von Hannah Abbott 13
„Wohin?“, fragte Ginny Harry.
„Wo wir allein sind.“, antwortete Harry und deutete zum Wald, „Da stört uns keiner.“
Der Weg zum Wald war nicht besonders angenehm, denn offenbar hatten jetzt auch alle Rückkehrer erfahren, wer Voldemort getötet hatte. Zwar sprach niemand Harry an, aber alle wandten sich zu ihm um und tuschelten.
„Warum kann ich nicht normal sein?“, fragte Harry sie leise.
Ginny lächelte: „Du bist zu gut dafür, Harry.“
Auch Harry lächelte.
Sie gingen ein paar Meter in den Wald hinein, gerade so weit, dass sie selbst im Dunklen verborgen waren, aber noch auf die Ländereien sehen konnten. Ginny setzte sich auf den weichen Waldboden und Harry legte seinen Kopf auf ihren Schoß. Es war wunderschön bei ihr zu sein.
James und Lily waren zu Remus und einer jungen, freundlich lachenden Hexe mit lilafarbenem Haar gegangen, die einen kleinen Jungen auf dem Arm hatte, dessen Haare ebenfalls lila waren.
„Hey, Moony. Alter, ist cool, dich mal wieder zu sehen.“, sagte James und strahlte, wie auch Remus. Sie umarmten sich brüderlich.
Als sie sich wieder losgelassen hatten, sagte Remus: „Wie euch vielleicht interessiert habe ich auch geheiratet. In über 16 Jahren geschieht so einiges.“, er legte einen Arm um die Frau neben ihm, „Das ist Nymphadora, die aber nie so genannt werden will, nur Tonks, obwohl sie jetzt eigentlich Lupin heißt.“
„Und das Kind? Und was ist das für eine Haarfarbe?“, fragte Lily, mit einem Blick auf den winzigen Jungen und dessen Haare, die sich langsam dunkelrot färbten.
„Das ist Teddy, unser Sohn.“, antwortete Tonks, „Er ist ein Metamorphmagus, die Haarfarbe wechselt stündlich.“
Remus nahm ihr Teddy ab, der begonnen hatte zu quengeln.
„Ach, wie gut kann ich mich noch daran erinnern, als Harry so klein war.“, meinte James und sah Teddy abwesend an. Das Kind hörte immer noch nicht auf zu weinen.
„Lily, versuch du es mal, du konntest das doch so gut.“, sagte Remus, mehr belustigt als verzweifelt, und übergab Teddy an Harrys Mutter. Sofort wurde er still und seine Haare wurden leuchtend grün.
„Er hat deine Augen, Remus.“, sagte Lily, als Teddy sie mit großen, blauen Augen interessiert ansah und gluckste, als sie ihn in ihren Armen sanft hin und her wiegte.
„Darf ich ihn auch mal nehmen?“, fragte James und Lily legte ihm Teddy in die Arme. Teddy musterte auch James sehr interessiert mit seinen großen Kulleraugen.
„Tja, Krone, das kannst du mit Harry schon lange nicht mehr machen.“, lachte Remus.
„Was ist mit Harry?“, fragte eine Stimme hinter ihnen.
„Tatze!“, rief Remus erfreut. Auch Tatze wurde umarmt.
„Tut mir Leid, Mann, ich würde dich ja auch noch mal begrüßen, aber ich fürchte, dass der Kleine das nicht überleben würde.“, lachte auch James.
„Wer ist der Zwerg denn?“, fragte Sirius und mit einem Blick auf die Haare fügte er noch hinzu: „Dein Sohn, Tonks?“
„Unser Sohn, Tatze.“, meinte Remus glücklich.
Sirius blickte verdutzt: „Wie hast du das geschafft, Tonks? Seit wann interessiert sich Remus für Frauen?“
„Ich musste ihn lange bearbeiten, um ehrlich zu sein. Erst als Dumbledore gestorben war, hat er sich erweichen lassen.“
Teddy hatte schon wieder angefangen zu nörgeln, offenbar war ihm langweilig.
„Jetzt bist du dran, Tatze.“, sagte James und reichte ihm Teddy.
„Wie heißt er?“, fragte Sirius als er ihn auf dem Arm hatte. Das Baby sah auch ihn interessiert an und lächelte.
„Teddy. Nach meinem Vater.“, antwortete Tonks.
„Ted war stolz, oder?“
„Er war tot als Teddy geboren wurde. Aber ich denke, dass er sehr stolz ist.“
„Stolz ist ein gutes Stichwort. Was macht eigentlich Harry?“, fragte Remus, „Ich habe ihn lange nicht gesehen.“
Sirius lachte: „Er ist im Wald. Zusammen mit Ginny. Ich habe sie reingehen sehen.“
„Er hat sich also endlich wieder eingekriegt. Das ganze letzte Jahr hat er sich geweigert, mit ihr zusammen zu sein, weil er sie schützen wollte. Edel, aber Ginny gehört zu den Weasleys und die haben fast alle im Orden des Phönix gekämpft und einer ihrer Brüder war mit Harry unterwegs. Sie ist sowieso in Lebensgefahr gewesen.“, meinte Moony ernst.
„Sie ist ihm sehr wichtig.“, war James Meinung.
„Woher weißt du das, Krone? Du bist deinem Sohn erst vor anderthalb Stunden zum ersten Mal begegnet und schon kennst du sein Gefühlsleben.“, meinte Remus belustigt.
„Er ist zusammengebrochen. Ich vermute mal Überanstrengung.“, sagte Lily, die anderen wirkten erstaunt, „Er hat sich erst beruhigt, als sie bei ihm war. Auch wenn ich meine, dass ihre Nähe ihm den letzen Schubs zum Schock gegeben hat...“ Alle nickten ernst und schwiegen nachdenklich.
„Was hat Harry denn noch gemacht, außer die Welt zu retten?“, war James Frage an Sirius.
„Ich weiß nicht sehr viel über ihn, Krone. Ich war 12 Jahre in Askaban. Und das nur weil wir alle vergessen haben Dumbledore zu sagen, dass Peter der Geheimniswahrer war. Harry hatte nur 2 Jahre einen Paten, dann hat die gute Bellatrix mich ermordet. Du musst schon Moony fragen, er hat Harry am besten gekannt.“
„Das ist alles so kompliziert. Unglaublich was alles so passiert, wenn man 16 Jahre tot ist.“, murmelte James. Alle lachten.
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