von Lilienblüte
Sorry meine Lieben ^^ Ich weiß es ist lange her. Ich hatte ne kleine FF-Tiefphase (bzw. eher ne große, aber die ist jetzt vorbei und ich bin wieder total zum Schreiben motiviert *gg*)
Hoffe ihr verzeiht mir die lange Wartezeit. An eure Kommis könnt ihr euch wahrscheinlich gar nimmer erinnnern, aber trotzdem gibts jetzt erstmal Re's xD
@Legolas: Nun, zumindest in diesem Leben wird er sie nie wieder verlassen … Allerdings sind wir noch genau ein Kapitel von seinem Tod entfernt ^^
@Lilly-Potter: Ja, jetzt muss er gehen und er wird den vier Daheimgeblieben doch sehr fehlen ….
@AshLee: Zwischendurch dachte ich auch mal, dass ich die FF auf Eis lege, aber das wäre einfach zu schade. ^^ Und jetzt hat es mich eh wieder gepackt und ich bin zum Schreiben motiviert ^^
Danke, danke für deinen Kommentar. Ich wieß gar nicht, was ich dazu noch sagen soll, er war so lieb *knuddel*
@black_swan: Ja… eine glückliche Familie. So hatten es die beiden gehofft. Schade, dass draus nichts wird. Und ja, ich krieg vom Heulen auch totale Kopfschmerzen.
@Moony_Child: Wäre er nicht geflüchtet, wäre er vermutlich auch gestorben … naja. Es tut schon weh, einen so tollen Chara wie Ted töten zu müssen.
@Mme Maxime: Ja, auch wenn es schon ne Ewigkeit her ist… Vorher war Remus bei Harry und der hat ihm die Meinung gesagt. Und nun wird Remus seine Frau auch nie wieder verlassen. Schon dieses Mal wollte er es ja eigentlich nicht … er wollte sie nur vor einem – seiner Meinung nach – Fehler dadurch bewahren.
Leider kann ich Ted nicht überleben lassen …. *auf Kapitel deut*
@herminoe_Fan: Beeilt ist was anderes *schuldbewusst dreinschau* Aber zumindest gibt es jetzt ein neues Kapitel ^^
@Schwesterherz: Ja, dieses Versprechen … ein versprechen, dass er leider nicht halten kann, so gerne er es auch würde, weil weder Tonks noch Remus jemals für ihren Sohn da sein können …..
@tonkspatschig: Leider kann Remus sein Versprechen mit der glücklichen familie ja nicht einhalten…. Und ja, bald ist es zu Ende. Noch ein Kapitel.
@summer<3: Jetzt geht es ja wieder mit der Schreibblockade ^^ Danke für die Aufmunterung *knuddel*
@Narcissa-Black: Freut mich total, dass dir diese FF gefällt und du nun auch dabei bist. An einem Tag durchgelesen- Wow.
Kapitel 25 - Ein kleiner Sonnenschein
- Remus -
Obwohl ich endlich meine Fehler eingesehen und nun bedingungslos an Doras Seite stand, war noch lange nicht alles gut. Der Krieg hatte Einfluss auf das Leben jedes einzelnen. Eine Woche, nachdem Ted seinen Brief erhalten hatte, war es soweit: Er stand vor der Wahl zu fliehen oder sich dem Ministerium zu melden.
Mein mutiger Schwiegervater hatte in den letzten Tagen sehr oft darüber nachgedacht, tatsächlich zu seinem Termin zu erscheinen. Er wusste, dass dies seinen Tod bedeuten würde. Doch der Gedanke durch eine Flucht seine Familie in Gefahr zu bringen, war ihm unerträglich. Er hielt die neue Regierung für fähig zu allem. Wer weiß, was sie mit den Angehörigen gesuchter Personen anstellten, wenn diese verschwanden? Vielleicht verhafteten sie diese dann stattdessen oder folterten sie, um den Aufenthaltsort der gesuchten Personen herauszufinden. Ted war sich jedenfalls sicher, dass es nicht ohne Auswirkungen für seine Familie ablaufen würde, wenn er vor dem Ministerium floh. Nach einigen Tagen überzeugender Versicherung, dass Tonks als Aurorin und ich als erfahrene Kämpfer durchaus in der Lage wären vor Angreifern zu fliehen und dass auch seine Frau, die immerhin ihrerzeit Jahrgangsbeste in Verteidigung gegen die dunklen Künste nicht vollkommen hilflos da stehen würde, erklärte er sich schließlich bereit zu vor dem Ministerium zu fliehen.
Eine Flucht schien die beste Lösung für alle Beteiligten zu sein. Wenn das Ministerium ihn nicht fand, konnten sie uns auch nicht nachweisen, dass wir von seiner Flucht gewusst hatten. Allerdings war es schwer, sich in Zeiten des Krieges von den Menschen, die man liebte zu trennen. Wer wusste schon, ob wir ihn jemals lebend wieder sehen würden?
„Du darfst nicht gehen, Daddy!“, hatte Dora ihm unter Tränen gesagt. „Bitte bleib bei uns.“
Sich im Haus zu verstecken kam für Ted aber nicht in Frage. Tausendmal lieber wollte er selbst sterben als seine geliebte Familie zu gefährden.
Kurz hatten wir auch überlegt, ob wir mit ihm fliehen sollten. Es lag durchaus im Bereich des Möglichen, dass auch Tonks und ich bald auf den Listen gesuchter Hexen und Zauberer auftauchten und – sobald man Teds Flucht bemerkte – konnte auch Andromeda als seine Ehefrau von der neuen Regierung gesucht werden.
Über kurz oder lang würde es für uns vermutlich auch so weit sein. Aber Doras Zustand hinderte uns daran, mitzukommen. Wir wollten unser Kind nicht früher den Gefahren einer Flucht aussetzen als unbedingt notwendig. Und noch hatte es keine neuen Antiwerwolfgesetze gegeben. Voldemort hatte in seinen Reihen jede Menge Werwölfe, auf deren Unterstützung er noch nicht verzichten konnte.
„Daddy, ich werde dich so sehr vermissen. Musst du wirklich gehen? Du weißt, wir haben ein Geheimversteck im Keller … und …“ Dora unterbrach, weil sie vor lauter Weinen kaum noch sprechen konnte und Ted schloss seine Tochter in die Arme.
„Glaubst du, ich setze euch dieser Gefahr aus, Dora? Gerade jetzt?“ Er hielt sie ein Stück weit von sich weg und legte liebevoll eine Hand auf ihren Bauch. „Pass auf dich und mein Enkelkind gut auf, versprich mir das, Dora!“
„Wenn du auf dich aufpasst“, entgegnete sie mit leiser, aber fester Stimme.
Dann ließ sie ihren Vater los und zog mich an einer Hand aus dem Raum, um ihren Eltern in den letzten Minuten, die ihnen noch blieben, allein zu lassen.
Von diesem Tag an hörten wir nichts mehr von Doras Vater. Zunächst hielten wir die ausbleibenden Nachrichten für etwas Positives. Dass er uns nicht schreiben würde, war schon bei seinem Abschied klar gewesen. Ted versuchte das Risiko für uns so gering wie möglich zu halten. Keine Nachricht von ihm war eine gute Nachricht, bedeutete es schließlich, dass man ihn noch nicht gefunden hatte. Denn die neue Regierung hätte das sicher im Tagespropheten gebracht. Die Flucht der vielen Muggelstämmigen wurde der magischen Bevölkerung nämlich als Schuldeingeständnis und Angst vor Bestrafung verkauft. Wie viele dem Glauben schenkten, wussten wir nicht, denn auch wir drei hatten kaum noch Kontakt zur Außenwelt. Ein paar Tage nach der Flucht meines Schwiegervaters hatten wir Besuch von Ministeriumsbeamten, die mit einem Durchsuchungsbeschluss auftauchten. Da Ted im Hause einfach nicht zu finden war, gingen sie unverrichteter Dinge wieder fort - glücklicherweise ohne einen von uns vorher zu foltern oder gar mitzunehmen.
Wir fühlten uns auf dem Grundstück von Doras Eltern am sichersten. Die Wahrscheinlichkeit hier Todessern über den Weg zu laufen war nicht besonders groß und so verzichteten wir größtenteils darauf, unser sicheres Heim zu verlassen. Doras Mutter kaufte hin und wieder ein – ansonsten blieben wir im Haus und im Garten. Ich stimmte mit Doras Mutter überein, dass man nie vorsichtig genug sein konnte – und Dora wurde einfach überstimmt. (Auch wenn sie Anspruch darauf erhob, zwei Stimmen zu haben, da sie schlielich schwanger war.)
Weil es den Orden des Phönix nicht mehr gab, war auch unsere einzige Informationsquelle der Tagesprophet, aus dem wir versuchten die Wahrheit zwischen all den Lügen herauszulesen.
Eines Tages – an dem Montag vor Weihnachten, stand wieder jemand aus dem Orden vor der Tür. Dora, ihre Mutter und ich saßen gerade beim Tee, als es an der Tür klingelte.
Mit Andromeda hatte ich mich in den letzten Monaten versöhnt. Sie hatte mir verziehen, dass ich ihre Tochter mehrfach verletzt hatte. Meine Schwiegermutter hatte eingesehen, dass ich sie niemals zu meinem Vergnügen verlassen hatte, sondern immer selbst genauso gelitten hatte.
„Ich weiß es zu schätzen, dass dir das Wohl meiner Tochter so sehr am Herzen liegt, dass du bereit wärst, sie dafür aufzugeben.“ Sie hatte mich verständnisvoll angelächelt. „Aber ohne dich war sie niemals glücklich.“
„Danke, Andromeda!“ Ich freute mich wirklich über diese zweite Chance. Ich war mir keineswegs sicher, dass ich so gehandelt hätte, wenn ich an Andromedas Stelle gewesen wäre und jemand meine Tochter so verletzt hätte.
Seit dieser Aussprache war unser Verhältnis recht herzlich geworden. Sie akzeptierte mich vollkommen als große Liebe ihrer Tochter und hielt es mir niemals wieder vor, dass ich ihre Tochter, nachdem ich von der Schwangerschaft erfahren hatte, verlassen hatte. Manchmal, wenn sie Ted vermisste und traurig war, schaffte ich es sogar, sie aufzumuntern. Ich war froh, trotz der anfänglichen Ablehnung doch noch ein so gutes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter aufgebaut zu haben.
Abends erzählte sie oft von Ted, darüber wie die beiden zusammen gekommen waren und wie sie beide gegen alle Widerstände fürr ihre Liebe gekämpft hatten. Dora kannte alle diese Geschichten schon zur Genüge. Aber nun, da sie selbst einmal die Erfahrung gemacht hatte, um eine Liebe kämpfen zu müssen, hörte sie diesen Erzählungen mit neu erwachter Neugierde zu. So unähnlich war Andromedas und Teds Geschichte der unseren gar nicht – auch Andromeda und Ted hatten gegen die eigene Familie und gegen die gesellschaftlichen Umstände kämpfen müssen. Nur war der Preis, den Andromeda dafür hatte bezahlen müssen, mit ihm zusammen zu sein war hart. Im Gegensatz zu Doras Eltern hatten ihre die Meinung nämlich nicht verändert und meine Schwiegermutter hatte damals ihre geliebte Familie für immer verlassen müssen.
Dora und ich waren uns in den letzten Wochen noch näher gekommen. Jedes Mal, wenn ich meine Frau ansah, erschien es mir wie ein Traum, dass diese Frau den Rest meines Lebens zu mir gehören würde, dass sie meine Kinder bekommen würde und wir gemeinsam alt werden würden. Nach all dem Pech, dass ich in meinem Leben gehabt hatte, hätte ich niemals gedacht, jemals eine solch große Liebe zu erfahren.
Eines Nachts, als Dora in meinen Armen lag, fragte ich sie, was sie eigentlich an mir fand. Schließlich war ich älter, war weder reich noch hübsch und zudem noch ein Werwolf. Das war diese eine Frage, die ich mir nie hatte beantworten können und die immer viel dazu beigetragen hatte, wenn ich mal wieder vor Dora und meinen Gefühlen davongerannt war. Meine wunderbare Frau hätte so viele Männer haben können, die hübscher, reicher und gesünder waren.
„Hast du schon mal daran gedacht, dass es mir auch wie ein Traum vorkommt, mit dir zusammen sein zu dürfen?“, antwortete sie mir. „Ich sehe dich auch an und frage mich, warum dieser wunderbare Mensch an meiner Seite ausgerechnet mich liebt. Du bist viel reifer als ich – viel ernster. Manchmal frage ich mich, wie ich, das kleinem verrückte Mädchen es geschafft habe, dich für mich zu interessieren.“
Erstaunt blickte ich sie an. Ich hätte nicht gedacht, dass auch sie solche Gedanken hatte.
„Aber ich kenne die Antwort, Remus. Ich weiß, warum ich mich in einen vollkommen ernsten Werwolf verliebt habe und du in einen verrückten Tollpatsch. Wir beide sind füreinander bestimmt. Ich hätte niemals gedacht, dass es so eine Liebe im echten Leben wirklich geben kann – aber dank dir durfte ich sie erleben. Wir sind zwei Menschen, die dazu geschaffen wurden, zusammen zu sein.“
Wortlos lauschte ich den ungewöhnlich ernsten Worten meiner Frau und konnte nicht anders als ihr zuzustimmen. Wir liebten uns – und diese große Liebe war es, die uns trotz aller Unterschiede dazu brachte, für immer zusammen zu sein.
An diesem Nachmittag, an dem wir zum ersten Mal wieder etwas vom draußen hören sollten, war das Gesprächsthema gerade wieder einmal auf die näher rückende Geburt gelenkt worden. Es war das, worüber ich mich am liebsten unterhielt. So geschockt ich auch am Anfang gewesen war, umso begeisterter war ich nun. Mit jedem Tag, den Doras Schwangerschaft länger andauerte und mit jedem Millimeter, den ihr Bauch wuchs, freute ich mich mehr auf das Kind. Inzwischen konnte ich es kaum noch erwarten, bis unser kleines Kind endlich auf der Welt war.
„Glaub mir, ich hätte auch nichts dagegen, dass es so schnell wie möglich kommt“, versicherte Dora mir, als ich mal wieder seufzend festgestellt hatte, dass es bis April noch sehr lange war. „Auf die morgendliche Übelkeit und einen fetten Bauch könnte ich echt verzichten. Der einzige Vorteil dieser Schwangerschaft ist, dass ich Essen kennen lerne, von dem ich nie gedacht hätte, dass es schmeckt“, grinste sie, während sie sich Pfeffer und Salz auf ihre Schokotorte streute. Ein leicht merkwürdiger Geschmackssinn hatte sich bei Dora gleich in den ersten Wochen eingestellt und Andromeda und mir wurde schon manchmal schlecht, wenn wir sahen, was Dora da in sich reinstopfte. Der Höhepunkt war Andromedas Rindergulasch mit Klößen gewesen, den Dora mit Schlagsahne und Puderzucker gegessen hatte.
„Mum hat auch so merkwürdige Sachen gegessen“, verteidigte Dora sich.
„Dora, so vollkommen abnormal habe ich aber nicht gegessen, als ich mit dir schwanger war“, meinte Andromeda.
In diesem Moment klingelte es und wir zuckten alle zusammen. Sekunden später standen wir mit gezückten Zauberstäben im Flur, während Andromeda vorsichtig die Tür öffnete.
„Sie sind es, Kingsley“, stellte sie dann fest und wir atmeten alle erleichtert aus.
„Hallo “, begrüßte er uns freundlich und nickte dann mit einem Blick auf unsere gezückten Zauberstäbe anerkennend: „Sehr gut, ihr habt die Vorsichtsmaßnahmen nicht verlernt.“
Sein Blick blieb an Doras schon gerundetem Bauch hängen und er schaute erstaunt von Dora zu mir. „Du – ihr … ?“
Weiter kam er nicht, da hatte ich meine geliebte Frau schon zu mir gezogen und ihn anlächelte: „Ja, es ist wahr. Dora und ich bekommen ein Kind.“ Mein Herz schlug bei dem Gedanken, bald ein eigenes Kind mit Dora zu haben, schon wieder höher und ich fragte mich, wie ich es bis April aushalten sollte.
Nach beiderseitiger Identitätsüberprüfung folgten wir Kinsgley ins Wohnzimmer. Es gab so viele Fragen, die wir an ihn hatten. Als Mitarbeiter des Ministeriums wusste er sicher über viel mehr Bescheid, als wir.
Kingsley war aber eigentlich nicht gekommen, um die letzten lebenden Mitglieder zu besuchen, sondern hatte einen Vorschlag für mich. Seit einigen Tagen gab es eine Art Widerstandsradio gegen Voldemort, in dem er einer der Hauptkommentatoren war. Nun bot er auch mir den gleichen Job an und ich – sehr glücklich darüber endlich wieder etwas gegen Voldemort unternehmen zu können, sagte freudig zu.
Von diesem Zeitpunkt an wussten wir wieder viel mehr von dem, was draußen vor sich ging. Ich war in den nur sehr unregelmäßig stattfindenden Potterwatchsendungen als Berichterstatter dabei und wenn ich von einer solchen Sendung nach Hause kam, brachte ich immer viele Neuigkeiten mit. Meist waren es zutiefst erschreckende: Muggelmassenmorde, Verschwinden, Verhaftung oder Ermordung uns bekannter Personen … Und eines Tages musste ich Dora und ihrer Mutter die schlimmste Nachricht überhaupt überbringen. Wahrscheinlich erkannten sie bereits ann meinem blassen Gesicht und der bedrückten Miene, dass etwas Furchtbares geschehen sein musste.
„Ich muss euch etwas sagen“, begann ich nach einer furchtbaren Stille. „Ted ist tot.“ Ich sagte es ohne vorbereitende Worte. Sie hätten die Wahrheit ohnehin nicht beschönigt... Auf meine erschütternde Neuigkeit hätte ich kaum unterschiedlichere Reaktionen erleben können: Dora brach in Tränen aus und ich nahm sie sofort in meine Arme, während Andromeda sehr ruhig und gefasst wirkte.
„Weißt du, wie es geschehen ist?“, fragte sie leise und zögernd. Sie schien sich nicht sicher zu sein, ob sie darauf wirklich eine Antwort wollte. Aber zumindest in der Richtung brauchte ich ihr nichts Schockierendes zu sagen.
„Er hat nicht gelitten, Andromeda.“ Er war noch vollkommen heile gewesen, als man ihn gefunden hatte. Vermutlich war es irgendein Greifer, der ihn getötet hatte.
Andromeda nickte und dann schwieg sie, während sie versuchte die furchtbare Wahrheit zu verkraften.Eine Weile war es ganz still im Wohnzimmer und man hörte nur Doras Schluchzer. Sie lehnte an meiner Schulter und weinte sich aus, während ich ihr snaft über den Kopf streichelte und hin und wieder ein paar beruhigende Wort sagte.
Irgendwann erhob sich Andromeda. Noch immer hatte sie keine einzige Träne geweint, einzig und allein ihr schmerzverzerrter Gesichtsausdruck verriet, wie sie sich wirklich fühlte: „Ich gehe in mein Zimmer. Ich brauche jetzt ein bisschen Zeit für mich.“
Ohne uns noch einmal anzublicken verließ sie den Raum. Als Dora sicher war, dass Andromeda oben war, wunderte sie sich über das seltsame Verhalten ihrer Mum.
„Sie war so … gelassen“, sagte Dora ängstlich und schaute mich mit ihren vom Weinen geröteten Augen traurig an.
„Ich glaube, sie hat es schon geahnt. Sie scheint sich auf diesen Moment vorbereitet zu haben.“
Dora schüttelte den Kopf: „Niemals. Ich kenne doch meine Mum. Sie wird nicht aufgehört haben zu hoffen, egal, wie ausweglos es auch um ihn stand.“
„Da sind ja schon zwei von der Sorte“, lächelte ich.
Aber sie blieb weiterhin ernst. „Ich weiß wirklich nicht, wie sie ohne ihn leben soll. Sie waren ihr ganzes Leben zusammen. Er war ihre Familie, nachdem sie ihre frühere für ihn verlassen hat. Ohne ihn ist meine Mum nicht mehr vollständig.“
Unser Kind und unsere Liebe gaben Dora und mir die Kraft, diese schweren Zeiten zu überstehen. Aber was hatte Andromeda, dass sie noch aufbauen konnte? Eine trübe, teilnahmslose Stimmung bemächtigte sich Andromedas in den nächsten Wochen. In unserer Gegenwart weinte sie nie, aber die seltenen Male, wenn sie zum Essen mal ihr Zimmer verließ, hatte sie gerötete Augen.Meine Schwiegermutter hatte an Gewicht verloren, war blass geworden und hatte ihren Lebenswillen verloren. Dora und ich hatte keine Ahnung, wie wir ihre Mutter aus ihrer Lethargie reißen sollten.
„Mein ganzes Leben lang war sie stark. Sie war immer diejenige, die für andere da war. So wie sie jetzt ist, kann ich einfach nicht mit ihr umgehen“, sagte Dora, traurig darüber, dass sie ihrer Mutter, die ihr so oft geholfen hatte, in ihrem Kummer nicht helfen konnte.
„Ihr Lebenswillen ist gebrochen. Ted war ihr Leben und nun, da er nicht mehr ist, erscheint ihr alles sinnlos. Es kommt mir beinahe so vor, als wäre sie mit ihm gestorben.“
Und doch gelang es uns, Andromeda aus ihrer Lethargie zu reißen. Eines Abends, als wir uns gerade zum Schlafen legen wollten, bekam Dora Wehen und ich die totale Panik. Eine Geburt im St. Mungo’s Krankenhaus hatten wir von Anfang an ausgeschlossen. Ein Werwolfskind war sicher nicht das, was man bei unserer neuen Regierung an die große Glocke hängen sollte. Ursprünglich war es geplant gewesen, dass Andromeda, die eine Schwesterausbildung gemacht hatte, das kleine Kind zu Welt holen sollte. Aber nun, wo sie so traurig war, war ich mir nicht sicher, ob sie noch in de Lage war, mein kleines Kind unbeschadet zur Welt zu bringen. Schließlich beschloss ich sie zumindest zu fragen, ob sie trotz allem das Kind holen wollte. Was sollte ich tun, wenn sich Andromeda gegenwärtig dafür nicht in der Verfassung fühlte? Was würde dann aus Dora und unserem Kleinen werden? Würde ich die beiden am Ende mit meiner Liebe doch töten?
Aber wenn es noch etwas gab, an dem Andromeda in diesem Leben noch hing, waren wir es. Und so war es für sie keine Frage: Sie sorgte dafür, dass bei der Geburt unseres über geliebten Kindes alles glimpflich ablief und sowohl Dora als auch das Kind waren nach der Geburt wohlauf.
Zum ersten Mal seit dem Tod ihrer großen Liebe strahlte Andromeda, als sie mir meinen Sohn übergab. Dora war vor Erschöpfung kurz nach der Geburt eingeschlafen, aber ich wusste, dass ich für sie mitsprach, als ich sagte: „Er soll Ted heißen. Nach seinem Großvater.“
„Das hätte ihm sehr gefallen, glaube ich“, sagte sie dankbar. Zum ersten Mal seit Wochen hatte ich das Gefühl, dass es ihr ein kleines bisschen besser ging.
„Ted hätte nicht gewollt, dass ich mich so gehen lasse, oder, Remus?“, fragte sie mich dann leise.
„Ganz bestimmt nicht“, antwortete ich mit fester Stimme. Ich hatte Ted Tonks nicht lange, aber doch gut genug gekannt, um das zu wissen. „Er hätte gewollt, dass du weiterlebst.“
„Es ist so schwer, ohne ihn weiterzumachen“, sagte sie traurig. Dann blickte sie den kleinen Ted an und sagte: „Aber seit gerade, seit der Geburt des kleinen Teddys, glaube ich fast, dass es noch Dinge in meinem Leben gibt, für die es sich lohnt, weiterzuleben. Ich habe eine wunderbare Tochter, einen wunderbaren Schwiegersohn und nun auch noch einen wunderbaren Enkel – es wäre doch vollkommen falsch von mir zu behaupten, dass es nichts mehr gibt, was mich noch in diesem Leben hält, oder?“
„Wir brauchen dich alle, Andromeda. Dora, der kleine Teddy und auch ich – wir brauchen dich in diesem Leben. Irgendwann wirst du Ted nachfolgen, aber diese Zeit ist für dich noch nicht gekommen.“
„Danke. Ich glaube, das hätte ich fast zu spät eingesehen.“
In diesem Moment endete unser ernstes Gespräch, denn der kleine Teddy bekam nun unsere volle Aufmerksamkeit. Seine Haarfarbe hatten gerade von einem kräftigen Schwarz zu Rot übergewechselt.
„Ganz die Mutter“, lächelte Andromeda seelig und in diesem Moment sah sie fast glücklich aus.
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So und nochmal zur allgemeinen Info: Es wird jetzt nur noch ein Kapitel geben. Das ist schon fast fertig geschrieben und ich werde es demnächst hochladen.
Danach habe ich mich entschieden eine FF über den Sohn der beiden zu beginnen. In meiner neuen FF wird es um Teddy Lupin und Victoire Weasley gehen, wie sie in einer friedlichen Zeit zueinander finden, wie sie miteinander die Vorurteile gegen Werwölfe endlich aus der Welt schaffen wollen und wie sie vorhaben, einen neuen Krieg zu verhindern.
Wie "Liebe niemals einen Werwolf" wird sie in der ersten Person geschrieben sein und abwechselnd aus den Sichten von Teddy und Victoire erzählt. Dabei könnt ihr euch überraschen lassen, inwieweit Teddy nach seinen Eltern kommt ^^ Tonks ironische, fast sarkastische Art geht jedenfalls durch ihren Tod nicht verloren und ich denke, wer "Liebe niemals einen Werwolf" mochte, dem wird auch diese FF gefallen.
Würde mich freuen, wenn ihr reinschaut, sobald ich sie hochgeladen hab ^^
So, das war's dann wirklich. Wie gesagt, neues Chap dürfte nicht allzu lange dauern ^^
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