von Sara
Hallo ihr lieben,
erstmal vielen Dank für eure tollen reviews- es freut mich immer total sie zu lesen! es ist auch echt schön alte reviewer, wieder zu finden....
Ginni Weesley: ich hoffe dir geht es besser, was hattest du gleich ins krankenhaus musstest? so ich hoffe dir gefällt das neue chap genauso gut, wie die letzten!
Joschi1991: keine Angst es dauert nicht mehr solange bis die beiden zusammen kommen. und bis jetzt war kein cliff geplant, aber du hast mich da auf eine spitzen idee gebracht =)
Ginny86: erstmal vielen dank fĂĽr das kompliment, also teile von ginnys 6. jahr und der schlacht sind schon fertig, ich denke ich werde auch ihr 7. jahr noch mitnehmen, und dann mal schauen, wenn du nochmal ins erste kapitel klickst, findest du eine kleine andeutung=)
katie89: vielen dank für deine ganzen tollen reviews. und ich muss mich selber loben die idee mit dem adler war echt gut, und das sie ein animagus ist, hat später noch eine größere bedeutung...also sei schon mal gespannt!
Oh du fröhliche, oh du schreckliche!!
„Mum!“ Ich stampfte mit dem Fuß auf. „Wie kannst du nur? Ich mein…Aargh!“ Wie konnte sie das nur tun…?
„Perfekt Miss Weasley.“ Meine Mum sah mich ungerührt an „Der perfekte Wutauftritt: Schreien, aufstampfen, die ersten Tränen und unvollständige Sätze. Ich kann nur sagen, einwandfrei. Aber es bleibt dabei Ginevra, sie wird in deinem Zimmer schlafen!“ Damit drehte sie sich um und ging in die Küche.
Langte es nicht schon, dass sie meine Sommerferien ruiniert hatte, musste es jetzt auch noch Weihnachten sein? Ich stürmte in mein Zimmer und versuchte mich in irgendeiner Form abzureagieren, doch nur die Stereoanlage aufzudrehen half nicht, deswegen fügte ich mich in mein Schicksal und zeigte einen Tag später Fleur mein Zimmer.
„Oh, wie süüß.“, machte sie und fing an ihre Sachen auszupacken, ich flüchtete mich ins Wohnzimmer und fing an wie eine Irre zu dekorieren.
Am Ende war es so voller Rot und Gold, dass man unsere Möbel fast gar nicht mehr erkannt hat. Abends war es Zeit für Celestina Warbeck.
Mum liebte sie abgöttisch und Tradition durfte nicht gebrochen werden, vor allem nicht bei uns Weasleys.
Ich lag ĂĽber Fred und George auf der Couch und beobachtete Harry, der ĂĽber irgendetwas mit meinem Dad tuschelte, Fleur und Bill, die ungehemmt miteinander knutschten und Ron, der die beiden beobachtete um sich etwas abzuschauen. Lupin stierte ins Leere, ich tippe darauf dass er versuchte Tonks aus seinen Gedanken zu vertreiben.
„Und wie geht’s Dean?“, fragte mich Fred als ich meinen Kopf auf seinem Schoß platzierte. „Ist mir egal.“, zuckte ich mit den Schultern. „Sei nicht so, der arme Kerl.“ „Der arme Kerl? Er ist so eine Memme!“ Ich verschränkte meine Arme trotzig. „Dann such dir doch jemanden, der mutig ist, keine Gefahr scheut, sich schon für dich in Lebensgefahr gebracht hat, und dich den ganzen Abend unverholen anstarrt.“, George zwinkerte mir zu und nickte leicht zu Harry hinüber. „Ihr seid Idioten.“ Ich setzte mich auf und wir begannen eine Partie „Snape explodiert!“
Am nächsten Tag, Weihnachten, schlief ich ewig. Als ich aufwachte erwartete mich ein Berg von Geschenken.
Von meinen Eltern bekam ich den traditionellen Weasleypulli und Süßigkeiten. Von meinen Brüdern CDs und ein Bild von uns Geschwistern. Hermine hatte mir Bücher über Zauberstäbe und Arithmanik geschenkt.
Und da lag er, er stach hervor, der blaue Umschlag von meinem lila Bettbezug.
Mit zitternden Fingern öffnete ich ihn.
„Sweetheart!“, ich seufzte, er konnte es einfach nicht lassen.
„Ich weiß, ich hab Mist gebaut. Und es tut mir wirklich leid. Was ich gesagt habe und wie ich mich verhalten habe.
Ich hasse es, wenn wir miteinander streiten und nicht miteinander sprechen. Ich mag dich einfach zu sehr, um dich zu verlieren.
Ich bitte dich, schmeiĂź uns nicht weg. Gib uns noch eine Chance!
Dein Dean“
Als ich den Umschlag schloss, erschien ein Päckchen. „Ich hoffe du magst es!“, hatte er noch darauf geschrieben. Es war ein Parfum.
„Du liebst ihn nicht.“ Keine Frage, sondern eine Feststellung. Ich schloss die Augen und nickte. Ich spürte, wie sie sich neben mich setzte und mich in die Arme nahm. „Ach Ginny.“, flüsterte sie. Und ich fing an zu weinen, es war das erste Mal seit Sirius Tod, dass ich los ließ und meinen Gefühlen freien Lauf lassen konnte.
Ich erzählte meiner zukünftigen Schwägerin alles, Harrys verzweifelte Versuche wieder zurück ins Leben zu kommen, dass ich ihn dabei unterstützen will. Hermine, Ron und dass ich zu viele Geheimnisse mit mir rumschleppte. Dass Dean nach Sirius Tod für mich da war, dass ich mich bei ihm lebendig fühlte
„Ich bin mir nicht mal mehr sicher, ob ich ihn mag.“, schluchzte ich in ihren Armen. „Schsch…“, Fleur wiegte mich hin und her. „Du brauchst einen Tapetenwechsel.“ Ich sah sie mit verweinten Augen an. „Morgen fährst du weg, zu einem Freund oder einer Freundin und entspannst dich.“ „Meinst du?“ „Ja, ich bin schließlich Expertin bei Liebeskummer.“ Fleur grinste. „Ich hab keinen Liebes…“, ich stockte, „Woher weißt du?“ „Ach Ginny, wenn man euch beide sieht, möchte man euch am liebsten schütteln. Und jetzt wasch dir dein Gesicht und komm zum Essen.“ Ich nickte und ging ins Bad, mein Spiegelbild schaute mir abgespannt entgegen, kein Funkeln aus den Augen und kein Grinsen mehr um den Mund. Wieder in meinem Zimmer, schrieb ich schnell einen Brief an Colin. Ein paar Tage mit ihm und mir würde es wieder besser gehen.
Beim Essen passierte nichts, bis: „Arthur…da ist Percy!“ Meine Mum schaute wie gebannt aus dem Fenster, auch ich erhob mich und sah, wie Percy und der Minister auf unser Haus zukamen.
Scrimgeour ging mit Harry nach drauĂźen, um irgendwas Wichtiges zu bereden.
Und wir stritten uns mit Percy, alle außer meine Mum und Fleur. „Wie kannst du nur Percy, ich mein, wie kannst du das alles so ignorieren?“, fragte ich ihn fassungslos. „Wie kannst du ihm nur so blind vertrauen?“, fragte Percy, meinen Blick erwidernd. „Weil ich ihn li…“, ich konnte mich gerade noch so fangen, und stürzte unter Fleurs wissenden und sonst verständnislosen Blicken nach draußen.
Im Garten knallte ich in Harry. „Oh sorry Gin.“ Er half mir auf, denn ich war in den wadenhohen Schnee gefallen.
„Du bist ja ganz kalt.“ Er grinste mich an und legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich an sich heran.
„Was wollte Scrimgeour von dir?“, fragte ich ihn und legte meinen Kopf an seine Schulter. „Dass ich den Hampelmann fürs Ministerium mache.“ „Und was hast du gesagt?“ „Naja, wie hat er es ausgedrückt: Durch und durch Dumbledores Mann.“ „Guter Spruch.“ „Jaah, und bei euch?“ „Dasselbe wie immer, durch und durch auf Dumbledores Seite.“ „Ist sonst alles in Ordnung bei dir?“ „Ja, klar ich… mir geht’s gut.“ Er verstellte mir den Weg und hielt mich fest, wir sahen uns in die Augen und ich musste die Schmetterlinge in meinem Bauch richtig festschnallen. „Gin, lüg mich nicht an. Irgendwas stimmt nicht mit dir.“ Ich konnte Harry nicht anlügen: „Ich muss Ordnung in meinen Kopf bekommen, sortieren und neu bewerten, wenn du so willst.“ „Was willst du neu bewerten?“ Er sah mich an. Ich konnte nicht anders, ich legte meine Hände auf seine Oberarme: „Das alles hier, Harry.“ Ich nahm eine Hand weg und deutete erst auf den Raum zwischen uns und dann auf mein Herz: „Das mit…“ „Und was tust du, wenn du’s geschafft hast?“ Harry sah mich ängstlich an. „Das hängt nicht nur von mir ab.“, seufzte ich.
„Aber Gin…“ Schon wieder sagte er es, Gin, aus irgendeinem Grund nannte er mich seit neuestem so. „Ich fahr morgen zu Colin. Ich brauch etwas Abstand.“ Ich sah ihm wieder in die Augen, machte mich dann los und ging wieder ins Haus, packen.
Der Ausdruck seiner Augen lieĂź mich nicht los, aber diesmal musste er den ersten Schritt machen, ich will nicht noch mal meinem Herz einen Tritt verpassen.
„Ginny!“ Colin fiel mir um den Hals und wir gingen in sein Zimmer. Er war alleine zu Hause, seine Eltern waren mit Dennis bei seinen Großeltern. Er hatte sich mit seinen ZAGs heraus geredet und so waren wir ungestört. Ich war schon zweimal bei Colin und war deswegen mit einem Muggelhaus vertraut. „Dee kommt über Sylvester.“, sagte er und schenkte mir eine Tasse Kakao ein.
„Ich freu mich für euch beide.“ Ich lächelte ihn über meine Tasse hinweg an. „Danke.“ Er legte seine Hand auf meinen Arm, „Ich würde mich auch gerne für dich freuen, dich mal wieder glücklich sehen.“ „Ich bin glücklich.“, sagte ich leise. „Du wärst nicht hier, würde es dir gut gehen.“ Ich ließ meinen Kopf auf die Tischplatte fallen: „Mein Leben ist ein Scherbenhaufen.“
„Ginny…“ Colin strich mir mitfühlend über den Kopf. Ich legte meinen Kopf seitlich auf den Tisch und schaute ihn mit vorgeschobener Unterlippe traurig an. „Und was mach ich jetzt?“ „Ich weiß nicht, aber es wird alles wieder gut!“, versuchte er mich zu überzeugen.
„Und was wenn nicht?“ „Nein, auf die Diskussion lass ich mich nicht ein“, meinte mein bester Freund bestimmt, „du hörst mir jetzt mal zu. Ich und Dee waren nie sonderlich begeistert von Thomas, genauso wenig wie Luna. Aber wir wollten ihm eine Chance geben, weil wir dachten er tut dir gut. Aber mittlerweile denken wir, dass du dich nur mit ihm eingelassen hast, weil Sirius tot und Harry -naja- zurzeit nicht ganz zurechnungsfähig ist. Und jetzt liegst du mit einem halben Nervenzusammenbruch auf meinen Küchentisch und ich denke du weißt, was das heißt.“, beendete Collin seine Ansprache. „Dass ich mit Dean Schluss machen soll.“, stöhnte ich. „Aber ich kann ihm das nicht antun, dass war das Einzige, das ich ihm versprechen musste: nie wegen Harry mit ihm Schluss zu machen.“ „Du machst nicht wegen Harry mit ihm Schluss, sondern wegen dir. Weil er dich nicht glücklich macht, dich nie wirklich glücklich machen konnte!“
„Hmpf!“, machte ich nur, das musste erst mal sacken.
„Aber woher willst du wissen, dass Harry mich glücklich macht?“, fragte ich ihn trotzig. Auf die Antwort war ich jetzt mal gespannt.
„Ahh, Ginny!“ Colin schien fast zu verzweifeln. „Manchmal möchte man euch beide einfach nur schütteln!“ „Das hör ich letzter Zeit eindeutig zu oft.“, brummte ich missmutig. „Hä?“ Dann fing ich an, Colin von meinem Gespräch mit Fleur zu erzählen. „Wow, sie ist ja gar nicht so dumm, wie sie immer tut.“, sagte er beeindruckt und mir wurde ein Anti-Nachdenk-Programm verordnet, an dem sich auch Demelza mit vollem Einsatz beteiligte, als sie einen Tag später kam.
Dorset war im Sommer wie im Winter genial. Ich liebte die Landschaft rund um Colins Dorf, das Haus der Creeveys stand etwas außerhalb, direkt an den Klippen, in der Nacht hörte ich das Meer rauschen und die Wellen, die sich an den Kreidefelsen brachen. Wir machten lange Strandspaziergänge und gingen Schlittschuhlaufen und versuchten uns im Reiten. Das ist ein Sport bei dem ich nicht ganz genau weiß, wie ich ihm gegenüber stehen soll, auf der einen Seite fühlte ich mich frei, wenn wir am Meer ritten, so frei, als wenn ich mit meinem Animagus in meinen Gedanken flog, aber auf der anderen Seite fühlte ich mich so abhängig vom guten Willen des Pferdes.
Am Abend saßen wir oft vor dem Fernseher, schauten Video oder lasen. Oder ich sang, Colin hatte einen kleinen Proberaum bei sich im Keller, er spielte Gitarre. „Wow! Das klang genial!“ Dee gab Colin einen Kuss. „Das mein ich auch!“ Colin grinste mich an. „Ihr seid verrückt!“, gab ich zurück. „Nein, meine Liebe. Aber eins musst du mir versprechen, wenn du schon mit deinem Talent nicht berühmt werden willst!“ „Und das wäre?“ Ich sah meinen besten Freund abwartend an. „Du singst auf meiner Hochzeit und auf meiner Beerdigung.“ „Ich sag doch ihr seid verrückt!“, meinte ich trocken, als Dee wie wild zur Bestätigung nickte.
An Sylvester gingen wir in den Pub des Dorfes, es war super. Und ich begrüßte das neue Jahr alleine, während Colin und Dee sich fast die Mandeln raus knutschten.
In den ersten Minuten des neuen Jahres fasste ich einen Entschluss: Dean und ich das hatte keine Zukunft, ich wollte ihn bis Anfang Februar soweit bringen, dass wir uns nur noch als Freunde sahen. Sollte das nicht klappen, dann wĂĽrde ich mich von ihm trennen.
Ein paar Tage nach Neujahr flohte ich wieder zurĂĽck in den Fuchsbau und von dort aus mit Harry und Ron direkt in McGonagalls BĂĽro.
„Hallo Ginny, schöne Ferien gehabt?“, begrüßte sie mich als einzige von uns dreien herzlich. „Sie waren aufschlussreich.“, antwortete ich ihr ausweichend. McG sah mich verwirrt an, doch sagte nichts: „Ich erwarte Sie nächsten Dienstag um 18 Uhr hier, ich denke wir sind soweit einen Schritt weiter zu gehen.“ Ich lächelte glücklich, das hieß wir fingen an mich zu verwandeln.
Mit einem Grinsen stürmte ich Ron und Harry hinterher, die verzweifelt vor dem Proträtloch standen, denn die fette Dame wollte sie nicht reinlassen. „Ginny, hat McGonagall dir das Passwort noch gegeben?“, begrüßte mich Ron. „Ne, warum sollte sie?“ Auch ich sah jetzt das Bild bittend an. „Was habt ihr denn sonst so lange bequatscht, he?“ „Nichts was dich angehen würde, Won-Won!“, gab ich bissig zurück. „Harry! Ginny!“, wurde Ron von Hermine unterbrochen, während wir beide von Mine stürmisch umarmt wurden, überging sie Ron völlig. „Oh Moment mal - das Passwort. Abstinenz!“, fiel ihr ein, als sie uns gerade von ihrem Besuch bei Hagrid berichtete.
Wir waren gerade erst in den Gemeinschaftsraum gekommen, als es auch schon „WON-WON!“ rief.
Harry und ich quittierten die stürmische Begrüßungsszene nur mit hochgezogenen Augenbrauen, während Hermine in schrilles Gelächter ausbrach. „Dort drüben ist ein Tisch… kommst du mit, Ginny?“, wandte sie sich an mich.
„Nein danke, ich hab Dean versprochen, dass wir uns treffen.“, ich klang nicht gerade begeistert, was die beiden auch sofort merkten, deswegen verzog ich mich schnell. Ich hatte Dean von Colin ausgeschrieben, dass wir dringend reden müssten, und ich hatte ein Zauberkunstklassenzimmer vorgeschlagen.
Ich ging schweren Schritten hinunter in den zweiten Stock. „Hey Sweetheart.“, begrüßte mich mein Freund und wollte mich küssen. „Stopp, Dean, bitte, wir müssen zuerst reden.“, wiegelte ich ihn ab. Dean schaute mich an, er sah ein bisschen verletzt aus. „Was ist denn, Ginny?“ „Es tut mir Leid, aber das mit uns geht mir einfach ein bisschen zu schnell.“ „Wie meinst du das? Willst du Schluss machen?“, fragte mich Dean entsetzt. Es wäre so einfach, jetzt Ja zu sagen, doch aus irgendeinem Grund konnte ich es nicht.
„Nein, Dean. Ich hatte nur in den Ferien viel Zeit zum Nachdenken, und ich denke ich brauch etwas Abstand, etwas Pause, können wir nicht einen Gang zurückschalten?“ Ich sah ihn hoffnungsvoll an. „Es ist wegen Harry, oder? Jeder aus Gryffindor hat mittlerweile mitgekriegt, dass er auf dich steht, Ginny. Ihr verbringt Weihnachten zusammen und plötzlich willst du einen Gang runterschalten? Das ist doch…!“ Dean sah mich wütend an. „Nein, mit Harry hat das gar nichts zu tun. Ich hab mir in den Ferien nur ein paar Gedanken gemacht, über uns und über mich… was ich will… und was ich erwarte…“, sagte ich verzweifelnd, ich war kurz davor zu weinen.
„Ach Sweetheart…“ Dean legte einen Arm um mich. „Wenn du das willst, dann ok. Ich mein wir schaffen das schon, wir lieben uns doch.“ Ich musste mich von ihm los machen und stolperte zur Tür. Ich würde ihm das Herz brechen wenn ich mich trennte, aber ich…
An der Tür drehte ich mich noch mal um. „Ich weiß nicht, ob ich dich liebe.“, flüsterte ich, doch Dean hatte mich ganz genau verstanden. Ich rannte hinaus und direkt in Hermines Schlafsaal, Dee und Colin konnte ich jetzt nicht ertragen mit ihrer glücklichen Beziehung.
Ich saĂź bis tief in die Nacht mit Hermine auf dem Boden vor ihrem Bett und vernichteten eine Whiskeykugel nach der anderen.
In den nächsten Wochen versuchte mir Dean alles Recht zu machen, doch das war genau das, was mich noch mehr aufregte. Es war wie ein Kreislauf: er versuchte sich mir anzunähern, doch das stieß mich immer mehr von ihm ab. Es war zum Verzweifeln!
Ein etwas anderer Geburtstag
„Harry?“ Ich stürzte auf ihn zu. Dumbledore hatte mir gerade gesagt, dass Ron vergiftet worden war. „Was ist passiert?“ Ich kam schlitternd vor ihm zum stehen. „Ich weiß nicht, er hat irgendwie einen Liebestrank von Romilda Vane bekommen. Und dann wollte ich ihn zu Slughorn bringen, aber Sluggi hat ihm was zu trinken gegeben und auf einmal hat er angefangen zu zittern und zu krampfen. Zum Glück war ein Bezoar im Zimmer!“ Er hatte schnell gesprochen, Harry fuhr sich durch die Haare und sie standen noch schlimmer ab als sonst.
„Hey Harry, ist ja gut! Ron wird wieder.“ Ich sah ihn aufmunternd an. Doch unser Quidditchkapitän hörte mir nicht wirklich zu. „Harry. Es ist Ron, Unkraut vergeht nicht.“ Ich umarmte ihn, auch er drückte mich fest an sich. Wie lange wir so dastanden weiß ich nicht mehr, ich weiß nur noch wie Hermine in Flur gestürmt kam. „Wie geht’s Ron?“, rief sie uns entgegen. Ich machte mich von Harry los und drehte mich zu ihr um. „Nein, wir wissen gar nichts. Er ist immer noch nicht außer Lebensgefahr.“, versuchte ich ihr schonend beizubringen. Mine schüttelte nur ungläubig den Kopf, dann fiel ihr Blick auf Harrys Arm, der noch immer um meine Hüfte geschlungen war. Sie schaute mich wissend an, ich versuchte diesen Blick zu ignorieren.
Plötzlich trat Madam Pomfrey aus dem Krankenflügel. „Und?“ Wir stürzten auf sie zu. „Leider kann ich noch nichts Genaueres sagen, außer dass es ernst ist. Sehr ernst!“ Damit rauschte sie an uns vorbei.
Das war zu viel für Hermine: sie glitt an der Wand hinunter und fing an, hemmungslos zu schluchzen. Ich kniete mich neben sie und versuchte, sie irgendwie zu trösten: „Mine?“ Sie tat mir Leid, zusammen gesunken saß sie in einer Ecke vor dem Krankenflügel. „Was ist… wenn er…“ Sie sah mich roten, verquollenen Augen an. „Nein, das wird er nicht, hörst du! Es geht hier um Ron, Unkraut vergeht nicht.“, versuchte ich sie, genau wie Harry, zu beruhigen. Hermine nickte langsam. Plötzlich, mit einem Schlag realisierte ich um was es ging: mein Bruder lag im Sterben und mir wurde schlecht. Ganz langsam stand ich auf und presste mich gegen die Wand. „Gin?“ Harry kam auf mich zu. „Wir müssen… Mum und Dad…“, stotterte ich und blickte ihn wie paralysiert an, „Und Bill, Charlie die Zwillinge…“ „Hey.“, versuchte mich Harry zu unterbrechen, doch ich nahm ihn gar nicht richtig wahr. „Ich muss… eine Eule… sofort!“ Ich versuchte mich von ihm loszumachen. „Gin!“ Harry griff unter mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen. „Du musst gar nichts. Dumbledore und McG kümmern sich um alles!“ „Wirklich?“, fragte ich ihn ängstlich. „Wirklich!“
„Ich hab solche Angst.“, flüsterte ich. „Ich auch!“, flüsterte er zurück, Harry zog mich wieder in seine Arme und ich legte meinen Kopf an seine Brust. Ich spürte eine Gänsehaut, die seine Arme überzog und musste lächeln, es gefiel mir ihn nervös zu machen.
Ein wütendes „Ginny!“, ließ uns auseinander fahren, auch Hermine schreckte hoch. Und da stand er, Dean, schnaubend, wäre er ein Drache hätte er Feuer gespuckt. „Dean… ich… wir!“ Doch er sah mich unerbittlich an: „Mitkommen sofort!“ Er wollte sich meinen Arm schnappen. „Lass sie in Ruhe, Dean!“, mischte sich Harry ein. „Halt du dich daraus Potter. Sie ist meine Freundin und nicht deine!“ Dean nahm meine Hand und zog mich in das nächste leere Klassenzimmer.
„Nennst du das einen Gang zurückschalten, Ginny? Sich gleich an den Nächstbesten ranzuschmeißen? Und dann noch Potter, der dir sowieso schon das ganze Jahr hinterhersteigt.“
Ich sah Dean kalt an: „Mein Bruder liegt vergiftet auf der Krankenstation und wir wissen nicht ob er durchkommt. Harry hat mich getröstet, weil dazu mein Freund nicht in der Lage ist!“ Ich drehte mich auf dem Absatz um und verschwand wieder in den Krankenflügel.
„Er ist wach!“ Harry kam mir freudestrahlend entgegen. Ich atmete erleichtert auf und umarmte ihn! „Gott sei Dank!“, seufzte ich. „Ich wollte auf dich warten, Hermine ist schon bei ihm.“ Er lächelte mich an. „Danke! Ich denke wir sollten jetzt zu ihm reingehen.“ Ich ging an ihm vorbei. „Ähm Ginny, was ist mit Dean?“ Er schaute mich unsicher an. „Nicht jetzt, bitte!“ Harry nickte und wir gingen beide zu Ron.
Ron wurde wieder, schnell ging es ihm besser, doch leider verpasste er unser Quidditchspiel gegen Hufflepuff.
„Wo warst du!“, begrüßte ich unseren Captain, wir waren schon alle umgezogen, als endlich Harry in die Umkleide gerannt kam. „Ich hab Malfoy getroffen!“
„Und?“ „Ich wollte wissen, weshalb er oben im Schloss ist, mit zwei Freundinnen, wo doch alle anderen hier unten sind…“
„Ist das jetzt so wichtig?“ Hallo, wir hatten Quiddtich zu spielen??
„Tja, das werd ich wohl kaum herausfinden, was?“ Harry grinste mich an. Ich funkelte zurück: „Idiot! Kannst du Malfoy nicht mal für ein Quidditchspiel vergessen?“
„Dann mal los!“ Er ignorierte meinen letzten Satz und marschierte an mir vorbei aufs Feld.
„Idiot!“, zischte ich.
„Was ist denn los?“, fragte mich Demelza. „Nichts, er ist nur mal wieder…“
„Unglaublich!“ Dee grinste mich an.
Jubelgeschrei und Buhrufe begleiteten uns nach drauĂźen.
Der Pfiff, und das Spiel begann. Es wurde in hartes Match, kaum hatten wir ein Tor geschossen, fing sich McLaggen auch schon wieder eins ein, weil er nicht bei den Torpfosten blieb.
Ich sah wie Harry nun mindestens schon zum fünfzehnten Mal McLaggen anbrüllte: „McLaggen, kümmer dich endlich mal um deinen eigenen Kram und lass die anderen in Ruhe!“
Ich sah den Schnatz. „Harry, fang den Schnatz endlich! Bitte!“, schrie ich ihm über das ganze Feld hin zu. Harry drehte sich zu mir um, perplex starrte er mich an und nickte dann.
Dee und ich schossen noch ein paar Tore, doch dann drehte Cormac völlig durch und Harry gleich mit.
Ich wollte schreien doch es ging zu schnell, im nächsten Moment hatte ein Klatscher Harry am Kopf getroffen und er fiel vom Besen und stürzte in die Tiefe.
„Harry!“
Alle rasten nach unten, McGonagall war schon bei ihm und beschwor eine Trage hervor und verfrachtete Harry sofort darauf.
„Oh Ginny!“ Hermine kam angeschossen. „Hast du gesehen…?“ Ich nickte und beobachtete Harry, er blutete am Kopf und war bewusstlos. McGonagall ließ die Trage mit Harry nach oben schweben. „Komm schon, Gin. Umziehen!“ Dee zog mich in die Umkleide.
Dort stand McLaggen schon und klopfte Sprüche: „Mann, Potter kann echt nicht aufpassen. Jeder hat den Klatscher gesehen nur er nicht… und so was nennt man Captain… Der hat doch gar keine Ahnung von Quidditch… ist doch nur dabei weil er Du-weißt-schon-wem entkommen ist!“ Bis dahin hatte ich mich zurückhalten können, aber was zu viel ist, ist zu viel. „Wenn du nicht sofort dein gottverdammtes Maul hältst, McLaggen, stopf ich es dir eigenhändig.“, zischte ich bedrohlich. „Ah komm schon Weasley, ist doch klar das du ihn verteidigen musst, weiß doch jeder, dass ihr hin und wieder in ´nen Besenschrank verschwindet.“ Cormac grinste mich hämisch an. „Geh mir aus dem Weg!“ Ich schubste ihn zur Seite und stürmte nach draußen. „Ginny!“, rief mir Demelza hinterher, doch ich rannte einfach weiter, direkt in den Krankenflügel.
„Hey Ron!“, keuchte ich und fiel beinah in den Krankenflügel. „Hey Schwesterherz.“, grinste er mich an, „Gutes Spiel!“ „Hmpf… Wie geht’s ihm.“ Mein Blick wanderte zu Harry, der im Nachbarbett lag, immer noch bewusstlos.
„Pomfrey will mir nichts sagen, aber ich hab irgendwas von Schädelbruch aufgeschnappt.“ Ich musste mich setzten. „Ginny, alles klar? Du bist plötzlich so weiß.“ Ron sah besorgt zu mir. „Nein, nein… alles klar. Es ist nur… ich bring McLaggen um.“, sagte ich leise.
„Dann bitte hinten anstellen.“ Ich drehte mich um, die komplette Gryffindormannschaft stand in der Tür, natürlich ohne Cormac. Ich musste grinsen. „Es ist nicht deine Schuld, Ginny.“ Dee legte mir einen Arm auf die Schulter. „Genau, ich hätte ihm meinen Schläger sofort wieder aus der Hand reisen sollen…“, meinte Terry aufbrausend.
„Aber ich hab den Klatscher doch gesehen…“ Ich schüttelte den Kopf. „Ach komm Ginny, ich hab doch die Kommentare gehört….“ Ron lächelte mir zu. Ich seufzte. „Was hättest du denn tun können, hmm? Dich dazwischen schmeißen?“ Jimmy sah mich forschend an. „Vielleicht.“ Ich zuckte mit den Schultern. Das war zu viel für Dean, er stürmte mit hochrotem Kopf aus dem Krankenflügel. „Scheiße!“, flüsterte ich.
Wir verabschiedeten uns, beim Hinausgehen diskutierten wir über die beste Möglichkeit, McLaggen umzubringen.
„Dean!“, schrie ich verzweifelt. „In den Wandschrank verschwinden…?“, brüllte er zurück. „Das kam von McLaggen, wieso glaubst du dem Arsch? Der hat Harry mit dem Klatscher fast umgebracht!“
„Eins musst du aber zugeben…“, seine Stimme war ganz ruhig, „es sah doch zum brüllen komisch aus, wie Potter so gegen den Grund gesegelt ist.“, er grinste hämisch.
Mir fehlen die Worte. Was hat er gerade eben gesagt? Es sah komisch aus wie Harry fast gestorben wär? „Wie kannst du nur….“, keuchte ich und stürmte aus dem Jungenschlafsaal.
„Ginny, wo sind sie denn nur mit ihren Gedanken?“, Prof. McGonagall sah mich enttäuscht an, „Weit vier Wochen sind sie unkonzentriert.“ „Es tut mir Leid, Professor.“ Ich senkte meinen Kopf. „Hat es etwas mit Mr. Thomas zu tun?“ forschend sah sie mich an und ich hob erstaunt meinen Kopf. „Mein Kind, ich gebe ihnen jetzt einen Rat. Sie müssen das tun, was für Sie am Besten ist.“ Ich schloss meine Augen, das hatte ich in letzter Zeit zu oft gehört, Mine, Dee, Colin und sogar Tonks, als sie Dumbledore besucht hatte.
Tonks und ich sind uns im Flur begegnet und dann wie schon im Jahr davor in ein Klassenzimmer geflüchtet und haben unseren Liebeskummer in Tonnen von Schokofröschen ertränkt.
„Vielleicht haben sie recht.“, nickte ich resignierend. „Denken sie einfach darüber nach, Kind.“
Kurz bevor ich ging, hielt sie mich wieder zurück: „Ach, Ginny. Eigentlich sollte ja morgen Hogsmeadewochenende sein, aber aufgrund der Vorkommnisse bleiben diese auch weiterhin verboten. Allerdings hat mir ihr Bruder geschrieben, dass er sie gerne sehen würde. Und na ja, ich konnte Charlie noch nie etwas abschlagen…“, McGonagall grinste mich an und ich grinste genauso breit zurück.
„Danke!“
So, ich hoffe es hat euch gefallen, und ihr seid schon ganz gespannt auf nächste chap! Eure Sara
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