von Sara
Hallo!
ich weiß es war eine lange Zeit...aber dafür bin ich jetzt wieder da, mit vielen neuen Ideen, super gut erholt von meinen 3 wochen england =)
meine kleine schreibblockade ist jetzt hoffentlich auch wieder vorbei, und ich kann wieder regelmäßig posten! ich freu mich schon auf eure meinung!
alles liebe eure sara
„Einen Knut für deine Gedanken.“ Ich stieß Harry leicht in die Seite. Seitdem wir Gringrotts verlassen hatten, war er still gewesen. Wir saßen in einem Muggelcafé und tranken einen Milchkaffee. Die Zaubererwelt war nach der Schlacht noch verrückter als vorher. Harry konnte nirgends mehr hin gehen ohne mit Heiratsanträgen, Interviewanfragen oder Fotos überschwemmt zu werden. „Andromeda war gestern bei mir, als du in der Winkelgasse, bei Ollivander, warst.“ „Was wollte sie?“, ich runzelte meine Stirn. Andromeda verhielt sich seltsam in letzter Zeit. Brachte Teddy immer öfter in den Fuchsbau, er blieb immer öfter über Nacht. Manchmal schien es mir, als könnte sie ihn nicht ertragen. „Mit uns reden...Sie kommt nächste Woche wieder.“ „Was ist mit Teddy?“, ich versuchte ruhig zu bleiben. „Ich kann es nicht mit ansehen...“, brach es aus ihm heraus, „ Ich will in die Wohnung meiner Eltern ziehen, und wenn es so sein soll, nehm ich Teddy mit!“, Und ich verschluckte mich an meinem Kaffee. „Was?“ „Ich will...“ „Ich hab dich verstanden, aber heißt das, du willst aus dem Fuchsbau ausziehen?“ Meine Augen mussten so groß wie Untertassen sein. „Ginny, ich... ich brauch ein Zuhause. Ich möchte wo leben, wo ich nicht jeden Morgen in ein anderes Zimmer schleichen muss. Wo ich nicht nur der Ziehsohn oder der Freund der Tochter bin...“ Ich sah ihn an, ich musste mich zusammen reißen, meine Unterlippe zitterte. „Wenn dir das alles so zuwider ist, dann solltest du wirklich gehen.“ Ich erhob mich und wollte gehen. „Ginny, ich will mit dir dort einziehen!“ „Harry, ich...“ „Willst du nicht?“ Er versuchte die Verletztheit zu überspielen, doch seine Augen gaben ihn preis. „Harry!“ Ich lie? mich in seinen Schoß fallen und nahm sein Gesicht in meine Hände, zwang ihn, mich anzusehen. „Ich liebe dich, Harry. Mehr als alles andere auf der Welt. Aber wir würden so viele Schritte überspringen. Wir hatten noch nie eine richtige Verabredung, waren noch nie aus. Die letzten paar Monate haben wir immer mit meiner Familie verbracht, Harry.“ „Wir haben schon so gut wie zusammen gelebt, Gin. Warum also jetzt nicht richtig?“ Ich überlegte wie ich es ihm erklären sollte, ohne ihn zu verletzen. „Wir hatten nie ein Jahr Ruhe, Harry. Nie ein Jahr Normalität. Wir können das jetzt haben, Schritt für Schritt. Und du könntest endlich den Satz ‚Willst du noch auf `nen Kaffee mit raufkommen’ sagen. Du hattest all die Jahre soviel Druck, ich will nicht, dass unsere Beziehung zum Druck wird, in dem wir Sachen überstürzen. Verstehst du?“ Er nickte langsam. „Vielleicht hast du Recht.“, seufzte er. „Ich hab immer Recht.“, grinste ich gegen seine Brust.
„Ziemlich düster, oder?“ Ich machte einen zögerlichen Schritt in die Wohnung. Doch Harry antwortete mir nichts, sondern schritt ein Zimmer nach dem anderen ab. Der Flur war lang und dunkel, an der rechten Seite gingen die Zimmertüren ab. „Verdammt.“, fluchte ich; ich war über ein Paar Schuhe gestolpert. „Gin, alles ok?“ Harry streckte seinen Kopf aus einer Zimmertür. „Ja, bin nur gerade über ein Paar Schuhe gestolpert. Ordnung war nicht gerade die Stärke deines Dads.“, grummelte ich vor mich hin. Und schon war Harrys Aufmerksamkeit nicht mehr auf mich gerichtet sondern auf die Schuhe. „Sie haben wirklich hier gelebt.“, flüsterte er ehrfurchtsvoll. Ich strich ihm über die Wange, es war unglaublich wie ihn dieses simple Paar braune Schuhe berührte.
Das nächste Zimmer, das ich betrat, musste das Wohnzimmer gewesen sein. Der Raum war groß, mit Erkerfenstern, sonst war er komplett leer, bis auf einen Kamin und eine Küchenzeile. Alles war staubig und die Luft war stockig. Siebzehn Jahre hinterließen ihre Spuren. Ich drehte mich um, doch Harry stand nicht mehr im Flur. Er starrte in ein Zimmer, meine Arme wanden sich von hinten um seinen Körpern und ich schaute über seine Schulter hinweg. Jetzt erst merkte ich, dass ich mich dazu auf die Zehenspitzen stellen musste. Und dann blickten wir gemeinsam in Harrys Kinderzimmer. Es war klein, hatte eine dunkelblaue Decke mit Leuchtsternen, ein mit Fingertupfen gemalter Regenbogen spannte sich über das verlassene Kinderbett und eine Wickelkommode, ein flauschiger Sessel machte das Zimmer vollständig. Ich spürte eine Träne auf meinen Händen und Harry zog mich fest an seine Brust. „Als Kind hatte ich Albträume, eine Frau schrie und da war ein grünes Licht. Jedesmal schlich ich mich nach oben in ihr Schlafzimmer, hab mich einfach nur vor ihrem Bett zusammengerollt. Doch ich hab für Onkel Vernon zu laut geatmet, jedes Mal hat er mich wieder in meinen Schrank gebracht und jedes Mal bin ich wieder gekommen und dann, eines Abends, hat er Schlösser besorgt... Ich wollte doch nur, dass sie mich in den Arm nehmen...“ Leise brach er ab. Ich hatte meine Augen fest geschlossen. Tränen brannten hinter meinen Lidern. Ich wollte mir nicht vorstellen wie unglücklich er gewesen war. „Sie wussten es nicht besser.“, flüsterte er, seine Lippen streichelte meine Wange. „Es macht mich krank zu wissen, dass wir den Jungen-der-überlebt gefeiert haben, während du in einem Albtraum gelebt hast. Und ich werde es Dumbledore nie verzeihen können, dass er dich dort gelassen hat.“ „Gin...“ „Nein, Harry. Das macht mich sauer, wütend, am liebsten würde ich was zerbrechen. Aber weißt du was das schlimmste ist...?“ Ich sah auf, auch in seinen Augen waren Tränen. „Dass du so ruhig darüber sprechen kannst.“ Er drückte meinen Kopf gegen seine Brust, sein Herzschlag beruhigte mich. „Weil es jetzt nichts mehr bedeutet. Weil ich Freunde habe, weil ich eine Familie habe, weil ich dich habe.“, sagte er gegen meine Haare. „Willst du vielleicht doch nicht mit mir einziehen?“ Ich spürte ihn grinsen. Und auch ich lächelte: „Ach Harry. Wir würden meiner Mum einen Herzinfarkt verpassen, wenn wir ihr das erzählen. Ich glaube es würde uns gut tun, einfach mal ein normales Paar zu sein.“ „Normal.“, seufzte Harry, Sehnsucht lag in seiner Stimme, „normal klingt gut.“ Ich hob mein Gesicht und küsste ihn auf den Mund. „Teddy würde es hier gefallen, wenn er dich besucht.“ Mit meinem Rücken an seiner Brust schaute ich in das kleine Zimmer. „Ich werde so oft hier sein, dass ich dir und Teddy irgendwann auf die Nerven gehen werde, hier in eurer Junggesellen-WG.“ Ich spürte ihn hinter mir glucksen. „Versprochen?“ Er strich meine Haare auf die andere Seite und küsste meinen Hals. „Versprochen.“
Ein paar Tage später...
„Nein, Molly es wird langsam einfach Zeit für mich. Schließlich werde ich in zwei Wochen Achtzehn und fang meine Aurorenausbildung an.“ Meine Güte, Harry tat mir Leid, er versuchte gerade meiner Mum schonend beizubringen, dass er in die Wohnung seiner Eltern in London ziehen würde. „Aber Harry-Schatz. So ganz allein, ich mein, wer kocht denn dann für dich und wer macht deine Wäsche?“ Alle Augenpaare bis auf meine Mum, waren auf mich gerichtet. „Ich, Molly. Die Dursleys haben mich oft genug kochen und waschen lassen, ich glaub langsam habe ich den Dreh raus.“ „Ich werde dich vermissen!“, schluchzte sie plötzlich und warf sich meinem leicht hilflosen Freund um den Hals. Ich musste lachen und ich lachte immer noch als wir schon längst bei Harry in der Wohnung waren. „Hör auf damit, Gin. Das ist nicht lustig!“, maulte er. „Doch… das …ist es, ihr Blick… einfach nur genial.“, prustete ich, als ich mich auf die Couch fallen lies. Harry setzte sich neben mich und schmollte noch. „Haben wir deine Wohnung eigentlich schon gebührend eingeweiht?“, fragte ich mit einem lasziven Grinsen und zog ihn auf mich. „Jetzt wo du es sagst, ich glaube nein…“ Und dann sagten wir für eine lange Weile gar nichts mehr
Und dann war es soweit Harrys letzter Abend im Fuchsbau war angebrochen, doch anstatt ihn mit mir zu verbringen hatten ihn meine Brüder in einen neuen Pub entführt, ich wollte gar nicht wissen wo er genau war.
„Liebe Ginny,“ Ich stockte, das war Demelzas Schrift. Ich hatte seit Colins Beerdigung nichts mehr von ihr gehört. Ich riss mich zusammen und las weiter.
„Keine Sorge, mir geht es gut. Ich bin in Amerika, bei meiner Cousine was weiß ich wie vielten Grades, sie wohnt in Cypress, einer kleinen Stadt in Florida. Honor ist nett, sie und ihr Mann Michael haben eine kleine Gärtnerei. Ich weiß, nicht das Abenteuer von dem ich und Colin geträumt haben, aber ich glaube das letzte Jahr war genug Abenteuer, für uns alle. Ich melde mich bald wieder!
Deine Dee
P.S.: Die Blumen sind für Colin, ich habe sie selbst gebunden.“
Ich tippte auf das Bild einer Blume im unteren Rand des Briefs, ein Topf mit Orangenblüte, Rosen und Magnolien erbrach sich aus meinem Zauberstab.
„Die sind wunderschön.“ Ich drehte mich um und sah Hermine hinter mir stehen. „Ja, nicht wahr? Dee hat sie mir für Colin geschickt.“ Ich lächelte. „Ginny, können wir reden?“ Hermine fummelte an ihren Nägeln herum. „Natürlich, was ist denn los?“ Ich setzte mich auf. „Ich will sie wieder haben!“, brach es aus ihr heraus. Ich verstand nur Bahnhof. „Wen willst du wieder haben?“ „Meine Eltern.“, flüsterte sie fast lautlos. Ich atmete tief durch. Oh mein Gott waren wir egoistisch! Ich sprang auf und drückte sie an mich. „Natürlich musst du sie wieder holen, Hermine!“ „Wirklich?“ „Ja, wir haben dich wirklich lange genug in Beschlag genommen.“ „Das ist doch nicht wahr, Gin!“ „Doch, mein Dad vergräbt sich in Arbeit meine Mum ist noch mehr eine Glucke als je zuvor. George vergräbt sich in Alicias Bett. Ron läuft dir die ganze Zeit her und ich mach einen auf fröhliche Familie mit Harry und Teddy. Wir waren nicht sonderlich fair zu dir und Audrey...“ „Ginny.“ Hermine wollte mich unterbrechen. „Nein, es ist so!“ Ich schüttelte den Kopf, ich hörte Gläser klingen und sah wie Hermine den Whiskey aus dem Küchenschrank nahm und mir ein volles Glas entgegen streckte. Ich hob meine Augenbraue hoch. „Tu nicht so als könntest du keinen vertragen!“ Hermine nahm einen großen Schluck und ich tat es ihr nach.
„So und jetzt erzähl mir was du heute in der Winkelgasse gemacht hast!“ Sie sah mich abwartend an. „Woher weißt du?“ „Harry kann seine Klappe nicht halten. Also?“ Ich holte Luft. „Ich war bei Ollivander.“ „Was! Warum? Ist was mit deinem Zauberstab?“ Panik ergriff ihre Stimme. „Nein.“ Ich legte eine beruhigende Hand auf Hermines Arm. „Ich hatte ein Vorstellungsgespräch. Ich werde Zauberstabmacherin.“, sagte ich und konnte den Stolz nicht aus meiner Stimme vertreiben. „Du wirst was?! Ginny, das ist... das ist großartig!“ Sie umarmte mich stürmisch und verschüttete den Whiskey dabei. „Uups.“, kicherte sie und schenkte sofort nach. Aber nach einem Augenblick verfiel sie wieder in den Herminemodus und löcherte mich mit Fragen. „Also das läuft so ab, ich bin drei Tage im College und drei Tage bei Ollivander. Es ist ein Muggelcollege, mit einem abgegrenzten Teil für die magische Abteilung. Die Muggel denken wir sind irgendwelche Hochbegabten und wir dürfen sogar Muggelkurse besuchen.“ Ich war total aufgeregt. Das war das, was ich schon immer machen wollte. „Es gibt ein Studentenwohnheim, in der Nähe vom College.“ „Das heißt du willst ausziehen? Viel Spaß wenn du das deiner Mum beibringst.“ Das war etwas woran ich nicht denken wollte, ich winkte ab. „Ach, sie wird begeistert sein, ich meine ich bin das erste Kind, das aufs College geht.“ Ich zwinkerte ihr zu, wir stießen an. „Sind das die Jungs?“ Ich schaute in die Dunkelheit unserer Einfahrt. Hermine erhob sich von der Bank die an der Hauswand stand. „Oh mein Gott!“, stieß sie aus, als das Licht die Jungs traf. Meine Brüder und Harry stolperten oder krochen fast die Einfahrt hinauf. George sang mit Percy „Blowing in the wind“. Bill hielt Ron aufrecht und Harry wandte sich mir strahlend zu: „Gorgeous, ich bin betrunken!“ Ich kicherte „Das sehe ich, Handsome!“ und strich ihm die schwitzigen Haare aus dem Gesicht. „Aber ich bin nicht so betrunken wie Ron, weil der hat nämlich gekotzt!“ Dann zog er mich stolz an sich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Oh mein Gott!“ beschrieb das Szenario eigentlich ganz gut!
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