von Godess_Artemis
"Psycho Girl"
“Rachel, warte mal! Wo willst du jetzt schon wieder hin? Wir waren doch für heute abend verabredet!”, rief Albus atemlos hinter der vollbusigen blonden Schulschönheit hinterher, die nebenbei auch noch seine Schulsprecherkollegin war.
Seit Beginn der dritten Klasse waren sie beide nun schon zusammen, obwohl Rachel aus Ravenclaw stammte. Sie waren das Traumpaar der Schule - klug, gutaussehend, immer die Schulbesten - alle hatten schon immer behauptet sie beide würden perfekt zusammenpassen wie Seelenverwandte - wie zwei entgegengesetzte Pole eines Magneten die sich automatisch anzogen. Aber hinter der „Heilen-Welt-Fassade“ sah es ganz anders aus.
She's so weird, it scares me
I don't think she likes me.
And thinking of her name is driving insane....
“Weisst du Al, ich bin hingegen der allgemeinen Auffassung vieler Jungs, dass blond gleich blöd ist, nicht ganz so unterbelichtet wie ihr glaubt.”, fing sie ganz gelassen an. So gelassen, dass in Albus schon wieder die Angst hochkam.
„Wie wann soll irgendwer soetwas blödes behauptet haben? Die wissen doch dass du nicht dumm bist!“, wandte er hastig ein.
„Pah, die meisten Jungs denken doch bloß ich wäre so ein blondes Naivchen, dass mit ihrer Oberweite und ihren scharfen Kurven den Männern nur so den Kopf verdreht. Naja allen außer dir wie es aussieht!“, kam sie dem Knackpunkt immer näher.
„Nein, dass stimmt doch gar nicht…“, warf der Schulsprecher ein und erntete daraufhin ein entrüstetes Schnauben.
She's my psycho girl
My psycho grilfriend,
Everything I say, she takes it the wrong way.
She's my psycho girl,
A living nightmare
She's everything I need,
But I can't stand her
“Du willst also ernsthaft behaupten du fünf Jahre - fünf Jahre - mit einem Mädchen, das nicht mal übel aussieht zusammen sein willst ohne mich zu küssen oder mit mir zu schlafen!?!“, kreischte Rachel mit ihrer hohen Sopranstimme und schien mit jedem Wort lauter zu werden. „Welcher gesunde junge Kerl im Teenageralter kann seine Hormone sooo zurückhalten, ich meine ja bloß…bin ich dir nicht interessant genug? Willst du mit mir lieber über was anderes reden als deine großen Pläne nach der Schule? Bin ich dir zu brav gewesen, hätte ich nicht so aufdringlich sein sollen? Bist du mich leid und willst es bloß nicht zugeben? Du warst schon immer so rücksichtsvoll auf meine Gefühle, hast mich nie angeschrien, nie getadelt, immer brav den Vorzeigefreund gespielt…“
I can't change her thinking,
But she's so goodlooking,
And thinking of her name is driving me insane...
She my psycho girl
My psycho girlfriend,
Everything I say, she takes it the wrong way.
She's my psycho girl,
A living nightmare
She's everything I need
But I can't stand her
We spent the night in,
We started fighting.
Since then its never been the same.
OH MERLIN, sie wusste ES! Oder besser sie AHNTE!
„Rachel, Rachel, hör mir zu ich wollte damit bis nach der Schule warten…“, fing Albus fast schon verzweifelt an.
„Lüg mich doch nicht an!“, fauchte das Mädchen. „Du küsst mich nicht du umarmst mich nicht…was hat dir an mir eigentlich so gefallen, dass du dich in mich verliebt hast???“
„Ich…ich ähm…“, stotterte der Siebtklässler unsicher und handelte sich damit nur eine hochgezogene Augenbraue ein.
„Du hast mich nie geliebt nicht?“, fragte die Blondine geradeheraus.
?Doch am Anfang dachte ich dass ich dich lieben würde! Ich will dich lieben! Aber es geht nicht, ich kann dich nicht lieben, weil ich einen Jungen liebe…', wollte Albus energisch antworten, doch es kam nur ein ersticktes Gurgeln aus seiner Mundhöhle.
„Weißt du was für deine blöden Spielchen bin ich mir eindeutig zu schade! Ich verstehe zwar nicht was du dir dabei gedacht hast aber du wirst schon deine Gründe gehabt haben…auch wenn ich sie leider nicht nachvollziehen kann. Aber das zwischen uns kann so nicht weitergehen, Al. Ich will endlich klare Fronten, entweder du trennst dich von mir oder du bleibst ganz bei mir. Ich kann nicht mehr Albus. Dauernd weichst du mir aus, distanzierst dich, ich wollte doch nur wissen was mit dir los ist. Ich mach mir Sorgen um uns!“, bat das Mädchen eindringlich, um eine Antwort flehend.
Verdammt, das Gespräch ging hier völlig in die falsche Richtung. Wenn das so weiter ging würde er den einzigen Schutz verlieren, den ihm die feste Beziehung zu Rachel bot.
Schutz vor seinen komischen Gefühlen die er in letzter Zeit immer häufiger empfand und die er nicht empfinden sollte…wollte! Empfinden wollte!
Schutz vor den heftigen Träumen die ihn die letzten drei Monate geplagt hatten - und die er trotzdem herbeisehnte. Jede Nacht, jede Freistunde, jeden unbeobachteten Moment.
Weshalb er dringend Rachels Gegenwart brauchte um wieder davon runter zu kommen. Von seiner spätpubertären ?Sexuelle-Identitationskrise-Zeugs-Phase', von der er hoffte das sie nur eine Phase war. Obwohl sie nun schon mittlerweile über drei Jahre andauerte in denen er mehr als einmal für einen Jungen geschwärmt hatte. Aber inzwischen war er volljährig und würde nächsten Monat die Schule verlassen. Und seine Schwärmereien waren alle durch die Bank weg um mindestens ein Jahr jünger als er gewesen, er würde sie also vermutlich nie wieder sehen.
Außerdem konnte er sich doch nicht an Minderjährigen vergreifen!!! Rachel musste das doch auch ohne Worte verstehen können! Sie musste einfach bei ihm bleiben, er brauchte doch die Vergewisserung, dass er auf Mädchen stand. Süße wohlduftende weiche Frauen. Nicht den Anblick von verschwitzten halbnackten Jungenkörpern in Quidditchkleidung, die sich immer durch seine Träume zogen.
„Rachel...“, meinte Albus nun wieder mit einigermaßen gefasster Stimme.
Thinking of her name,
Is driving me insane...
She my psycho girl
My psycho girlfriend,
Everything I say, she takes it the wrong way.
She's my psycho girl,
My living nightmare,
She's everything I need
But I can't stand her.
“Nein, lass es Albus. Das zwischen uns klappt einfach nicht. Egal wie sehr wir es versuchen. Was soll aus uns nach unserem Abschluss werden? Hast du darüber schon mal nachgedacht? Soweit ich - von deinen Freunden - mitbekommen habe, hast du nicht vor mich auf deine Weltreise mitzunehmen geschweige denn etwas in Richtung Familienplanung zu tun! Also warum noch zusammenbleiben bringt doch sowieso nichts!?! Weißt du was? Trennen wir uns doch gleich! Ich habe keine Kraft mehr.“, blockte Rachel sofort ab.
Und damit lies sie einen völlig verzweifelten Albus Dumbledore zurück. Nicht wissend was sie gerade mit ihren Worten angerichtet hatte. Nicht begreifend in welch tiefes Loch der Verzweiflung sie ihn gestossen hatte. Aber wie sollte sie auch, Albus hatte ihr schließlich nie zu verstehen gegeben, dass er sie begehrte, dass er sie wollte, dass sie ihm trotzdem - auch wenn er sie nicht lieben konnte - wichtig war, dass sie alles war, das er brauchte.
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