von Hannah Abbott 13
„Nun ja... ich... ich weiß nicht wie ich das sagen soll...“ Doch er musste nicht länger nachdenken, weil in diesem Moment Ron, Hermine, Ginny, Sirius und Remus mit Teddy auf dem Arm in den Garten kamen.
„Ist das noch dasselbe Haus, wie an Weihnachten, oder?“, fragte Hermine erstaunt.
„Ich denke schon.“, sagte Harry, erstaunt über ihre plötzliche Erscheinung, „Was macht ihr denn alle hier?“
„Was wohl? Dich besuchen, natürlich!“, sagte Sirius und boxte ihm freundschaftlich in die Rippen. „Und euch auch.“, und er umarmte James.
„Hey, Harry!“, sagte auch Remus.
Ron klopfte ihm auf die Schultern.
Hermine hob die Hand zum GruĂź.
Ginny sagte: „Hi.“ und küsste ihn auf die Wange.
„Einmal voll geschockt.“, meinte Ron zu Harrys vollkommen verdattertem Gesichtsausdruck. Alle lachten.
Dann zĂĽckte James seinen Zauberstab und lieĂź 5 weitere StĂĽhle erscheinen.
„Gaga! Nänä!“, meldete sich nun Teddy zu Wort und streckte seine Arme in Harrys Richtung.
„Harry, deine Pflicht als Pate.“, lachte Remus und reichte ihm Teddy vorsichtig.
„Du bist sein Pate?“, fragten James, Lily und Sirius im Chor. Harry nickte abwesend, vollkommen mit dem winzigen Baby in seinen Armen beschäftigt. Teddys große Augen waren jetzt dunkelbraun, fast schwarz, und seine wenigen Haare blond. Er sah einfach nur niedlich aus.
„Hallo! Erde an Harry!“, sagte Remus belustigt.
Harry schreckte auf. „Schuldigung.“, murmelte er. Wieder lachten alle.
„Wo ist Dora?“, fragte Harry Remus und wandte seinen Blick von Teddy ab.
„Die ist mit ihren Eltern zuhause. Ich habe ihr Teddy abgenommen, damit sie ihre Ruhe haben.“
„Das haben sie verdient.“
„Harry, wir alle haben uns Ruhe und Frieden verdient, denke ich. Ich vermute, alle in diesem Land haben genug Aufregung gehabt... Außer natürlich,“, fügte er mit einem Blick auf James und Lily hinzu, „diejenigen, die von allem nichts mitbekommen haben.“
„Moony, wir waren tot, nicht im Urlaub. Man könnte fast glauben, dass du neidisch bist.“
„Natürlich bin ich nicht neidisch, Krone. Das wäre doch lächerlich.“
„Ähm, Harry...“, mischte sich jetzt Ron in das Gespräch ein, „Ich und Hermine... wir...“, er räusperte sich und warf Hermine einen hilfesuchenden Blick zu, die ihn sauer ansah, dann aber doch antwortete: „Ich werde morgen früh nach Australien aufbrechen und Ron...“ „Ich gehe mit ihr.“, beendete Ron den Satz. „Und wir wollten uns bei dir verabschieden, weil wir heute Abend noch packen müssen.“, sprach nun wieder Hermine.
„Dann macht es gut.“, sagte Harry beiläufig.
„Immer dieser Sarkasmus, Sohn.“, mischet sich James ein.
„Immer? Du kennst mich erst seit heute Mittag, Dad!“
Wieder lachen.
„Tja, Harry, ich besitze Menschenkenntnis.“
Noch mal lachen.
Harry seufzte. „Na, dann, Ron, Hermine. Ich wünsche euch viel Glück in Australien.“ Er drückte die beiden zum Abschied, nachdem er Remus seinen Sohn gereicht hatte.
Dann gingen Ron und Hermine Hand in Hand aus dem Garten und die StraĂźe entlang davon.
„Und da waren es nur noch sieben. Was Molly wohl dazu sagt?“, kommentierte Sirius.
„Sie hat es ganz gut aufgenommen. Ich denke, nachdem was im letzten Jahr passiert ist, ist sie etwas lockerer geworden, was Reisen angeht.“, sagte Ginny.
„Sehe ich auch so... und übrigens waren es nur noch fünf.“, meinte Remus, „Ich und Teddy gehen auch. Dora wird uns sonst noch vermissen, oder Teddy?“
Er winkte und disapparierte auĂźerhalb des Gartens mit Teddy auf dem Arm.
„Gut, jetzt sind es fünf... Was machen wir jetzt?“, das war wieder Sirius.
„Wie wär’s mit einem gemütlichen Abend?“, fragte Lily, „Das hatten wir doch schon lange nicht mehr, oder, Tatze?“
Ginny rĂĽckte ihren Stuhl neben Harrys.
„Soll ich auch gehen?“, fragte sie Harry leise.
„Wieso solltest du, Ginny? Ohne dich wäre es für mich kein schöner Abend.“
„Gehen wir irgendwohin, wo wir allein sind, Harry?“
Harry nickte.
„Sind gleich wieder da.“, sagte er zu seinen Eltern und seinem Paten.
Er ging mit Ginny hinter das Haus. Er war hier noch nie gewesen, oder konnte sich genauer gesagt nicht mehr daran erinnern. Dieser Teil des Gartens bestand aus einer großen Wiese mit Bäumen und Blumen darauf. Harry schätzte die Wiese auf ungefähr 50 mal 50 Meter. Sie wurde von einer wilden Hecke begrenzt. Harry fand diesen Garten toll, denn auch er war nicht so gepflegt wie der der Dursleys.
Hinten im Garten stand eine alte Bank. Die beiden gingen darauf zu und setzten sich.
„Wie war dein Nachmittag, Ginny?“
„Bis auf die Tatsache, dass du nicht da warst, schön. Wir haben uns mit Gideon und Fabian getroffen, du weißt ja, die Brüder meiner Mutter. Und du hättest Fred und George sehen sollen. Ich habe sie noch nie so viele Witze machen hören. Sogar Percy haben sie zum Lachen gebracht. Aber ich denke, die beiden sind nicht so unbesorgt, wie sie tun. Ich denke vor allem für George war es ein riesiger Schock, immerhin ist Fred sein Zwilling... und wäre beinahe für immer weggewesen...“
Ein paar Tränen liefen über ihre Wangen. Harry hatte sie noch nie weinen sehen, sie war sonst immer so zäh.
„Alles ist gut, Ginny.“, er legte seinen Arm um ihre Schultern.
„Ich weiß.“
„Ich weiß, dass es schwer ist... Du musst versuchen das alles für eine Weile zu vergessen. Du musst an die Zukunft denken, und nicht an die Vergangenheit.“
Sie nickte und rieb sich die Augen. Er kĂĽsste sie und sie blickte ihn vollkommen verdutzt an. Er lachte ĂĽber ihren Gesichtsausdruck.
Dann fing sie sich wieder und die Tränen versiegten. Sie lächelte ihn an.
„Du hast ja recht, Harry. Aber ich werde den Schock trotzdem nicht so schnell vergessen, auch wenn jetzt alles wieder gut ist.“
„Mir geht es genauso... mit meinen Eltern.“
„Jetzt weiß ich, was du in Heulenden Hütte meintest... Willst du mir eigentlich jetzt erzählen, was du Neville gesagt hast?“
Er lächelte traurig: „Ich möchte keine Geheimnisse mehr vor dir haben, Ginny, aber... ich habe eigentlich keine Lust es dir... an einem so schönen Tag... zu sagen... aber wenn du es unbedingt wissen möchtest... dann... sage ich es dir...“
„Wenn du nicht möchtest, dann musst du natürlich nicht, Harry,... du kannst es mir auch später erzählen.“
„Danke, Ginny... ich hätte es dir wirklich nicht gerne gesagt... es ist keine schöne Geschichte.“
Sie lächelte ihn an. Er liebte ihr Lächeln, er hätte es nicht ertragen können, sie nur wegen seiner Geschichte besorgt zu sehen. Jetzt sollte alles gut werden, ohne Voldemort, ohne Horkruxe, ohne Todesser, ohne Prophezeiung. Aber dafür mit seinen Eltern, mit Sirius, mit Ron, mit Hermine, mit Ginny, mit Fred und mit all seinen anderen Freunden.
Sie rückte näher zu ihm und küsste ihn.
Keiner der beiden sah die drei Köpfe, die sie um die Hausecke herum beobachteten.
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