “Das Jahr war zu lang und ich will versprechen, dass wir sowas nicht nochmal durchmachen müssen.” Er machte eine kurze Pause. “Vor allem, jetzt da ich weiß, wie deine Mutter reagiert...Nein Scherz Ginny. Ich liebe dich auch noch.”
Harry hörte Ginny leise auflachen, bevor sie ihm ihr Gesicht zudrehte und ihm ein strahlendes Lächeln aus verweinten Augen schenkte.
Ihr Kuss war süßer, als alles, was Harry in Erinnerung hatte und ihre Lippen waren so weich. Wie oft hatte er im letzten Jahr von diesem Moment geträumt?
Der Kuss entschädigte ihn für alles, was er in den letzten Stunden erlebt hatte.
Irgendwann löste Ginny sich sanft von ihm und beugte ihren Kopf ein Stück nach hinten um ihn anschauen zu können.
Leicht außer Atem fragte sie: “Warst du eigentlich schon mal in meinem Zimmer?”
“Nein” ging Harry auf das Spiel ein. “Also schon. Aber nur für einen viel zu kurzen Kuss. Was nicht heißt, dass ich ihn nicht genossen hab.”
Er schaute sie an.
“Darf ich fragen warum?”
“Nein, darfst du nicht. Es wäre nicht jugendfrei. Also komm.”
Und sie nahm ihn fest bei der Hand und zog ihn mit sich.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel