von Godess_Artemis
Endlich geht es weiter mit Harry/Draco ;-)
Diesmal beobachtet die gute Winky das Geschehen.
Winky
Familie: Mr. Crouch
Dienstzeit: XX - 1994
Sommer 1994, Quidditchweltmeisterschaft
Winky hatte eine ausgeprägte Höhenangst. Doch wie es sich für eine stolze Hauselfe gehörte hinderte sie das nicht am Ausführen ihrer Pflichten. So saß sie nur in schwindelerregender Höhe in der VIP-Lounge des Quidditchstadions und versuchte durch ihre gespreitzten Finger nicht allzu offensichtlich auf den sicheren Boden weit unter sich zu schauen. Oder auf den augenscheinlich leeren Platz zu ihrer linken. Hoffentlich benahm sich der junge Master Barty. Lautes Gezische in unmittelbarer Nähe liess Winky von ihrem Sitz aufschrecken. Soeben hatte Cornelius Fudge, der Zaubereiminister mit einem ausländischen Minister die VIP-Reihen betreten. Dicht gefolgt von Mr. und Mrs. Malfoy, nicht zu vergessen ihrem Sohn im Schlepptau, der wüste Beschimpfungen hinter dem Rücken seiner Mutter gegen einen anderen Gast aussprach: Harry Potter.
„Na Potter, keine Angst, dass plötzlich Dementoren auftauchen könnten? Schließlich sichern die hier alles im Umkreis von 10 Meilen um das Stadion und den Campingplatz. Ich nehme doch an, dass ihr einen Platz bekommen habt? Sag mal hat Weasley`s Vater, das sich überhaupt leisten können ohne eine Hypothek auf euer Haus aufnehmen zu müssen? Also wir haben direkt einen Platz neben den Zelten von Cornelius Fudge und Rufus Scrimgeour bekommen, ein Luxuszelt mit 120 Räumen und einem angehängten Vorgarten, kaum zu übersehen. 25 Galleonen die Nacht. Kannst ja mal vorbeischauen, wenn du dich traust Potter.“, hetzte der blonde Reinblüter gegen den Jungen-der-überlebt-hatte.
Ab da hörte Winky schon nicht mehr richtig zu, weil eine Welle von nervöser Übelkeit sie schüttelte und sie ihren Master nicht in Verlegenheit bringen wollte indem er erklären musste, wieso seine Elfe dem Zaubereiminister auf das Toupe gekotzt hatte. Also beherrschte sie den Würgereflex und hielt sich krampfhaft den Mund zu. Den Rest des Abends bekam die arme Winky überhaupt nichts mehr mit, da sie vor lauter Angst alle äußeren Einflüsse abblockte. Harry und Draco traf sie erst wieder spät nachts als die maskierten Todesser mit der schwebenden Muggelfamilie durch das Camp zogen und die Zelte niedertrampelten.
Sie war gerade dabei ihren sich heftigst streubenden Master Barty Crouch Junior weg von dem gefährlichen Treiben in den Wald zu zerren als sie zwischen den Bäumen auf der Lichtung vor sich zwei Personen erkennen konnte. Zwei eindeutig männliche Personen, die sich erhitzt stritten.
„Na Malfoy, willst du deinem erbärmlichen Vater nicht zu Hilfe eilen? Vielleicht schaffen es ja die Ministeriumsmagier deinen Alten zu verhaften und er landet in einer hübschen Einzelzelle in Askaban. Sonderbehandlung für die Rechte Hand von Voldemort! Und wenn es so weitergeht wird sein Meister ihn demnächst mit seiner Anwesenheit beehren.“, keifte Harry unbeherrscht los, mit grimmiger Zufriedenheit Malfoys Zusammenzucken bei der Erwähnung seines Meisters registrierend.
„Was weißt du schon über den Dunklen Lord, Narbengesicht! Deine Zeit ist doch schon längst gekommen oder glaubst du allen ernstes ein dummer kleiner Junge könnte gegen den größten Magier aller Zeiten bestehen? Überschätz dich mal nicht du Witzfigur.“, fuhr Draco ihm unwirsch dazwischen bevor der Schwarzhaarige noch ein paar Gemeinheiten unterbringen konnte.
„Gegen ihn vielleicht nicht, aber gegen einen Slytherin-Pimpf wie dich alle Male!“, knurrte der Junge-der-lebt zornig auf, die Hände zu Fäusten geballt, bereits jederzeit seine Faust in Dracos hübsches Gesicht zu schmettern.
„Oho, der mutige Gryffindor fordert die Schlange zum Duell auf?“, zischte der Platinblonde lauernd. „Und dazu noch auf so gewöhnliche Muggelart!“
„Tut mir leid für dich Malfoy, aber für dich müssen meine Fäuste reichen.“, fauchte Potter geladen und stürmte plötzlich auf den Malfoyerben zu.
Ein widerliches Knischen von aufschlagenden Knochen gegen Holz sagte Winky, dass irgendeiner der beiden Jungen gegen einen der vielen umstehenden Bäume geschleudert worden war. Vorsichtig lugte sie aus ihrem Versteck. Die jungen Herren würden sich doch wohl nicht gegenseitig umbringen wollen?
„Potter! Die Klamotten waren verflucht teuer, also würdest du die Güte besitzen etwas pfleglicher damit umzugehen. Harzflecken lassen sich selbst mit Magie schlecht entfernen und ich trage heute mein absolutes Lieblingsshirt!“, ereiferte sich Draco empört als er wieder zu Atem kam.
„Ach ja?“, meinte Harry unbeeindruckt und mit einem fiesen Grinsen riss er das Shirt genau in der Mitte auseinander.
„POTTER DU ARSCH!!! WAS HAST DU EIGENTLICH IN DEINEM HIRN AUSSER DRACHENMIST!!!! WIE KANNST DU ES WAGEN …Potter soll das etwa die Rache dafür sein, dass ich vorhin deine kleine Freundin als ?Schlammblut' bezeichnet habe?“, ätzte Draco fast schon wieder sein eisiges Hogwarts-Selbst.
„Nein du Diva. Es ist dafür, dass du Hermine verletzt hast und jeden in deinem Umfeld wie Dreck behandelst!“, antwortete ihm Harry zynisch.
„Und wieso prügelst du dich deswegen mit mir? Keinen Zauberstab zur Hand oder wie?“, konterte Draco.
„Falls du es vergessen haben solltest für dich nochmal zum Mitschreiben: Wir sind M-I-N-D-E-R-J-Ä-H-R-I-G und dürfen deswegen nicht außerhalb der Schule zaubern du Vollhonk!“, antwortete ihm Harry eine Spur zu hastig.
„Als ob dich Regeln je geschehrt hätten. Der Zaubereiminister oder Dumbledore werden's mal wieder für dich hinbiegen, egal was für Scheisse du baust.“, erwiderte Draco verbittert. Sein Vater würde sich nie dazuherablassen ihm aus einer brenzligen Situation zu helfen. Eher würde er noch eine zusätzliche Strafe empfangen.
Für einen Moment war Harry sprachlos, was sollte man auf so eine feststehende Tatsache schon antworten. Genau diesen kurzen Augenblick den der Gryffindor mit Nachdenken abgelenkt war nutzte der Slytherin um sich aus dessen Klammergriff zu befreien und Harry herumzuwirbeln. Mit einem diabolischen Grinsen leckte sich Draco das Blut, welches aus seiner aufgeplatzten Lippe tropfte auf und fixierte seinen Erzfeind mit einem bohrenden Blick, während er den Jüngeren gegen den Baum pinnte.
„O-der.“, meinte der Slytherin gedehnt, „Vielleicht hast du deinen Zauberstab gar nicht bei dir? Kannst dich nicht gegen die bösen Jungs zur Wehr setzen, nicht wahr Potter?“
„Das geht dich einen feuchten Dreck an Malfoy und jetzt nimm deine Pfoten von mir, bevor ich richtig ungemütlich werde!!!“, spie der Gryffindor aus und versuchte hektisch von Draco wegzukommen.
„HIERGEBLIEBEN FREUNDCHEN!!!“, Draco drückte sein Knie zwischen Harrys Schenkel, lehnte sich mit seinem vollen Gewicht - was nun nicht unbedingt viel war - gegen den anderen Jungen und hielt ihn an Ort und Stelle.
„Na holla.“, stellte er amüsiert fest. „Entweder hast du deinen Zauberstab in deiner Hose versteckt oder einen ausgeprägten Hormonausstoss…“
„M-m-m-malfoy nimm deine K-Knie da weg!!!“, kreischte Harry panisch und zappelte in Dracos festem Griff.
„Vergiss es ich werde nicht…“, mitten im Satz brach der Slytherin ab.
Lautes Geraschel im Unterholz kündigte das Auftauchen von mehreren Personen an und brachte die beiden Jungen dazu hektisch auseinanderzustoben. Winky sah sich ängstlich um, hoffentlich waren sie und ihr Master gut versteckt. Denn im Gegensatz zu den beiden Jungen konnte sie sich mit ihrer schweren Last nicht vom Fleck wegbewegen. Noch bevor Winky blinzeln konnte war der blonde Junge zur Seite ausgebrochen und im Dickicht verschwunden und lies den anderen einsam zurück.
Dann brach die Hölle über sie drei herein aus der es kein Entkommen zu geben schien. Rote, blaue, gelbe Flüche schleuderten quer über die halbdustere Lichtung. Einer der Schocker traf Winky mitten in die Brust, der zweite durchtrennte das magische Band, das Winky geschmiedet hatte um ihren jungen Master an sich zu binden und setzte gleichzeitig Barty Crouch junior außer Gefecht.
Die Welt um sie herum wurde pechschwarz…
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.