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Fanfiction

James Potter jr. und der ängstliche Geist - Verwicklungen

von HufflepuffsUrenkel

Es dauerte eine ganze Weile, bis Cormac und Victoire wieder in den Gemeinschaftsraum zurückkehrten. Als sie kamen, fiel jedem auf, was passiert war: Statt Händchen zu halten, würdigten sie einander keines Blickes. Victoire weinte und Cormac schnaubte wütend. Beide verzogen sich sofort in die jeweiligen Schlafräume.
„Sieht aus, als ob es aus ist“, kommentierte ein Drittklässler. „Schade! War ein schönes Paar!“
„Mach dir um die mal keine Gedanken!“, meinte Arthur. „Jede Wette, meine Sis hat bis Ostern einen Neuen – und Cormac braucht ja auch nur in seinem Fanclub was auszusuchen.“
James schüttelte den Kopf. Er würde wohl nie verstehen, wie man sich in eine Mädchengeschichte so hineinsteigern konnte.
Sean tippte ihn an und wollte wissen, was zwischen den beiden passiert war. James, der nun ohnehin kein Schweigegeld mehr kassieren konnte, erzählte die Geschichte ohne Skrupel.

Arthurs Voraussage erfüllte sich in den nächsten Tagen teilweise: Fast immer waren zahllose Mädchen hinter Cormac her. Der musste beim letzten Quidditchtraining vor Ostern den Stadionzugang mit einem Schließzauber belegen, damit sein „Fanclub“ ihn nicht durch Kreischen bei seinen Anweisungen stören konnte. Sean bot hinter dem Rücken seines Großcousins Wetten an, wer Victoires Nachfolgerin sein würde. James setzte einen halben Sickel auf Arwena, eine Schülerin aus Ravenclaw mit langen, dunklen Haaren, die sich immer wieder in der Nähe des Gryffindor-Gemeinschaftsraums aufhielt und sich auch schon länger mit Cormac unterhalten hatte.

Am vorletzten Schultag vor den Osterferien bekam James ein Lob von seinem Hauslehrer: Professor Longbottom fand es erwähnenswert, dass es seit seiner Standpauke Ende Januar keinen Ärger mehr innerhalb des Hauses Gryffindor gegeben hatte. Das Verhältnis zwischen James und Kevin war seitdem von offener Feindschaft allmählich in Ignorieren übergegangen. Mit Lucy und Fiona verstand sich James, seit er Professor Davies geholt hatte, als die Slytherins Lucy schweben ließen, sogar recht gut. Natürlich waren die beiden Mädchen und James würde nie verstehen, wie Frauen endlose Gespräche über Frisuren oder Schminke führen konnten oder welches Problem man haben konnte, wenn man sich in Kräuterkunde oder bei einer missglückten Flugübung dreckig machte.
Ein Rätsel blieb allerdings der Schnelle Brad: James beobachtete ihn öfter und er sah ihn mehrmals aus der Ferne mit Kevin reden, einmal auch mit Lucy und Fiona und einmal mitten in einer Gruppe von Zweitklässlern. Als James, Brian und Sean jedoch dazukamen, verschwand der Geist. Daraufhin erzählte er den Freunden seine Beobachtungen und beide fanden sie ebenso seltsam wie er selbst. Deshalb fragte er noch einmal den Fast Kopflosen Nick, doch auch der konnte sich die Sache nicht erklären.
„Ich glaube nicht, dass er als lebender Mensch in Gryffindor war und auch nicht, dass er hier in Hogwarts getötet wurde – beides hätte ich mitbekommen. Aber er ist auch selten mit den anderen Hausgeistern zusammen. Bisher ist sein Benehmen gegenüber Schülern und Lehrern stets tadellos gewesen, doch ist er auch noch niemandem besonders positiv aufgefallen.“

Am Mittwoch vor Ostern brachte der Hogwarts-Express die Schüler nach London. James wusste, dass sein Vater erst am Abend nach Hause kommen würde, da er an diesem Tag eine Zeugenaussage in Rumänien machen musste. Seine Mutter und seine Geschwister standen dagegen am Bahnhof von King’s Cross und empfingen ihn herzlich. Sean wurde zum Ausgleich nur von seinem Vater begrüßt, da seine Mutter schon im achten Monat war und sich nicht mehr traute, zu apparieren oder per Flohpulver zu reisen. Die beiden Jungen versprachen sich noch, einander während der Ferien Eulen zu schicken, ehe James seiner Familie nach Hause folgte.

Tom Graham, James’ bester Freund aus der Grundschule, hatte geschrieben. Auch er war in einem Internat und wollte die Ferien nutzen, um James wieder zu treffen. James wollte ihm per SMS einen Termin vorschlagen, als ihm siedend heiß einfiel, dass er Tom erzählt hatte, sein Handy sei kaputt gegangen, als er mit anderen mit dem Sportbeutel Fußball gespielt und vergessen hatte, dass es darin steckte. Als Strafe für Leichtsinn hätten seine Eltern ihm kein neues Handy gekauft. Dies war nach James’ Meinung die beste Ausrede gewesen, warum er seit Monaten nicht zu erreichen gewesen war. So musste er den Freund anrufen – glücklicherweise hatten seine Eltern ein Telefon. Die beiden Jungen verabredeten sich für Donnerstag nach dem Mittagessen – bei Tom, was den Vorteil hatte, dass das Haus am Grimmauld Place nicht noch auf Vordermann gebracht werden musste.
Nun war James’ Erfindungsgeist noch auf ganz andere Weise gefragt: Er musste, wenn er keinen Verdacht erzeugen wollte, Dinge aus der Schule erzählen können, die aber genau so gut an einer Muggelschule hätten passieren können. Den ganzen Mittwochabend war er so sehr damit beschäftigt, dass er nicht einmal mitbekam, wie sein Vater nach Hause kam. Harry Potter musste ins Zimmer seines Sohnes gehen, damit dieser ihn bemerkte.

Nun musste James noch einmal über die Schule erzählen. Wie schon bei seiner Mutter schilderte er besonders ausführlich, wie die Slytherins Lucy hatten schweben lassen. Der Vater richtete Grüße von Onkel Charlie und Tante Nica aus, die in diesem Jahr nicht kommen würden, da das Osterfest des Ostens auf denselben Termin fiel wie das des Westens. Außerdem erzählte er, dass Constantin Calid, gegen den er hatte aussagen müssen, mit dem Tod zu rechnen hatte. „Ich weiß, dass er ein Verbrecher ist. Aber es gefällt mir gar nicht, dass jemand getötet wird, der für niemand eine Gefahr ist“, schloss Harry Potter den Bericht. „Und Onkel Leonidas – von ihm übrigens auch schöne Grüße! – ist sich ziemlich sicher, dass das passieren wird.“
„Aber dieser Calid hat doch einige Leute umgebracht. Fast wie Voldemort damals – und den hast du doch auch umgebracht. Und als Tante Fleur den anderen – Almorth oder so – umgebracht hat, hattest du auch nichts dagegen.“
„Ich habe Voldemort nicht getötet, sondern er wollte mich töten und der Fluch ist zurückgeprallt. Außerdem: Wenn er nicht gestorben wäre, hätte er mich und viele andere getötet. Wir hatten damals kein funktionierendes Ministerium mehr und Voldemort stand kurz davor, die gesamte magische Welt unter seine Fuchtel zu bekommen. Das kann man mit heute gar nicht vergleichen. Und was Almorth betrifft: Tante Fleur hat ihn im Kampf getötet, nachdem er ihr angedroht hat, sie und Victoire umzubringen. Calid hat sicher Gefängnis verdient, aber er kann niemandem mehr gefährlich werden und deshalb soll man ihn nicht töten. James, merk dir bitte: Auch gegen einen Schwarzmagier – so wenig Gewalt wie möglich. Es ist eines der Dinge, auf die ich stolz bin, dass ich als Auror noch nie unverzeihliche Flüche verwendet habe – und das, obwohl ich es im Notfall dürfte, wie du weißt – und dass ich bisher, abgesehen von Almorth, alle Schwarzmagier, die ich gesucht habe, lebend gefangen habe. Es ist eine Sache, sich verteidigen zu können und es ist klar, dass jemand, der seine Zauberkraft dazu einsetzt, andere zu töten oder zu erpressen, bestraft werden muss.“
James war sich nicht sicher, ob der Vater Recht hatte.

Nachdem seine Mutter ihn schon ins Bett geschickt hatte, sah James sich noch einmal die Liste mit den Ideen an. Zu erzählen gab es ja genug, nachdem Tom und er sich nicht einmal in den Weihnachtsferien gesehen hatten. Von Streich mit dem Hautausschlagssalz auf dem Slytherintisch sollte Tom hören – nur, dass James ihm erzählen würde, dass das Salz nur die Zunge verfärbte. So etwas gab es auch in Scherzartikelläden der Muggel. Auch das Pulver, das Lucy geschluckt hatte, würde die Zähne des Opfers nur verfärben, nicht wachsen lassen. Anstatt von einem Schlammteppich vor dem Slytherinkerker würde er davon erzählen, dass sie eine Stolperschnur gespannt und den Boden mit Farbe eingeschmiert hatten. Und die Slytherins hätten demnach Lucy nicht schweben lassen, sondern an einen Baum gefesselt und Kieselsteine auf sie geworfen. Auch von Peeves’ Streichen durfte er nicht alles erzählen. Statt von einer Quidditch- würde er von einer Basketballmannschaft erzählen, in die er aufgenommen werden wollte.

Während James am Vormittag noch mit seinen Geschwistern Eier bemalen musste, fuhr er am Mittag mit dem Bus zu Tom. Es war ein warmer Tag, sodass die beiden beschlossen, Minigolf spielen zu gehen. Der Verlierer musste dem Sieger ein Eis spendieren. Waren sie im vorigen Sommer noch gleich gut gewesen, führte diesmal Tom schon nach neun Bahnen deutlich. Er erzählte, dass es auf dem Gelände seiner Schule eine Anlage gab. Überhaupt schien Toms Schule ein großes Sportangebot zu haben: Basketball, Hockey, Tennis, Cricket, Schwimmen, Judo und vieles andere konnte man wählen und James war beinahe neidisch auf seinen Muggelfreund.
Natürlich konnte auch Tom von Streichen erzählen: So hatte er mit seinem besten Freund eine Abhöranlage in einem der Mädchenzimmer installiert und ein anderer Freund mit dem Handy ein Filmchen von einer Unterrichtsstunde bei einem Lehrer, der sich offenbar ebenso wenig durchsetzen konnte wie Professor Lowe, gemacht. „Musst du dir unbedingt nachher mal anschauen! Total scharf!“, kommentierte Tom. „Zeig ich dir daheim. Hab auch mal sowas versucht, ist aber nichts geworden. Schade, dass deine Eltern so streng waren, sonst könntest du auch mal was knipsen.“
James verstand nicht sofort, aber antwortete dann doch: „Ich war ja auch zu blöd, dass ich das Handy im Sportbeutel gelassen hab. Außerdem gibt es bei uns nicht mehr viel zu filmen: Bei Lowe ist jetzt dauernd die Chefin im Unterricht und bei der traut sich natürlich keiner.“
Er kam erst in Verlegenheit, als Tom fragte, was Lowe unterrichtete. Er entschied sich für Religion – das war ein Fach, in dem auch an Toms Schule viel Unfug passierte.
„Da muss es ja echt abgehen, wenn du schon überlegen musst, was das für ein Fach ist!“, lästerte Tom.
James erschrak und hoffte, dass der Freund es nicht bemerkte. Hatte er sich verplappert? Glücklicherweise schien Tom aber keinen Verdacht zu schöpfen. James kaufte ihm das Siegereis und leistete sich auch selbst eines und die Jungen unterhielten sich weiter, während sie ihr Eis schleckten.
Sie gingen nach Hause zu Tom, wo Tom James sofort das Video aus seinem Geschichtsunterricht zeigte. Tatsächlich ging es dort zu wie bei Lowe. Der einzige Unterschied war, dass es kein mit Peeves vergleichbares Wesen gab und Kämpfe mit dem Lineal statt mit dem Zauberstab ausgetragen wurden.
James geriet erneut in Verlegenheit, als Tom ihn nach der Adresse seiner Schule fragte. „Ich hab ein bisschen im Internet gesurft“, sagte er. „Auf allen Seiten, auf denen der Name ‚Hogwarts’ vorkam, stand, dass es diese Schule nur in Phantasiegeschichten gibt. Oder ist das eine Spezialschule vom Geheimdienst und du darfst genauso wenig darüber erzählen wie dein Papa über seine Arbeit?!“
James wusste nicht, ob er diese Frage mit ‚Ja’ oder ‚Nein’ beantworten sollte. Er wusste, dass es irgendeine Adresse gab, an die Muggel, deren Kinder Hogwarts besuchten, Post an ihre Kinder schicken konnten, aber er hatte diese nicht im Kopf.
„Hab die Postleitzahl und den Ort, zu dem Hogwarts offiziell gehört, vergessen“, brachte er heraus.
„Schreiben dir deine Eltern nie? Anrufen können sie dich ja kaum“, blieb Tom hartnäckig.
„Die mailen meistens“, antwortete James, doch er merkte, dass Tom ihm nicht glaubte. Was tun? Sollte er seine Eltern bitten, einen Vergessenszauber auf Tom loszulassen? Er war für den Rest des Tages nervös, verabschiedete sich bald und brüllte am Abend seinen Bruder Albus an, nur weil dieser plötzlich neben ihm im Salon stand, ohne dass er ihn bemerkt hatte. Seinen Eltern sagte er aber dennoch nichts, da er fürchtete, sie würden schimpfen, weil er sich verplappert hatte.

Karfreitag und Karsamstag vergingen langsam. James erledigte seine Hausaufgaben und spielte zwischendurch mit seinem Bruder Zaubererschach. Am Samstagnachmittag gab es Abwechslung, da die englische Quidditch-Nationalmannschaft ihr zweites Qualifikationsspiel in Dänemark hatte. Diesmal ließen sie nichts anbrennen: Die Dänen kamen während der gesamten Spieldauer kaum ins Spiel und auch Colin Hickey beherrschte seinen Kontrahenten Lars Andersen problemlos. England gewann ein einseitiges Spiel mit 300:10.
„Offenbar haben sie dazugelernt, dass man sich auch gegen eine vermeintlich schwache Mannschaft vorbereiten muss“, kommentierte James’ Vater. „Gegen Österreich wäre es ja beinahe schiefgegangen.“
„Meinst du, sie haben nicht trainiert?“, fragte James.
„Trainiert schon. Aber wenn in einer Mannschaft ein Jäger so dominiert wie Nemeth bei den Österreichern, muss man den manndecken oder ihm immer wieder die Klatscher um die Ohren hauen. Das haben sie nicht geschafft. Bei den Dänen haben sie es gemerkt: Die haben immer wieder versucht, zu kombinieren und das haben unsere Treiber verhindern können. Sich auf den Gegner einzustellen ist das halbe Leben.“

Am Morgen des Ostersonntags erschien fast die gesamte Familie am Grimmauld Place. Die Kinder ließen ihre Ostereier von einem Hügel im Garten herunterrollen. Hugos Ei rollte am schnellsten, doch James stoppte es mit einem Zauber, was jedoch Rosie merkte. „Du bist fies! Rictusempra!“, rief sie mit gezücktem Zauberstab.
James krĂĽmmte sich unter dem Kitzelfluch, bis Arthur ihn befreite. Auch die Erwachsenen mussten etwas gemerkt haben, denn Tante Hermine fragte ihre Tochter streng, woher sie den Kitzelfluch hatte.
„Ich weiß nicht mehr, Mama!“, antwortete die. „Ich hab in euren alten Schulbüchern gestöbert und da standen auch solche Sachen. Die hab ich ausprobiert. Ich weiß natürlich auch anderes, zum Beispiel, wie man ein Federmäppchen in eine Maus verwandelt oder ähnliches. Schau!“
Sie richtete ihren Zauberstab auf einen herumliegenden Ball, dem plötzlich lange Ohren wuchsen, danach ein Fell und dann Beine, bis er als Kaninchen davonhoppelte.
Die Kinder starrten sie mit offenen Mündern an. „Das ist Drittklassstoff!“, brachte Sophie heraus.
„Sie hat eben die Talente ihrer Mutter geerbt“, meinte Onkel Ron anerkennend.
James hatte seine Kusine noch nie unterschätzt, doch wenn sie jetzt schon solche Zauber beherrschte, musste er beinahe Angst vor ihr haben. Er musste dringend in Verwandlungen und Verteidigung gegen die Dunklen Künste besser aufpassen, damit ihn Rosie nicht schon kurz nachdem sie im September nach Hogwarts kommen würde völlig in der Hand hatte.

Die Osterferien vergingen schnell und am Mittwoch musste James wieder zum Hogwarts-Express. Etwa gleichzeitig mit ihm kam Lucy mit einer Frau, die dem Alter nach eher ihre ältere Schwester war als ihre Mutter auf den Bahnhof. Sie verabschiedete sich im Muggelbahnhof von der Dame und ging unmittelbar vor James durch die Absperrung.
James suchte auf dem Gleis nach Sean und fand ihn tatsächlich, wieder in Begleitung seines Vaters und diesmal auch seiner Geschwister. Die beiden Jungen begrüßten sich stürmisch, während die Väter sich die Hände schüttelten.
„Wie geht es deiner Frau?“; wollte Harry Potter wissen.
„Gut, zum Glück. Zu Hause kann sie noch fast alles machen, die Heiler sagen nur, sie soll keine Reisen mit Flohpulver mehr unternehmen und nicht mehr apparieren – aber das ist ja nichts Neues mehr. Als die Zwillinge unterwegs waren, hatte ich mehr Angst, weil die Deirdre damals wirklich flachgelegen ist. Wenn’s diesmal so bleibt, sind wir alle zufrieden!“
James erzählte Sean inzwischen davon, wie er Tom über Hogwarts berichtet hatte und erwähnte dabei auch, dass Tom nach der Adresse gefragt hatte.
„Was fragst mich? Ich kenn’ überhaupt keine Muggel näher. Frag halt die Lucy oder den Brian, an wen ihre Eltern schreiben.

James konnte schon im Zug den Rat des Freundes befolgen. Die beiden kamen mit Lucy und Fiona in einem Abteil zu sitzen und irgendwann gelang es James, das Gespräch auf das Thema ‚Eltern’ zu bringen. Lucy kicherte über Toms Reaktion, doch konnte sie Auskunft geben: „Ja, meine Eltern schreiben an ein Postamt in der Nähe von Hogsmeade. Ein kleines Kaff – die Post glaubt, dort ist eine Waldarbeiterschule. Ich schreib’s dir auf.“
James las: „Hogwarts Fachschule, 1 St. Nicolas Ave., Kinlochgar, TD 4HG“. Er wusste, dass die Muggelpost mit Zahlen- und Buchstabenkombinationen arbeitete, doch hatte er keine Ahnung, in welchem Postbezirk Hogwarts lag.

Die übrige Zeit blätterten die Mädchen gemeinsam eine Muggel-Modezeitschrift durch, während die Sean, James und Marco aus der zweiten Klasse, der sich dazugesetzt hatte, über Quidditch fachsimpelten.
Gegen Abend kam der Zug in Hogwarts an. Hagrid brachte die Erstklässler wieder mit dem Boot über den See und McGonagall begrüßte sie am Abend zum „letzten und wichtigsten Teil des Schuljahres“

Am Abend bekam James zufällig mit, wie Lucy und Fiona sich in einer Ecke des Gemeinschaftsraumes mit dem „Schnellen Brad“ unterhielten, der sich von beiden ausführlich schildern ließ, wie sie Ostern gefeiert hatten. Lucy erzählte ihm, dass sie im Sommer mit ihren Eltern in die Karibik fliegen würde und er ließ sich schildern, wie es dort aussah. James, der ebenfalls noch nie außerhalb Europas gewesen war, hörte mit halbem Ohr zu.
„Ich wollte, als ich noch gelebt hatte, auch nach Amerika fliegen“ erzählte Brad. „Aber das Flohpulver-Netzwerk hat damals noch nicht richtig funktioniert. Es war kurz nachdem der Dunkle Lord gestoppt wurde. Und die Amerikaner haben uns nicht getraut. Ein regelmäßig verkehrendes Zauberschiff gibt es erst seit 2005 wieder, gerade nachdem ich gestorben bin. Und als Geist darf ich nicht mitfliegen.“
„2005 bist du gestorben? Du hast – Voldemort also noch selbst erlebt?“, mischte sich James ein.
„Nenn bitte nicht diesen Namen!“, schrie der Geist so laut, dass die anderen herschauten. „Ich kann mir denken, dass du keine Angst hast. Wie der Vater, so der Sohn. Aber für uns andere war es schreck-lich!“
„Glaube ich dir! Wenn so ein Monster die ganze magische Welt in der Hand hat“, pflichtete Fiona bei.
Dennoch konnten die Erstklässler ihre Neugier nicht zügeln. Stockend erzählte der Geist vom Kampf in Hogwarts, doch weigerte er sich standhaft, zu sagen, auf welcher Seite er selbst gestanden hatte. „Ich bin geflohen als der Dunkle Lord ins Schloss eingedrungen ist – so wie viele andere. Nicht alle waren Helden wie Harry Potter. Außerdem war ich erst in der Vierten.“
„Ich wäre auch abgehauen“, gab Kevin zu, der unbemerkt dazugekommen war.
„Solange du nicht auf der Seite dessen, dessen Name nicht genannt werden darf, gekämpft hättest, wäre das richtig gewesen. Und das hättest du nie tun können. Warum weißt du ja“, antwortete der Schnelle Brad.
James spĂĽrte, dass sonst niemand den Grund erfahren wĂĽrde. Was verband Kevin und diesen Geist?

Später am Abend verzog der Schnelle Brad sich. James wunderte sich erneut, dass der Geist zu ihm neuerdings so gesprächig war und nicht sofort vor ihm geflüchtet.
Fiona legte die Stirn in Falten: „Weißt du was? Wir, also Lucy und ich, hatten die Idee schon vor längerem und heute...“
„Was heute?“, fragte James unwirsch.
„Tja, James Potter. Was ist an dir oder um dich herum anders als sonst? Und was war auch an dem Tag, als du Davies geholt hast, anders als sonst?“, spannte ihn Lucy auf die Folter.
„Keine Ahnung.“
„Was, oder besser wer, mit dem du sonst immer zusammenhängst, fehlt?“
„Du meinst – er hat vor Sean Angst, nicht vor mir?!“
Die beiden Mädchen kicherten. „Frag mich nicht, warum das so ist, aber das gibt Sinn“, brachte Lucy heraus. „Kannst ja mal selber austesten.“


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Während der vier Stunden, die ich in dem verspäteten Zug verbrachte, sprudelten mir alle diese Ideen nur so im Kopf herum.
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