von DoraLupin
17. Juli 1995
Tonks sass an ihrem Schreibtisch in der Aurorenzentralle und betrachtete Lustlos ihren halb fertig geschriebenen Bericht. Papierkram, wie sie das hasste. Warum zum Teufel gehörte das zu ihrem Job? Reichte es nicht gegen das Böse zu kämpfen? Nein, sie musste das ganze auch noch dokumentieren und archivieren. Frustiert strich sie erneut einen Satz durch und schob das Pergament dann weit von sich weg, so dass es auf der anderen Seite des Schreibtisches herunterfiel.
„Verdammt!“, fluchte sie ging in die Hocke um das Pergament wieder aufzuheben.
Schließlich legte sie es wieder auf den Schreibtisch und ging zu dem Fenster ihres kleinen Büros hinüber. Es regnete nun schon seit Wochen. In der Abteilung musste ziemlich schlechte Laune herschen.
Sie seufzte laut auf. Irgendwie passte das Wetter gerade auch gut zu ihrer eigenen Laune.
Schon seit 4 Tagen quälte sie sich nur noch mit Papierarbeit herum und die einzigen aktiven Einsätze waren für den Orden gewesen, doch die waren 1. relativ unspektakulär abgelaufen und 2. in der Nacht wodurch sie auch noch zusätzlich an Übermüdung liet. Auserdem musste sie sich auch noch andauernd mit Scrimgeour rumschlagen, der unter irgendwelchen Vorwänden immer wieder die Gelegenheit nutze sie durch die Blume über ihr Verhältnis zu Dumbledore auszufragen.
Sie wusste ganz genau, dass sich daran nichts ändern würde zumindest nicht solange das Ministerium sich nicht eingestand, dass Dumbledore Recht hatte.
„So in Gedanken vertieft?“, ries sie eine bekannte Stimme aus ihren Grübelein.
Tonks drehte sich um und sah in das Gesicht von Kingsley Shacklebolt.
„Ja, das Wetter passt gerade super zu meiner Laune!“, murrte sie.
Ihr Kollege musste grinsen. „Darf man den Grund der schlechten Laune erfahren, Frau Kollegin?“
„Wenig Schlaf und nur langweiliger Papierkram!“, gab Tonks trocken zur Antwort.
Kingsley nickte. Auch er hatte auf Grund des Wachdienstes den er zusammen mit Tonks letzte Nacht geleistet hatte nur wenig Schlaf bekommen und verstand seine junge Kollegin deshalb sehr gut.
„Aber du bist bestimmt nicht deshalb zu mir gekommen um mich nach meiner Laune zu fragen oder?“, fragte Tonks. Sie wusste zwar, dass das bissig klang, aber sie war nun Mal so wenn sie müde war.
Kingsley schüttelte den Kopf. „Nein ich bin wegen deines Papierkrams hier. Hast du den Bericht fertig?“
„Welchen meinst du?“, fragte sie und zeigte auf ihren Schreibtisch. „ Verlaufsberichte zu 354, 634 und 182 sind fertig, genauso wie der Einsatzbericht von vor 14 Tagen. Auf die Verlaufsberichte 777 und 612 müsstest du allerdings noch warten!“
Kingsley nickte. „Verlaufsbericht 182 reicht mit erst Mal!“
Tonks blätterte kurz durch den Stappel und hollte ein Stück Pergament heraus, welches sie Kingsley reichte. „Bitte sehr!“
Der ältere Auror überflog den Bericht kurz und nickte dann zufrieden. „Danke Tonks!“
„War mir ein Vergnügen!“, murmelte die junge Hexe.
Kingsley, der schon im Gehen war drehte sich noch Mal um. „Pass auf, wenn du weiter lügst wächst dir noch eine lange Nase, wie in diesem Muggelmärchen!“
Tonks grinste kniff kurz die Augen zusammen und sah ihn dann wieder an. „Zu spät, schon passiert und auserdem ist das kein Märchen, sondern eine Geschichte!“
Kingsley lachte. „Und ich dachte du hast schlechte Laune!“
„Hab ich auch!“, beharrte Tonks und verwandelte ihre Nase wieder zurück.
Kingsley zuckte mit den Schultern und verlies das Büro. Die junge Aurorin seufzte und setzte sich wieder an den Schreibtisch um auch noch die letzten zwei Berichte vor dem Wochenende fertig zu bekommen.
Am Abend kam Tonks müde und geschafft im Hauptquatier an. Lupin war der Erste, der ihr über den Weg lief und sie freundlich begrüßte.
„Hey na alles klar bei dir?“, fragte er.
Tonks schüttelte den Kopf. „Nein,. Ich bin totmüde und muss nachher noch zum Wachdienst!“, maulte sie und sah ihn frustriert an.
Lupin überlegte kurz wo die Aurorin heute eingeteilt war und legte ihr dann eine Hand auf die Schulter. „Wenn du so müde bist, dann geh nach oben und leg dich hin. Ich übernehme heute deine Wache!“
Tonks seufzte erleichtert und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Wange. „Danke Remus. Du hast was gut bei mir!“, sagte sie leise.
„Schon okay!“, meinte Remus abwehrend. „Und jetzt ab ins Bett mit dir!“
Tonks schenkte ihm noch ein Lächeln und stieg dann rasch die Treppe hinauf zu dem Gästzimmer, dass Remus ihr vor 10 Tagen gezeigt hatte.
Später am Abend befand sich Remus unter einem der Tarnumhänge des Ordens in einer dunklen Gase und lehnte gegen eine Wand. Obwohl er aufmerksam auf das Ende der Gase starte, waren seine Gedanken weit weg bei der jungen Hexe. Unbewusst fuhr seine Hand zum wiederholten Male an die Stelle, auf die Tonks ihm vorhin einen flüchtigen Kuss gegeben hatte. Er musste innerlich lächeln. Sie war zwar ein bisschen ausgeflippt und tolpatschig aber auch wunderschön und ein herzensguter Mensch.
Sein Lächeln verflog allerdings schnell wieder, als er sich daran erinnerte, dass da nie mehr sein würde. Er war zu alt, ein Werwolf und auserdem war er sich ziemlich sicher, dass Tonks nicht mehr als einen Freund in ihm sah. Er seufzte leicht und versuchte sich dann aber wieder auf die Gase zu konzentrieren, wobei er allerdings kläglich scheiterte.
Zur selben Zeit lag auch Tonks wach in ihrem Bett und wälzte sich unruhig von einer auf die andere Seite. Ihre Gedanken kreisten um Remus. Ihre Hand fuhr zu ihren Lippen mit dennen sie Lupins Wange berührt hatte. Sie hatte sich so weich angefühlt.
Sie drehte sich erneut auf die andere Seite und versuchte den Gedanken zu verdrängen. Remus Lupin würde doch nie mehr in ihr sehen als ein kleines Mädchen, das eine gewisse Talent dafür hatte, in peinliche Situationen zu geratten. Ein Seufzen entfuhr ihr und sie schloss die Augen entschlossen jetzt endlich Schlaf zu finden, doch kaum, dass sie die Augen schloss tauchte wieder das Bild des Werwolfs vor ihren Augen auf.
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