von Moonstar
Dicke Flocken umwehten Harrys Haar, als er und Draco endlich auf Gleis neundreiviertel standen. Vor drei Wochen hatten Draco den Brief von Hogwarts erhalten und jetzt standen sie hier. Ein weiteres Schuljahr würde -zwar verspätet- beginnen. Nur diesmal nicht für Harry. Dieser stand mit gesenktem Kopf neben Draco. Malfoy Senior hatte seinem Sohn ein Halsband und eine Leine mitgegeben, sodass Harry sich jetzt nicht mehr einen Meter von ihm entfernen konnte. Gepäck hatte Harry auch keines mitnehmen dürfen. Auch Hedwig musste zu Hause bleiben. Doch Draco hatte heimlich einen kleinen Koffer extra mit Harrys Sachen gepackt und ihn mit zu seinem eigenen Gepäck geschmuggelt. Wenigstens eine Freude des Tages. Denn schon als er Hermine und Ron entdeckte, die ihm zu sich winkten, war es vorbei. "Bitte lass uns schnell einsteigen" flehte Harry mit Tränen in den Augen und rückte symbolisch noch näher an Draco, bemerkte das verwirrte Gesicht seiner Freunde nicht.
„Okay.“ Wisperte Draco und stieg mit Harry in den Zug. Ganz hinten setzte er sich in das kleine Abteil und schnaufte leise. Es war ihm alles mindestens ebenso unangenehm wie Harry, auch wenn er sich denken konnte das es dem Grünäugigen noch viel unangenehmer war. „Ich hoffe wir bleiben allein.“
„Wissen deine beiden Bodyguards denn von mir?“ fragte Draco leise und lehnte dem Kopf an Dracos Schulterm, wischte sich über die schon fast wieder tränenden Augen.
„Nein wissen sie nicht... Die zwei Idioten würden das eh nicht merken wenn ich es ihnen nicht sagen würde.“ Seufzte Draco. Innerlich betete er das der Zug bald losfahren würde.
„Aber wundert es denn niemanden wenn ich hier neben dir sitze...mit einem Halsband und du mit mir an der Leine?“ verdeutlichte Harry die Situation und fuhr über das schwarze Leder an seinem Hals.
„Stimmt.“ Stellte Draco fest, dann fingerte er am Halsband herum und nahm es Harry ab. Er ließ es sogleich in einer Tasche verschwinden. „Aus den Augen, aus dem Sinn.“ Dabei murmelnd. Sein Blick flog zur Tür, keiner zu sehen...noch.
„Danke“ strahlte Harry und lehnte sich an den Slitherin, fuhr ihm durch die weißblonden Haare. „Wenn wir dann fahren, kaufst du mir dann was Süßes?“
„Gern doch... ich freue mich auch schon auf das Süße...Die Schokofrösche mag ich am liebsten.“ Gestand Draco und lächelte. Trotz allem war er nervös die ganze Zeit, die Schokolade half hoffentlich dagegen.
„Ich wusste gar nicht das du so gern Schokolade isst“ lachte Harry und erhob sich. „Spürst du es? Der Zug ist angefahren...Lass uns durch den Gang gehen..i-ich möchte meine Freunde wenigstens sehen.“
Draco neigte seinen Blick. „Geh nur allein, du weißt sie mögen mich nicht besonders...Und ich denk es wird noch schlimmer wenn sie wissen das ich.. egal.“ Er rieb sich über den linken Unterarm ,wie so oft wenn er sich unwohl fühlte.
Harry legte eine Hand auf das verborgene Zeichen und blickte zu Draco ins Gesicht, schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Wenn du nicht gehst, gehe ich auch nicht. I-ich gehöre zu dir. Schon vergessen? Und wenn sie dich nicht wollen, dann auch mich nicht. Immerhin werden wir für immer zusammen sein..also“ Sanft fuhr Harry über Dracos Hand, lehnte sich wieder an ihn. Die letzten drei Wochen hatte er Tag und Nacht darüber gegrübelt wie er die Zeit mit Draco angehen sollte, doch der Blonde Slitherin war ihm die ganze Zeit ein Freund gewesen, hatte ihm sein wahres Ich offenbart und wenn Harry ehrlich war..wollte er Draco nicht mehr missen.
Harry war nicht der einzige der sich die letzten Wochen Gedanken gemacht hatte. Draco schämte sich... was wollte er tun wenn ihn jemand mit den Tatsachen Konfrontierte, ihn offen fragte warum Harry sein Sklave war, warum er Harry das angetan hatte. Bisher hatte er keine Antwort gefunden. Sein Blick flog zur Tür, er hörte das Zetern Hermines und die vergeblichen versuche von Ron sie zu beruhigen. Draco schob Harry leicht von sich, er hielt es für besser wenn die zwei sie nicht so vertraut sahen.
Auch Harry hörte die Stimmen seiner besten Freund, krampfte die Hände in seine Tunika und senkte betreten den Kopf. Nur wenige Momente später öffnete sich die Abteiltür und Hermine und Ron spazierten hinein, blickten geschockt auf Harry und Malfoy. „Harry was soll der Mist? Warum sitzt du bei dem Wiesel?“ fauchte Ron und warf dem Blonden einen finsteren Blick zu.
Draco konnte nicht anders, er warf Ron einen Giftigen Blick zurück und zog sich somit noch den Groll von Hermine auf sich. „Kannst du uns das bitte erklären?...Warum bist du nicht zu uns gekommen? Hast nicht mal Hallo gesagt und Briefe sind auch keine mehr gekommen, wir haben uns Sorgen gemacht Harry.“ Plapperte sie mit ihrer hochgestochenen Aussprache und verschränkte die Arme vor der Brust, die doch schon etwas üppiger geworden war in der Zeit in der Draco Hermine nicht gesehen hatte. Ron war in die Höhe geschossen und sah schlaksig aus wie immer mit seinem alten Umhang und man sah den hässlichen üblichen braunen Pullover am Hals hervorkucken.
„Ron..Hermine“ wisperte Harry leise und zog somit alle Aufmerksamkeit auf sich. „I-ich bin nicht zu euch gekommen, weil ich kein Schüler Hogwarts mehr bin und auch keine weiteren Rechte habe“ erklärte er leise und blickte auf. „Ich bin jetzt der Sklave von Draco und ich kann nichts dagegen tun., denn der dunkle Lord hat mich mit einem Bann an ihn gebunden“ erklärte er und hielt Ron und Hermine seine Hand hin. „Ich bin nur hier, weil Draco mich dabei haben will. „Weiß Dumbledore das?“ fragte Hermine scharf und musterte das Zeichen.
Draco atmete leise durch. „Ja, er weiß es und er duldet es. Ihr solltest es auch tun. Seid froh das er mit hinkommen dürfte.“ Seine Stimme war wieder kühl und ihm waren die bösen Blicke der beiden sicher und so sicher er sich war, so sicher musterten die beiden ihn mit diesen Blicken.
„Herm..Ron. Es ist nicht so wie ihr denkt. I-ich bin ja in Hogwarts und das ist der einzige Weg das ich es sein kann, denn lernen darf ich nicht mehr, ebenso wenig wie zaubern“. Traurig blickte Harry zu Draco hinüber, versicherte sich nochmal seiner Gefühle. „Draco ist gut zu mir..er wird mir nichts böses antun, versprochen. Also sorgt euch nicht!“ bat er und bekam ein Schnauben Rons. „Wie kannst du das zulassen?“ brüllte er durch das Abteil, wurde aber von Hermine gebremst. „Er hat keine andere Wahl Ron. Das Zeichen auf seiner Hand zwingt ihn dazu. Ich habe schon einmal darüber gelesen. Es ist ein sehr schlimmer und verbotener Fluch und keiner kann dagegen etwas unternehmen. Wenn Harry sich widersetzt wird er unsägliche Schmerzen durchleiden.“
„Du weißt wie immer gut bescheid..“ stellte Draco leise und etwas weniger kühl fest. „Hört zu...Ich will ihm nichts böses, glaubt es oder auch nicht. Wenn ich ihn nicht genommen hätte, dann hätte es ein anderer getan und dann wäre Harry vielleicht tot.“, erklärte er knapp. „Ihr müsst mit mir nichts zu tun haben, ihr könnt ihn jeden Tag sehen, von mir auch mit ihm sprechen und ihn besuchen...Wenn ihr jetzt hier bleiben wollt dann bleibt.“
„Also willst du sagen du hast ihn gerettet?? Und was meinst du mit ‚wenn ich ihn nicht genommen hätte’?“ keifte Ron und setzte trotzig auf den Platz Harry gegenüber. „Ron..Voldemort hatte diesen Plan. Das ist die einzige Möglichkeit mich zu beherrschen. Das Draco so lieb zu mir ist, hat er nicht wissen können und es DARF auch keiner wissen, hört ihr? Wenn die da irgendwie erfahren das Draco seiner Aufgabe nicht nachkommt und mich nicht unterwirft dann stirbt er..und ich auch, denn ich bin an ihn gebunden und habe keine Macht mehr.“
„So ist es.“ fügte Draco selber noch an und musterte Ron. Dessen Gesicht war vor Aufregung rot angelaufen und nun setzte sich auch Hermine hin, die Arme noch immer vor der Brust verschränkt. „Wenn ihr mir nicht glaubt, dann glaubt Harry.“ Er sah wie Hermine Luft holte und seufzte innerlich. „Also...“ fing sie an. „Harry ist an dich gebunden?“ Draco nickte. „Und du bist ein Anhänger von du weißt schon wem?“ Draco nickte nicht, was Hermine aus dem Konzept brachte. Sie sah ihn fragend an. „Ich musste ein Anhänger vom Dunklen Lord werden, ich bin es nicht freiwillig.“ Erklärte der Blonde. Ron schien nur noch Fragezeichen über dem Kopf schwirren zu haben, er verstand nur Bahnhof.
„Sein Vater hat ihn gezwungen..Draco wollte das nicht“ erklärte Harry und legte wieder die Hand auf das dunkle Mal. „Aber ich danke ihm auch dafür das er ein Todesser geworden ist, denn sonst hätte mich vielleicht ein anderer bekommen...und den Dursleys wäre es egal. Sie habe mich einfach so an Draco verkauft..“
„Einfach so verkauft?!“ platze es aus Ron und Draco zischte leise. „Nicht so laut...Ja, einfach verkauft.“ Am Nebenabteil konnte man hören wie die Dame mit dem Süßzeug fragte, dann schob sie nach kurzem Weiter und stand vor der Tür des Abteils. „Was Süßes?“ fragte sie wie immer und Draco erhob sich. „Zwanzig Schokofrösche und dann von Jedem viermal was.“ Bestellte er einfach und bezahlte. Er schüttete Harry die Sachen auf den Schoß. „Gib du es ihnen.“ Murmelnd und sein eigenen Kram plus der zwanzig Frösche auf seinem Schoß hortend.
„Du liebst diese Frösche wirklich“ kicherte Harry und gab Ron und Hermine von den Süßigkeiten ab, auch wenn der Weasley die Arme vor der Brust verschränkt hatte und immer wieder „Vom Wiesel was annehmen?“ murmelte.
Draco packte gleich einen der Frösche aus, der zu Ron hüpfte und ihm ins Gesicht sprang. „Den schenk ich dir.“, murmelte Draco. Er verkniff sich ein Lächeln weil das sicher zu viel auf ein mal für Harrys Freunde wäre. Obwohl sie das ganze bisher gut weggesteckt hatten. „Wenn du den Kram nicht magst dann nehme ich ihn wieder und du kannst zusehen.“ Er sah Ron nun direkt an und wartete ab.
„Pöh bevor ich dir was gebe, nehm ich dich lieber aus“ grummelte Ron und griff sich den Schokofrosch, stopfte ihn in den Mund. „Und die Dursleys haben nicht einmal gefragt warum Malfoy dich kaufen will“ erkundigte sich nun Hermine, während sie eine von Berty Botts Bohnen aß.
„Nein. Draco scheint ihnen eine ganz schön hohe Summe gegeben zu haben. Onkel Vernon hat mich nur angewiesen zu packen und hat mich dann ohne weiteres weggeschickt.“, erzählte Harry und stopfte sich ebenfalls eine der berühmten Bohnen in den Mund, verzog angeekelt das Gesicht. „Örks..Schlamm“
Draco aß derweil einen anderen Schokofrosch und lachte leise auf bei dem Gesichtsausdruck von Harry. Dieses leise auflachen sorgte dafür das er von Hermine und Ron angestarrt wurde als wäre er ein Werwolf oder so was. „Was?“ fragte er leise, es war ihm unangenehm und doch fand er es schön. Es war jetzt anders als mit Crabbe und Goyle, denn die zwei brachten nicht mal ein Clown zum lachen.
„Lach nicht.“ grummelte Harry und stopfte Draco einen weiteren Frosch in den Mund, lachte auf, als er sah wie dieser noch mit dem ersten kämpfte, nun zwei zappelnde Schokofrösche im Mund hatte. „Jetzt siehst du was du davon hast“ kicherte Harry und stupste mit dem Finger auf Dracos Nase, lachte nochmal als er sah wie Hermine und Ron gleichzeitig der Unterkiefer hinunterklappte.
Draco wurde gleich etwas rot und schaffte es den zweiten Frosch hinunter zu würgen, zusammen mit dem ersten. Sein Mund war mit Schokolade verschmiert und Hermine und Ron gafften ihn noch immer an wie sonst was. Der Blonde holte ein Tuch aus seiner Hosentasche und wischste sich den Mund sauber. Er war noch immer gut erzogen und steckte das Tuch nun wieder ein. „Okay...Wo ist der alte Draco hin?“ fragte Ron und er sah den Blonden skeptisch an. Das brachte Draco zu einem herzlichen Lachen, was diesmal länger anhielt als das letzte.
„Das ist der echte Draco..schwer zu finden aber er ist da“ lächelte Harry und blickte sanft lächelnd zu dem Slitherin hinüber. „Ich sagte doch er ist lieb..wahnsinnig lieb.“ hauchte er und wurde selbst rot, fuhr sich verlegen durch die Haare. „Ron, stell dir doch nur mal vor... wenn dein Vater ein Todesser wäre, dich schlägt wenn du nett zu anderen bist...du wirst automatisch kalt, willst ihm gefallen, oder?“ versuchte er zu erklären und erntete dafür ein Nicken von dem rothaarigen Weasley. „Siehst du..und genau deswegen ist Draco so..wie er ist. Doch er hat auch diese Seite, die er aber nur den Menschen zeigt, denen er vertraut. Also bitte...verratet ihn nicht..uns nicht“ flehte er und fuhr über das Zeichen in seiner Hand.
Das Lachen war bei den Worten wieder verstummt, es war dem Blonden wieder unangenehm. Harry hatte recht und doch wollte er nicht das Gott und die Welt zu viel erfuhr. „Wenn das jemand erfährt und ich es heraus bekomme dann bereut ihr es.“ Drohte er eiskalt, es war ihm ernst.
„Dray bitte..du musst ihnen nicht immer drohen“ bat Harry und fuhr dem Blonden durchs Haar, konnte gut verstehen das Hermine und Ron wieder den Mund offen stehen ließen. Es war wirklich ungewöhnlich die vor einem halben Jahr noch Todfeinde, jetzt so vertraut miteinander zu sehen. „Bitte schwört das ihr niemanden von Dracos wahrem ich oder seiner Gestalt als Todesser erzählt. Das ich sein Sklave bin wird Dumbledore bestimmt erzählen, aber der Rest bleibt bitte unter euch“ flehte er und erhielt schließlich wirklich ein Nicken von seinen beiden besten Freunden. „Wir werden nichts verraten Harry..deinetwegen,...und Dracos wegen“ lächelte Hermine und stieß Ron in die Seite, der nur unverständliches Zeug brabbelte.
Das erstaunte den Slitherin doch ein wenig, er sah Hermine an und schenkte ihr dann doch ein lächeln. „Danke.“ Erst dann widmete er sich einem weiteren Schokofrosch und achtete diesmal wieder das er nicht wo gegen hüfte. Nebenher sah er sich die Sammelkarte an und reichte sie Harry. „Dumbledore...Magst du?“
„Ich habe ihn schon drei Mal..oh..stimmt meine Sammlung hat mir dein Vater ja weg genommen“ seufzte Harry und nahm Dumbledores Karte, blickte auf den lächelnden Magier hinab. „Ich hasse deinen Vater“ murmelte er leise und sah entschuldigend zu Draco hinüber.
„Schon gut.“ erwiderte Draco und wischte sich erneut den Mund ab, bevor er seinen Kopf an Fenster lehnte und hinaus sah. Man sah nicht viel, der Schnee stob herum und bildete eine weiße Wand. Er döste dabei langsam ein und wirkte recht friedlich. Ron starrte ihn weiter an als würde Draco gleich erwachen und ihm an die Kehle gehen. „Also ich traue ihm noch immer nicht ganz.“
„Du musst ihm nicht trauen..so wie ich es tue. Du darfst nur keinem etwas erzählen und nachdem was er euch alles an den Kopf geworfen hat, kann ich dich verstehen, Ron. Ich habe ihn auch gehasst und mich gewehrt..dafür sehr viele Schmerzen ertragen. Aber mittlerweile habe ich ihm das irgendwie verziehen. Ich mag ihn...genauso wie ich euch mag, Herm und dich...ihr drei seid mir wichtig..und vielleicht werdet ihr auch noch mal Freunde.“
„Eher gefriert die Hölle.“ Schnaubte Ron und sah misstrauisch zu dem dösenden Draco. „Ich sag nichts.. dir zu liebe. Is als wenn er verhext wurde und sich sein Charakter um 180 grad gedreht hat...Kaum zu fassen.“ Brummelte der Rotschopf und schob sich dann eine ganze Hand mit Zauberbohnen in den Mund.
„Ja es ist wirklich nicht zu glauben. Ihr hättet mein Gesicht sehen sollen als er immer netter wurde, richtig lieb war. Ich habe mich auch gefragt was jetzt abgeht..aber jetzt weiß ich es ja. Ron..du hast Dracos Vater nicht live erlebt. Er hat seinen eigenen Sohn ausgepeitscht...“ erzählte Harry und erschauerte dabei sichtbar.
Ron vielen die Bohnen aus den Mund und er starrte Harry an. „Im Ernst?“ er bekam von Hermine einen hieb mit dem Ellbogen. „Denkst du Harry lügt und denkt sich das nur aus?“ Ron schüttelte den Kopf und sah dann wieder zu Draco. „Nicht zu fassen.“
„Ja..und es war alles meine Schuld“ schluchzte Harry auf und ergriff Draocs Hand, drückte sie leicht. „Was soll das heißen, deine Schuld?“ fragte Ron verwirrt, während Hermine Harry ein Taschentuch reichte und ihm beruhigend über den Rücken strich.
Draco schlug seine kühlen Augen auf, er hatte nicht gemerkt das er eingedöst war und seufzte leise. „Er ist weggelaufen und ich wurde bestraft. ...Eine Wirksame Methode.“ Erklärte er leise. „So hat er Harry mit seinen Schuldgefühlen an mich gebunden.“
Dieser senkte schuldbewusst den Kopf und nuschelte ein leises „Tut mir leid“ und blickte traurig zu Draco hinauf. „An dich gebunden“ kommentierte Hermine und rümpfte die Nase. „Ich dachte ihr wärt jetzt Freunde?!“
„Das sind wir auch.“ Erwiderte der Blonde. „Wir haben uns mal ausgesprochen.“ Fügte er hinzu und hoffte das er nicht alles haarklein erzählen musste. Das er schon immer auf Harry stand mussten die zwei ja nun wirklich nicht wissen.
„Na schön..wenn Harry dein Freund ist meinetwegen, aber wehe du tust ihm weh.“ drohte Ron und erhob sich, ballte die Hand zur Faust. „Komm Hermine wir gehen zurück in unser Abteil. Fred und George werden schon warten.
„Ich werde mich hüten.“ Versicherte Draco und sah zu wie Ron Hermine aus dem Abteil drängelte. Als die Tür zuging seufzte Draco erleichtert. „Sie haben es recht gut weggesteckt, was?“
„Ja das haben sie, aber sie werden dich im Auge behalten..so recht trauen sie dir nicht“ hauchte Harry und legte die Hände in den Schoß, spielte mit dem Stoff der Tunika, während er rote Wangen bekam. „Jetzt sind wir also wieder alleine“
„Ja.“ Antwortete Draco nur leise und griff dann nach einer von Harry Händen um sie in seine zu nehmen. „Ich hatte furchtbare Angst was sie tun würden...Sie haben mich immer gehasst, so wie du und das aus gutem Grund.“
Harrys Hand in Dracos kribbelte leicht, ließ den ehemaligen Griffindor erschauern. Es war schön, auch wenn er sich nicht erklären konnte warum er es so empfand. „Aber jetzt hasse ich dich nicht mehr..und sie hassen dich auch nicht mehr, auch wenn sie nun misstrauisch sind. Hass..den haben sie, glaube ich, dir gegenüber nicht mehr.“ erklärte Harry und blickte auf, suchte den Blick der grauen Augen. „Hasst du sie denn?“
„Ich... Ich hatte sie gehasst... Ich war Eifersüchtig auf sie.“ Wisperte Draco leise und sah dann aus dem Fenster weil es ihm unangenehm war. „Aber je mehr ich sie verachtet hatte um so näher standen sie dir.“
Harry riss erstaunt die Augen auf und wurde dann rot, bedachte Draco mit einem sanften Blick und drehte dessen Gesicht wieder zu sich, musterte die weichen Gesichtszüge, die mit dem Alter reifer und schöner geworden waren. „Du warst auf sie eifersüchtig weil sie mit mir zusammen waren?“ versicherte er sich nochmal und lächelte schüchtern. „Wenn du das immer so sagst dann klingt es als ob..du in mich...verliebt wärst“
Draco hob eine Braue. “Du hast eine blühende Fantasie Harry.“ Gab er nur leise von sich und sah dann wieder hinaus für einen Moment. Er löste dann auch seine Hand aus der von Harry, wenn sie so einer sah dann konnte man wirklich meinen sie wären ein Pärchen. „Ich denke ich sollte meinen Umhang anziehen.“ Überlegte der Blonde mit leisen Worten.
Harry nickte automatisch und erhob sich um Dracos Umhang aus dessen Tasche zu suchen und sie ihm schüchtern lächelnd zu reichen. „Bitte sehr“ hauchte er und setzte sich Draco dann gegenüber, naschte noch etwas von den Süßigkeiten, die er noch hatte.
„Danke.“ Bedankte sich Draco und stand auf um in seinen Umhang zu schlüpfen. Er schloss ihn hoch und hatte damit dann auch fast gleich die Würde und die man von ihm gewohnt war. Sein Haar kämmte er noch nach hinten und dann setzte er sich wieder. „Ich bin ja mal auf das Zimmer gespannt.“ begann er wieder ein Gespräch und sah Harry an.
„Ist das nicht das selbe was du sonst hast?“ fragte Harry verwirrt und musterte die Gestalt des Slitherins, vermisste seine alte Griffindorrobe.
„Vater hatte ein Einzelzimmer erwähnt...Normal war ich mit im Schlafraum bei den anderen. Ich denke ich bekomme einfach da dann ein extra Zimmer...Iss mir eh lieber... Was meinst wie Crabbe und Goyle schnarchen.“ Er lächelte nun wieder etwas sonniger und es schien als wenn er Harry so noch aufmuntern wollte.
„Ich frage mich sowieso warum dien Vater das gemacht hat.“ Seufzte Harry und ging nicht auf Dracos Aufmunterungsversuche ein. Ihm war jetzt nicht danach zumute glücklich zu sein, denn sie kamen Hogwarts immer näher und es würde nicht mehr lange dauern bis es alle wussten und ihn demütigten. „Lucius hätte mehr Chancen erzielt wenn er mich bei euch im Saal gelassen hättet. Wahrscheinlich wären die anderen Slitherin noch gemeiner gewesen als er...“
„Ein Wort von mir zu den anderen reicht, das sie ihre Münder halten und dich in ruhe lassen.“ wisperte Draco und sein Blick wurde kühler. „Ich sag ihnen du bist mein und sie haben kein recht dir was zu sagen... Ansonsten bekommen sie es mit mir zu tun, ich bin ihnen weit voraus im Zaubern.“
In Harrys Blick glomm etwas Hoffnung auf, auch wenn das sofort wieder getrübt wurde. „Wo soll ich dann eigentlich knien? Vor dir? Hinter dir? Ich denke beim essen in der großen Halle werde ich nicht neben dir hocken können.“
Innerlich zog sich etwas in Draco zusammen, daran hatte er noch nicht gedacht und er rieb sich nun leicht die Nasenwurzeln als er überlegte. „Vielleicht hinter mir in der Halle und beim Essen dann auch hinter mir...Ach ich weiß nicht.“ Wisperte er. Er fühlte sich unwohl, doch dem würde er trotzen, wie früher auch immer.
„Gut so muss ich wenigstens nicht unter dem Tisch hocken“ hauchte Harry und strich sich ein paar Haare hinter die Ohren, rückte die Brille auf seiner Nase zurecht. „Dann wäre ja jetzt alles erklärt.“
„Ich denk ja.“ Erwiderte Draco leise. Er war angespannt und nun bremste der Zug schon. Als er Hagrid erblickte lief ihm ein leiser Schauer über den Rücken. Wenn das mal gut ging. „Komm, bringen wir es hinter uns.“ Murmelnd, wandelte sich Draco, er war kühl wie man ihn kannte, so ganz anders als daheim als er mit Harry zusammen war.
Harry nickte folgsam und legte sich das Halsband um, reichte Draco die Leine. „Zieh bitte nicht allzu fest“ bat er und senkte dann den Blick, folgte Draco aus dem Zug hinaus.
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